Bulletin - Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung BFU

Transcription

Bulletin - Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung BFU
Bundesstelle für
Flugunfalluntersuchung
Bulletin
Unfälle und Störungen
beim Betrieb
ziviler Luftfahrzeuge
Juli 2012
Bundesstelle für
Flugunfalluntersuchung
[email protected]
www.bfu-web.de
Hermann-Blenk-Str. 16
38108 Braunschweig
Telefon
Telefax
0 531 35 48-0
0 531 35 48-246
Bulletin
Inhaltsverzeichnis
Seite
Allgemeine Hinweise................................................................................................... 3
Aufbau des Dokumentes............................................................................................. 4
Begriffsbestimmungen ................................................................................................ 5
Unfall ....................................................................................................................... 5
Schwere Störung ..................................................................................................... 6
Tödliche Verletzung................................................................................................. 6
Schwere Verletzung ................................................................................................ 6
Teil 1 : Ereignisse im Juli 2012 ................................................................................... 7
Teil 2 : Kurzberichte chronologisch ............................................................................. 9
Teil 3 : Zwischenberichte .......................................................................................... 22
Teil 4 : Neu veröffentlichte Untersuchungsberichte .................................................. 69
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Bulletin
Allgemeine Hinweise
Das Bulletin der Flugunfälle und Störungen hat zum Ziel, den interessierten Personenkreis über Ereignisse zu informieren, die der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) gemäß § 5 LuftVO im Berichtszeitraum gemeldet worden sind. Es handelt sich um Ereignisse mit in Deutschland zugelassenen Luftfahrzeugen im In- und
Ausland sowie um Ereignisse ausländischer Luftfahrzeuge in Deutschland. Sie basieren auf Angaben, die der BFU im Rahmen der ersten Meldung übermittelt wurden.
Darüber hinaus werden Ereignisse dargestellt, bei denen die BFU aufgrund der Verpflichtung nach ICAO Annex 13 tätig werden musste.
Angaben können unvollständig und/oder fehlerhaft sein. Ergänzungen und Änderungen sind im Rahmen dieser Information nicht vorgesehen. Analysen und Ursachen
der Unfälle werden im Untersuchungsbericht nach Abschluss der Untersuchung veröffentlicht.
Untersuchungen werden in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU)
Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010
über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die
Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
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Bulletin
Aufbau des Dokumentes
Das Bulletin ist in vier Abschnitte unterteilt.
Teil 1 enthält die Übersicht aller der BFU im Berichtszeitraum angezeigten Unfälle
und Schweren Störungen. In Ausnahmefällen, in denen aus einer Untersuchung bedeutende Erkenntnisse für die Sicherheit in der Luftfahrt erwartet werden, können
auch andere Störungen (§ 3 (4)b FlUUG) aufgeführt sein.
Teil 2 enthält Berichte zu den im Teil 1 aufgeführten Ereignissen. Die Aufstellung erfolgt aus technischen Gründen chronologisch.
Teil 3 beinhaltet Zwischenberichte von Ereignissen, bei denen eine Untersuchung
vor Ort eingeleitet wurde.
Im Teil 4 sind die neuesten veröffentlichten Untersuchungsberichte aufgelistet. Diese
sind über die BFU erhältlich oder können im Internet unter www.bfu-web.de/Berichte
abgerufen werden.
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Bulletin
Begriffsbestimmungen
Unfall
Ein Ereignis beim Betrieb eines Luftfahrzeugs vom Beginn des Anbordgehens von
Personen mit Flugabsicht bis zu dem Zeitpunkt, zu dem diese Personen das Luftfahrzeug wieder verlassen haben, wenn hierbei:
1. eine Person tödlich oder schwer verletzt worden ist
-
an Bord eines Luftfahrzeugs oder
-
durch unmittelbare Berührung mit dem Luftfahrzeug oder einem seiner Teile, auch wenn sich dieser Teil vom Luftfahrzeug gelöst hat, oder
-
durch unmittelbare Einwirkung des Turbinen- oder Propellerstrahls eines
Luftfahrzeugs,
es sei denn, dass der Geschädigte sich diese Verletzungen selbst zugefügt hat oder
diese ihm von einer anderen Person zugefügt worden sind oder eine andere von
dem Unfall unabhängige Ursache haben, oder dass es sich um Verletzungen von
unbefugt mitfliegenden Personen handelt, die sich außerhalb der den Fluggästen
und Besatzungsmitgliedern normalerweise zugänglichen Räume verborgen hatten,
oder
2.
das Luftfahrzeug oder die Luftfahrzeugzelle einen Schaden erlitten hat und
-
dadurch der Festigkeitsverband der Luftfahrzeugzelle, die Flugleistungen
oder die Flugeigenschaften beeinträchtigt sind und
-
die Behebung dieses Schadens in aller Regel eine große Reparatur oder
einen Austausch des beschädigten Luftfahrzeugbauteils erfordern würde;
es sei denn, dass nach einem Triebwerkschaden oder Triebwerkausfall die Beschädigung des Luftfahrzeugs begrenzt ist auf das betroffene Triebwerk, seine Verkleidung oder sein Zubehör, oder dass der Schaden an einem Luftfahrzeug begrenzt ist
auf Schäden an Propellern, Flügelspitzen, Funkantennen, Bereifung, Bremsen, Beplankung oder auf kleinere Einbeulungen oder Löcher in der Außenhaut, oder
3.
das Luftfahrzeug vermisst wird oder nicht zugänglich ist.
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Bulletin
Schwere Störung
Ein Ereignis beim Betrieb eines Luftfahrzeugs, dessen Umstände darauf hindeuten,
dass sich beinahe ein Unfall ereignet hätte.
Tödliche Verletzung
Eine Verletzung, die eine Person bei einem Unfall erlitten hat und die unmittelbar bei
dem Unfall oder innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall ihren Tod zur Folge hat.
Schwere Verletzung
Eine Verletzung, die eine Person bei einem Unfall erlitten hat und die
1. einen Krankenhausaufenthalt von mehr als 48 Stunden innerhalb von 7 Tagen
nach der Verletzung erfordert oder
2. Knochenbrüche zur Folge hat (mit Ausnahme einfacher Brüche von Fingern,
Zehen oder der Nase) oder
3. Risswunden mit schweren Blutungen oder Verletzungen von Nerven, Muskeln- oder Sehnensträngen zur Folge hat oder
4. Schäden an inneren Organen verursacht hat oder
5. Verbrennungen zweiten oder dritten Grades oder von mehr als fünf Prozent
der Körperoberfläche zur Folge hat oder
6. Folge einer nachgewiesenen Aussetzung gegenüber infektiösen Stoffen oder
schädlicher Strahlung ist.
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Bulletin
Teil 1 : Ereignisse im Juli 2012
Flugzeuge MTOW über 5,7 t
03.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit BRITISH AEROSPACE - 146-200 in Berlin-Schönefeld, Germany
05.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit BOEING - 737-800 in Frankfurt/Main, Germany
12.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit DORNIER - 228-202 in Yellowknife, Canada
13.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit GULFSTREAM AEROSPACE - G IV in Le Castellet, France
18.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit BOEING - 757-200, en route, Germany
28.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit CANADAIR - CL-600 in München, Germany
AZ: BFU TX007-12
AZ: BFU 1X003-12
AZ: BFU BX007-12
AZ: BFU BX003-12
AZ: BFU TX008-12
AZ: BFU PX008-12
Flugzeuge MTOW zwischen 2,0 und 5,7 t
11.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit CESSNA - 525 CITATIONJET in Olbia, Italy
24.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit BEECH - C90GTi in Friedrichshafen, Germany
AZ: BFU SX002-12
AZ: BFU 3X092-12
Flugzeuge MTOW unter 2,0 t
04.07.2012 : Unfall mit leicht Verletzten mit PIPER - PA-34 SENECA in Rouen, France
08.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit PIPER - PA-28R-180/200/201 in Wyk auf Föhr, Germany
12.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit DIAMOND - DA 40 in Montpellier, France
21.07.2012 : Unfall mit PIPER - PA 28-161 WARRIOR 2 in Shoreham, United Kingdom
22.07.2012 : Unfall mit leicht Verletzten mit PIPER - PA-28 in Donaueschingen, Germany
23.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit ROBIN - DR 400-RP in Leverkusen, Germany
24.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit PIPER - PA-28 in Rheine-Eschendorf, Germany
24.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit MOONEY - M20M (257 TLS) in Kempten-Durach, Germany
27.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit ROBIN - DR 400-RP in Königsdorf, Germany
27.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit LANCAIR INTERNATIONAL INC - LANCAIR 4 in Bayreuth, Germany
AZ: BFU 4X027-12
AZ: BFU 3X081-12
AZ: BFU WX005-12
AZ: BFU DX029-12
AZ: BFU 3X087-12
AZ: BFU 3X088-12
AZ: BFU 3X090-12
AZ: BFU 3X091-12
AZ: BFU 3X095-12
AZ: BFU CX016-12
Ultraleichtflugzeuge und Tragschrauber
04.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit DALLACH - SUNWHEEL in Dingolfing, Germany
07.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit REMOS - REMOS GX in Schönberg, Germany
25.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit FLIGHT DESIGN GMBH - CT in Conway, United States
27.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit Flight Design CTSW in Ingenried, nahe, Germany
07.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit AutoGyro GmbH - MTOsport in Waldeck-Mühlberg, Germany
AZ: BFU 3X078-12
AZ: BFU 3X080-12
AZ: BFU DX025-12
AZ: BFU 3X098-12
AZ: BFU 3X079-12
Hubschrauber
02.07.2012 : Unfall Verletzungen unbekannt mit BELL HELICOPTER - 412 in Siete Aguas, Spain
21.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit EUROCOPTER GERMANY - BK 117 in Morbegno, Italy
27.07.2012 : Störung ohne Verletzte mit EUROCOPTER GERMANY - EC 135 in Treis-Karden, Germany
29.07.2012 : Unfall mit leicht Verletzten mit ROBINSON - R44 in Boppard, Germany
AZ: BFU DX017-12
AZ: BFU DX018-12
AZ: BFU RX003-12
AZ: BFU 3X097-12
Segelflugzeuge und Motorsegler
01.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - ASK-13 in Hellingst, Germany
01.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - K8B in Aurich-Brockzetel, Germany
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AZ: BFU 3X077-12
AZ: BFU 3X094-12
Bulletin
03.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit SCHEMPP-HIRTH - JANUS in Paderborn-Haxterberg, nahe, Germany AZ: BFU 3X076-12
05.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - ASH 26 nahe Ried, Austria
AZ: BFU 4X028-12
07.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - ASK-13 in Novi Ligure, Italy
AZ: BFU DX016-12
07.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit PZL - SZD 51 JUNIOR in Waldeck-Mühlberg, Germany
AZ: BFU 3X079-12
10.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit GROB FLUGZEUGBAU - G-102 ASTIR 77 CS in Hennweiler, Germany
AZ: BFU 3X082-12
13.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHEMPP-HIRTH - NIMBUS 2 in Bend, Oregon, United States
AZ: BFU DX015-12
15.07.2012 : Unfall mit schwer Verletzten mit PIK (EIRI AVION OY) - 20 in Purkshof, Germany
AZ: BFU 3X084-12
18.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit DIAMOND - HK36TTC in Hornberg, Germany
AZ: BFU 3X085-12
19.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHEMPP-HIRTH - DISCUS CS in Livno, Bosnia
AZ: BFU 4X029-12
19.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit Allstart PZL Glider - SZD-48-3Jantar Standard 3' in Livno, Bosnia
AZ: BFU 4X029-12
23.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit SCHLEICHER - ASH 25 nahe Pfronten, Germany
AZ: BFU 3X089-12
23.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit VALENTIN FLUGZEUGBAU GMBH - TAIFUN in Hamm-Lippewiesen, Germany AZ: BFU 3X093-12
28.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit GROB FLUGZEUGBAU - G-103 TWIN ASTIR in Kirchheim/Teck, Germany
AZ: BFU 3X096-12
29.07.2012 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - ASW 19 in Kirn, Germany
AZ: BFU 3X100-12
29.07.2012 : Unfall mit leicht Verletzten mit SCHEMPP-HIRTH - DUO DISCUS nahe Grebenhain, Germany
AZ: BFU 3X099-12
30.07.2012 : Unfall mit tödlich Verletzten mit PZL - SZD 42-2 JANTAR 2B in Gap/Tallard, France
AZ: BFU DX019-12
Freiballone
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Bulletin
Teil 2 : Kurzberichte chronologisch
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
01.07.2012, 11:50:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Hellingst, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X077-12
Bei der Landung brach das Segelflugzeug zur Seite aus und die rechte Tragfläche kollidierte mit Begrenzungspfählen.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
SCHLEICHER - ASK-13
Besatzung
0
0
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbildung - Alleinflüge unter Aufsicht
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
01.07.2012, 16:50:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Aurich-Brockzetel, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X094-12
Bei der Landung bekam die rechte Tragfläche Bodenberührung und das Segelflugzeug drehte sich um die Hochachse. Es entstanden Beschädigungen an der Tragfläche sowie am Rumpfbug.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
SCHLEICHER - K8B
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall, Verletzungen unbekannt
Datum, Uhrzeit:
02.07.2012, 16:30:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Siete Aguas, Spain
Schaden am LFZ:
Zerstört
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU DX017-12
Der Hubschrauber stürzte beim Befüllen der Löschwassertanks in den See.
Gemäß ICAO Annex 13 unterstützt die BFU die ausländische Untersuchungsbehörde bei der Flugdatenauswertung.
Luftfahrzeug:
Hubschrauber 2.251 bis 5.700 kg
Verletzte
Muster:
BELL HELICOPTER - 412
Besatzung
Betriebsart:
Luftarbeit - Luftarbeit Gewerblich - Feurbekämpungsflug
Passagiere
-
-
-
Andere
-
-
-
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tödlich
schwer
leicht
-
-
-
Bulletin
Ereignis:
Unfall mit schwer Verletzten
Datum, Uhrzeit:
03.07.2012, 16:42:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Paderborn-Haxterberg, nahe, Germany
Schaden am LFZ:
Zerstört
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X076-12
In der Endanflugkurve prallte das Segelflugzeug auf den Boden.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
SCHEMPP-HIRTH - JANUS
Besatzung
0
1
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
1
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Störung ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
03.07.2012, 23:40:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Berlin-Schönefeld, Germany
Schaden am LFZ:
Ohne Beschädigung
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU TX007-12
Während des Rollens zum Start kam es zur Nebelbildung im Cockpit und die Besatzung brach den Flug ab. Ein in dem
Frachtflugzeug hinter dem Cockpit platzierter Frachtcontainer enthielt beschädigte Trockeneisbehälter.
Luftfahrzeug:
Flugzeug > 272.000 kg
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
BRITISH AEROSPACE - 146-200
Besatzung
0
0
0
Betriebsart:
Kommerzielle Luftfahrt - Linienflug - International - Frachtflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall mit leicht Verletzten
Datum, Uhrzeit:
04.07.2012, 16:50:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Rouen, France
Schaden am LFZ:
Zerstört
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU 4X027-12
Im Endanflug auf Rouen Vallee de Seine (Frankreich) wurde ein Durchstartmanöver eingeleitet. Das Flugzeug prallte
700 m vor der Piste 22 in bewohntem Gebiet auf den Boden.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 0 bis 2.250 kg
Verletzte
tödlich
schwer
Muster:
PIPER - PA-34 SENECA
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug
leicht
Besatzung
0
0
1
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall mit tödlich Verletzten
Datum, Uhrzeit:
04.07.2012, 19:50:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Dingolfing, Germany
Schaden am LFZ:
Zerstört
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X078-12
Das Ultraleichtflugzeug stürzte direkt nach dem Start ab und fing Feuer.
Luftfahrzeug:
Ultraleichtflugzeug
Verletzte
Muster:
DALLACH - SUNWHEEL
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
- 10 -
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
1
0
0
Passagiere
1
0
0
Andere
-
-
-
Bulletin
Ereignis:
Unfall mit schwer Verletzten
Datum, Uhrzeit:
05.07.2012, 13:00:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Frankfurt/Main, Germany
Schaden am LFZ:
Ohne Beschädigung
Quelle:
Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU
Aktenzeichen:
BFU 1X003-12
Während des Sinkfluges auf Frankfurt/Main wurde eine Flugbegleiterin bei Turbulenzen schwer verletzt.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 27.001 bis 272.000 kg
Verletzte
Muster:
BOEING - 737-800
Besatzung
tödlich
schwer
leicht
0
1
0
Betriebsart:
Kommerzielle Luftfahrt - Linienflug - International - Passagierflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
05.07.2012, 16:15:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Ried, nahe, Austria
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU 4X028-12
Im Segelflug wollte der Motorseglerführer den Motor starten. Dies gelang ihm nicht. Bei der anschließenden Außenlandung mit eingefahrenem Fahrwerk wurde das Luftfahrzeug schwer beschädigt.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug mit Hilfsantrieb
Verletzte
Muster:
SCHLEICHER - ASH 26
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Betriebsart:
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
07.07.2012, 15:06:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Novi Ligure, Italy
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU DX016-12
Bei einem Ausbildungsflug setzte das Segelflugzeug zuerst mit dem Bugrad auf.
Für den Herstellerstaat des Segelflugzeuges unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende
Behörde.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
SCHLEICHER - ASK-13
Besatzung
0
0
0
Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbildung - Alleinflüge unter Aufsicht
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
Ereignis:
Unfall mit tödlich Verletzten
Datum, Uhrzeit:
07.07.2012, 17:55:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Schönberg, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X080-12
Das Luftfahrzeug stürzte beim Abflug in ein Maisfeld.
Luftfahrzeug:
Ultraleichtflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
REMOS - REMOS GX
Besatzung
1
0
0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
- 11 -
Bulletin
Ereignis:
Unfall mit schwer Verletzten
Datum, Uhrzeit:
07.07.2012, 19:40:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Waldeck-Mühlberg, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X079-12
Im Anfangsbereich der Betriebspiste kollidierte ein landendes Segelflugzeug mit einem startenden Tragschrauber.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
Muster:
PZL - SZD 51 JUNIOR
Besatzung
0
1
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbildung - Alleinflüge unter Aufsicht
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Luftfahrzeug:
Luftsportgerät (Tragschrauber)
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
AutoGyro GmbH - MTOsport
Besatzung
0
0
0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
tödlich
schwer
leicht
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
08.07.2012, 18:50:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Wyk auf Föhr, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X081-12
Bei der Landung auf nasser Graspiste kam das Flugzeug zu weit und kollidierte mit einem Zaun.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 0 bis 2.250 kg
Verletzte
Muster:
PIPER - PA-28R-180/200/201 CHEROKEE
ARROW, ARROW 2/3, TURBO ARROW 3
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
10.07.2012, 17:12:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Hennweiler, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X082-12
Bei einer Außenlandung kam es zu einem Ringelpiez. Dabei wurde ein Spant des Segelflugzeuges schwer beschädigt.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
Muster:
GROB FLUGZEUGBAU - G-102 ASTIR 77
CS
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
- 12 -
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Bulletin
Ereignis:
Störung ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
11.07.2012, 10:03:00 Uhr (UTC)
Ort, Staat:
Olbia, Italy
Schaden am LFZ:
Ohne Beschädigung
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU SX002-12
Während des Anfangssteigfluges einer nach Instrumentenflugregeln fliegenden Cessna 525 A kam es zu einer Annäherung mit einem nach Sichtflugregeln fliegenden Flugzeug.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 2.251 bis 5.700 kg
Verletzte
Muster:
CESSNA - 525 CITATIONJET
Betriebsart:
Kommerzielle Luftfahrt - Unbekannt
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
12.07.2012, 19:00:00 Uhr (UTC)
Ort, Staat:
Yellowknife, Canada
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU BX007-12
Nach dem Start löste sich ein Teil der Bespannung vom linken Höhenruder ab.
Für den Herstellerstaat des Flugzeuges unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende Behörde.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 5.701 bis 27.000 kg
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
DORNIER - 228-202
Besatzung
0
0
0
Kommerzielle Luftfahrt - Charter - Charter Inlandsflug - Passagier
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
Ereignis:
Störung ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
12.07.2012, 08:45:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Montpellier, France
Schaden am LFZ:
Ohne Beschädigung
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU WX005-12
Während des Anfangssteigfluges kam es zu einem Leistungsverlust des Triebwerkes. Die anschließende Notlandung
verlief ohne Probleme.
Für den Herstellerstaat des Triebwerkes ist die BFU entsprechend ICAO Annex 13 an der Untersuchung beteiligt.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 0 bis 2.250 kg
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
DIAMOND - DA 40
Besatzung
0
0
0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
- 13 -
Bulletin
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
13.07.2012, 19:20:00 Uhr (UTC)
Ort, Staat:
Bend, Oregon, United States
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU DX015-12
Bei einer Außenlandung auf einer unbefestigten Straße berührte das Segelflugzeug eine Böschung. Die rechte Tragfläche und der hintere Rumpf brachen ab.
Für den Herstellerstaat des Segelflugzeuges unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende
Behörde.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
SCHEMPP-HIRTH - NIMBUS 2
Besatzung
0
0
0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
Ereignis:
Unfall mit tödlich Verletzten
Datum, Uhrzeit:
13.07.2012, 15:19:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Le Castellet, France
Schaden am LFZ:
Zerstört
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU BX003-12
Bei einem Bereitstellungsflug kam das Flugzeug bei der Landung von der Bahn ab. Es kollidierte mit Bäumen und geriet in Brand.
Für den Herstellerstaat des Triebwerkes ist die BFU entsprechend ICAO Annex 13 an der Untersuchung beteiligt.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 27.001 bis 272.000 kg
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
GULFSTREAM AEROSPACE - G IV
Besatzung
2
0
0
Passagiere
Betriebsart:
Kommerzielle Luftfahrt - Nicht geschäftmäßiger Flug - Überführungs/Bereitstellungsflug
1
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall mit schwer Verletzten
Datum, Uhrzeit:
15.07.2012, 14:23:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Purkshof, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X084-12
Kurz nach dem Abheben war das Segelflugzeug nicht um die Querachse zu kontrollieren.. Das Schleppseil wurde in
ca. 30 m Höhe ausgeklinkt und das Segelflugzeug prallte in einem Winkel von ca. 35° auf dem Boden auf. Das Höhenruder war nicht angeschlossen.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
Muster:
PIK (EIRI AVION OY) - 20
Besatzung
0
1
0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
- 14 -
leicht
Bulletin
Ereignis:
Störung ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
18.07.2012, Uhrzeit unbekannt
Ort, Staat:
En route, Germany
Schaden am LFZ:
Ohne Beschädigung
Quelle:
Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU
Aktenzeichen:
BFU TX008-12
Während des Reisefluges in Flugfläche (FL) 390, etwa eine Stunde nach dem Start, informierte der Purser die Piloten,
dass bei den Flugbegleitern gesundheitliche Probleme auftraten. Diese äußerten sich als Kopfschmerzen, Schwindel
und Schweißausbrüche. Keiner der Passagiere und keiner der beiden Piloten meldete Unwohlsein. Nachdem die
Flugbegleiter sich kurzzeitig im Cockpit bzw. dem Galley-Bereich mit Sauerstoff versorgt hatten, verbesserte sich ihr
Befinden. Nach Rücksprache mit der Kabinenbesatzung entschloss sich der verantwortliche Pilot zum Fortsetzen des
Fluges nach Frankfurt. Als der Pilot den Sinkflug nach Frankfurt kurzzeitig in FL200 ausleitete, meldete der Purser,
dass alle Mitglieder der Kabinenbesatzung starke Symptome von Schwindel, Kopfschmerzen, blaue Lippen und Finger sowie Taubheit in den Beinen hätten. Daraufhin bat der verantwortliche Pilot um Priorität für den Anflug. Die Landung erfolgte ohne weitere Probleme. Die gesamte Besatzung suchte nach dem Flug einen Arzt auf. Bei der Versorgung der Passagiere durch medizinisches Personal ergaben sich keine Hinweise auf gesundheitliche Beeinträchtigungen von Passagieren.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 27.001 bis 272.000 kg
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
BOEING - 757-200
Besatzung
0
0
0
Betriebsart:
Kommerzielle Luftfahrt - Linienflug - International - Passagierflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
18.07.2012, 17:00:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Hornberg, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X085-12
Kurz vor dem Aufsetzen des Motorseglers kam es zu einer Bodenberührung mit der rechten Tragfläche.
Luftfahrzeug:
Reisemotorsegler
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
DIAMOND - HK36TTC
Besatzung
0
0
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbildung - Alleinflüge unter Aufsicht
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
19.07.2012, 14:05:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Livno, Bosnia
Schaden am LFZ:
Zerstört
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU 4X029-12
Das Segelflugzeug kollidierte mit einem anderen Segelflugzeug im gleichen Aufwindfeld und in gleicher Drehrichtung.
Das Segelflugzeug war nicht mehr steuerbar und prallte auf den Boden. Der Segelflugzeugführer führte einen Notabsprung durch. Das andere Segelflugzeug konnte sicher landen.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
SCHEMPP-HIRTH - DISCUS CS
Besatzung
0
0
1
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Sonstiger Flug - Flug
auf Veranstaltung
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
Allstart PZL Glider - SZD-48-3Jantar Standard 3'
Besatzung
0
0
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Sonstiger Flug - Flug
auf Veranstaltung
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
- 15 -
Bulletin
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
21.07.2012, 14:59:00 Uhr (UTC)
Ort, Staat:
Morbegno, Italy
Schaden am LFZ:
Zerstört
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU DX018-12
Bei einem Rettungseinsatz kollidierte der Hubschrauber mit einer Freileitung.
Für den Herstellerstaat des Hubschraubers unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende Behörde.
Luftfahrzeug:
Hubschrauber 2.251 bis 5.700 kg
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
EUROCOPTER GERMANY - BK 117
Betriebsart:
Luftarbeit - Luftarbeit Gewerblich - Such- und
Rettungsflug
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
21.07.2012, 14:58:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Shoreham, United Kingdom
Schaden am LFZ:
Unbekannt
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU DX029-12
Nach einem Triebwerksausfall kam es zu einer Notlandung des Flugzeuges.
Für den Herstellerstaat des Triebwerkes ist die BFU entsprechend ICAO Annex 13 an der Untersuchung beteiligt.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 0 bis 2.250 kg
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
PIPER - PA 28-161 WARRIOR 2
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Unbekannt
Ereignis:
Unfall mit leicht Verletzten
Datum, Uhrzeit:
22.07.2012, 18:10:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Donaueschingen, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X087-12
Beim Durchstarten nach einer Ziellandeübung kam das Flugzeug nach links ab, geriet in eine unkontrollierte Fluglage,
kollidierte mit hohem Bewuchs, überschlug sich und blieb in Rückenlage in einem Feld liegen.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 0 bis 2.250 kg
Verletzte
Muster:
PIPER - PA-28
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug
Betriebsart:
- 16 -
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
1
Passagiere
0
0
3
Andere
-
-
-
Bulletin
Ereignis:
Unfall mit tödlich Verletzten
Datum, Uhrzeit:
23.07.2012, 12:45:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Leverkusen, Germany
Schaden am LFZ:
Zerstört
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X088-12
Beim Schlepp eines Segelflugzeuges gewann der Schleppzug keine Höhe. Das Segelflugzeug klinkte aus und landete
danach problemlos. Das Schleppflugzeug prallte auf den Boden und geriet in Brand.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 0 bis 2.250 kg
Verletzte
Muster:
ROBIN - DR 400-RP
Besatzung
Allgemeine Luftfahrt - Sonstiger Flug - Sonstiger Flug
Passagiere
Andere
-
Betriebsart:
tödlich
schwer
leicht
1
0
0
0
0
0
-
-
Ereignis:
Unfall mit tödlich Verletzten
Datum, Uhrzeit:
23.07.2012, 14:40:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Pfronten, nahe, Germany
Schaden am LFZ:
Zerstört
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X089-12
Das Luftfahrzeug stürzte in hochalpinem Gelände in einen Wald und wurde dabei zerstört.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug mit Hilfsantrieb
Verletzte
Muster:
SCHLEICHER - ASH 25
Besatzung
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
Andere
-
Betriebsart:
tödlich
schwer
leicht
2
0
0
0
0
0
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
23.07.2012, 18:26:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Hamm-Lippewiesen, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X093-12
Beim Rollen zum Start geriet das Bugfahrwerk in ein Loch und brach ab. Der Propeller wurde zerstört.
Luftfahrzeug:
Reisemotorsegler
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
VALENTIN FLUGZEUGBAU GMBH TAIFUN
Besatzung
0
0
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
24.07.2012, 08:21:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Friedrichshafen, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X092-12
Beim Abflug in Coburg wurde vergessen die Schleppstange vom Bugfahrwerk zu entfernen. Start und Landung verliefen ohne Probleme. Beim Rollen nach der Landung stieß die am Bugfahrwerk hängende Schleppstange gegen eine
Unterflurlampe des Taxiways. Das Bugfahrwerk klappte ein und die Propeller kollidierten mit dem Boden.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 2.251 bis 5.700 kg
Verletzte
Muster:
BEECH - C90GTi
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug
Betriebsart:
- 17 -
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Bulletin
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
24.07.2012, 10:31:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Rheine-Eschendorf, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X090-12
Bei einer Notlandung in einem Maisfeld wegen Leistungsverlust des Triebwerkes wurde das Flugzeug schwer beschädigt.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 0 bis 2.250 kg
Verletzte
Muster:
PIPER - PA-28
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug
Betriebsart:
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
24.07.2012, 19:33:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Kempten-Durach, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X091-12
Beim Start auf der Graspiste überrollte das Flugzeug das Bahnende und kam außerhalb des Flugplatzgeländes zum
Stehen. Propeller und Bugfahrwerk wurden beschädigt.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 0 bis 2.250 kg
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
MOONEY - M20M (257 TLS)
Besatzung
0
0
0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
25.07.2012, 14:30:00 Uhr (UTC)
Ort, Staat:
Conway, United States
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU DX025-12
Bei der Landung brach das rechte Fahrwerksbein.
Für den Herstellerstaat des Flugzeuges unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende Behörde.
Luftfahrzeug:
Ultraleichtflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
FLIGHT DESIGN GMBH - CT
Besatzung
0
0
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall mit schwer Verletzten
Datum, Uhrzeit:
27.07.2012, Uhrzeit unbekannt
Ort, Staat:
Ingenried, nahe, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X098-12
Im Reiseflug kam es zum Bruch der Kabinenverglasung und zu einem Bruch des Höhenruders. Bei der anschließenden Notlandung wurde das Ultraleichtflugzeug schwer beschädigt.
Luftfahrzeug:
Ultraleichtflugzeug
Verletzte
Muster:
Flight Design CTSW
Besatzung
0
1
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
- 18 -
tödlich
schwer
leicht
Bulletin
Ereignis:
Störung ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
27.07.2012, 12:16:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Treis-Karden, Germany
Schaden am LFZ:
Leicht beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU RX003-12
Bei einem Einsatzflug kollidierte der Rettungshubschrauber in einem Weinbergtal mit einer Freileitung. Anschließend
konnte der Hubschrauber sicher gelandet werden.
Luftfahrzeug:
Hubschrauber 2.251 bis 5.700 kg
Verletzte
Muster:
EUROCOPTER GERMANY - EC 135
Luftarbeit - Luftarbeit Gewerblich - Such- und
Rettungsflug
Betriebsart:
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
27.07.2012, 18:30:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Königsdorf, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X095-12
Beim Flugzeugschleppstart überstieg das Segelflugzeug das Schleppflugzeug. Das Schleppflugzeug setzte hart auf,
wobei das Fahrwerk teilweise abgerissen wurde. Das Flugzeug schlitterte in eine Buschguppe.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 0 bis 2.250 kg
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
ROBIN - DR 400-RP
Besatzung
0
0
0
Allgemeine Luftfahrt - Sonstiger Flug - Sonstiger Flug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
27.07.2012, 18:45:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Bayreuth, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU CX016-12
Im Reiseflug löste sich eine Tür vom Luftfahrzeug und stürzte in einem Waldstück auf den Boden.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 0 bis 2.250 kg
Verletzte
Muster:
LANCAIR INTERNATIONAL INC LANCAIR 4
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Störung ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
28.07.2012, 09:00:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
München, Germany
Schaden am LFZ:
Leicht beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU
Aktenzeichen:
BFU PX008-12
Beim Abrollen von der Parkposition verließ das Flugzeug die vorgeschriebene Rollleitlinie, dabei berührte die linke
Tragfläche ein kleines Schleppfahrzeug, das umkippte.
Luftfahrzeug:
Flugzeug 27.001 bis 272.000 kg
Verletzte
Muster:
CANADAIR - CL-600
Kommerzielle Luftfahrt - Linienflug - Inlandsflug - Passagierflug (Inland)
Betriebsart:
- 19 -
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Bulletin
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
28.07.2012, 16:30:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Kirchheim/Teck, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X096-12
Nach einem Windenstartabbruch setzte das Segelflugzeug neben der Landebahn in einem Wiesengelände auf und geriet in einen Wassergraben. Dabei brachen Rumpf und Fahrwerk.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
GROB FLUGZEUGBAU - G-103 TWIN
ASTIR
Besatzung
0
0
0
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbildung - Alleinflüge unter Aufsicht
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall ohne Verletzte
Datum, Uhrzeit:
29.07.2012, 12:50:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Kirn, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X100-12
Nachdem das Auslklinken des Windenschleppseiles nicht gelang und die Kappvorrichtung an der Schleppwinde nicht
funktionierte, landete der Segelflieger gefesselt am Seil. Bei der Landung setzte das Segelflugzeug hart auf und die
Rumpfröhre wurde am Leitwerk abgedreht.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
Muster:
SCHLEICHER - ASW 19
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Betriebsart:
tödlich
schwer
leicht
Besatzung
0
0
0
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Ereignis:
Unfall mit leicht Verletzten
Datum, Uhrzeit:
29.07.2012, 15:20:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Grebenhain, nahe, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Keine Untersuchung durch die BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X099-12
Bei einer Außenlandung wegen fehlender Thermik kollidierte die linke Tragfläche des Segelflugzeuges mit einem
Baum.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
SCHEMPP-HIRTH - DUO DISCUS
Besatzung
0
0
2
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
Ereignis:
Unfall mit leicht Verletzten
Datum, Uhrzeit:
29.07.2012, 18:43:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Boppard, Germany
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X097-12
Beim Start begann der Hubschrauber unkontrolliert um die Hochachse zu drehen. Beim Versuch, den Hubschrauber
wieder abzusetzen, schlug dieser zur Seite um.
Luftfahrzeug:
Hubschrauber 0 bis 2.250 kg
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
ROBINSON - R44
Besatzung
0
0
1
Betriebsart:
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Überlandflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
- 20 -
Bulletin
Ereignis:
Unfall mit tödlich Verletzten
Datum, Uhrzeit:
30.07.2012, 15:23:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat:
Gap/Tallard, France
Schaden am LFZ:
Schwer beschädigt
Quelle:
Untersuchung durch ausländische Behörde
Aktenzeichen:
BFU DX019-12
Das Segelflugzeug prallte in bergigem Gelände auf den Boden und rutschte in Rückenlage ca. 30 m den Berghang
hinab.
Aufgrund der deutschen Staatsangehörigkeit des Segelflugzeugführers unterstützt die BFU entsprechend ICAO Annex 13 die untersuchende Behörde.
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Verletzte
tödlich
schwer
leicht
Muster:
PZL - SZD 42-2 JANTAR 2B
Besatzung
1
0
0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug Lokaler Rundflug
Passagiere
0
0
0
Andere
-
-
-
Betriebsart:
- 21 -
Bulletin
Teil 3 : Zwischenberichte
Zwischenbericht
Identifikation
Art des Ereignisses:
Unfall
Datum:
3. Juli 2012
Ort:
Paderborn-Haxterberg
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug
Hersteller / Muster:
Schempp-Hirth / Janus C
Personenschaden:
Luftfahrzeugführer und Fluggast
schwer verletzt
Sachschaden:
Luftfahrzeug zerstört
Drittschaden:
keiner
Informationsquelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X076-12
Veröffentlicht:
September 2012
Sachverhalt
Ereignisse und Flugverlauf
Das Segelflugzeug startete um 16:28 Uhr1 auf dem Flugplatz Paderborn-Haxterberg
(EDLR) auf der Startbahn 24 im Windenstart zu einem Lokalflug.
1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
- 22 -
Bulletin
Flugweg und Unfallstelle
Quelle: BFU/ Google Earth™
Zuvor hatte der Segelflugzeugführer bereits drei Windenstarts mit dem gleichen Luftfahrzeug durchgeführt.
Der Flug erfolgte im Rahmen der Projektwoche eines Gymnasiums. An Bord befanden sich der 72-jährige Luftfahrzeugführer (vorderer Sitz) und ein 17-jähriger Teilnehmer der Projektwoche (hinterer Sitz).
Der 17-jährige Fluggast gab an, dass beim Windenstart eine Schlepphöhe von etwa
250 m erreicht worden sei. Der Pilot habe ihm während des Fluges erläutert, dass er
Thermik suchen wolle, um nicht gleich wieder landen zu müssen.
Dies sei aber nicht gelungen, da das Segelflugzeug nicht über die Ausklinkhöhe hinaus gestiegen sei.
Nachdem der Janus auf rund 100 m gesunken war, habe der Pilot mitgeteilt zurückzufliegen und zu landen.
Die Höhe beim Landeanflug gegenüber den zuvor durchgeführten Flügen bei der
Projektwoche sei ihm niedriger vorgekommen. Im weiteren Verlauf habe er gemerkt,
- 23 -
Bulletin
dass etwas nicht stimmte. Er gab weiter an, beim Eindrehen in den Endanflug das
Gras wahrgenommen zu haben, kurz darauf habe das Segelflugzeug „gerüttelt“ und
sei unmittelbar danach auf dem Boden aufgeschlagen.
Mehrere Zeugen, die sich auf dem Flugplatz bzw. auf dem Golfgelände befanden,
gaben übereinstimmend an, dass das Segelflugzeug mit geschätzten 15 bis 40 m
Höhe über Grund auffallend niedrig geflogen sei. Beim Eindrehen in den Endanflug
sei es nach einer „engen Drehung“ in einem „spitzen Winkel“ auf den Boden geprallt.
Anschließend habe es sich überschlagen.
Pilot und Fluggast wurden beim Aufprall schwer verletzt und das Luftfahrzeug zerstört.
Angaben zu Personen
Der 72-jährige Luftfahrzeugführer war seit 1972 im Besitz eines unbefristet gültigen
Luftfahrerscheins für Segelflugzeugführer mit Kunstflugberechtigung. In die Lizenz
waren die Startarten Windenstart, Selbststart und Schleppstart hinter Luftfahrzeugen
eingetragen.
Ferner verfügte er über eine Berechtigung für Reisemotorsegler (TMG) mit eingetragener Schleppberechtigung ohne Fangschlepp.
Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 war bis zum 20.08.2012 gültig,
verbunden mit der Auflage zum Tragen einer Brille inklusive des Mitführens einer Ersatzbrille.
Die Gesamtflugerfahrung betrug ca. 1 301 Stunden bei 2 007 Starts. In den letzten
90 Tagen hatte er 13 Flüge mit dem Janus durchgeführt.
Angaben zum Luftfahrzeug
Das doppelsitzige Segelflugzeug Janus C ist ein Mitteldecker in Kunststoffbauweise
mit Wölbklappen und einem festen Fahrwerk.
Das Luftfahrzeug wurde 1981 mit der Werknummer 133 des Herstellers SchemppHirth gebaut. Es war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und wurde von einem
Luftsportverein betrieben.
Die Gesamtbetriebszeit betrug 3 584 Stunden. Die letzte Prüfung der Lufttüchtigkeit
erfolgte am 05.03.2012.
- 24 -
Bulletin
Die Lage des Schwerpunktes befand sich innerhalb der im Flughandbuch angegebenen Grenzen.
Meteorologische Informationen
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) befand sich der Raum Paderborn unter Zwischenhocheinfluss mit schwachem Wind.
Die Bodensicht betrug über 10 Kilometer, der Wind kam aus ca. 290 Grad mit etwa
fünf Knoten. Die Lufttemperatur betrug 22 Grad und der (QNH) Luftdruck am Unfallort (Höhenmessereinstellung) 1 017 hPa.
Zum Unfallzeitpunkt soll nach dem Bericht eines Augenzeugen Windstille geherrscht
haben.
Die Bewölkung wurde mit einem Bedeckungsgrad von 1 Achtel in über 2 000 ft angegeben.
Die Routinewettermeldungen (METARs) der nahe gelegenen Station PaderbornLippstadt (EDLP) lauteten:
SADL31 EDLP 1207031420
METAR EDLP 031420Z VRB03KT 9999 SCT040 23/10 Q1017=
SADL31 EDLP 1207031450
METAR EDLP 031450Z 29005KT 220V040 CAVOK 22/09 Q1017=
Die Sonne befand sich in einer Position von ca. 245 Grad und einem Winkel von etwa 47 Grad über dem Horizont.
Funkverkehr
Es bestand Funkverbindung mit der Flug- bzw. Startleitung. Der Funkverkehr wurde
nicht aufgezeichnet.
Angaben zum Flugplatz
Der Flugplatz Paderborn-Haxterberg (EDLR) liegt ca. 5 km südöstlich der Stadt Paderborn. Der Flugplatz befindet sich in einer Höhenlage von 800 ft AMSL und verfügt
über eine 600 m lange und 18 m breite Asphaltbahn mit der Ausrichtung
060/240 Grad sowie über eine über 1 000 m lange Windenstartbahn (Gras) gleicher
Ausrichtung.
- 25 -
Bulletin
Flugdatenaufzeichnung
Der BFU stand ein GPS-Gerät zum Auslesen der Flugdaten zur Verfügung. Der
Flugweg konnte rekonstruiert werden.
Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug
Unfallstelle
Foto: BFU
Die Unfallstelle befand sich nordöstlich des Flugplatzes Paderborn-Haxterberg auf
einem Golfplatz.
Sie lag innerhalb einer in ein Golfgelände integrierten Notlandefläche und war ca.
600 m von der Schwelle der Asphaltpiste 24 und ca. 200 m von der Flugplatzgrenze
entfernt.
Die Unfallstelle war rund 42 m lang, gemessen von der ersten Aufschlagsspur bis zur
Endlage des Rumpfes. Dazwischen lagen Teile der Cockpithaube, Kissen, die hintere Cockpitabdeckung sowie der Randbogen (rechte Tragfläche) und ein Segment
des Höhenruders.
Der Cockpitbereich war im vorderen Bereich gebrochen und die Rumpfspitze teilweise eingerissen bzw. abgetrennt. Die Rumpfröhre war vor dem Leitwerk abgeknickt.
- 26 -
Bulletin
Die Tragflächen waren komplett und miteinander verbunden. Der Randbereich der
rechten Tragfläche war abgebrochen.
Die Ruderflächen waren vollständig vorhanden. Alle Rudergestänge waren durchgängig mit den Rudern verbunden. Der Hebel für die Wölbklappen stand auf L (Landestellung) und die Trimmung auf hecklastig.
Die Untersuchung ergab keine Hinweise auf technische Mängel am Segelflugzeug.
Untersuchungsführer:
Klaus-Uwe Fuchs
Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU)
Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
Herausgeber
Bundesstelle für
Flugunfalluntersuchung
Hermann-Blenk-Str. 16
38108 Braunschweig
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0 531 35 48 - 0
0 531 35 48 - 246
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- 27 -
Bulletin
Zwischenbericht
Identifikation
Art des Ereignisses:
Unfall
Datum:
4. Juli 2012
Ort:
Dingolfing
Luftfahrzeug:
Ultraleichtflugzeug
Hersteller / Muster:
W.D. Flugzeug Leichtbau GmbH/ Sunwheel
Personenschaden:
Luftfahrzeugführer und Fluggast
tödlich verletzt
Sachschaden:
Luftfahrzeug zerstört
Drittschaden:
Flurschaden
Informationsquelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X078-12
Veröffentlicht:
September 2012
Sachverhalt
Ereignisse und Flugverlauf
Der Luftfahrzeugführer startete zusammen mit einem Fluggast um 17:45 Uhr1 am
Flugplatz Dingolfing auf der Startbahn 08 zu einem Lokalflug.
1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
- 28 -
Bulletin
Nach Angaben von Augenzeugen verlief der Start zunächst unauffällig. Nachdem
das Luftfahrzeug die Grenze des Flugplatzes überflogen und sich in ca. 40 – 50 m
Höhe befunden hatte, berichteten mehrere Zeugen übereinstimmend, dass die Sunwheel sich in einem Flugzustand mit hohem „Anstellwinkel“ befunden haben soll und
in einen „Sackflug“ überging. Auffälligkeiten beim Motorengeräusch, z.B. Aussetzer,
habe es nicht gegeben.
Kurz danach sei das Ultraleichtflugzeug in eine Rechtskurve gegangen und aus dieser abgekippt.
Das Luftfahrzeug prallte senkrecht auf den Boden auf und geriet in Brand. Die Rakete des Rettungsgerätes löste nach dem Unfall aus.
Die beiden Insassen wurden tödlich verletzt und das Luftfahrzeug zerstört.
Angaben zu Personen
Der 25-jährige Luftfahrzeugführer war seit dem 28.06.2011 Inhaber einer bis zum
14.06.2016 gültigen Lizenz für Luftsportgeräteführer mit dem Eintrag für aerodynamisch gesteuerte Ultraleichtflugzeuge einschließlich Passagierflugberechtigung.
Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 war bis zum 11.01.2016 gültig.
Nach Angaben im persönlichen Flugbuch hatte er vom 13.03.2011 bis zum
24.06.2012 insgesamt 142 Flüge mit ca. 52 Flugstunden auf Luftsportgeräten durchgeführt.
In den letzten 90 Tagen hatte er 36 Flüge mit ca. 14 Stunden, ausschließlich mit der
Sunwheel durchgeführt. Es war zugleich seine Gesamterfahrung auf diesem Muster,
das er am 10.05.2012 zum ersten Mal geflogen hatte.
Angaben zum Luftfahrzeug
Das Ultraleichtflugzeug (UL) Sunwheel ist ein Doppeldecker mit der Werknummer 12
des Herstellers W.D. Flugzeug Leichtbau GmbH, Baujahr 1993. Es verfügte über einen flüssigkeitsgekühlten Rotax-912-Motor mit einem Festpropeller. Der Motor hatte
zum Zeitpunkt der letzten Jahresnachprüfung eine Betriebszeit von 541 Stunden.
Das Luftfahrzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und befand sich in
privater Halterschaft.
Die letzte Jahresnachprüfung wurde am 09.08.2011 durchgeführt.
- 29 -
Bulletin
Vor dem Unfallflug hatte der Halter einen zweiten Tank hinter dem Pilotensitz eingebaut sowie einen Neuform-Zweiblatt-Propeller montiert. Die Steigung der Propellerblätter wurde vor dem Flug manuell eingestellt. Der Propeller war nicht im Kennblatt des Luftfahrzeuges eingetragen.
Die maximal zulässige Gesamtmasse des UL war im Betriebshandbuch mit 400 kg
angegeben. Laut Massenübersicht vom 10.10.2010 hatte das Luftfahrzeug eine
Leermasse von 251,8 kg.
Andere Sunwheels mit Rotax-912-Motoren weisen im Mittel Leermassen von 280290 kg auf.
Die Abflugmasse ohne Kraftstoff wurde anhand der zur Verfügung stehenden Daten
(Leermasse, Gewicht der beiden Luftfahrzeugführer) ermittelt; sie betrug mindestens
419,8 kg.
Das Luftfahrzeug war vom Piloten aus Kanistern betankt worden. Angaben über die
mitgeführte Kraftstoffmenge lagen nicht vor.
Meteorologische Informationen
Die Bodensicht betrug über 10 Kilometer, der Wind kam aus 070 Grad mit bis ca.
sechs Knoten. Die Lufttemperatur betrug 28 Grad und der Luftdruck (QNH) am Flughafen München (EDDM) betrug 1 012 hPa.
Die Bewölkung wurde mit einem Bedeckungsgrad von 3-4 Achtel in 3 900 ft angegeben.
Funkverkehr
Es bestand Funkverbindung mit der Flug- bzw. Startleitung. Der Funkverkehr wurde
nicht aufgezeichnet.
Angaben zum Flugplatz
Der Flugplatz Dingolfing (EDPD) liegt ca. 100 km nordöstlich von München und zwei
Kilometer nördlich der Stadt Dingolfing. Der Flugplatz befindet sich in einer Höhenlage von 355 m AMSL und verfügt über eine 600 x 30 m lange Grasbahn mit der Ausrichtung 080/260 Grad.
- 30 -
Bulletin
Flugdatenaufzeichnung
Der BFU stand ein mobiles GPS-Gerät zum Auslesen der Flugdaten zur Verfügung.
Der Unfallflug war nicht aufgezeichnet bzw. gespeichert.
Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug
Die Unfallstelle befand sich nordöstlich des Flugplatzes Dingolfing 200 m hinter der
Flugplatzgrenze bzw. 900 m von der Schwelle 08 entfernt auf einem Getreidefeld.
Die Höhenlage entsprach der des Flugplatzes Dingolfing. Hindernisse waren zwischen dem Flugplatz und der Unfallstelle keine vorhanden.
Das Ultraleichtflugzeug wurde ausgebrannt in Rückenlage gefunden. Eine Rutschstrecke war nicht feststellbar.
Die Tragflächen waren abgeknickt und mehrfach gestaucht.
Die aus Composite gefertigten Propellerblätter waren zu über fünfzig Prozent verbrannt.
Die Durchgängigkeit der Steuerung konnte soweit möglich nachvollzogen werden.
Die Befestigungsbolzen und der Propeller waren nicht mit Draht gesichert.
Brand
Das Luftfahrzeug fing nach dem Aufprall Feuer und brannte aus.
- 31 -
Bulletin
Unfallstelle
Foto: BFU
Zusätzliche Informationen
Die tödlich verletzten Insassen wurden obduziert.
Untersuchungsführer:
Klaus-Uwe Fuchs
- 32 -
Bulletin
Die Untersuchung wurde in Übereinstimmung mit dem Gesetz über die
Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998
durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
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- 33 -
Bulletin
Zwischenbericht
Identifikation
Art des Ereignisses:
Unfall
Datum:
07. Juli 2012
Ort:
Kienberg
Luftfahrzeug:
Ultraleichtflugzeug
Hersteller / Muster:
Remos Aircraft GmbH / Remos GX
Personenschaden:
Pilot tödlich verletzt
Sachschaden:
Luftfahrzeug zerstört
Drittschaden:
geringer Flurschaden
Informationsquelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X080-12
Veröffentlicht:
September 2012
Sachverhalt
Ereignisse und Flugverlauf
Am Unfalltag charterte der Pilot ein Ultraleichtflugzeug (UL) Remos GX am Flugplatz
Schönberg. Vor dem Flug brachte er eine Videokamera an der linken Strebe der
Tragfläche an. Der Start erfolgte um 15:06 Uhr1 und führte in die Umgebung des
Flugplatzes. Gegen 17:40 Uhr meldete sich der Pilot über Funk bei der Flugleitung
und gab an, noch einige Ziellandungen üben zu wollen. Zeugen sahen das Luftfahrzeug, wie es nach der Landung zum Startpunkt zurückrollte und anschließend wieder
abhob. Am Ende der Startbahn flog das Luftfahrzeug eine Umkehrkurve nach links
mit hoher Querneigung, um zum Platz zurückzukehren. Dabei wurde die Anflug1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
- 34 -
Bulletin
grundlinie überkurvt. Nach einer verkürzten Rechtsplatzrunde wurde anschließend
gelandet.
Der folgende Start zum Unfall wurde nicht beobachtet.
Angaben zu Personen
Der 46-jährige Pilot war seit 22.03.2011 im Besitz eines Luftfahrerscheins für Luftsportgeräteführer für aerodynamisch gesteuerte Ultraleichtflugzeuge, ausgestellt vom
Luftsportgeräte-Büro des Deutschen Aero Club e.V. (DAeC), mit der Berechtigung für
Passagierflug. Seine Gesamtflugerfahrung auf dem Ultraleichtflugzeugen betrug
146 Stunden mit 330 Starts und Landungen. In den letzten 90 Tagen hatte er
08:33 Stunden mit 30 Starts und Landungen absolviert. Das medizinische Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 war bis 26.06.2014 gültig.
Angaben zum Luftfahrzeug
Das zweisitzige Ultraleichtflugzeug Remos GX ist ein einmotoriger Hochdecker mit
abgestrebtem Tragflügel und Höhenleitwerk in Composite-Bauweise. Es hat nebeneinander angeordnete Sitzplätze und ein starres Spornradfahrwerk.
Hersteller:
Remos Aircraft GmbH
Muster:
Remos GX
Werknummer:
412
Baujahr:
2012
MTOM:
472,5 kg
Triebwerk:
Rotax 912 ULS
Werknummer:
6779231
Betriebszeit:
271 Stunden
Die Stückprüfung fand am 24.02.2012 statt. Die Leergewichtmasse war im Wägebericht vom 24.02.2012 mit 292,70 kg und die Rüstmasse (Leergewicht mit Einbauten) mit 333,10 kg angegeben.
- 35 -
Bulletin
Meteorologische Informationen
Zum Unfallzeitpunkt herrschten nach Angaben der Flugleitung Sichtflugwetterbedingungen (CAVOK).
Funkverkehr
Es bestand Sprechfunkverbindung zwischen dem Piloten und der Luftaufsicht zum
Zeitpunkt des Abfluges vom Flugplatz Schönberg. Der Funkverkehr wurde nicht aufgezeichnet.
Angaben zum Flugplatz
Der Sonderlandeplatz Schönberg (EDPK) liegt sieben nautische Meilen (NM) nördlich des Chiemsees und verfügt über eine 450 m lange und 30 m breite Grasbahn mit
der Ausrichtung 080°/260°. Der Flugplatz liegt in einer Höhe von 1 780 ft AMSL.
Flugdatenaufzeichnung
Das Ultraleichtflugzeug war mit einem Flymap und einem SkyView-System ausgestattet. Die Daten standen der BFU zur Verfügung.
An der linken Tragflächenstrebe war eine Videokamera GoPro 2 befestigt.
Die Radaraufzeichnungen des Flugsicherungsunternehmens standen der BFU zur
Auswertung zur Verfügung.
Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug
Die Unfallstelle befand sich ca. 150 m vor Beginn der Piste 08 auf einem Maisfeld.
Die erste Bodenberührung erfolgte mit dem linken Randbogen in Rückenlage. Das
Staurohr drang in einem Winkel von ca. 70° Grad 30 cm in den Boden ein. Zwei Meter davon entfernt befanden sich ca. 35 cm tiefe Spuren einer Bodenberührung des
Propellers und Triebwerkes.
Die linke Tragfläche war im Bereich der Tragflächenstrebe gebrochen. Der vordere
Teil des Rumpfes war bis zum Tragflächenansatz zerstört. Die Rumpfröhre war im
hinterem Bereich gebrochen und ca. 20° Grad nach rechts gedreht.
- 36 -
Bulletin
Das Wrack kam in horizontaler Lage ca. 70° Grad nach rechts gedreht auf dem
Fahrwerk liegend in Endlage.
Bei der Untersuchung des Ultraleichtflugzeuges wurden keine technischen Mängel
oder Einschränkungen in der Steuerung festgestellt.
Das Rettungssystem war nicht ausgelöst.
Zusätzliche Informationen
Videokamera
In der Videokamera befand sich eine 16 GB SD-Karte auf der zwei Video-Dateien
gespeichert waren. Beide Dateien stammten vom Unfalltag. Das erste Video war abspielbar und enthielt den Start sowie den ersten Teil des Fluges in HD-Qualität (ca.
3,7 GB). Die zweite Datei war nicht abspielbar (ca. 1,9 GB).
Eine Analyse ergab, dass der Datei-Header vermutlich durch die aufprallbedingte
Unterbrechung der Spannungsversorgung nicht vollständig auf die SD-Karte geschrieben wurde. In einer weitergehenden Analyse konnte der Aufbau des DateiHeaders ermittelt werden. Durch Zusammenführen der nicht abspielbaren Datei mit
dem Datei-Header der abspielbaren Datei sowie Einfügen von Daten einer durch die
BFU entwickelten Software konnte das Video in HD-Qualität rekonstruiert werden. Es
zeigte sich, dass die Aufzeichnung kurz vor dem Unfall endet. Dies liegt daran, dass
die Daten, bevor sie auf die SD-Karte geschrieben werden, in einem flüchtigen Speicher liegen. Bei Wegfall der Spannungsversorgung werden diese Daten gelöscht.
Untersuchungsführer:
Knoll
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Bulletin
Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge
(Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
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- 38 -
Bulletin
Zwischenbericht
Identifikation
Art des Ereignisses:
Unfall
Datum:
7. Juli 2012
Ort:
Segelfluggelände Waldeck
Luftfahrzeuge:
1. Segelflugzeug
2. Tragschrauber
Hersteller / Muster:
1. PZL-Bielsko / SZD-51-1 „Junior“
2. AutoGyro GmbH / MTOsport
Personenschaden:
Segelflugpilot schwer verletzt
Sachschaden:
1. Segelflugzeug zerstört
2. Tragschrauber leicht beschädigt
Drittschaden:
keiner
Informationsquelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X079-12
Veröffentlicht:
September 2012
Sachverhalt
Ereignisse und Flugverlauf
Am Segelfluggelände Waldeck flog ein Flugschüler im Rahmen der Ausbildung zum
Segelflugzeugführer zum ersten Mal auf dem einsitzigen Segelflugzeugmuster
SZD-51-1 „Junior“. Er wurde im Flugzeugschlepp um ca. 19.11 Uhr1 auf ca. 1 000 m
Höhe über das Segelfluggelände geschleppt mit dem Flugauftrag, sich in Platznähe
mit dem Muster vertraut zu machen.
1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
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Bulletin
Beim Anflug zur Landung kollidierte das Segelflugzeug im Bereich der Schwelle der
Piste 19 mit einem im Start befindlichen Tragschrauber MTOsport, dessen Pilot nach
Kassel-Calden fliegen wollte. Zeugen sahen, wie um ca. 19:40 Uhr die rechte Tragfläche des Segelflugzeuges in ca. 3 bis 4 m Höhe in den Rotationskreis der Rotorblätter des unter bzw. vor dem Segelflugzeug gestarteten Tragschraubers geriet und
dabei zirka die halbe rechte Tragfläche des Segelflugzeuges abgetrennt wurde. Das
Segelflugzeug rollte darauf ca. 90° bis 120° um die Längsachse und senkte die
Rumpfnase. Drehend über Rumpfnase und rechten Flügelstummel schlug das Segelflugzeug in Rückenlage auf dem Boden auf und kam 45° links (Längsachse) zur
Landerichtung zum Stillstand.
Das Segelflugzeug wurde zerstört und der Flugschüler schwer verletzt.
Der Pilot des Segelflugzeugs gab an, dass er vor der Einleitung des Landevorgangs
einige Minuten über dem Flugplatz gekreist sei, um die Flughöhe abzubauen. Nennenswerte Thermik habe es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gegeben. Während des
Kreisens habe er einen Tragschrauber am Nordende der Piste 19 wahrgenommen.
Im Landeanflug habe er sich auf die Durchführung einer sicheren Landung in dem für
ihn neuen Segelflugzeugmuster konzentriert. Der Anflug sei normal verlaufen bis
plötzlich der Tragschrauber vor ihm auftauchte.
Der Pilot des Tragschraubers gab an, dass plötzlich links von ihm ein Segelflugzeug
aufgetaucht sei. Er habe instinktiv nach rechts gesteuert. Beim Aufrollen zum Startort
habe er, möglicherweise wegen Sichtbehinderung durch die Bäume, das anfliegende
Segelflugzeug nicht wahrgenommen. Bei der Kollision habe er keinen Schlag gespürt, aber danach ein Schütteln des Rotors wahrgenommen. Aus ungefähr 2 m Höhe mit ca. 100 km/h sei er dann ca. 100 m geradeaus nach der Kollision gelandet.
Erst beim Zurückrollen habe er das Segelflugzeugwrack wahrgenommen.
Der Tragschrauber wurde durch die Kollision leicht beschädigt.
Angaben zu Personen
Segelflugpilot
Der 33-jährige Flugschüler war seit Juni 2011 in der Ausbildung zum Segelflugzeugführer an der ortsansässigen Flugschule. Den zweiten Ausbildungsabschnitt der
praktischen Ausbildung hatte er annähernd erfüllt. Der erste Alleinflug fand am
19.05.2012 statt. Insgesamt hat er 163 Starts, davon 11 Alleinflüge, durchgeführt. Er
- 40 -
Bulletin
verfügte über ein Flugtauglichkeitszeugnis Klasse 2 mit Auflagen (VDL), gültig bis
13.06.2016.
Tragschrauberpilot
Der 48-jährige Pilot war im Besitz eines Luftfahrerscheins für Luftsportgeräteführer,
erstmalig am 14.03.2012 durch den Deutschen Aero Club e.V. (DAeC) ausgestellt.
Er war bis 14.03.2017 gültig und beinhaltete die Berechtigungen für Tragschrauber
und Passagierflug mit Tragschraubern. Er verfügte über ein Flugtauglichkeitszeugnis
Klasse 2 mit Auflagen (VML), gültig bis 18.11.2013.
Seine Gesamtflug- und Mustererfahrung betrug ca. 70 Stunden bei 260 Starts.
Angaben zu den Luftfahrzeugen
Segelflugzeug
Das Segelflugzeug SZD-51-1 „Junior“, Baujahr 1994, des Herstellers PZL-Bielsko
hatte die Werknummer B-2137. Das einsitzige Muster mit 15 m Spannweite ist laut
Herstellerbeschreibung aufgrund der Auslegung speziell für den frühen Alleinflug in
der Flugausbildung und die Verwendung im Club-Flugbetrieb geeignet. Die Gesamtbetriebszeit des Segelflugzeugs betrug zum Unfallzeitpunkt laut Bordbuch
ca. 2 520 Stunden.
Tragschrauber
Der Tragschrauber MTOsport, Baujahr 2011, des Herstellers AutoGyro GmbH hatte
die Werknummer M00839. Er war mit einem Triebwerk Rotax 912 ULS und einem
Festpropeller 3B HTC ausgestattet. Die Gesamtbetriebszeit des Tragschraubers betrug zum Unfallzeitpunkt laut Bordbuch ca. 38 Stunden.
Meteorologische Informationen
Zeugen beschrieben die Wetterverhältnisse am Segelfluggelände Waldeck wie folgt:
Wind aus ca. 210 Grad mit 3 bis 5 kt, Bodensicht mehr als 10 km und geringe Bewölkung in ca. 4 500 ft AGL. Die Temperatur betrug 20 °C.
Funkverkehr
Der Flugleiter führte den Funkverkehr auf der Frequenz 123,475 MHz durch. Er gab
an, dass der Tragschrauberpilot nach dem Vorrotieren sich startbereit meldete und
- 41 -
Bulletin
nach der Bestätigung zum Startlauf beschleunigte. An eine Positionsmeldung des
Segelflugzeugs konnte er sich nicht erinnern.
Der Segelflugschüler gab an, dass er vor seiner Positionsmeldung Funkverkehr
wahrgenommen hatte, diesen aber akustisch nicht verstehen konnte. In ca. 200 m
Höhe habe er die „Position“ gemeldet, eine Bestätigung der Meldung habe er nach
seiner Erinnerung darauf nicht erhalten. Da es auch früher auch schon vorgekommen sei, dass eine Positionsmeldung nicht bestätigt wurde, habe er seinen Anflug
wie geplant fortgesetzt.
Der Tragschrauberpilot hatte nach seinen Angaben den geplanten Start dem Flugleiter gemeldet. An eine Positionsmeldung des Segelflugzeugs bzw. einen Warnhinweis
bezüglich des landenden Segelflugzeugs konnte er sich nicht erinnern.
Der Schlepppilot gab an, dass vor dem Schlepp des Segelflugzeugs eine Funküberprüfung auf der Segelfluggeländefrequenz durchgeführt wurde und hierbei Funkkontakt zu dem Flugschüler bestand.
Die aufsichtführende Fluglehrerin hatte kein Funkgerät zur Hand.
Angaben zum Flugplatz
Nach der Genehmigungsurkunde (26.10.2000) des Regierungspräsidiums Kassel
verfügt das Segelfluggelände Waldeck über eine 580 m x 30 m lange Graspiste mit
der Ausrichtung 01/19 und eine Seilauslegestrecke von ca. 850 m unter Nutzung der
Flächen vor der Schwelle 19 bzw. 01. Der Betrieb von Ultraleichtflugzeugen war am
Segelfluggelände zulässig (Ergänzung zur Genehmigung vom 08.05.2002).
Laut Sichtflugkarte des Platzhalters, veröffentlicht auf der Homepage der örtlichen
Flugschule, beträgt die Pistenlänge 750 m x 70 m. Der Aufsetzpunkt der Piste 19 ist
bis nördlich eines quer über die Piste verlaufenden Weges versetzt (Sichtflugkarte
siehe Anlage). Der Anfangsbereich der Piste 19 bis zu dem Weg ist mit Büschen
bzw. 15 bis 20 m hohen Bäumen umsäumt. Die Höhe des Segelfluggeländes beträgt
1 320 ft AMSL.
Entsprechend der Segelfluggelände-Ordnung des Platzhalters für das Segelfluggelände Waldeck (04.02.2008) hat der diensthabende Flugleiter seinen Standort so zu
wählen, dass er den Flugbetrieb einsehen kann. […] Alle am Flugbetrieb beteiligten
Luftfahrzeugführer haben beim Betrieb von Luftfahrzeugen im Bereich des Segelfluggeländes auf der Frequenz 123,475 MHz hörbereit zu sein. […] Vor der Landung
hat der Segelflugzeugführer sich jeweils an der – Position – (entsprechend der
- 42 -
Bulletin
Landerichtung) mit Angabe des Rufzeichens zu melden. […] Alle Führer motorgetriebener Luftfahrzeuge haben vor dem Start und des Queranfluges eine Standortmeldung und ihr Vorhaben durchzugeben. „Die entbindet nicht von der Eigenverantwortung“, es soll lediglich alle anderen Luftfahrzeugführer sowie die Flugleitung über die
Position der in der Start- und Landephase befindlichen Luftfahrzeuge informieren.
Übersicht Startbereich, Pistenanfang 19, Kollisionsort und Standorte der Zeugen
Quelle: Google Earth™/BFU
Flugdatenaufzeichnung
Der Tragschrauber war mit einem GPS-Navigator ausgestattet. Der aufgezeichnete
Unfallflug wurde ausgelesen. Der Startlauf begann um 19:37:38 Uhr auf der Piste 19,
der Flug wurde nach 35 Sekunden beendet.
Unfallstelle und Feststellungen an den Luftfahrzeugen
Die Kollisionsstelle befand sich vor der Schwelle bzw. dem Aufsetzpunkt der Piste 19
am Segelfluggelände Waldeck im Bereich des flächenebenen Querweges.
- 43 -
Bulletin
Segelflugzeug
Das abgetrennte, äußere rechte Tragflächenstück lag 16 m vor und das Segelflugzeugwrack 56 m nach dem Querweg. Die Verzögerungsstrecke zwischen erster Aufschlagsspur in der Grasnarbe und der Endlage des Segelflugzeugs betrug ca. 5 m.
Das Segelflugzeug befand sich in Rückenlage ca. 45 ° links der Pistenmittellinie.
Abgetrenntes Tragflächenende, Blickrichtung entgegen des Anfluges
Foto: BFU
Der Rumpf war im vorderen Bereich aufgerissen und zersplittert, im hinteren Bereich
war die Rumpfröhre durchgebrochen. Die rechte äußere Tragflächenhälfte war relativ
glatt abgeschlagen, der Reststummel mit dem Holm war nach vorne verdreht und
weggebrochen. Die äußere rechte Tragflächenhälfte lag ca. 72 m von dem Hauptwrack entfernt. Die Rumpfspitze, der Cockpitbereich und die Haube waren gebrochen bzw. zersplittert. Der Instrumentenpilz war herausgerissen. Das Funkgerät ATR
720 A wurde mit der gerasteten Frequenz 134,47 MHz gefunden. Das Gerät lag im
herausgerissenen Instrumentenpilz mit seinen Rasttasten am Boden.
- 44 -
Bulletin
Zerstörtes Segelflugzeug
Foto: BFU
Soweit die Steuergestänge nicht durch den Aufprall verbogen bzw. getrennt waren,
fanden sich keine Hinweise auf Mängel an der Steuerung. Die Verbindungen konnten
nachvollzogen werden.
Tragschrauber
Nach Demontage des Rotorkopfes vom Tragschrauber wurden auf der Oberseite
schwache Farbspuren und Kratzer ca. 0,5 m von beiden Blattenden entfernt festgestellt. Ein Rotorblatt wies auf seiner gesamten Länge an der Endleiste eine Vielzahl
von kleinen wellenförmigen Stauchungen auf. An einem Rotorblatt fehlte die Plastikendkappe. Die linke Stabilisierungsflosse des Seitenleitwerks hatte im Bereich des
Rundungsbogens vorne eine Schlagmarke und auf der Innenseite Farbantragungen
sowie im hinteren Teil des Rundungsbogen einen Anriss.
Brand
Es entstand kein Brand.
Untersuchungsführer:
Axel Rokohl
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Bulletin
Anlagen
Sichtflugkarte
Quelle: Platzhalter
- 46 -
Bulletin
Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU)
Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
Herausgeber
Bundesstelle für
Flugunfalluntersuchung
Hermann-Blenk-Str. 16
38108 Braunschweig
Telefon
Telefax
0 531 35 48 - 0
0 531 35 48 - 246
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- 47 -
Bulletin
Zwischenbericht
Identifikation
Art des Ereignisses:
Störung
Datum:
18. Juli 2012
Ort:
En route
Luftfahrzeug:
Flugzeug
Hersteller / Muster:
Boeing / 757-223
Personenschaden:
keiner
Sachschaden:
keiner
Drittschaden:
keiner
Informationsquelle:
Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU
Aktenzeichen:
BFU TX008-12
Veröffentlicht:
September 2012
Sachverhalt
Während eines Passagierfluges von Reykjavik-Keflavik (Island) nach Frankfurt/Main
kam es während des Reisefluges zu gesundheitlichen Problemen bei den Mitgliedern
der Kabinenbesatzung. Alle Flugbegleiter setzten ihren Dienst bis zum Ende des
Fluges fort. Piloten und Passagiere waren nicht beeinträchtigt.
Ereignisse und Flugverlauf
Das Flugzeug befand sich mit sieben Besatzungsmitgliedern und 132 Passagieren
an Bord auf dem Flug von Reykjavik nach Frankfurt.
Der verantwortliche Pilot (PIC) gab an, dass er während des Reisefluges in Flugfläche (FL) 390, etwa eine Stunde nach dem Start, von dem Purser darüber informiert
worden war, dass die meisten Mitglieder der Kabinenbesatzung gesundheitliche
- 48 -
Bulletin
Probleme in Form von Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Schweißausbrüchen
hätten. Nachdem der Pilot mit der Wartungszentrale der Fluggesellschaft (Maintenance Control Centre) beraten hatte, sollte der Flug in geringerer Flughöhe fortgesetzt werden. Dazu führte die Besatzung einen Sinkflug zunächst auf FL350 und
dann auf FL310 durch, um die Kabinendruckhöhe von 7 000 ft auf ca. 4 000 ft zu verringern. Die Anzeigen im Cockpit vom Kabinendruck, der Klimaanlage und von allen
anderen Systemen seien ohne Auffälligkeiten gewesen. Nachdem sich die Flugbegleiter im Cockpit bzw. im Galley-Bereich mit Sauerstoff versorgt hatten, hätten sie
sich wieder viel besser gefühlt. Nach Beratung mit der Kabinenbesatzung entschloss
sich der PIC zur Fortsetzung des Fluges zum Zielflughafen.
Während des Sinkfluges auf Frankfurt, als das Flugzeug in FL200 kurzzeitig in den
Horizontalflug übergegangen und dabei die Triebwerksleistung erhöht worden war,
meldete die Kabinenbesatzung starke Symptome von Schwindel und Kopfschmerz,
blaue Lippen und Finger sowie Taubheitsgefühl in den Beinen. Daraufhin habe der
Pilot sich entschlossen, den Lotsen über Funk zu informieren und um Priorität beim
Anflug gebeten.
Die Landung in Frankfurt erfolgte um 12:55 Uhr1 ohne weitere Probleme.
Aus den Aufzeichnungen des Cockpit Voice Recorders (CVR) ging hervor, dass
ca. 40 Minuten vor der Landung eine männliche Person in das Cockpit kam und berichtete, dass bei ihm und weiteren Mitgliedern der Kabinenbesatzung plötzlich gesundheitliche Probleme aufgetreten seien. Die Piloten entschlossen sich, das rechte
Air Conditioning Pack abzuschalten. Zwanzig Minuten vor der Landung meldete sich
die Kabinenbesatzung erneut und berichtete, dass es allen gerade schlagartig
schlechter ginge. Der verantwortliche Pilot teilte mit, dass zu diesem Zeitpunkt gerade die Triebwerksleistung erhöht worden sei und dass er um eine Verkürzung des
Anfluges bitten würde.
Nach der Landung begaben sich die Besatzungsmitglieder in medizinische Behandlung.
Angaben zum Luftfahrzeug
Bei dem Flugzeug Boeing 757-223 handelt es sich um ein zweistrahliges Verkehrsflugzeug.
1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
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Bulletin
Hersteller:
Boeing
Muster:
757-223
Werknummer:
25295
Baujahr:
1992
Triebwerke:
Rolls-Royce RB211-535E4B
Das Flugzeug war in Island zum Verkehr zugelassen und wurde von einem isländischen Luftfahrtunternehmen betrieben.
Meteorologische Informationen
Im Zeitraum der Störung herrschten Tageslicht und Sichtwetterbedingungen.
Flugdatenaufzeichnung
Das Flugzeug war mit einem Flugdatenschreiber (FDR) und einem Cockpit Voice
Recorder (CVR) ausgerüstet.
Der CVR, Fairchild FA 2100, wurde sichergestellt und bei der BFU ausgelesen. Mit
Unterstützung der isländischen Flugunfalluntersuchungsbehörde wurde eine Umschrift und Übersetzung der Aufzeichnung erstellt.
Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug
Das Flugzeug wurde in einem Instandhaltungsbetrieb untersucht. Dabei wurden unter anderem folgende Feststellungen getroffen:
Bei den Tests (Controller Bite Test) der Controller des linken und des rechten Air
Conditioning Packs sowie der Cabin Pressure Controller wurden keine Probleme
festgestellt.
Bei Probeläufen der Triebwerke wurde mit Hilfe des Messgerätes „Aerotracer“ an
keinem der beiden Triebwerke Hinweise bzw. Spuren von Rauch, Geruch oder
Triebwerksöl festgestellt.
Systemtests der Kabinendruckregelung verliefen ohne Befund.
Der Test „Pack High Flow Inhibit“ wurde für beide Packs durchgeführt. Bei dem linken Pack verlief der Test ohne Beanstandungen. Das rechte Pack ließ sich nicht in
„High Flow“ regeln.
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Bulletin
Medizinische und pathologische Angaben
Kurz nach der Landung des Flugzeuges hatte die BFU telefonischen Kontakt zu dem
verantwortlichen Luftfahrzeugführer. Nach der Schilderung der Störung wurde dem
Piloten empfohlen, sich mit der gesamten Besatzung zu einer medizinischen Untersuchung zu begeben und dabei auch eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen.
Nach Angaben des verantwortlichen Piloten sind ihm keine auffälligen Untersuchungsergebnisse bekannt geworden.
Die Passagiere hatten nach Angaben des Flughafenpersonals die ihnen nach der
Landung angebotene medizinische Hilfe nicht in Anspruch genommen. Keiner der
Passagiere hatte über gesundheitliche Beeinträchtigungen geklagt.
Brand
Es entstand kein Brand.
Zusätzliche Informationen
Der Flugzeughersteller Boeing gab am Tag nach der Störung gegenüber dem Luftfahrtunternehmen an, dass in der Vergangenheit vergleichbare Probleme bei anderen Flugzeugen des Musters aufgetreten waren, die auf eingeschränkte Luftzirkulation (restricted airflow) in der Kabine, speziell im hinteren Teil der Kabine,
zurückgeführt wurden. In diesen Fällen war die beeinträchtigte Luftzirkulation durch
Fremdkörper im Air Conditioning System ausgelöst worden.
Untersuchungsführer:
Jens Friedemann
Anlagen
Schematische Darstellung der Klimaanlage
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Bulletin
Schematische Darstellung der Klimaanlage
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Quelle: Boeing
Bulletin
Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU)
Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
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- 53 -
Bulletin
Zwischenbericht
Identifikation
Art des Ereignisses:
Unfall
Datum:
23. Juli 2012
Ort:
Leverkusen
Luftfahrzeuge:
1. Flugzeug
2. Segelflugzeug
Hersteller / Muster:
1. Avions Pierre Robin / DR 400 RP
2. Alexander Schleicher / ASK 21
Personenschaden:
eine Person tödlich verletzt
Sachschaden:
1. zerstört
2. keine Beschädigungen
Drittschaden:
Flur- und Forstschaden
Informationsquelle:
Untersuchung durch Beauftragte der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X088-12
Veröffentlicht:
September 2012
Sachverhalt
Ereignisse und Flugverlauf
Der Schleppzug, bestehend aus einer Robin DR 400 und einer ASK 21, startete um
12:44 Uhr1 auf der Graspiste 15 des Sonderlandeplatzes Leverkusen (EDKL) zu einem privaten Flug.
Nach Aussage des Segelflugzeugführers befand sich der Schleppzug im Querabflug,
als das Schleppflugzeug plötzlich in den Sinkflug überging und das Schleppseil
1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
- 54 -
Bulletin
durchhing. Er selbst habe das Höhensteuer nachdrücken müssen, um dem Schleppflugzeug folgen zu können. Unmittelbar darauf habe der Pilot des Schleppflugzeuges
den Segelflugzeugführer angewiesen „[…] klink aus“. Dieser Anweisung kam er sofort nach.
Der Flugverlauf wurde von Zeugen ähnlich beschrieben, ebenso hatte der Flugleiter
die Anweisung zum Ausklinken des Schleppseiles im Funk mitgehört.
Das Segelflugzeug landete anschließend auf der Piste 15. Der Pilot war unverletzt
und das Segelflugzeug unbeschädigt.
Laut einem Zeugen habe sich das Schleppflugzeug in einem sturzähnlichen Flugzustand befunden. Der Flugverlauf bis zum Aufprall wurde nicht beobachtet. Der Pilot
wurde beim Aufprall auf den Boden tödlich verletzt und das Flugzeug zerstört.
Angaben zu Personen
Schleppflugzeugführer
Der 73-jährige Pilot war im Besitz eines deutschen Luftfahrerscheins für Privatpiloten
(PPL(A)) nach den Regelungen JAR-FCL deutsch, erstmalig ausgestellt am
25. April 1986, gültig bis 20. April 2015.
Er war berechtigt, einmotorige kolbengetriebene Landflugzeuge und Reisemotorsegler als verantwortlicher Luftfahrzeugführer (PIC SE piston (land), PIC TMG) zu führen. Außerdem besaß er die Kunstflugberechtigung (KFB (A)) und die Schleppberechtigung ohne Fangschlepp (SB(A). Die Berechtigung PIC SE piston (land) war bis
20. April 2013 gültig.
Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2, erstmalig ausgestellt am
14. März 1983, war bis 9. Dezember 2012 gültig. Er hatte die Auflage eine Brille zu
tragen und eine Ersatzbrille mitzuführen (VML).
Laut persönlichem Flugbuch hatte der Pilot eine Flugerfahrung von 1 799 Stunden
und 6 799 Starts und Landungen. In den letzten 90 Tagen hatte er 86 Schleppflüge
durchgeführt.
Seit 1986 war er außerdem Inhaber eines Luftfahrerscheins für Segelflugzeugführer
(GPL).
- 55 -
Bulletin
Segelflugzeugführer
Der 71-jährige Pilot war im Besitz eines deutschen Luftfahrerscheins für Segelflugzeugführer (GPL), erstmalig ausgestellt am 26. September 1978 und unbefristet gültig. Er war berechtigt, Segelflugzeuge in den Startarten Schleppstart hinter Luftfahrzeugen ((ST/LFZ) und Windenstart (ST/WST) und Segelflugzeuge mit Hilfsantrieb in
den vorher genannten Startarten zuzüglich Selbststart (ST/SST) als verantwortlicher
Luftfahrzeugführer zu führen. Außerdem war er berechtigt, Reisemotorsegler (TMG)
in den Startarten ST/LFZ, ST/SST und ST/WST verantwortlich zu führen.
Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2, erstmalig ausgestellt am
14. Januar 1978, war bis 14. September 2012 gültig. Er hatte die Auflage eine Brille
zu tragen und eine Ersatzbrille mitzuführen (VML). Außerdem war eine Sondergenehmigung (REV) eingetragen.
Angaben zu den Luftfahrzeugen
Schleppflugzeug
Bei dem kolbengetriebenen einmotorigen Flugzeug handelte es sich um einen freitragenden Tiefdecker in Holzbauweise mit festem Fahrwerk und hydraulisch verstellbarem Dreiblattpropeller.
Das Flugzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und wurde von einem
Verein betrieben.
Hersteller:
Avions Pierre Robin – Centre Est Aeronautique
Muster:
DR 400 RP
Baujahr:
1988
Werknummer:
1845
Triebwerk:
Lycoming O-540-A4D5
Propeller:
Hoffmann HO-V 12 3 K-K 200CQ
Die Betriebszeit betrug zum Unfallzeitpunkt 3 293 Stunden. Die letzte Lufttüchtigkeitsprüfung erfolgte am 6. April 2012.
- 56 -
Bulletin
Segelflugzeug
Die ASK 21 ist ein doppelsitziges Segelflugzeug in GFK-Bauweise mit Tragflächen in
Mitteldeckerausführung und 17 m Spannweite sowie einem festem Fahrwerk. Es
wurde 1989 unter der Werknummer 21411 bei der Alexander Schleicher Segelflugzeugbau GmbH in Poppenhausen hergestellt.
Das Segelflugzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und wurde von einem Verein betrieben.
Meteorologische Informationen
Laut Flugwettervorhersage für die Allgemeine Luftfahrt (GAFOR) und der Routinewettermeldung (METAR) des Flughafens Köln-Bonn (EDDK) herrschte störungsfreier
Hochdruckeinfluss mit gebietsweise geringer Quellbewölkung und Flugsichten von
mehr als zehn Kilometer (CAVOK). Die Lufttemperatur betrug 22 °C, der Taupunkt
7 °C und der Luftdruck lag bei 1 027 hPa. Laut Tagesbericht des Beauftragten für
Luftaufsicht wehte der Wind am Flugplatz um 13:00 Uhr aus 150 Grad mit zehn Knoten.
Funkverkehr
Es bestand eine Funkverbindung auf der Info-Frequenz des Flugplatzes zwischen
dem Schleppflugzeug und dem Segelflugzeug. Der Funkverkehr wurde nicht aufgezeichnet.
Angaben zum Flugplatz
Der Sonderlandeplatz Leverkusen befindet sich ca. eine nautische Meile südlich des
Stadtgebietes. Er verfügt über eine 925 m lange und 30 m breite Start- und Landebahn mit Grasoberfläche in der Ausrichtung 149°/329° (15/33). Die Höhe des Flugplatzes beträgt 48 m AMSL.
- 57 -
Bulletin
Flugdatenaufzeichnung
Das an Bord des Flugzeuges mitgeführtes Navigationsgerät GPS Garmin 196 stand
der BFU für die Auswertung zur Verfügung. Die Aufzeichnung der Daten endete um
12:29 Uhr.
Das an Bord des Segelflugzeuges mitgeführte Kollisionswarngerät FLARM stand der
BFU ebenfalls für die Auswertung zur Verfügung. Die Datenaufzeichnung wurde ausgewertet.
Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug Robin DR 400
Die Unfallstelle befand sich östlich des Flugplatzes ca. 700 Meter vom Ende der Piste 15 entfernt. Das Flugzeug war gegen mehrere Bäume am Rande eines Hochwaldes geprallt und in Brand geraten.
Das Schleppseil konnte nicht gefunden werden.
Brand
Der Brand wurde durch die ortsansässige Feuerwehr gelöscht.
Untersuchungsführer:
Jens Eisenreich
- 58 -
Bulletin
Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU)
Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
Herausgeber
Bundesstelle für
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- 59 -
Bulletin
Zwischenbericht
Art des Ereignisses:
Unfall
Datum:
23. Juli 2012
Ort:
Pfronten
Luftfahrzeug:
Segelflugzeug mit Klapptriebwerk
Hersteller / Muster:
Schleicher / ASH 25 M
Personenschaden:
zwei Personen tödlich verletzt
Sachschaden:
Luftfahrzeug zerstört
Drittschaden:
keiner
Informationsquelle:
Untersuchung durch BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X089-12
Veröffentlicht:
September 2012
Sachverhalt
Ereignisse und Flugverlauf
Der Pilot startete mit einem Fluggast an Bord um 13:15 Uhr1 vom Segelflugplatz
Füssen im Eigenstart zu einem lokalen Rundflug. Es sollte die nähere alpine Umgebung des Flugplatzes abgeflogen werden, um dem Fluggast, der Neumitglied im
Luftsportverein des Platzes und selbst Segelflieger war, in das Umfeld einzuweisen.
Nach dem Start wurde das Luftfahrzeug noch mehrmals von Zeugen in Platznähe
gesehen. Andere Segelflieger, die ebenfalls am Flugplatz flogen, beschrieben die
thermischen Flugbedingungen als eher schwach. Es wurde von zwei Zeugen am Boden beobachtet, wie die ASH 25 M gegen 14:40 Uhr, ca. 12 km westlich des Segelfluggeländes, am Kienberg kreiste. Dabei beschrieben die Zeugen die Flughöhe über
dem Bergkamm mit weniger als 100 m und die Flugbewegungen im Kreisflug mit unterschiedlich steiler Schräglage. Ein Zeuge beobachtete den Sturz des Segelflug1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
- 60 -
Bulletin
zeuges mit sehr steilem Bahnneigungswinkel in den Waldbestand des Kienbergs und
alarmierte daraufhin die Rettungskräfte.
Das zerstörte Luftfahrzeug wurde im Bereich des Westgrates des Kienbergs südseitig in abschüssigem Gelände auf ca. 1 200 m AMSL gefunden. Beide Insassen wurden tot aus dem Wrack geborgen.
Unfallstelle
Foto: BFU
Angaben zu Personen
Der 77-jährige Pilot war seit November 1969 im Besitz eines unbefristet gültigen Luftfahrerscheins für Segelflugzeugführer. Er besaß die Berechtigungen zum Führen von
Segelflugzeugen, Segelflugzeugen mit Hilfsantrieb und Motorseglern in den Startarten: Schleppstart hinter Luftfahrzeugen, Windenstart und Selbststart.
Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 war bis 16.04.2013 gültig. Er
besaß eine Gesamtflugerfahrung von mehr als 3 500 Stunden. Die Flugerfahrung auf
dem betroffenen Muster ist zurzeit noch unbekannt. In 2012 waren im Bordbuch des
Luftfahrzeuges keine Eintragungen von dem Piloten vorgenommen worden. Nach
den Vereinsunterlagen hatte der Pilot am 30.06.2012 einen Flug mit einer Flugzeit
von 5:11 Stunden durchgeführt.
- 61 -
Bulletin
Der 44-jährige Einzuweisende war seit 2004 im Besitz eines unbefristet gültigen Luftfahrerscheins für Segelflugzeugführer. Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis
Klasse 2 war bis 11.06.2012 gültig.
Angaben zum Luftfahrzeug
Bei dem betroffenen Muster handelt es sich um ein doppelsitziges Segelflugzeug mit
Klapptriebwerk in Kunststoffbauweise.
Hersteller:
Schleicher
Baujahr:
1998
Werknummer:
25206
max. Abflugmasse:
777 kg
Gesamtflugzeit:
ca. 3010 Stunden
Triebwerk:
AE50R
Kraftstoff:
10 l
Die ermittelte Abflugmasse des Luftfahrzeuges betrug 820,8 kg. Der zulässige Bereich für die Fluggewichtsschwerpunktlage betrug 0,22 - 0,40 m. Bei der festgestellten Beladung lag die Fluggewichtsschwerpunktlage bei 0,28 m.
Das Luftfahrzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und in Privatbesitz
des Piloten. Die letzte Lufttüchtigkeitsprüfung erfolgte am 05.04.2012.
Meteorologische Informationen
Zur Unfallzeit herrschten nach Zeugenangaben Sichtflugbedingungen mit geringer
Bewölkung. Der Wind war sehr schwach und kam aus östlicher Richtung. Es lagen
keine meteorologischen Besonderheiten vor.
Funkverkehr
Es bestand Funkverbindung zwischen dem Piloten und dem Flugleiter am Flugplatz
Füssen. Es gab dabei keine Meldung über Besonderheiten oder Probleme.
Angaben zum Flugplatz
Das Segelfluggelände Füssen verfügt über eine ca. 800 m lange Grasbahn in der
Ausrichtung 09/27. Zur Unfallzeit war die Start- und Landerichtung 09 in Betrieb.
- 62 -
Bulletin
Flugdatenaufzeichnung
Ein satellitengestütztes Datenaufzeichnungsgerät wurde an der Unfallstelle sichergestellt und der BFU zur Auswertung übersandt.
Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug
Die Unfallstelle befand sich südseitig des Kienberges in stark abfallendem Gelände
zwischen ca. 20 m hohen Nadelbäumen auf einer Fläche von 30 x 20 m. Das bis hinter den zweiten Sitz zertrümmerte Cockpit steckte mit der Rumpfspitze ca. 60 cm tief
im Erdboden. Hinter dem Triebwerkskasten war die Rumpfröhre zweimal abgeknickt
und das Höhenleitwerk war aus der Halterung herausgebrochen. Beide Tragflächen
waren mehrfach zerbrochen und vom Rumpf abgetrennt. Triebwerk und Fahrwerk
wurden im eingefahrenen Zustand aufgefunden.
Aufgrund des hohen Zerstörungsgrades war eine technische Untersuchung am Luftfahrzeug nur eingeschränkt möglich. Es lagen keine Hinweise auf technische Mängel
am Luftfahrzeug vor.
Brand
An der Unfallstelle ist kein Brand entstanden.
Zusätzliche Informationen
Nach Aussagen des Fliegerarztes war der 77-jährige Pilot in einer sehr guten gesundheitlichen Verfassung. Die Befragung der Polizei beim Hausarzt ergab, dass der
Pilot regelmäßig mit dem blutverdünnenden Mittel Macumar eingestellt wurde. Am
Dienstag (17.07.2012) vor dem Unfallflug war die letzte Einstellung vorgenommen
worden.
Am 26.07.2012 erfolgte die rechtsmedizinische Untersuchung am verstorbenen Piloten. Im Ergebnis wurde u.a. festgestellt, dass „eine ausgeprägte Verengung der
Herzkranzgefäße durch kalkharte Wandeinlagerungen“ vorhanden waren, die Anlass
geben „zu hinterfragen, ob die Auswertung des im April bezüglich der Fluguntersuchung erfolgten EKGs richtig war und ob die durchgeführten Untersuchungen den
flugmedizinischen Anforderungen entsprechen“.
Das Ergebnis der Alkoholbestimmung ergab einen Wert von 0,54 Promille im Muskelgewebe.
- 63 -
Bulletin
Die Diagnose der Todesursache ergab, dass der Pilot „mutmaßlich im Rahmen eines
sog. Polytraumas gestorben“ ist.
Untersuchungsführer:
Frank Stahlkopf
Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU)
Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
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- 64 -
Bulletin
Zwischenbericht
Identifikation
Art des Ereignisses:
Unfall
Datum:
27. Juli 2012
Ort:
Ingenried
Luftfahrzeug:
Ultraleichtflugzeug
Hersteller / Muster:
Flight Design GmbH / CTSW
Personenschaden:
Pilot schwer verletzt
Sachschaden:
Luftfahrzeug schwer beschädigt
Drittschaden:
geringer Flurschaden
Informationsquelle:
Untersuchung durch Mitarbeiter der BFU
Aktenzeichen:
BFU 3X098-12
Veröffentlicht:
Oktober 2012
Sachverhalt
Ereignisse und Flugverlauf
Der Pilot gab an, dass er am Unfalltag mit dem Ultraleichtflugzeug (UL) in Bad Wörishofen gestartet sei, um einen ausgedehnten Rundflug zu unternehmen. Nach ca.
einer Stunde Flugzeit entschloss er sich zum Startflugplatz zurückzukehren. Im Verlauf des Fluges flog er eine liegende Acht. Kurz nach dem Beenden des Manövers
gegen 10:19 Uhr1 kam es laut Aussage des Piloten mit einem lauten Knall zum Bruch
der vorderen Cockpitverglasung. Anschließend sei er mit dem Ultraleichtflugzeug
(UL) in einen unkontrollierten Flugzustand geraten, den er jedoch wieder unter Kontrolle bekam. Das UL befand sich danach in einem ständigen Sinkflug. Deshalb habe
1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
- 65 -
Bulletin
er sich zu einer Notlandung entschlossen. Im Landeanflug auf eine Wiese habe er
das Rettungssystem nach Stilllegung des Triebwerkes aktiviert.
Das Ultraleichtflugzeug wurde bei der harten Landung schwer beschädigt und der Pilot zog sich Verletzungen an der Wirbelsäule zu.
Angaben zu Personen
Der 46-jährige Luftfahrzeugführer war seit 1992 im Besitz eines Luftfahrerscheins für
Luftsportgeräteführer für aerodynamisch gesteuerte Ultraleichtflugzeuge mit der Berechtigung für Passagierflüge. Die Lizenz war bis 03.09.2015 gültig. Das medizinische Tauglichkeitszeugnis Klasse 2i war bis August 2014 gültig. Angaben über seine Gesamtflugerfahrung lagen der BFU nicht vor. Seine Erfahrung auf dem
betroffenen Ultraleichtflugzeug betrug 2:12 Stunden mit 27 Landungen.
Angaben zum Luftfahrzeug
Das Ultraleichtflugzeug Flight Design CTSW ist ein dreiachsgesteuerter abgestrebter
Hochdecker in Composite-Bauweise
Hersteller :
Muster :
Werknummer :
Baujahr :
MTOM :
Betriebsstunden:
Triebwerk :
Werknummer:
Propeller:
Rettungsgerät:
Flight Design GmbH
CTSW
07-06-15
2007
472,5 kg
406
Rotax 912 ULS
5648156
Neuform CR3-65-47-101.6
BRS UL4SP
Das Ultraleichtflugzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen.
Die letzte Jahresnachprüfung fand am 17.08.2011 statt, danach wurde das UL
72 Stunden geflogen.
Das Leergewicht betrug 333,7 kg laut Gewichts- und Ausrüstungsverzeichnis vom
17.08.2011. Das Ultraleichtflugzeug war mit einem Autopilotsystem ausgestattet.
An der Unfallstelle wurden 25 Liter Kraftstoff aus den Tragflächentanks abgelassen.
- 66 -
Bulletin
Flugdatenaufzeichnung
Das Ultraleichtflugzeug war mit einem Dynon-System sowie mit einem Garmin
GPS 496 ausgestattet. Die Daten standen der BFU zur Verfügung.
Die Radaraufzeichnungen des Flugsicherungsunternehmens standen der BFU zur
Auswertung zur Verfügung.
Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug
Das Ultraleichtflugzeug landete auf einer Wiese nahe der Ortschaft Ingenried. Das
Rettungssystem war ausgelöst.
Das Bugfahrwerk war gebrochen und nach vorn geknickt. Die Frontscheibe war zerbrochen. Das Fahrwerk war gebrochen; der Pilotensitz ebenfalls. Am linken Pilotensitz befand sich ein Abdruck der Fahrwerkschwinge. Der Sitzspant und Rumpf im Bereich des Cockpits und Gepäckfaches wiesen Risse und Stauchungen auf. Das linke
Höhenleitwerk war abgetrennt. Das fehlende Höhenleitwerkstück wurde in einem ca.
3 km entfernt liegenden Waldstück gefunden. In der näheren Umgebung der Fundstelle lagen die Geldbörse des Piloten sowie die Gepäcktüren und Teile der Haubenverglasung.
Die Tragflächen hatten im Torsionsnasenbereich und auf der Oberseite schnittartige
Kratzer im Laminat.
Die Rumpfunterseite und das rechte Höhenleitwerk waren ölverschmiert.
Die Landeklappen befanden sich in der Stellung „neutral“.
Das Wrack wurde zur weiteren Untersuchung zur BFU transportiert.
Untersuchungsführer:
Knoll
- 67 -
Bulletin
Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der dem Gesetz über die
Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998
durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
Herausgeber
Bundesstelle für
Flugunfalluntersuchung
Hermann-Blenk-Str. 16
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Bulletin
Teil 4 : Neu veröffentlichte Untersuchungsberichte
www.bfu-web.de/Berichte
Liste der letzten 15 neuen Untersuchungsberichte
Pos.
Datum
Ort
Luftfahrzeug(e)
Aktenzeichen
Berichtsmonat
1
29.07.2012 Segelflugplatz Kirn
Schleicher / ASW 19
3X100-12
Oktober 2012
2
05.07.2012 nahe Hof
Boeing / B737-800
1X003-12
Oktober 2012
3
24.11.2002 PritzwalkSommersfeld
Bell Helicopter Textron Canada /
Bell 412
3X267-02
Oktober 2012
4
29.07.2012 nahe Boppard
Robinson Helicopter Company /
R44 Raven I
3X097-12
September 2012
5
15.07.2012 Flugplatz Purkshof
Avions Robin / DR400-180R und
Eiri Avion / PIK 20 D
3X084-12
September 2012
6
25.06.2011 Heringsdorf
Cessna / 172 D
3X092-11
September 2012
7
10.05.2011 nahe Engelsbrand
MD Helicopters, Inc. / MD 900 (902)
3X050-11
September 2012
8
19.03.2008 Mannheim
Dornier Luftfahrt GmbH / DO 328-100
1X001-08
September 2012
9
31.07.2011 Rangendingen
Schempp-Hirt / Ventus CM
3X112-11
September 2012
10
28.07.2011 Röhrlhof
Rutan Aircraft Factory / COZY III
CX007-11
September 2012
11
15.06.2012 Betzdorf-Kirchen
Avions Pierre Robin / DR400-180R
3X060-12
August 2012
12
29.06.2012 nahe Lieser
Hughes Helicopter Inc. / HU 369D
3X073-12
August 2012
13
27.06.2012 Aalen-Heidenheim/Elchingen
AutoGyro GmbH / Cavalon
3X071-12
August 2012
14
10.07.2011 Celle-Scheuen
Schempp-Hirth / Duo Discus XLT
3X100-11
August 2012
15
17.06.2011 Laucha
Schleicher / Ka 6
3X087-11
August 2012
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