Hoflader im Fokus: Die Zettelwirtschaft ist vorbei - LKV

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Hoflader im Fokus: Die Zettelwirtschaft ist vorbei - LKV
ZKZ 84291
LKVJournal
Das Magazin für Tierhalter in Bayern
1/2014
Hoflader im Fokus:
welche Technik passt auf meinen Betrieb
Die Zettelwirtschaft
ist vorbei:
Foto: Weidemann
Futteruntersuchung online
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LKV
Inhalt
Ansprechpartner...................................... 4
Uwe Gottwald
Geschäftsführer
Landeskuratorium der Erzeugerringe
für tierische Veredelung in Bayern e. V.
Liebe Landwirte,
Mitglieder und Freunde,
das neue Jahr ist noch jung und
das meiste davon können wir noch
gestalten. Vielleicht haben Sie das
neue Jahr wie so viele mit guten
Vorsätzen begonnen: Sie wollen mit
dem Rauchen aufhören, mehr Sport
treiben, ein paar Kilo abnehmen oder
vielleicht auch einfach sich mehr
Freizeit gönnen und mehr Zeit für
die Familie haben. Wahrscheinlich
haben Sie aber auch betriebliche Pläne – Wachstum, bessere Leistungen,
mehr Technisierung. Die Öffentlichkeit und große Teile der Politik denken bei der Tierhaltung allerdings an
ganz andere Dinge: an Tierwohl, den
Einsatz von Medikamenten, den Verzicht auf Gentechnik. Sie reden über
Massentierhaltung und halten sich
an Wohlfühlphrasen wie die „Ganzheitlichkeit“. Wir alle sind gespannt,
in welche Richtung die Landwirtschaftspolitik der großen Koalition
und des neuen Landwirtschaftsministers, Hans-Peter Friedrich, steuern
1/14
LKV-Journal
wird und was gerade auch auf die
Tierhalter zukommen wird. In dieser
Ausgabe unseres Journals finden Sie
ein Interview mit dem neuen, alten
bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Auch stellen wir
Ihnen alle Abgeordneten des Bayerischen Landtags vor, die einen landwirtschaftlichen Hintergrund haben
– es sind diesmal erstaunlich viele.
Insgesamt stehen die Zeichen für
die bayerische Landwirtschaft gut.
Das gilt besonders auch für die Tierhaltung. Ein gewisser Gradmesser für
die Stimmung unter den Landwirten
sind immer die getätigten Umsätze
bei der Agritechnica – und die waren
durchaus zufriedenstellend.
Hoffen wir, dass sich diese Entwicklungen in diesem Jahr festigen
und bestehen bleiben.
Aktuelles und Termine............................5
Bayern nach der Wahl –
Interview mit
Staatsminister Brunner........................ 8
Hoflader & Co –
Neues von der Agritechnika.............. 10
Trächtigkeitskontrolle
über Milchinhaltsstoffe...................... 14
Georg Liegl,
stellvertretender Vorsitzender
des LKV im Porträt................................. 16
Eigene Stärken und
Schwächen erkennen mit
dem AMS Betriebsvergleich..............20
Fütterungscheck mit dem
Zwischenbericht.................................... 23
LKV Profi-Seminar
rund ums Melken..................................28
Futteruntersuchung
online...........................................................31
Mehr Komfort im Schweinestall –
die LKV Haltungsberatung................ 34
Betriebsführung auf Probe –
ein Ferkelerzeuger geht auf
Studienreise............................................. 38
Der Wahnsinn mit den
Pachtpreisen............................................42
Gelungene Öffentlichkeitsarbeit
in der Tierhaltung..................................44
Hausaufgaben müssen sein.............48
Firmennachrichten...............................50
Herzlichst
Ihr
Uwe Gottwald
3
LKV
Ihre Ansprechpartner beim LKV
Zentrale München
Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in
Bayern e. V. (LKV)
Haydnstraße 11
80336 München
Tel. 0 89 / 54 43 48 -0
Fax 0 89 / 54 43 48 -10
E-Mail: [email protected]
www.lkv.bayern.de
Verwaltungsstelle Landshut
Klötzlmüllerstraße 1
84034 Landshut
Tel. 08 71 / 6 78 80
Fax 08 71 / 6 10 33
Verwaltungsstelle Pfaffenhofen
Stadtgraben 1
85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm
Tel. 0 84 41 / 1 88 78
Fax 0 84 41 / 76 02 46
Verwaltungsstelle Töging
Werkstraße 15
84513 Töging
Tel. 0 86 31 / 1 48 63
Fax 0 86 31 / 37 95 54
Verwaltungsstelle Würzburg
von-Luxburg-Straße 4
97074 Würzburg
Tel. 09 31 / 1 79 98
Fax 09 31 / 784 6058
Verwaltungsstelle Traunstein
Kardinal-Faulhaber-Straße 15
83278 Traunstein
Tel. 08 61 / 6 05 00
Fax 08 61 / 6 05 02
Verwaltungsstelle Bayreuth
Adolf-Wächter-Straße 12
95447 Bayreuth
Tel. 09 21 / 59 12 41
Fax 09 21 / 59 12 42
Verwaltungsstelle Miesbach
Zuchtverband 1
83714 Miesbach
Tel. 0 80 25 / 74 87
Fax 0 80 25 / 28 18 47
Verwaltungsstelle Ansbach
Kaltengreutherstr. 1
91522 Ansbach
Tel. 09 81/8 54 53
Fax 09 81/8 54 41
Verwaltungsstelle Weilheim
Wessobrunner Straße 18
82362 Weilheim
Tel. 08 81 / 9 09 53 05
Fax 08 81 / 9 09 53 07
Verwaltungsstelle Schwandorf
Hoher-Bogen-Straße 10
92421 Schwandorf
Tel. 0 94 31 / 72 11 80
Fax 0 94 31 / 72 11 81
Verwaltungsstelle Wertingen
Landrat-Anton-Rauch-Platz 2
86637 Wertingen
Tel. 0 82 72 / 9 87 37
Fax 0 82 72 / 9 87 38
Verwaltungsstelle Regen
Bodenmaiser Straße 25
94209 Regen
Tel. 0 99 21 / 53 32
Fax 0 99 21 / 97 17 50
Verwaltungsstelle Kaufbeuren
Otto-Müller-Straße 1
87600 Kaufbeuren
Tel. 0 83 41 / 1 41 91
Fax 0 83 41/ 7 45 57
Verwaltungsstelle Passau
Innstraße 71
94036 Passau
Tel. 08 51 / 7 02 91
Fax 08 51 / 7 02 92
Verwaltungsstelle Kempten
Kotterner Straße 36
87435 Kempten
Tel. 08 31 / 1 38 07
Fax 08 31 / 5 12 72 75
4
Impressum
Herausgeber
LKV Bayern e. V.,
Geschäftsführer Uwe Gottwald
Haydnstr. 11, 80336 München,
Tel. 089/544348-0
Verlag
AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH
Porschestraße 2, 87437 Kempten
Postfach 3153, 87440 Kempten
Geschäftsführender Gesellschafter
Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Kühnle
Verlags- und Objektleitung
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Tel.: 0831 / 57142-41,
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Redaktion
Dr. Gertrud Helm,
Tel.: 089/544348-37,
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Anzeigen
Martina Wlotkowski
Tel.: 0831 / 57142-43
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Gestaltung/Layout
Nadja Esterl, Ulrike Wonka
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Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen
einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
Mit Annahme des Manuskripts gehen das
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© 2014 by AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH
Druck
KKW-Druck GmbH, Heisinger Str. 17,
87437 Kempten, Tel. 0831/57503-10
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Erfüllungs- und Gerichtsstand
Kempten/Allgäu
LKV-Journal
1/14
aktuell LKV
-Seminare
Oberbayern
6. Februar: Niederbergkirchen, AMS-Seminar:
„Passt ein Melkroboter zu meinem Betrieb?“
Referent: Otto Kirmaier
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Töging,
Tel.: 08631/14863, Anmeldung bis 30. Januar
11. März: Rohrdorf, Melkseminar:
„Zell- & Keimzahl im Griff: Erfahrungen a. d. Melkberatung“
Referentin: Leena Kock, 13 bis 16 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Miesbach,
Tel.: 08025/280832, Anmeldung bis 4. März
6. Februar: Axdorf, Kälberseminar: „Praxislösungen rund um
die Kälberfütterung & -aufzucht!“ für Bäuerinnen,
Referent: Johann Gumpinger , 10 bis 16 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Miesbach,
Tel.: 08025/280832, Anmeldung bis 30. Januar
12. März: Mettenheim, Kälberseminar:
„Praxislösungen rund um die Kälberfütterung & -aufzucht“
für Bäuerinnen, Referent: Thomas Folger, 9.30 bis 15.30 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Töging,
Tel.: 08631/14863, Anmeldung bis 3. März
7. Februar: Gaissach, Melkseminar:
„Zell- & Keimzahl im Griff: Erfahrungen a. d. Melkberatung“
Referentin: Leena Kock, 9.30 bis 12.30 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Miesbach,
Tel.: 08025/280832, Anmeldung bis 30. Januar
21. März: Trostberg, Melkseminar:
„Den Zellen auf der Spur –
Interpretation der LKV-Zellzahlergebnisse“
Referent: Alois Rehrl, 10 bis 15 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Miesbach,
Tel.: 08025/280832, Anmeldung bis 14. März
12. Februar: Schnaitsee, Fütterungsseminar:
„Beobachten – Kontrollieren – Reagieren“
Referentin: Veronika Wolf, 9.30 bis 15 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Miesbach,
Tel.: 08025/280832, Anmeldung bis 5. Februar
13. Februar: Großeisenbach, Fruchtbarkeitsseminar:
„Herdenfruchtbarkeit aus Sicht der Fütterung“
Referent: Thomas Folger und Tierärztin Dr. Dr. Eva Zeiler
9.30 bis 15.30 Uhr, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Töging, Tel.:08631/14863, Anmeldung bis 5. Februar
14. Februar: Reichertsheim, Fruchtbarkeitsseminar:
„Herdenfruchtbarkeit aus Sicht der Fütterung“
Referent: Thomas Folger und Tierärztin Dr. Dr. Eva Zeiler
9.30 bis 15.30 Uhr, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Töging, Tel.:08631/14863, Anmeldung bis 5. Februar
18. Februar: Wolfratshausen, MLP-Online-Seminar:
„Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“
Referent: Johannes Rutz, 13 bis 16 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Miesbach,
Tel.: 08025/280832, Anmeldung bis 11. Februar
25. Februar: Rosenheim, MLP-Online-Seminar:
„Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“
Referent: Johannes Rutz, 13 bis 16 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Miesbach,
Tel.: 08025/280832, Anmeldung bis 18. Februar
7. März: Landsberg, MLP-Online-Seminar:
"Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“
Referent: Manfred Riedle, 9 bis 13 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Weilheim,
Tel.: 0881/9095305, oder LKV-Verwaltungsstelle Miesbach,
Tel.: 08025/7487, Anmeldung bis 26. Februar
11. März: Reichertsheim, Kälberseminar:
„Praxislösungen rund um die Kälberfütterung & -aufzucht“
Referent: Thomas Folger, 9.30 bis 15.30 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Töging,
Tel.: 08631/14863, Anmeldung bis 3. März
1/14
LKV-Journal
27. März: Ainring, Melkseminar:
„Den Zellen auf der Spur –
Interpretation der LKV- Zellzahlergebnisse“
Referent: Alois Rehrl, 10 bis 15 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Miesbach,
Tel.: 08025/280832, Anmeldung bis 21. März
26. März: Schwifting, AMS-Seminar:
„Passt ein Melkroboter zu meinem Betrieb?“
Referent: Manfred Riedle, 9.30 bis 15 Uhr,
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Weilheim,
Tel.: 0881/9095305 oder LKV-Verwaltungsstelle Miesbach,
Tel.: 08025/7487, Anmeldung bis 19. März
Mittelfranken
11. März: Wachstein, Melkseminar: „Den Zellen auf der Spur –
Qualitätsmilcherzeugung ein gemeinsames Ziel“
Referent: Gerhard Unger, 10 bis 16 Uhr, Gasthaus „Zur Sonne“.
Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Ansbach,
Tel.: 0981/ 85453, Anmeldung bis 3. März
Schwaben
Anfang Februar bis Mitte März: MLP-Online-Seminare:
„Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“
Referenten: Michael Heigemeir und Manuel Spaun
Termin nach Absprache mit den Teilnehmern,
Information & Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Wertingen,
Tel.: 08272/98737, Anmeldung bis 31. Januar
25. Februar: Bissingen, AMS-Seminar:
„Passt ein Melkroboter zu meinem Betrieb?“
Referentin: Christiane Weil, 9.30 bis 15 Uhr,
Information & Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Wertingen,
Tel.: 08272/98737, Anmeldung bis 18. Februar
7. März: Burtenbach, AMS-Seminar:
„Passt ein Melkroboter zu meinem Betrieb?“
Referentin: Christiane Weil, 9.30 bis 15 Uhr,
Information & Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Wertingen,
Tel.: 08272/98737, Anmeldung bis 18. Februar
5
LKV
aktuell
Jetzt neu für alle LKV-Mitglieder: Die RDV-4-M-App
Herdenmanagement. Auf mehr und
mehr Baustellen sollte der moderne
Landwirt am besten gleichzeitig tätig sein, um möglichst alle Bereiche
und Aufgaben seines Betriebes genau und sorgfältig abzudecken. Dabei alle Herdeninformationen, aus
der monatlichen Milchleistungsprüfung (MLP) und aus den täglichen
Beobachtungen im Stall, im Kopf zu
haben, wird fast unmöglich.
Daher will das LKV Bayern seinen
Landwirten nun mit der RDV-4-MApp ein Instrument an die Hand
geben, mit der sie die Ergebnisse
aus der MLP und die eigenen Beobachtungen in der Herde schnell eintragen und ablesen können. Das betriebliche Herdenmanagement wird
dadurch maßgeblich erleichtert. Der
Landwirt muss nicht mehr abends
erst den PC hochfahren, um diese
wertvollen Informationen zu notieren oder abzulesen. Dies geschieht
mit Hilfe der App sofort, das heißt,
zum Zeitpunkt der Beobachtung direkt im Stall.
Die App kann sich jeder Landwirt,
der an der MLP teilnimmt, kostenlos
herunterladen Die Beschreibung des
Downloads finden Sie auf www.lkv.
bayern.de. Sämtliche Tierdaten aus
den Probemelkungen sowie tagesaktuelle Aktionslisten können online im
Stall abgerufen werden. Sogar eine
Liste der „auffälligen Tiere“ bei der
letzten MLP ist in der App verfügbar.
M. Bechter/ E. Vogl
Praktischer Helfer für den Stall-Alltag:
die RDV-4-M-App
Wann hat die Lieblingskuh „Laika“
das letzte Mal gerindert, vor zwei
Wochen oder doch schon vor drei?
Auf welchem Viertel hatte die Kuh
„Marita“ beim letzten Schalmtest
eine deutliche Schlierenbildung,
hinten rechts oder hinten links? Wie
lange ist die Kuh „Sally“ schon belegt? Sollte man da nicht schon eine
Trächtigkeitsuntersuchung durchführen lassen?
Alle diese Fragen und noch viel
mehr lassen sich mit Hilfe von Pro
Gesund, dem Projekt Gesundheitsmonitoring und der LKV-App schnell
und einfach beantworten. Denn wie
häufig kommt es vor, dass man sich
diese Informationen nur schnell
notiert, um sie nicht gleich wieder
zu vergessen. Doch wohin, im Besamungsbuch oder im Stallordner, auf
einem Schmierzettel oder im RDV4-M? Besonders die Dokumentation
von Beobachtungen der Einzeltiere
im Milchviehbetrieb wird in Zukunft
ein immer wichtigerer Bestandteil
bei der täglichen Stallarbeit und dem
6
LKV-Journal
1/14
aktuell LKV
Angemerkt:
Die Gefahr, ein Deutscher zu sein
Eine Untersuchung brachte folgende, interessante Zusammenhänge zu Tage:
Krebs: Deutsche rauchen durchschnittlich mehr Zigaretten als
Norweger – infolgedessen hat
Deutschland eine höhere Quote an
Krebserkrankungen. Allerdings rauchen Deutsche weniger als Griechen
– trotzdem hat Griechenland eine
niedrigere Quote an Krebserkrankungen als Deutschland.
Herzinfarkt: Deutsche haben im
Durchschnitt mehr Übergewicht
als Holländer – infolgedessen hat
Deutschland eine höhere Quote an
Herzinfarkten mit tödlichem Ausgang. Allerdings haben Deutsche
weniger Übergewicht als Mexikaner – trotzdem hat Mexiko eine
niedrigere Quote an Herzinfarkten
als Deutschland.
Leberzirrhose: Deutsche trinken
mehr Alkohol als Ägypter – infolgedessen hat Deutschland eine höhere Quote an Leberzirrhosen. Allerdings trinken Deutsche weniger
Alkohol als Franzosen – trotzdem
hat Frankreich eine niedrigere Quote an Leberzirrhosen als Deutschland.
Was lernen wir daraus?
Das, was uns wirklich umbringt,
ist die Tatsache, dass wir Deutsche
sind. Sobald Sie eine andere Sprache sprechen, werden Sie gesünder
und leben länger.
LKV, interne Auswertung
Neue
Gebühren
für VVVO
Die Gebühren in der Viehverkehrsverordnung, also für
Dienstleistungen der Kennzeichnung und Registrierung,
müssen nach vielen Jahren an
die allgemeine Preisentwicklung angepasst werden.
Um dies zu gewährleisten,
hat der LKV-Ausschuss die Gebühren in der VVVO um 4,1 %
angehoben.
Weitere Informationen dazu
finden Sie unter www.lkv.bayern.de, Menüpunkt Gebührenordnung.
inkl.
t
z
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e
J
tamen
d
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bau
HALLEN &
STÄLLE
Für alle Tierarten:
• Rinder
• Schweine
• Geflügel
• Pferde
• Schafe und Ziegen
Haas Fertigbau GmbH
Industriestraße 8
D-84326 Falkenberg
Telefon +49 8727 18-0
Telefax +49 8727 18-593
[email protected]
www.Haas-Fertigbau.de
1/14
LKV-Journal
7
LKV
aktuell
Der „bayerische Weg“ ist das Ziel
Mittlerweile in seiner zweiten Amtsperiode, befragten wir unseren bayerischen
Landwirtschaftsminister Helmut Brunner nach seinen politischen „Zukunftsplänen“.
nationalen und internationalen Vergleich weiter zu stärken und unsere
bayerische Heimat attraktiv und lebenswert zu erhalten.
LKV-Journal: Herr Minister Brunner, mittlerweile sind die ersten 100
Tage Ihrer zweiten Amtsperiode
vorbei – welche Schwerpunkte verfolgen Sie in den nächsten Jahren
und welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Brunner: Die positiven Erfahrungen aus der ersten Amtsperiode
haben mich bestärkt, den eigenständigen, bayerischen Weg in der
Agrarpolitik konsequent weiterzugehen. Ich will unsere bäuerlichen
Strukturen wettbewerbsfähig, unsere Kulturlandschaften attraktiv
und unsere ländlichen Räume vital
erhalten. Dazu brauchen wir auch
künftig eine flächendeckende und
nachhaltige Landbewirtschaftung in
der Hand der bäuerlichen Familienbetriebe. Jeder Betrieb soll unabhängig von seiner Größe und Ausrichtung
Zukunftschancen haben. Dazu werde ich mich auch künftig für günstige
Rahmenbedingungen einsetzen: Unsere Bauern brauchen passgenaue
Förderprogramme, einen praxisnahen Wissenstransfer, Verlässlichkeit
und finanzielle Stabilität. Mein Ziel
ist es, den Agrarstandort Bayern im
8
LKV-Journal: Die Landwirtschaft
steht immer mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Wie kann man den steigenden Anforderungen der Gesellschaft gerecht werden?
Brunner: Ich bin überzeugt davon, dass gerade unsere bayerischen
Strukturen die besten Voraussetzungen für eine Landwirtschaft bieten,
die dauerhaft im Einklang mit der
Gesellschaft steht. Den Dialog mit
der Gesellschaft brauchen wir deshalb nicht zu scheuen. Die Sensibilität für Fragen des Tierwohls, der Artenvielfalt und des Umweltschutzes
nimmt beständig zu. Diesen Themen
müssen wir uns künftig noch stärker
öffnen. Wir lassen die Landwirte hier
aber nicht allein, sondern unterstützen sie durch praxisnahe Forschung,
Bildung, zielgerichtete Förderprogramme und die Aufklärung der Verbraucher. Denn nur kundige Verbraucher sind auch bereit, etwas mehr für
Produkte auszugeben, die ihren hohen Anforderungen gerecht werden.
LKV-Journal: Stichpunkt Verbraucher: Wie wollen Sie die Nachfrage
nach unseren hochwertigen Produkten langfristig sichern beziehungsweise steigern?
Brunner: Ein wichtiger Schwerpunkt für die kommenden Jahre ist
auf jeden Fall die Stärkung des Absatzes unserer hervorragenden Produkte auf den heimischen wie auch
auf den ausländischen Märkten. Mit
einer konsequenten Qualitätspolitik,
gezielten Absatzfördermaßnahmen
und einer noch stärkeren Vernetzung
der Partner in Ernährungshandwerk,
Gastronomie und den Regionen wer-
den wir die Qualitätsmarke Bayern
weiter stärken und noch bekannter
machen.
LKV-Journal: Welche Rolle spielen
dabei die Sicherung und der Schutz
bayerischer Herkunft?
Brunner: Eine besondere Rolle zur Sicherung von Qualität und
Herkunft spielt unser bestens eingeführtes
Programm „Geprüfte
Qualität – Bayern“. Das wollen wir
durch gezielte Werbung, vor allem
im Einzelhandel, beim Verbraucher
zu dem Zeichen für bayerische Qualitätsprodukte ausbauen. Und um
unsere bayerischen Spezialitäten
vor Nachahmern zu schützen, setzen wir auch auf die Möglichkeiten
des EU-Herkunftsschutzes. Bereits
27 solche Spezialitäten sind EU-weit
geschützt – Bayerisches Bier oder
Allgäuer Bergkäse beispielsweise –,
bei weiteren zwölf läuft derzeit das
Antragsverfahren.
LKV-Journal: Und welche konkreten, politischen Ansätze sehen Sie,
die regionalen Lebensmittelprodukte zu fördern?
Brunner: Der Trend zu regionalen Lebensmitteln ist gerade für die
bayerische Land- und Ernährungswirtschaft eine Riesenchance mit
unseren kleinräumigen und dezentralen Strukturen. Um die Regionalvermarktung zu unterstützen und
die Wertschätzung beim Verbraucher zu steigern, haben wir ein ganzes Bündel von Maßnahmen: Das
reicht von der Veranstaltung der
großen Bauernmarktmeilen in Nürnberg und München über ein spezielles „Fitnessprogramm“ für Regionalinitiativen bis hin zu einem eigenen
Förderprogramm zur Stärkung der
Verarbeitung und Vermarktung redoc
gionaler Produkte. LKV-Journal
1/14
aktuell LKV
Viele Bauern braucht der Landtag
Im neuen Bayerischen Parlament sitzen viele Vertreter aus dem
bäuerlichen Berufstand, auch in hohen Ämtern. Wir gratulieren
unseren Volksvertretern zu ihren neuen Aufgabenund hoffen,
dass sie bei ihren Entscheidungen auf der Seite der Landwirte
stehen und die Anliegen des Berufsstandes auch umsetzen.
Hubert
Aiwanger, Freie
Wähler, Fraktionsvorsitzender,
Agraringenieur,
Landwirt, Rottenburg
a.d. Laaber
Albert Füracker, CSU,
Staatssekretär im Ministerium der Finanzen, für
Landesentwicklung und
Heimat, Beisitzer im CSUParteivorstand, Landwirt, Neumarkt i.d. Opf.
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LKV-Journal
Michael Brückner,
CSU, Mitglied des
Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz, Mitglied
des Ausschusses für
Wissenschaft und
Kunst, Meister für
Gärtnerei und Gemüsebau, Kreisobmann
des BBV Nürnberg
Stadt, Nürnberg
Eric Beißwenger,
CSU, Mitglied des
Ausschusses für
Umwelt und Verbraucherschutz, Mitglied
des Ausschusses für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten,
Kreisvorsitzender der
Mittelstands-Union,
Bankkaufmann, Landwirt, Bad Hindelang
Markus Ganserer, Bündnis
90/Die Grünen, Mitglied
des Ausschusses für Fragen
des öffentlichen Dienstes,
Mitglied des Ausschusses
für Wirtschaft und Medien,
Infrastruktur, Bau und
Verkehr, Energie und Technologie, Diplomingenieur
für Wald- und Forstwirtschaft, Nürnberg
Helmut Brunner,
CSU, Staatsminister für Ernährung,
Landwirtschaft
und Forsten, Landwirtschaftsmeister, CSU-Kreisvorsitzender Lkr.
Regen
Dr. Sepp Dürr,
Bündnis 90/Die
Grünen, Mitglied
des Ausschusses für
Verfassung, Recht
und Parlamentsfragen, Mitglied der
Richter-Wahl-Kommission, Biobauer,
Germering
Dr. Leopold Herz,
Freie Wähler, Mitglied
des Ausschusses für
Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten, Landwirt,
Wertach
Nikolaus Kraus, Freie
Wähler, Mitglied des
Ausschusses für Umwelt
und Verbraucherschutz,
Landwirtschaftsmeister,
1. Vorstand des Verbandes
für Landwirtschaftliche
Fachbildung(VLF), München und stellvertretender
Vorstand des VLF für
Oberbayern, Ismaning
Anton Kreitmair, CSU,
Mitglied des Ausschusses
für Umwelt und Verbraucherschutz, Mitglied des
Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten, Landwirtschaftsmeister, BBV-Bezirkspräsident von Oberbayern,
Erdweg, Lkr. Dachau
Ulrich Leiner, Bündnis 90/
Die Grünen, Stellvertretender Vorsitzender des
Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten, Mitglied des
Ausschusses für Gesundheit und Pflege, Landwirtschaftsmeister, Biobauer,
Sulzberg im Allgäu
Ulrike Müller, Freie Wähler,
stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Mitglied des
Ausschusses für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten,
Bäuerin, Missen-Wilhams
bei Kempten
Gabi Schmidt, Freie
Wähler, Mitglied des
Ausschusses für Arbeit und
Soziales, Jugend, Familie
und Integration,
Landwirtin, Teichwirtin,
Kreisvorsitzende der FW,
stellvertretende Bundesvorsitzende, Uehlfeld,
Mittelfranken
Angelika Schorer, CSU,
Schriftführerin des Präsidiums, Vorsitzende des
Ausschusses für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten,
stellvertretende Vorsitzende
der Arbeitsgruppe Frauen
im Bayerischen Landtag,
Bäuerin, Unternehmerin,
Jengen-Beckstetten
Gisela Sengl, Bündnis 90 /
Die Grünen, Mitglied des
Ausschusses für Bildung
und Kultus, Mitglied des
Ausschusses für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten,
Biobäuerin, Wirtschaftsfachwirtin, Nussdorf
Jürgen Ströbel, CSU, Mitglied des Ausschusses für
Bundes- und Europaangelegenheiten sowie regionale
Beziehungen, Mitglied des
Ausschusses für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten,
Landwirtschaftsmeister,
Rügland, Lkr. Ansbach
Benno Zierer, Freie Wähler,
Mitglied des Ausschusses für Eingaben und
Beschwerden, Mitglied des
Ausschusses für Umwelt
und Verbraucherschutz,
Bürgermeister der Stadt
Freising, Landwirt, Freising
9
LKV
aktuell
Hoflader und Co:
Wer passt zu meinem Betrieb?
Frontlader, Hof- oder Radlader werden in verschiedensten Variationen angeboten. Aber nicht
jeder Lader ist den besonderen Aufgaben auf einem Milchviehbetrieb gewachsen. Wir geben
Tipps, wie Sie den „Richtigen“ finden.
F
üttern, Einstreuen, Misten –
Frontladerschlepper haben auf
Betrieben mit Tierhaltung viel zu
tun. Irgendwann kommen aber auch
sie in die Jahre und müssen ersetzt
werden. Als Alternative für die vielseitigen Arbeiten bieten sich Hof-,
Rad- oder Teleskoplader an. Da der
Lader zahlreiche Betriebsstunden
absolviert, muss er genau auf die
Bedürfnisse des Betriebs zugeschnitten sein. Den einzig Richtigen gibt es
nämlich leider nicht. Vor der Kaufentscheidung sollten Sie daher klären, welche Arbeiten der Lader wo zu
erledigen hat.
Um Ihnen die Kaufentscheidung
zu erleichtern, haben wir Vorzüge
und Grenzen der verschiedenen Hof-,
Rad- und Teleskoplader zusammengetragen und deren Einsatzmöglichkeiten mit denen des Frontladers
verglichen.
10
Frontlader:
Strohbergung top
Die Vorzüge aber auch die Nachteile des Frontladers sind bekannt.
Die Allzweckwaffe kann Futter entnehmen und aufladen, Stroh packen
und auch die meisten Miststreuer
beladen. Besonders bei der Strohbergung ist der Frontlader unschlagbar,
da mit nur einer Maschine Stroh aufgeladen und der Anhänger gezogen
werden kann. Sein großer Nachteil
ist jedoch, dass der Frontlader in den
Ställen wenig rangieren kann, weshalb sich nur einfache Arbeitsachsen
voll nutzen lassen. Zudem schränkt
die Bauhöhe der Schlepper den Einsatz in vielen Gebäuden ein. Von
Nachteil ist auch, dass das Gewicht
des Frontladers hauptsächlich auf
der Vorderachse liegt. Damit kommt
es zu übermäßigem Verschleiß der
Gelenke und Reifen. Hinzu kommt,
dass die Übersicht über das Arbeitsgerät beim Frontlader im Vergleich
zu den anderen Maschinen deutlich
schlechter ausfällt, da die Sicht durch
die Motorhaube sehr eingeschränkt
ist. Der Preis für den Frontlader ist
dagegen unschlagbar, wenn man davon ausgeht, dass ein entsprechender Schlepper im Betrieb vorhanden
ist, kostet der Frontlader etwas 6.000
bis 9.000 Euro ohne Anbaugeräte.
Hoflader:
Wendig in Altgebäuden
Hoflader mit 30 bis 50 PS können in
einigen Bereichen den Frontlader ersetzen. Sie bestechen durch eine sehr
kompakte Bauweise. Mit einer Bauhöhe von rund zwei Metern und einer Breite von 0,90 bis 1,25 Meter sind
die kleinen Hoflader vor allem für
LKV-Journal
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aktuell LKV
den Einsatz in Altgebäuden geeignet.
Derartige Hoflader erreichen eine
Hubhöhe von 2,50 Meter und können eine Bordwand von 2,40 bis 2,50
Meter überheben. Mit ihnen lassen
sich also Standard-Miststreuer und
kleinere Futtermischwagen befüllen.
Allerdings verfügen sie nur über eine
sehr bescheidene Überladeweite von
weniger als 50 Zentimeter. Auch das
Einstreuen mit Rund- oder Quaderballen bis zu einem Durchmesser von
1,20 bis 1,50 Meter ist mit dem Standard-Hoflader möglich.
Die Hubkraft beträgt 1,5 bis 2,0
Tonnen. Die Schubkraft ist im Vergleich zum Frontlader deutlich reduziert, allerdings wird eine maximale
Schubkraft im Milchviehbetrieb auch
nur selten voll genutzt. Auch für den
Hoflader gibt es alle für den Milchviehbetrieb wichtigen Anbaugeräte
wie zum Beispiel Schaufel, Dunggabel, Greifschaufel, Silozange, Kehrmaschine oder Futterbeischieber.
Einfache Handhabung,
gute Übersicht
Der Hoflader bietet einen hohen
Arbeitskomfort. Dank des hydrostatischen Antriebs kann der Fahrer
die Geschwindigkeit mit nur einem
Fahrpedal und der Bremse regeln.
Die Geräte lassen sich einfach mit
Der Frontlader ist eine Allzweckmaschine auf dem landwirtschaftlichen Betrieb.
der Einhebel-Steuerung bedienen,
die Motoren sind für die Wartung
gut zugänglich. Durch den geringen
Abstand zwischen Arbeitsgerät und
Fahrer ist die Übersicht sehr gut. Die
kleineren Hoflader gibt es in der Regel nur mit einer Fahrstufe. Sie erreichen eine Maximal-Geschwindigkeit
von 12 bis 16 Kilometer pro Stunde,
das reicht für den innerbetrieblichen
Einsatz absolut aus.
Auch das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt bei den kleinen Hofladern
mit 750 bis 850 Euro pro PS. Sie kosten zwischen 21.000 bis 35.000 Euro.
Die Lader der leistungsstärkeren
Klasse mit 40 bis 50 PS können mit
Hilfe eines Adapters auch Frontla-
der-Anbaugeräte nutzen. Das erweitert nennenswert den innerbetrieblichen Einsatzumfang von diesen doch
mittlerweile relativ teuren Bauteilen.
So können beim Einstreuen die Strohverteiler alternativ am Schlepper und
am Hoflader genutzt werden.
Radlader:
Für Dauerbelastung ausgelegt
Radlader mit 70 bis 80 PS sind ideal für Milchviehbetriebe. Sie können
mit einer Überladehöhe von 3,20 bis
3,50 Meter und einer Überladeweite
von 0,70 bis 0,90 Meter alle auf dem
Milchviehbetrieb anfallenden Arbeiten wie Füttern, Einstreuen, Misten,
Wir haben verstanden,
was Sie brauchen!
- Hoflader
- Radlader
- Teleskoplader
Thaler GmbH & Co. KG
Weidinger Str. 24
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Deutschland
Tel. +49 (0)8633 50550-0
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LKV-Journal
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www.hoflader.com
LKV
aktuell
Teleskoplader:
Problemloses Beladen
Mit dem Teleskop-Arm sind große Höhen kein Problem. Beischieben oder Kehren erledigen
und damit den Frontlader vollständig
ersetzen. Allerdings muss beim Radlader-Kauf darauf geachtet werden,
dass der untere Schwingenpunkt bei
mindestens 3,30 Meter liegt, denn
nur dann lassen sich fast alle gängigen Futtermischwagen befüllen.
Alternativ kann aber auch eine Hochkippschaufel an den Radlader angebaut werden.
Die Nutzung von Altgebäuden ist
mit dem Radlader durch seine Bauhöhe – im Durchschnitt ist ein Radlader 2,20 bis 2,60 Meter lang und 1,60
bis 1,80 Meter breit – ebenso wie mit
dem Frontlader nur eingeschränkt
möglich. Die Hubkraft variiert je nach
Bautyp erheblich. Sie liegt im Durchschnitt bei 2,50 bis 3,20 Tonnen. Der
Fahrantrieb ist dabei auf 20 bis 30 Kilometer pro Stunde ausgelegt.
Auch die Bedienung des Radladers ist sehr anwenderfreundlich.
Alle Laderfunktionen kann man über
Werkfotos
einen Joystick steuern. Ebenso wird
die Geschwindigkeit durch den hydrostatischen Antrieb nur mit einem
Fahrpedal geregelt. Die Übersicht
für den Fahrer hängt stark von der
Bauweise des Radladers ab. In der
Regel ist die Kabine auf dem Hinterwagen montiert. Dadurch sitzt der
Fahrer nicht direkt am Arbeitsgerät.
Diese Radlader sind aber kompakter
gebaut und erreichen eine größere
Überladehöhe. Auf einem Radlader,
bei dem die Kabine vorne über dem
Gelenk angebracht ist, ist die Übersicht zwar besser, er lässt sich dafür
aber schlechter in niedrigen Gebäuden nutzen.
Der Preis für große Radlader mit 70
bis 80 PS liegt bei 40.000 bis 50.000
Euro, ohne Arbeitsgeräte. Beim Kauf
sollte man darauf achten, dass der
Radlader über einen Euro-Wechselrahmen verfügt. So kann man auch
vorhandene Frontlader-Anbaugeräte
nutzen.
Hoflader können gut in Altgebäuden genutzt werden
FrontladerschlepperHoflader Radlader Teleskoplader
Futtermischwagen
beladen /
0 / +
-
o
+
Überladehöhe
Altgebäude
einstreuen / misten
-
+
-
o
Strohbergung
+
-
- / o
+
Futterentmahme
Silo
+
o ++
Übersicht
Arbeitsgerät
-
+
+
-/o
Hubkraft
o / +
-
+
+
Teleskoplader haben in der Regel
100 PS. Auch sie können den Frontlader vollständig ersetzen, lohnen sich
aber erst, wenn die große Hubhöhe
auch tatsächlich genutzt wird.
Teleskoplader gibt es mit Überladehöhen von 5,7 Meter und mehr. Auf
Milchviehbetrieben haben sich aber
hauptsächlich die kleineren Teleskop­
lader mit einer Überladehöhe von fünf
Metern durchgesetzt. Mit ihrer Überladehöhe und einer Überladeweite
von mehr als einem Meter können alle
Was Sie vor dem Kauf
beachten sollten!
Vor dem Kauf eines neuen Laders
sollten Sie auflisten, welche
Arbeiten Sie mit der Maschine
bewältigen wollen, wie Stroh
bergen, Stroh stapeln, Einstreuen,
Misten, Futtermischwagen befüllen, Futter ranschieben, Anhänger
be- und entladen und wie viel
Hubkraft dafür benötigt wird.
Zudem sollten Sie vorab auch die
Bauhöhe des Mischwagens oder
Miststreuers messen, damit Sie
die mindestens benötigte Überladehöhe und -weite festlegen
können. Bei Altgebäuden lohnt
es sich auch, die Türen und Tore
abzumessen und zu überprüfen,
ob man mit der neuen Maschine
auch rangieren kann. Letztlich
sollte die Maschine in mindestens
90 Prozent der Gebäude genutzt
werden können. Richten Sie
sich beim Kauf aber nicht nach
der kleinsten „Hütte“ auf Ihrem
Betrieb. Denn dann wird die Maschine unweigerlich für die wichtigsten Aufgaben zu klein. Neben
den vier vorgestellten klassischen
Ladervarianten bieten die Hersteller auch andere Lösungen wie
z.B. die teleskopierbare Einarmschwinge an. So findet sich in
jedem Fall eine auf ihren Betrieb
zugeschnittene Maschine.
o= erfüllt; -= nicht erfüllt; += mehr als erfüllt
12
LKV-Journal
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aktuell LKV
Futtermischwagen, und Anhänger
beladen werden. Auch das Stapeln der
Rund- und Quaderballen ist für den
Teleskoplader kein Problem. Hinzukommt, dass man einen Teleskoplader als Zugmaschine zulassen kann.
Sie können dann wie der Frontladerschlepper die gesamte Stroh- und
Ballenbergung erledigen. Die Hersteller bieten alle gängigen Anbaugeräte
an. Mit Hilfe von Adaptern können bei
vielen Teleskopladern auch Frontladeranbaugeräte genutzt werden.
Durch ihre Bauhöhe von 2,00 bis
2,30 Metern bei eingezogenem Teleskoparm und einer Baubreite von 1,50
bis 2,00 Metern können auch niedrigere Altgebäude befahren werden,
wenn die Tore breit genug sind. Dank
der Allradlenkung ist der Teleskoplader besonders wendig, das haben andere Lader nicht. Wer diese Wendigkeit nutzt und braucht, findet keine
Alternative. Das ist bei der Betrachtung des Preis-Leistungsverhältnisses zu berücksichtigen.
Zulassung auf 40 km/h möglich
Je nach Teleskoplader können 2,3
bis 4,5 Tonnen gehoben werden. Er
erreicht in der Regel Fahrgeschwindigkeiten von 20 bis 30 Stundenkilometer. Eine Zulassung auf 40 Kilometer pro Stunde ist möglich. Als
Die motorisierten kleinen Helfer erleichtern manch schwere Handarbeit.
Antrieb werden Wandler mit Powershift-Getriebe oder Hydrostaten angeboten. Im Gegensatz zu Hof- und
Radlader verfügt der Teleskoplader
nicht über eine Knick- sondern über
eine Allradlenkung. Es können dabei
drei Lenkarten aktiviert werden, eine
Vorderachs-, eine Allrad- und eine
Hundeganglenkung. Der Lenkradius
kann größer als beim Hof- und Radlader sein, ist aber kleiner als beim
Frontlader. Entscheidend ist der Achsabstand und die Bereifungsgröße.
Durch die Panorama-Kabine ist die
Übersicht gut. Die Bodennähe der Kabine erleichtert den Einstieg für den
Fahrer. Man muss sich aber zuerst an
die linke Sitzposition gewöhnen. Die
Sicht nach rechts ist sehr begrenzt,
deshalb werden immer häufiger Kameras angebracht.
Klassische Teleskoplader sind deutlich teurer als vergleichbare Radlader.
Sie kosten im Durchschnitt 70.000 bis
80.000 Euro. Auf dem Markt werden
auch teleskopierbare Einarmschwingen beim Hof- oder Radlader angeboten. Überladehöhe und Hubkraft
sind mit denen des Teleskopladers
vergleichbar.
H.-G. Gerighausen,
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Ihr ganz persönlicher Hoftrac® –
mit bedarfsgerechter Ausstattung.
1/14
LKV-Journal
Entdecken Sie die Vielfalt unter:
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13
LKV
Milcherzeugung
Trächtigkeitskontrolle über die Milchzusammensetzung
Milchzusammensetzung für
Betriebsmanagement nutzen
Das LKV Bayern und der Milchprüfring arbeiten derzeit an einer Methode,
den Trächtigkeitsstatus von Kühen anhand von Änderungen in der Milchzusammensetzung zu erkennen. Erste Tests sind erfolgreich verlaufen. Doch um diese
Informationen noch besser zu nutzen, brauchen wir Ihre Hilfe.
zeitig gewarnt werden, wenn etwas
mit der Trächtigkeit nicht stimmt und
sie können dann gegebenenfalls eine
Untersuchung durch den Tierarzt veranlassen.
Der nächste Schritt wird nun sein, die
Zuverlässigkeit des Verfahrens zu verbessern. Dazu benötigen wir Ihre Hilfe.
Bitte melden Sie dem LKV, wenn eine
Kuh verworfen hat. Es reicht vollkommen aus, wenn Sie uns die Ohrmarke
und das Datum des Abortes melden.
Durch Ihre Mithilfe tragen Sie zum
Erfolg des Projektes entschieden bei.
Dr. M. Kammer
Vielen Dank!
D
ie Bestimmung der Milchinhaltsstoffe Fett, Eiweiß, Harnstoff, und
Laktose erfolgt beim Milchprüfring
heute routinemäßig mit Hilfe der Infrarotspektrographie. Bei dieser Untersuchung werden die Milchproben mit
Infrarotlicht durchleuchtet. Je nach
Zusammensetzung der Milch wird
das Licht in verschiedenen Wellenbereichen stärker oder schwächer absorbiert. Die sich daraus ergebenden
Spektralkurven geben Auskunft über
den Gehalt an Inhaltstoffen. Sie werden vom Milchprüfring anschließend
automatisch gespeichert.
Durch die Fütterung, das Laktationsstadium, eine Krankheit oder
Trächtigkeit ändert sich die Zusammensetzung der Milch. Als Folge davon ändert sich auch die Spektralkur-
14
ve. Das will das LKV nun nutzen, um
den Trächtigkeitsstatus einer Kuh anhand der Änderung der Milchzusammensetzung zu erkennen. Denn die
Infrarotspektren der nicht-trächtigen
Kühe unterscheiden sich von denen
der trächtigen Tiere. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass keine
zusätzlichen Kosten entstehen, denn
die Infrarotspektren fallen bei der
Untersuchung der Milchinhaltsstoffe
ohnehin an und werden sowieso gespeichert.
Wichtig wäre jetzt noch die regelmäßige Überprüfung, ob das Tier,
nachdem es einmal aufgenommen
hat, weiterhin trächtig ist oder ob ein
Abort stattgefunden hat. So könnten
die Landwirte – nach einem erfolgreichen Abschluss des Projekts – recht-
So einfach melden Sie die Informationen über einen Abort:
""Am einfachsten geht es, wenn Sie
die Ohrmarkennummer und das
Datum des Aborts noch gleich im
Stall auf Ihrem Smartphone in die
APP für MLP-mobile eingeben.
""Oder Sie tippen die beiden Kennzahlen an Ihrem Computer in
RDV-4-M ein. Hierzu wählen Sie
das entsprechende Tier in der
Tierliste aus, klicken anschließend auf die Menüpunkte „Aktionen und Beobachtungen“, „Neue
Aktion/Beobachtung erfassen“,
„Fruchtbarkeit“ „Abort“.
""Eine weitere Alternative ist, dass
Sie die Kuhnummer und das Abgangsdatum notieren und Ihr LOP
überträgt die Daten bei seinem
nächsten Besuch in seinen Laptop.
LKV-Journal
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LKV
Milcherzeugung
Zu Besuch bei Georg Liegl,
stellvertretender LKV-Vorsitzender
„Wenn ich in einem Amt bin,
möchte ich etwas bewegen“
Georg Liegl wohnt da, wo andere Urlaub machen. Aschau in der Gemeinde Söchtenau
liegt am Simsee vor den Toren Rosenheims. Wir haben ihn auf seinem Betrieb besucht.
Die Kälberiglus stehen bei Georg Liegl vor dem Stall unter Dach. Viel frische Luft hat
sich gut bewährt.
M
alerisch schmiegen sich die
kleinen Weiler in das voralpine
Hügelland. Die Landschaft wird bestimmt von saftigen Wiesen und Weiden und der gigantischen Kulisse der
16
Chiemgauer Alpen. Aschau liegt im
klassischen Grünlandgürtel, die Feldwirtschaft beschränkt sich auf den
Anbau von Silomais und Futtergetreide. Auch auf dem Betrieb Liegl wer-
den nur wenige Hektar Getreide gebaut, Tritikale und Winterweizen für
den Futtertrog. Damit und mit Kleegras lockert Georg Liegl die Maisfruchtfolge auf. Eiweißlieferant für
die Milchkühe ist das Grünland. Es
wird intensiv genutzt, sechs Schnitte
sind die Regel. Bei 1300 mm Niederschlag im Jahr ist das gut zu schaffen.
Voraussetzung dafür sind allerdings
gute und ertragreiche Grasbestände. Deshalb bewirtschaften die Liegls
auch kaum noch richtig alte Dauergrünlandflächen, sondern meistens
Neuansaaten. Weidelgrasmischungen und Kleegras liefern Futter bester Qualität.
Derzeit werden bei Georg Liegl 75
Kühe gemolken. Der Milchbauer aus
Aschau hat keinen neuen Stall gebaut, sondern eine Umbaulösung
realisiert. Die Wände wurden aufgebrochen und so neue Liegeflächen im
Stall und im Freien geschaffen. „Ein
neuer Stall, das ist dann etwas für die
nächste Generation.“ meint der MilLKV-Journal
1/14
Milcherzeugung LKV
cherzeuger mit Leib und Seele. Unbedingt Wachsen will er nicht, sein
Wunsch ist es, im Stall noch besser
zu werden. Mehr Tierkomfort, mehr
Tiergesundheit und höhere Leistungen heißen seine Ziele für die Milchproduktion.
Georg Liegl hat seinen Betrieb auf
solide Fundamente gestellt. Nicht
das, was „in“ ist, zählt für ihn, oder
das, „was alle schon immer gemacht
haben“, sondern das, was sich rechnet. „Es muss bei meiner Arbeit auch
etwas rausspringen. Nur arbeiten
ohne Gewinn, das würde mich nicht
zufriedenstellen. Auch ein gewisser Lebensstandard ist wichtig. Wir
haben fünf Kinder, da muss sich der
Betrieb rechnen, sonst funktioniert
es nicht.“ Damit sich sein Betrieb
rechnet, legt Georg Liegl großen
Wert auf eine optimale Auslastung
der Maschinen. Nicht zuletzt deshalb haben die fünf Landwirte, die
es in Aschau gibt, eine Maschinengemeinschaft gegründet. Sie nutzen
fast die gesamte Technik gemeinsam, die Bodenbearbeitungsgeräte,
den Ladewagen, den Schwader. „So
können wir uns schlagkräftige Maschinen leisten, die sind ganzjährig
ausgelastet und nach ein paar Jahren
können wir sie gegen bessere Technik
austauschen. Davon profitieren wir
alle.“ Selber hat Georg Liegl nur noch
einen Radlader zum Silowalzen, der
aber wird auch in anderen Betrieben
eingesetzt. „Das läuft bei uns fünf
Bauern seit über 20 Jahren wirklich
mit großem Erfolg. Viele Berufskollegen können das nicht verstehen, dass
das möglich ist, aber es funktioniert.
Natürlich muss man sich da zusammenraufen und jeder Einzelne muss
auch mal zurückstecken können.“
Georg Liegl ist Landwirt von der
Pike auf. Nach der klassischen Ausbildung hat er die Meisterprüfung
abgelegt und einen Grundkurs in
Landsberg besucht. „Das war eigentlich meine Initialzündung für's Ehrenamt. Die haben uns immer wieder
gesagt, Ihr dürft das nicht den anderen überlassen sondern müsst Euch
selbst engagieren. Das habe ich ernst
genommen.“
1/14
LKV-Journal
Georg Liegl hat eine Umbaulösung gewählt und in der Scheune neben dem Stall
Liegeboxen geschaffen.
Früh hat sich der Milcherzeuger
aus Aschau ehrenamtlich eingebracht, zunächst bei der katholischen
Landjugend, dann als Kreisvorsitzender beim bäuerlichen Arbeitskreis, als
Obmann des Bayerischen Bauernverbands – da war er auch im Kreisvorstand aktiv – und als Vorsitzender des
Verbandes für landwirtschaftliche
Fachbildung in Bayern (VlF) in Ro-
senheim. „Das Schöne am Ehrenamt
ist, dass man mit vielen Leuten zu
tun hat. Das bereichert und erweitert
den Horizont. Außerdem kann man
etwas bewegen. Das war für mich
das Wichtigste. Wenn ich in einem
Amt bin, dann möchte ich etwas bewegen.“ Nicht zuletzt deshalb sitzt
Georg Liegl auch seit zwölf Jahren im
Gemeinderat und hat sich als zweiter
Biertreber wird auf dem Betrieb Liegl im Foliensilo gelagert.
17
LKV
Milcherzeugung
75 Kühe stehen bei Familie Liegl im Stall.
Bürgermeister engagiert. „Wenn du
in der Gemeinde etwas voranbringt,
dann siehst du das gleich und das
macht Spass und du tust es gern.“ Außerdem will er das Feld nicht einfach
nur anderen überlassen, sondern
auch die Interessen seines Berufsstandes einbringen. Nicht umsonst
gilt die Meinung der „Bauernfraktion“ in Söchtenau viel.
Beim Erzeugerring ist Georg Liegl
noch nicht so lange dabei. 2010 hat
ihn Sepp Ranner, LKV-Ehrenvorsitzender, als Vorsitzenden des Milcher-
zeugerrings von Miesbach vorgeschlagen. Sepp Ranner war es auch,
der ihn in den LKV-Vorstand geholt
hat. Denn er kannte sein Geschick
und seine Fähigkeiten, Verhandlungen zu führen, seine feine, aber bestimmte Art, etwas auf den Weg zu
bringen. Zunächst hat Georg Liegl
noch gezögert, dieses Amt zu übernehmen, doch heute weiß er, es war
die richtige Entscheidung. Die Arbeit
im LKV macht ihm großen Spaß. Und
der Milcherzeuger aus Oberbayern
hat ehrgeizige Pläne. „Ich wünsche
mir, dass die Beratungsabteilung
bei uns so etabliert ist, dass es ohne
LKV nicht mehr geht. Die Leistungsprüfungen sind die Grundlage, die
brauchen wir, und natürlich die Tiergesundheit. Ziel muss es sein, einen
möglichst großen Nutzen für den
Landwirt zu erreichen.“ Georg Liegl
war immer schon Fan von neutraler Beratung, bei der die guten Ratschläge kostbar sind und deshalb
nicht ganz umsonst sein können, so
wie Beratung etwa in den Landwirtschaftskammern in Nord- und Westdeutschland. In dieser Tradition sieht
er die Aufgabe des LKV.
Offen und aufgeschlossen ist Georg Liegl immer gewesen. Urlaub ist
für ihn ein Muss. „Ich bin der Meinung, dass jeder Landwirt Urlaub
machen sollte und machen kann.
Das ist doch in erster Linie eine Frage
des Vertrauens. Ich habe 20 Lehrlinge
ausgebildet, wenn der Lehrling etwas
eingearbeitet ist, dann klappt´s.“
Nur eines mag Georg Liegl nicht, das
Jammern der Bauern. „Wer nur herumwoiselt“, meint der Milcherzeuger, „der braucht sich nicht wundern,
wenn die Kinder nicht in den Betrieb
einsteigen wollen.“ Seine Kinder wollen einsteigen. Gleich zwei seiner
Söhne haben den Beruf des Vaters
gewählt. Dem ist es gelungen, die
Begeisterung für das Unternehmen
Landwirtschaft an seine Kinder weiG. Helm
terzugeben. Die Kühe haben die Wahl – wer will,
kann auch im Freien übernachten.
Denn beim Stallumbau wurden auch
draußen Liegeboxen angebaut.
18
LKV-Journal
1/14
Futtereffizienz!
MIT LELY MEHR MILCH
AUS DEM GRUNDFUTTER
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QR - Code
scannen und
Futtereffizienz bei
Lely erleben!
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LKV
Milcherzeugung
Betriebsvergleich für AMS-Betriebe frei geschaltet
Eigene Stärken und
Schwächen erkennen
Rund 1.200 Milchkuhhalter in Bayern melken ihre Kühe heute mit einem automatischen
Melksystem (AMS), also mit dem Roboter, und nahezu täglich werden es mehr. Für sie bietet
das LKV jetzt auch die Möglichkeit, den eigenen Betrieb mit anderen zu vergleichen.
Dr. Dorette Sprengel und Reinhard Korndörfer stellen Ihnen die neue Online-Anwendung vor.
D
ie Steuerung des Kuhverkehrs
und die Auslastung der Melkanlage sind für AMS-Betriebe von zentraler Bedeutung. Damit Sie wissen,
wie es bei Ihnen läuft, steht jetzt in
MLP-online ein spezieller Betriebsvergleich für AMS-Betriebe zur Verfügung. Er enthält alle wichtigen Maßzahlen, die für einen erfolgreichen
Betrieb der automatischen Melkanlage entscheidend sind.
Betriebe im Vergleich
Im AMS-Betriebsvergleich werden
nicht nur die aktuellen, monatli-
20
chen Mittelwerte des eigenen Betriebes angezeigt, sondern auch die
Durchschnittswerte aller Betriebe
in Bayern, die die entsprechenden
Daten liefern. Denn die Auswertung
kann nur für solche Betriebe erstellt
werden, die ihre Einzelgemelkergebnisse per E-Mail an das LKV weiterleiten.
Sobald ausreichend Daten vorhanden sind, können zusätzlich auch
regionale Vergleiche erstellt werden.
Daher ist es für alle wichtig, dass
möglichst viele Betriebe mitmachen.
Ihr LOP unterstützt Sie bei der Einrichtung des Datenversandes.
Zusätzlich zu den aktuellen
Durchschnittsergebnissen können
Sie auch die Ergebnisse des Vormonats einsehen. Da bisher nur wenige
Betriebe mehr als eine Melkbox installiert haben, wird das Bayernmittel nur aus Betrieben mit einer Melkbox berechnet.
Es wird allgemein empfohlen, dass
das Einzelgemelk mindestens sechs
bis acht Kilogramm Milch bringt und
die Kühe mindestens zweimal pro
Tag zum Melken gehen sollten, damit sie sich nicht selber trockenstellen. Der Betriebsvergleich zeigt
daher die Verteilung der EinzelLKV-Journal
1/14
Milcherzeugung LKV
gemelksmengen für alle Tiere und
getrennt nach Laktationsabschnitten.
Er zeigt Ihnen auch die durchschnittliche Leistung pro Tag für
die einzelnen Laktationsabschnitte
und die durchschnittliche Leistung
getrennt nach der Zahl der Gemelke. So lag im November 2013 die
tägliche durchschnittliche Leistung
einer Kuh mit nur einem Einzelgemelk bei 10,8 kg Milch, bei drei
Gemelken pro Tag lieferte die Kuh
27,4 kg.
Hilfreiche Informationen
Im AMS-Betriebsvergleich können
Sie aber auch die Zahl der Gemelke
pro Tier und Tag und die Zwischenmelkzeiten analysieren. Außerdem
gibt die Tabelle Auskunft über die
Verteilung der Gemelke auf Tag- und
Nachtzeiten und die Zahl der gemolkenen Kühe pro Tag. So können
Sie mit einem Blick nachprüfen, wie
Ihr Roboter ausgelastet wird – eine
Grundvoraussetzung für den optimalen Betrieb.
Derzeit melden 400 AMS-Betriebe ihre Daten ans LKV. Damit ist ein
aussagekräftiger Betriebsvergleich
möglich und deshalb wird das System jetzt noch weiterentwickelt. Das
Herdenmanagementprogramm des
Melkroboters speichert und wertet
eine Menge Daten für jedes Einzeltier aus. Bis jetzt aber fehlen noch
entsprechende Darstellungen zur
Herdenübersicht. Hier wird das LKV
in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub ansetzen. Hier könnten praxisnahe Auswertungen nach
dem Probemelken helfen, die Herdenführung zu optimieren.
Doch der Betriebsvergleich ist nur
möglich, wenn alle Gemelke nach
dem Probemelken per E-Mail an die
LKV-Zentrale übermittelt werden.
Inzwischen ist es bei allen Fabrikaten relativ einfach, den so genannten ADIS-Datensatz weiterzuleiten.
Fragen Sie Ihren Techniker oder den
LOP, der hilft Ihnen gerne bei Einrichtung des Datenversands.
Keine Auswertung ohne E-Mail
Die E-Mail-Meldung der Leistungsdaten wird in der Zukunft noch mehr
an Bedeutung gewinnen, vor allem
wenn es einmal möglich ist, auch Daten zur Melkbarkeit zu übermitteln
und auszuwerten. Eines ist aber jetzt
schon möglich: Der Vergleich mit den
Kollegen. Der ist immer interessant
und kann eigene Stärken und Schwächen aufdecken.
Sind Sie schon Rindergrippe - Spezialist?
Lungenschutz aus einer Hand. Natürlich von MSD Tiergesundheit.
Fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem effektiven Rindergrippe - Management
Intervet Deutschland GmbH – ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit
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LKV
Milcherzeugung
22
LKV-Journal
1/14
Milcherzeugung LKV
Fütterungscheck mit dem Zwischenbericht
Wissen, was
drin steckt: Der
Eiweißgehalt
Elfmal jährlich erhalten Sie den Zwischenbericht mit den aktuellen Milchleistungsergebnissen Ihrer Herde. Er enthält nicht nur Informationen über den Leistungsstand Ihrer
Kühe, sondern deckt gezielt Schwachstellen auf Ihrem Betrieb auf. Entscheidend dabei
ist allerdings zu wissen, worauf bei der Masse an Zahlen geachtet werden muss. Unsere
Fütterungsberater erklären, wie Sie die Ergebnisse richtig beurteilen und wie Sie Probleme lösen können. Diesmal dreht sich alles um den Eiweißgehalt in der Milch.
D
er Eiweißgehalt der Milch, in
„Eiweiß-Prozent“ angegeben,
hat eine große Bedeutung. Er spielt
für die monatliche Milchgeldabrechnung eine Rolle und gibt Auskunft
über 3,8 Prozent, ergibt sich ein Energieüberschuss. Wird die Kuh nicht
optimal mit Energie versorgt, kann
das schwerwiegende Konsequenzen
haben.
mehr Energie auf als notwendig.
Eiweißwerte unter 3,2 Prozent sind
besonders in der frühen Laktation zu
beachten. Kühe steigern unmittelbar nach der Geburt die Milchmenge
sehr rasch, aber die Futteraufnahme
reicht nicht aus, um den erforderlichen Energiebedarf zu decken. Daraus resultieren Probleme wie der
Abbau von Körperfett oder Fruchtbarkeitsprobleme wie zum Beispiel
Eierstockzysten (s. Abbildung 1).
Um genügend Milcheiweiß zu bilden, muss die Kuh mit ausreichend
nutzbarem Rohprotein versorgt werden, das von den Pansen-Mikroorganismen produziert wird. Dafür ist
eine ausreichende Energieversorgung der Kuh notwendig.
Abb. 1: Ein Blick in die MLP-Online Anwendung (RDV4M) zeigt, dass im vorliegenden
Beispielsbetrieb die Kühe mit wenig Milch eher zu hohe Milcheiweißwerte aufweisen, bei den Kühen mit viel Milch sind die Milcheiweißwerte eher niedrig.
über die Energieversorgung der Kuh.
Anhand des Eiweißgehaltes kann
nämlich die Energieversorgung beurteilt werden. Liegt der Wert unter 3,2
Prozent weist das Tier einen Energiemangel auf, steigt der Eiweißgehalt
1/14
LKV-Journal
Ein Energieüberschuss führt vor
allem in der Spätlaktation, zur Verfettung des Tieres und zu einer Vorschädigung der Leber. Das wiederum
verusacht Stoffwechselstörungen in
der Folgelaktation. Die Kühe nehmen
Abb. 2: Zahl der Betriebe mit Energiemangel,
abgeleitet aus dem „Eiweiß-Prozent“-Wert
23
LKV
Milcherzeugung
Eine Auswertung der MLP-Daten
hat ergeben, dass der Energiemangel auf vielen Betrieben ein Problem
darstellt (s. Abbildung 2). Vor allem in
den Sommermonaten werden die gewünschten Werte nicht erzielt. Dabei
lässt sich ein Unterschied zwischen
Ackerbau- und Grünlandbetrieben
erkennen.
In Grünlandregionen fällt dieser
Energiemangel noch deutlicher aus.
Der erforderliche Energiegehalt kann
dort schon mit dem Grundfutter nicht
erzielt werden. Denn häufig ist keine
Maissilage vorhanden, im Sommer
wird dann nur Grünfutter gefüttert.
Grünfutter hat jedoch meist niedrige Trockensubstanzgehalte, deshalb
fällt es den Kühen schwer, sich damit
voll zu fressen.
E. Vogl
Nachgehakt:
Der LKV-Fütterungsberater spricht über
seine Erfahrungen aus der Praxis
Manfred Waltner ist im
Oberallgäu und im Raum
Lindau als Fütterungsberater
unterwegs. Er betreut derzeit
rund 140 Betriebe und ist über
die Verwaltungsstelle Kempten zu erreichen.
LKV Journal: Welche Faktoren
beeinflussen den Eiweißgehalt der
Milch?
Waltner: Sehr viele: Das ist zum
einen die Genetik, aber auch die
Rasse und der jeweilige Laktationsabschnitt der Kuh. Und dann spielt
natürlich auch die Fütterung eine
große Rolle. Entscheidend sind dabei die Qualität der Futtermittel,
der Energiegehalt, die so genannten
nXP-Werte, also die Menge an Rohprotein im Futter, die Milchkühe im
Dünndarm aufnehmen können, der
Stärkegehalt und die Stärkebeständigkeit. Wichtig für den Eiweißgehalt
ist aber auch das Futtertischma-
24
nagement und die Optimierung der
Ration, die gezielte Rationsergänzung mit Energie, und nutzbarem
Eiweiß.
LKV Journal: Warum spielt die
richtige Mischung des Futters eine
so große Rolle?
Waltner: Die gute Mischung der
Futtermittel vermehrt die Zahl der
Pansenmikroben. Dadurch wird von
der Pansenflora mehr bakterielles Eiweiß gebildet, das heißt, die Milcheiweißsynthese wir erhöht.
Entscheidend ist auch der Harnstoffgehalt in der Milch, er sollte
nicht unter 15 bis 20 liegen, ein nied-
riger Zellgehalt, aber auch Kuhkomfort, Stallklimagestaltung und die
Wasserversorgung sind wichtige und
nicht zu unterschätzende Einflussfaktoren.
Und zu guter Letzt ist der Milcheiweißgehalt meist auch abhängig
vom Milchfettgehalt der Kuh.
LKV Journal: Gibt es Betriebstypen
die für hohe Eiweißwerte besonders
anfällig sind?
Waltner: Auffallend positiv sind
meist Heumilchbetriebe mit sehr guter Grundfutterqualität und Betriebe
mit aufgewerteter und optimierter
Mischration mit zusätzlicher Kraftfuttergabe für hohe Milchleistungen.
Niedrige Eiweißwerte haben oft
Betriebe mit schlechter Grundfutterqualität, sowie Betriebe mit zu geringer Futteraufnahme. Ferner muss
ich immer wieder feststellen, dass oft
Ökobetriebe und Betriebe mit sehr
geringem Kraftfutteraufwand einen
niedrigen Milcheiweißgehalt haben.
LKV Journal: Kann es bei dauerhaft
überhöhten Eiweißwerten zu Problemen bei den Tieren kommen?
Waltner: Ein hoher Milcheiweißgehalt ist grundsätzlich kein Problem.
Hohe Eiweißwerte fordern die
Kühe, aber bei optimaler Fütterung
und Haltung haben sie keine Probleme damit. Problematischer ist
LKV-Journal
1/14
Würmer
Milcherzeugung LKV
fressen
Milch!
ge
0 Ta zeit
e
Wart ilch
auf M
Parasiten bedrohen
auch im Stall
Produktivität und
Herdengesundheit
Zoetis
Deutschland
GmbH | Schellingstraße 1 | 10785 Berlin
1/14
LKV-Journal
25
LKV
Milcherzeugung
die Versorgung mit zu hohen Energiegehalten zum Ende der Laktation.
Hohe Eiweißprozente können möglicherweise bei altmelkenden Kühen
auf einen solchen Energieüberschuss
hinweisen. Die überhöhte Energiezufuhr bringt meistens eine reduzierte
Futteraufnahme mit sich, das wiederum begrenzt die Milchmenge.
LKV Journal: Haben niedrige Eiweißwerte einen negativen Einfluss
auf die Gesundheit oder die Leistung
der Tiere?
Waltner: Niedrige Eiweißgehalte
in der Milch deuten meist auf eine
mangelnde Energieversorgung hin.
Bei hohen Milchleistungen von 40
bis 50 Litern sehe ich aber erst ein
Problem bei Werten unter drei Prozent Eiweiß.
Mangelnde
Energieversorgung
bringt ja viele Probleme mit der
Fruchtbarkeit, aber auch Stoffwechsel-, Klauen- und Leberprobleme, welche durch Ketose verursacht werden
und die Leistung der Kühe mindern.
Auch die subklinische Acidose ist
oft Ursache von niedrigen Eiweißgehalten.
LKV Journal: Mit welchen Futtermitteln kann man den Eiweißgehalt
gezielt heben?
Hochwertige Gras- und Maissilagen erhöhen die Futteraufnahme und
wirken sich somit positiv auf den Milcheiweißgehalt aus.
26
Waltner: Heben kann man ihn mit
sehr guten Gras- und Maissilagen,
und bestbelüftetem Dürrfutter, heißluftgetrocknetem Gras wie Graskobs
oder Häckselheu, mit Press- oder
Melasse-Schnitzeln, Biertreber oder
Kartoffelpülpe.
Den Eiweißgehalt fördern kann
man auch über Kraftfutter mit hohem
Maisanteil und möglicherweise auch
mit geschütztem Protein. Wichtig ist
auch die ausreichende Versorgung
mit Mineralstoffen und Vitaminen.
Außerdem sollte das Angebot an leicht
fermentierbarer und stabiler Stärke
und an abbaubarem und pansenstabilem Protein richtig bemessen werden.
Während Futtermittel mit hohem Rohfettgehalt den Eiweißgehalt senken.
Allerdings muss der Einsatz von
speziellen Futtermittel oder Futterzusätzen ökonomisch sinnvoll sein,
denn er führt nicht in jedem Fall zum
gewünschten Erfolg.
LKV Journal: Wieso ist die Qualität der Gras- und die Maissilage so
wichtig?
Waltner: Hochwertige Gras- und
Maissilagen erhöhen die Futteraufnahme und wirken sich somit positiv
auf den Milcheiweißgehalt aus.
Grassilagen sollten hohe nXP- und
Energiegehalte haben und mehr als
30 Prozent Trockensubstanzgehalt.
Bei Maissilagen sehe ich hohe Stärkegehalte in Verbindung mit einem
Trockensubstanzgehalt von über 33
Prozent als vorteilhaft.
In Grünlandgebieten passt Silomais hervorragend zu Silagen vom
vierten bis sechsten Schnitt.
LKV Journal: Und wie kann man
den Eiweißgehalt in der Milch mit
der Kraftfuttergabe steuern?
Waltner: Das Kraftfutter muss
leistungsgerecht zugeteilt werden.
Zu Beginn der Laktation soll die Kraftfuttergabe nicht zu schnell gesteigert
werden. Die Menge des Kraftfutters
muss je nach der Kondition der Kuh,
je nach ihrem Body-Condition-Scoring (BCS), also der Beurteilung ihrer
Körperkondition, gesteigert oder gesenkt werden. Das gilt vor allem für
das letzte Laktationsdrittel.
LKV-Journal
1/14
Milcherzeugung LKV
Unsere Systeme für Ihre Wirtschaftlichkeit
Immer meine Wahl – automatische und konventionelle
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Das Melken und Kühlen gehört für jeden Milcherzeuger zu
den Bereichen, bei denen er seine Erträge klar vor Augen
hat. Und wenn 20 % der Tiere 80 % der Arbeit ausmachen
– egal, ob automatisch oder konventionell gemolken wird –
kommt es auf das betriebsindividuelle Konzept an. Hier bietet
Ihnen z. B. der Melkroboter MIone alle Möglichkeiten:
Er macht Sie unabhängig von starren Melkzeiten, wächst
durch sein Modulsystem mit Ihrer Herdengröße und ist mit
einem Melkzentrum in ein schlüssiges Gesamtkonzept eingebunden. Damit bietet Ihnen der MIone mehr Arbeitseffektivität, höheren Tierkomfort und mehr Wirtschaftlichkeit.
GEA Melken & Kühlen | Westfalia Surge
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Fax (0 80 74) 91 71 53
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Josef Buchhart
86676 Ehekirchen-Weidorf
Tel. (0 82 53) 66 00 + 70 77
[email protected]
Ludwig Fischl Landtechnik
94234 Viechtach
Tel. (0 99 23) 33 31
[email protected]
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Alois Göppel Landtechnik e.K.
Ulmer Straße 24 · 87748 Fellheim
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Tel. (0 98 57) 8 07 · Fax 18 07
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Tel. (0 91 07) 92 46 34 · Fax 92 46 35
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Tel. (0 86 84) 12 92 · Fax 92 23
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83209 Prien · Tel. (0 80 51) 57 11
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1/14
LKV-Journal
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Gewerbegebiet 3 · 92355 Velburg
Tel. (0 91 82) 24 76
[email protected]
Raiffeisenbank im Stiftland eG
Geschäftsbereich Ware
Bahnhofstr. 41-43
95643 Tirschenreuth
Tel. (0 96 31) 86 - 4 28 · Fax 86-4 41
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Elektro Rötzer
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www.melktechnik-roetzer.de
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Hauptstraße 11
83562 Rechtmehring
Tel. (0 80 76) 91 88 - 0 · Fax 91 88 - 20
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GEA Farm Technologies
27
LKV
Beratung
LKV-Profi-Seminar – den Zellen auf der Spur
„Millionäre“ im Stall – was tun?
Von Kelheim bis in den Bayerischen Wald, von Eggenfelden bis Abendsberg, in ganz
Niederbayern war Melkberater Anton Huber unterwegs, um die Landwirte bei der Sicherung einer guten Eutergesundheit und bei der Produktion von Qualitätsmilch zu unterstützen. Hohe Zellzahlen sind eines der größten Probleme im Kuhstall, entsprechend
gefragt waren seine Melkseminare. Auch in Eppenschlag im Landkreis Freyung-Grafenau
sind die Bäuerinnen und Bauern gekommen, weil sie Probleme im Stall haben. Oder weil
sie keine Probleme haben und das so bleiben soll.
T
reffpunkt ist halb zehn in einer
Gastwirtschaft in Eppenschlag
im Bayerischen Wald. Im Nebenraum
ist alles für uns vorbereitet. Die meisten Teilnehmer kennen sich nicht.
Deshalb beginnt Anton Huber gleich
mit einer kleinen Vorstellungsrunde,
sozusagen zum Aufwärmen. Immer
zwei von uns fragen sich gegenseitig aus, dann stellt jeder seinen
Nachbarn der Runde vor: woher man
kommt, wie viel Kühe im Stall stehen,
28
mit welchem Melksystem gearbeitet
wird, Fragen – die wir den ganzen Tag
über immer wieder brauchen werden. Denn hohe Zellzahlen haben
viele Ursachen.
Zunächst aber erklärt Anton Huber, warum überhöhte Zellen ein
Problem sind. Sie sind quasi eine
Abwehrreaktion der Kuh auf eine
Infektion mit Erregern. Zellen sind
abgestorbene Milchbildungszellen.
Durch hohe Zellgehalte verändern
sich die Milchinhaltsstoffe. Die Milch
lässt sich dann zum Beispiel nicht
mehr richtig verkäsen. Das kann die
Molkerei natürlich nicht gebrauchen,
deshalb müssen zu hohe Zellgehalte
verhindert werden. Auch der Landwirt
hat übrigens Nachteile: eine Kuh mit
überhöhtem Zellgehalt gibt weniger Milch. Liegt der Zellgehalt einer
5.000-Liter-Kuh bei 100.000, gibt sie
rund drei Prozent weniger Leistung,
liegt der Zellgehalt bei einer Million,
LKV-Journal
1/14
Beratung LKV
Warum besuchen Sie das Melkseminar?
„Ich habe einzelne „Millionäre“ im Stall,
die möchte ich gerne wegbringen.“
Paul Kapfhamer,
75 Milchkühe
„Kühe, die Mastitis haben, kosten unheimlich viel Zeit beim Melken. Du
musst sie immer gesondert behandeln,
bis das Viertel wieder ausgeheilt ist, das
hält furchtbar auf. Deshalb möchte ich
jetzt alles tun, um so wenig Euterentzündungen zu haben, wie möglich.“
dann macht der Milchverlust schon
zwölf Prozent aus. Bei Hochleistungskühen mit 9.000 Liter Jahresleistung
fallen die Milchverluste noch höher
aus. Insgesamt, rechnet Anton Huber den Teilnehmern vor, kostet eine
klinische Mastitis den Landwirt rund
440 Euro. Bei 20 Mastitis-Kühen im
Jahr macht das immerhin einen Verlust von 9.000 Euro aus. 9.000 Euro,
die der Milcherzeuger nicht wirklich
sieht, die ihm aber in der Kasse fehlen. Hohe Zellzahlen bringen also
nicht nur einen blauen Brief von der
„Ich habe einzelne Kühe, die haben Probleme mit der Ausheilung und müssen
dann weg. Wie kann ich das verhindern?“
Susanne Maurer,
45 Milchkühe
Paula Ertl,
100 Milchkühe
Molkerei, sondern kosten richtig Geld.
Ziel müsse es nun sein, sagt Anton
Huber, die Ursachen zu finden, die zugrunde liegen. Um die Ursachen aufzuspüren, gibt es viele Möglichkeiten:
den Zwischenbericht zum Beispiel,
die Ergebnisse vom Milchprüfring,
RDV-online oder die Milchflusskurve.
Ein Blick auf diese Daten verrät viele
Schwachstellen. Ein wichtiger Faktor
ist auch die Zeit. Wie lange hat die
Kuh Probleme und vor allem zu welchem Zeitpunkt?
Anton Huber hat nun für alle Teil-
nehmer ein ganzes Paket an verschiedenen Auswertungen zu einem
Musterbetrieb mitgebracht. In kleinen Gruppen machen wir uns über
die Tabellen und Grafiken her und
versuchen herauszufinden, wo die
Probleme in dem aufgeführten Musterstall liegen. Ganz leicht ist das
nicht, denn Anton Huber hat ein paar
Fallen eingebaut, die gilt es herauszufinden. Nach eifrigen Diskussionen
kommen wir wieder in der ganzen
Runde zusammen und besprechen
unsere Ergebnisse. Für manchen war
Es lohnt sich, die Daten aus der Milchleistungsprüfung zur Schwachstellenanalyse heranzuziehen.
1/14
LKV-Journal
29
LKV
Beratung
das ein Aha-Erlebnis, denn nicht jeder
hat die Daten, die jedem Betrieb mit
Milchleistungsprüfung monatlich ins
Haus flattern, bisher zur Schwachstellenanalyse herangezogen.
Wir bestellen eine neue Runde Kaffee und weiter geht’s, den Zellen auf
der Spur. Anton Huber erläutert uns,
warum hohe Zellzahlen eine Faktorenkrankheit ist. Dabei spielen vor
allem drei Faktoren eine Rolle: die
Kuh selbst, die Umwelt, wie Haltung,
Fütterung und Melktechnik, und natürlich auch der Erreger. Dabei gibt
es zwei Gruppen von Erregern: den
Erreger, den sozusagen die Kuh mitbringt und der von Kuh zu Kuh übertragen wird, und den Erreger, der aus
der Umwelt eingetragen wird. Um zu
erkennen, mit welchen Erregern die
eigenen Kühe kämpfen, sollte man
über den Tiergesundheitsdienst (TGD)
Viertelgemelksproben der Zellzahl
auffälligen Kühe untersuchen lassen.
Nur wer die Faktoren kennt, kann
dann an richtiger Stelle ansetzen.
Eine Faktorenkrankheit bedeutet
nämlich auch, dass sie nur zum Problem wird, wenn alle Faktoren wirken.
Für die Entstehung einer Mastitis sind
30
zum Beispiel vier Phasen wichtig:
""Die Kontamination, das heißt, die
Keime gelangen an das Euter,
""die Besiedelung, das heißt, die Keime besiedeln die Zitzenspitze,
""die Invasion, das heißt, die Keime
dringen ins Euter ein, und die
""Inflammation, das heißt, die Keime
verursachen eine Entzündung im
Euter.
Wenn ich einen dieser Phasen verhindere, unterbreche ich den gesamten Infektionsweg. Das fängt schon
im Stall an. Sauberkeit an Euter, Klauen und Beinen verhindert, dass Keime
ans Euter gelangen. Für jede Kuh einen eigenen Lappen verhindert die
Besiedelung der Zitzenspitze, weil ich
die Keime nicht mit dem Lappen von
einer Kuh zur anderen transportiere
und so weiter.
Schnell hat sich eine rege Diskussion entwickelt. Wie halte ich Liegeboxen und Laufgänge sauber? Nehme
ich zur Euterreinigung nur die Hand,
Holzwolle oder einen Lappen und warum? Wer verzichtet aufs Vormelken
und warum ist das gar nicht empfehlenswert? Wir diskutierten auch da-
rüber, wie trocken gestellt wird und
ob man bei gesunden Kühen auf antibiotische Trockensteller verzichten
sollte. Fragen über Fragen, Anton Huber hat auf alles eine griffige Antwort
und erläutert auch die Unterschiede
bei den verschiedenen Melksystemen.
Wir lernen, wo Milchreste versteckt
im Zitzengummi dahingammeln und
so zu einem wahren Herd für Erreger
werden, warum wir den Vormelkbecher nicht links liegen lassen sollten
und warum die Stimulation das A und
O für gesundes Melken ist.
Zufrieden und ausgestattet mit
einem Paket von Informationen und
Tipps macht sich am Nachmittag jeder auf den Heimweg. Wir haben dazugelernt und deshalb will Marianne
den Vormelkbecher wieder herausholen und Paula das mit dem Trockenstellen auf natürliche Art probieren.
Matthias will in Zukunft wieder vormelken und Susanne bei der Reinigung des Euters für jede Kuh einen
eigenen Lappen verwenden. Jeder hat
etwas mit nach Hause genommen
und der Erfahrungsaustausch mit den
Berufskollegen war in jedem Fall ein
G. Helm
Gewinn. LKV-Journal
1/14
Futteruntersuchung LKV
Futteruntersuchung online
Futtermittel auf dem Prüfstand
WebFuLab heißt das neueste Produkt im Bereich der LKV-Futteruntersuchung. Gemeint
ist damit eine Internetanwendung, mit der der Landwirt oder sein LOP, sein Ringassistent oder sein Fütterungstechniker die Futterproben selbst im Labor anmelden kann und
die Ergebnisse viel schneller und einfacher erhält als bisher. Die Zettelwirtschaft bei der
Anmeldung und Bearbeitung der Proben ist jetzt jedenfalls vorbei. Wir haben im LKVFuttermittellabor nachgefragt, wie webFuLab funktioniert.
Z
unächst ist alles wie gewohnt.
Sie ziehen eine Futterprobe und
zwar zum erstmöglichen Zeitpunkt.
Das heißt, die Getreideprobe wird bei
der Ernte gezogen, die Sojaprobe bei
der Lieferung, und wenn Sie Silage untersuchen lassen, dann ziehen Sie die
Probe beim Öffnen des Silos. Die Probe
sollte eine gute Mischprobe sein, an
mehreren Stellen werden also kleine
Portionen entnommen und dann zusammen in den Probenbeutel gefüllt.
Zettel zum Ausfüllen gibt es jetzt nicht
1/14
LKV-Journal
mehr. Dafür dreht sich nun alles um
den Aufkleber mit dem Barcode. Solche Etiketten gibt es kostenlos beim
LOP, beim Ringassistenten, beim Fütterungstechniker, bei der LKV-Verwaltungsstelle oder in der LKV-Zentrale.
Das Etikett mit der jeweiligen
Nummer wird auf den Probebeutel geklebt. Jetzt kommt der PC ins
Spiel. Denn nun melden Sie selbst die
Probe online im Labor an. Ein Mausklick auf die Homepage des LKV und
den Menüpunkt webFuLab genügt
und Sie landen auf der Startseite für
die Futteruntersuchung online. Hier
melden Sie sich mit Ihrer Balisnummer und Ihrem HIT-Passwort an. Im
Hauptmenü klicken Sie auf „Neue
Probe anmelden“ und gelangen so in
das Anmeldeformular für Futterproben. Sie füllen das Formular auf dem
Bildschirm aus und geben hier auch
die Etikettennummer des Probenbeutels ein. Außerdem wird auf dem
Online-Formular zum Beispiel auch
angegeben, um was für Futter es sich
31
LKV
Futteruntersuchung
Abbildung links:
Geben Sie die Etikettennummer ein
und füllen Sie das Anmeldeformular am
Bildschirm aus.
Abbildung rechts:
Vergessen Sie nicht anzugeben, was
untersucht werden soll.
handelt, um Gras- oder Maissilage
oder beispielsweise Wintergerste. Auf
dem Formular gibt es auch Platz für
eine Bemerkung, wie etwa „von der
Wiese an der Bachleiten“, damit Sie
später Ihre Proben auseinanderhalten können. Eingetragen wird auch
das Datum der Ernte und das Datum
der Probenahme. Biobauern können
anklicken, ob das Futtermittel aus
ökologischer Produktion kommt. Das
kann für die spätere Auswertung eine
Auch die Rückstellproben
tragen den Barcode.
Wenn die Proben im Labor ankommen, können sie sofort
weiterverarbeitet werden.
32
Der Barcode wird eingescannt und so mit der Probe auf dem Weg
durchs Labor verknüpft.
LKV-Journal
1/14
Futteruntersuchung LKV
Rolle spielen. Schließlich müssen Sie
noch angeben, was alles untersucht
werden soll. Nach der Anmeldung
wird die Probe wie gewohnt mit Post
oder Kurier versandt. Einen Begleitschein brauchen Sie nicht mehr.
Ist Ihre Probe im Labor angekommen, wird als erstes der Barcode auf
dem Etikett eingescannt. Anhand
dieser Nummer kann die eingetroffene Probe mit Ihrer online Anmeldung
verknüpft werden. Der Computer
spuckt sozusagen Arbeitsetiketten
aus, die die Probe auf ihrem Weg von
Laborplatz zu Laborplatz begleiten.
An jeder Untersuchungsstation wird
der Barcode eingescannt und sofort
werden ihm dann die Werte wie das
Gewicht oder die Ergebnisse der Untersuchung automatisch zugeordnet.
Zuhause abrufbar
Der Landwirt kann das alles daheim
am PC verfolgen. Er kann abrufen,
wann seine Probe im Labor angekommen ist, und er kann auch Teilergebnisse abrufen, sobald sie vorliegen.
Wenn jetzt etwa der Rohfasergehalt
zu hoch ist, kann der Landwirt sofort
reagieren und muss nicht erst den
Endausdruck abwarten, der vom LKV
nach Abschluss aller Untersuchungen
verschickt wird.
Sobald ein Ergebnis feststeht –
die Untersuchungen dauern unterschiedlich lang – können Sie also den
jeweiligen Status und die Ergebnisse
online abfragen. WebFuLab bietet
aber noch mehr. Denn der Landwirt oder sein Berater kann nun die
Ergebnisse sofort online mit dem
Durchschnittswert der Landkreise,
Regierungsbezirke oder ganz Bayerns
vergleichen. Außerdem kann er jetzt
die Daten auch in eine Excelltabelle
exportieren. Er kann die Ergebnisse
unmittelbar in die Planung der Ration
einbauen oder sie mit den Ergbnissen
der Kollegen vergleichen.
Mit webFuLab gibt es keine Zeitverzögerung und keine Reibungsverluste
mehr. Das Laborpersonal muss nicht
mehr unleserliche Zettel entziffern
und stundenlang nachrecherchieren, wenn der Probenbegleitschein
wieder einmal nicht vollständig ausgefüllt wurde. Der Landwirt hat seine Ergebnisse in kürzester Zeit ohne
großen Papieraufwand und kann sie
sofort weiterverarbeiten.
Die Daten für jede Probe bleiben
im System gespeichert, das heißt, er
kann sie auch noch nach Jahren online abrufen und nutzen. St. Fuhrmann/G. Helm
NEU
KALBI TMR ALFA
Spezielle Trocken-TMR
auf Luzerneheu-Basis
KALBI MILCH PROTECT
Das MAT-Programm von SCHAUMANN mit dem innovativen SGW-Faktor optimiert
die Darmfunktion und Nährstoffversorgung des Kalbes für mehr Sicherheit,
Gesundheit und Wachstum. Weitere Informationen unter Tel. 04101 218 - 2000
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LKV
Fleischerzeugung
Haltungsberatung im Schweinestall
Damit sich die Schweine
sauwohl fühlen
Im Pilotprojekt „Haltungsberatung“, das derzeit beim LKV läuft, unterstützt vom bayerischen Landwirtschaftsministerium, werden nicht nur Milchviehbetriebe in Sachen Tierkomfort unter die Lupe genommen, sondern auch Betriebe der Schweinezucht und -mast.
Wir waren beim Check eines Maststalles in Oberfranken dabei.
K
lar ist das ein Grund, aufgeregt
zu quieken, zu grunzen und hin
und her zu rennen, wenn plötzlich
drei Menschen ins Abteil steigen, so
ganz ohne Voranmeldung. Doch kein
Grund zur Panik, die drei sind völlig
harmlos. Schnell legt sich die Aufregung in den Buchten. Die Schweine
beruhigen sich und dösen weiter
gemütlich vor sich hin. So ein Verhalten im Maststall gefällt Berater
Erhard Funk und seinen Begleitern:
keine übertriebene Hektik, keine
Aggression, Ruhe und Gelassenheit, obwohl Fremde im Stall sind.
Da kann es nicht weit fehlen in der
Abteilung. Um abzuchecken, ob das
34
tatsächlich alles passt, sind wir hier.
Der Stallcheck „Tierkomfort: Mastschweinestall“ hat allerdings schon
draußen vor dem Stall begonnen.
Gleich nach unserer Ankunft auf dem
Schweinemastbetrieb von Sebastian Sommer in Ebensfeld, nördlich
von Bamberg, ist LKV-Berater Erhard
Funk etwas aufgefallen. Er holt sein
Infrarot-Temperaturmessgerät heraus. Die beiden Leuchtpunkte wandern zwischen der isolierten Außen-
Berater Erhard Funk überprüft die
Dichtigkeit der Fenster.
LKV-Journal
1/14
Fleischerzeugung LKV
Das geriffelte Blech unter dem Breiautomaten sorgt für Trittsicherheit und verhindert Verschmutzungen des Spaltenbodens.
wand und dem blanken Beton des
Fundaments hin und her. Das Thermometer zeigt eine Wandtemperatur von 8,6 Grad Celsius. Das liegt nur
ganz knapp über der Außentemperatur von 7 bis 8 Grad Celsius. Das Temperaturmessgerät zeigt aber auch,
dass die Sockeltemperatur viel höher
liegt, nämlich bei 14 Grad. Da geht
über den Güllekanal Wärme verloren.
„Das ist der Neubau mit 288 Plätzen,
den wir erst 2013 gebaut haben. Wir
sind einfach noch nicht dazu gekommen, hier anzuböschen“, erklärt Landwirt Sommer dieses Problem. „Die
Wand wird mit sechs Zentinmetern
starken Styrodurhartschaumplatten
isoliert und dann wird angeböscht.“
Der etwa 80 Meter lange Maststall
ist in drei Abschnitten gebaut worden. Vor acht Jahren noch befanden
sich Zucht- und Mastschweine auf
der Hofstelle im Dorf. 2006 dann
wurde die erste Masteinheit draußen
vor dem Dorf mit 400 Plätzen gebaut.
2009 erfolgte die erste Vergrößerung
um 800 weitere Plätze. 2010 haben
die Sommers dann die Zuchtsauenhaltung aufgegeben und sich allein
auf die Mast konzentriert. So kamen
noch einmal 288 Mastplätze dazu.
Zusammen sind das 1.488 Plätze, die
Vorgaben nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) – sie
gelten ab 1.500 Mastplätze – müssen
so nicht mehr berücksichtigt werden.
„Wenn wir über 1.500 Mastplätze
1/14
LKV-Journal
Durch die Lochbleche strömt die Zuluft gleichmäßig und kaum
wahrnehmbar ins Abteil.
hinausgehen“, erläutert Sebastian
Sommer, „dann muss das ein richtig
großer Schritt werden, damit es sich
wegen der Auflagen auch rentiert.
Nur dazu muss ich wissen, was der
Junior macht.“ Junior Moritz ist aber
erst zwölf Jahre alt. „Also“, meint Sommer lächelnd, „haben wir da noch ein
paar Jahre Zeit.“ Und außerdem wolle er selbst mit 39 Jahren auch noch
einige Zeit im Geschäft sein. Beschäftigt ist er allerdings ausreichend mit
150 ha Ackerfläche, auf denen er Getreide, Raps und Körnermais anbaut.
Bis auf den Maisdrusch erledigt der
Betrieb alle Außenarbeiten selbst.
In der Schweinemast werden etwas
über drei Umtriebe pro Jahr gefahren.
Doch der Absolvent der Technikerschule in Bayreuth hat den Hof dank
seiner ruhigen, souveränen Art gut
im Griff.
gen zu erzielen.
Bevor wir den neuen Stall betreten,
wirft Berater Erhard Funk noch kurz
ein Blick auf die Fenster. Die sind trocken und schließen dicht. Hier beim
Neubau hat man die Luftführung geändert, die Frischluft wird unter dem
Dachtrauf angesaugt. In den beiden
anderen Stalleinheiten kommt die
Frischluft über Zuluftkamine, die
direkt auf dem Dachfirst sitzen. Im
Sommer bringt das bei großer Hitze
Probleme. Deshalb hat man in den
beiden ersten Masteinheiten am
Erster Testlauf
Der Haltungscheck, zu dem wir
auf den Betrieb Sommer gekommen
sind, gehört zum Testlauf in Sachen
Haltungsberatung. Die Kosten der
Testphase übernimmt das bayerische Landwirtschaftsministerium.
Ziel ist ein neues Beratungsangebot,
das Schwachstellen in den Haltungsbedingungen systematisch aufspürt.
Praxisnahe Lösungsvorschläge sollen dem Landwirt dabei helfen,
mit gesunden Tieren hohe Leistun-
Dieses Messgerät zeigt Temperatur
und Luftfeuchtigkeit an.
35
LKV
Fleischerzeugung
Sebastian Sommer und Berater Funk überprüfen in den einzelnen Abteilen, ob die automatisch gemessene Temperatur mit der
vom Berater gemessenen übereinstimmt.
First eine Wasserleitung verlegt, um
das Dach bei Bedarf zu berieseln und
so zu kühlen.
Im Stall selbst stellt Berater Funk
seine Koffer mit den Messgeräten im
Mittelgang bereit, holt seine Checkliste und ab geht es in die einzelnen
Abteile. Als erstes steht die Tierbeobachtung an: Sind die Tiere sauber,
haben sie Verletzungen? Das Erscheinungsbild wird geprüft von der
Hautfarbe über mögliche Rötungen
der Augen bis hin zur Kotbeschaffenheit und der Farbe des Urins. Wie
sieht es mit den Klauen aus? Sind die
Gruppen homogen? In einigen Boxen
sind ein paar Leichtere dabei, Landwirt Sommer erklärt das mit zum Teil
geringeren Einstallgewichten. Alles
in allem aber ist der Berater zufrieden, hier und da ein paar rote Augen,
doch keinerlei Kampfspuren, kein
Ohrenbeißen.
Um Hygieneprobleme beim Aufstallen zu vermeiden und möglichst
homogene Ferkelgruppen zu bekommen, bezieht Sebastian Sommer
36
seine Tiere abwechselnd von zwei
Ferkelerzeugern in der Umgebung. Je
Abteil kommt immer einer der beiden
zum Zug. Diese Betriebe liefern beide
so genannte BAYHYB-Schweine, eine
Dreirassenkreuzung mit Pietrain auf
der Vaterseite. Beide Betriebe setzen
die gleichen Eber ein und arbeiten
mit demselben Tierarzt zusammen.
So ist alles aufeinander abgestimmt.
Nach der „Gesichtskontrolle“ stehen die Aufstallung und Buchtengestaltung auf der Checkliste. Hier
im Abteil mit seinen vier Buchten
befinden sich 84 Tiere mit einem Gewicht von rund 60 Kilogramm. Somit
stehen jedem Tier 0,77 Quadratmeter
Buchtenfläche zur Verfügung. Das
ist etwas mehr als die vorgeschriebenen 0,75 Quadratmeter pro Tier.
Werden die Tiere im Laufe der Mast
größer, sortiert Landwirt Sommer die
Kräftigsten aus, dann reicht auch der
Platz in der Bucht wieder.
Auch der Liegebereich macht einen guten Eindruck: Alles ist sauber
und trocken. Der Boden ist trittsicher,
aber nicht zu rau, Schlitzweite und
Auftrittsbreite des Spaltenbodens
passen, ab und zu gibt es leichte Höhenunterschiede zwischen den Bodensegmenten.
Insgesamt, das bestätigt auch der
Blick auf die Tiere, läuft es hier rund.
Die Funktionsbereiche – hier fressen
– da koten, werden eingehalten. Die
Tiere sind entspannt, das Komfortliegen zeigt das deutlich.
Ohne Wasser keine Leistung
Ein ganz wichtiger Punkt beim
Haltungscheck ist die Wasserversorgung. Ohne ausreichende Tränke gibt
es keine Leistung. Getränkt werden
die Tiere über zwei Nippeltränken
für jeweils 20 Tiere. Mit dem Messbecher kontrolliert Berater Funk den
Wassernachlauf, der nicht bei allen
Nippeln den geforderten 0,8 bis 1,5 Litern pro Minute entspricht. Da muss
nachgebessert werden. Zufrieden ist
Erhard Funk mit der Anordnung der
Nippel, sie sind vom Kontrollgang
LKV-Journal
1/14
Fleischerzeugung LKV
aus gut einsehbar und auch leicht
zu reinigen. Weniger gut ist, dass ein
Schutzbügel fehlt, um Verletzungen
zu vermeiden. Ein anderer Diskussionspunkt ist die Anordnung der beiden Nippel auf der gleichen Höhe, so
sind sie für größere Tiere eigentlich
zu tief. Eine Lösung wäre, die beiden
Nippel unterschiedlich hoch zu montieren oder – wie Landwirt Sommer
es im neuesten Stallbereich gemacht
hat – dreistufige Nippel einzubauen.
Dann sind sie für jede Größe bequem
erreichbar.
Die Futterversorgung funktioniert
bei den Sommers bestens. Die Breiautomaten sind immer ausreichend
gefüllt. Die Ration aus Tritikale,
Gerste, Körnermais, Sojaschrot und
Mineralfutter läuft über Schrotsiebe, um immer die gleichmäßig feine
Beschaffenheit des Schrots zu garantieren. Mit 10:1 stimmt auch das
Tier-/Fressplatzverhältnis. Die Tröge
werden von beiden Seiten gleichmäßig leer gefressen, so vermeidet der
Mäster Futterverluste rund um die
Automaten. Zusätzlich ist vor den
Automaten ein Edelstahl-Riffelblech
auf dem Boden montiert, damit die
Tiere gut stehen und der Boden nicht
von Säure angegriffen wird. Die Tiere
können zu zweit bequem am Futterautomaten fressen, rangniedere Tie-
re werden nicht verdrängt.
Schweine sind im wahrsten Sinn
des Wortes „quieklebendig“, dementsprechend muss man ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten bieten.
Auch das wird überprüft. Bei Sebastian Sommer gibt es pro Bucht
einen Kunststoffball und ein großes
Holzscheit, so einen richtigen Prügel, etwa einen Meter lang. „Das
Holzscheit darf nicht zu klein sein“,
erklärt der Mäster, „damit ihn die
Tiere nicht in den Automaten bugsieren können. Viel bleibt davon eh
nicht übrig, nur ein Stummel von
vielleicht 30 bis 40 Zentimeter Länge.
Alles andere knabbern die Schweine
ab. Pro Jahr brauche ich durchaus
ein paar Ster Holz als Spielzeug.“
An den Zwischenwänden der
Buchten sind außerdem auch noch
Ketten an einen Bügel montiert.
Auch sie werden gut angenommen.
Hierzu hat Berater Funk noch einen Tipp: „Wenn man den Querbügel nicht fest montiert, sondern ihn
schaukeln lässt, bietet das noch mehr
Anreiz. Wenn so in der einen Bucht
an den Ketten gespielt wird, dann
klappert es drüben in der anderen
Bucht und die Tiere dort werden neugierig.“ Insgesamt hat der Beobachter den Eindruck, dass die Tiere ausreichend beschäftigt sind, sie nutzen
das Spielzeug und knabbern nicht an
der Einrichtung oder an ihren Artgenossen herum, es gibt wenig Leerlaufhandlungen.
Auch die Hygiene im Stall stimmt.
Das konsequente Rein-Raus-Verfahren macht sich bezahlt. „Wenn am
Montag ein Abteil geräumt wird“,
berichtet Sommer, „dann wird am
Dienstag der Stall gewaschen und
desinfiziert, am Mittwoch wird vorgeheizt, und am Donnerstag kommt
die neue Gruppe rein.“ Futtertröge
und Tränken werden dabei selbstverständlich auch gespült und desinfiziert. „Ganz wichtig ist für mich die
Güllespülung“, betont der Landwirt.
„Damit vermeide ich eingetrocknete
Güllereste im Kanal, in die Fliegen
ihre Eier legen könnten.“ Das funktioniert, es sind kaum Fliegen im Stall zu
finden.
Stallklima ganz oben
Als letzter Punkt beim Stallcheck
steht das Kapitel Stallklima auf dem
Programm. Die verschiedenen Messungen werden für Berater Erhard
Funk fast schon zur körperlichen Herausforderung: Rein ins Abteil, raus
zum Gerätekoffer, wieder rein und
so weiter. Los geht es mit der Lichtmessung. Im Stall soll der Wert acht
Schluss mit Fliegen und Dysenterie!
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LKV-Journal
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LKV
Fleischerzeugung
Die dreistufigen Tränkenippel wurden in die neueste Stalleinheit eingebaut. Bei dieser Anordnung können während der Mastperiode alle Größenklassen problemlos
saufen.
Fotos: Urban
Stunden am Tag mindestens bei 80
Lux liegen. Mit künstlichem Licht erreicht Landwirt Sommer 80 bis 140
Lux, ohne Licht fünf bis 40, das ist
trotz der hellen und sauberen Wände
nicht ganz ausreichend. Ein Orientierungslicht für die Nacht ist mitten im
Abteil an der Decke angebracht.
Dann wird die Stalltemperatur
gemessen, ein wichtiger und durchaus teurer Produktionsfaktor. Wir
messen 22 Grad im Abteil, für diesen
Mastabschnitt ist das optimal. An
den Wänden und am Spaltenboden
misst das Thermometer nur wenig
unterhalb der Lufttemperatur, das ist
in Ordnung. Die Wände selbst halten
über die gesamte Länge die gleiche
Temperatur – auch das ist gut so. Die
nächste Frage gilt der Luftfeuchtigkeit. Die ist mit 70 bis 73 Prozent quer
durchs Abteil perfekt, dementsprechend trocken sind Aufstallung und
Spaltenboden. Auch an den Stößen
der Isolierplatten steht kein Kondenswasser, das heißt, alles ist dicht.
Auch Schimmel ist nirgends zu entdecken.
Mängel an der Lüftungstechnik,
wie unsaubere Plattenübergänge
und mangelhafte Wandanschlüsse
der Lüftungskanäle, aber auch undichte Fenster und Türen werden
durch die Wärmebildkamera und den
Prüfrauch vom Berater schonungslos
aufgespürt. Im Betrieb Sommer gibt
es jedoch kaum etwas auszusetzen.
Die Verteilung der Zuluft über die
Lochplatten ist sehr gleichmäßig und
fast nicht wahrnehmbar. Es zieht
nicht im Abteil, lediglich unter der
Türe ist eine geringe Fehlluftmenge
aus dem Mittelgang zu spüren. Staub
oder Schimmel an den Wänden, die
Fehler am System anzeigen würden,
sind nicht zu sehen. Auch über dem
Spaltenboden ist es »ruhig«, da steigt
keine Luft aus dem Güllekanal und es
fällt auch keine aus dem Abteil unter
die Spalten. Die Durchlüftung des Abteils ist insgesamt gut, Störquellen
für die Luftbewegungen gibt es nicht,
der Unterdruck ist gering. Das Klima
passt.
Sind die Werte in Ordnung?
Bleibt noch die Frage nach der Luftqualität. Bei übermäßiger Ammoniakkonzentration in der Luft würden längst die Augen tränen und es
würde uns in der Nase stechen. Wir
haben keinerlei Probleme. Ammoniak ist die wichtigste Komponente
in der Stallluftberatung. Dieses Gas
entsteht, wenn stickstoffhaltige Ver-
bindungen abgebaut werden. Der
Grenzwert liegt bei 20 Parts per Million (ppm). Liegt der Wert zu hoch,
werden die Schleimhäute der Atemwege ständig gereizt und die Tiere
werden krank. Deshalb geht der Berater für diese Messung auch in die
Bucht und misst auf Nasenhöhe der
Tiere. Auch wenn wir selbst nichts
merken, das empfindliche Gerät zeigt
einen Wert zwischen 12 bis 15 ppm,
ideal wäre ein Wert unter 10 ppm.
Beim Kohlendioxid (CO2), zeigt die
Messung mit 1.200 ppm einen guten Wert, der nur knapp über dem
Optimum von 1.000 ppm liegt. Der
Grenzwert wäre erst bei 3.000 ppm
erreicht. CO2 ist im Normalfall nicht
zu bemerken, da es geruchlos ist und
immer über dem Boden liegt, weil es
schwerer wiegt als Luft. Der Grund
für CO2-Gehalte in der Stallluft sind
die Atemluft der Tiere oder Fäulnisund Gärprozesse. Auch zeigt ein zu
hoher CO2-Wert an, dass der Luftdurchsatz zu gering ist. Unmittelbare Folge sind Leistungseinbußen.
Sebastian Sommer erzielt durchschnittliche Tageszunahmen von
830 Gramm pro Tier, das zeigt, hier
gibt es keine CO2-Probleme. Damit
der Luftdurchsatz stimmt, müssen
Stellklappen und Stellmotoren, also
die Technik funktionieren und die
Zuluftkanäle sauber sein. Deshalb
schaut sich der Berater diese Bereiche
besondes genau an. Deutliche Abweichungen von minus 0,7 bis plus 1,8
Grad zeigen sich beim Testen der automatischen Temperaturfühler in den
einzelnen Abteilen. Da muss Sommer
immer wieder nachjustieren.
Der Blick auf die Tiere bestätigt
also, hier ist alles im grünen Bereich.
Die Schweine liegen gemütlich auf
der Seite, es gibt keinen Reizhusten,
alle sind sozusagen pumperlg´sund.
Damit es allen bayerischen Schweinen so gut geht wie auf dem Betrieb
der Familie Sommer, sollen speziell
geschulte Berater des LKV Bayern den
Landwirten dabei helfen, Schwachstellen im Stall systematisch aufzuspüren und durch praxistaugliche
Maßnahmen zu beseitigen.
J. Urban
38
LKV-Journal
1/14
Fleischerzeugung LKV
Betriebsübergabe auf Probe
Wir sind dann mal weg ...
Jürgen Winkelmann ist landwirtschaftlicher Unternehmer mit einem Stall voller
Schweine und noch einer Reihe anderer Betriebszweige. Trotzdem haben er und seine
Frau Ulrike fünf Monate lang Urlaub gemacht. Hier erzählt er, wie das möglich ist.
D
ie Idee gab es schon lange. Ulrike und ich, beide schon seit
Jugendtagen immer wieder im Ausland unterwegs, träumten davon, auf
Weltreise zu gehen. Einmal richtig
Ferien machen, reisen, Neues kennen lernen und alte Freunde wieder
treffen. Ganz einfach ist das nicht,
wenn man einen landwirtschaftlichen Betrieb mit fünf verschiedenen
Betriebszweigen zuhause hat. Seit
1987 bewirtschaften wir den Söhrenhof in der Nähe von Soltau im Herzen
der Lüneburger Heide. Söhren heißt
so viel wie „saures Land“. Doch meine Vorfahren haben einiges daraus
gemacht. Heute gehören zu dem
Hof 125 Hektar Acker- und Grünland
sowie 80 Hektar Wald. Wir bewirtschaften einen Betrieb mit 2.000 Ferkelaufzuchtplätzen und der eigenen
Jungsauenaufzucht, daneben haben
wir eine GbR mit 520 Zuchtsauen,
1/14
LKV-Journal
eine Biogasanlage und Ferienwohnungen. Außerdem gibt es seit jüngster Zeit noch den Betrieb „Mast und
Service“ von unserem Sohn Niklas.
Wir haben zwei Söhne im Alter von 25
und 23 Jahren, die beide in der Landwirtschaft ihre berufliche Zukunft sehen. Niklas hat seine Ausbildung zum
landwirtschaftlichen Betriebswirt
abgeschlossen und managed nun
auf dem Söhrenhof die Biogasanlage.
Thies, der jüngere, studiert nach der
Ausbildung zum landwirtschaftlichen Betriebswirt „Wirtschaftsingenieurwesen im Agribusiness“ in Osnabrück. Außerdem leben auch noch
meine Eltern auf dem Hof.
Wir waren einer der ersten Betriebe in Deutschland, der 1996 mit dem
neuen Energieeinspeisungsgesetz
(EEG) eine Biogasanlage mit anfangs
zwei mal 22 Kilowatt-Motoren gebaut hat. 2004 wurde die Anlage auf
75 Kilowatt erweitert. 2011 haben wir
eine neue Anlage mit 290 Kilowatt
und mit einem Wärmekonzept für
den Betrieb gebaut. An die Wärmeleitung sind die Ferienwohnungen und
die drei Wohnungen der Familie sowie die Ställe für die Ferkelerzeugung
und die Aufzucht angeschlossen. Der
Ackerbau wird überwiegend überbetrieblich organisiert.
Meiner Frau und mir war es immer
wichtig, den Kindern ein attraktives
Landleben vorzuleben, in dem Freizeit und Urlaub keine Fremdworte
sind. Beide sind wir ehrenamtlich
engagiert und seit 1990 bilden wir
deutsche Auszubildende und vor allem Praktikanten aus Brasilien aus.
Außerdem bin ich Mitglied bei den
„European Pig Producers Association“ (EPP) und Vorsitzender der deutschen Gruppe.
Die Betriebsübergabe an unseren
Sohn Niklas ist in fünf Jahren geplant,
dann bin ich 60 Jahre alt, Niklas 30.
Doch schon seit längerer Zeit machen wir uns immer wieder Gedanken darüber, wie wir die Hofübergabe für alle zufriedenstellend und
möglichst reibungslos managen. Da
hatten wir eine eher ungewöhnliche
Idee: Warum sollten wir die Übergabe nicht erst einmal üben, warum
nicht den Betrieb zunächst auf Probe
in die Hände der Söhne legen?
Unser lang gehegter Wunsch nach
einer mehrmonatigen Studienreise
durch die Welt passte genau in dieses
Bild. Sie wäre doch der perfekte Anlass für eine Hofübergabe auf Probe.
Ulrike und ich, wir beide waren in
den 1980er Jahren für längere Zeit in
den USA mit der Carl Duisberg Gesell-
39
LKV
Fleischerzeugung
Ulrike, Jürgen, Thies und Niklas Winkelmann an der Einfahrt zum Söhrenhof
schaft. Dort haben wir viele Freunde
gefunden. Seitdem können wir uns
ein Leben ohne die weltweiten Kontakte und Verbindungen nicht mehr
vorstellen. Jedenfalls sind wir rund
um den Globus gut venetzt.
Jetzt, wo unsere Kinder erwachsen
sind und ihre Grundausbildung abgeschlossen haben, wähnten wir den
besten Zeitpunkt, um unseren Herzenswunsch wahrzumachen. Worauf sollten wir noch warten, wenn wir
jetzt noch fit und gesund genug sind?
Gesagt, getan, die Reise wurde sorgfältig geplant. Im Herbst 2012 war es
dann soweit: Wir konnten die Koffer
packen. Fünf Monate waren wir unterwegs in den USA, in Australien und
Neuseeland. Ausgestattet mit Reisepass, Kreditkarte und I-Pad konnten
wir uns ganz auf das Abenteuer fremder Länder einlassen. Der Betrieb
blieb zurück, ganz bewusst. Die ersten zwei Monate waren wir für unsere Söhne überhaupt nicht erreichbar
und insgesamt haben wirnur dreimal
miteinander telefoniert. Wie so etwas funktioniert? Solche Dinge muss
man vorher im Kopf durchspielen,
dann schafft man sie auch mental.
Man muss sich darauf einlassen kön-
40
nen, dass es plötzlich keine Termine
mehr gibt und nichts zu organisieren
ist. Aber das lernt man ganz schnell.
Wir waren uns sicher, dass die beiden Jungs den Betrieb schaukeln und
deshalb war es für uns auch gar nicht
schwierig, loszulassen. Natürlich haben wir alles gründlich vorbereitet,
schließlich weiß niemand, ob wir von
einer so langen Reise gesund zurückkehren. Deshalb haben wir auch ein
Testament hinterlegt und Niklas und
Thies mit allen Vollmachten ausgestattet. Die hätten den Hof während
unserer Abwesenheit auch verkaufen können. Selbstverständlich haben wir die Jungs auch vor der Reise
richtig eingearbeitet und auf unsere
Abwesenheit vorbereitet. Ein Sprung
ins ganz kalte Wasser sollte es nicht
werden. Und die beiden waren auch
nicht ganz allein, schließlich le-
Niklas Winkelmann vor den Betriebsgebäuden. Er ist heute für die Biogasanlage
zuständig.
LKV-Journal
1/14
Fleischerzeugung LKV
Info
Wenn Sie erfahren wollen, was Ulrike und Jürgen Winkelmann auf
ihrer Reise erlebt haben, können sie
ihr WebReisetagebuch lesen unter
www. winkelmaenner.rtwblog.de
Auch Sohn Thies hat Landwirtschaft zu seinem Berufsziel gewählt.
ben die Großeltern im Haus, es gibt
Freunde, Nachbarn und die Landberatung, sie alle standen den beiden
frisch gebackenen Betriebsleitern
mit Rat und Tat zur Seite. Und die
beiden waren zu zweit. Das gab jedem von ihnen Sicherheit. Für Niklas
und Thies war es natürlich eine Herausforderung. Doch sie haben sie mit
Bravour gemeistert. Darauf sind wir
richtig stolz. Aber auch wir beide haben in dieser Zeit viel gelernt, vor allem das Loslassen können.
Und wir haben los gelassen, wir haben nicht einmal an den Betrieb gedacht, ein tolles Gefühl. Erst als wir in
den letzten Wochen unserer Reise so
langsam den Rückflug organisierten,
kehrten auch unsere Gedanken wieder zurück nach Hause. Das war auch
gut so. Denn es war ausgemacht, dass
die beiden Jungs am Tag nach unserer Ankunft selbst in Urlaub fahren,
zum Schifahren in die Berge. Viel Zeit
zum Abhängen hatten wir da nicht.
Doch auch das war vorher alles geplant. Wir produzieren im vier-Wochen-Rhythmus. Da geht es immer
eine Woche lang ruhiger zu und genau in dieser arbeitsarmen Woche
sind wir zurückgekommen. Die Eingewöhnung in den Arbeitsalltag ging
schnell. Wir waren hoch motiviert
nach so vielen Ferientagen.
Der Betrieb hat das Abenteuer übrigens schadlos überstanden, es gab
Die Ferkelaufzucht ist einer von fünf Betriebszweigen auf dem Söhrenhof in der
Lüneburger Heide.
1/14
LKV-Journal
keine größeren Pannen und auch keine finanziellen Verluste. Die Hofübergabe auf Probe hat uns gezeigt, wo es
noch Probleme geben könnte, was
noch besser geregelt werden müsste.
Jetzt haben wir fünf Jahre Zeit, unsere Hausaufgaben zu machen und die
endgültige Betriebsübergabe vorzubereiten.
Immer wieder werden wir gefragt,
ob wir es wieder machen würden. Ich
kann nur sagen "Ja" und der Rest der
Familie sagt das auch. Wir jedenfalls
möchten diese Erfahrung nicht missen. Und für einige unserer Freunde
und Bekannten war es ein Anstoß,
doch endlich auch einmal Urlaub
vom Betrieb zu machen und dabei
kein schlechtes Gewissen zu haben.
Im Abferkelstall der GbR Winkelmann
41
LKV
Leben
Interview mit Christian Stockinger,
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Der Wahnsinn
mit den Pachtpreisen
Mehr als 1,3 Millionen ha Fläche haben bayerische Bauern gepachtet. Jeder Hof bewirtschaftet heute über 40% Pachtland, Tendenz steigend. Wer wachsen will, braucht Land,
doch das wird schwierig. Wir sprachen mit Christian Stockinger, dem Leiter des Instituts
für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, ob sich die Landwirte das Pachten überhaupt noch leisten können.
LKV Journal: Herr Stockinger, gibt
es in Bayern überhaupt noch bezahlbare Pachtflächen?
Stockinger: Fast müsste man die
Frage stellen, gibt es überhaupt noch
pachtbare Fläche, denn der Pachtmarkt ist von absoluten Knappheiten
gezeichnet. Bezahlbare Pachtflächen
gibt es unter klassischen, betriebswirtschaftlichen Entscheidungsbedingungen eigentlich nicht. Sicher, extreme
Grenzertragsstandorte kosten auch
wenig Pacht, aber bei Flächen, auf
denen erfolgreich Landwirtschaft
betrieben werden kann, haben wir
es heute mit Pachtpreisen zu tun, die
absolut problematisch sind.
LKV Journal: Warum gibt es keine
bezahlbaren Pachtflächen mehr,
obwohl wir auch einen ständigen
Strukturwandel haben?
42
Stockinger: Es ist schon so, dass
sich die Belegung von Flächen mit
Prämien auf den Pachtpreis auswirkt.
Wenn die Prämien jetzt in der neuen
Agrarpolitik wieder fortgeschrieben
werden – sie sind auf der Höhe von
etwa 300 Euro pro Hektar – dann hat
das pachtpreisbestimmende Größen.
Denn der abgebende Betrieb, also
der Verpächter, erwartet unbewusst,
dass ihm das, was der Bewirtschafter
an Prämie bekommt, irgendwie auch
zusteht. Und der Pächter kalkuliert
genauso unbewusst, dass die zusätzliche Fläche ihm einen zusätzlichen
Deckungsbeitrag plus die entsprechende Prämie bringt. Schon ist die
Prämie im Preis mit drin.
LKV Journal: Wie viel kann man bezahlen, wo ist die Grenze?
Stockinger: Heute liegt der Pachtpreis oft in einer Größenordnung von
– sagen wir – 800 Euro pro Hektar, wir
wissen, er kann auch deutlich höher
liegen. Ein solcher Pachtpreis kann
sich aus der durchschnittlichen
Gewinnerwartung in der Landwirtschaft nicht mehr ableiten lassen.
Das gilt für die durchschnittliche
Gewinnerwartung, die bei 400 bis
500 Euro pro Hektar liegt. Die Pachtpreise, die heute bezahlt werden,
erklären sich nur aus zwei Gesichtspunkten: Einmal ist das die Auslas-
tung bestehender Ressourcen, die eigentlich nur noch Grenzkosten kennt.
Der Schlepper ist da, die Arbeitskraft
ist da, das Gebäude ist da, so dass alle
diese Kosten keine Rolle mehr spielen. Der zweite Aspekt – und der ist
in Bayern besonders wichtig – das
ist der Einfluss von Flächenbegrenzungen in der Tierhaltung. Das gilt
zum Beispiel, wenn die Tierhaltung
wächst und die Bestände an die gewerbliche Grenze stoßen, oder wenn
die Ausbringungsfläche für die Gülle knapp ist. Dann ist der Landwirt
fast schon gezwungen, Flächen zu
suchen und zu finden. Dann wird
bezahlt, dann wird extrem bezahlt.
Das sind zwei spezielle Bedingungen, die mit dem Durchschnitt der
Gewinnerwartung nicht erklärbar
sind.
Reine Ackerbaubetriebe mit Standardproduktion können auf gar
keinen Fall für 800 Euro pro Hektar
pachten. Wenn solche Preise heute
bezahlt werden, dann nur noch in
hoch rentablen Hackfruchtbetrieben
mit Kartoffeln und Zuckerrüben oder
mit Sonderkulturen, wie Gemüsebau
und in der Tierhaltung.
LKV Journal: Was kann der Landwirt tun, damit er nicht den Anschluss verliert. Soll er warten, bis
der Pachtpreis billiger wird?
LKV-Journal
1/14
Leben LKV
Stockinger: Das ist ja das Problem. Das Niveau der Pachtpreise ist
insgesamt so hoch, dass es die Entwicklung der bayerischen Landwirtschaft hemmt. Aber die Pachtpreise
werden nicht sinken, im Gegenteil.
Die Schwierigkeit besteht ja darin,
eine klassische, betriebswirtschaftliche Kalkulation aufzubauen mit dem
Ergebnis, dass die Rendite mit den
Marktverhältnissen nicht in Einklang
steht. Der Landwirt hat wenig Möglichkeiten. Er kann entweder sagen,
ich zahle keine so hohen Pachtpreise,
aber dann bekommt er auch keine
Fläche. Oder er denkt unternehmerisch strategisch und sagt, wenn ich
nichts tue, dann bin ich garantiert auf
der Verliererseite, also pachte ich um
jeden Preis. Doch pachten für 1000
Euro pro Hektar, nur um damit weiter
zu machen, das halte ich für falsch.
Wenn ich für 1000 Euro pachte, muss
ich eine Art Sonderproduktion unternehmen, dass sich der Pachtpreis irgendwie rechnet.
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor
Verwendung stets Etikett und Produktinformation
lesen. Warnhinweise und -symbole beachten.
LKV Journal: Und das wäre?
Stockinger: Die Tierhaltung wäre so
eine Möglichkeit der „Sonderkultur“
Je höher der Pachtpreis ist, desto deutlicher wird der Auftrag, eine
möglichst effektive Tierhaltung zu
fahren mit niedrigen Kosten. Aber
man muss sich natürlich auch fragen,
gibt es denn keine Alternative dazu.
Muss ich mich so vom Verpächter abhängig machen lassen oder kann ich
nicht andere Wege gehen?
LKV Journal: Welche Wege wären
das denn?
Stockinger: Ich kann mich fragen,
ob ich das Futter, das ich auf der gepachteten Fläche produziere, nicht
einfach zukaufen soll. Die Biogasbauern haben es uns vorgemacht. Es
kann vielleicht sogar günstiger sein,
das Futter zuzukaufen. Es ist auf jeden Fall flexibler.
Eine andere Möglichkeit wäre die
Kooperation: Statt sich gegenseitig
als Konkurrenten niederzuringen,
könnten die Landwirte auch kooperieren. Der Ackerbauer hat einen
verlässlichen Partner und der Milcherzeuger einen verlässlichen Futterproduzenten. Man muss diese Frage
zulassen und konstruktiv prüfen.
Das Problem dabei ist, dass sich
der Landwirt mit großem Tierbestand schon richtig absichern muss,
damit er seinen Bedarf immer decken kann. Aber die Biogasbauern
müssen das auch, die haben auch
Millionenanlagen da stehen und
müssen immer „Futter“ zur Verfügung haben. Durch langfristige
Verträge, durch ein Splitting von
mehreren Partnern, lässt sich das
durchaus konstruieren, wenn man
nicht all zu viel Angst hat.
Der große Ackerbauer kooperiert
mit dem erfahrenen Tierhalter, der
aber nicht genug Fläche hat. Sie
bauen gemeinsam einen Stall. Auch
solche Konstruktionen sind denkbar.
Oder der Ackerbauer baut auf seinem Betrieb ein Güllesilo und lagert
die Gülle bei sich und bringt sie bei
sich aus. Das würde alles entschärfen
und die optimale Gülleausbringung
erleichtern. Doch solche Modelle
konnten sich bisher in Bayern nicht
wirklich durchsetzen. Vielleicht ist es
der Druck des Pachtmarktes, der solchen sinnvollen Ideen auf die SprünInterview: G. Helm
ge hilft. Info
Wie hoch der Pachtpreis für Ihren
Betrieb sein darf, können Sie auf der
Homepage der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ausrechnen: Unter www.lfl.bayern.de
auf den Menüpunkt „Agrarökonomie“ klicken, dann rechts unter dem
Menüpunkt „Anwendungen“ auf
„LfL-Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten“ gehen, Menüpunkt „DBPlus“ auswählen und den Grenzpachtpreis für die einzelnen Kulturen
oder Betriebszweige berechnen.
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Hohe Wirkungssicherheit von Vegetationsbeginn bis -ende
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Ranger, ® Trademark of The Dow Chemical Company („Dow“) or
an affiliated company of Dow. Stand: Dezember 2013
Solutions for the Growing World
LKV
Leben
Hier gibt´s nichts zu verbergen
Rein medial gesehen ist die Landwirtschaft ins Hintertreffen geraten. Kaum jemand hat
noch einen echten Einblick. Das Bild der Bauern machen die Medien und da gilt: Schlechte
Nachrichten sind gute Nachrichten, und die verkaufen sich gut, besonders wenn es ums
Essen geht. Da hilft nur die Gegenoffensive, die Landwirtschaft muss sich zeigen, muss
positiv informieren: per Webcam zum Beispiel, direkt aus dem Kuhstall.
D
er Nordwestwind bringt gefühlte Minusgrade, obwohl es tagsüber um die Null Grad sind. Die Kälber in ihren Iglus an der Nordwand
des Kuhstalls scheint das richtig zu
amüsieren. Lebhaft hüpfen sie herum und strecken immer wieder neugierig ihre Köpfe übers Gitter, spielen
mit den Ohren und schauen, was die
Leute mit den Wollmützen auf dem
Kopf da machen. Kälte ist offenbar
44
Ansichtssache und Rinder mögen es
nun eher kühl.
Nicht nur die Augen der Kälber
leuchten, auch die von Josef Kari junior, der hier auf dem Betrieb der
Kari Landwirtschafts-GbR in Piflitz bei Petershausen im Landkreis
Dachau der Chef ist. Er betreibt die
GbR mit seinen Eltern, die Hauptanteile liegen beim Junior. Hocherfreut
erzählt er, dass sie kaum mehr Kälberverluste hätten, seit sie aus dem
alten Anbindestall ausgezogen sind.
Viele hätten ihm abgeraten, mit den
Kleinen auf die Nordseite des Stalles zu gehen. „Aber“, meint er überzeugt, „wenn ich die Iglus auf die
Südseite stelle, da braten die Kälber im Sommer bei Sonnenschein.
Das vertragen die überhaupt nicht.
Hier unter dem vorgezogenen Dach
stehen sie trocken auf der dicken
Strohmatte, die Iglus sind nach Norden hin geschlossen, im Iglu ist es
zugfrei und warm“.
Schon am ersten Tag nach der
Geburt geht es hinaus an die frische Luft. Auf der dicken Matratze
aus Stroh und Altheu fühlte sich der
Nachwuchs sozusagen sauwohl. „Bei
den Kälbern fangen Tierwohl, Tiergesundheit und damit letztlich auch
die Wirtschaftlichkeit der Rinderhaltung an“, stellt josef Kari fest. So habe
der Betrieb im alten Anbindestall mit
35 Kuhplätzen immer wieder deutliche Tierverluste hinnehmen müssen.
„Das ist jetzt vorbei mit dem neuen
Stall“.
Bis der neue Stall 2011 bezogen
werden konnte, ist es eine lange Geschichte. Der 75 Hektar Betrieb mit
einem Anbindestall für 35 Kühe ließ
richtiges Wirtschaften nicht mehr
zu. Ein Um- oder Ausbau des Stalles
wurde immer wieder erwogen, doch
nichts überzeugte, alle Pläne wurden
verworfen. Also konzentrierte sich
Kari junior auf eine andere Schiene,
machte eine Landmaschinenmechanikerlehre und arbeitete mehr als
Lohnunternehmer denn als Bauer.
Doch das Thema Landwirtschaft
ließ ihn nicht los. Der große Befreiungsschlag kam in den 90er-Jahren,
als ihnen im Zuge der Flurbereinigung ein größerer Acker direkt an die
Westseite des Hofes zugeschlagen
wurde. Plötzlich war Platz für eine
Erweiterung da. Und schon begannen die Überlegungen in Richtung
Stallneubau. Kari war klar: jetzt
musste Fachwissen her. Also machte er die Technikerschule in Triesdorf,
von der er ganz begeistert ist.
Gewaltiger Schritt
Dann folgte eine weitere wichtige
Änderung der Rahmenbedingungen:
Das Ende der Milchquote wurde auf
2015 festgelegt, die Quotenpreise begannen allmählich zu sinken. Jetzt
wurden bei Familie Kari die Neubaupläne greifbar. Es reifte der Entschluss, den gewaltigen Schritt in die
Zukunft zu machen: den Kuhbestand
von 35 Kühen im Anbindestall auf 120
Kühe im Laufstall aufzustocken.
Josef Kari junior – er war zunächst
im Vorstand der Jungbauernschaft
und ist aktuell Mitglied des Kreisvorstandes im BBV Dachau – wollte
nicht nur einen wirtschaftlichen Stall
bauen, sondern auch einen, den er
ohne Probleme herzeigen kann. Für
ihn muss auch das Wohl der Tiere gewährleistet sein.
Die Diskussion um die moderne
Landwirtschaft verschärft sich seit
LKV-Journal
1/14
Leben LKV
Die fühlen sich wohl. Nach sechs bis acht Wochen kommen die Kälber in den großen
Stall in Gruppenhaltung auf einer Strohmatratze.
Ein »Kälbermüsli« legt Kari den Kleinen
vor, damit sie sich an festes Futter gewöhnen und etwas zum Knabbern und
Herumspielen haben.
Jahren, das macht den Bauern zu
schaffen. Dieses Problem, so erzählt
Josef Kari, habe deshalb auch der
BBV-Kreisvorstand aufgegriffen und
zu einem spannenden Vortrag zum
Thema „Wie werden Skandale organisiert?«“eingeladen. Das Fazit des
Referenten lautete, die Landwirte
betreiben zu wenig Aufklärung nach
außen.
„Wenn man nachdenkt, kommt
man eigentlich schnell drauf“, so Kari
junior, „warum der Trend so läuft.
Früher gab es viele Bauern in den
Dörfern, viele Leute waren in und mit
der Landwirtschaft aufgewachsen.
Heute gibt es viel weniger Betriebe
und die neuen großen Stalleinheiten
stehen am Dorfrand oder wurden
ausgesiedelt. Die Verbindung zwischen den Bauern und der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung reißt
ab.“
Seit Jahren gibt es deshalb die vom
Bauernverband initiierten Tage des
offenen Hofes, Schulklassen werden
mit ihren Lehrern auf die Höfe eingeladen, damit die sich vor Ort ein
Bild machen können. Das alles ist
natürlich aufwändig und nicht jedermanns Sache. Deshalb dachte man
1/14
LKV-Journal
beim Bauernverband in Dachau über
andere Wege nach. Dann kam von
der Geschäftsführerin die Anregung,
doch die neuen Medien zu nutzen. So
können die Landwirte mit verhältnismäßig wenig Aufwand viele und vor
allem auch junge Leute erreichen.
Schließlich wächst gerade die jüngere Generation heute weitgehend
landwirtschaftsfremd auf. Der Leitgedanke war: Wir warten nicht auf
schlechte Nachrichten, auf die wir
dann nur noch reagieren können. Wir
bieten gute Information im Internet
an und zeigen, dass wir nichts zu verbergen haben.
Das gab den Ausschlag für Josef
Kari, in seinem neuen Stall eine Webcam einzubauen, die erste in einem
bayerischen Kuhstall. Sie dokumentiert rund um die Uhr, was im Stall so
alles abläuft. Zu sehen ist der Alltag
im Stall auf der Homepage des Bauernverbandes in Dachau unter dem
Stichwort „Transparenz im Kuhstall“.
Den Start dieser Aktion haben die
Karis richtig groß aufgezogen: Online
wurde eine Pressemitteilung veröffentlicht, das Radio war dabei und
natürlich auch die regionalen Medien.
„Wir haben von Juni bis Oktober
4 500 Klicks bekommen. Das sind,
wenn manche Besucher mehrmals
reinschauen, etwa 3.000 Bürger, die
einen Blick in meinen Stall geworfen
haben, ohne dass ich damit großen
Aufwand hatte“, erzählt Josef Kari
Der Roboter fährt sechsmal am Tag über den Spaltenboden. Da die Nackenriegel wegen der Eingewöhnungsphase noch nicht eingestellt sind, koten die Kühe zum Teil
auf die Hochboxen. Die werden zweimal am Tag per Hand gereinigt und die feuchten
Stellen werden mit Kalk eingestäubt.
45
LKV
Leben
Über die Webcam kann man per Internet einen Blick in den Stall werfen.
„Unsere Internetanbindung ist nicht leistungsfähig“, erklärt Josef Kari junior. „Deswegen bringen wir einen Filmclip über den Betrieb, bevor es zu den Webcambildern
geht.“
Über die Homepage des BBV Dachau
kommt man an die Bilder aus Karis
Stall.
junior. „Allerdings hat die Sache
schon auch einen Haken. Wir können
nur alle zehn Sekunden ein Bild senden, weil die Internetleitung bei uns
zu schwach ist. Wenn die besser wäre,
hätten wir ein ständig bewegtes Bild“.
Zusätzlich zur Webcam hat Josef Kari
einen Videoclip auf die Homepage des
Bauernverbands Dachau gestellt, in
dem er im Frage- und Antwortspiel
mit seiner Nichte die Grundzüge der
Milchproduktion erklärt. „Bei uns vor
Ort stimmt alles. Jetzt ist die Politik
dran, dem Versprechen vom schnellen
Internet auf dem flachen Land auch
Taten folgen zu lassen.“
Die Kamera hat Josef Kari hoch oben
an einer der Dachstützen montiert.
Sie zeigt den Laufstall mit Spaltenboden und Hochboxen, die mit Kunststoffkomfortmatten ausgelegt sind.
Drei große Tränketröge wurden in
den breiten Quergängen installiert.
Bei großer Kälte wird das Wasser
umgewälzt, damit es nicht einfriert.
Eine vierte Tränke, sozusagen eine
46
Schnelltränke, befindet sich kurz vor
dem Melkroboter.
Das Automatische Melksystem
ist eingehaust, damit der Frost die
Technik nicht lahmlegt. »Das ist zwar
teuer, aber hilfreich«, meint Kari junior. Die Ausstattung des Roboters mit
zwei Melkeinheiten ist auf die Zielgröße der Herde von 120 Kühen ausgerichtet. Derzeit stehen 85 Milchkühe im Stall.
Bedingt durch den Umzug und
das ständige Aufstocken ist die Herdenleistung mit derzeit 7.200 Kilogramm Milch pro Kuh und Jahr noch
weit von dem entfernt, was Josef
Kari erreichen möchte. Sein Ziel ist
es, die Leistung auf bis zu 9.000 Kilogramm zu erhöhen. Aber der Blick
auf die Milchleistungskurven zeigt,
er ist auf einem guten Weg. „Wir haben jetzt die gewünschte Zahl an
Jungvieh erreicht, so können wir nun
auch mit einer schärferen Selektion
beginnen. Dann wird die Produktion
auch wirtschaftlich“, erklärt Kari. Bei
der Bullenauswahl setzt er vor allem
auf Fitness und Fundament und auf
robotertaugliche Euter, denn nur gesunde, langlebige Kühe rechnen sich.
Zurück zu den Kälberiglus. Frische,
kalte Luft macht den Kälbern nichts
aus, aber wenn es unter minus zehn
Grad Celsius geht, bekommen sie
eine Kälberdecke umgelegt. Gefüttert wird ab dem fünften Tag bis zur
zwölften Woche mit Milchaustauscher. Ab dem siebten Tag wird Kälberstarter vorgelegt, damit die Tiere
sich frühzeitig daran gewöhnen und
etwas zum Herumspielen haben. Ab
der sechsten Lebenswoche, je nach
Gewicht, ziehen sie um in die Gruppenhaltung im großen Stall. Dort
stehen sie auf einer Strohmatratze,
getränkt wird über einen Automaten. »Dass die Kälber in den großen
Stall integriert sind, hat den Vorteil,
dass sie bereits alle Arbeitsgeräusche
gewohnt sind, so auch den Roboter.
Gerade bei der Eingewöhnung auf
das automatische Melken macht sich
das positiv bemerkbar«, erklärt Kari.
Schnelles Wachsen auf Stroh
Mit einem Alter von fünf bis sechs
Monaten werden die Kälber getrennt.
Die männlichen kommen in den alten Kuhstall und werden als Bullen
ausgemästet, die weiblichen rücken
eine Abteilung weiter, wo sie dann
schon auf Spalten und mit Hochboxen gehalten werden. Da die Kälber
relativ lange auf Stroh stehen, wachsen sie nach Karis Erfahrung schneller, da der Wachstumsknick durch zu
frühes Umstellen vermieden wird.
Bei Familie Kari bekommen die Kälber eine hofeigene Totalmischration
(TMR), sozusagen ihr eigenes Kälbermüsli. Das besteht aus gehäckseltem
LKV-Journal
1/14
Leben LKV
Stroh, Heu, Melasseschnitzeln, Leinschrot, Raps- und Sojaschrot, Weizen, grobem Körnermais und einem
Mineralfutter. Es schaut nicht nur gut
aus, sondern scheint auch den Kälbern zu schmecken. Die Ration für das
Jungvieh besteht aus Stroh, Silomais,
Grassilage und einem Soja-Rapsschrotgemisch. Die laktierenden Kühe
bekommen eine Mischung aus Stroh,
Silomais, Grassilage, Weizen und der
Soja-Rapsschrotmischung, Melasse,
Mineralfutter und Salz. Das Leistungsfutter wird transpondergesteuert am
Roboter zugeteilt. Für die Trockensteher gibt es einen höheren Strohanteil.
Curtains sorgen dafür, dass der Stall
lichtdurchflutet und windgeschützt
ist. Er ist hoch, hell und bietet viel frische Luft. Die Decke ist isoliert, um die
von oben kommende Wärme- und
Kältestrahlung abzufangen. Wenn es
richtig heiß wird, kann zusätzlich zu
den geöffneten Wänden auch noch
der First angehoben werden. Für die
heißen Tage hat Josef Kari noch zwei
Kuhduschen eingebaut. Viehbürsten
sind auf drei Plätze im Stall verteilt.
Im neuen Kuhstall der Familie Kari
gibt es keine Fressgitter, nur in der
Krankenabteilung, hinter der sich
auch der Abkalbebereich befindet.
Kari meint: „Wir haben ausreichend
Fressplätze, da ist ein teueres Fressgitter überflüssig. Alle Kühe tragen
Fußrescounder, eine elektronische
Fußfessel, auf der alle wichtigen Daten einer Kuh gespeichert sind. So
kann ich am PC feststellen, wie sich
ein Tier bewegt und ich kann die Kuh
bei Auffälligkeiten gezielt aus der Herde holen und in der Krankenabteilung
fixieren.“
Technik für Routine
Das entspricht der Grundphilosophie von Kari junior. Er will die Routinearbeiten der Technik überlassen.
Da gehört das Melken dazu, die Herdenüberwachung per PC und natürlich auch das Säubern des Spaltenbodens. Das übernimmt ein Roboter, der
sechsmal am Tag ganz gemächlich
seine Runden dreht. Zur Reinigung
der Hochboxen müssen die Karis aller1/14
LKV-Journal
Die Routinearbeit Melken übernimmt der Roboter. Der Fußrespounder ermöglicht
es, die Bewegungsaktivitäten der Kühe am PC nachzuvollziehen.
dings selbst Hand anlegen. Denn noch
sind die Nackenriegel hoch und elastisch eingestellt, damit sich die Tiere im
neuen Stall besser eingewöhnen. Die
Folge: Manche Kuh kotet auf die Liegematte. Beim Sauberhalten der Liegeflächen helfen Mutter und Freundin.
„Bei aller Technik und Rationalisierung,
wenn meine Eltern und meine Freundin bei diesem Projekt nicht mitziehen
und zupacken würden, dann könnte
ich einpacken“, muss der Junior einräumen.
Der „elektronische Leitstand“, das
Büro, wo alle Daten aus dem Betrieb
zusammenlaufen, befindet sich mit
in der Einhausung des Melkroboters.
Hier kann Kari am Bildschirm alle
Vorgänge im Stall verfolgen, von der
Brunst über den Abkalbezeitpunkt
bis hin zur Kraftfutteraufnahme und
das Melken. „Die bei den Routinearbeiten gewonnene Zeit kann ich
dank Computer gezielt für die Tierbeobachtung nutzen, und das nicht
nur zweimal am Tag.“
Alle, die über Internet und Stallkamera den Karis bei der Arbeit über die
Schulter schauen, können nicht nur
die Kühe beobachten, sondern auch
die Bauersleute, die ihre Tiere betreuen. So bekommt der Betrachter einen
Eindruck davon, wie Mensch und Tier
auch in größeren Einheiten ganz ruhig und vertraut miteinander umgehen. „Wer mir erzählen will, dass das
hier eine so genannte Massentierhaltung ist, der will es halt einfach nicht
sehen“, meint Kari. Bestätigt wird er in
seiner Ansicht durch die Reaktionen
der Internetnutzer oder auch beim
Besuch der Schulklasse im Stall. „Da
staunen alle, was heute technisch
möglich ist und was ein Bauer alles
können muss. Auf jeden Fall bekomme ich nur positive Reaktionen über
die Haltung, über den Stall und darüber, wie wohl sich die Kühe hier fühlen. Das ist die Botschaft, die wir unter
J. Urban
die Leute bringen müssen“. Josef Kari erklärt die Zusammensetzung seiner TMR-Futterrationen für
die einzelnen Abteilungen.
47
LKV
Leben
Hausaufgaben müssen sein ...
... darin sind sich zumindest Eltern und Lehrer einig. Schüler sehen das anders.
Hausaufgaben sind langweilig, dienen nur dazu, einen vom Spielen abzuhalten und sind
deshalb oft Auslöser für einen Streit zwischen Eltern und Kindern. Was können Eltern tun,
damit die Hausaufgaben nicht jeden Nachmittag Anlass für Diskussionen sind?
A
ller Anfang ist schwer. Das gilt vor
allem für die Erstklässler, aber
auch für alle Schüler, die nach sechs
Wochen Ferien wieder ihrer Pflicht
nachgehen und jeden Tag Hausaufgaben machen müssen. Kinder in der
ersten Klasse müssen mit der neuen
Situation erst zurecht kommen. Und
auch wenn sich die Kinder noch so
auf die Schule gefreut haben, viele
sind bereits nach ein paar Schulwochen am Ende ihrer Kräfte. Und dann
sollen sie noch Hausaufgaben machen?
Haben Sie deshalb gerade am
Anfang Geduld und geben Sie dem
Kind Zeit, einen Rhythmus zu finden.
Manche Kinder brauchen nach der
Schule eine längere Pause, um sich
wieder auf die Hausaufgaben konzentrieren zu können, andere wollen
48
die Hausaufgaben möglichst schnell
hinter sich bringen.
Haben die Kinder eine Struktur gefunden, sollte diese beibehalten werden, ähnlich einem Ritual, das jeden
Nachmittag gleich ist. Das erleichtert
gerade jüngeren Kindern den Umgang mit der Zeit und erspart tägliches Diskutieren, wann die Hausaufgaben gemacht werden sollen.
Am angenehmsten ist es aber für alle
Beteiligten, wenn die Hausaufgaben
erledigt sind, bevor die Kinder spielen
oder sich mit Freunden treffen.
wird, an das Kind ab. Das ist erfahrungsgemäß nicht einfach, denn
damit riskiert man als Eltern schon
mal, dass das Kind ohne vollständige
Hausaufgabe in die Schule kommt.
Erinnern Sie deshalb das Kind gerade
am Anfang an die getroffene Vereinbarung bezüglich der Hausaufgaben,
machen Sie aber auch die Grenzen
Ihrer Unterstützung deutlich. „Wenn
du so spät mit den Hausaufgaben
anfängst und deshalb zu müde dafür
bist, musst du dich selbst bei deinem
Lehrer entschuldigen.“
Denn das Kind muss lernen, sich seine Zeit selbst einzuteilen und verstehen, dass schlecht oder nicht gemachte Hausaufgaben allein sein Problem
und nicht das seiner Eltern sind.
Gerade in den ersten Schuljahren
ist es wichtig, mit den Kindern Lesen
und Rechnen zu üben, lassen Sie sich
aber nicht aus falschem Ehrgeiz dazu
verleiten, die Hausaufgaben des Kindes zu machen. Denn damit ist niemandem geholfen, am allerwenigsten dem Kind. Hausaufgaben dienen
dazu, Gelerntes einzuüben und zu
vertiefen und sind sowohl für Lehrer
als auch für Schüler ein Hinweis, ob
die Kinder den Stoff verstanden haben. Das heißt nicht, dass Sie kein Interesse an den Hausaufgaben zeigen
sollten, im Gegenteil. Nehmen Sie
die Hausaufgaben Ihrer Kinder ernst.
Denn mit den Hausaufgaben lernt
das Kind seine Pflicht zuverlässig zu
erfüllen – eine Fähigkeit, die auch im
späteren Leben von Bedeutung ist.
Verantwortung abgeben
Selbstständiges Lernen
Haben Sie mit dem Kind eine Vereinbarung bezüglich der Hausaufgaben getroffen, geben Sie die Verantwortung, dass diese eingehalten
Bestärken Sie das Kind, selbstständig zu lernen. Natürlich ist es einfacher, Mutter oder Vater zu fragen als
LKV-Journal
1/14
Leben LKV
selbst nachzudenken. Es ist deshalb
besser, keine fertigen Lösungen zu
präsentieren, sondern gemeinsam
mit dem Kind zu überlegen, was es
nicht verstanden hat oder wie es
selbst auf das Ergebnis kommen
könnte. Vielleicht kann es nochmals
im Buch nachschlagen, im Duden
die korrekte Schreibweise suchen
oder, besonders bei älteren Kindern
beliebt, im Internet schauen. Das ist
zwar mühsam und zeitaufwändig,
aber das Kind lernt auf diese Weise,
sich selbst zu helfen. Wer nie gelernt
hat, selbst nach einer Lösung zu suchen, wird sich in höheren Klassen
schwer tun. Und mehr und mehr geht
es gerade in den weiterführenden
Schulen darum, Probleme selbstständig zu lösen.
Auch wenn das Kind offensichtlich
etwas falsch gemacht hat, sollten Eltern nicht sofort korrigierend eingreifen. Besser ist es etwa, das Kind dazu
anzuregen, das Ergebnis nochmals
zu überprüfen. Oft entdeckt es dann
selbst den Fehler.
Jedes Kind ist unterschiedlich, deshalb kann die Dauer der Hausaufgaben ganz unterschiedlich sein. Als
Richtwert gilt: In den ersten Klassen
sollten die Hausaugaben etwa eine
halbe Stunde dauern, in den weiteren Klassen der Grundschule etwa
eine Stunde. Braucht das Kind deutlich länger, sind folgende Ursachen
möglich:
""Das Kind ist müde. Hier hilft nur
mehr Schlaf. Kinder sollten, so raten Grundschullehrer, zwischen
19 und 19.30 Uhr im Bett sein.
""Das Kind bummelt. Hier gilt es,
die Zeitdiebe zu finden. Wird das
Kind von Geschwistern abgelenkt,
träumt es vor sich hin oder spielt
es mit Sachen auf dem Schreibtisch? Ein „jetzt konzentrier dich
mal“ hilft hier nicht. Überlegen
Sie gemeinsam mit dem Kind, was
die Hausaufgaben verzögert, richten Sie den Schreibtisch oder den
Arbeitsplatz so ein, dass das Kind
nicht von Spielsachen abgelenkt
wird und überlegen Sie mit dem
Kind, was es mit der gewonnenen
Zeit anfangen könnte.
1/14
LKV-Journal
""Eltern stellen zu hohe Anforderungen zum Beispiel beim Schreiben.
Das Kind „malt“ die Buchstaben
anstatt sie zu schreiben, um sie
möglichst schön zu machen.
""Das Kind hält die Aufgaben für unlösbar oder weiß gar nicht, wo es
anfangen soll. Hier hilft es, zusammen mit dem Kind einen Schrittfür-Schritt-Plan zu erstellen. Das
Kind beginnt mit der Aufgabe, die
ihm leicht fällt, dann folgen die
schwereren Aufgaben. Als sichtbares Zeichen dafür, dass etwas geschafft ist, kann man die Aufgaben
im Hausaufgabenheft durchstreichen, Buch und Heft zusammen
klappen und im Schulranzen verstauen. Das schafft nicht nur Platz
auf dem Schreibtisch, sondern
gibt dem Kind auch das Gefühl,
dass der „Berg“ kleiner geworden
ist.
""Sportliche Bewegung im Freien
oder Entspannungstechniken unterstützen die Konzentrationsund Leistungsfähigkeit der Kinder.
Das vermeintliche „Abschalten“
vor dem Computer oder der Spielekonsole hindert den Lernprozess.
Experten-Tipps
1.Genügend Schlaf fördert die Konzentrationsfähigkeit.
2.Ordnung am Arbeitsplatz schaffen.
Kinder sollten nicht abgelenkt werden.
3.Das Kind nicht überfordern und es
auch einmal selbstständig arbeiten lassen.
4.Struktur in den Lernvorgang bringen.
5.
Sport oder Entspannungstechniken einbauen – Fernseher, PC oder
Spielekonsole sind tabu!
6. Das Loben nicht vergessen!
Auch das Handy sollte während der
Hausaufgaben- oder Lernzeit nicht
in der Nähe des Kindes sein.
Bei all dem dürfen Sie das Loben
nich vergessen. Auch wenn das Ergebnis nicht ganz Ihren Vorstellungen entspricht, wenn ein Kind sich
bemüht, hat es durchaus Lob verdient. Denn Lob motiviert mehr als
A. Kersten
alles andere. Am angenehmsten für alle ist es, wenn die Hausaufgaben erledigt sind, bevor die
Kinder nach draußen zum Spielen gehen.
Foto: Paul Marx/pixelio
49
LKV
Firmennachrichten
Kombibox für Milchkühe
Die Kombibox System Ziegler kombiniert die Vorteile von Tiefbucht und
Hochliegebox. Werkfoto
Während die Tiefbucht vor allem
für saubere Euter und gesunde Gelenke sorgt, sind weiche Kuhmatten
bei den Hochliegeboxen für das Abliegen und Aufstehen bestens geeignet. Mit der Kombibox System Ziegler von Huber Technik werden jetzt
erstmals die Vorteile beider Systeme
kombiniert.
Mit einem neun bis zwölf Zentimeter dicken Weichbett in der vorderen
Hälfte der Liegebucht können 50 bis
70 Prozent des Einstreumaterials gespart werden. Trotzdem behält die
Liegebucht alle Vorteile der Tiefbucht.
„In unserem Kombibox-System liegen
die Kühe ausgezeichnet und gerade
– das haben unsere ersten Tests eindeutig gezeigt“, so Tilman Ziegler.
Die Standardversion der Kombibox
besteht aus zwei Lagen Aggrolatex,
jeweils 40 Millimeter dick. Die untere Lage ist 100 Zentimeter breit, die
obere Lage nur 80 Zentimeter. Die
Latexplatten werden abgedeckt mit
einer 130 Zentimeter breiten, hochreissfesten Deckbahn aus Gummi
oder Polypropylen.
Die hinteren 80 Zentimeter der Liegebucht enthalten rund zehn Zentimeter Tiefstreu und keinen synthetischen Belag. So kann sich kein überschüssiges Einstreumaterial mehr
sammeln, die Einstreuverluste sind
geringer als in der reinen Tiefbucht.
ze bis zum Ausmelken und hat – da
antibiotikafrei – keine Wartezeit für
Milch und Fleisch.
Zahlreichen Publikationen weltweit ist zu entnehmen, dass die interne Zitzenversiegelung gut gegen
Neuinfektionen wirkt – alleine oder
in Kombination mit einem antibiotischen Trockensteller. Die interne
Zitzenversiegelung ist dadurch ein
optimales Instrument für die Vermeidung von Mastitis.
Gegen Mastitis
Das Keratin des Zitzenkanals versiegelt auf natürlichem Wege den
Zitzenkanal und verhindert so den
Keimeintritt. Bei Hochleistungskühen ist die Keratinproduktion jedoch
bei vielen Tieren nicht ausreichend,
um die Zitze über die gesamte Trockenstehperiode hinweg komplett
abzuschließen.
Inzwischen hat sich laut Zoetis die
interne Strichkanalversiegelung mit
einem Spezialpräparat als künstlicher Ersatz für diesen natürlichen
Prozess bewährt. Der interne Versiegler ist eine dickflüssige Parafin-Paste mit schwerem Wismutnitrat als
Wirkstoff. Sie ist als Tierarzneimittel
über den Tierarzt zu beziehen. Der
original interne Zitzenversiegler
hat keinerlei chemische Wirkung. Er
wird einmalig nach dem letzten Melken beim Trockenstellen in die Zitze
gespritzt. Der so entstehende Pfropf
bildet eine physikalische Barriere
gegen alle Keime. Er bleibt in der ZitWerkfoto
50
Für jede Garage
Seit März 2013 ist der Seitenteleskoplader 48T18 der Firma Thaler in Serie. Er
ist mit dem 48PS Yanmar Motor ausgestattet, der bei seinen 3.000 Umdrehungen pro Minute für einen Vortrieb von
bis zu 25 km/h sorgt. Der Fahrantrieb
ist zweistufig mit hydrostatisch-automotiver Steuerung. Serienmäßig ist der
48T18 mit einer Allradlenkung ausgestattet, optional gibt es ein Lenkartenventil für die Vorderradlenkung und den
so genannten Hundegang.
Die Maschine verfügt über ein
Fahrerrückhaltesystem nach der
aktuellen Maschinenrichtlinie. Zur
Grundausstattung gehören auch drei
Arbeitsscheinwerfer, ein 50 Liter Diesel- und ein 54 Liter Hydrauliktank, die
CE-Abnahme und ein Batteriehauptschalter im Fahrerstand.
Der Seitenteleskoplader 48T18 hat ein
Leergewicht von 2,9 Tonnen. Bei einem
Betriebsgewicht von 3.200 Kilogramm
Werkfoto
Das familiengeführte Unternehmen Thaler Maschinenbau GmbH & Co KG in Polling bei Mühldorf am Inn baut seit 1997
Hof- Radlader und Teleskoplader für die
Land- und Bauwirtschaft.
Werkfoto
bieztet der Teleskoplader eine Hubkraft
von 2.500 Kilogramm und eine Kipplast auf der Palettengabel, von 1.550
Kilogramm eingefahren und 580 Kilogramm ausgefahren. Mit einer Gesamtbreite von 1,60 Meter, einer Spurbreite
von 1,40 Meter, einer Gesamthöhe von
1,94 Meter und der Gesamtlänge von
4,03 Meter passt der Seitenteleskoplader 48T18 in jede Garage.
LKV-Journal
1/14
Tierkontrolle einfach gemacht
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Gesunde Tiere sind eine gesunde Basis für jeden
Milchviehbetrieb. Durch Zuchtfortschritt, hohe
Leistungen, gestiegenen wirtschaftlichen Druck,
größere Herden und geringen Zeitaufwand
pro Tier wird es aber immer komplexer, die
Tiere gesund zu erhalten und ungünstige
Veränderungen früh zu bemerken.
Letztendlich ist nur eine gesunde Herde
wirtschaftlich und nur mit einer gesunden
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Das Buch „Die Sprache der Kuh“ vermittelt
wertvolles Wissen in den Bereichen Fütterung,
Fruchtbarkeit, Euter- und Klauengesundheit
sowie Schmerzen beim Rind und gibt Antworten
auf folgende Fragen: Wie kann ich meine Herde
gesund erhalten? Wie erkenne ich Probleme
schon möglichst frühzeitig?
Wie kann ich frühzeitig handeln,
statt zu reagieren?
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