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MULTIMEDIA
3D und Internet? Was beim Kauf
eines neuen Fernsehers zu beachten ist
Die TV-Geräte sind
immer vielseitiger.
Das erhöht beim
Kauf die Qual der
Wahl. Wir geben
Tipps, worauf
man unbedingt
achten sollte.
Von Rüdiger Wenzel
Ein neuer, schlauer Fernseher
wird bei vielen Bundesbürgern auf
dem Weihnachts-Wunschzettel
stehen. Das erwartet die Branche
und hat massig neue Modelle auf
den Markt gebracht – mit so vielen
tollen Talenten, dass Otto Normalgucker schnell der Kopf schwirrt:
Was muss die neue Glotze haben,
worauf muss ich achten? Wir geben eine Übersicht, um bei der Entscheidung zu helfen.
Neben dem Preis – von Fachleuten mit „Gut“ bewertete Geräte
gibt es in der populären Größe 40
bis 42 Zoll (40“ bis 42“) ab etwa
700 Euro – stellen zwei Kriterien
die Weichen:
Soll der Neue 3D haben, also Filme
mit dreidimensionaler Tiefenwirkung wiedergeben?
Soll er internetfähig sein, um die
verpasste Tagesschau anzuschauen, ins weltweite Web zappen oder eine Mediathek besuchen zu können, während Werbung den Spielfilm unterbricht?
Wer beide Fragen mit Ja beantwortet, muss sich unter den so genannten Smart-TVs mit 3D umschauen. Wer auf 3D verzichten
will, kann etwa 100 Euro sparen.
So kostet der von Stiftung Warentest (Heft 12/2011) gerade zum
Testsieger erkorene Smart-TV Philips 42PFL7606K mit 3D und Internet-Anschluss in der populären
Größe 42 Zoll mit einer Bildschirm-Diagonale von 107 Zentimetern 800 bis 900 Euro, das
Schwestermodell
42PFL7406K
ohne 3D etwa 100 Euro weniger.
Der Verzicht auf einen Internet-Anschluss erspart 50 Euro.
Es gibt gute Gründe, von Internet-Fähigkeit oder 3D abzusehen:
Das Angebot an dreidimensional
produzierten Filme ist begrenzt
und Ärzte raten von langem
3D-Konsum ab: Er kann Kopfschmerzen und Schwindel hervorrufen. Wer an Epilepsie leidet, sollte 3D meiden – es sei denn, der
Arzt erlaubt es ausdrücklich.
Gute, 3D-fähige Flachbildschirme mit Internet-Anschluss der neuesten Generation gibt es schon für deutlich unter 1000 Euro.
Es gibt einige wichtige Eigenschaften, die man bei der Auswahl
des neuen Geräts bedenken sollte:
Da ist zunächst die Größe: Reichen
etwa 80 Zentimeter (32“) Bildschirm-Diagonale, wie viele Röhrengeräte sie hatten? Oder soll es
ein größerer Bildschirm mit
120 Zentimetern (47“) oder einer
mit knapp 1,5 Metern (57“) sein?
Darüber entscheiden die Platzverhältnisse in dem Raum, in dem
das Gerät stehen soll – vor allem
der Abstand zwischen Fernseher
und Couch. Die Diagonale des
Bildschirms soll beim Fernsehen
3D: Zwei Verfahren führen zum gleichen Ziel
Wer einen 3D-fähigen Fernseher kaufen will, sieht sich mit zwei Techniken
und ihren Folgen konfrontiert: Die
eine erfordert schwere „Shutterbrillen“, die andere leichte Polarisationsfilter-Brillen. Beide sorgen dafür, dass jedes Auge nur das räumlich versetzte
Bild sieht, das für dieses bestimmt ist.
Das Gehirn macht daraus das dreidimensionale Bild.
Sprach lange das bessere 3D-Bild für
die Technik mit der teilweise über
100 Euro teuren Shutterbrille, so hat
bei den neuen TV-Modellen das Verfahren mit den nicht mal halb so teuren Polfilter-Brillen, wie man sie vom
3D-Kino kennt, qualitativ gleichgezogen. Das zeigte sich im aktuellen
TV-Test von Stiftung Warentest.
Es gibt auch erste 3D-Fernseher, die
ohne Spezialbrille auskommen, zum
Beispiel von Toshiba. Sie sind aber
technisch noch nicht ausgereift und einige Tausend Euro teuer – für Otto
Normalverbraucher sind sie damit allenfalls Zukunftsmusik.
Entspiegelung mithilfe
einer Taschenlampe testen
Richtige Größe
bestimmen
Auf Internet-Fähigkeit kann verzichten, wer zumeist Spielfilme
und Serien guckt. Oder einen
Kleincomputer oder ein Tablet
sein Eigen nennt, mit dem man so
nebenbei im Internet surfen kann.
im normalen 2D-Betrieb ein Viertel bis höchstens ein Drittel dieses
Abstandes betragen, sagt Georg
Wilde, TV-Spezialist bei Philips
Deutschland. Für einen 120-Zentimeter-Bildschirm (47“) sollten es
also vier bis fünf Meter sein.
Ist das Zimmer zu klein, wählt
man nach der genannten Faustregel besser ein Gerät mit kleinerem
Display – bei zwei bis drei Metern
Sitzabstand eines mit 81 Zentimeter (32“) langer Diagonale.
Für ein einwandfreies 3D-Bild
muss man näher ranrücken, um
möglichst nur den Fernseher im
Blick zu haben. Sonst leidet der
räumliche Eindruck der Bilder,
sagt der Lübecker Fachhändler
Joachim Jessen. Die Fachzeitschrift Chip empfiehlt für ein Gerät mit 120-Zentimeter-Bilddiagonale etwa zwei Meter Sitzabstand.
Wichtig ist auch der Standort:
Fällt Licht so ein, dass es zu Spiegelungen auf dem Bildschirm kommen kann? Dann ist es wichtig, auf
gute Entspiegelung des Displays
zu achten. Sonst trüben helle Reflexe den Fernseh-Genuss.
Selbst die sehr schlanken 3D-Shutterbrillen von Loewe (l.) sind klobiger und
Foto: Tim Jelonnek
schwerer als die Polfilter-Brillen, hier von Philips.
Dazu nimmt man bei der Suche
nach dem richtigen Gerät eine Taschenlampe mit und richtet den
Lichtstrahl auf den Bildschirm. „Je
kleiner der reflektierte Lichtpunkt
dann ist, desto effektiver ist das
Display entspiegelt“, rät Wilde.
Nach dieser Vorauswahl kommt
der entscheidende Schritt: Wie gut
gefällt das Fernsehbild – beim nor-
Energielabel
für TV-Geräte
Neuen Fernsehern soll man auf
den ersten Blick ansehen, ob sie
Energieverschwender sind. Dafür
müssen sie seit Anfang des Monats
das neue EU-Energielabel tragen.
Es gibt die Energieeffizienz auf einer Skala von A (niedrigster Stromverbrauch) bis G (Stromfresser).
Die Klasse gilt nur innerhalb der
Geräte gleicher Größe. Ein großes
Gerät mit Klasse A kann also mehr
Strom verbrauchen als ein kleineres Gerät der Klasse B.
Die Unterschiede der EffizienzKlassen sind nach Angaben der
EU beträchtlich. So verbrauche ein
Gerät mit einer Diagonale von
127 Zentimetern der Klasse D doppelt so viel Strom wie ein gleich
großer Apparat der Klasse A.
Zum besseren Vergleich geben
die Etiketten auch den absoluten
Stromverbrauch und einen Durchschnittsverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr (kWh/annum) an –
bei vier Stunden TV-Konsum täglich. Und sie zeigen an, ob das Gerät einen Ein-Aus-Schalter hat, um
es ganz vom Stromnetz zu trennen
(im Bild unten rot markiert).
Foto: Philips
malen Fernsehen? Hier heißt es
aufpassen: Im Laden laufen die
Vorführgeräte oft mit speziellen
Filmchen, bei denen Schärfe und
Farben viel toller sind als beim normalen Fernsehbild.
Deshalb sollte man den Verkäufer bitten, an den ins Auge gefassten Geräten einen Fernsehsender
wie ARD oder ZDF einzuschalten.
Und die Voreinstellung des Bildes
vom grellbunten „Shop Mode“ auf
den „Home Mode“ mit sehr viel natürlicheren Farben umzustellen.
Passender Tuner
integriert?
Beim Discounter oder im Online-Shop ist das alles nicht möglich. Daher empfiehlt sich der
Gang zum Fachhändler. Dort mag
das Gerät zwar etwas teurer sein.
Dafür berät der Fachmann kompetent und hilft beim Auf- und Einstellen zu Hause.
Wichtig ist auch, ob der Apparat
den Anschluss-Tuner für Antenne
(DVB–T), Satellit (DVB-S) oder Kabelfernsehen (DVB-C) integriert
hat. Dann ist man nämlich die
zweite Fernbedienung für die separate Empfänger-Box los.
Kunden von Kabel Deutschland
müssen jedoch für den Empfang
der verschlüsselten digitalen
Sender entweder den KabelReceiver behalten, so lange der
Vertrag läuft – oder für rund
100 Euro ein spezielles Karten-Modul (Ci+) mit Smartcard zukaufen.
Neukunden können frei zwischen
Smartcard plus Modul oder Receiver wählen.
Muster des neuen EU-Energielabels für Fernseher.
ZUGANGS-TIPP
Fernseher und Internet ergänzen
sich zwar gut, denn die Sender stellen immer mehr Dienste im Internet bereit, auf die man auch von einem Smart-TV mit Internet-Anschluss zugreifen kann: Mediatheken zum Beispiel, um eine verpasste Sendung doch noch anzuschauen. Beide sind aber keine perfekten Partner. Das Internet stellt
andere Anforderungen an die
Technik im Gerät als das Fernsehen. Die Hersteller haben mit speziellen Portal-Seiten reagiert.
Den besten Zugang zum Internet
bieten nach dem Urteil von Andreas Nolde, Redakteur beim Magazin chip, die Hersteller Loewe,
Philips und Sharp über ihre Portal-Seiten. Ihre Internet-Browser
können aber die verbreiteten
Flash-Videos nicht abspielen. Das
kann der Browser von Samsung,
das Portal aber findet Nolde nicht
ganz so gut. LG Electronics, Panasonic und Sony haben nach seinem Urteil nutzerfreundliche Lösungen, die aber das Angebot im
Internet schlecht erschließen.
Ausprobiert: Leiser PC mit Kombi-Prozessoren von AMD
Die leistungsfähigen Grafik-Kerne reichen für die Ansprüche von Gelegenheitsspielern. Neues Netzteil mit Gold-Standard spart Strom.
Preiswerter Prozessor mit gutem
Grafik-Kern – damit hat Hersteller
AMD zunehmend Erfolg im Markt
der Mittelklasse-Notebooks. Es
gibt auch Varianten dieser Rechenknechte für den Schreibtisch-PC.
Damit können „Schrauber“ leise
und sparsame Mittelklasse-Rechner zusammenbauen. Und leicht einen Hunderter sparen – vor allem
durch den niedrigeren CPU-Preis
und die eingesparte Grafikkarte.
Ausprobiert haben wir es mit den
Prozessor-Versionen
A8-3850
(Preis ca. 120 Euro) und A6-3600
(etwa 110 Euro). Beide haben vier
Prozessor- und einen Grafik-Kern.
Der A6-3600 ist mit 2,1 Gigahertz
(GHz) getaktet, der Takt steigt auf
bis zu 2,4 GHz, wenn nicht alle Kerne ausgelastet sind. Er nimmt nur
bis zu 65 Watt Leistung auf. Der A8
3850 ist mit 2,9 GHz getaktet und
verbrät bis zu 100 Watt. Er kann
nicht einzelne Kerne höher takten.
Bei der puren Rechenleistung sind
die Prozessoren zwar aktuellen Intel-Chips Core-i5 (ab ca. 150 Euro)
mit ebenfalls vier Rechen- und einem Grafik-Kern um 20 bis 30 Prozent unterlegen. Für den Alltagsgebrauch einschließlich einfacherer
Bildbearbeitung aber reichte das
Arbeitstempo immer aus. Bei Videobearbeitung dagegen ist die geringere Rechenleistung deutlich
spürbar – vor allem beim A6-3600.
Die integrierte Grafik-Einheit dage-
gen ist erheblich besser als die von
Intel. Sie unterstützt den Multimedia-Standard DirektX 11, die Grafik in den Core i-Chips nur den alten DirectX 10. Vor allem der Grafik-Kern im A8-3850 ist bei 3D-Anwendungen fast doppelt so schnell
wie die Intel-Grafik und erreicht
die Leistung von Grafikkarten für
etwa 50 bis 70 Euro. Das reicht sogar für Gelegenheits-Spieler. Außerdem überträgt die AMD-Grafikeinheit – anders als die von Intel –
Videos in allen gängigen Formaten
ruckelfrei an Flachbild-Fernseher.
Als Hauptplatine setzte sich das
Asus-Mainboard F1A75-V EVO
(ab 95 Euro) gut in Szene. Es hat
zwei spezielle Steuerungs-Chips,
die für Systemstabilität und sichere
Übertaktbarkeit sorgen. Tatsächlich lief das Board stabil, schnell
und sparsam. Es ist mit dem modernsten Chipsatz AMD A75 ausgestattet. Der bietet schnelle SATA-6-Anschlüsse für Festplatten sowie flinke USB-3.0-Schnittstellen.
Boards für Intel-Prozessoren haben
dafür einen Extra-Chip aufgelötet
– technisch eine Übergangslösung.
Für flüsterleise Stromversorgung
sorgt das effiziente 500- Watt-Netzteil Enermax Modu87+ (ca.
110 Euro). Es gehört zu den wenigen Exemplaren dieser Leistungsklasse, die mit 93 Prozent Energieeffizienz den 80-Plus-Gold-Standard erreichen – das spart Strom.
Die Prozessorkühler ETS-T40 A (ca.
35 Euro) und ETD-T60 (ca.
45 Euro) von Enermax liefen fast
lautlos und hatten mit der Abwärme der Prozessoren keine Mühe.
Der ETD-T60 bläst von oben auf
den Prozessor und kühlt auch die
Bauteile rund um den CPU-Sockel.
Als PC-Gehäuse wählten wir den
neuen, lärmarmen Midi-Tower Antec P280 (ca. 120 Euro) mit zwei
USB-3.0-Frontanschlüssen. Sie nutzen den Stecksockel auf dem Mainboard. Das Case hat drei regelbare
120-Millimeter-Lüfter, die in der
unteren Stufe flüsterleise laufen.
Die bis zu sechs Festplatten werden geräuschdämmend auf Kunststoff-Puffern montiert .
RW
Im Antec P280 können die Kabel
hinter die Mainboard-Trägerplatte versteckt werden. So herrscht
Ordnung im Gehäuse. Foto: Wenzel

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