lnozprod: ln-service-service3 16.12.11
Transcription
lnozprod: ln-service-service3 16.12.11
> < MULTIMEDIA 3D und Internet? Was beim Kauf eines neuen Fernsehers zu beachten ist Die TV-Geräte sind immer vielseitiger. Das erhöht beim Kauf die Qual der Wahl. Wir geben Tipps, worauf man unbedingt achten sollte. Von Rüdiger Wenzel Ein neuer, schlauer Fernseher wird bei vielen Bundesbürgern auf dem Weihnachts-Wunschzettel stehen. Das erwartet die Branche und hat massig neue Modelle auf den Markt gebracht – mit so vielen tollen Talenten, dass Otto Normalgucker schnell der Kopf schwirrt: Was muss die neue Glotze haben, worauf muss ich achten? Wir geben eine Übersicht, um bei der Entscheidung zu helfen. Neben dem Preis – von Fachleuten mit „Gut“ bewertete Geräte gibt es in der populären Größe 40 bis 42 Zoll (40“ bis 42“) ab etwa 700 Euro – stellen zwei Kriterien die Weichen: Soll der Neue 3D haben, also Filme mit dreidimensionaler Tiefenwirkung wiedergeben? Soll er internetfähig sein, um die verpasste Tagesschau anzuschauen, ins weltweite Web zappen oder eine Mediathek besuchen zu können, während Werbung den Spielfilm unterbricht? Wer beide Fragen mit Ja beantwortet, muss sich unter den so genannten Smart-TVs mit 3D umschauen. Wer auf 3D verzichten will, kann etwa 100 Euro sparen. So kostet der von Stiftung Warentest (Heft 12/2011) gerade zum Testsieger erkorene Smart-TV Philips 42PFL7606K mit 3D und Internet-Anschluss in der populären Größe 42 Zoll mit einer Bildschirm-Diagonale von 107 Zentimetern 800 bis 900 Euro, das Schwestermodell 42PFL7406K ohne 3D etwa 100 Euro weniger. Der Verzicht auf einen Internet-Anschluss erspart 50 Euro. Es gibt gute Gründe, von Internet-Fähigkeit oder 3D abzusehen: Das Angebot an dreidimensional produzierten Filme ist begrenzt und Ärzte raten von langem 3D-Konsum ab: Er kann Kopfschmerzen und Schwindel hervorrufen. Wer an Epilepsie leidet, sollte 3D meiden – es sei denn, der Arzt erlaubt es ausdrücklich. Gute, 3D-fähige Flachbildschirme mit Internet-Anschluss der neuesten Generation gibt es schon für deutlich unter 1000 Euro. Es gibt einige wichtige Eigenschaften, die man bei der Auswahl des neuen Geräts bedenken sollte: Da ist zunächst die Größe: Reichen etwa 80 Zentimeter (32“) Bildschirm-Diagonale, wie viele Röhrengeräte sie hatten? Oder soll es ein größerer Bildschirm mit 120 Zentimetern (47“) oder einer mit knapp 1,5 Metern (57“) sein? Darüber entscheiden die Platzverhältnisse in dem Raum, in dem das Gerät stehen soll – vor allem der Abstand zwischen Fernseher und Couch. Die Diagonale des Bildschirms soll beim Fernsehen 3D: Zwei Verfahren führen zum gleichen Ziel Wer einen 3D-fähigen Fernseher kaufen will, sieht sich mit zwei Techniken und ihren Folgen konfrontiert: Die eine erfordert schwere „Shutterbrillen“, die andere leichte Polarisationsfilter-Brillen. Beide sorgen dafür, dass jedes Auge nur das räumlich versetzte Bild sieht, das für dieses bestimmt ist. Das Gehirn macht daraus das dreidimensionale Bild. Sprach lange das bessere 3D-Bild für die Technik mit der teilweise über 100 Euro teuren Shutterbrille, so hat bei den neuen TV-Modellen das Verfahren mit den nicht mal halb so teuren Polfilter-Brillen, wie man sie vom 3D-Kino kennt, qualitativ gleichgezogen. Das zeigte sich im aktuellen TV-Test von Stiftung Warentest. Es gibt auch erste 3D-Fernseher, die ohne Spezialbrille auskommen, zum Beispiel von Toshiba. Sie sind aber technisch noch nicht ausgereift und einige Tausend Euro teuer – für Otto Normalverbraucher sind sie damit allenfalls Zukunftsmusik. Entspiegelung mithilfe einer Taschenlampe testen Richtige Größe bestimmen Auf Internet-Fähigkeit kann verzichten, wer zumeist Spielfilme und Serien guckt. Oder einen Kleincomputer oder ein Tablet sein Eigen nennt, mit dem man so nebenbei im Internet surfen kann. im normalen 2D-Betrieb ein Viertel bis höchstens ein Drittel dieses Abstandes betragen, sagt Georg Wilde, TV-Spezialist bei Philips Deutschland. Für einen 120-Zentimeter-Bildschirm (47“) sollten es also vier bis fünf Meter sein. Ist das Zimmer zu klein, wählt man nach der genannten Faustregel besser ein Gerät mit kleinerem Display – bei zwei bis drei Metern Sitzabstand eines mit 81 Zentimeter (32“) langer Diagonale. Für ein einwandfreies 3D-Bild muss man näher ranrücken, um möglichst nur den Fernseher im Blick zu haben. Sonst leidet der räumliche Eindruck der Bilder, sagt der Lübecker Fachhändler Joachim Jessen. Die Fachzeitschrift Chip empfiehlt für ein Gerät mit 120-Zentimeter-Bilddiagonale etwa zwei Meter Sitzabstand. Wichtig ist auch der Standort: Fällt Licht so ein, dass es zu Spiegelungen auf dem Bildschirm kommen kann? Dann ist es wichtig, auf gute Entspiegelung des Displays zu achten. Sonst trüben helle Reflexe den Fernseh-Genuss. Selbst die sehr schlanken 3D-Shutterbrillen von Loewe (l.) sind klobiger und Foto: Tim Jelonnek schwerer als die Polfilter-Brillen, hier von Philips. Dazu nimmt man bei der Suche nach dem richtigen Gerät eine Taschenlampe mit und richtet den Lichtstrahl auf den Bildschirm. „Je kleiner der reflektierte Lichtpunkt dann ist, desto effektiver ist das Display entspiegelt“, rät Wilde. Nach dieser Vorauswahl kommt der entscheidende Schritt: Wie gut gefällt das Fernsehbild – beim nor- Energielabel für TV-Geräte Neuen Fernsehern soll man auf den ersten Blick ansehen, ob sie Energieverschwender sind. Dafür müssen sie seit Anfang des Monats das neue EU-Energielabel tragen. Es gibt die Energieeffizienz auf einer Skala von A (niedrigster Stromverbrauch) bis G (Stromfresser). Die Klasse gilt nur innerhalb der Geräte gleicher Größe. Ein großes Gerät mit Klasse A kann also mehr Strom verbrauchen als ein kleineres Gerät der Klasse B. Die Unterschiede der EffizienzKlassen sind nach Angaben der EU beträchtlich. So verbrauche ein Gerät mit einer Diagonale von 127 Zentimetern der Klasse D doppelt so viel Strom wie ein gleich großer Apparat der Klasse A. Zum besseren Vergleich geben die Etiketten auch den absoluten Stromverbrauch und einen Durchschnittsverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr (kWh/annum) an – bei vier Stunden TV-Konsum täglich. Und sie zeigen an, ob das Gerät einen Ein-Aus-Schalter hat, um es ganz vom Stromnetz zu trennen (im Bild unten rot markiert). Foto: Philips malen Fernsehen? Hier heißt es aufpassen: Im Laden laufen die Vorführgeräte oft mit speziellen Filmchen, bei denen Schärfe und Farben viel toller sind als beim normalen Fernsehbild. Deshalb sollte man den Verkäufer bitten, an den ins Auge gefassten Geräten einen Fernsehsender wie ARD oder ZDF einzuschalten. Und die Voreinstellung des Bildes vom grellbunten „Shop Mode“ auf den „Home Mode“ mit sehr viel natürlicheren Farben umzustellen. Passender Tuner integriert? Beim Discounter oder im Online-Shop ist das alles nicht möglich. Daher empfiehlt sich der Gang zum Fachhändler. Dort mag das Gerät zwar etwas teurer sein. Dafür berät der Fachmann kompetent und hilft beim Auf- und Einstellen zu Hause. Wichtig ist auch, ob der Apparat den Anschluss-Tuner für Antenne (DVB–T), Satellit (DVB-S) oder Kabelfernsehen (DVB-C) integriert hat. Dann ist man nämlich die zweite Fernbedienung für die separate Empfänger-Box los. Kunden von Kabel Deutschland müssen jedoch für den Empfang der verschlüsselten digitalen Sender entweder den KabelReceiver behalten, so lange der Vertrag läuft – oder für rund 100 Euro ein spezielles Karten-Modul (Ci+) mit Smartcard zukaufen. Neukunden können frei zwischen Smartcard plus Modul oder Receiver wählen. Muster des neuen EU-Energielabels für Fernseher. ZUGANGS-TIPP Fernseher und Internet ergänzen sich zwar gut, denn die Sender stellen immer mehr Dienste im Internet bereit, auf die man auch von einem Smart-TV mit Internet-Anschluss zugreifen kann: Mediatheken zum Beispiel, um eine verpasste Sendung doch noch anzuschauen. Beide sind aber keine perfekten Partner. Das Internet stellt andere Anforderungen an die Technik im Gerät als das Fernsehen. Die Hersteller haben mit speziellen Portal-Seiten reagiert. Den besten Zugang zum Internet bieten nach dem Urteil von Andreas Nolde, Redakteur beim Magazin chip, die Hersteller Loewe, Philips und Sharp über ihre Portal-Seiten. Ihre Internet-Browser können aber die verbreiteten Flash-Videos nicht abspielen. Das kann der Browser von Samsung, das Portal aber findet Nolde nicht ganz so gut. LG Electronics, Panasonic und Sony haben nach seinem Urteil nutzerfreundliche Lösungen, die aber das Angebot im Internet schlecht erschließen. Ausprobiert: Leiser PC mit Kombi-Prozessoren von AMD Die leistungsfähigen Grafik-Kerne reichen für die Ansprüche von Gelegenheitsspielern. Neues Netzteil mit Gold-Standard spart Strom. Preiswerter Prozessor mit gutem Grafik-Kern – damit hat Hersteller AMD zunehmend Erfolg im Markt der Mittelklasse-Notebooks. Es gibt auch Varianten dieser Rechenknechte für den Schreibtisch-PC. Damit können „Schrauber“ leise und sparsame Mittelklasse-Rechner zusammenbauen. Und leicht einen Hunderter sparen – vor allem durch den niedrigeren CPU-Preis und die eingesparte Grafikkarte. Ausprobiert haben wir es mit den Prozessor-Versionen A8-3850 (Preis ca. 120 Euro) und A6-3600 (etwa 110 Euro). Beide haben vier Prozessor- und einen Grafik-Kern. Der A6-3600 ist mit 2,1 Gigahertz (GHz) getaktet, der Takt steigt auf bis zu 2,4 GHz, wenn nicht alle Kerne ausgelastet sind. Er nimmt nur bis zu 65 Watt Leistung auf. Der A8 3850 ist mit 2,9 GHz getaktet und verbrät bis zu 100 Watt. Er kann nicht einzelne Kerne höher takten. Bei der puren Rechenleistung sind die Prozessoren zwar aktuellen Intel-Chips Core-i5 (ab ca. 150 Euro) mit ebenfalls vier Rechen- und einem Grafik-Kern um 20 bis 30 Prozent unterlegen. Für den Alltagsgebrauch einschließlich einfacherer Bildbearbeitung aber reichte das Arbeitstempo immer aus. Bei Videobearbeitung dagegen ist die geringere Rechenleistung deutlich spürbar – vor allem beim A6-3600. Die integrierte Grafik-Einheit dage- gen ist erheblich besser als die von Intel. Sie unterstützt den Multimedia-Standard DirektX 11, die Grafik in den Core i-Chips nur den alten DirectX 10. Vor allem der Grafik-Kern im A8-3850 ist bei 3D-Anwendungen fast doppelt so schnell wie die Intel-Grafik und erreicht die Leistung von Grafikkarten für etwa 50 bis 70 Euro. Das reicht sogar für Gelegenheits-Spieler. Außerdem überträgt die AMD-Grafikeinheit – anders als die von Intel – Videos in allen gängigen Formaten ruckelfrei an Flachbild-Fernseher. Als Hauptplatine setzte sich das Asus-Mainboard F1A75-V EVO (ab 95 Euro) gut in Szene. Es hat zwei spezielle Steuerungs-Chips, die für Systemstabilität und sichere Übertaktbarkeit sorgen. Tatsächlich lief das Board stabil, schnell und sparsam. Es ist mit dem modernsten Chipsatz AMD A75 ausgestattet. Der bietet schnelle SATA-6-Anschlüsse für Festplatten sowie flinke USB-3.0-Schnittstellen. Boards für Intel-Prozessoren haben dafür einen Extra-Chip aufgelötet – technisch eine Übergangslösung. Für flüsterleise Stromversorgung sorgt das effiziente 500- Watt-Netzteil Enermax Modu87+ (ca. 110 Euro). Es gehört zu den wenigen Exemplaren dieser Leistungsklasse, die mit 93 Prozent Energieeffizienz den 80-Plus-Gold-Standard erreichen – das spart Strom. Die Prozessorkühler ETS-T40 A (ca. 35 Euro) und ETD-T60 (ca. 45 Euro) von Enermax liefen fast lautlos und hatten mit der Abwärme der Prozessoren keine Mühe. Der ETD-T60 bläst von oben auf den Prozessor und kühlt auch die Bauteile rund um den CPU-Sockel. Als PC-Gehäuse wählten wir den neuen, lärmarmen Midi-Tower Antec P280 (ca. 120 Euro) mit zwei USB-3.0-Frontanschlüssen. Sie nutzen den Stecksockel auf dem Mainboard. Das Case hat drei regelbare 120-Millimeter-Lüfter, die in der unteren Stufe flüsterleise laufen. Die bis zu sechs Festplatten werden geräuschdämmend auf Kunststoff-Puffern montiert . RW Im Antec P280 können die Kabel hinter die Mainboard-Trägerplatte versteckt werden. So herrscht Ordnung im Gehäuse. Foto: Wenzel