VDI - f-bb Forschungsinstitut Betriebliche Bildung

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Weiterbildung von Ingenieuren - warum sie wichtig ist
- VDI-Ingenieurstudie 2007
- Blitzumfrage 2009
Sabine Erben, VDI Wissensforum | Vortrag: Weiterbildung von Ingenieuren
1
Inhaltsübersicht
1 – Berufsbild Ingenieur im Wandel
2 – Personalentwicklung für Ingenieure in der Praxis
3 – Was zu tun ist
2
Berufsbild Ingenieur
männlich (über 90%)
HS-Abschluss
höhere Einkommensklassen
Selbsteinschätzung: rational orientierter „Vernunftmensch“
bewahren in kritischen Situationen die Ruhe
werden oft um Rat gefragt
3
10% wechseln in drei Jahren den Karriereweg
52% haben Personalverantwortung
67.000 EUR durchschnittliches Jahreseinkommen
Arbeiten durchschnittlich 15 Jahre in einem Unternehmen
4
Ingenieure arbeiten in sich schnell entwickelnden hoch
innovativen Bereichen
Bereiche, wo Ingenieure arbeiten, unterliegen ständigen
Veränderungsprozessen
Globalisierung erfordert permanente Erneuerung der Kenntnisse
und Kompetenzen
5
- 64.000 nicht besetzte Ingenieurstellen im April 2009
- 25.000 arbeitslos gemeldete Ingenieure
- 40% aller offenen Stellen aus Maschinen- und Fahrzeugbau
Jedes fünfte Unternehmen muss in den nächsten fünf Jahren
Ingenieure ersetzen, die altersbedingt ausscheiden
Zu wenig Ingenieurabsolventen
Firmen müssen know-how sichern und ausbauen
6
Berufsbild Ingenieur –
Rückgang der Ingenieurarbeitslosigkeit
77.000
68.000
70.000
64.000
65.000
64.000
60.000
38.000
25.600
1999
2000
2001 2002
2003 2004
2005
2006
2007
23.000
2008
Quelle: VDI/IW-Studie 2008
7
Offene Stellen für Ingenieure nach Branchen
42,4%
Fahrzeugbau, Elektroindustrie
36,2%
Unternehmensnahe Dienstleistungen
35,6%
sonstige Industrie
33,3%
Chemie / Gummi- und Kunststoffherstellung
29,7%
Maschinenbau
26,2%
Bauwirtschaft
Metallerzeugung und Bearbeitung
Logistik
21,1%
18,3%
Quelle: IW-Zukunftspanel
8
Berufsbild Ingenieur – Demografische Entwicklung
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ingenieure nach Altersgruppen
350.000
300.000
unter 35
250.000
35 bis 49
200.000
50 plus
150.000
100.000
1996
2001
2007
9
Personalentwicklung für Ingenieure
Telefonische Befragung von (CATI) von 1.300 Experten
800 Personalentscheider
500 Berufstätige Ingenieure
in Unternehmen mit mindestens
(sozialversicherungspflichtig
zehn Mitarbeitern, die mindestens
Beschäftigte der Privatwirtschaft)
einen Ingenieur beschäftigen
600 Fachliche Leiter
200 Personalleiter
10
Diversifikation Kompetenzen
Fachliche Kompetenz
• Fachwissen innerhalb des Berufsfeldes
• Produktkenntnisse
• Innerbetriebliche und Branchenkenntnisse
• IT-Knowhow und EDV-Kenntnisse
• Betriebswirtschaftliche Kenntnisse
• Kenntnisse bzgl. Rechtsfragen
Soziale Kompetenz
• Kommunikationsfähigkeit
• Konflikt- und Kompromissfähigkeit
• Teamfähigkeit
• Motivationsfähigkeit
• Interkulturelle Fähigkeiten
Methodische Kompetenz
• Präsentationstechnik
• Projekt-, Prozess-, und Zeitmanagement
• Strategische Planung
• Verhandlungstechniken
• Entscheidungstechniken
• Kreativität und innovatives Denken
Persönliche Kompetenz
• Führungsfähigkeit
• Durchsetzungs- und Überzeugungsfähigkeit
• Verlässlichkeit
• Organisationsfähigkeit
• Selbstbewusstsein / Vertrauen
• Ganzheitliches Denken
• Flexibilität / Belastbarkeit
11
Qualifikationsanforderungen
Fachliche
Kompetenz
95,3%
86,4%
Methodische
Kompetenz
40,5%
40,4%
Persönliche
Kompetenz
36,3%
38,8%
Soziale
Kompetenz
28,9%
34,5%
Berufstätige Ingenieure
Personalentscheider
12
Qualifikationsanforderungen
92,1%
83,5%
81,2%
Fachliche
Kompetenz
39,8%
42,8%
40,9%
Methodische
Kompetenz
33,3%
38,7%
45,8%
Persönliche
Kompetenz
34,9%
35,2%
32,3%
Soziale
Kompetenz
Führungskarriere
Projektkarriere
Fachkarriere
13
Bedarf an Zusatzqualifikationen
92,0%
EDV-Kenntnisse bzgl. Office
81,1%
Rhetorik Präsentationssicherheit
79,0%
Mitarbeiterführung
65,1%
Betriebswirtschaftliche Kenntnisse
61,3%
Kenntnisse bzgl. Rechtsfragen
60,1%
Spezialwissen aus anderen Fachgebieten
EDV-Kenntnisse bzgl. Datenbanken
Verhandlungssicheres Englisch
57,1%
44,4%
14
Anzahl von externen Weiterbildungstagen
28,7%
6 Tage oder mehr
22,3%
16,0%
15,8%
5 bis unter 6 Tage
9,0%
11,4%
4 bis unter 5 Tage
3 bis unter 4 Tage
13,4%
14,8%
2 bis unter 3 Tage
19,1%
11,1%
9,0%
1 bis unter 2 Tage
Weniger als 1 Tag
16,8%
3,2%
9,0%
Personalentscheider
15
Art der Weiterbildungsmaßnahmen
8,8%
Soziale Kompetenz
6,1%
100%
10,6%
90%
80%
5,0%
11,7%
14,5%
70%
Fachliche Kompetenz
60%
50%
77,2%
40%
66,1%
30%
20%
10%
0%
Personalentscheider
16
Weiterbildungsmaßnahmen nach Karrierewegen
100%
8,51%
7,07%
90%
8,93%
9,23%
80%
12,75%
13,87%
70%
10,78%
Soziale Kompetenz
14,44%
17,67%
60%
Fachliche Kompetenz
50%
40%
69,81%
69,83%
57,11%
30%
20%
10%
0%
Fachkarriere
Projektkarriere
Führungskarriere
17
Weiterbildungsmaßnahmen nach Betriebsgrößen
100%
5,20%
7,91%
12,18%
Soziale Kompetenz
11,42%
7,43%
8,03%
90%
10,19%
13,17%
80%
70%
22,43%
Fachliche Kompetenz
60%
50%
40%
77,17%
70,89%
53,97%
30%
20%
10%
0%
10 bis 49 MA
50 bis 499 MA
500 oder mehr MA
18
Weiterbildungsmaßnahmen nach Tätigkeitsbereich
100%
4,00%
5,71%
9,22%
90%
10,72%
Soziale Kompetenz
12,99%
15,77%
80%
70%
60%
50%
Fachliche Kompetenz
81,07%
40%
60,52%
30%
20%
10%
0%
Konstruktion und
Entwicklung
Technischer Vertrieb
19
Weiterbildungsmaßnahmen nach Tätigkeitsbereich
8,35%
8,71%
Soziale Kompetenz
100%
8,60%
12,49%
90%
11,56%
80%
18,23%
70%
60%
Fachliche Kompetenz
50%
71,50%
40%
60,57%
30%
20%
10%
0%
Konstruktion und
Entwicklung
Technischer Vertrieb
20
Bedarf & Angebot an Zusatzqualifikationen
v
92%
EDV Kenntnisse bzgl. Office
58%
81%
Rethorik/Präsentationssicherheit
53%
79%
Mitarbeiterführung
Betriebswirtschaftl. Kenntnisse
Kenntnisse bzgl. Rechtsfragen
Spezialwissen aus anderen FG
55%
65%
45%
61%
41%
60%
42%
57%
EDV Kenntnisse bzgl. DB
Verhandlungssicheres Englisch
Ist erforderlich
47%
44%
43%
Wird angeboten
Basis: Berufstätige Ingenieure
Quelle: VDI-Ingenieurstudie
21
Fazit
c
Personalverantwortliche kennen Anforderungen an ihre
Mitarbeiter nicht
Es werden nicht die Kompetenzen gefördert, die wichtig für die
Positionen sind
In KMU gibt es kein gezieltes Kompetenzmanagement (in
Konzernen besser)
Trotz Fachkäftemangel ist die Anzahl der externen
Weiterbildungstage nicht gestiegen
Es werden Spezialisten gesucht, nicht Generalisten
22
Fünf-Punkte-Programm zur Weiterbildung
Als Reaktion auf die Ergebnisse der Ingenieurstudie hat der VDI ein FünfPunkte-Programm zur Weiterbildung von Ingenieuren erarbeitet
23
1. Kontinuierlich
Aktuell: Durchschnittlich werden 2,1 Prozent der Arbeitszeit zur
Weiterbildung außerhalb des eigenen Betriebs genutzt
Maßnahme: Kontinuierlich 5 Prozent der Arbeitszeit in
Weiterbildung investieren
Ziel: Das Personal ist kontinuierlich bestmöglich ausgebildet und
immer auf dem aktuellen Stand der Technik
24
2. Qualifizierend
Aktuell: Mitarbeiter werden ungezielt und punktuell weitergebildet
ohne Berücksichtigung des persönlichen Potenzials
Maßnahme: Kompetenzmanagement betreiben und Personal
weiterqualifizieren
Ziel: Das Personal qualifiziert sich gemäß dem persönlichen
Potenzial stetig weiter, wodurch Perspektiven innerhalb des
Unternehmens entstehen
25
3. Aufgabenspezifisch
Aktuell: Weiterbildungsmaßnahmen sind nicht signifikant auf den
eingeschlagenen Karriereweg oder die Positionen abgestimmt
Maßnahme: Weiterbildung an Karrierewegen und Positionen
ausrichten
Ziel: Das Personal ist auf die Herausforderungen in der jeweiligen
Position optimal vorbereitet
26
4. Bindend
Aktuell: Weiterbildung wird nicht genutzt, um Mitarbeiter an das
Unternehmen zu binden
Maßnahme: Mitarbeiter gezielt mit Weiterbildung binden
Ziel: Hohe Mitarbeiterzufriedenheit und Bindung an das
Unternehmen
27
5. Strategisch
Aktuell: Das Personal wird nicht strategisch weiterentwickelt, bei
neuen Herausforderungen wird neues Personal benötigt
Maßnahme: Weiterbildung als Unternehmensstrategie
implementieren
Ziel: Unternehmen haben stetig bestmöglich ausgebildetes
Personal und leiden kaum unter Fachkräftemangel
28
Fünf-Punkte-Programm Weiterbildung
1. Kontinuierlich
- 5 Prozent der Arbeitszeit in Weiterbildung investieren
2. Qualifizierend
- Kompetenzmanagement betreiben und Personal qualifizieren
3. Aufgabenspezifisch
- Weiterbildung an Karrierewegen und Positionen ausrichten
4. Bindend
- Mitarbeiter gezielt mit Weiterbildung binden
5. Strategisch
- Weiterbildung als Unternehmensstrategie
29
Blitzumfrage 2009 zur Weiterbildung von Ingenieuren
1. Haben Sie im Jahr 2008 Weiterbildungen besucht?
2. Wenn ja, an wie viel Tagen?
3. Wurden diese Weiterbildungen von Ihrem Unternehmen bezahlt?
4. Meinen Sie, dass es sinnvoll ist, in konjunkturell schwächeren Zeiten,
an der Weiterqualifizierung der Mitarbeiter zu sparen? Konnten Sie die
Weiterbildungen während der Arbeitszeit besuchen?
5. Werden Sie 2009 tendenziell eher mehr oder weniger Weiterbildungen
besuchen als 2008?
6. Inwieweit wird die zu erwartende konjunkturelle Abschwächung die
Weiterqualifizierung der Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen
beeinflussen?
30
Haben Sie 2008 an einer Weiterbildung teilgenommen?
Antworten
Absolut
Prozent
Ja
1747
91,90%
Nein
154
8,10%
Die Umfrage wurde online durchgeführt. Befragt wurden Teilnehmer an Veranstaltungen
des VDI Wissensforums und Interessenten am Programm des VDI. Teilgenommen haben
somit technische Fach- und Führungskräfte mehrheitlich aus den Branchen
Automobilbau, Maschinen- und Anlagenbau, Werkstofftechnik, Chemie- und
Verfahrenstechnik, Energie- und Umwelttechnik, Bau und Gebäudetechnik.
31
An wie vielen Tagen haben Sie 2008 an
Weiterbildungsveranstaltungen teilgenommen?
An über 15 Tagen
2,5%
7,5%
An 10 bis 15 Tagen
An 8 bis 9 Tagen
8,8%
An 6 bis 7 Tagen
8,8%
An 5 Tagen
11,1%
An 4 Tagen
11,0%
An 3 Tagen
16,8%
28,3%
An 2 Tagen
An 1 Tag
2,3%
An keinem
8,9%
32
Wurden die Weiterbildungen vom Unternehmen bezahlt?
5,97%
5,54%
88,49%
ja
teilweise
nein
33
Konnten Sie die Weiterbildungen während der
Arbeitszeit besuchen?
5,85%
8,32%
85,84%
ja
teilweise
nein
34
Werden Sie 2009 tendenziell eher mehr oder weniger
Weiterbildungen besuchen als 2008?
17,94%
18,31%
mehr
gleichbleibend
weniger
63,76%
35
Inwieweit wird die zu erwartende konjunkurelle Abschwächung die
Weiterqualifizierung der Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen
beeinflussen?
4,63%
4,79%
Es werden keine Maßnahmen
stattfinden
Es werden weniger
Maßnahmen stattfinden
34,36%
56,22%
Die Anzahl der Maßnahmen
wird sich nicht ändern
Es werden mehr Maßnahmen
stattfinden
36

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