3. Die Recherche - Remstalgymnasium

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3. Die Recherche - Remstalgymnasium
Methodenschulung Klasse 9 - RG Weinstadt
3. Die Recherche
3.1 Recherchieren ist mehr als Surfen im Internet
Der erste Schritt…
… muss selbstverständlich im Kopf passieren und heißt Entwicklung einer Suchstrategie:
•
Welche Art von Informationen brauche ich?
- einen Überblick über ein Themengebiet,
- eine einführende, allgemeine Darstellung,
- eine problemorientierte Darstellung, oder
- Informationen zur Klärung von Detailfragen?
•
Wo kann ich die entsprechenden Informationen erwarten?
•
Wie muss ich in den entsprechenden Medien danach suchen?
3.2
Materialbeschaffung und Quellenarten
Wo?
zu Hause
in der Schul- oder Stadtbibliothek
im Buchhandel
im Internet
Was?
Gedrucktes
Lexika,
Enzyklopädien,
Handbücher, andere
Nachschlagewerke
Brockhaus,
Fremdwörterduden
Wörterbücher
Monographien
Zeitschriften
Zeitung
Internet +
digitalisierte Quellen offline
World-wide Web
Usegroups im Internet
CD-Roms / DVDs (Encarta, Encyclopedia Britannica u. a.)
Verzeichnis aktuell erhältlicher Bücher:
Libri: www.libri.de
Buchkatalog: www.buchkatalog.de
Amazon: www.amazon.de
Bei Libri und Buchkatalog kann man Bücher auch über Schlagwörter suchen.
Alle drei bieten in vielen Fällen Inhaltsangaben oder Buchbesprechungen an,
die sehr hilfreich sein können.
Alles, was Buchhandel und die deutschsprachigen Bibliotheken
bereithalten, findet man im
Karlsruher Virtueller Katalog (KVK):
www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html
oder eventuell mündliche Quellen: Befragung von (Zeit-)Zeugen usw.
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3.3 Recherchieren im Internet ist mehr als nur ‚googeln’
In der Regel wirst du eine Suchmaschine benutzen. Hier gilt:
⇒
Formuliere deine Suchanfragen möglichst genau.
Grenze deine Suche mit gezielten Suchbegriffen ein.
⇒
Verwende auch Operatoren (Suchbefehle) in der Suchmaske, um Begriffe
auszuschließen, nach Wendungen zu suchen usw.
Suche nach einem genauen Wort oder einer Wortgruppe z.B.: "glatthaar terrier"
Begriffe ausschließen z.B.: -rauhhaar -"jack russell"
Ähnliche Begriffe einschließen durch ein Tildezeichen (~) z.B.: ~nahrungsmittel
⇒
Nutze die Möglichkeiten der erweiterten Suche und spezifischen Einstellungen!
⇒
Lies den Vorschautext durch, um zu entscheiden, ob dir die Website die gewünschte
Information liefern kann.
Aber es gibt mehrere Zugangsarten zu den Schätzen des Web:
Allgemeine Suchmaschinen (Google u. a.)
sind entsprechend leistungsfähige Computer, die das World Wide Web unablässig nach neuen
Informationen durchsuchen und diese in Datennetzen abspeichern. Einige Suchmaschinen sind
jedoch in Verruf geraten, weil Anbieter von Internet-Inhalten für eine gute Platzierung (page ranking)
in den Suchergebnissen bezahlen.
Spezielle Suchmaschinen
widmen sich nur einem Bereich. Sie haben einen entscheidenden Vorteil: Weil die Datenmenge, die
sie durchsuchen, relativ überschaubar ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, brauchbare Treffer zu
erhalten.
Web-Kataloge
Eine Redaktion begutachtet die Seiten im Internet und sortiert sie in einen Schlagwortkatalog ein.
Gut zur Suche nach einem bestimmten Thema oder einem Sachgebiet. Die Suchmaschine Yahoo
betreibt einen der bekanntesten Kataloge.
Fachportale
bieten einen gezielten Einstieg mit fachspezifischen Katalogen und anderen Informationen.
Bsp.: „Clio-Online“ für Geschichte; „ViFaPol“: Rechercheportal für Politikwissenschaft.
Meta-Suchmaschinen
durchsuchen mehrere Suchmaschinen gleichzeitig. Das kann geringfügig länger dauern als die
Suche mit einer allgemeinen Suchmaschine und ist dann empfehlenswert, wenn die Anfrage in einer
einzigen Suchmaschine nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat. Denn selbst die beste
Suchmaschine erfasst nur einen Teil des Webs, auch wenn es sich dabei um Millionen von Seiten
handelt.
Die älteste deutsche Meta-Suchmaschine ist MetaGer http://www.metager.de vom Rechenzentrum
der Universität Hannover. Sie durchsucht 30 deutsche Suchmaschinen, sortiert doppelte Einträge
aus und listet die Ergebnisse anschließend auf.
Für mehr Infos siehe
http://www.suchmaschinen-online.de
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3.4 Bewertung von Internetquellen
Wie zuverlässig ist die Quelle? – Hinweise liefern die Fragen:
Wer sind die Autoren? Wie kompetent sind sie? Welches Eigeninteresse haben sie?
wissenschaftliche Institution (kompetent; nicht unbedingt neutral)
amtliche Einrichtung (zuverlässig; vielleicht unkritisch)
kommerzieller Anbieter (Womit will er Geld verdienen?)
private Website / Hobby-Autor
(Bsp.: Lehrer Currlins Geschichtszentrum
http://www.wcurrlin.de/pages/5.htm)
Zeitpunkt der Erstellung (Aktualität?)
Stil / Aufmachung, Zielgruppe (komfortable Nutzung; Auswahl der gezeigten Info)
Wie relevant ist die Quelle für das Thema?
Hat das gefundene Material Auswirkungen auf die Gliederung oder gar die
Themensetzung?
3.5 "5 goldene Suchmaschinen-Regeln"
Herausgeber: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (gekürzt)
1. Verlass dich nicht auf eine Quelle
Unterschiedliche Suchmaschinen verwenden unterschiedliche Kriterien für ihre Rankinglisten. Somit
können völlig verschiedene Websites als die „relevantesten“ aufgeführt werden.
2. Trau niemals der erstbesten Information – es könnten Verleumdung und rassistische
Propaganda dahinter stecken
Manchmal verstecken sich rassistische Äußerungen in einem auf den ersten Blick seriösen Angebot.
Prüfe genau, wer für Informationen verantwortlich ist, bevor du deine Meinung bildest.
3. Nachrichtensuchmaschinen sind weder neutral noch vollständig
Noch viel stärker als in der normalen „Medienwelt“ sollte man sich bei den
Nachrichtensuchmaschinen Gedanken über die Auswahl der Meldungen machen. Denke nicht, dass
die Maschinen einen vollständigen Überblick über die Nachrichtenlage bieten. Die „News Search
Engines“ reagieren stärker auf aktuelle Kurzmeldungen als auf Hintergrundberichte.
4. Achte auf versteckte Werbung und „Spammer“ im Netz.
Das Wort „Spam“ wird bei den Suchmaschinen verwendet, wenn findige Webmaster ihre eigenen
Websites so manipulieren, dass sie in den Ergebnislisten der Suchmaschinen höher eingestuft
werden, um ihre eigenen, vielleicht kommerziellen, politischen oder gar pornografischen
„Botschaften“ unter die Leute zu bringen. Werbung ist nicht immer als solche gekennzeichnet,
sondern kann sich in den Ergebnislisten verstecken. Deshalb:
⇒ Formuliere deine Suchanfragen möglichst genau.
⇒
Lies den Vorschautext gut durch.
Sind dort nur Schlagwörter und keine Sätze zu sehen, verbirgt sich hinter der Webseite
wahrscheinlich „Spam“.
5. Gib Wucher-Websites und Viren keine Chance
Ein falscher Klick, ein falscher Tastendruck, und es installieren sich „Dialer“ oder „Spyware“ auf dem
Rechner. Also nicht gutgläubig Antworten in Felder eingeben, die du nicht kennst, z. B. „OK“ kann
deine Einverständniserklärung für einen „Mehrwertdienst“ sein.
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3.6 Speichern der gefundenen Informationen
auf Papier
aus Büchern und Zeitschriften kopieren
Exzerpte anfertigen (= handschriftliche Zusammenfassung mit Stichworten)
wichtige Zitate herausschreiben
auf dem PC
Hier braucht es etwas Vorüberlegung und einige technische Kniffe:
3.7 Informationen speichern mit System
1. Grundsatz: alle Dateien mit der Internet-Adresse abspeichern
2. Die Dateien geordnet abspeichern: in ein Ablagesystem
So schnell man sich bei Surfen im Internet verlieren kann, wenn man keine Suchstrategie entwickelt,
so leicht verliert man auch den Überblick über die abgespeicherten Materialien. Deshalb sollten alle
Materialien überlegt und mit System ‚abgelegt’ werden.
Dazu gehört:
1. ein System von Ordnern (auf der Festplatte oder dem USB-Stick)
2. die sinnvolle Benennung der Dateien.
Das Ordnersystem richtet sich nach dem
Arbeitsablauf bei der Recherche, nämlich:
• Informationssuche und Speicherung
des gefundenen Materials,
• Verarbeitung der Suchergebnisse zu
verwendbaren Bausteinen und schließlich
•
fertige Präsentation
- und kann so aussehen:
Die genauen Anweisungen werden auf folgender Seite beschrieben:
http://www.lehrer-online.de/ablagesystem.php?sid=5465648312061737792260085008575
3.8 Technische Kniffe, die man für die Internet-Recherche braucht
1. neue Ordner anlegen (siehe oben)
2. Text kopieren und einfügen,
3. ebenso Hyperlinks kopieren und in eine Textdatei einfügen und Hyperlinks aus einer
Textdatei heraus öffnen
4. dabei sehr nützlich: die Tastenkombinationen STRG+C, STRG+V, ALT+TAB usw.
5. beim Speichern das gewünschte Format auswählen (.doc für Textdateien - statt.html für
Webseiten besser .mht für eine Webarchiv-Seite - .jpg für Bilder usw.)
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Text aus html-Seiten speichern:
1. Alternative: Ganze Seite speichern:
In der Textverarbeitung sind die Bilder meistens im Text eingebunden und werden mit dem Text in
einer Datei abgespeichert. Beim Abspeichern einer HTML-Seite werden alle Bilder einzeln zusätzlich
zum Text abgespeichert. Deshalb besser die Seite als Dateityp „Webarchiv“ abspeichern:
Unter <Datei/Speichern> kannst du den Dateityp auswählen. (Dateiendung: mht): Damit werden
alle Bestandteile der Seite eingebunden, die Hyperlinks funktionieren und verweisen ins Internet!
(Anm.: Das geht aber nicht mit allen Browsern.)
2. Alternative: nur Text abspeichern.
Oft haben HTML-Seiten einen komplexen Aufbau mit mehreren ‚frames’, Spalten, Tabellenrahmen,
Navigationsleisten, Werbebanner, Bildern, Flash-Dateien usw. Deshalb muss der Text isoliert
gespeichert werden:
Mit der gedrückten linken Maustaste markieren,
im markierten Teil mit der rechten Maustaste ins Kontextmenü gehen und kopieren
(Tastaturbefehls Strg + C),
dann in einem eigenen Ordner als Textdatei (.doc) speichern (Strg + V).
Nicht vergessen die URL (Quellenangabe) zu kopieren – sie wird für das Literaturverzeichnis
gebraucht !
Man markiert die URL im Adressenfenster des Webbrowsers (mit der linken Maustaste in das
Fensterklicken),
kopiert sie mit der rechten Maustaste (Kopieren)
und fügt sie in das Word-Dokument.
Bilder speichern
Mit einer Suchmaschine können Bilder (Fotos, Landkarten, Zeichnungen usw.) gesucht werden.
Hierbei sollte man allerdings folgendes beachten:
Hat man ein Bild mit der Bildersuche von Google gefunden, so sollte man mit der linken Maustaste
auf das Bild klicken, um danach auf der sich öffnenden Seite oben rechts dem blauen Link Bild in
Originalgröße anzeigen zu folgen. Anschließend sollte man dann mit der rechten Maustaste auf das
Bild klicken und aus dem Klappmenü den Befehl „speichern unter“ zu wählen. Damit kann man
anschließend das Bild im Bilderordner "Roh" speichern.
Soll die Präsentation im Internet veröffentlicht werden, muss das Copyright beachtet werden und
lizenzfreies Material verwendet werden.
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