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Prüfstand I 3D-Polarisationsmodulator
Diese Weißblitzer dienen eigentlich dazu, Shutterbrillen zu synchronisieren.
Im Test mit dem günstigen
3D-Projektor BenQ W703D (siehe
Test auf S. 58) klappte die Umwandlung problemlos: Wenige
Sekunden, nachdem der Beamer
auf 3D umgeschaltet hatte,
sprang die SynchronisierungsLED am Modulator von Rot auf
Grün.
Erstaunlich hell
Jan-KenoJanssen
Umgepolt
3D-Polarisationsmodulator für Shutter-Beamer
Der Projektorvorsatz SmartCrystalPro macht aus einem
konventionellen Shutter-3D-Beamer ein Polfilter-Gerät w e n n man eine Silberleinwand installiert.
D
as Projektionsbild
vom
neuen 3D-Beamer wäre
zwar eigentlich groß genug - die
ganze Nachbarschaft wird man
aber trotzdem nicht zum 3DFilmabend einladen: Die erforderlichen Shutterbrillen kosten
nämlich um die 80 Euro pro
Stück. Projektoren, die billige Polfilterbrillen nutzen, gibt es zwar
auch - nur sind die extrem teuer.
Das französisch-deutsche Startup-Unternehmen Volfoni will
SmartCrystal Pro
Polarisationsmodulator für 3 D-Projektoren
Hersteller
Volfoni, www.volfoni.com
Maße(BxTxH)
12cmx3cmx12cm
Gewicht
500 g
Maxima 1 helligkeit 5000 Lumen
Projektor
Anschlüsse
3,5-mm-Klinke (Sync +
Stromversorgung), 2,5-mmKlinke(Aux), Micro-USB
(Software-Update)
Lieferumfang
5 Polfilterbrillen, Netzteil,
USB-Kabel ( i x Stromversorgung, 1 x Daten), VESAKabel (Synchronisation)
Direktvertrieb
[email protected]
Preis
13096
c't 2012, Heft 19
nun die Vorteile von günstigen
Shutterbeamem und Polfiltertechnik vereinen. Ihren Polarisationsmodulator SmartCrystal Pro
stellt man einfach vors Projektorobjektiv - und schon wird aus
Shutter-3D Polfilter-3D. Die vom
Beamer abwechselnd projizierten Bilder fürs linke und rechte
Auge polarisiert ein Flüssigkristalldisplay im SmartCrystalPro jeweils entgegengesetzt zirkulär.
Der Modulator soll mit allen
3D-Projektoren mit DLP-Techhik
zusammenarbeiten. Laut Herstellerfunktionieren auch einige
LCoS- und LCD-3D-Beamer, aber
eben nur einige: Die Geräte projizieren vorpolarisiertes Licht,
was zu Problemen führt.
Synchronisiert wird der Modulator entweder per VESAKabel oder drahtlos per DLPLink-Lichtsignal. Mangels Projektor mit VESA-Ausgang haben
wir die zweite Variante getestet.
Hier erkennt eine im SmartCrystal Pro eingebaute Fotodiode
das von DLP-Link-Beamern kurzzeitig eingeblendete Weißbild.
Die Polfilter-3D-Projektion flimmerte etwas stärker als mit Shutterbrille, außerdem machten wir
einen ganz leichten Gelbstich
aus. Nur in speziellen Testbildern
waren etwas mehr Übersprecher
wahrzunehmen als bei der Projektion mit Shutterbrille. Das Bild
wirkte angenehm hell, was sich
auch messtechnisch bestätigen
ließ: Von den 1041 Lumen des
BenQ-Beamers blieben mit in
den Lichtweg geschobenem
SmartCrystal Pro zwar nur 420
Lumen übrig - doch man muss
ja auch durch die Brillen messen:
Dann waren es mit DLP-LinkShutterbrille (und ohne Modulator) 132 Lumen, mit Modulator
und Polfilterbrille dagegen beachtliche 179 Lumen.
Größter Wermutstropfen an
der Polarisationstechnik: Man
muss unbedingt eine spezielle
Leinwand mit Reflexionsschicht
benutzen. Konventionelle Leinwände strahlen das vorpolarisierte Licht diffus zurück, woraufhin Polfilterbrillen die Bilder
nicht mehr trennen können und
der 3D-Effekt zusammenbricht.
Solche „Silberleinwände" sind
teuer: Mit Rahmen kann eine
2,50 Meter breite Projektionswand über 1000 Euro kosten.
Wer sich selbst einen Rahmen
bauen will, muss ebenfalls mehrere hundert Euro für das Tuch
einplanen - pro Quadratmeter
sind mindestens 80 Euro fällig.
Wohl wegen der stolzen Preise findet man im Internet häufig
wunderliche Selbstbautipps für
Silberleinwände. So soll sich angeblich Autowerbefolie für SDProjektionen eignen - für OracalFolien von Orafol können wir das
nicht bestätigen. Die Rückseite
eines Sonnenschutzrollos funktionierte dagegen ausgezeichnet als 3D-Projektionsfläche.
Unser Testrollo Gardinia Easyfix
Thermo kauften wir für 30 Euro
im Toom-Baumarkt. Leider gibt
es dieses Modell maximal in 1,50
Meter x 1,20 Meter, für echten
Heimkinospaß ist das etwas
mickrig. In puncto Bildqualität
konnte sich das zweckentfremdete Rollo mit dem „echten" Silberleinwandtuch SF120 Cinema
von www.screenlab.eu messen.
Die Kanaltrennung war mit beiden Tüchern in etwa gleich gut.
Fazit
Der SmartCrystal Pro funktioniert
erstaunlich gut und unkompliziert: Einfach vors Objektiv gestellt, macht er aus einem 600Euro-Beamer einen Polfilter-SDProjektor. Die benötigten Polfilterbrillen kosten nur wenige
Euro, auch die in vielen 3D-Kinos
eingesetzten Real-D- und MasterImage-Brillen sind mit dem Modulator kompatibel. Ganz billig
ist der SmartCrystal Pro allerdings nicht: 1500 Euro muss man
dafür hinlegen - und obendrauf
kommen noch die Kosten für
eine Silberleinwand. Die Anschaffung lohnt sich deshalb nur
für 3D-Projektionisten, die Vorführungen vor großen Gruppen
planen. Bei unserem Testaufbau
litt die Bildqualität durch den
Modulator nur minimal - die
Helligkeit gegenüber Shutter-3D
profitierte sogar.
(jkj)
Die Rückseite eines
Sonnenschutzrollos
(rechts) eignet sich
ebenso gut als 3DProjektionsfläche
wie professionelles
Silber-Leinwandtuch,
dt
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