Samstagnacht: Die Jugend tanzt wieder

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Samstagnacht: Die Jugend tanzt wieder
Pressemitteilung
Samstagnacht: Die Jugend tanzt wieder
Night Fever und Stayin’ Alive im Angesicht der Gegenwart
Ab 2. November 2013 zeigt das English Theatre Frankfurt das Discomusical “Saturday Night
Fever” in einer Neuversion. Der Hausregisseur des Theaters, Ryan McBryde, hat aus dem Filmund dem Musicalskript ein neues Textbuch erarbeitet, das die Vorlage eines ganz neuen
Inszenierungsansatzes ist. Nicht nur der musikalische Leiter Paul Herbert arrangierte die Bee
Gees-Musik neu und passt sie mehr aktuellen Trends an, auch die Choreografie von Darragh
O’Leary ist mit vielen modernen Tanzelementen gespickt. Darüber hinaus wird „Saturday Night
Fever“ auch durch die „Actor/Musicians“ in ganz neuem Gewand erscheinen: alle Schauspieler
singen, tanzen und spielen live auf der Bühne die Musik. Ein Novum in Deutschland.
„Saturday Night Fever“ lässt die schizophrenen 70er Jahre wiederaufleben: Von der Watergate
Affäre bis zur Blamage der USA im iranischen Geiseldrama, von den „Killing Fields“ Vietnams zu
den schäbigen Straßen Brooklyns, die 70iger waren eine turbulente Zeit, als der „American
Dream“ ausgeträumt schien.
Der 19-jährige Italo-Amerikaner Tony Manero steht in Zentrum des Arbeiter-Dramas; gebeutelt
von einer Finanzkrise ähnlich der Gegenwärtigen. Chancenlos und enttäuscht über Rassenhass
und Diskriminierung bricht Tony aus der Monotonie seines Alltags aus und wirft sich in die DiscoKultur seiner Zeit; einer Welt von Sex, Drogen und heißen Tänzen.
Durch die Dringlichkeit und Intensität dieser Themen ist „Saturday Night Fever“ mehr als ein
„Disco-Musical“. Es ist eine Geschichte von sexuellem Verlangen und sozialem Aufstieg, eine
Erkundung relevanter Ereignisse, die zu Angelpunkten der US-Arbeiterklasse wurden.
Filmhintergrund:
Es war der 14. Dezember 1977, als mit dem Filmstart von “Saturday Night Fever” eine Discowelle
die USA überrollte. Unter der Regie von John Badham gelang John Travolta als Tony Manero der
Durchbruch als Schauspieler. 1978 folgte eine Oscarnominierung als Bester Hauptdarsteller. In
Deutschland begeisterte der Film erst ab dem 13. April 1978 unter dem Namen “Nur Samstag
Nacht” das Publikum.
Es hagelte Nominierungen und Preise: John Travolta erhielt den National Board of Review Award
als Bester Schauspieler, der Film gewann 1978 die Goldene Leinwand in Deutschland und bei den
Golden Globes wurde der Film als Bester Film – Komödie oder Musical nominiert.
Der Soundtrack des Films war der eigentliche Hit und stand für geraume Zeit auf Platz 1 der
meistverkauften LPs. Den Bee Gees verhalf er zu einem sensationellen Comeback und in den USA
blieb das Album 24 Wochen auf Platz 1 der Charts. Insgesamt hielt sich das Album zweieinhalb
Jahre in der Hitliste! 1979 wurde es schließlich mit einem Grammy für das Album des Jahres
ausgezeichnet.
Die Musical-Version des Films feierte 1998 Premiere in London. Von 1999 bis 2002 war der
Tanzklassiker in Köln, danach in München, Basel und Düsseldorf zu sehen.
2002 erschien eine Neuveröffentlichung des Films mit einer überarbeiteten Tonfassung. Seitdem
heißt der Film auch in Deutschland “Saturday Night Fever”.
John Travolta und seine „Dancemoves“ lösten weltweit eine Discowelle aus. Der Film beeinflusste
nicht nur die Musikbranche, sondern auch die Mode und den Lebensstil der damaligen Jugend.
Die Bee Gees:
Die Bee Gees, das waren Barry Gibb(*01. September 1946) und seine beiden Brüder, die Zwillinge
Maurice (*22. Dezember 1949; †12. Januar 2003) und Robin Gibb (*22. Dezember 1949; †20. Mai
2012), die sich 1958 in Australien als Kinderband gründeten.
Robin spielte Klavier, Barry Leadgitarre und Maurice Bass und Keyboard.
Ihren ersten Top 10 Hit landeten die Brüder 1965 in Australien. Im Jahr 1966 erreichten sie dort
erstmals mit „Spicks and Specks” Platz 1 der Charts. Doch die Gibbs waren schon längst auf dem
Weg, aus Australien weg nach Großbritannien, zu Robert Stigwood, der sie unter Vertrag
genommen hatte.
Dort bekam die Band Verstärkung von Gitarrist Vince Melouney und Schlagzeuger Colin Petersen.
Zu fünft ließ der Erfolg mit der Ballade „New York Mining Disaster 1941” nicht lange auf sich
warten. Von nun an galten sie als größte Konkurrenz der Beatles.
Während die Kritik weltweit begeistert war, machte sich vor allem Unmut unter den Rezensenten
britischer Zeitschriften breit, die die Texte der Bee Gees als „surreal bis unsinnig” und die oft
orchesterunterlegte Musik als kitschig bezeichneten.
1969 ging die Band im Streit auseinander, versöhnte sich jedoch Mitte 1970 relativ schnell
wieder. Die Bee Gees wurden ohne Melouney und Petersen fortgesetzt.
Anfang der 70er verlor die Band in Europa schleichend an Bedeutung. Dieser Trend setzte sich
auch in den USA fort. Nun waren die Gibbs-Brüder vornehmlich in Südostasien (Japan und
Hongkong) erfolgreich.
Das Blatt sollte sich jedoch wenden. 1975 überraschten die Bee Gees mit einem Comeback, das
durch neue Soundelemente (R&B, Falsettgesang, Disco-Beats) gekennzeichnet war. Der neue Stil
brachte auch neuen Erfolg. Die US-Zeitschrift Billboard verkündete, dass die Bee Gees bereits
Ende 1977 die erfolgreichste Band der 70er seien.
Einen großen Beitrag zum Riesenerfolg leistete dabei der Soundtrack zu „Saturday Night Fever”,
der 1977 erschien. Nun wurden die Bee Gees auch in Deutschland zu Superstars. „Stayin’ Alive”
und „Night Fever” liefen in den Discos rauf und runter. 1978 hatten Barry, Robin und Maurice
sogar fünf Songs gleichzeitig in den US-Top 10. Das haben außer ihnen bisher nur die Beatles
geschafft.
Bis heute ist „Saturday Night Fever” nach „Bodyguard” von Whitney Houston der zweitmeistverkaufte Soundtrack in den USA.
1980 erhielten die Bee Gees schließlich einen Grammy für die LP.
In den folgenden Jahren konnten leider mehr und mehr nur noch rückläufige Erfolge verzeichnet
werden, bis den Brüdern 1987 ein erneutes Comeback gelang. Mit dem Song “You Win Again”,
diesmal ohne den altbekannten Falsettgesang, eroberten die Bee Gees die Herzen der Zuhörer
zurück.
Ein Jahr später traf die Familie ein schwerer Schlag. Der jüngste Bruder Andy Gibb, seines Zeichen
Solokünstler, starb an Herzversagen. Ein Jahr später wurden die Brüder bei einem Auftritt in Los
Angeles von einem Attentäter beschossen, der aber kurze Zeit später festgenommen werden
konnte.
2001 fanden die Brüder mit ihrem letzten Studioalbum zum alten Disco-Stil zurück und erhielten
2003 den Grammy Legend Award. Im gleichen Jahr starb Maurice wenige Tage nach einer DarmOP. Von nun an gab es keine gemeinsamen Projekte mehr. Das offizielle Ende der Bee Gees
wurde trotzdem erst 2006 bekannt gegeben.
Im Jahr 2012 starb Robin Gibb schließlich nach einer langen Krebserkrankung.
Trotz mehrmaliger Auflösung, Wiedervereinigung und mehr oder weniger erfolgreichen
Solokarriereversuchen der einzelnen Bandmitglieder konnten die Bee Gees letztendlich nur als
Gruppe weltweite Mega-Erfolge verzeichnen. Nicht umsonst wurden sie daher in der “Millenium
Edition” des Guinness-Buchs der Rekorde als “erfolgreichste Familienband der Welt” verzeichnet.
Zeitgeschichte:
Das Jahr 1977, Helmut Schmidt amtierte als Bundeskanzler, war ein turbulentes Jahr. Während
der neue US-Präsident Jimmy Carter sein Amt antrat, erreichte der RAF-Terror in Deutschland
seinen Höhepunkt: Schleyer-Entführung, Flugzeug-Geiselnahme, Jürgen Ponto von der Dresdner
Bank wird in seinem Haus in Oberursel erschossen. Eine Schreckensmeldung jagt die nächste.
Auch in Frankreich ereignete sich Historisches: Am 10. September erfolgte die letzte Hinrichtung
mit einer Guillotine. Knapp 200 Jahre nach Ende der Französischen Revolution.
1977 war auch das Jahr, in dem Elvis Presley an Herzversagen starb und so endgültig eine MusikÄra, die des Rock’n’Roll, zu Ende ging.
Aber es gab auch Anderes im Jahr 1977 zu verzeichnen: Am 27. Juli wurde in der Wiener
Innenstadt die erste Filiale von McDonalds eröffnet und Apple brachte den Computer Apple II auf
den Markt, der als erster komplett mit Tastatur und Bildschirm ausgestattet war.
Neben der Disco-Ära begann auch die Star Wars-Ära: Am 25. Mai feierte Star Wars: A new hope in
den USA Premiere.
Hintergrund zum Musical „Saturday Night Fever“:
Tony entflieht regelmäßig seinem Alltagsleben und wird in der Disco zum König der Tanzfläche. In der
Neuinszenierung des Musicals wird dieses Alltagsleben stärker beleuchtet als es im Skript für den Film
bzw. das Musical vorgegeben wurde. Für die Version des English Theatre Frankfurt werden erstmals die
beiden Skripte zu einer neuen Version verschmolzen. Regisseur Ryan McBryde erzählt die Geschichte
ehrlicher und weniger weich gezeichnet. Einfach näher an der Erfahrungswelt der Zuschauer von heute.
Actor-Musicians
Ein zusätzliches Novum sind die Darsteller – allesamt Actor-Musicians. Mit anderen Worten Tony muss
diesmal nicht nur singen und tanzen, sondern auch ein Instrument beherrschen. Actor-Musicians erfreuen
sich an den Theatern im Londoner Westend bereits großer Beliebtheit und die Musik der Bee Gees wird
durch die Live-Darstellung eine besondere Intensität erlangen. Hits wie Tragedy oder You Should Be
Dancin’ werden die Zuschauer von den Sitzen fegen. Da kommt einiges zu auf das Publikum und Tony,
denn der muss diesmal nicht nur seine Moves beherrschen, sondern auch ein Instrument.
Kreativ-Team
Ryan McBryde
Ryan McBryde gehört zu den großen Regie-Talenten der britischen Theaterszene. In Deutschland konnte er
vor allem durch seine Inszenierungen von Spring Awakening (Deutschlandpremiere), Hair, The Full Monty
und The Who´s Tommy auf sich Aufmerksam machen. Ryan hat in Liverpool studiert, er lebt und arbeitet in
London.
Ben Cracknell
Ben Cracknell hat bereits für eine Vielzahl von Theater- und Fernsehproduktionen sowie Live-Events das
Lichtdesign entwickelt. Darunter die MTV Music Awards, die Brit Awards in der Royal Albert Hall und
Konzerte von Paul McCartney oder Andrea Bocelli. Ben wird die Disco-Ära in einem völlig neuen Licht
erstrahlen lassen.
Darragh O’Leary
Darragh O’Leary stand in zahlreichen Musicals von CATS über FAME bis hin zu MAMMA MIA selbst als
Tänzer auf der Bühne, bevor er verstärkt als Choreograph zu arbeiten begann. Als Choreograph war er u.a.
an der Eröffnungs- und Abschluss-Zeremonie der Olympischen Spiele in London im Jahr 2012 beteiligt.
Darüber hinaus hat er an den Whatsonstage.com Awards 2012 mitgewirkt und Choreographien für
zahlreiche Musicals entwickelt.
Saturday Night Fever
A musical by Robert Stigwood and Bill Oakes (book) and Bee Gees and others
(music)
Premiere: Samstag, 02. November 2013, um 19:30 Uhr
Regie: Ryan McBryde
Musikalische Leitung: Paul Herbert
Bühnenbild/Kostüm: Simon Kenny
Choreographie: Darragh O´Leary
Schauspieler: (in alphabetical order) Bracken Burns (Linda / Doreen) Chris Cowley (Tony
Manero) Momar Diagne (Cesar) James Doughty (Monty / Fosco) Jon House (Frank / Jay)
Darren John (Swing) Devon-Elise Johnson (Anette) Rhona McGregor (Flo) Sally Peerless
(Connie/ Club Singer) Matthew Quinn (Frank Jr.) Rebecca Reaney (Resident Director/ Dance
Captain) Georgia Reid-Hamilton (Maria) Geraint Rhys Edwards (Joey) Alex Simmons (Double
J) Naomi Slights (Stephanie) Paul Syrstad (Bobby) Marcquelle Ward (Chester)
Spielzeit: 02. November 2013 – 16. Februar 2014
Vorstellungen: Dienstag bis Samstag um 19.30 Uhr, Sonntag um 18.00 Uhr
Preise/Vollzahler: zwischen 32 und 50 Euro
Ermäßigung: zwischen 22 und 25 Euro
Kartenvorverkauf: Gallusanlage 7
Öffnungszeiten des Ticketschalters:
Montag: 12.00 bis 18.00 Uhr
Dienstag bis Freitag: 11.00 Uhr bis 18.30Uhr
Samstag: 15.00 bis 18.30 Uhr
Sonntag: 15.00 bis 17.00 Uhr
Tel.: 069 / 242 316 20
Fax: 069 / 242 316 45
E-Mail: [email protected]
Im Internet unter: www.english-theatre.de