FAMULATURBERICHT GLASGOW 2013 Royal Hospital for Sick

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FAMULATURBERICHT GLASGOW 2013 Royal Hospital for Sick
FAMULATURBERICHT GLASGOW 2013
Royal Hospital for Sick Children
Vorbereitung
Da ich im 6. Studienjahr unbedingt noch einmal ein Praktikum im Ausland
absolvieren wollte, entschied ich mich dieses Mal für ein englischsprachiges Land.
Ich habe ein dreiviertel Jahr vorher viele verschiedene Krankenhäuser (nicht nur in
Großbritannien, auch Australien, Kanada, USA) angeschrieben, die aber alle sehr
hohe Gebühren verlangt haben. Meine Entscheidung fiel letztendlich auf Glasgow,
weil die Bewerbungsgebühr nur 100 Pfund gekostet hat und Mrs Sheila LeVin
([email protected]) vom Wolfson Medical School Building sehr bemüht
war, alles für mich zu organisieren. Sie hat mir zunächst die gesamten Unterlagen für
das Praktikum zugeschickt, die ich ausfüllen musste. Dazu gehörten ein polizeiliches
Führungszeugnis, diverse Impfnachweise und –titer, die Angabe des gewünschten
Zeitraumes und der Abteilung und das Zeugnis über bereits abgelegte Prüfungen.
Ich habe mich für die 3.Fächergruppe Pädiatrie beworben, was Mrs LeVin ohne
Probleme organisierte. Ich bekam die Zusage für ein Praktikum vom 04.03.201322.03.2013 am Royal Hospital for Sick Children.
Anreise
Ich habe einen Flug von München nach Glasgow über Amsterdam gebucht, der ca.
200 Euro gekostet hat. Es gibt auch billigere Flüge nach Edinburgh, von wo man
günstig mit dem Zug nach Glasgow (ca. 1 Stunde) weiterfahren kann.
Unterkunft
Ich
bekam
von
der
([email protected])
zuständigen
eine
Unterkunft
Sekretärin
im
Karen
Cooper
Personalwohnheim
des
Krankenhauses angeboten. Dies ist eine WG mit 5 Zimmern, Bad und Küche, wobei
ich für den gesamten Zeitraum alleine in der Wohnung war. Pro Woche kostet die
Unterkunft 50 Pfund. Da ich bereits am Wochenende vor Praktikumsbeginn angereist
bin, konnte ich den Schlüssel für die Wohnung am Infoschalter im Krankenhaus
abholen (einfach Mrs Cooper vorher Bescheid sagen).
Praktikum
Gleich zu Beginn des Praktikums wurde ich von meinem Betreuer Prof. Robert
Carachi in Empfang genommen. Er hat mir zunächst das Krankenhaus gezeigt und
mir einen Plan für die nächsten 3 Wochen gegeben. Ich war jeweils eine Woche auf
der allgemeinen Pädiatrie, der HNO und der Radiologie eingeteilt. Dort hatte ich auch
immer einen Arzt, der für mich zuständig war. Mein Arbeitstag begann meistens um 9
und endete um 17 Uhr. Am ersten Tag musste ich auch noch zur Betriebsärztin, die
am anderen Ende der Stadt ist. Diese wollte meine ganzen Impfnachweise und –titer
sehen. Ich hatte die Unterlagen nur auf Deutsch dabei, war aber kein Problem.
Die erste Woche auf der allgemeinen Pädiatrie war ich Dr. Pearce zugeteilt. Wir
waren vormittags und nachmittags auf Visite. Sie hat die Kinder kurz untersucht und
dann den Eltern ausführlich die weitere Vorgehensweise erklärt. Die Assistenzärzte
und ich liefen nur hinterher und schrieben die besprochenen Sachen in die Kurve.
Praktisch Tätigkeiten wurden hier so gut wie nicht gemacht.
Die zweite Woche absolvierte ich auf der HNO bei Dr. Kubba. Hier war ich in der
Ambulanz und durfte auch selber die Kinder untersuchen. Desweiteren war ich im Op
bei verschiedenen Operationen dabei (wobei nur Zuschauen erlaubt war). Sehr
interessant war ein Vormittag in der Ambulanz für Kinder mit Down-Syndrom (das
Royal Hospital for Sick Children ist dafür ein Schwerpunktkrankenhaus) und ein
Nachmittag in der Tracheostoma-Ambulanz.
Die letzte Woche verbrachte ich in der Radiologie mit Dr. Allen. Sie war sehr bemüht
und besprach mit mir Röntgen, CT und MR-Bilder. Auch hatte ich die Möglichkeit bei
Herzkatheter-Untersuchungen dabei zu sein. Oft war ich auch bei UltraschallUntersuchungen der Kinder anwesend. Einen Nachmittag war ich mit Dr. Allen in
einem anderen Krankenhaus auf der Neonatologie. Sie hat mir zu jedem Patient kurz
die Krankengeschichte erzählt und dann die jeweilige Ultraschalluntersuchung
gemacht.
Jeden Tag gab es mittags eine Fortbildung, an der ich ohne Probleme teilnehmen
konnte. Zu meiner Zeit waren auch Studenten im Krankenhaus, die aber einen
genauen Stundenplan hatten. Mittwochs waren beispielsweise nur Vorlesungen, die
ich auch besuchen konnte. Ich konnte jederzeit in die Kantine zum Essen gehen (ist
allerdings nicht umsonst).
Zusammenfassend kann ich sagen, dass alle Leute, die ich kennenlernen durfte sehr
nett und bemüht waren mir etwas beizubringen. Leider gab es praktisch nichts zu
tun. Ich denke bei einem Praktikum in Österreich, Deutschland oder der Schweiz
bekommt man viel mehr praktische Sachen gezeigt und darf selbst mehr machen.
Freizeit
Glasgow hat ca 600.000 Einwohner. Ich habe mit Glasgow immer eine Industriestadt
in Verbindung gebracht, was allerdings nicht zutrifft. In der Innenstadt gibt es
zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten. Desweiteren gibt es unzählige Museen (die
meisten sind kostenlos) und andere Veranstaltungen. Auch der Besuch der
University of Glasgow ist einen Besuch wert.
Ich hatte im Anschluss an das Praktikum noch 10 Tage Zeit zum Reisen und bin mit
dem Zug, Fähre und Bus zur Isle of Skye und bis nach Inverness gefahren.
Schottland hat eine traumhafte Küste, die auf jeden Fall sehenswert ist.
Bei weiteren Fragen könnt ihr mich gerne kontaktieren: [email protected]
University of Glasgow
Isle of Skye