Bulletin - Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung BFU
Transcription
Bulletin - Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung BFU
Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Bulletin Unfälle und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge Juli 2012 Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung [email protected] www.bfu-web.de Hermann-Blenk-Str. 16 38108 Braunschweig Telefon Telefax 0 531 35 48-0 0 531 35 48-246 Bulletin Inhaltsverzeichnis Seite Allgemeine Hinweise................................................................................................... 3 Aufbau des Dokumentes............................................................................................. 4 Begriffsbestimmungen ................................................................................................ 5 Unfall ....................................................................................................................... 5 Schwere Störung ..................................................................................................... 6 Tödliche Verletzung................................................................................................. 6 Schwere Verletzung ................................................................................................ 6 Teil 1 : Ereignisse im Juli 2012 ................................................................................... 7 Teil 2 : Kurzberichte chronologisch ............................................................................. 9 Teil 3 : Zwischenberichte .......................................................................................... 22 Teil 4 : Neu veröffentlichte Untersuchungsberichte .................................................. 69 -2- Bulletin Allgemeine Hinweise Das Bulletin der Flugunfälle und Störungen hat zum Ziel, den interessierten Personenkreis über Ereignisse zu informieren, die der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) gemäß § 5 LuftVO im Berichtszeitraum gemeldet worden sind. Es handelt sich um Ereignisse mit in Deutschland zugelassenen Luftfahrzeugen im In- und Ausland sowie um Ereignisse ausländischer Luftfahrzeuge in Deutschland. Sie basieren auf Angaben, die der BFU im Rahmen der ersten Meldung übermittelt wurden. Darüber hinaus werden Ereignisse dargestellt, bei denen die BFU aufgrund der Verpflichtung nach ICAO Annex 13 tätig werden musste. Angaben können unvollständig und/oder fehlerhaft sein. Ergänzungen und Änderungen sind im Rahmen dieser Information nicht vorgesehen. Analysen und Ursachen der Unfälle werden im Untersuchungsbericht nach Abschluss der Untersuchung veröffentlicht. Untersuchungen werden in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen. -3- Bulletin Aufbau des Dokumentes Das Bulletin ist in vier Abschnitte unterteilt. Teil 1 enthält die Übersicht aller der BFU im Berichtszeitraum angezeigten Unfälle und Schweren Störungen. In Ausnahmefällen, in denen aus einer Untersuchung bedeutende Erkenntnisse für die Sicherheit in der Luftfahrt erwartet werden, können auch andere Störungen (§ 3 (4)b FlUUG) aufgeführt sein. Teil 2 enthält Berichte zu den im Teil 1 aufgeführten Ereignissen. Die Aufstellung erfolgt aus technischen Gründen chronologisch. Teil 3 beinhaltet Zwischenberichte von Ereignissen, bei denen eine Untersuchung vor Ort eingeleitet wurde. Im Teil 4 sind die neuesten veröffentlichten Untersuchungsberichte aufgelistet. Diese sind über die BFU erhältlich oder können im Internet unter www.bfu-web.de/Berichte abgerufen werden. -4- Bulletin Begriffsbestimmungen Unfall Ein Ereignis beim Betrieb eines Luftfahrzeugs vom Beginn des Anbordgehens von Personen mit Flugabsicht bis zu dem Zeitpunkt, zu dem diese Personen das Luftfahrzeug wieder verlassen haben, wenn hierbei: 1. eine Person tödlich oder schwer verletzt worden ist - an Bord eines Luftfahrzeugs oder - durch unmittelbare Berührung mit dem Luftfahrzeug oder einem seiner Teile, auch wenn sich dieser Teil vom Luftfahrzeug gelöst hat, oder - durch unmittelbare Einwirkung des Turbinen- oder Propellerstrahls eines Luftfahrzeugs, es sei denn, dass der Geschädigte sich diese Verletzungen selbst zugefügt hat oder diese ihm von einer anderen Person zugefügt worden sind oder eine andere von dem Unfall unabhängige Ursache haben, oder dass es sich um Verletzungen von unbefugt mitfliegenden Personen handelt, die sich außerhalb der den Fluggästen und Besatzungsmitgliedern normalerweise zugänglichen Räume verborgen hatten, oder 2. das Luftfahrzeug oder die Luftfahrzeugzelle einen Schaden erlitten hat und - dadurch der Festigkeitsverband der Luftfahrzeugzelle, die Flugleistungen oder die Flugeigenschaften beeinträchtigt sind und - die Behebung dieses Schadens in aller Regel eine große Reparatur oder einen Austausch des beschädigten Luftfahrzeugbauteils erfordern würde; es sei denn, dass nach einem Triebwerkschaden oder Triebwerkausfall die Beschädigung des Luftfahrzeugs begrenzt ist auf das betroffene Triebwerk, seine Verkleidung oder sein Zubehör, oder dass der Schaden an einem Luftfahrzeug begrenzt ist auf Schäden an Propellern, Flügelspitzen, Funkantennen, Bereifung, Bremsen, Beplankung oder auf kleinere Einbeulungen oder Löcher in der Außenhaut, oder 3. das Luftfahrzeug vermisst wird oder nicht zugänglich ist. -5- Bulletin Schwere Störung Ein Ereignis beim Betrieb eines Luftfahrzeugs, dessen Umstände darauf hindeuten, dass sich beinahe ein Unfall ereignet hätte. Tödliche Verletzung Eine Verletzung, die eine Person bei einem Unfall erlitten hat und die unmittelbar bei dem Unfall oder innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall ihren Tod zur Folge hat. Schwere Verletzung Eine Verletzung, die eine Person bei einem Unfall erlitten hat und die 1. einen Krankenhausaufenthalt von mehr als 48 Stunden innerhalb von 7 Tagen nach der Verletzung erfordert oder 2. Knochenbrüche zur Folge hat (mit Ausnahme einfacher Brüche von Fingern, Zehen oder der Nase) oder 3. Risswunden mit schweren Blutungen oder Verletzungen von Nerven, Muskeln- oder Sehnensträngen zur Folge hat oder 4. Schäden an inneren Organen verursacht hat oder 5. Verbrennungen zweiten oder dritten Grades oder von mehr als fünf Prozent der Körperoberfläche zur Folge hat oder 6. Folge einer nachgewiesenen Aussetzung gegenüber infektiösen Stoffen oder schädlicher Strahlung ist. -6- Bulletin Teil 1 : Ereignisse im Juli 2012 Flugzeuge MTOW über 5,7 t 03.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit BRITISH AEROSPACE - 146-200 in Berlin-Schönefeld, Germany 05.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit BOEING - 737-800 in Frankfurt/Main, Germany 12.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit DORNIER - 228-202 in Yellowknife, Canada 13.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit GULFSTREAM AEROSPACE - G IV in Le Castellet, France 18.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit BOEING - 757-200, en route, Germany 28.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit CANADAIR - CL-600 in München, Germany AZ: BFU TX007-12 AZ: BFU 1X003-12 AZ: BFU BX007-12 AZ: BFU BX003-12 AZ: BFU TX008-12 AZ: BFU PX008-12 Flugzeuge MTOW zwischen 2,0 und 5,7 t 11.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit CESSNA - 525 CITATIONJET in Olbia, Italy 24.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit BEECH - C90GTi in Friedrichshafen, Germany AZ: BFU SX002-12 AZ: BFU 3X092-12 Flugzeuge MTOW unter 2,0 t 04.07.2012 : Unfall mit leicht Verletzten mit PIPER - PA-34 SENECA in Rouen, France 08.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit PIPER - PA-28R-180/200/201 in Wyk auf Föhr, Germany 12.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit DIAMOND - DA 40 in Montpellier, France 21.07.2012 : Unfall mit PIPER - PA 28-161 WARRIOR 2 in Shoreham, United Kingdom 22.07.2012 : Unfall mit leicht Verletzten mit PIPER - PA-28 in Donaueschingen, Germany 23.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit ROBIN - DR 400-RP in Leverkusen, Germany 24.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit PIPER - PA-28 in Rheine-Eschendorf, Germany 24.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit MOONEY - M20M (257 TLS) in Kempten-Durach, Germany 27.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit ROBIN - DR 400-RP in Königsdorf, Germany 27.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit LANCAIR INTERNATIONAL INC - LANCAIR 4 in Bayreuth, Germany AZ: BFU 4X027-12 AZ: BFU 3X081-12 AZ: BFU WX005-12 AZ: BFU DX029-12 AZ: BFU 3X087-12 AZ: BFU 3X088-12 AZ: BFU 3X090-12 AZ: BFU 3X091-12 AZ: BFU 3X095-12 AZ: BFU CX016-12 Ultraleichtflugzeuge und Tragschrauber 04.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit DALLACH - SUNWHEEL in Dingolfing, Germany 07.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit REMOS - REMOS GX in Schönberg, Germany 25.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit FLIGHT DESIGN GMBH - CT in Conway, United States 27.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit Flight Design CTSW in Ingenried, nahe, Germany 07.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit AutoGyro GmbH - MTOsport in Waldeck-Mühlberg, Germany AZ: BFU 3X078-12 AZ: BFU 3X080-12 AZ: BFU DX025-12 AZ: BFU 3X098-12 AZ: BFU 3X079-12 Hubschrauber 02.07.2012 : Unfall Verletzungen unbekannt mit BELL HELICOPTER - 412 in Siete Aguas, Spain 21.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit EUROCOPTER GERMANY - BK 117 in Morbegno, Italy 27.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit EUROCOPTER GERMANY - EC 135 in Treis-Karden, Germany 29.07.2012 : Unfall mit leicht Verletzten mit ROBINSON - R44 in Boppard, Germany AZ: BFU DX017-12 AZ: BFU DX018-12 AZ: BFU RX003-12 AZ: BFU 3X097-12 Segelflugzeuge und Motorsegler 01.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - ASK-13 in Hellingst, Germany 01.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - K8B in Aurich-Brockzetel, Germany -7- AZ: BFU 3X077-12 AZ: BFU 3X094-12 Bulletin 03.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit SCHEMPP-HIRTH - JANUS in Paderborn-Haxterberg, nahe, Germany AZ: BFU 3X076-12 05.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - ASH 26 nahe Ried, Austria AZ: BFU 4X028-12 07.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - ASK-13 in Novi Ligure, Italy AZ: BFU DX016-12 07.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit PZL - SZD 51 JUNIOR in Waldeck-Mühlberg, Germany AZ: BFU 3X079-12 10.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit GROB FLUGZEUGBAU - G-102 ASTIR 77 CS in Hennweiler, Germany AZ: BFU 3X082-12 13.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHEMPP-HIRTH - NIMBUS 2 in Bend, Oregon, United States AZ: BFU DX015-12 15.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit PIK (EIRI AVION OY) - 20 in Purkshof, Germany AZ: BFU 3X084-12 18.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit DIAMOND - HK36TTC in Hornberg, Germany AZ: BFU 3X085-12 19.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHEMPP-HIRTH - DISCUS CS in Livno, Bosnia AZ: BFU 4X029-12 19.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit Allstart PZL Glider - SZD-48-3Jantar Standard 3' in Livno, Bosnia AZ: BFU 4X029-12 23.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit SCHLEICHER - ASH 25 nahe Pfronten, Germany AZ: BFU 3X089-12 23.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit VALENTIN FLUGZEUGBAU GMBH - TAIFUN in Hamm-Lippewiesen, Germany AZ: BFU 3X093-12 28.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit GROB FLUGZEUGBAU - G-103 TWIN ASTIR in Kirchheim/Teck, Germany AZ: BFU 3X096-12 29.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - ASW 19 in Kirn, Germany AZ: BFU 3X100-12 29.07.2012 : Unfall mit leicht Verletzten mit SCHEMPP-HIRTH - DUO DISCUS nahe Grebenhain, Germany AZ: BFU 3X099-12 30.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit PZL - SZD 42-2 JANTAR 2B in Gap/Tallard, France AZ: BFU DX019-12 Freiballone -8- Bulletin Teil 2 : Kurzberichte chronologisch Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 01.07.2012, 11:50:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Hellingst, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X077-12 Bei der Landung brach das Segelflugzeug zur Seite aus und die rechte Tragfläche kollidierte mit Begrenzungspfählen. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: SCHLEICHER - ASK-13 Besatzung 0 0 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbildung - Alleinflüge unter Aufsicht Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 01.07.2012, 16:50:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Aurich-Brockzetel, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X094-12 Bei der Landung bekam die rechte Tragfläche Bodenberührung und das Segelflugzeug drehte sich um die Hochachse. Es entstanden Beschädigungen an der Tragfläche sowie am Rumpfbug. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: SCHLEICHER - K8B Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall, Verletzungen unbekannt Datum, Uhrzeit: 02.07.2012, 16:30:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Siete Aguas, Spain Schaden am LFZ: Zerstört Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU DX017-12 Der Hubschrauber stürzte beim Befüllen der Löschwassertanks in den See. Gemäß ICAO Annex 13 unterstützt die BFU die ausländische Untersuchungsbehörde bei der Flugdatenauswertung. Luftfahrzeug: Hubschrauber 2.251 bis 5.700 kg Verletzte Muster: BELL HELICOPTER - 412 Besatzung Betriebsart: Luftarbeit - Luftarbeit Gewerblich - Feurbekämpungsflug Passagiere - - - Andere - - - -9- tödlich schwer leicht - - - Bulletin Ereignis: Unfall mit schwer Verletzten Datum, Uhrzeit: 03.07.2012, 16:42:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Paderborn-Haxterberg, nahe, Germany Schaden am LFZ: Zerstört Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X076-12 In der Endanflugkurve prallte das Segelflugzeug auf den Boden. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: SCHEMPP-HIRTH - JANUS Besatzung 0 1 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 1 0 Andere - - - Ereignis: Störung ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 03.07.2012, 23:40:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Berlin-Schönefeld, Germany Schaden am LFZ: Ohne Beschädigung Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU TX007-12 Während des Rollens zum Start kam es zur Nebelbildung im Cockpit und die Besatzung brach den Flug ab. Ein in dem Frachtflugzeug hinter dem Cockpit platzierter Frachtcontainer enthielt beschädigte Trockeneisbehälter. Luftfahrzeug: Flugzeug > 272.000 kg Verletzte tödlich schwer leicht Muster: BRITISH AEROSPACE - 146-200 Besatzung 0 0 0 Betriebsart: Kommerzielle Luftfahrt - Linienflug - International - Frachtflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall mit leicht Verletzten Datum, Uhrzeit: 04.07.2012, 16:50:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Rouen, France Schaden am LFZ: Zerstört Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU 4X027-12 Im Endanflug auf Rouen Vallee de Seine (Frankreich) wurde ein Durchstartmanöver eingeleitet. Das Flugzeug prallte 700 m vor der Piste 22 in bewohntem Gebiet auf den Boden. Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer Muster: PIPER - PA-34 SENECA Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug leicht Besatzung 0 0 1 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall mit tödlich Verletzten Datum, Uhrzeit: 04.07.2012, 19:50:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Dingolfing, Germany Schaden am LFZ: Zerstört Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X078-12 Das Ultraleichtflugzeug stürzte direkt nach dem Start ab und fing Feuer. Luftfahrzeug: Ultraleichtflugzeug Verletzte Muster: DALLACH - SUNWHEEL Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug - 10 - tödlich schwer leicht Besatzung 1 0 0 Passagiere 1 0 0 Andere - - - Bulletin Ereignis: Unfall mit schwer Verletzten Datum, Uhrzeit: 05.07.2012, 13:00:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Frankfurt/Main, Germany Schaden am LFZ: Ohne Beschädigung Quelle: Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU Aktenzeichen: BFU 1X003-12 Während des Sinkfluges auf Frankfurt/Main wurde eine Flugbegleiterin bei Turbulenzen schwer verletzt. Luftfahrzeug: Flugzeug 27.001 bis 272.000 kg Verletzte Muster: BOEING - 737-800 Besatzung tödlich schwer leicht 0 1 0 Betriebsart: Kommerzielle Luftfahrt - Linienflug - International - Passagierflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 05.07.2012, 16:15:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Ried, nahe, Austria Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU 4X028-12 Im Segelflug wollte der Motorseglerführer den Motor starten. Dies gelang ihm nicht. Bei der anschließenden Außenlandung mit eingefahrenem Fahrwerk wurde das Luftfahrzeug schwer beschädigt. Luftfahrzeug: Segelflugzeug mit Hilfsantrieb Verletzte Muster: SCHLEICHER - ASH 26 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Betriebsart: tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 07.07.2012, 15:06:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Novi Ligure, Italy Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU DX016-12 Bei einem Ausbildungsflug setzte das Segelflugzeug zuerst mit dem Bugrad auf. Für den Herstellerstaat des Segelflugzeuges unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende Behörde. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: SCHLEICHER - ASK-13 Besatzung 0 0 0 Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbildung - Alleinflüge unter Aufsicht Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: Ereignis: Unfall mit tödlich Verletzten Datum, Uhrzeit: 07.07.2012, 17:55:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Schönberg, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X080-12 Das Luftfahrzeug stürzte beim Abflug in ein Maisfeld. Luftfahrzeug: Ultraleichtflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: REMOS - REMOS GX Besatzung 1 0 0 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: - 11 - Bulletin Ereignis: Unfall mit schwer Verletzten Datum, Uhrzeit: 07.07.2012, 19:40:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Waldeck-Mühlberg, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X079-12 Im Anfangsbereich der Betriebspiste kollidierte ein landendes Segelflugzeug mit einem startenden Tragschrauber. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte Muster: PZL - SZD 51 JUNIOR Besatzung 0 1 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbildung - Alleinflüge unter Aufsicht Passagiere 0 0 0 Andere - - - Luftfahrzeug: Luftsportgerät (Tragschrauber) Verletzte tödlich schwer leicht Muster: AutoGyro GmbH - MTOsport Besatzung 0 0 0 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: tödlich schwer leicht Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 08.07.2012, 18:50:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Wyk auf Föhr, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X081-12 Bei der Landung auf nasser Graspiste kam das Flugzeug zu weit und kollidierte mit einem Zaun. Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte Muster: PIPER - PA-28R-180/200/201 CHEROKEE ARROW, ARROW 2/3, TURBO ARROW 3 tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 10.07.2012, 17:12:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Hennweiler, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X082-12 Bei einer Außenlandung kam es zu einem Ringelpiez. Dabei wurde ein Spant des Segelflugzeuges schwer beschädigt. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte Muster: GROB FLUGZEUGBAU - G-102 ASTIR 77 CS Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug - 12 - tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Bulletin Ereignis: Störung ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 11.07.2012, 10:03:00 Uhr (UTC) Ort, Staat: Olbia, Italy Schaden am LFZ: Ohne Beschädigung Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU SX002-12 Während des Anfangssteigfluges einer nach Instrumentenflugregeln fliegenden Cessna 525 A kam es zu einer Annäherung mit einem nach Sichtflugregeln fliegenden Flugzeug. Luftfahrzeug: Flugzeug 2.251 bis 5.700 kg Verletzte Muster: CESSNA - 525 CITATIONJET Betriebsart: Kommerzielle Luftfahrt - Unbekannt tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 12.07.2012, 19:00:00 Uhr (UTC) Ort, Staat: Yellowknife, Canada Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU BX007-12 Nach dem Start löste sich ein Teil der Bespannung vom linken Höhenruder ab. Für den Herstellerstaat des Flugzeuges unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende Behörde. Luftfahrzeug: Flugzeug 5.701 bis 27.000 kg Verletzte tödlich schwer leicht Muster: DORNIER - 228-202 Besatzung 0 0 0 Kommerzielle Luftfahrt - Charter - Charter Inlandsflug - Passagier Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: Ereignis: Störung ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 12.07.2012, 08:45:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Montpellier, France Schaden am LFZ: Ohne Beschädigung Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU WX005-12 Während des Anfangssteigfluges kam es zu einem Leistungsverlust des Triebwerkes. Die anschließende Notlandung verlief ohne Probleme. Für den Herstellerstaat des Triebwerkes ist die BFU entsprechend ICAO Annex 13 an der Untersuchung beteiligt. Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht Muster: DIAMOND - DA 40 Besatzung 0 0 0 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: - 13 - Bulletin Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 13.07.2012, 19:20:00 Uhr (UTC) Ort, Staat: Bend, Oregon, United States Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU DX015-12 Bei einer Außenlandung auf einer unbefestigten Straße berührte das Segelflugzeug eine Böschung. Die rechte Tragfläche und der hintere Rumpf brachen ab. Für den Herstellerstaat des Segelflugzeuges unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende Behörde. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: SCHEMPP-HIRTH - NIMBUS 2 Besatzung 0 0 0 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: Ereignis: Unfall mit tödlich Verletzten Datum, Uhrzeit: 13.07.2012, 15:19:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Le Castellet, France Schaden am LFZ: Zerstört Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU BX003-12 Bei einem Bereitstellungsflug kam das Flugzeug bei der Landung von der Bahn ab. Es kollidierte mit Bäumen und geriet in Brand. Für den Herstellerstaat des Triebwerkes ist die BFU entsprechend ICAO Annex 13 an der Untersuchung beteiligt. Luftfahrzeug: Flugzeug 27.001 bis 272.000 kg Verletzte tödlich schwer leicht Muster: GULFSTREAM AEROSPACE - G IV Besatzung 2 0 0 Passagiere Betriebsart: Kommerzielle Luftfahrt - Nicht geschäftmäßiger Flug - Überführungs/Bereitstellungsflug 1 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall mit schwer Verletzten Datum, Uhrzeit: 15.07.2012, 14:23:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Purkshof, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X084-12 Kurz nach dem Abheben war das Segelflugzeug nicht um die Querachse zu kontrollieren.. Das Schleppseil wurde in ca. 30 m Höhe ausgeklinkt und das Segelflugzeug prallte in einem Winkel von ca. 35° auf dem Boden auf. Das Höhenruder war nicht angeschlossen. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer Muster: PIK (EIRI AVION OY) - 20 Besatzung 0 1 0 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: - 14 - leicht Bulletin Ereignis: Störung ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 18.07.2012, Uhrzeit unbekannt Ort, Staat: En route, Germany Schaden am LFZ: Ohne Beschädigung Quelle: Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU Aktenzeichen: BFU TX008-12 Während des Reisefluges in Flugfläche (FL) 390, etwa eine Stunde nach dem Start, informierte der Purser die Piloten, dass bei den Flugbegleitern gesundheitliche Probleme auftraten. Diese äußerten sich als Kopfschmerzen, Schwindel und Schweißausbrüche. Keiner der Passagiere und keiner der beiden Piloten meldete Unwohlsein. Nachdem die Flugbegleiter sich kurzzeitig im Cockpit bzw. dem Galley-Bereich mit Sauerstoff versorgt hatten, verbesserte sich ihr Befinden. Nach Rücksprache mit der Kabinenbesatzung entschloss sich der verantwortliche Pilot zum Fortsetzen des Fluges nach Frankfurt. Als der Pilot den Sinkflug nach Frankfurt kurzzeitig in FL200 ausleitete, meldete der Purser, dass alle Mitglieder der Kabinenbesatzung starke Symptome von Schwindel, Kopfschmerzen, blaue Lippen und Finger sowie Taubheit in den Beinen hätten. Daraufhin bat der verantwortliche Pilot um Priorität für den Anflug. Die Landung erfolgte ohne weitere Probleme. Die gesamte Besatzung suchte nach dem Flug einen Arzt auf. Bei der Versorgung der Passagiere durch medizinisches Personal ergaben sich keine Hinweise auf gesundheitliche Beeinträchtigungen von Passagieren. Luftfahrzeug: Flugzeug 27.001 bis 272.000 kg Verletzte tödlich schwer leicht Muster: BOEING - 757-200 Besatzung 0 0 0 Betriebsart: Kommerzielle Luftfahrt - Linienflug - International - Passagierflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 18.07.2012, 17:00:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Hornberg, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X085-12 Kurz vor dem Aufsetzen des Motorseglers kam es zu einer Bodenberührung mit der rechten Tragfläche. Luftfahrzeug: Reisemotorsegler Verletzte tödlich schwer leicht Muster: DIAMOND - HK36TTC Besatzung 0 0 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbildung - Alleinflüge unter Aufsicht Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 19.07.2012, 14:05:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Livno, Bosnia Schaden am LFZ: Zerstört Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU 4X029-12 Das Segelflugzeug kollidierte mit einem anderen Segelflugzeug im gleichen Aufwindfeld und in gleicher Drehrichtung. Das Segelflugzeug war nicht mehr steuerbar und prallte auf den Boden. Der Segelflugzeugführer führte einen Notabsprung durch. Das andere Segelflugzeug konnte sicher landen. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: SCHEMPP-HIRTH - DISCUS CS Besatzung 0 0 1 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Sonstiger Flug - Flug auf Veranstaltung Passagiere 0 0 0 Andere - - - Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: Allstart PZL Glider - SZD-48-3Jantar Standard 3' Besatzung 0 0 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Sonstiger Flug - Flug auf Veranstaltung Passagiere 0 0 0 Andere - - - - 15 - Bulletin Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 21.07.2012, 14:59:00 Uhr (UTC) Ort, Staat: Morbegno, Italy Schaden am LFZ: Zerstört Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU DX018-12 Bei einem Rettungseinsatz kollidierte der Hubschrauber mit einer Freileitung. Für den Herstellerstaat des Hubschraubers unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende Behörde. Luftfahrzeug: Hubschrauber 2.251 bis 5.700 kg Verletzte tödlich schwer leicht Muster: EUROCOPTER GERMANY - BK 117 Betriebsart: Luftarbeit - Luftarbeit Gewerblich - Such- und Rettungsflug Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 21.07.2012, 14:58:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Shoreham, United Kingdom Schaden am LFZ: Unbekannt Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU DX029-12 Nach einem Triebwerksausfall kam es zu einer Notlandung des Flugzeuges. Für den Herstellerstaat des Triebwerkes ist die BFU entsprechend ICAO Annex 13 an der Untersuchung beteiligt. Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht Muster: PIPER - PA 28-161 WARRIOR 2 Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Unbekannt Ereignis: Unfall mit leicht Verletzten Datum, Uhrzeit: 22.07.2012, 18:10:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Donaueschingen, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X087-12 Beim Durchstarten nach einer Ziellandeübung kam das Flugzeug nach links ab, geriet in eine unkontrollierte Fluglage, kollidierte mit hohem Bewuchs, überschlug sich und blieb in Rückenlage in einem Feld liegen. Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte Muster: PIPER - PA-28 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug Betriebsart: - 16 - tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 1 Passagiere 0 0 3 Andere - - - Bulletin Ereignis: Unfall mit tödlich Verletzten Datum, Uhrzeit: 23.07.2012, 12:45:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Leverkusen, Germany Schaden am LFZ: Zerstört Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X088-12 Beim Schlepp eines Segelflugzeuges gewann der Schleppzug keine Höhe. Das Segelflugzeug klinkte aus und landete danach problemlos. Das Schleppflugzeug prallte auf den Boden und geriet in Brand. Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte Muster: ROBIN - DR 400-RP Besatzung Allgemeine Luftfahrt - Sonstiger Flug - Sonstiger Flug Passagiere Andere - Betriebsart: tödlich schwer leicht 1 0 0 0 0 0 - - Ereignis: Unfall mit tödlich Verletzten Datum, Uhrzeit: 23.07.2012, 14:40:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Pfronten, nahe, Germany Schaden am LFZ: Zerstört Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X089-12 Das Luftfahrzeug stürzte in hochalpinem Gelände in einen Wald und wurde dabei zerstört. Luftfahrzeug: Segelflugzeug mit Hilfsantrieb Verletzte Muster: SCHLEICHER - ASH 25 Besatzung Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere Andere - Betriebsart: tödlich schwer leicht 2 0 0 0 0 0 - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 23.07.2012, 18:26:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Hamm-Lippewiesen, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X093-12 Beim Rollen zum Start geriet das Bugfahrwerk in ein Loch und brach ab. Der Propeller wurde zerstört. Luftfahrzeug: Reisemotorsegler Verletzte tödlich schwer leicht Muster: VALENTIN FLUGZEUGBAU GMBH TAIFUN Besatzung 0 0 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 24.07.2012, 08:21:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Friedrichshafen, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU Aktenzeichen: BFU 3X092-12 Beim Abflug in Coburg wurde vergessen die Schleppstange vom Bugfahrwerk zu entfernen. Start und Landung verliefen ohne Probleme. Beim Rollen nach der Landung stieß die am Bugfahrwerk hängende Schleppstange gegen eine Unterflurlampe des Taxiways. Das Bugfahrwerk klappte ein und die Propeller kollidierten mit dem Boden. Luftfahrzeug: Flugzeug 2.251 bis 5.700 kg Verletzte Muster: BEECH - C90GTi Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug Betriebsart: - 17 - tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Bulletin Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 24.07.2012, 10:31:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Rheine-Eschendorf, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X090-12 Bei einer Notlandung in einem Maisfeld wegen Leistungsverlust des Triebwerkes wurde das Flugzeug schwer beschädigt. Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte Muster: PIPER - PA-28 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug Betriebsart: tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 24.07.2012, 19:33:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Kempten-Durach, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X091-12 Beim Start auf der Graspiste überrollte das Flugzeug das Bahnende und kam außerhalb des Flugplatzgeländes zum Stehen. Propeller und Bugfahrwerk wurden beschädigt. Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht Muster: MOONEY - M20M (257 TLS) Besatzung 0 0 0 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 25.07.2012, 14:30:00 Uhr (UTC) Ort, Staat: Conway, United States Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU DX025-12 Bei der Landung brach das rechte Fahrwerksbein. Für den Herstellerstaat des Flugzeuges unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende Behörde. Luftfahrzeug: Ultraleichtflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: FLIGHT DESIGN GMBH - CT Besatzung 0 0 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall mit schwer Verletzten Datum, Uhrzeit: 27.07.2012, Uhrzeit unbekannt Ort, Staat: Ingenried, nahe, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X098-12 Im Reiseflug kam es zum Bruch der Kabinenverglasung und zu einem Bruch des Höhenruders. Bei der anschließenden Notlandung wurde das Ultraleichtflugzeug schwer beschädigt. Luftfahrzeug: Ultraleichtflugzeug Verletzte Muster: Flight Design CTSW Besatzung 0 1 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - - 18 - tödlich schwer leicht Bulletin Ereignis: Störung ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 27.07.2012, 12:16:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Treis-Karden, Germany Schaden am LFZ: Leicht beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU RX003-12 Bei einem Einsatzflug kollidierte der Rettungshubschrauber in einem Weinbergtal mit einer Freileitung. Anschließend konnte der Hubschrauber sicher gelandet werden. Luftfahrzeug: Hubschrauber 2.251 bis 5.700 kg Verletzte Muster: EUROCOPTER GERMANY - EC 135 Luftarbeit - Luftarbeit Gewerblich - Such- und Rettungsflug Betriebsart: tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 27.07.2012, 18:30:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Königsdorf, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X095-12 Beim Flugzeugschleppstart überstieg das Segelflugzeug das Schleppflugzeug. Das Schleppflugzeug setzte hart auf, wobei das Fahrwerk teilweise abgerissen wurde. Das Flugzeug schlitterte in eine Buschguppe. Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht Muster: ROBIN - DR 400-RP Besatzung 0 0 0 Allgemeine Luftfahrt - Sonstiger Flug - Sonstiger Flug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 27.07.2012, 18:45:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Bayreuth, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU CX016-12 Im Reiseflug löste sich eine Tür vom Luftfahrzeug und stürzte in einem Waldstück auf den Boden. Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte Muster: LANCAIR INTERNATIONAL INC LANCAIR 4 tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Störung ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 28.07.2012, 09:00:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: München, Germany Schaden am LFZ: Leicht beschädigt Quelle: Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU Aktenzeichen: BFU PX008-12 Beim Abrollen von der Parkposition verließ das Flugzeug die vorgeschriebene Rollleitlinie, dabei berührte die linke Tragfläche ein kleines Schleppfahrzeug, das umkippte. Luftfahrzeug: Flugzeug 27.001 bis 272.000 kg Verletzte Muster: CANADAIR - CL-600 Kommerzielle Luftfahrt - Linienflug - Inlandsflug - Passagierflug (Inland) Betriebsart: - 19 - tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Bulletin Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 28.07.2012, 16:30:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Kirchheim/Teck, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X096-12 Nach einem Windenstartabbruch setzte das Segelflugzeug neben der Landebahn in einem Wiesengelände auf und geriet in einen Wassergraben. Dabei brachen Rumpf und Fahrwerk. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: GROB FLUGZEUGBAU - G-103 TWIN ASTIR Besatzung 0 0 0 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbildung - Alleinflüge unter Aufsicht Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 29.07.2012, 12:50:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Kirn, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X100-12 Nachdem das Auslklinken des Windenschleppseiles nicht gelang und die Kappvorrichtung an der Schleppwinde nicht funktionierte, landete der Segelflieger gefesselt am Seil. Bei der Landung setzte das Segelflugzeug hart auf und die Rumpfröhre wurde am Leitwerk abgedreht. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte Muster: SCHLEICHER - ASW 19 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Betriebsart: tödlich schwer leicht Besatzung 0 0 0 Passagiere 0 0 0 Andere - - - Ereignis: Unfall mit leicht Verletzten Datum, Uhrzeit: 29.07.2012, 15:20:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Grebenhain, nahe, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Keine Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU 3X099-12 Bei einer Außenlandung wegen fehlender Thermik kollidierte die linke Tragfläche des Segelflugzeuges mit einem Baum. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: SCHEMPP-HIRTH - DUO DISCUS Besatzung 0 0 2 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: Ereignis: Unfall mit leicht Verletzten Datum, Uhrzeit: 29.07.2012, 18:43:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Boppard, Germany Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X097-12 Beim Start begann der Hubschrauber unkontrolliert um die Hochachse zu drehen. Beim Versuch, den Hubschrauber wieder abzusetzen, schlug dieser zur Seite um. Luftfahrzeug: Hubschrauber 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht Muster: ROBINSON - R44 Besatzung 0 0 1 Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - - 20 - Bulletin Ereignis: Unfall mit tödlich Verletzten Datum, Uhrzeit: 30.07.2012, 15:23:00 Uhr (lokal) Ort, Staat: Gap/Tallard, France Schaden am LFZ: Schwer beschädigt Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU DX019-12 Das Segelflugzeug prallte in bergigem Gelände auf den Boden und rutschte in Rückenlage ca. 30 m den Berghang hinab. Aufgrund der deutschen Staatsangehörigkeit des Segelflugzeugführers unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende Behörde. Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht Muster: PZL - SZD 42-2 JANTAR 2B Besatzung 1 0 0 Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug Passagiere 0 0 0 Andere - - - Betriebsart: - 21 - Bulletin Teil 3 : Zwischenberichte Zwischenbericht Identifikation Art des Ereignisses: Unfall Datum: 3. Juli 2012 Ort: Paderborn-Haxterberg Luftfahrzeug: Segelflugzeug Hersteller / Muster: Schempp-Hirth / Janus C Personenschaden: Luftfahrzeugführer und Fluggast schwer verletzt Sachschaden: Luftfahrzeug zerstört Drittschaden: keiner Informationsquelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X076-12 Veröffentlicht: September 2012 Sachverhalt Ereignisse und Flugverlauf Das Segelflugzeug startete um 16:28 Uhr1 auf dem Flugplatz Paderborn-Haxterberg (EDLR) auf der Startbahn 24 im Windenstart zu einem Lokalflug. 1 Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet, entsprechen Ortszeit - 22 - Bulletin Flugweg und Unfallstelle Quelle: BFU/ Google Earth™ Zuvor hatte der Segelflugzeugführer bereits drei Windenstarts mit dem gleichen Luftfahrzeug durchgeführt. Der Flug erfolgte im Rahmen der Projektwoche eines Gymnasiums. An Bord befanden sich der 72-jährige Luftfahrzeugführer (vorderer Sitz) und ein 17-jähriger Teilnehmer der Projektwoche (hinterer Sitz). Der 17-jährige Fluggast gab an, dass beim Windenstart eine Schlepphöhe von etwa 250 m erreicht worden sei. Der Pilot habe ihm während des Fluges erläutert, dass er Thermik suchen wolle, um nicht gleich wieder landen zu müssen. Dies sei aber nicht gelungen, da das Segelflugzeug nicht über die Ausklinkhöhe hinaus gestiegen sei. Nachdem der Janus auf rund 100 m gesunken war, habe der Pilot mitgeteilt zurückzufliegen und zu landen. Die Höhe beim Landeanflug gegenüber den zuvor durchgeführten Flügen bei der Projektwoche sei ihm niedriger vorgekommen. Im weiteren Verlauf habe er gemerkt, - 23 - Bulletin dass etwas nicht stimmte. Er gab weiter an, beim Eindrehen in den Endanflug das Gras wahrgenommen zu haben, kurz darauf habe das Segelflugzeug „gerüttelt“ und sei unmittelbar danach auf dem Boden aufgeschlagen. Mehrere Zeugen, die sich auf dem Flugplatz bzw. auf dem Golfgelände befanden, gaben übereinstimmend an, dass das Segelflugzeug mit geschätzten 15 bis 40 m Höhe über Grund auffallend niedrig geflogen sei. Beim Eindrehen in den Endanflug sei es nach einer „engen Drehung“ in einem „spitzen Winkel“ auf den Boden geprallt. Anschließend habe es sich überschlagen. Pilot und Fluggast wurden beim Aufprall schwer verletzt und das Luftfahrzeug zerstört. Angaben zu Personen Der 72-jährige Luftfahrzeugführer war seit 1972 im Besitz eines unbefristet gültigen Luftfahrerscheins für Segelflugzeugführer mit Kunstflugberechtigung. In die Lizenz waren die Startarten Windenstart, Selbststart und Schleppstart hinter Luftfahrzeugen eingetragen. Ferner verfügte er über eine Berechtigung für Reisemotorsegler (TMG) mit eingetragener Schleppberechtigung ohne Fangschlepp. Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 war bis zum 20.08.2012 gültig, verbunden mit der Auflage zum Tragen einer Brille inklusive des Mitführens einer Ersatzbrille. Die Gesamtflugerfahrung betrug ca. 1 301 Stunden bei 2 007 Starts. In den letzten 90 Tagen hatte er 13 Flüge mit dem Janus durchgeführt. Angaben zum Luftfahrzeug Das doppelsitzige Segelflugzeug Janus C ist ein Mitteldecker in Kunststoffbauweise mit Wölbklappen und einem festen Fahrwerk. Das Luftfahrzeug wurde 1981 mit der Werknummer 133 des Herstellers SchemppHirth gebaut. Es war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und wurde von einem Luftsportverein betrieben. Die Gesamtbetriebszeit betrug 3 584 Stunden. Die letzte Prüfung der Lufttüchtigkeit erfolgte am 05.03.2012. - 24 - Bulletin Die Lage des Schwerpunktes befand sich innerhalb der im Flughandbuch angegebenen Grenzen. Meteorologische Informationen Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) befand sich der Raum Paderborn unter Zwischenhocheinfluss mit schwachem Wind. Die Bodensicht betrug über 10 Kilometer, der Wind kam aus ca. 290 Grad mit etwa fünf Knoten. Die Lufttemperatur betrug 22 Grad und der (QNH) Luftdruck am Unfallort (Höhenmessereinstellung) 1 017 hPa. Zum Unfallzeitpunkt soll nach dem Bericht eines Augenzeugen Windstille geherrscht haben. Die Bewölkung wurde mit einem Bedeckungsgrad von 1 Achtel in über 2 000 ft angegeben. Die Routinewettermeldungen (METARs) der nahe gelegenen Station PaderbornLippstadt (EDLP) lauteten: SADL31 EDLP 1207031420 METAR EDLP 031420Z VRB03KT 9999 SCT040 23/10 Q1017= SADL31 EDLP 1207031450 METAR EDLP 031450Z 29005KT 220V040 CAVOK 22/09 Q1017= Die Sonne befand sich in einer Position von ca. 245 Grad und einem Winkel von etwa 47 Grad über dem Horizont. Funkverkehr Es bestand Funkverbindung mit der Flug- bzw. Startleitung. Der Funkverkehr wurde nicht aufgezeichnet. Angaben zum Flugplatz Der Flugplatz Paderborn-Haxterberg (EDLR) liegt ca. 5 km südöstlich der Stadt Paderborn. Der Flugplatz befindet sich in einer Höhenlage von 800 ft AMSL und verfügt über eine 600 m lange und 18 m breite Asphaltbahn mit der Ausrichtung 060/240 Grad sowie über eine über 1 000 m lange Windenstartbahn (Gras) gleicher Ausrichtung. - 25 - Bulletin Flugdatenaufzeichnung Der BFU stand ein GPS-Gerät zum Auslesen der Flugdaten zur Verfügung. Der Flugweg konnte rekonstruiert werden. Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug Unfallstelle Foto: BFU Die Unfallstelle befand sich nordöstlich des Flugplatzes Paderborn-Haxterberg auf einem Golfplatz. Sie lag innerhalb einer in ein Golfgelände integrierten Notlandefläche und war ca. 600 m von der Schwelle der Asphaltpiste 24 und ca. 200 m von der Flugplatzgrenze entfernt. Die Unfallstelle war rund 42 m lang, gemessen von der ersten Aufschlagsspur bis zur Endlage des Rumpfes. Dazwischen lagen Teile der Cockpithaube, Kissen, die hintere Cockpitabdeckung sowie der Randbogen (rechte Tragfläche) und ein Segment des Höhenruders. Der Cockpitbereich war im vorderen Bereich gebrochen und die Rumpfspitze teilweise eingerissen bzw. abgetrennt. Die Rumpfröhre war vor dem Leitwerk abgeknickt. - 26 - Bulletin Die Tragflächen waren komplett und miteinander verbunden. Der Randbereich der rechten Tragfläche war abgebrochen. Die Ruderflächen waren vollständig vorhanden. Alle Rudergestänge waren durchgängig mit den Rudern verbunden. Der Hebel für die Wölbklappen stand auf L (Landestellung) und die Trimmung auf hecklastig. Die Untersuchung ergab keine Hinweise auf technische Mängel am Segelflugzeug. Untersuchungsführer: Klaus-Uwe Fuchs Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen. Herausgeber Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Hermann-Blenk-Str. 16 38108 Braunschweig Telefon Telefax 0 531 35 48 - 0 0 531 35 48 - 246 Mail Internet [email protected] www.bfu-web.de - 27 - Bulletin Zwischenbericht Identifikation Art des Ereignisses: Unfall Datum: 4. Juli 2012 Ort: Dingolfing Luftfahrzeug: Ultraleichtflugzeug Hersteller / Muster: W.D. Flugzeug Leichtbau GmbH/ Sunwheel Personenschaden: Luftfahrzeugführer und Fluggast tödlich verletzt Sachschaden: Luftfahrzeug zerstört Drittschaden: Flurschaden Informationsquelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X078-12 Veröffentlicht: September 2012 Sachverhalt Ereignisse und Flugverlauf Der Luftfahrzeugführer startete zusammen mit einem Fluggast um 17:45 Uhr1 am Flugplatz Dingolfing auf der Startbahn 08 zu einem Lokalflug. 1 Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet, entsprechen Ortszeit - 28 - Bulletin Nach Angaben von Augenzeugen verlief der Start zunächst unauffällig. Nachdem das Luftfahrzeug die Grenze des Flugplatzes überflogen und sich in ca. 40 – 50 m Höhe befunden hatte, berichteten mehrere Zeugen übereinstimmend, dass die Sunwheel sich in einem Flugzustand mit hohem „Anstellwinkel“ befunden haben soll und in einen „Sackflug“ überging. Auffälligkeiten beim Motorengeräusch, z.B. Aussetzer, habe es nicht gegeben. Kurz danach sei das Ultraleichtflugzeug in eine Rechtskurve gegangen und aus dieser abgekippt. Das Luftfahrzeug prallte senkrecht auf den Boden auf und geriet in Brand. Die Rakete des Rettungsgerätes löste nach dem Unfall aus. Die beiden Insassen wurden tödlich verletzt und das Luftfahrzeug zerstört. Angaben zu Personen Der 25-jährige Luftfahrzeugführer war seit dem 28.06.2011 Inhaber einer bis zum 14.06.2016 gültigen Lizenz für Luftsportgeräteführer mit dem Eintrag für aerodynamisch gesteuerte Ultraleichtflugzeuge einschließlich Passagierflugberechtigung. Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 war bis zum 11.01.2016 gültig. Nach Angaben im persönlichen Flugbuch hatte er vom 13.03.2011 bis zum 24.06.2012 insgesamt 142 Flüge mit ca. 52 Flugstunden auf Luftsportgeräten durchgeführt. In den letzten 90 Tagen hatte er 36 Flüge mit ca. 14 Stunden, ausschließlich mit der Sunwheel durchgeführt. Es war zugleich seine Gesamterfahrung auf diesem Muster, das er am 10.05.2012 zum ersten Mal geflogen hatte. Angaben zum Luftfahrzeug Das Ultraleichtflugzeug (UL) Sunwheel ist ein Doppeldecker mit der Werknummer 12 des Herstellers W.D. Flugzeug Leichtbau GmbH, Baujahr 1993. Es verfügte über einen flüssigkeitsgekühlten Rotax-912-Motor mit einem Festpropeller. Der Motor hatte zum Zeitpunkt der letzten Jahresnachprüfung eine Betriebszeit von 541 Stunden. Das Luftfahrzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und befand sich in privater Halterschaft. Die letzte Jahresnachprüfung wurde am 09.08.2011 durchgeführt. - 29 - Bulletin Vor dem Unfallflug hatte der Halter einen zweiten Tank hinter dem Pilotensitz eingebaut sowie einen Neuform-Zweiblatt-Propeller montiert. Die Steigung der Propellerblätter wurde vor dem Flug manuell eingestellt. Der Propeller war nicht im Kennblatt des Luftfahrzeuges eingetragen. Die maximal zulässige Gesamtmasse des UL war im Betriebshandbuch mit 400 kg angegeben. Laut Massenübersicht vom 10.10.2010 hatte das Luftfahrzeug eine Leermasse von 251,8 kg. Andere Sunwheels mit Rotax-912-Motoren weisen im Mittel Leermassen von 280290 kg auf. Die Abflugmasse ohne Kraftstoff wurde anhand der zur Verfügung stehenden Daten (Leermasse, Gewicht der beiden Luftfahrzeugführer) ermittelt; sie betrug mindestens 419,8 kg. Das Luftfahrzeug war vom Piloten aus Kanistern betankt worden. Angaben über die mitgeführte Kraftstoffmenge lagen nicht vor. Meteorologische Informationen Die Bodensicht betrug über 10 Kilometer, der Wind kam aus 070 Grad mit bis ca. sechs Knoten. Die Lufttemperatur betrug 28 Grad und der Luftdruck (QNH) am Flughafen München (EDDM) betrug 1 012 hPa. Die Bewölkung wurde mit einem Bedeckungsgrad von 3-4 Achtel in 3 900 ft angegeben. Funkverkehr Es bestand Funkverbindung mit der Flug- bzw. Startleitung. Der Funkverkehr wurde nicht aufgezeichnet. Angaben zum Flugplatz Der Flugplatz Dingolfing (EDPD) liegt ca. 100 km nordöstlich von München und zwei Kilometer nördlich der Stadt Dingolfing. Der Flugplatz befindet sich in einer Höhenlage von 355 m AMSL und verfügt über eine 600 x 30 m lange Grasbahn mit der Ausrichtung 080/260 Grad. - 30 - Bulletin Flugdatenaufzeichnung Der BFU stand ein mobiles GPS-Gerät zum Auslesen der Flugdaten zur Verfügung. Der Unfallflug war nicht aufgezeichnet bzw. gespeichert. Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug Die Unfallstelle befand sich nordöstlich des Flugplatzes Dingolfing 200 m hinter der Flugplatzgrenze bzw. 900 m von der Schwelle 08 entfernt auf einem Getreidefeld. Die Höhenlage entsprach der des Flugplatzes Dingolfing. Hindernisse waren zwischen dem Flugplatz und der Unfallstelle keine vorhanden. Das Ultraleichtflugzeug wurde ausgebrannt in Rückenlage gefunden. Eine Rutschstrecke war nicht feststellbar. Die Tragflächen waren abgeknickt und mehrfach gestaucht. Die aus Composite gefertigten Propellerblätter waren zu über fünfzig Prozent verbrannt. Die Durchgängigkeit der Steuerung konnte soweit möglich nachvollzogen werden. Die Befestigungsbolzen und der Propeller waren nicht mit Draht gesichert. Brand Das Luftfahrzeug fing nach dem Aufprall Feuer und brannte aus. - 31 - Bulletin Unfallstelle Foto: BFU Zusätzliche Informationen Die tödlich verletzten Insassen wurden obduziert. Untersuchungsführer: Klaus-Uwe Fuchs - 32 - Bulletin Die Untersuchung wurde in Übereinstimmung mit dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen. Herausgeber Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Hermann-Blenk-Str. 16 38108 Braunschweig Telefon Telefax 0 531 35 48 - 0 0 531 35 48 - 246 Mail Internet [email protected] www.bfu-web.de - 33 - Bulletin Zwischenbericht Identifikation Art des Ereignisses: Unfall Datum: 07. Juli 2012 Ort: Kienberg Luftfahrzeug: Ultraleichtflugzeug Hersteller / Muster: Remos Aircraft GmbH / Remos GX Personenschaden: Pilot tödlich verletzt Sachschaden: Luftfahrzeug zerstört Drittschaden: geringer Flurschaden Informationsquelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X080-12 Veröffentlicht: September 2012 Sachverhalt Ereignisse und Flugverlauf Am Unfalltag charterte der Pilot ein Ultraleichtflugzeug (UL) Remos GX am Flugplatz Schönberg. Vor dem Flug brachte er eine Videokamera an der linken Strebe der Tragfläche an. Der Start erfolgte um 15:06 Uhr1 und führte in die Umgebung des Flugplatzes. Gegen 17:40 Uhr meldete sich der Pilot über Funk bei der Flugleitung und gab an, noch einige Ziellandungen üben zu wollen. Zeugen sahen das Luftfahrzeug, wie es nach der Landung zum Startpunkt zurückrollte und anschließend wieder abhob. Am Ende der Startbahn flog das Luftfahrzeug eine Umkehrkurve nach links mit hoher Querneigung, um zum Platz zurückzukehren. Dabei wurde die Anflug1 Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet, entsprechen Ortszeit - 34 - Bulletin grundlinie überkurvt. Nach einer verkürzten Rechtsplatzrunde wurde anschließend gelandet. Der folgende Start zum Unfall wurde nicht beobachtet. Angaben zu Personen Der 46-jährige Pilot war seit 22.03.2011 im Besitz eines Luftfahrerscheins für Luftsportgeräteführer für aerodynamisch gesteuerte Ultraleichtflugzeuge, ausgestellt vom Luftsportgeräte-Büro des Deutschen Aero Club e.V. (DAeC), mit der Berechtigung für Passagierflug. Seine Gesamtflugerfahrung auf dem Ultraleichtflugzeugen betrug 146 Stunden mit 330 Starts und Landungen. In den letzten 90 Tagen hatte er 08:33 Stunden mit 30 Starts und Landungen absolviert. Das medizinische Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 war bis 26.06.2014 gültig. Angaben zum Luftfahrzeug Das zweisitzige Ultraleichtflugzeug Remos GX ist ein einmotoriger Hochdecker mit abgestrebtem Tragflügel und Höhenleitwerk in Composite-Bauweise. Es hat nebeneinander angeordnete Sitzplätze und ein starres Spornradfahrwerk. Hersteller: Remos Aircraft GmbH Muster: Remos GX Werknummer: 412 Baujahr: 2012 MTOM: 472,5 kg Triebwerk: Rotax 912 ULS Werknummer: 6779231 Betriebszeit: 271 Stunden Die Stückprüfung fand am 24.02.2012 statt. Die Leergewichtmasse war im Wägebericht vom 24.02.2012 mit 292,70 kg und die Rüstmasse (Leergewicht mit Einbauten) mit 333,10 kg angegeben. - 35 - Bulletin Meteorologische Informationen Zum Unfallzeitpunkt herrschten nach Angaben der Flugleitung Sichtflugwetterbedingungen (CAVOK). Funkverkehr Es bestand Sprechfunkverbindung zwischen dem Piloten und der Luftaufsicht zum Zeitpunkt des Abfluges vom Flugplatz Schönberg. Der Funkverkehr wurde nicht aufgezeichnet. Angaben zum Flugplatz Der Sonderlandeplatz Schönberg (EDPK) liegt sieben nautische Meilen (NM) nördlich des Chiemsees und verfügt über eine 450 m lange und 30 m breite Grasbahn mit der Ausrichtung 080°/260°. Der Flugplatz liegt in einer Höhe von 1 780 ft AMSL. Flugdatenaufzeichnung Das Ultraleichtflugzeug war mit einem Flymap und einem SkyView-System ausgestattet. Die Daten standen der BFU zur Verfügung. An der linken Tragflächenstrebe war eine Videokamera GoPro 2 befestigt. Die Radaraufzeichnungen des Flugsicherungsunternehmens standen der BFU zur Auswertung zur Verfügung. Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug Die Unfallstelle befand sich ca. 150 m vor Beginn der Piste 08 auf einem Maisfeld. Die erste Bodenberührung erfolgte mit dem linken Randbogen in Rückenlage. Das Staurohr drang in einem Winkel von ca. 70° Grad 30 cm in den Boden ein. Zwei Meter davon entfernt befanden sich ca. 35 cm tiefe Spuren einer Bodenberührung des Propellers und Triebwerkes. Die linke Tragfläche war im Bereich der Tragflächenstrebe gebrochen. Der vordere Teil des Rumpfes war bis zum Tragflächenansatz zerstört. Die Rumpfröhre war im hinterem Bereich gebrochen und ca. 20° Grad nach rechts gedreht. - 36 - Bulletin Das Wrack kam in horizontaler Lage ca. 70° Grad nach rechts gedreht auf dem Fahrwerk liegend in Endlage. Bei der Untersuchung des Ultraleichtflugzeuges wurden keine technischen Mängel oder Einschränkungen in der Steuerung festgestellt. Das Rettungssystem war nicht ausgelöst. Zusätzliche Informationen Videokamera In der Videokamera befand sich eine 16 GB SD-Karte auf der zwei Video-Dateien gespeichert waren. Beide Dateien stammten vom Unfalltag. Das erste Video war abspielbar und enthielt den Start sowie den ersten Teil des Fluges in HD-Qualität (ca. 3,7 GB). Die zweite Datei war nicht abspielbar (ca. 1,9 GB). Eine Analyse ergab, dass der Datei-Header vermutlich durch die aufprallbedingte Unterbrechung der Spannungsversorgung nicht vollständig auf die SD-Karte geschrieben wurde. In einer weitergehenden Analyse konnte der Aufbau des DateiHeaders ermittelt werden. Durch Zusammenführen der nicht abspielbaren Datei mit dem Datei-Header der abspielbaren Datei sowie Einfügen von Daten einer durch die BFU entwickelten Software konnte das Video in HD-Qualität rekonstruiert werden. Es zeigte sich, dass die Aufzeichnung kurz vor dem Unfall endet. Dies liegt daran, dass die Daten, bevor sie auf die SD-Karte geschrieben werden, in einem flüchtigen Speicher liegen. Bei Wegfall der Spannungsversorgung werden diese Daten gelöscht. Untersuchungsführer: Knoll - 37 - Bulletin Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen. Herausgeber Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Hermann-Blenk-Str. 16 38108 Braunschweig Telefon Telefax 0 531 35 48 - 0 0 531 35 48 - 246 Mail Internet [email protected] www.bfu-web.de - 38 - Bulletin Zwischenbericht Identifikation Art des Ereignisses: Unfall Datum: 7. Juli 2012 Ort: Segelfluggelände Waldeck Luftfahrzeuge: 1. Segelflugzeug 2. Tragschrauber Hersteller / Muster: 1. PZL-Bielsko / SZD-51-1 „Junior“ 2. AutoGyro GmbH / MTOsport Personenschaden: Segelflugpilot schwer verletzt Sachschaden: 1. Segelflugzeug zerstört 2. Tragschrauber leicht beschädigt Drittschaden: keiner Informationsquelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X079-12 Veröffentlicht: September 2012 Sachverhalt Ereignisse und Flugverlauf Am Segelfluggelände Waldeck flog ein Flugschüler im Rahmen der Ausbildung zum Segelflugzeugführer zum ersten Mal auf dem einsitzigen Segelflugzeugmuster SZD-51-1 „Junior“. Er wurde im Flugzeugschlepp um ca. 19.11 Uhr1 auf ca. 1 000 m Höhe über das Segelfluggelände geschleppt mit dem Flugauftrag, sich in Platznähe mit dem Muster vertraut zu machen. 1 Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet, entsprechen Ortszeit - 39 - Bulletin Beim Anflug zur Landung kollidierte das Segelflugzeug im Bereich der Schwelle der Piste 19 mit einem im Start befindlichen Tragschrauber MTOsport, dessen Pilot nach Kassel-Calden fliegen wollte. Zeugen sahen, wie um ca. 19:40 Uhr die rechte Tragfläche des Segelflugzeuges in ca. 3 bis 4 m Höhe in den Rotationskreis der Rotorblätter des unter bzw. vor dem Segelflugzeug gestarteten Tragschraubers geriet und dabei zirka die halbe rechte Tragfläche des Segelflugzeuges abgetrennt wurde. Das Segelflugzeug rollte darauf ca. 90° bis 120° um die Längsachse und senkte die Rumpfnase. Drehend über Rumpfnase und rechten Flügelstummel schlug das Segelflugzeug in Rückenlage auf dem Boden auf und kam 45° links (Längsachse) zur Landerichtung zum Stillstand. Das Segelflugzeug wurde zerstört und der Flugschüler schwer verletzt. Der Pilot des Segelflugzeugs gab an, dass er vor der Einleitung des Landevorgangs einige Minuten über dem Flugplatz gekreist sei, um die Flughöhe abzubauen. Nennenswerte Thermik habe es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gegeben. Während des Kreisens habe er einen Tragschrauber am Nordende der Piste 19 wahrgenommen. Im Landeanflug habe er sich auf die Durchführung einer sicheren Landung in dem für ihn neuen Segelflugzeugmuster konzentriert. Der Anflug sei normal verlaufen bis plötzlich der Tragschrauber vor ihm auftauchte. Der Pilot des Tragschraubers gab an, dass plötzlich links von ihm ein Segelflugzeug aufgetaucht sei. Er habe instinktiv nach rechts gesteuert. Beim Aufrollen zum Startort habe er, möglicherweise wegen Sichtbehinderung durch die Bäume, das anfliegende Segelflugzeug nicht wahrgenommen. Bei der Kollision habe er keinen Schlag gespürt, aber danach ein Schütteln des Rotors wahrgenommen. Aus ungefähr 2 m Höhe mit ca. 100 km/h sei er dann ca. 100 m geradeaus nach der Kollision gelandet. Erst beim Zurückrollen habe er das Segelflugzeugwrack wahrgenommen. Der Tragschrauber wurde durch die Kollision leicht beschädigt. Angaben zu Personen Segelflugpilot Der 33-jährige Flugschüler war seit Juni 2011 in der Ausbildung zum Segelflugzeugführer an der ortsansässigen Flugschule. Den zweiten Ausbildungsabschnitt der praktischen Ausbildung hatte er annähernd erfüllt. Der erste Alleinflug fand am 19.05.2012 statt. Insgesamt hat er 163 Starts, davon 11 Alleinflüge, durchgeführt. Er - 40 - Bulletin verfügte über ein Flugtauglichkeitszeugnis Klasse 2 mit Auflagen (VDL), gültig bis 13.06.2016. Tragschrauberpilot Der 48-jährige Pilot war im Besitz eines Luftfahrerscheins für Luftsportgeräteführer, erstmalig am 14.03.2012 durch den Deutschen Aero Club e.V. (DAeC) ausgestellt. Er war bis 14.03.2017 gültig und beinhaltete die Berechtigungen für Tragschrauber und Passagierflug mit Tragschraubern. Er verfügte über ein Flugtauglichkeitszeugnis Klasse 2 mit Auflagen (VML), gültig bis 18.11.2013. Seine Gesamtflug- und Mustererfahrung betrug ca. 70 Stunden bei 260 Starts. Angaben zu den Luftfahrzeugen Segelflugzeug Das Segelflugzeug SZD-51-1 „Junior“, Baujahr 1994, des Herstellers PZL-Bielsko hatte die Werknummer B-2137. Das einsitzige Muster mit 15 m Spannweite ist laut Herstellerbeschreibung aufgrund der Auslegung speziell für den frühen Alleinflug in der Flugausbildung und die Verwendung im Club-Flugbetrieb geeignet. Die Gesamtbetriebszeit des Segelflugzeugs betrug zum Unfallzeitpunkt laut Bordbuch ca. 2 520 Stunden. Tragschrauber Der Tragschrauber MTOsport, Baujahr 2011, des Herstellers AutoGyro GmbH hatte die Werknummer M00839. Er war mit einem Triebwerk Rotax 912 ULS und einem Festpropeller 3B HTC ausgestattet. Die Gesamtbetriebszeit des Tragschraubers betrug zum Unfallzeitpunkt laut Bordbuch ca. 38 Stunden. Meteorologische Informationen Zeugen beschrieben die Wetterverhältnisse am Segelfluggelände Waldeck wie folgt: Wind aus ca. 210 Grad mit 3 bis 5 kt, Bodensicht mehr als 10 km und geringe Bewölkung in ca. 4 500 ft AGL. Die Temperatur betrug 20 °C. Funkverkehr Der Flugleiter führte den Funkverkehr auf der Frequenz 123,475 MHz durch. Er gab an, dass der Tragschrauberpilot nach dem Vorrotieren sich startbereit meldete und - 41 - Bulletin nach der Bestätigung zum Startlauf beschleunigte. An eine Positionsmeldung des Segelflugzeugs konnte er sich nicht erinnern. Der Segelflugschüler gab an, dass er vor seiner Positionsmeldung Funkverkehr wahrgenommen hatte, diesen aber akustisch nicht verstehen konnte. In ca. 200 m Höhe habe er die „Position“ gemeldet, eine Bestätigung der Meldung habe er nach seiner Erinnerung darauf nicht erhalten. Da es auch früher auch schon vorgekommen sei, dass eine Positionsmeldung nicht bestätigt wurde, habe er seinen Anflug wie geplant fortgesetzt. Der Tragschrauberpilot hatte nach seinen Angaben den geplanten Start dem Flugleiter gemeldet. An eine Positionsmeldung des Segelflugzeugs bzw. einen Warnhinweis bezüglich des landenden Segelflugzeugs konnte er sich nicht erinnern. Der Schlepppilot gab an, dass vor dem Schlepp des Segelflugzeugs eine Funküberprüfung auf der Segelfluggeländefrequenz durchgeführt wurde und hierbei Funkkontakt zu dem Flugschüler bestand. Die aufsichtführende Fluglehrerin hatte kein Funkgerät zur Hand. Angaben zum Flugplatz Nach der Genehmigungsurkunde (26.10.2000) des Regierungspräsidiums Kassel verfügt das Segelfluggelände Waldeck über eine 580 m x 30 m lange Graspiste mit der Ausrichtung 01/19 und eine Seilauslegestrecke von ca. 850 m unter Nutzung der Flächen vor der Schwelle 19 bzw. 01. Der Betrieb von Ultraleichtflugzeugen war am Segelfluggelände zulässig (Ergänzung zur Genehmigung vom 08.05.2002). Laut Sichtflugkarte des Platzhalters, veröffentlicht auf der Homepage der örtlichen Flugschule, beträgt die Pistenlänge 750 m x 70 m. Der Aufsetzpunkt der Piste 19 ist bis nördlich eines quer über die Piste verlaufenden Weges versetzt (Sichtflugkarte siehe Anlage). Der Anfangsbereich der Piste 19 bis zu dem Weg ist mit Büschen bzw. 15 bis 20 m hohen Bäumen umsäumt. Die Höhe des Segelfluggeländes beträgt 1 320 ft AMSL. Entsprechend der Segelfluggelände-Ordnung des Platzhalters für das Segelfluggelände Waldeck (04.02.2008) hat der diensthabende Flugleiter seinen Standort so zu wählen, dass er den Flugbetrieb einsehen kann. […] Alle am Flugbetrieb beteiligten Luftfahrzeugführer haben beim Betrieb von Luftfahrzeugen im Bereich des Segelfluggeländes auf der Frequenz 123,475 MHz hörbereit zu sein. […] Vor der Landung hat der Segelflugzeugführer sich jeweils an der – Position – (entsprechend der - 42 - Bulletin Landerichtung) mit Angabe des Rufzeichens zu melden. […] Alle Führer motorgetriebener Luftfahrzeuge haben vor dem Start und des Queranfluges eine Standortmeldung und ihr Vorhaben durchzugeben. „Die entbindet nicht von der Eigenverantwortung“, es soll lediglich alle anderen Luftfahrzeugführer sowie die Flugleitung über die Position der in der Start- und Landephase befindlichen Luftfahrzeuge informieren. Übersicht Startbereich, Pistenanfang 19, Kollisionsort und Standorte der Zeugen Quelle: Google Earth™/BFU Flugdatenaufzeichnung Der Tragschrauber war mit einem GPS-Navigator ausgestattet. Der aufgezeichnete Unfallflug wurde ausgelesen. Der Startlauf begann um 19:37:38 Uhr auf der Piste 19, der Flug wurde nach 35 Sekunden beendet. Unfallstelle und Feststellungen an den Luftfahrzeugen Die Kollisionsstelle befand sich vor der Schwelle bzw. dem Aufsetzpunkt der Piste 19 am Segelfluggelände Waldeck im Bereich des flächenebenen Querweges. - 43 - Bulletin Segelflugzeug Das abgetrennte, äußere rechte Tragflächenstück lag 16 m vor und das Segelflugzeugwrack 56 m nach dem Querweg. Die Verzögerungsstrecke zwischen erster Aufschlagsspur in der Grasnarbe und der Endlage des Segelflugzeugs betrug ca. 5 m. Das Segelflugzeug befand sich in Rückenlage ca. 45 ° links der Pistenmittellinie. Abgetrenntes Tragflächenende, Blickrichtung entgegen des Anfluges Foto: BFU Der Rumpf war im vorderen Bereich aufgerissen und zersplittert, im hinteren Bereich war die Rumpfröhre durchgebrochen. Die rechte äußere Tragflächenhälfte war relativ glatt abgeschlagen, der Reststummel mit dem Holm war nach vorne verdreht und weggebrochen. Die äußere rechte Tragflächenhälfte lag ca. 72 m von dem Hauptwrack entfernt. Die Rumpfspitze, der Cockpitbereich und die Haube waren gebrochen bzw. zersplittert. Der Instrumentenpilz war herausgerissen. Das Funkgerät ATR 720 A wurde mit der gerasteten Frequenz 134,47 MHz gefunden. Das Gerät lag im herausgerissenen Instrumentenpilz mit seinen Rasttasten am Boden. - 44 - Bulletin Zerstörtes Segelflugzeug Foto: BFU Soweit die Steuergestänge nicht durch den Aufprall verbogen bzw. getrennt waren, fanden sich keine Hinweise auf Mängel an der Steuerung. Die Verbindungen konnten nachvollzogen werden. Tragschrauber Nach Demontage des Rotorkopfes vom Tragschrauber wurden auf der Oberseite schwache Farbspuren und Kratzer ca. 0,5 m von beiden Blattenden entfernt festgestellt. Ein Rotorblatt wies auf seiner gesamten Länge an der Endleiste eine Vielzahl von kleinen wellenförmigen Stauchungen auf. An einem Rotorblatt fehlte die Plastikendkappe. Die linke Stabilisierungsflosse des Seitenleitwerks hatte im Bereich des Rundungsbogens vorne eine Schlagmarke und auf der Innenseite Farbantragungen sowie im hinteren Teil des Rundungsbogen einen Anriss. Brand Es entstand kein Brand. Untersuchungsführer: Axel Rokohl - 45 - Bulletin Anlagen Sichtflugkarte Quelle: Platzhalter - 46 - Bulletin Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen. Herausgeber Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Hermann-Blenk-Str. 16 38108 Braunschweig Telefon Telefax 0 531 35 48 - 0 0 531 35 48 - 246 Mail Internet [email protected] www.bfu-web.de - 47 - Bulletin Zwischenbericht Identifikation Art des Ereignisses: Störung Datum: 18. Juli 2012 Ort: En route Luftfahrzeug: Flugzeug Hersteller / Muster: Boeing / 757-223 Personenschaden: keiner Sachschaden: keiner Drittschaden: keiner Informationsquelle: Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU Aktenzeichen: BFU TX008-12 Veröffentlicht: September 2012 Sachverhalt Während eines Passagierfluges von Reykjavik-Keflavik (Island) nach Frankfurt/Main kam es während des Reisefluges zu gesundheitlichen Problemen bei den Mitgliedern der Kabinenbesatzung. Alle Flugbegleiter setzten ihren Dienst bis zum Ende des Fluges fort. Piloten und Passagiere waren nicht beeinträchtigt. Ereignisse und Flugverlauf Das Flugzeug befand sich mit sieben Besatzungsmitgliedern und 132 Passagieren an Bord auf dem Flug von Reykjavik nach Frankfurt. Der verantwortliche Pilot (PIC) gab an, dass er während des Reisefluges in Flugfläche (FL) 390, etwa eine Stunde nach dem Start, von dem Purser darüber informiert worden war, dass die meisten Mitglieder der Kabinenbesatzung gesundheitliche - 48 - Bulletin Probleme in Form von Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Schweißausbrüchen hätten. Nachdem der Pilot mit der Wartungszentrale der Fluggesellschaft (Maintenance Control Centre) beraten hatte, sollte der Flug in geringerer Flughöhe fortgesetzt werden. Dazu führte die Besatzung einen Sinkflug zunächst auf FL350 und dann auf FL310 durch, um die Kabinendruckhöhe von 7 000 ft auf ca. 4 000 ft zu verringern. Die Anzeigen im Cockpit vom Kabinendruck, der Klimaanlage und von allen anderen Systemen seien ohne Auffälligkeiten gewesen. Nachdem sich die Flugbegleiter im Cockpit bzw. im Galley-Bereich mit Sauerstoff versorgt hatten, hätten sie sich wieder viel besser gefühlt. Nach Beratung mit der Kabinenbesatzung entschloss sich der PIC zur Fortsetzung des Fluges zum Zielflughafen. Während des Sinkfluges auf Frankfurt, als das Flugzeug in FL200 kurzzeitig in den Horizontalflug übergegangen und dabei die Triebwerksleistung erhöht worden war, meldete die Kabinenbesatzung starke Symptome von Schwindel und Kopfschmerz, blaue Lippen und Finger sowie Taubheitsgefühl in den Beinen. Daraufhin habe der Pilot sich entschlossen, den Lotsen über Funk zu informieren und um Priorität beim Anflug gebeten. Die Landung in Frankfurt erfolgte um 12:55 Uhr1 ohne weitere Probleme. Aus den Aufzeichnungen des Cockpit Voice Recorders (CVR) ging hervor, dass ca. 40 Minuten vor der Landung eine männliche Person in das Cockpit kam und berichtete, dass bei ihm und weiteren Mitgliedern der Kabinenbesatzung plötzlich gesundheitliche Probleme aufgetreten seien. Die Piloten entschlossen sich, das rechte Air Conditioning Pack abzuschalten. Zwanzig Minuten vor der Landung meldete sich die Kabinenbesatzung erneut und berichtete, dass es allen gerade schlagartig schlechter ginge. Der verantwortliche Pilot teilte mit, dass zu diesem Zeitpunkt gerade die Triebwerksleistung erhöht worden sei und dass er um eine Verkürzung des Anfluges bitten würde. Nach der Landung begaben sich die Besatzungsmitglieder in medizinische Behandlung. Angaben zum Luftfahrzeug Bei dem Flugzeug Boeing 757-223 handelt es sich um ein zweistrahliges Verkehrsflugzeug. 1 Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet, entsprechen Ortszeit - 49 - Bulletin Hersteller: Boeing Muster: 757-223 Werknummer: 25295 Baujahr: 1992 Triebwerke: Rolls-Royce RB211-535E4B Das Flugzeug war in Island zum Verkehr zugelassen und wurde von einem isländischen Luftfahrtunternehmen betrieben. Meteorologische Informationen Im Zeitraum der Störung herrschten Tageslicht und Sichtwetterbedingungen. Flugdatenaufzeichnung Das Flugzeug war mit einem Flugdatenschreiber (FDR) und einem Cockpit Voice Recorder (CVR) ausgerüstet. Der CVR, Fairchild FA 2100, wurde sichergestellt und bei der BFU ausgelesen. Mit Unterstützung der isländischen Flugunfalluntersuchungsbehörde wurde eine Umschrift und Übersetzung der Aufzeichnung erstellt. Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug Das Flugzeug wurde in einem Instandhaltungsbetrieb untersucht. Dabei wurden unter anderem folgende Feststellungen getroffen: Bei den Tests (Controller Bite Test) der Controller des linken und des rechten Air Conditioning Packs sowie der Cabin Pressure Controller wurden keine Probleme festgestellt. Bei Probeläufen der Triebwerke wurde mit Hilfe des Messgerätes „Aerotracer“ an keinem der beiden Triebwerke Hinweise bzw. Spuren von Rauch, Geruch oder Triebwerksöl festgestellt. Systemtests der Kabinendruckregelung verliefen ohne Befund. Der Test „Pack High Flow Inhibit“ wurde für beide Packs durchgeführt. Bei dem linken Pack verlief der Test ohne Beanstandungen. Das rechte Pack ließ sich nicht in „High Flow“ regeln. - 50 - Bulletin Medizinische und pathologische Angaben Kurz nach der Landung des Flugzeuges hatte die BFU telefonischen Kontakt zu dem verantwortlichen Luftfahrzeugführer. Nach der Schilderung der Störung wurde dem Piloten empfohlen, sich mit der gesamten Besatzung zu einer medizinischen Untersuchung zu begeben und dabei auch eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen. Nach Angaben des verantwortlichen Piloten sind ihm keine auffälligen Untersuchungsergebnisse bekannt geworden. Die Passagiere hatten nach Angaben des Flughafenpersonals die ihnen nach der Landung angebotene medizinische Hilfe nicht in Anspruch genommen. Keiner der Passagiere hatte über gesundheitliche Beeinträchtigungen geklagt. Brand Es entstand kein Brand. Zusätzliche Informationen Der Flugzeughersteller Boeing gab am Tag nach der Störung gegenüber dem Luftfahrtunternehmen an, dass in der Vergangenheit vergleichbare Probleme bei anderen Flugzeugen des Musters aufgetreten waren, die auf eingeschränkte Luftzirkulation (restricted airflow) in der Kabine, speziell im hinteren Teil der Kabine, zurückgeführt wurden. In diesen Fällen war die beeinträchtigte Luftzirkulation durch Fremdkörper im Air Conditioning System ausgelöst worden. Untersuchungsführer: Jens Friedemann Anlagen Schematische Darstellung der Klimaanlage - 51 - Bulletin Schematische Darstellung der Klimaanlage - 52 - Quelle: Boeing Bulletin Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen. Herausgeber Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Hermann-Blenk-Str. 16 38108 Braunschweig Telefon Telefax 0 531 35 48 - 0 0 531 35 48 - 246 Mail Internet [email protected] www.bfu-web.de - 53 - Bulletin Zwischenbericht Identifikation Art des Ereignisses: Unfall Datum: 23. Juli 2012 Ort: Leverkusen Luftfahrzeuge: 1. Flugzeug 2. Segelflugzeug Hersteller / Muster: 1. Avions Pierre Robin / DR 400 RP 2. Alexander Schleicher / ASK 21 Personenschaden: eine Person tödlich verletzt Sachschaden: 1. zerstört 2. keine Beschädigungen Drittschaden: Flur- und Forstschaden Informationsquelle: Untersuchung durch Beauftragte der BFU Aktenzeichen: BFU 3X088-12 Veröffentlicht: September 2012 Sachverhalt Ereignisse und Flugverlauf Der Schleppzug, bestehend aus einer Robin DR 400 und einer ASK 21, startete um 12:44 Uhr1 auf der Graspiste 15 des Sonderlandeplatzes Leverkusen (EDKL) zu einem privaten Flug. Nach Aussage des Segelflugzeugführers befand sich der Schleppzug im Querabflug, als das Schleppflugzeug plötzlich in den Sinkflug überging und das Schleppseil 1 Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet, entsprechen Ortszeit - 54 - Bulletin durchhing. Er selbst habe das Höhensteuer nachdrücken müssen, um dem Schleppflugzeug folgen zu können. Unmittelbar darauf habe der Pilot des Schleppflugzeuges den Segelflugzeugführer angewiesen „[…] klink aus“. Dieser Anweisung kam er sofort nach. Der Flugverlauf wurde von Zeugen ähnlich beschrieben, ebenso hatte der Flugleiter die Anweisung zum Ausklinken des Schleppseiles im Funk mitgehört. Das Segelflugzeug landete anschließend auf der Piste 15. Der Pilot war unverletzt und das Segelflugzeug unbeschädigt. Laut einem Zeugen habe sich das Schleppflugzeug in einem sturzähnlichen Flugzustand befunden. Der Flugverlauf bis zum Aufprall wurde nicht beobachtet. Der Pilot wurde beim Aufprall auf den Boden tödlich verletzt und das Flugzeug zerstört. Angaben zu Personen Schleppflugzeugführer Der 73-jährige Pilot war im Besitz eines deutschen Luftfahrerscheins für Privatpiloten (PPL(A)) nach den Regelungen JAR-FCL deutsch, erstmalig ausgestellt am 25. April 1986, gültig bis 20. April 2015. Er war berechtigt, einmotorige kolbengetriebene Landflugzeuge und Reisemotorsegler als verantwortlicher Luftfahrzeugführer (PIC SE piston (land), PIC TMG) zu führen. Außerdem besaß er die Kunstflugberechtigung (KFB (A)) und die Schleppberechtigung ohne Fangschlepp (SB(A). Die Berechtigung PIC SE piston (land) war bis 20. April 2013 gültig. Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2, erstmalig ausgestellt am 14. März 1983, war bis 9. Dezember 2012 gültig. Er hatte die Auflage eine Brille zu tragen und eine Ersatzbrille mitzuführen (VML). Laut persönlichem Flugbuch hatte der Pilot eine Flugerfahrung von 1 799 Stunden und 6 799 Starts und Landungen. In den letzten 90 Tagen hatte er 86 Schleppflüge durchgeführt. Seit 1986 war er außerdem Inhaber eines Luftfahrerscheins für Segelflugzeugführer (GPL). - 55 - Bulletin Segelflugzeugführer Der 71-jährige Pilot war im Besitz eines deutschen Luftfahrerscheins für Segelflugzeugführer (GPL), erstmalig ausgestellt am 26. September 1978 und unbefristet gültig. Er war berechtigt, Segelflugzeuge in den Startarten Schleppstart hinter Luftfahrzeugen ((ST/LFZ) und Windenstart (ST/WST) und Segelflugzeuge mit Hilfsantrieb in den vorher genannten Startarten zuzüglich Selbststart (ST/SST) als verantwortlicher Luftfahrzeugführer zu führen. Außerdem war er berechtigt, Reisemotorsegler (TMG) in den Startarten ST/LFZ, ST/SST und ST/WST verantwortlich zu führen. Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2, erstmalig ausgestellt am 14. Januar 1978, war bis 14. September 2012 gültig. Er hatte die Auflage eine Brille zu tragen und eine Ersatzbrille mitzuführen (VML). Außerdem war eine Sondergenehmigung (REV) eingetragen. Angaben zu den Luftfahrzeugen Schleppflugzeug Bei dem kolbengetriebenen einmotorigen Flugzeug handelte es sich um einen freitragenden Tiefdecker in Holzbauweise mit festem Fahrwerk und hydraulisch verstellbarem Dreiblattpropeller. Das Flugzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und wurde von einem Verein betrieben. Hersteller: Avions Pierre Robin – Centre Est Aeronautique Muster: DR 400 RP Baujahr: 1988 Werknummer: 1845 Triebwerk: Lycoming O-540-A4D5 Propeller: Hoffmann HO-V 12 3 K-K 200CQ Die Betriebszeit betrug zum Unfallzeitpunkt 3 293 Stunden. Die letzte Lufttüchtigkeitsprüfung erfolgte am 6. April 2012. - 56 - Bulletin Segelflugzeug Die ASK 21 ist ein doppelsitziges Segelflugzeug in GFK-Bauweise mit Tragflächen in Mitteldeckerausführung und 17 m Spannweite sowie einem festem Fahrwerk. Es wurde 1989 unter der Werknummer 21411 bei der Alexander Schleicher Segelflugzeugbau GmbH in Poppenhausen hergestellt. Das Segelflugzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und wurde von einem Verein betrieben. Meteorologische Informationen Laut Flugwettervorhersage für die Allgemeine Luftfahrt (GAFOR) und der Routinewettermeldung (METAR) des Flughafens Köln-Bonn (EDDK) herrschte störungsfreier Hochdruckeinfluss mit gebietsweise geringer Quellbewölkung und Flugsichten von mehr als zehn Kilometer (CAVOK). Die Lufttemperatur betrug 22 °C, der Taupunkt 7 °C und der Luftdruck lag bei 1 027 hPa. Laut Tagesbericht des Beauftragten für Luftaufsicht wehte der Wind am Flugplatz um 13:00 Uhr aus 150 Grad mit zehn Knoten. Funkverkehr Es bestand eine Funkverbindung auf der Info-Frequenz des Flugplatzes zwischen dem Schleppflugzeug und dem Segelflugzeug. Der Funkverkehr wurde nicht aufgezeichnet. Angaben zum Flugplatz Der Sonderlandeplatz Leverkusen befindet sich ca. eine nautische Meile südlich des Stadtgebietes. Er verfügt über eine 925 m lange und 30 m breite Start- und Landebahn mit Grasoberfläche in der Ausrichtung 149°/329° (15/33). Die Höhe des Flugplatzes beträgt 48 m AMSL. - 57 - Bulletin Flugdatenaufzeichnung Das an Bord des Flugzeuges mitgeführtes Navigationsgerät GPS Garmin 196 stand der BFU für die Auswertung zur Verfügung. Die Aufzeichnung der Daten endete um 12:29 Uhr. Das an Bord des Segelflugzeuges mitgeführte Kollisionswarngerät FLARM stand der BFU ebenfalls für die Auswertung zur Verfügung. Die Datenaufzeichnung wurde ausgewertet. Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug Robin DR 400 Die Unfallstelle befand sich östlich des Flugplatzes ca. 700 Meter vom Ende der Piste 15 entfernt. Das Flugzeug war gegen mehrere Bäume am Rande eines Hochwaldes geprallt und in Brand geraten. Das Schleppseil konnte nicht gefunden werden. Brand Der Brand wurde durch die ortsansässige Feuerwehr gelöscht. Untersuchungsführer: Jens Eisenreich - 58 - Bulletin Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen. Herausgeber Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Hermann-Blenk-Str. 16 38108 Braunschweig Telefon Telefax 0 531 35 48 - 0 0 531 35 48 - 246 Mail Internet [email protected] www.bfu-web.de - 59 - Bulletin Zwischenbericht Art des Ereignisses: Unfall Datum: 23. Juli 2012 Ort: Pfronten Luftfahrzeug: Segelflugzeug mit Klapptriebwerk Hersteller / Muster: Schleicher / ASH 25 M Personenschaden: zwei Personen tödlich verletzt Sachschaden: Luftfahrzeug zerstört Drittschaden: keiner Informationsquelle: Untersuchung durch BFU Aktenzeichen: BFU 3X089-12 Veröffentlicht: September 2012 Sachverhalt Ereignisse und Flugverlauf Der Pilot startete mit einem Fluggast an Bord um 13:15 Uhr1 vom Segelflugplatz Füssen im Eigenstart zu einem lokalen Rundflug. Es sollte die nähere alpine Umgebung des Flugplatzes abgeflogen werden, um dem Fluggast, der Neumitglied im Luftsportverein des Platzes und selbst Segelflieger war, in das Umfeld einzuweisen. Nach dem Start wurde das Luftfahrzeug noch mehrmals von Zeugen in Platznähe gesehen. Andere Segelflieger, die ebenfalls am Flugplatz flogen, beschrieben die thermischen Flugbedingungen als eher schwach. Es wurde von zwei Zeugen am Boden beobachtet, wie die ASH 25 M gegen 14:40 Uhr, ca. 12 km westlich des Segelfluggeländes, am Kienberg kreiste. Dabei beschrieben die Zeugen die Flughöhe über dem Bergkamm mit weniger als 100 m und die Flugbewegungen im Kreisflug mit unterschiedlich steiler Schräglage. Ein Zeuge beobachtete den Sturz des Segelflug1 Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet, entsprechen Ortszeit - 60 - Bulletin zeuges mit sehr steilem Bahnneigungswinkel in den Waldbestand des Kienbergs und alarmierte daraufhin die Rettungskräfte. Das zerstörte Luftfahrzeug wurde im Bereich des Westgrates des Kienbergs südseitig in abschüssigem Gelände auf ca. 1 200 m AMSL gefunden. Beide Insassen wurden tot aus dem Wrack geborgen. Unfallstelle Foto: BFU Angaben zu Personen Der 77-jährige Pilot war seit November 1969 im Besitz eines unbefristet gültigen Luftfahrerscheins für Segelflugzeugführer. Er besaß die Berechtigungen zum Führen von Segelflugzeugen, Segelflugzeugen mit Hilfsantrieb und Motorseglern in den Startarten: Schleppstart hinter Luftfahrzeugen, Windenstart und Selbststart. Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 war bis 16.04.2013 gültig. Er besaß eine Gesamtflugerfahrung von mehr als 3 500 Stunden. Die Flugerfahrung auf dem betroffenen Muster ist zurzeit noch unbekannt. In 2012 waren im Bordbuch des Luftfahrzeuges keine Eintragungen von dem Piloten vorgenommen worden. Nach den Vereinsunterlagen hatte der Pilot am 30.06.2012 einen Flug mit einer Flugzeit von 5:11 Stunden durchgeführt. - 61 - Bulletin Der 44-jährige Einzuweisende war seit 2004 im Besitz eines unbefristet gültigen Luftfahrerscheins für Segelflugzeugführer. Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 war bis 11.06.2012 gültig. Angaben zum Luftfahrzeug Bei dem betroffenen Muster handelt es sich um ein doppelsitziges Segelflugzeug mit Klapptriebwerk in Kunststoffbauweise. Hersteller: Schleicher Baujahr: 1998 Werknummer: 25206 max. Abflugmasse: 777 kg Gesamtflugzeit: ca. 3010 Stunden Triebwerk: AE50R Kraftstoff: 10 l Die ermittelte Abflugmasse des Luftfahrzeuges betrug 820,8 kg. Der zulässige Bereich für die Fluggewichtsschwerpunktlage betrug 0,22 - 0,40 m. Bei der festgestellten Beladung lag die Fluggewichtsschwerpunktlage bei 0,28 m. Das Luftfahrzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und in Privatbesitz des Piloten. Die letzte Lufttüchtigkeitsprüfung erfolgte am 05.04.2012. Meteorologische Informationen Zur Unfallzeit herrschten nach Zeugenangaben Sichtflugbedingungen mit geringer Bewölkung. Der Wind war sehr schwach und kam aus östlicher Richtung. Es lagen keine meteorologischen Besonderheiten vor. Funkverkehr Es bestand Funkverbindung zwischen dem Piloten und dem Flugleiter am Flugplatz Füssen. Es gab dabei keine Meldung über Besonderheiten oder Probleme. Angaben zum Flugplatz Das Segelfluggelände Füssen verfügt über eine ca. 800 m lange Grasbahn in der Ausrichtung 09/27. Zur Unfallzeit war die Start- und Landerichtung 09 in Betrieb. - 62 - Bulletin Flugdatenaufzeichnung Ein satellitengestütztes Datenaufzeichnungsgerät wurde an der Unfallstelle sichergestellt und der BFU zur Auswertung übersandt. Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug Die Unfallstelle befand sich südseitig des Kienberges in stark abfallendem Gelände zwischen ca. 20 m hohen Nadelbäumen auf einer Fläche von 30 x 20 m. Das bis hinter den zweiten Sitz zertrümmerte Cockpit steckte mit der Rumpfspitze ca. 60 cm tief im Erdboden. Hinter dem Triebwerkskasten war die Rumpfröhre zweimal abgeknickt und das Höhenleitwerk war aus der Halterung herausgebrochen. Beide Tragflächen waren mehrfach zerbrochen und vom Rumpf abgetrennt. Triebwerk und Fahrwerk wurden im eingefahrenen Zustand aufgefunden. Aufgrund des hohen Zerstörungsgrades war eine technische Untersuchung am Luftfahrzeug nur eingeschränkt möglich. Es lagen keine Hinweise auf technische Mängel am Luftfahrzeug vor. Brand An der Unfallstelle ist kein Brand entstanden. Zusätzliche Informationen Nach Aussagen des Fliegerarztes war der 77-jährige Pilot in einer sehr guten gesundheitlichen Verfassung. Die Befragung der Polizei beim Hausarzt ergab, dass der Pilot regelmäßig mit dem blutverdünnenden Mittel Macumar eingestellt wurde. Am Dienstag (17.07.2012) vor dem Unfallflug war die letzte Einstellung vorgenommen worden. Am 26.07.2012 erfolgte die rechtsmedizinische Untersuchung am verstorbenen Piloten. Im Ergebnis wurde u.a. festgestellt, dass „eine ausgeprägte Verengung der Herzkranzgefäße durch kalkharte Wandeinlagerungen“ vorhanden waren, die Anlass geben „zu hinterfragen, ob die Auswertung des im April bezüglich der Fluguntersuchung erfolgten EKGs richtig war und ob die durchgeführten Untersuchungen den flugmedizinischen Anforderungen entsprechen“. Das Ergebnis der Alkoholbestimmung ergab einen Wert von 0,54 Promille im Muskelgewebe. - 63 - Bulletin Die Diagnose der Todesursache ergab, dass der Pilot „mutmaßlich im Rahmen eines sog. Polytraumas gestorben“ ist. Untersuchungsführer: Frank Stahlkopf Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen. Herausgeber Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Hermann-Blenk-Str. 16 38108 Braunschweig Telefon Telefax 0 531 35 48 - 0 0 531 35 48 - 246 Mail Internet [email protected] www.bfu-web.de - 64 - Bulletin Zwischenbericht Identifikation Art des Ereignisses: Unfall Datum: 27. Juli 2012 Ort: Ingenried Luftfahrzeug: Ultraleichtflugzeug Hersteller / Muster: Flight Design GmbH / CTSW Personenschaden: Pilot schwer verletzt Sachschaden: Luftfahrzeug schwer beschädigt Drittschaden: geringer Flurschaden Informationsquelle: Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU Aktenzeichen: BFU 3X098-12 Veröffentlicht: Oktober 2012 Sachverhalt Ereignisse und Flugverlauf Der Pilot gab an, dass er am Unfalltag mit dem Ultraleichtflugzeug (UL) in Bad Wörishofen gestartet sei, um einen ausgedehnten Rundflug zu unternehmen. Nach ca. einer Stunde Flugzeit entschloss er sich zum Startflugplatz zurückzukehren. Im Verlauf des Fluges flog er eine liegende Acht. Kurz nach dem Beenden des Manövers gegen 10:19 Uhr1 kam es laut Aussage des Piloten mit einem lauten Knall zum Bruch der vorderen Cockpitverglasung. Anschließend sei er mit dem Ultraleichtflugzeug (UL) in einen unkontrollierten Flugzustand geraten, den er jedoch wieder unter Kontrolle bekam. Das UL befand sich danach in einem ständigen Sinkflug. Deshalb habe 1 Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet, entsprechen Ortszeit - 65 - Bulletin er sich zu einer Notlandung entschlossen. Im Landeanflug auf eine Wiese habe er das Rettungssystem nach Stilllegung des Triebwerkes aktiviert. Das Ultraleichtflugzeug wurde bei der harten Landung schwer beschädigt und der Pilot zog sich Verletzungen an der Wirbelsäule zu. Angaben zu Personen Der 46-jährige Luftfahrzeugführer war seit 1992 im Besitz eines Luftfahrerscheins für Luftsportgeräteführer für aerodynamisch gesteuerte Ultraleichtflugzeuge mit der Berechtigung für Passagierflüge. Die Lizenz war bis 03.09.2015 gültig. Das medizinische Tauglichkeitszeugnis Klasse 2i war bis August 2014 gültig. Angaben über seine Gesamtflugerfahrung lagen der BFU nicht vor. Seine Erfahrung auf dem betroffenen Ultraleichtflugzeug betrug 2:12 Stunden mit 27 Landungen. Angaben zum Luftfahrzeug Das Ultraleichtflugzeug Flight Design CTSW ist ein dreiachsgesteuerter abgestrebter Hochdecker in Composite-Bauweise Hersteller : Muster : Werknummer : Baujahr : MTOM : Betriebsstunden: Triebwerk : Werknummer: Propeller: Rettungsgerät: Flight Design GmbH CTSW 07-06-15 2007 472,5 kg 406 Rotax 912 ULS 5648156 Neuform CR3-65-47-101.6 BRS UL4SP Das Ultraleichtflugzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen. Die letzte Jahresnachprüfung fand am 17.08.2011 statt, danach wurde das UL 72 Stunden geflogen. Das Leergewicht betrug 333,7 kg laut Gewichts- und Ausrüstungsverzeichnis vom 17.08.2011. Das Ultraleichtflugzeug war mit einem Autopilotsystem ausgestattet. An der Unfallstelle wurden 25 Liter Kraftstoff aus den Tragflächentanks abgelassen. - 66 - Bulletin Flugdatenaufzeichnung Das Ultraleichtflugzeug war mit einem Dynon-System sowie mit einem Garmin GPS 496 ausgestattet. Die Daten standen der BFU zur Verfügung. Die Radaraufzeichnungen des Flugsicherungsunternehmens standen der BFU zur Auswertung zur Verfügung. Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug Das Ultraleichtflugzeug landete auf einer Wiese nahe der Ortschaft Ingenried. Das Rettungssystem war ausgelöst. Das Bugfahrwerk war gebrochen und nach vorn geknickt. Die Frontscheibe war zerbrochen. Das Fahrwerk war gebrochen; der Pilotensitz ebenfalls. Am linken Pilotensitz befand sich ein Abdruck der Fahrwerkschwinge. Der Sitzspant und Rumpf im Bereich des Cockpits und Gepäckfaches wiesen Risse und Stauchungen auf. Das linke Höhenleitwerk war abgetrennt. Das fehlende Höhenleitwerkstück wurde in einem ca. 3 km entfernt liegenden Waldstück gefunden. In der näheren Umgebung der Fundstelle lagen die Geldbörse des Piloten sowie die Gepäcktüren und Teile der Haubenverglasung. Die Tragflächen hatten im Torsionsnasenbereich und auf der Oberseite schnittartige Kratzer im Laminat. Die Rumpfunterseite und das rechte Höhenleitwerk waren ölverschmiert. Die Landeklappen befanden sich in der Stellung „neutral“. Das Wrack wurde zur weiteren Untersuchung zur BFU transportiert. Untersuchungsführer: Knoll - 67 - Bulletin Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen. Herausgeber Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Hermann-Blenk-Str. 16 38108 Braunschweig Telefon Telefax 0 531 35 48 - 0 0 531 35 48 - 246 Mail Internet [email protected] www.bfu-web.de - 68 - Bulletin Teil 4 : Neu veröffentlichte Untersuchungsberichte www.bfu-web.de/Berichte Liste der letzten 15 neuen Untersuchungsberichte Pos. Datum Ort Luftfahrzeug(e) Aktenzeichen Berichtsmonat 1 29.07.2012 Segelflugplatz Kirn Schleicher / ASW 19 3X100-12 Oktober 2012 2 05.07.2012 nahe Hof Boeing / B737-800 1X003-12 Oktober 2012 3 24.11.2002 PritzwalkSommersfeld Bell Helicopter Textron Canada / Bell 412 3X267-02 Oktober 2012 4 29.07.2012 nahe Boppard Robinson Helicopter Company / R44 Raven I 3X097-12 September 2012 5 15.07.2012 Flugplatz Purkshof Avions Robin / DR400-180R und Eiri Avion / PIK 20 D 3X084-12 September 2012 6 25.06.2011 Heringsdorf Cessna / 172 D 3X092-11 September 2012 7 10.05.2011 nahe Engelsbrand MD Helicopters, Inc. / MD 900 (902) 3X050-11 September 2012 8 19.03.2008 Mannheim Dornier Luftfahrt GmbH / DO 328-100 1X001-08 September 2012 9 31.07.2011 Rangendingen Schempp-Hirt / Ventus CM 3X112-11 September 2012 10 28.07.2011 Röhrlhof Rutan Aircraft Factory / COZY III CX007-11 September 2012 11 15.06.2012 Betzdorf-Kirchen Avions Pierre Robin / DR400-180R 3X060-12 August 2012 12 29.06.2012 nahe Lieser Hughes Helicopter Inc. / HU 369D 3X073-12 August 2012 13 27.06.2012 Aalen-Heidenheim/Elchingen AutoGyro GmbH / Cavalon 3X071-12 August 2012 14 10.07.2011 Celle-Scheuen Schempp-Hirth / Duo Discus XLT 3X100-11 August 2012 15 17.06.2011 Laucha Schleicher / Ka 6 3X087-11 August 2012 - 69 -