PAUL CARRACK

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PAUL CARRACK
BRUCE GUTHRO
„Beautiful Life“
Wenn man von der Seele eines Songs auf den Charakter des Künstlers schließen könnte, dann
müsste die hervorstechende Eigenschaft von Bruce Guthro die Sanftmut sein. Auf seinem vierten
Soloalbum, ganz entspannt „Beautiful Life“ benannt, präsentiert sich der kanadische Sänger und
Songwriter auf der Höhe seiner Kunst, eines klassisch zu nennenden Songwritertums, das seine
Wurzeln einerseits tief in der Geschichte der nordamerikanischen Rockmusik hat, andererseits auch
offenen Blickes und Herzens europäische Gefilde beschreitet. Tatsächlich hat sich der Musiker aus
Neuschottland im Verlauf seiner höchst abwechslungsreichen Karriere sowohl in der Alten Welt als
auch in der Neuen Welt einen Namen gemacht. In seiner kanadischen Heimat avancierte er bereits
1998 mit dem Platinalbum „Of Your Son“ zum gefeierten Popstar, der sich neben drei Canadian Radio
Music Awards auch über eine Nominierung als bester neuer Solokünstler bei den Juno Awards freuen
konnte. Während Bruce Guthro in Kanada spielend große Hallen füllt, wurde er bisher auf
europäischen Bühnen nur als Leadsänger der schottischen Rockband Runrig wahrgenommen, dort
allerdings frenetisch gefeiert. Mit seinem bis dato wohl reifsten Soloalbum setzt er nun auch unter
eigenem Namen zum Sprung über den Atlantik an.
„Beautiful Life“ ist ein sehr persönlich gehaltenes Album, auf dem den Songs kleine Widmungen,
respektive pointierte Gedankenblitze als Songkommentare vorangestellt sind. „The world, as crazy as
it gets, is a welcoming place when we keep it real“ heißt es etwa zum Titelsong und Opener des
Albums, eine der vielleicht schönsten Kompositionen, die dem kanadischen Songwriter jemals
gelungen ist. Dass der Himmel eigentlich auf Erden zu finden ist, mag keine neue Erkenntnis sein,
aber die himmlische Pianoballade, die fast unmerklich an den Rockklassiker „Knockin‘ On Heaven’s
Door“ erinnert, offenbart doch enorm viel über den Charakter dieses Künstlers. Bruce Guthro versteht
es, seinen sanften und zärtlichen Liedern, die allesamt sehr liebevoll und erfrischend
abwechslungsreich arrangiert sind, mit klugem Blick auf seine Umwelt und seine Mitmenschen Leben
einzuhauchen. Liebeslieder wie das seiner Frau Kim gewidmete „Touch“ gehen im genauso leicht von
der Hand wie die poetische Beschreibung eines spirituellen Lebenswegs in „The Holy Road“. Dabei
bewegt sich Bruce Guthro mit ganz eigenen Mitteln auf den Spuren klassischer Sänger und
Songwriter mit sanftem Naturell von James Taylor und Jackson Browne bis Bruce Hornsby und Chris
Rea, wobei auf Guthros jüngstem Werk nicht selten das Piano das dominierende Instrument ist und
die zeitgemäße jazzig angehauchte Produktion auch Ronan Keating oder seinem Landsmann Michael
Bublé gut zu Gesicht stehen würde.
Bruce Guthro ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, der es brillant versteht, ganze Schicksale in
einem einzigen Song zu verdichten. Krönendes Beispiel auf dem neuen Album ist „Someone“, das die
Geschichte einer schwangeren Frau erzählt, deren Mann nach einem beruflichen Absturz dem Alkohol
verfällt und die weder Liebe noch Loyalität für ihn verliert. Selbst wenn er wie in „Here For You“ über
die Existenz von Engeln sinniert, wird er in keinem Moment pathetisch, jedoch durchaus
philosophisch. Seiner Heimat, Nova Scotia, widmet er „Come To Life“ und erweist sich darin eher
verbunden mit den Geheimnissen der Natur als mit nationalem Stolz. Ein geheimnisvoll wirkender
Song ist auch „Montreal“, eine Hommage an eine vibrierende Metropole, die durch die französisch
gehauchten Worte der kanadischen Sängerin Melissa Trottier, die auch auf einigen anderen Songs zu
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hören ist, erotisch aufgeladen wird. Seiner Verzweiflung über das Unmenschliche und Sinnlose der
Heiligen Kriege unserer Zeit gibt er in „Jerusalem“ ein druckvolles Ventil. Hier hat er wie seinerzeit
Simon & Garfunkel ein paar Beispiele aus Nachrichten in den Song integriert, um den Schrecken ein
Stück mehr Realität zu geben. Es ist jedoch mehr als nur das Prinzip Hoffnung, was Bruce Guthro als
Künstler und Mensch vorantreibt. Solange es etwa Menschen gibt, die Kinder adoptieren und ihre
Herzen öffnen – all jenen ist „Gwyneth’s Song“ gewidmet – ist die Welt noch nicht verloren.
Bruce Guthro, Jahrgang 1961, stammt aus Sydney Mines, einem kleinen Städtchen auf dem Cape
Breton Island vor der Ostküste Kanadas. Bereits mit 17 Jahren arbeitet er in den Saskatchewan
Uranminen, später auch im Steinkohlebergbau. Bis Mitte der neunziger Jahre ist die Musik für den
Sänger und Gitarristen lediglich ein Hobby. Bei einem Tribute-Konzert für die kanadische
Musikerlegende Stan Rogers wird man erstmals auf den Musiker Bruce Guthro aufmerksam. Das von
ihm komponierte „Stan’s Tune“ avanciert zum Publikumshit. Sein erster kleiner Chart-Hit heißt „Livin In
The 90’s“ und die Neunziger werden tatsächlich seine Dekade. Nach dem moderat erfolgreichen
Debütalbum „Sails To The Wind“ (1994) gelingt ihm mit „Of Your Son“ (1998) der große Durchbruch.
Der kanadische Bestseller beschert ihm fünf East Coast Music Awards – best male artist, album of the
year, songwriter of the year, best pop/rock artist und single of the year („Falling“). Dass Bruce Guthro
im selben Jahr von der schottischen Band Runrig als neuer Frontmann engagiert wird, eröffnet ihm für
seine internationale Karriere zusätzliche Möglichkeiten.
Mittlerweile hat der umtriebige Musiker mit „Guthro“ (2001) ein weiteres, mit drei East Coast Awards
bedachtes Soloalbum veröffentlicht; seine Alben mit Runrig umfassen samt Compilations auch schon
ein halbes Dutzend und als Moderator der kanadischen Fernsehserie „Songwriter’s Circle“, bei der
unter anderem Brad Roberts (Crash Test Dummies) und Randy Bachman (BTO) gastieren, genießt er
auch unter Kollegen höchste Sympathien. Was Bruce Guthro aber vor allem wertschätzt, sind
Freundschaften – wie etwa die zu dem dänischen Produzenten Kristian Gislason. So hat Bruce Guthro
auf persönliche Einladung seines dänischen Freundes das Album „Beautiful Life“ fern der Heimat in
einem dänischen Studio mit dem vielsagenden Namen Birdland aufgenommen. Nomen est omen –
auf „Beautiful Life“ entpuppen sich viele Arrangements, seien es Piano- oder Bassläufe, Bläsersätze
oder Streicherarrangements, als distinguiert jazzbetont. Wer folkloristische oder gar keltische Spuren
sucht, wird hier kaum fündig. Dafür bietet Bruce Guthro ein ausgewogenes und höchst entspannendes
Panoptikum feinster Songwriterkunst. Fast möchte man behaupten, dass „Beautiful Life“ mit seinen 13
Songs das perfekte Lebensgefühl im 21. Jahrhundert einfängt. Das Leben könnte so schön sein, wenn
da nicht die täglichen Schreckensnachrichten wären. Einen kleinen Beitrag in die richtige Richtung
leistet Bruce Guthro mit seinem harmonisierenden Album definitiv.
August 2007
www.bruceguthro.com
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VÖ : am 19.10. 2007
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