055 2010 11 26 ARD BRISANT Fuerst zu Schaumburg Hilfe fuer ein
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Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe Hilfe für ein Friedensprojekt der ganz besonderen Art Brisant | 25.11.2010 | 17:15 Uhr Der Terminkalender von Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe ist voll. Allein die Verwaltung seines 120-Zimmer-Schlosses und die eigenen Wälder nehmen viel Zeit in Anspruch. Trotzdem reist der 52-Jährige immer wieder nach Israel, um ein außergewöhnliches Projekt zu unterstützen. "Durch Medizin eine bessere Welt erbauen" - das ist der Leitsatz Hadassah-Klinik im Osten Jerusalems. Israelis und Palästinenser liegen dort gemeinsam in Krankenzimmern oder arbeiten Hand in Hand. Seit nunmehr zwei Jahren unterstützt Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe mit aller Kraft das Hadassah-Krankenhaus. Er ist fasziniert davon, dass dessen Tore allen offenstehen. "Es ist richtig, dass Palästinenser in der Hadassah-Klinik nicht nur behandelt werden, sondern auch beschäftigt und ausgebildet", sagt der Fürst. "Ich habe mit mehreren palästinensischen Ärzten gesprochen, die dort mit jüdischen Ärzten zusammenarbeiten. Das Verhältnis ist offensichtlich sehr gut." "Von den Konflikten außerhalb der Klinik, die dort täglich überall spürbar sind, merkt man in Hadassah selbst überhaupt nichts." Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe Jeder wird behandelt Die blutigen Kämpfe zwischen Israelis und Palästinensern sind nahezu Alltag geworden. Die Hadassah-Klinik ist dann oft die erste und manchmal auch einzige Anlaufstelle für Verwundete beider Seiten. Auch mittellosen Menschen verschließen sich die Mitarbeiter der Klinik nicht. Ungeachtet seiner sozialen Herkunft oder Religion wird jeder behandelt. Trotz der vielen Male, die Fürst Alexander Jerusalem bereits besucht hat, ist der 52-Jährige immer wieder erschüttert, wie tief der Hass in den Menschen verwurzelt ist. "Es gibt ohne jeden Zweifel eine Unmenge Hass zwischen Israelis und Palästinensern. Das geht so weit, dass die Palästinenser teilweise den Hof des Hadassah-Hospitals mit Brandbomben und dergleichen bombardieren", sagt Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe. "Ich habe mich insbesondere für die Kinderstation interessiert. Es gibt einige Situationen, in denen den Begleitern die Tränen gekommen sind." "Endlich gibt es ein Projekt, wo das passiert" Um Tränen und Leid zu lindern, nutzt Fürst Alexander Gala-Dinner und Empfänge. Er lädt Freunde aus Adel und Wirtschaft ein, um sie für die Idee von Hadassah zu begeistern. "Gott sei Dank gibt es endlich ein Projekt, wo das passiert", sagt Tita Gräfin von Hardenberg. "Wir warten eigentlich immer darauf. Immer wieder fragt man sich, warum sich die Vernünftigen nicht einfach zusammenschließen und das unterlaufen. Ich finde es ganz toll, dass er das unterstützt und, dass es das gibt." Zu den Unterstützern zählt auch Celia Gräfin zu Bismarck. "Ich finde generell, dass die Verständigung zwischen Palästinensern und Israelis ein sehr wichtiges Anliegen ist - nicht nur für den mittleren Osten, sondern auch für Europa", sagt sie. "Nicht nur als Freundin des Fürsten, sondern als Befürworterin solcher Projekte bin ich sehr gern dabei." Seit 2007 verheiratet: Alexander zu Schaumburg-Lippe mit seiner Frau Nadja "Die Zeit für andere muss man sich einfach nehmen" Doch eines möchte der Fürst nicht falsch verstanden wissen: Er engagiert sich nicht aus Langeweile. Sein Kalender ist mit den üblichen Geschäftsterminen randvoll. Jede Stunde des Tages ist präzise geplant. "Ich finde, die Zeit, etwas für andere zu tun, die muss man sich einfach nehmen", sagt er. Im kommenden Frühjahr wird Fürst Alexander wieder nach Jerusalem reisen, um vor Ort getreu des Hadassah-Leitsatzes weiter an einer besseren Welt bauen.