50 Jahre für den Holztransport als

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50 Jahre für den Holztransport als
SO Jahre für den Holztransport
Der Erfinder des Z-Krans hat Grund zum Feiern
Der Holztransport ist ein hartes Geschäft. Ein wesentlicher Faktor,
um hier erfolgreich zu bestehen, ist ein leistungsfähiger Kran.
Seit der Kapitalerhöhung vor zweieinhalb Jahren investiert der
steirische Kranpionier Penz dafür mehr denn je in technische Inno­
vationen, Vertrieb und Service.
Die Penz Crane GmbH aus dem obersteirischen
Aichdorf bei Fohnsdorf ist der österreichische
Pionier bei mobilen Lkw-Ladekranen. Das traditionsreiche Familienunternehmen mit rund 65
Mitarbeitern entwickelt seit der Erfindung des Z­
Krans von Rochus Penz senior vor 50 Jahren ne­
ben Kranen im Segment Holzmanipulation und
-verladung auch erfolgreich Lösungen im Be­
reich Recycling-, Stationär- und Sonderkranbau.
Expansionskurs und Investitionen
Im Dezember 2013 konnten neue Investoren zur
Unterstützung der Expansion gewonnen wer­
den. Im Zuge einer Kapitalerhöhung wurden da­
mals die Geschäftsanteile mehrheitlich von einer
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FORST MASC HINEN -PROFI Juni 201 6
Gruppe namhafter österreichischer industrieller,
vor allem von PP Capital, übernommen. Die Familie Penz hält weiterhin 25 Prozent der Unternehmensanteile.
Mit der Kapitalerhöhung, die der Finanzierung
der internationalen Expansion dient, setzte man
dabei bewußt auf den österreichischen indu­
striellen Christian Pochtler. Dieser bringt seine
Erfahrungen ein, wie man zu einem Weltmarkt­
führer in seinem Segment werden kann, und
unterstützt unternehmerische Entscheidungen
bei Penz anders und nachhaltiger, als dies bei­
spielsweise eine Bank oder ein Finanzinvestor
tun würde. Die Weiterentwicklung bei Technik
und Produktion sowie die vertriebliche Ex-pan-
sion leitet weiterhin Rochus Penz, für die Ge­
schäftsführung zeichnet Martin Kunz verant­
wortlich.
Am Penz-Stammsitz in Aichdorf ist man damit
für weiteres Wachstum gut gerüstet. Die zugelie­
ferten Krankomponenten werden in der Steiermark fertig montiert. Kritische Stahlbauteile wie
die Kransäule stellt Penz jedoch weiterhin selbst
her. Als Produktionskapazität gibt man 800
Krane pro Jahr an. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Penz mit rund 350 Kranen einen Umsatz von rund 12 Millionen Euro erzielen.
Den Kran durchleuchten und verbessern
Um den hohen Kundenanforderungen gerecht
zu werden, wird einerseits auf neueste Produkti­
onsverfahren gesetzt, andererseits sorgt ein zu­
verlässiges und kompetentes Netzwerk von Ver­
tragspartnern für optimalen Service eines jeden
Krans. Mehr als 97 Prozent der Ersatzteile sind
laut Kunz im Werk in der Steiermark ständig auf
Lager und damit kurzfristig verfügbar. Der Ver­
sand an Werkstätten und andere Kunden erfolgt
innerhalb von maximal 24 Stunden.
AUS DEN BETRIEBEN
triebsbelastungen bei der Entwicklung der Krane
bestmöglich berücksichtigen zu können, wurde
in neue Hard- und Software investiert.
Besonders stolz ist Penz unter anderem auf die
Dreipunktlagerung des Kransockels, die Verwin­
dungen des Fahrzeugunterbaus und Span­
nungsspitzen im Kransockel selber und im Fahr­
zeugrahmen reduziert, sowie die Fünfkantaus­
führung des Armsystems, die eine besonders
gute Führung des Ausschubs bewirkt.
Kontinuierliche Weiterentwicklung
Ein Kran in der Fertigung: Die Ölversorgung erfolgt über einen Sechsfach-Drehverteiler (Pfeil)
im Kranfuß zu den Steuerventilen und von dort zu den Hydraulikzylindern.
Fotos: Sprenger
Bei der Technik legt Penz größten Wert darauf,
daß die Kernkompetenz Konstruktion und Ent­
wicklung zu hundert Prozent im Haus ist und lau­
fend ausgebaut wird. Für Forschungsprojekte zur
Verbesserung der Krane setzt man auf die Zu­
sammenarbeit mit der renommierten Montan­
universität Leoben. ,,Wir haben eine Entwick­
lungsmethodik geschaffen, die es erlaubt, auf
Basis von gemessenen Dehnungs-Zeitverläufen
auf die Betriebsbelastungen an der Kranspitze
rückzurechnen. Mit einer auf realen Meßdaten
basierenden numerischen Parameterstudie wur­
de ein Datensatz für die betriebsfeste Bewertung
von Kranen der unterschiedlichen Metertonnen­
klassen abgeleitet", erklärt Jürgen Schiffer, tech­
nischer Leiter bei Penz Crane. Um die realen Be-
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Die Weiterentwicklung zur Optimierung von Ge­
wicht, Lebensdauer und Leistungsfähigkeit der
Krane erfolgt kontinuierlich. Sämtliche Bauteile
werden ständig verbessert und an die Kunden­
wünsche angepaßt. ,,In der Produktentwicklung
arbeiten wir besonders eng mit unseren Kunden
zusammen. Nicht nur unsere Außendienstmitar­
beiter, sondern auch unsere Techniker sind lau­
fend in direktem Kontakt mit den Kunden und
Kranfahrern'; bestätigt Kunz. Penz fertigt alle
Aufträge maßgeschneidert nach Kundenwunsch
und nicht auf Lager. Das wäre bei den 15 Basis­
modellen mit zahlreichen unterschiedlichen Zu­
satzoptionen auch nicht sinnvoll, denn jeder
Kunde hat spezielle Anforderungen und soll
diese auch bestmöglich erfüllt bekommen. Die
Krane werden zu zwei Drittel mit Rücksitz und
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AUS DEN BETRIEBEN
rund ein Drittel mit Seitensitz geordert. Der Bedarf an Krankabinen steigt laufend, insbesondere werden diese von Kunden aus den nordisehen Ländern nachgefragt. Vor der Auslieferung
wird jeder Kran einer umfangreichen Qualitäts­
prüfung unterzogen.
,,Ein Penz-Kran ist als stabiler, wartungsfreundli­
cher und leistungsfähiger Kran bekannt. Diese
Attribute und zahlreiche unserer Innovationen
sind darauf zurückzuführen, daß jeder Kunde mit
seinem individuellen Anliegen bei uns Gehör fin­
det. Unsere technisch und qualitativ ausgereif­
ten Krane sollen dem Besitzer die Gewißheit ge­
ben, daß seineInvestition auf viele Jahre abgesi­
chert ist", meint Martin Kunz selbstbewußt. Ein
Qualitätsprodukt wie ein Penz habe einen gewissen Anschaffungspreis, aber wenn die Kunden
über die gesamte Lebensdauer des Krans kalkulierten, stelle sich heraus, daß im Vergleich mit
anderen Herstellern die Lebensdauerkosten zu
den niedrigsten amMarkt zählen.
Krane halten ein„Lkw-Leben" lang
Einer der treuesten und ältesten Kunden, das Un­
ternehmen Papst Transport aus Spielberg, bestä­
tigt den Kurs, den Penz Crane nach seiner Neu­
ausrichtung vor zweieinhalb Jahren eingeschla­
gen hat. ,,Bereits mein Großvater hat schon auf
Penz-Krane vertraut, wir haben keine anderen''.
Bei Entwicklung und Fertigung
setzt Penz auf moderne Methoden und die Zusammenarbeit
mit der Montanuniversität
Leoben. Grafik: Werk
sagt Geschäftsführer Helmut Papst, der das Unternehmen seit dem Jahr 2005 leitet und den
Fuhrpark auf 18 Lkw für den Holztransport, davon zwölf Kran-Lkw, ausgebaut hat. Den jüngsten Kran hat Papst im April übernommen. Seine
Sattelzüge werden von den eigenen Kran-Lkw
an Umladeplätzen in Waldnähe selbst beladen
und fahren dann für die Säge- sowie Zellstoff­
werke in der Region. Teilweise wird der Verlade­
bahnhof in Knittelfeld direkt angefahren. Papst
bezieht seine Aufbauten und Anhänger von
Gsodam Fahrzeugbau aus der Steiermark. Bei
den Trägerfahrzeugen setzt er
auf Lkw von MAN, Mer-
cedes-Benz und Scania.
Für Papst ist klar, daß
die Krane heutzutage
deutlich mehr bean­
sprucht werden als früher, aber
dennoch länger halten. Seine Lkw-Fahrer be­
wältigen im Schnitt drei Fuhren pro Tag
mit sechs Lade- und Entladevorgängen.
Das überladen ist übrigens aufgrund der
häufigen und strengen Kontrollen längst
passe. Seine Penz-Krane halten ein
,,Lkw-Leben" lang, wie er sagt. Das heißt,
daßPapst die Holz-Lkw als komplette Einheit zu­
sammen mit dem Kran erneuert. Das ist im
Schnitt alle acht bis zehn Jahre.
Papst hat auch als Testfahrer einige Innovationen
von Penz bereits begleitet und unterstützt. Ins­
gesamt würde er sich freuen, wenn in Zukunft
beim Krangewicht noch eingespart und gleich­
zeitig die Leistung erhöht werden könnte.
Nicht nur technische Innovationen
In Aichdorf geht man auf sämtliche Kundenbe­
dürfnisse bestmöglich ein. Diese beginnen mit
einer fachmännischen Beratung zu Auswahl des
richtigen Kranmodells und enden bei Kunden­
dienst und Ersatzteilversorgung, die im Bedarfs­
fall rund um die Uhr verfügbar sind.
Penz plant, bei einer der nächsten Forstmessen
mehrere Neuheiten zu präsentieren. Ob das an­
läßlich der Holzmesse Klagenfurt sein wird, dazu
hält sich Geschäftsführer Kunz bedeckt. ,,Es sind
nicht nur die Innovationen beim Kran selbst und
ein modernes Design wichtig für die Kundenzu­
friedenheit. Der Kran als Arbeitsmittel wird noch
deutlich intelligenter werden und auch zum klas­
sischen Kauf- und Leasingmodell gibt es interes­
sante Alternativen", blickt Kunz in die Zukunft.
ANTON SPRENGER
Von links: Rochus Penz, Holzfrächter Helmut Papst und Penz-Geschäftsführer Martin Kunz.
64 1 FORSTMASCHINEN -PROFI Ju n i 2016
www.penz-crane.at

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