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WOCHENPOST
DER SONNTAG IM WESTLICHEN MÜNSTERLAND
TEL. 0 25 63 / 9 39 00 · W W W. W O C H E N P O S TO N L I N E . D E Sonntag, 1. Juni 2008 · Nr. 29, 24. Jahrgang
K O M PA K T
AUFLAGE: 39.800
WETTER
Tag
25°C
Nacht
16°C
LOTTO
7
12 17 22 27 41
19 Zusatzzahl 6 Superzahl
Spiel 77
6735693
Super 6
943727
Angaben ohne Gewähr
Das DFB-Poster zum
Aufhängen Innenteil
NEUSTART
Britney Spears (26), Pop-Sängerin, will endlich wieder voll
durchstarten. Sie habe sich mit
einem wichtigen Fernsehproduzenten getroffen und solle nun
möglicherweise eine Hauptrolle
in einer TV-Show übernehmen.
Im Gespräch seien mehrere
Projekte, darunter auch eine
Musikshow. Britney sei durchaus interessiert daran, im Fernsehen aufzutreten. Spears war
in den vergangenen Monaten
durch Party- und Drogenexzesse sowie ihre Scheidung von
Kevin Federline in die Negativ-Schlagzeilen geraten. Nach
einem psychischen Zusammenbruch wurde sie in eine Klinik
eingewiesen und entmündigt. ddp
Geht doch!
Generalprobe gelungen
Der Kapitän und der Joker retten die EM-Generalprobe Michael Ballack (Foto) und Oliver Neuville
bescherten gestern mit ihren späten Treffern der Elf von Bundestrainer Joachim Löw einen 2:1 (0:1)-Sieg gegen Serbien im letzten Härtetest vor der EM. Mehr zur Partie gibt es im Innenteil. Seite 15 Foto: ddp
Haben Sie schon gehört, dass …
Marietraud Löschner
ist bei der EM Seite 23
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... die ersten beiden Finalistinnen der dritten Staffel von Heidi Klums Castingshow „Germany‘s Next
Topmodel“ feststehen? Christina (21) aus dem unterfränkischen Volkach und die mit inzwischen
17 Jahren jüngste Kandidatin Jennifer schafften
den Einzug in die Endrunde. Ausgeschieden ist
dagegen Wanda (23) aus Hamburg. Wer als drittes
Nachwuchsmodel weiterhin darauf hoffen darf,
Gewinnerin zu werden, entscheidet sich erst am
kommenden Dienstag (3. Juni) im Halbfinale der
Show. Auf die Siegerin warten am Ende ein Modelvertrag und eine Werbekampagne mit einer
Modekette.
Steven Spielberg, US-Regisseur, hat mit seinem
neuen Kino-Abenteuer über den des Archäologen
Indiana Jones in Peru für Empörung gesorgt, weil
der Film die Kulturen der mexikanischen Maya
und der peruanischen Inka durcheinanderwürfelt.
In dem kürzlich angelaufenen Streifen „Indiana
Jones und der Kristallschädel“ wird behauptet,
der mexikanische Revolutionsheld Pancho Villa habe die Quechua-Sprache der peruanischen
Inka-Ureinwohner gesprochen. Außerdem zeigt
der Film, wie eigentlich in Mexiko beheimatete
Maya-Kämpfer Quechua sprechend durch den peruanischen Urwald streifen. „Das ist eine Barbarei“, sagte Hugo Neyra, Direktor der peruanischen
Nationalbibliothek.
ddp
Sie wird nicht „Germany´s Next
Topmodel“: Wanda Badwal
2 W OCHENPOST
AUS ALLER WELT
Mehr als der 100
Taliban getötet
KURZ NOTIERT
Frontalangriff
auf die Koalition
München Mit einem
Frontalangriff auf die große
Koalition hat sich die FDP auf
ihrem Münchner Parteitag für
die kommenden Wahlkämpfe
in Stellung gebracht. „Das Abkassieren der Mitte geschieht
durch die Sozis, die roten und
die schwarzen Sozis“, sagte
FDP-Chef Guido Westerwelle
(Foto) in seiner Grundsatzrede
auf dem Münchner Kongress
unter starkem Beifall der Delegierten. Er warf der SPD erneut
vor, entgegen aller Beteuerungen ein Bündnis mit den
Linken anzustreben. Zentrales
Thema des Parteitages war die
Steuerpolitik.
Das Flugzeug durchbrach in Tegucigalpa einen 20 Meter breiten Wall und blieb schließlich auf einer Straße
stehen. Foto: AFP
Flugzeugunglück
Fünf Tote nach verunglückter Landung in Honduras
Mindestens fünf Menschen sind
bei der verunglückten Landung
einer Passagiermaschine in der
honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa ums Leben gekommen.
Gestern wollten die rund 650
Delegierten noch einen Antrag
beraten, in dem eine geringere Besteuerung von Energie
verlangt wird.
Es sei zwar „theoretisch“ so,
dass Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) regiere, aber die
Union trage die Steuerpolitik
der Koalition mit, sagte Westerwelle. „Bei dieser Regierung
sind alle, die arbeiten, die
Deppen der Nation.“ Eine Regierung „im Leerlauf mit einenhalb Jahren Dauerwahlkampf
kann sich unser Land nicht
erlauben“, hielt er großen Koalition vor. Der CDU warf er vor,
trotz der Turbulenzen bei der
SPD mit den Sozialdemokraten
weiter zu regieren. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla gebe
inzwischen die Parole aus:
„Die SPD ist eine wandelnde
Naturkatastrophe und deshalb
müssen wir unbedingt mit ihr
regieren.“ Zugleich unterstrich
Westerwelle die Eigenständigkeit der FDP: „Wir sind nicht
zuerst Koalitionspartner von
jemandem anderen.“
Wenn SPD, Linkspartei und
Grüne bereit seien, das höchste
Staatsamt zu besetzen, werde
dies auch bei anderen Ämtern
so sein. Der FDP-Vorsitzende
verwies darauf, dass sich die
Gremien der FDP für eine Wiederwahl von Bundespräsident
Horst Köhler im kommenden
Jahr ausgesprochen haben. AFP
1. Juni 2008
TEGUCIGALPA Der Airbus A320
der zentralamerikanischen Linie
TACA kam von der Landebahn
ab, wie honduranische Medien
berichteten. Nach Angaben des
honduranischen Präsidenten, Manuel Zelaya, war der Präsident der
zentralamerikanischen Bank für
wirtschaftliche Integration, Harry
Brautigam, unter den Opfern. Das
Flugzeug war in Los Angeles gestartet und zuvor in El Salvador
zwischengelandet, bevor es in Tegucigalpa einen 20 Meter breiten
Wall durchstieß und schließlich auf
einer Straße zum stehen kam. Dort
kollidierte die Maschine noch mit
mehreren Autos, wie die spanische
Ausgabe des Fernsehsenders CNN
berichtete. Mehrere der 124 Insassen wurden demnach verletzt und
in ein Krankenhaus gebracht. Laut
dem honduranischen Fernsehen
brach nach der Landung auch ein
Brand an Bord des Flugzeugs aus,
der aber schnell von der Feuerwehr
gelöscht werden konnte.
Der Flughafen in Tegucigalpa zählt
zu den gefährlichsten der Welt.
Zum einen ist er in einem Tal gelegen, dass von Bergen umgeben ist
und zum anderen liegen mehrere
belebte Stadtviertel in direkter
Nähe. „Die Landung wurde durch
Wolken erschwert“, sagte der
frühere honduranische Industrieminister Norman Garcia, der vor
Ort war. Der Pilot habe ein erstes
Mal versucht zu landen, dann aber
wieder durchstarten müssen. Beim
zweiten Mal habe er dann die Landebahn verfehlt. AFP
Unwetter legt Bahn lahm
Heftige Regenfälle auch in Teilen des Münsterlandes
Berlin Unwetter im Süden und
Westen Deutschlands haben im
Bahnverkehr zu stundenlangen
Beeinträchtigungen geführt. In
Hessen mussten sich Reisende
nach Angaben eines Bahnsprechers
gestern noch auf Wartezeiten
und Verspätungen einrichten. Die
Reparaturarbeiten an mehreren
Oberleitungen, die durch umgestürzte Bäume beschädigt wurden,
dauerten an. Ein Teil der Strecken
konnte ab Mittag zumindest eingleisig wieder befahren werden.
Wegen umgestürzter Bäume auf
Gleisen und in den Oberleitungen
hatten am Freitagabend in Unterfranken zwei ICE-Züge im Bahnhof
Laufach ihre Fahrt unterbrechen
müssen. Heftige Regenfälle in
der Nacht zum Samstag sorgten
in Teilen des Münsterlandes, von
Ostwestfalen-Lippe und des Sauerlandes für zahlreiche Einsätze
von Feuerwehr und Polizei. Bei der
Feuerwehr in Münster gingen etwa
1300 Notrufe ein, wie ein Sprecher
mitteilte. Dabei wurden vor allem
Keller und Unterführungen ausgepumpt. Größere Zwischenfälle
gab es nicht, Menschen wurden
nach ersten Erkenntnissen nicht
verletzt.
Dem Deutschen Wetterdienst
(DWD) zufolge wird erst im Laufe
des heutigen Sonntags die Gefahr
von starken Gewittern abnehmen. ddp
Autos fahren in Offenbach auf einer regenüberflutete Strasse. Foto: ddp
KABUL Bei den jüngsten Kämpfen
in Afghanistan sind nach Angaben
der Regierung mehr als hundert
Taliban getötet worden. Wie
die Regierung in Kabul gestern
mitteilte, ging es bei den Kämpfen
um die Rückeroberung des Bezirks
Bakwa im Südwesten, den die
fundamentalistischen Einheiten in
ihre Gewalt gebracht hatten. An
den Kämpfen waren den Angaben
zufolge neben afghanischen auch
internationale Einheiten beteiligt.
Der Bezirk Bakwa in der Provinz
Farah sei zurückerobert worden,
teilte Innenministeriumssprecher
Semarai Baschary in Kabul mit.
„Innerhalb von zwei Tagen wurden
mehr als hundert Feinde des Friedens und der Stabilität getötet“,
fügte Baschary hinzu. Dies ist
die offizielle Sprachregelung zur
Bezeichnung der Taliban, die Ende
2001 von einer internationalen
Koalition unter Führung der USA
in Afghanistan von der Macht verdrängt worden waren.
AFP
Deutsch-Afghane
von US-Armee
freigelassen
BERLIN Ein Deutscher afghanischer Herkunft, der fast fünf
Monate lang auf einem US-Stützpunkt in Afghanistan gefangengehalten wurde, ist frei. Die Bundesregierung habe eine Einigung
mit der US-Regierung über seine
Freilassung erzielt, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes gestern in Berlin. Der Mann befinde
sich inzwischen auf der Rückreise
nach Deutschland. Laut „Spiegel
Online“ geht es dem 41-Jährigen
gesundheitlich gut. Die deutschen
Behörden waren schon frühzeitig zu dem Schluss gekommen,
dass er kein Terrorist ist, sondern
nur zum falschen Zeitpunkt am
falschen Ort war. Der in Wuppertal lebende Gholam Ghaus Z. war
laut „Spiegel“ zu einem Verwandtenbesuch nach Kabul gereist.
Er wurde auf dem Gelände des
US-Stützpunktes „Camp Phoenix“
festgenommen, als er in einem
Supermarkt der US-Armee einen
Rasierapparat kaufen wollte. Die
US-Armee verdächtigte ihn, er
habe Sicherheitseinrichtungen
auf der Basis für einen möglichen
Anschlag ausspioniert. Sie brachte
ihn deshalb ins Hochsicherheitsgefängnis in Bagram, wo er auch
von Beamten des Bundesnachrichtendienstes (BND) befragt
wurde. Die Bundesregierung
bemühte sich laut dem Sprecher
des Auswärtigen Amtes intensiv
um seine Freilassung. Gestern
nahm ihn dann laut „Spiegel
Online“ der deutsche Botschafter
in Afghanistan, Hans-Ulrich Seidt,
in Empfang. AFP
1. Juni 2008
AUS ALLER WELT
Neuer „Tatort“
N A C H D E B A K EL
Grand-PrixInterpreten
gesucht
Köln Axel Prahl und Jan Josef
Liefers stehen für ihren neuen
„Tatort“-Fall vor der Kamera. Das
Ermittlergespann aus Münster
muss in „Wolfsstunde“ den brutalen Sexualmord an einer Studentin aufklären, wie der WDR jetzt
in Köln mitteilte. Die Dreharbeiten
dauern den Angaben zufolge noch
bis 27. Juni. Regie führt Kilian
Riedhof („Bloch - Der Kinderfreund“, „Riekes Liebe“). Der 14.
„Tatort“ aus Münster soll noch in
diesem Jahr ausgestrahlt werden. ddp
Die Berliner Modellbauerin Jona Markgraf pudert in Berlin in den Räumen des zukünftigen Wachsfigurenkabinetts „Madame Tussauds Berlin“ eine Wachsfigur ab, die Schauspielerin Romy Schneider in ihrer Rolle
als Sissi darstellt. Fotos: ddp
Mit Sissi in der
Großbaustelle
Barbara Herzsprung.
„Kein
Rosenkrieg“
München Der Schauspieler
Bernd Herzsprung und seine Frau
Barbara haben sich nach knapp
30 Jahren Ehe scheiden lassen.
Das bestätigten die Anwälte
beider Seiten nach einem rund
einstündigen Termin am Amtsgericht München. Zu Einzelheiten
der Trennung wollten sie sich
nicht äußern. Bernd Herzsprung
sagte, er sei traurig und wolle
sich nicht weiter äußern. „Das
ist kein Jubeltag heute“, sagte
er. Barbara Herzsprung gab sich
nach dem Gerichtstermin betont
fröhlich. Auch sie versicherte aber,
sie müsse die Scheidung „erst mal
sacken lassen“. „Das ist ja keine
Party hier“, sagte sie. Barbara
Herzsprung hatte vor knapp einem
Jahr bekanntgegeben, sich „in
Freundschaft“ von ihrem Mann
getrennt zu haben. Die beiden
sind seit 1979 verheiratet. Sie
haben zwei Töchter, Hannah und
Sara. Seitdem die Kinder aus dem
Haus seien, hätten sie und ihr
Mann sich in „total unterschiedliche Richtungen“ bewegt, hatte
Barbara Herzsprung die Trennung
begründet. Gerüchte um eine
hässliche Scheidung hatte sie
vorab dementiert. Es gebe keinen
Rosenkrieg und keinen Streit.
Bernd Herzsprung hatte mit
mehreren Affären für Schlagzeilen
gesorgt. ddp
W OCHENPOST 3
„Madame Tussauds“ öffnet am 9. Juli in Berlin die Pforten
Den Kopf hoch, den Rücken
gerade und ohne eine Mine zu
verziehen - wahrhaft kaiserlich
blickt Sissi alias Romy Schneider
durch den Raum. Starr und stolz
- genau so, wie es ihre ungeliebte Schwiegermutter immer
gewollt hat. Sie lässt ihre Blicke
schweifen über ein Szenario,
das sie so vermutlich noch nie
gesehen hat: Graue Wände,
herumhängende Kabel, Leitern
und Werkzeugkisten so weit
die Augen reichen. Dazwischen
eifrige Bauarbeiter, die in ihrem
Stress so gar kein Auge für Sissi
übrig haben.
Berlin Die Zeit drängt - denn bis
zur Eröffnung von Deutschlands
erster Ausgabe von „Madame
Tussauds“ am 9. Juli in Berlin wartet noch viel Arbeit auf die Handwerker.
Bislang ist die rund 200 000 Euro
wertvolle Wachsfigur von Romy
Schneider noch ganz allein mit
den menschlichen Arbeitern. Und
wäre nicht ein Fototermin angesetzt, würde wohl auch die Schauspielerin nicht im Antlitz ihrer
berühmtesten Rolle inmitten der
Großbaustelle herumstehen. Spätestens Anfang Juli wird es mit der
ungewöhnlichen Zweisamkeit zwischen Wachsfigur und Elektriker
aber endgültig vorbei sein. Dann
wird sie der Hauptstadt gemeinsam mit 74 weiteren Wachsklonen
eine weitere Touristenattraktion
bescheren.
Genau wie im Londoner Stammhaus
des berühmten Wachsfigurenkabinetts will die Betreibergesellschaft
„Merlin Entertainment Group“
auch in Berlin die Menschen mit
der hohen Kunst der menschlichen
Wachsimitate begeistern. Insgesamt ist diese Niederlassung das
weltweit achte Kabinett, das den
Namen der Modellierkünstlerin
trägt. Sie wurde schon zu Lebzeiten
zur Berühmtheit, weil sie während
der Französischen Revolution gern
auch die Köpfe von Hingerichteten
als Modelle verwendete.
Rund 10,5 Millionen Euro haben sich die Betreiber die erste
deutsche Ausgabe von „Madame
Tussauds“ kosten lassen. Vermutlich gut angelegtes Geld, berücksichtigt man das große Besucherinteresse in den Häusern in
Amsterdam, New York, Las Vegas,
Hongkong, Shanghai, Washington
D.C. und London. Mit dem Geld
wurde das Gebäude am Boulevard
Unter den Linden auf zwei Etagen
zu einem Wachsfigurenkabinett
ausgebaut, welches die interaktive
Philosophie des Hauses mit modernsten Mitteln zur Schau stellt.
Die Gäste können die Figuren auf
der rund 2500 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche nicht einfach nur anschauen - wer möchte,
der kann sich auch bei Freud zur
Psychoanalyse auf die Couch legen, gegen Einstein zum IQ-Test
antreten und mit Oliver Kahn auf
die Torwand schießen. Insgesamt
acht Themenbereiche warten auf
die Besucher - angefangen von
Politik und Geschichte über Kultur
und Sport bis hin zu Musik, Fernsehen und der Promi-Party.
Auch ohne die sicherlich zeitgemäße Interaktion zwischen Besuchern und Ausgestellten ist es ein
besonderes Gefühl, den lebensgroßen Figuren tief in die Augen
zu blicken.
ddp
Eine Servicekraft geht im Hotel Adlon in Berlin an einer Wachsfigur
vorbei, die den ehemaligen Tennisspieler Boris Becker darstellt.
Berlin Nach dem deutschen
Debakel beim Eurovision Song
Contest in Belgrad appellieren
NDR und ARD an Künstler und
Plattenfirmen, sich stärker für
den Grand Prix zu engagieren. Die Auswahl der Wettbewerbstitel sei jedes Jahr eine
Gratwanderung für den Norddeutschen Rundfunk, sagte der
Leiter der Talk- und Unterhaltungsredaktion beim NDR, Ralf
Quibeldey. Er beklagte, es sei
schwer, überhaupt Interpreten
für den Schlager-Contest zu
gewinnen. Quibeldey setzt jetzt
auf Gespräche mit der Branche.
„Das Problem ist, dass sich
viele
etablierte
deutsche
Künstler nicht trauen, sich
dem Wettbewerb zu stellen“,
sagte Quibeldey. Insbesondere
scheuten sie den nationalen
Vorentscheid. Wenn er Künstler
anfrage, bekomme er viele Absagen. Wenn ein Künstler zusage, bestimmten Plattenfirma
und Management mit bei der
Wahl des Songs.
RTL-Juror Dieter Bohlen (Foto)
überraschte das schlechte Abschneiden der No Angels nicht.
„Alle anderen Teilnehmer haben besser gesungen“, ließ der
54-Jährige verlauten. Er sei
„erschrocken“ gewesen, dass
die Sängerinnen die Töne teilweise nicht getroffen hätten.
„Man muss leider klar sagen,
dass das Ergebnis gerecht ist“,
befand er.
Bohlen schlug vor, künftig nur
einzelne Interpreten mit Songs
antreten zu lassen, die einen
hohen Wiedererkennungswert
hätten. Für den Grand Prix
selbst schlägt Bohlen ein neues
Abstimmungsverfahren vor. ddp
LEUTE
4 W OCHENPOST
1.Juni 2008
KLATSCH UND TRATSCH
KURZ NOTIERT
Dumme Aussage
Erinnerungen
an Deutschland
Sharon Stone, US-Schauspielerin, hat sich mit der Bemerkung,
das Erdbeben in China sei möglicherweise durch schlechtes chinesisches „Karma“ infolge der TibetPolitik ausgelöst worden, einen
Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Es sollen in Cineplex-Kinos in
Hongkong und im Rest des Landes
keine Filme mehr mit der 50-jährigen Schauspielern gezeigt werden. Auch hätten sich chinesische
PR-Firmen distanziert. So seien in
Peking die Werbeplakate von Stone
abgenommen worden.
AFP
Alanis Morissette (33), kanadische Sängerin, verbindet
mit Deutschland einige schöne
Kindheitserinnerungen. Von ihrem dritten bis zu ihrem sechsten Lebensjahr lebte die heute
33-Jährige mit ihrenEltern
und ihren beiden Brüdern im
Schwarzwald. „Ich kann mich
nochan den Kindergarten erinnern und daran, dass wir mit
meiner Familie in einem kleinen Wohnmobil herumgereist
sind durch ganz Europa. Meine Eltern waren beide vernarrt
in Europa“, sagte Morissette.
Eine Zeit lang habe sie fließend
Deutsch gesprochen, es nach
der Rückkehr nach Kanada aber
wieder komplett verlernt. Noch
heute fühle sie sich in Deutschland sehr wohl: „Ich mag
das Essen -Wiener Schnitzel
oder Spätzle -, die Leute, und
manchmal fühle ich mich sogar
in bestimmten Straßen, die ich
entlang fahre, plötzlich in die
Zeit zurückversetzt, als ich hier
lebte.
ddp
Iran-Konzert?
Chris de Burgh, irischer Popsänger, möchte ein Konzert im Iran
geben. Er wisse um die Probleme
für Veranstaltungen dieser Art im
Iran, sagte der Musiker. Aber er
sei entschlossen aufzutreten, „um
einen Unterschied zu machen“. De
Burgh wäre der erste ausländische
Popsänger, der seit der islamischen
Revolution 1979 im Iran auftreten dürfte. Mit einem Konzert im
Iran wolle er etwas für die „einfachen Menschen“ tun, sagte der
Ire. Westliche Rock- und Popmusik
wird im Iran streng zensiert. AFP
Kein Wetteifer
Bruce Springsteen (58), Sänger,
will nicht länger mit jüngeren
Musikern wetteifern. „Wenn Sie in
meinem Alter sind, ist das Rennen
vorbei“, sagte der Musiker. Jetzt
müsse er keine Bosse mehr beeindrucken und könne die Musik machen, die er wolle. „Ich mache mir
keine Gedanken darum, ob ich mit
50 Cent konkurrieren muss“, sagte
der Star. Springsteen muss sich ohnehin keinen Kopf um seinen Erfolg
machen: Es häufen sich die Preise,
und seine aktuelle Welttournee ist
fast ausverkauft.
ddp
Trennung?
George Clooney (47), Schauspieler, und seine Freundin Sarah Larson haben sich nach einem Jahr
getrennt. Das berichtet das USMagazin „People“ unter Berufung
auf eine ungenannte Quelle. Ein
Sprecher von Clooney wollte dies
weder bestätigen noch dementieren. „Wir geben keine Kommentare
über Georges Privatleben ab“, sagte
er dem Blatt. Clooney und Larson
lernten sich im Juni 2007 auf einer
Premierenparty in Hollywood kennen, auf der die damals 26-Jährige
als Hostess arbeitete. ddp
Die Oscar-Gewinnerin Halle Berry hat rund zwei
Monate nach der Geburt von Töchterchen Nahla Ariela mit den Babypfunden noch zu kämpfen. Da sie schon bald wieder anfangen wolle zu arbeiten, trainiere sie derzeit fünf Mal pro Woche mit einem
persönlichen Fitness-Coach. „Das ist ganz schön hart“, sagte sie der
Zeitschrift „Revue“. Verrückt machen wolle sie sich allerdings nicht.
Sie könne gar nicht in Worte fassen wie schön es sei, Mutter zu
sein, betonte sie. An erholsame Nächte sei allerdings derzeit nicht zu
denken. „Mein Freund und ich haben beschlossen, die Sache mit dem
Schlafen erst einmal abzuhaken und in ein paar Monaten darüber
nachzudenken“, sagte Berry, die mit dem Model Gabriel Aubry liiert
ist. ddp.
Mutterwünsche
Liv Tyler träumte nie von einer Karriere
Liv Tyler (30), Schauspielerin,
wollte eigentlich nie eine große
Karriere machen. Als sie jünger
war, wollte sie immer nur Mutter
sein, sagte Tyler dem britischen
„OK!-Magazin“.„
Der Traum meines Lebens war es,
Mutter zu sein. Ich habe nie von
einer Karriere geträumt“, beteuerte der Star. Ihr Traum ist längst in
Erfüllung gegangen: Tyler und ihr
Ex-Ehemann Royston Langdon haben einen dreijährigen Sohn, Milo.
Sie wünsche sich aber noch mehr
Kinder, sagte die Schauspielerin
dem Blatt. ddp.
Liv Tyler wollte immer nur Mutter
werden.
Zwillinge
an Bord
Popsängerin Sarah Connor
(Foto oben) hat mit 27 Jahren
noch einmal Geschwister bekommen. Ihre 50-jährige Mutter Soraya Lewe-Tacke brachte
am Dienstagabend im Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg per Kaiserschnitt zwei
gesunde Zwillingsjungen zur
Welt. Vater der Babys ist Sorayas zweiter Ehemann, der Arzt
für plastische Chirurgie Jürgen
Tacke (47). Für das Paar sind es
die ersten gemeinsamen Kinder.
„Soraya und ich sind überglücklich“, sagte Tacke. Sarah Connor
war im Kreißsaal bei der Geburt
ihrer Brüder dabei. Die beiden
Jungs sind für die Sängerin bereits Geschwisterchen Nummer
6 und 7: Aus der ersten Ehe mit
dem Journalisten Michael Lewe
hat ihre Mutter Soraya neben
Sarah auch schon Anna-Maria
(26), Marisa (23), Sophia Luisa
(16), Valentina (11) und Robin
(19).
ddp
LEUTE
1. Juni 2008
W OCHENPOST 5
KLATSCH UND TRATSCH
Jung geblieben
Wolfgang Niedecken (57), BAPFrontmann, fühlt sich immer noch
so jung wie mit 30 Jahren. Vor
allem den Erfolg mit seiner Rockband macht er dafür verantwortlich. „Wenn ich so zurückblicke,
dann war mein Leben schon ein
Glücksfall“, sagte Niedecken und
verriet zugleich das Geheimnis des
musikalischen Erfolges von BAP:
„Glaubwürdigkeit - darauf kommt
es an. Nicht auf die Kohle gucken.
Irgendwann später kann es nicht
schaden, wenn du mit deiner Musik auch was verdienst.“
ddp
Frisch verliebt
Dirk Nowitzki (29), Basketballstar,
ist frisch verliebt. „Seit ein paar
Monaten bin ich mit einer Frau
zusammen“, sagte der NBA-Profispieler. Seine Freundin sei gebürtige Brasilianerin und lebe schon
lange in den USA. Einen Namen
wollte der zur Zeit in Deutschland trainierende Nowitzki nicht
nennen. „Sie ist 1,80 Meter groß
- unter 1,70 hätte eine Frau auch
keine Chance bei mir“, betonte der
2,13 Meter große Sportler, der seine Körbe bei den Dallas Mavericks
wirft. ddp
Playboy?
Robert Downey Jr. (43), Schauspieler, soll in die Rolle des „Playboy“Gründers Hugh Hefner schlüpfen.
Hefner persönlich wolle,dass Downey die Hauptrolle in dem Film
über die frühen Jahre des Magazins übernimmt. Der „Playboy“Chef sei von Downeys Leistung in
der Comic-Verfilmung „Iron Man“
beeindruckt gewesen. Ein Sprecher
des Schauspielers sagte, Downey
sei interessiert, wolle sich jedoch
nicht verpflichten, bis das Skript
vorliege und ein Regisseur benannt
worden sei.
ddp
Ehe verschoben
Rhys Ifans (39), Schauspieler, ist
zwar seit über einem Jahr mit Kollegin Sienna Miller (26) zusammen,
lässt sich aber mit der Ehe weiter
Zeit. „Ich werde Sienna in diesem
Sommer nicht heiraten. Ich mache
momentan eine Pause und will
einfach nur entspannen“, sagte
Ifans. Angeblich wollte das Paar
im August vor den Traualtar treten.
Zwar wurden jüngst Trennungsgerüchte laut, doch Miller hatte diese vehement bestritten und ihre
Beziehung als gut und harmonisch
bezeichnet. ddp
Madonna und Guy Ritchie freuen sich über das Gerichtsurteil. Sie haben das dauerhafte Sorgerecht des
kleinen David zugesprochen bekommen.
Adoption perfekt
Madonna ist offiziell die Mutter des dreijährigen David
Popdiva Madonna (49) ist jetzt
offiziell die Adoptivmutter des
dreijährigen David aus Malawi.
Ein Gericht in dem afrikanischen
Staat sprach der 49-Jährigen
am Mittwoch dauerhaft das
Sorgerecht für den Jungen zu,
wie die BBC unter Berufung auf
den Anwalt der Sängerin, Alan
Chinula, berichtete.
London „Wir sind sehr glücklich
mit der Entscheidung des Richters“, sagte Chinula vor Reportern.
Madonna selbst war nicht anwesend. Die Künstlerin und ihr Ehemann Guy Ritchie hatten das Adoptionsverfahren im Oktober 2006
gestartet. Damals wurde David
von einem Richter in Malawi für
zunächst 18 Monate in ihre Obhut gegeben. Davids Vater Johane
Banda hatte den Jungen in ein
Waisenhaus gegeben, nachdem die
Mutter des Kindes gestorben war.
Die Popsängerin war wegen ihrer
Adoptionspläne heftig kritisiert
worden - vor allem als bekannt
geworden war, dass Davids Vater
noch lebt.
Afrikanische Menschenrechtsorganisationen warfen ihr vor, bei dem
Verfahren dank Millionenspenden
für ein Waisenhaus in Malawi
bevorzugt behandelt worden zu
sein. Madonna, die auch Mutter
der leiblichen Kinder Lourdes (11)
und Rocco (7) ist, wies dies entschieden zurück. „Ich versichere
Ihnen, es spielt keine Rolle, wer Sie
sind oder wie viel Geld Sie haben,
in Afrika geht nichts schnell“, betonte Madonna im Oktober 2006
in der Talkshow von Oprah Win-
frey. Eine Sozialarbeiterin habe sie
bereits am Anfang des Verfahrens
gewarnt, dass eine harte Zeit auf
sie zukommen werde. Die heftigen
öffentlichen Reaktionen nannte
Madonna, die in dem Interview
zuweilen mit den Tränen kämpfte,
ziemlich schockierend.
Über ihre erste Begegnung mit
David berichtete die Sängerin, sie
habe sich einfach zu ihm hingezogen gefühlt. Als sie ihn dann
das erste Mal gesehen habe, sei er
„extrem krank“ gewesen und habe
eine starke Lungenentzündung gehabt. Auch hob Madonna hervor,
dass sie Davids Vater zunächst
finanzielle Unterstützung angeboten habe, damit dieser seinen Sohn
selbst aufziehen könne. Dies habe
er jedoch abgelehnt. ddp
Neuer Nachname
Ashlee Simpson heißt demnächst Wentz
Los Angeles Ashlee Simpson
(23), Sängerin, ändert nach der
Hochzeit mit dem Musiker Pete
Wentz (28) ihren Namen: Künftig
werde sie Ashlee Wentz heißen,
verriet sie dem „People“-Magazin.
„Ich denke, das ist etwas, was
eine Frau tun sollte, wenn sie einen Mann heiratet“, sagte Ashlee
dem Blatt. „Es ist Tradition, und
ich denke, es ist eine großartige
Tradition“.
Doch ganz so einfach ist es für
Simpson nicht - schließlich ist
sie unter ihrem bisherigen Namen
berühmt geworden. Deshalb will
sie künftig beruflich unter Simpson-Wentz firmieren und privat
nur unter Wentz. Nebenher wird
der Name Simpson auch noch von
Ashlees älterer Schwester, die Sängerin und Schauspielerin Jessica,
in den Medien präsent sein.
Ihr frischgebackener Ehemann ist
jedenfalls begeistert von ihrer Entscheidung: Er fühle sich geschmeichelt, sagte Pete. Die beiden sind
seit dem 17. Mai verheiratet. ddp
6 W OCHENPOST
BUNDES-SPITZEN
AUS ALLER WELT
Telekom-Skandal
weitet sich aus
Ex-Manager Ricke und Zumwinkel schwer belastet
Münteferings
Lieder
Ex-SPD-Chef Franz Müntefering
ist offenbar ein sangeslustiger
Zeitgenosse. Unter der Dusche
habe ihr Vater immer viel gesungen, verriet Tochter Mirjam
am Montag in der ARD-Talksendung „Beckmann“. Es seien
Arbeiterlieder dabei gewesen,
aber auch Beethovens Neunte. Genervt ist die Buchautorin
Müntefering gelegentlich über
Fälle von politischer Sippenhaft. Es gebe Erwachsene, die
sich nicht entblödeten, ihr Tipps
für den Vater zu geben, den sie
viel zu selten sehe.
In der Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom wächst der Druck
auf den ehemaligen Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel und
Ex-Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke.
BERLIN Der „Spiegel“ berichtete
gestern vorab, die beiden Manager würden vom ehemaligen
Telekom-Sicherheitschef Klaus
Trzeschan schwer belastet. Trzeschan habe bei einer konzerninternen Anhörung erklärt, dass
ihm die Spitzelaufträge von Ricke
und Zumwinkel erteilt worden
seien. Nach Informationen der
„WirtschaftsWoche“ wurde bei
Vorstandssitzungen des Konzerns
nicht nur über Infolecks, sondern
auch über Gegenmaßnahmen gesprochen. Ein Sprecher der Telekom wies gestern die Schlussfolgerung zurück, der heutige
Telekom-Chef René Obermann
habe daher von der Bespitzelung
gewusst.
Laut „Spiegel“ liegt die Aussage
des ehemaligen Sicherheitschefs
der Bonner Staatsanwaltschaft
vor. Trzeschan sagte demnach, er
habe Zumwinkel und Ricke nicht
über konkrete Umstände der
Ausführung der Spitzelaufträge
unterrichtet. Dem Magazin zufolge wurde ein Teil der Spitzeldienste im November 2006 von
einer gemeinsamen Kostenstelle
Zumwinkels und Obermanns abgebucht. Das Geld sei offenbar
vom gemeinsamen Büroleiter
der beiden Manager freigegeben
worden. Obermann sagte dem
Nachrichtenmagazin dazu: „Ich
habe die Rechnung nie gesehen“.
Der damalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, KaiUwe Ricke (l.), und der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel werden schwer belastet. Foto: ddp
Laut „Focus“ zahlte die Telekom
an Sicherheitsberater und Detekteien mehr als eine Million Euro
für deren Recherchen. Die „WirtschaftWoche“ berichtete, bei den
Vorstandssitzungen seien nicht
nur unerlaubte Pressekontakte
der Telekom-Mitarbeiter thematisiert worden. Es sei auch darüber
gesprochen worden, ob und welche Gegenmaßnahmen zu treffen
seien. „Mehr als einmal haben die
im Vorstand festgehalten, dass
man gegen die Informationslecks
vorgehen müsse“, zitierte das
Roths Hoffnung
Die Grünen-Vorsitzende Claudia
Roth sieht sich mit dem bayerischen Europaminister Markus
Söder auf Augenhöhe. „Wir
spielen in der gleichen Liga“,
sagte Roth in der ZDF-Sendung „Kerner“ selbstbewusst
zu dem CSU-Mann. Gemeint
war die 2. Fußball-Bundesliga,
wo die Heimat-Mannschaften
von Roth und Söder aus Augsburg und Nürnberg kommende
Saison spielen. Söder nahm die
Ansage gelassen und riet, den
Saisonverlauf abzuwarten und
sich dann die Tabelle anzusehen. Der FC Augsburg war dem
Abstieg aus der 2. Bundesliga
knapp entronnen, während der
1. FC Nürnberg aus der 1. Bundesliga abgestiegen war. ddp
Magazin einen namentlich nicht
genannten Ex-Manager. Obermann war unter Ricke für das
Mobilfunkgeschäft verantwortlich. Ein Telekom-Sprecher sagte:
„Ja, Indiskretionen waren Thema
bei Vorstandssitzungen.“ Daraus
aber abzuleiten, dass auch die
Anordnung illegaler Maßnahmen
im Vorstand diskutiert wurde und
dass Obermann an solchen Diskussionen beteiligt war, sei ein
gedanklicher Sprung, „den wir
entschieden zurückweisen müssen.“
AFP
Land unter
auf Korsika
In Ajaccio auf Korsika war binnen 24 Stunden vier Mal so viel Regen
gefallen wie sonst in einem ganzen Monat.
Foto: AFP
Ajaccio Wegen heftiger Regenfälle auf der französischen Insel
Korsika sind 179 Menschen aus
zwei Hotels in Sicherheit gebracht
worden. Zwei Hotels in Ajaccio,
deren Erdgeschoss überschwemmt
wurde, seien in der Nacht zu
Freitag evakuiert worden, teilte
die Feuerwehr mit. In mehreren
Stadtteilen staute sich Wasser
bis zu einer Höhe von anderthalb
Metern. In Ajaccio war binnen 24
Stunden vier Mal so viel Regen
gefallen wie sonst in einem
ganzen Monat. Solch einen Wolkenbruch hatte es nach Angaben
des Wetterdiensts seit 1949 nicht
gegeben. Auch in Sartène und
Propriano kam es zu Überflutungen.
AFP
1. Juni 2008
Arbeitnehmerseite
im Aufsichtsrat
will auch Anzeige
erstatten
Köln Die Arbeitnehmerseite im
Telekom-Aufsichtsrat will wegen
der Bespitzelungen gesondert
Strafanzeige erstatten. „Das hängt
damit zusammen, dass bestimmte
Delikte nach Datenschutzrecht
nur verfolgt werden, wenn sie zur
Anzeige gebracht werden“, sagte
der Vertreter der Gewerkschaft
ver.di im Telekom-Aufsichtsrat,
Lothar Schröder, im ARD-“Morgenmagazin. Die Vorwürfe
beträfen nicht nur das Fernmeldegeheimnis, sondern auch das
Datenschutzrecht. Zudem habe
die Affäre mit Pressefreiheit und
mit dem Wesen der deutschen
Mitbestimmung zu tun. „Denn
es wäre ein Skandal, wenn ein
Unternehmen sich anmaßen
würde, den eigenen Aufsichtsrat
zu kontrollieren. Denn Aufsichtsräte kontrollieren - und nicht
umgekehrt“, unterstrich Schröder.
Schröder sieht die ArbeitnehmerVertreter als potenzielles Opfer
der Ausspähung im Telekom-Aufsichtsrat. ddp
Die K-Frage
Köln Vizekanzler Frank-Walter
Steinmeier (SPD) baut seinen Vorsprung vor SPD-Chef Kurt Beck in
der Kanzlerkandidatenfrage aus.
Einer veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv zufolge halten 58
Prozent der Befragten Steinmeier
für den besten SPD-Kanzlerkandidaten. Beck kommt nur auf 19
Prozent. Im Vergleich zu einer
Umfrage im März bedeutet das für
den Außenminister einen Gewinn
von sieben Prozentpunkten und
für Beck einen Verlust von fünf
Punkten. Der Trend zeigt sich
auch unter den SPD-Wählern. 57
Prozent (+3) favorisieren SPD-Vize
Steinmeier, 26 Prozent (-1) Beck.
Im Duell mit Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) haben aber
beide SPD-Politiker derzeit keine
Chance.
ddp
Schlechte Ergebnisse für Beck in
der K-Frage. Foto: ddp
1. Juni 2008
AUS ALLER WELT
K U R Z N O T IE R T
NACHRICHTEN
Merkel rechnet
Pro-Kopf
Insideraffäre
Paris Seinem Ex-Kollegen Noël
Forgeard (Foto) dürfte AirbusChef Thomas Enders
keine Träne
nachweinen.
Der Franzose,
gegen den jetzt
ein Ermittlungsverfahren
wegen Insiderhandels eingeleitet wurde,
hatte sich jahrelang Grabenkämpfe mit der deutschen Seite um die
Führung der Konzernmutter EADS
geliefert. Doch wie Forgeard wird
auch Enders von der französischen
Börsenaufsicht vorgeworfen,
mit Insiderwissen durch einen
Aktienverkauf viel Geld gemacht
zu haben. Nach immer neuen
Lieferverzögerungen beim Airbus
A380, den Protesten gegen Stellenstreichungen und nationalen
Reibereien tut sich für ihn damit
eine weitere schlagzeilenträchtige
Großbaustelle auf. Die Vorwürfe
gegen den 49 Jahre alten Enders
stammen aus der Zeit, als er
neben Forgeard Ko-Chef bei EADS
war. Im November 2005 hat er
50.000 Aktienoptionen umgewandelt und daraus einen Gewinn von
knapp 712.000 Euro erzielt. Im
Unterschied zu Forgeard und anderen der insgesamt 17 Beschuldigten hat Enders im März 2006
nicht noch einmal verkauft - also
nur drei Monate, bevor EADS die
Auslieferung des A380 deutlich
verschob und die Konzernaktie an
einem Tag über ein Viertel ihres
Wertes verlor. AFP
Stamm durch
Eindringlinge
bedroht
SÃO PAULO Brasilianische und
europäische Medien haben in
dieser Woche erstmals Fotos eines
von der Außenwelt vollkommen
abgeschnittenen Indianerstamms
veröffentlicht. Die IndianerschutzStiftung der brasilianischen
Regierung entschloss sich eigenen
Angaben zufolge zur Publikation
der von ihr Anfang des Monats
aufgenommenen Fotos, um auf
die bedrohte Lage der Ureinwohner im Bundesstaat Acre durch
peruanische Eindringlinge aufmerksam zu machen. José Carlos
dos Reis Mereilles, bei FUNAI
(Fundação Nacional do Indio) für
Umweltschutz zuständig, erklärte,
seine Organisation wisse seit Jahren von der Existenz des Stamms
im Dschungel an der peruanischen
Grenze. Auf den Bildern sind bemalte Ureinwohner zu sehen, die
mit Pfeil und Bogen auf Flugzeuge
zielen, von denen aus die Fotos
gemacht wurden.
AFP
W OCHENPOST 7
Deutschland steht nach den Worten von Außenminister Frank-Walter Steinmeier fest an der Seite Israels.
„Eine Konstante der deutschen Außenpolitik sei und bleibe das Eintreten für das Existenzrecht des jüdischen Staates“, sagte Steinmeier in Berlin. Foto: ddp
Leipzig Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) peilt für
das Kyoto-Nachfolgeprotokoll
einen weltweit verbindlichen
CO2-Ausstoß pro Bewohner
an. Das Ziel bis zur Mitte des
Jahrhunderts müsse sein, jedem
Menschen auf der Erde einen
jährlichen CO2-Ausstoß von
vier Tonnen zuzubilligen, sagte
Merkelauf dem Weltverkehrsforum in Leipzig. Mit diesem
Wert ließen sich die schlimmsten Folgen der Erderwärmung
vermeiden. Im nächsten Jahr
soll in Kopenhagen eine Klimaschutz-Nachfolgevereinbarung
getroffen werden.
„Immerwährende
Verantwortung“
Bundestag würdigt Gründung des Staates Israel
Der Bundestag hat den 60.
Jahrestag der Staatsgründung
Israels gewürdigt und fraktionsübergreifend die Sicherung des
Existenzrechts Israels als Teil der
deutschen Staatsräson bezeichnet.
Berlin Außenminister FrankWalter Steinmeier (SPD) sagte im
Parlament, aus der Verantwortung
für die Vergangenheit erwachse
auch eine „Verpflichtung für die
Zukunft“. Damit es zu einem dauerhaften Frieden in der Region
komme könne, werde eine sogenannte Zwei-Staaten-Lösung mit
einem eigenen Land für die Palästinenser gebraucht.
Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) betonte, „wir gratulieren
als Freunde“. Beide Länder verbinde heute eine tiefe Freundschaft,
deren Grundstein der damaligen
Bundeskanzler Konrad Adenauer
(CDU) und David Ben Gurion gelegt
hätten. Dies sei nur möglich gewesen, indem die Deutschen nicht
nur die Schuld der Nationalsozialisten anerkannt hätten, sondern
auch eine „dauerhaft Verantwortung“ für den damals noch jungen
jüdischen Staat übernahm. Dies
bleibe Teil der deutschen Staatsräson: „Wir werden immer an der
Seite Israels stehen.“
Auch SPD-Fraktionschef Peter
Struck betonte, die Verantwortung
der Deutschen für den jüdischen
Staat „war und ist Teil der deutschen Staatsräson“. Schließlich
hätten die Deutschen mit dem
Holocaust „unendliche Schuld“ auf
sich geladen, „eine Schuld, die niemals vergeht“. Als der Staat Israel
1948 gegründet wurde, sei er für
viele Überlebenden ein Signal der
Hoffnung gewesen. Heute sei das
Land eine blühende Demokratie.
Struck bezeichnete es zugleich
als das „legitime Recht Israels“,
sich gegen Bedrohungen aus den
Nachbarstaaten wie dem Iran zu
wehren.
Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn
mahnte, konkrete Schlussfolgerungen aus der Bekräftigung des
Existenzrechts Israels zu ziehen.
Dazu gehöre im Inland, den Antisemitismus entschieden zu
bekämpfen. Außenpolitische müsse
Deutschland gegenüber dem Iran
deutlich machen, dass eine Bedrohung des jüdischen Staates „nicht
hinnehmbar“ sei. Kuhn rief zudem
die Palästinenser zu Gewaltverzicht auf, um eine Zwei-StaatenLösung zu ermöglichen.
• Die Gründung Israels erfolgte am
14. Mai 1948 durch eine Erklärung
von David Ben Gurions. Nach hebräischem Kalender war der Unabhängigkeitstag in diesem Jahr auf
den 8. Mai gefallen. ddp
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Der indische Ökonom Rajendra Pachauri warnt in Leipzig
angesichts eines drohenden
Klimawandels vor einem weltweiten rasanten Anstieg des
Autoverkehrs.
Deutschland liege mit derzeit
elf Tonnen C02 pro Einwohner
weit darüber, sagte Merkel. China sei bereits bei drei Tonnen
angelangt. Spitzenreiter seien
die USA mit 20 Tonnen. Die angestrebte Reduktion könne beispielsweise in Deutschland erreicht werden, wenn der Anteil
der erneuerbaren Energien auf
20 Prozent erhöht und gleichzeitig die Energieeffizienz um
20 Prozent gesteigert werde.
Auch ein solch ehrgeiziges Ziel
könne für Deutschland profitabel sein, wenn die Chance
genutzt werde, in effizientere
Strukturen zu investieren, sagte
die Kanzlerin. Einen großen Anteil am Einsparpotenzial habe
aber auch der Verkehrssektor.
Der Verkehr sei in der EU für
rund 30 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Langfristig müsse es gelingen, die
Transportleistung vom Energieverbrauch zu entkoppeln. Ein
Weg dorthin führe über Effizienzsteigerungen, ein anderer
über neue Antriebstechniken
wie Solar- oder Brennstoffzellen. „Hier werden wir noch
unglaubliche Revolutionen erleben“, sagte Merkel.
ddp
8 W OCHENPOST
AUS ALLER WELT
1. Juni 2008
KURZ NOTIERT
Hohe Preise für
Lebensmittel
in 22 Ländern
Vor dem Gipfeltreffen zur Nahrungsmittelkrise in der kommenden Woche hat die Welternährungsorganisation (FAO)
22 Länder ausgemacht, die besonders von den hohen Preisen
betroffen sind.
In diesen Ländern herrsche Unterernährung und eine starke
Abhängigkeit von Ölimporten,
hieß es in einem jetzt veröffentlichten Dokument.
Die meisten Länder liegen in
Afrika. Aber auch Nordkorea,
Kambodscha,
Tadschikistan
und Haiti sind darunter. In Rom
treffen sich in der kommenden
Woche Staats- und Regierungschefs, um über die Nahrungsmittelkrise zu beraten.
Verteuerung
Weltweit sind mittlerweile
Hunderte Millionen Menschen
von Hunger bedroht, weil Lebensmittel und Energie immer
teurer werden.
Ursache für die Preissteigerungen sind unter anderem die
Verwendung von Getreide zur
Produktion von Bio-Kraftstoff,
die steigende Lebensmittelnachfrage durch die wachsende
Weltbevölkerung sowie Flutund Dürrekatastrophen infolge
des Klimawandels.
Scharfe Kritik
Die UNO hat die Verkehrs- und
Umweltpolitik der Regierungen
weltweit scharf kritisiert. „Die
heutigen politischen Maßnahmen im Verkehrssektor sind
beklagenswert unzureichend“,
sagte der Exekutivsekretär der
UN-Klimarahmenkonvention,
Yvo de Boer, beim Weltverkehrsforum in Leipzig.
Allein der Anstieg der Treibhausgase durch den Verkehr
in den Industrieländern werde
zwischen 1990 und 2010 voraussichtlich 30 Prozent betragen.
Maßnahmen
„Die Industrieländer müssen jetzt dringend ihre eigenen kurz- und mittelfristigen
Reduktionsverpflichtungen
für den Verkehrssektor entwickeln“, forderte de Boer.
Mögliche Maßnahmen zur
CO2-Reduzierung
seien
auch neue Verkehrskonzepte
und der Emissionshandel.
Ungeachtet des Versammlungsverbots rund um die verfassungsgebende Versammlung demonstrierten in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu
tausende Menschen, überwiegend Maoisten und deren Anhänger, für die Abschaffung der Monarchie und für die Republik. Foto: AFP
Monarchie ist abgeschafft
Königreich Nepal ist nach 240 Jahren eine Republik - Attentat
Die verfassunggebende Versammlung in Nepal hat jetzt die
240 Jahre währende Monarchie
in dem Himalayastaat für abgeschafft erklärt und die Republik
ausgerufen.
Kathmandu Amtlichen Angaben
zufolge stimmten 560 Delegierte
dafür und vier dagegen. Die größte
Gruppe in der Versammlung stellen
die Maoisten, die bei der Wahl im
April 220 der 601 Sitze errangen.
Maoisten-Führer Prachanda, der
mit seiner Rebellenbewegung zehn
Jahre lang gewaltsam für die Abschaffung der einzigen hinduistischen Monarchie kämpfte, dürfte
der künftigen Regierung Nepals
vorstehen.
In der von den Delegierten verabschiedeten Erklärung wird Nepal
als „unabhängige, unteilbare, souveräne, sekuläre und alle Minderheiten umfassende demokratische
Republik“ definiert. „Alle dieser
Idee zuwiderlaufenden Gesetze
und Verwaltungsfunktionen sind
damit von heute an ungültig“,
heißt es weiter.
Zugleich wird der 29. Mai zum
„Tag der Republik“ proklamiert und
sämtliche Privilegien des Königs
und der königlichen Familie für
beendet erklärt. Aus dem Hauptpalast von König Gyanendra in
der Hauptstadt Kathmandu soll
demnach ein Museum werden.
Der Maoisten-Sprecher Krishna
Bahadur Mahara sagte der Nachrichtenagentur AFP, nun seien „die
Türen für einen radikalen sozialen
und wirtschaftlichen Wandel geöffnet“.
Die erste Sitzung der verfassunggebenden Versammlung hatte mit
mehrstündiger Verspätung begonnen. Grund dafür war unter
anderem, dass sich die früheren
maoistischen Rebellen, die in der
Versammlung mit 220 der insgesamt 601 Sitze die größte Gruppe
stellen, mit den anderen politischen
Kräften nicht darauf einigen konnten, wer erster Präsident der Republik werden sollte.
Kurz vor Eröffnung der Sitzung
ging außerdem laut Polizeiangaben im Westen der Hauptstadt ein
Sprengsatz hoch und verletzte einen Menschen. Die Polizei vermutete hinter dem Attentat Kräfte,
die eine Ausrufung der Republik
verhindern wollten.
Ungeachtet des Versammlungsverbots rund um die verfassungsgebende Versammlung demonstrierten dort vor Beginn der Sitzung
tausende Menschen, überwiegend
Maoisten und deren Anhänger, für
die Abschaffung der Monarchie
und für die Republik.
Die nepalesische Bereitschaftspolizei versucht einem Mann, der auf
der Statue des früheren Königs Mahindra steht, die Nationalflagge zu
entreißen. Foto AFP
Die Polizei ging mit Tränengas
gegen die Demonstranten vor,
die Slogans wie „Dieb Gyanendra,
verlass das Land“ riefen. Von seinen Anhängern wird der in weiten
Bevölkerungskreisen unpopuläre
Monarch als Gottkönig verehrt.
Über Rückhalt verfügt er vor allem
noch bei den Spitzen der Armee
und in einigen Regierungskreisen.
Die Bildung der verfassungsgebenden Versammlung war Teil einer Friedensvereinbarung zwischen
den maoistischen Rebellen und der
Regierung, die im November 2006
das Ende eines zehnjährigen Gewaltkonflikts eingeleitet hatte.
Bei den Kämpfen waren mehr als
13 000 Menschen getötet worden.
Nach ihrem Wahlsieg im April hatten die Maoisten die unterlegenen
Parteien zur Bildung einer Koalition aufgefordert. AFP
AUS ALLER WELT
1. Juni 2008
W OCHENPOST 9
KURZ NOTIERT
In Deutschland
überragende
Mehrheit für
demokratischen
Senator
Medizinisches Personal hilft einem älteren Mann, der in einem mobilen Hospital in der Provinz Sichuan untergebracht wurde.
Foto: AFP
Angst vor Überschwemmung
40 Erdbebenopfer in China aus entlegenem Dorf gerettet
In China gibt es auch mehr als
zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben noch sensationelle Rettungen Überlebender.
Die chinesische Armee barg mit
einem Hubschrauber aus einem
abgelegenen Bergdorf in der
Provinz Sichuan 40 Überlebende,
die fast verhungert waren, wie
die Zeitung „West China Metropolitan Daily“ berichtete.
Peking Das Dorf Yangjiagou sei
durch Erdrutsche komplett von
der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Unterdessen erhöhte starker Regen im Erdbebengebiet die
Angst vor Überschwemmungen.
Sorge bereiteten auch 5000 Tonnen gefährlicher Chemikalien, die
am Erdbeben-See in Tangjiashan
lagerten.
Per Hubschrauber brachte die Armee die 40 Überlebenden, die in
ihren zerstörten Häusern mit nur
wenig Nahrung 16 Tage lang ausgeharrt hatten, in ein nahe gelegenes Lager für Katastrophenopfer. Bei den Geretteten handelte es
sich um Dorfbewohner sowie acht
Bergarbeiter. Die Zeitung „Huaxi
Dushi Bao“ berichtete, die Arbeiter
hätten sich seit dem Beben fünf
Kilogramm Reis geteilt, den sie mit
Regenwasser kochten und mit wilden Kräutern anreicherten.
Durch das Erdbeben der Stärke
8,0 vom 12. Mai waren auf der
Gebirgskette Longmenshan hunderte Dörfer von der Außenwelt
abgeschnitten worden. Nach neuen offiziellen Angaben kamen bei
dem Beben rund 68.516 Menschen
ums Leben, 19.350 werden noch
vermisst. 15 Millionen Menschen
verloren ihre Häuser.
Arbeiter bemühten sich weiter
darum, einen Abfluss für das Wasser in dem riesigen Erdbeben-See
in Tangjiashan zu graben. Vermutlich wird die Umleitung erst am
Donnerstag kommender Woche
fertig sein. Weil starker Regen
den Wasserpegel weiter ansteigen
ließ, planten die Behörden weitere
Evakuierungen. In der besonders
gefährdeten Stadt Mianyang wurden die Bewohner mit Übungen
auf eine schnelle Flucht vorbereitet. „Die Bemühungen gehen dahin, alle 1,3 Millionen Anwohner
binnen vier Stunden nach einem
Dammbruch in Sicherheit zu bringen“, sagte der Chef der örtlichen
Kommunistischen Partei, Tan Li.
Der Erdbeben-See in Tangjiashan
ist ein durch Erdrutsche aufgestauter Fluss. Sollte der 800 Meter
breite, natürliche Damm durch den
Druck der Wassermassen bersten,
wären nach offiziellen 1,3 Milli-
onen insgesamt Menschen in Gefahr.
Eine Gefahr bargen auch 5000
Tonnen Chemikalien, die am See in
Tangjiashan in verschiedenen Firmen lagerten. Wie ein Vertreter der
regionalen Umweltbehörde laut
einem Bericht der Zeitung „Beijing
News“ sagte, sollte am Donnerstag mit dem Abtransport der an
dutzenden Standorten gelagerten
Chemikalien - darunter Salzsäure
- begonnen werden. Deutschland
stellte nach Angaben des Auswärtigen Amtes bisher Hilfe im Wert
von 2,8 Millionen Euro für die Erdbebenopfer in China bereit. Zudem
sei eine teilweise Umwidmung von
Mitteln aus der Entwicklungshilfe im Gespräch. Derzeit sind laut
Auswärtigem Amt zwei Teams aus
Deutschland in dem Erdbebengebiet tätig. AFP
Birma übt Kritk an Helfern
Staatszeitung: „Schokoladenriegel“ werden nicht gebraucht
Rangun Birma hat scharfe Kritik
an der ausländischen Hilfe für die
Opfer des Wirbelsturms „Nargis“
geübt. Bei der Geberkonferenz für
die Sturmopfer vergangener Woche hätten die Teilnehmer lediglich
150 Millionen Dollar (96 Millionen
Euro) zugesagt, obwohl Birma seinen Bedarf für den Wiederaufbau
mit elf Milliarden Dollar veranschlagt habe, schrieb die Staatszeitung „New Light of Myanmar“
am Freitag. Zugleich betonte das
Sprachrohr der Junta, die Bevölkerung komme auch ohne die „Schokoladenriegel“ ausländischer Helfer zurecht. Auch auf sich selbst
gestellt könnten die Bewohner des
besonders stark zerstörten Irawa-
di-Tals überleben, indem sie Fisch
oder die zahlreichen großen Frösche im Sturmgebiet esse.
„New Light of Myanmar“ betonte,
die Birmaner seien „erfreut“ über
das Krisenmanagement der Regierung. „Die Regierung und das Volk
sind wie Eltern und Kinder.“ Kritik
übte die Staatszeitung an einer
nicht näher benannten internationalen Finanzinstitution, die Birma
Mittel verwehrt habe. Die Weltbank hatte nach der Sturmkatastrophe mitgeteilt, sie könne Birma
keine Hilfen gewähren, weil das
Land seit 1998 bei der Abzahlung
seiner Schulden bei der Weltbank
im Rückstand sei.
AFP
Leidtragende der Katastrophe und des grausamen Militärregimes: Die
Bewohner Birmas.
BERlin Die Mehrheit in
fünf großen Staaten Europas
wünscht sich einer Umfrage
zufolge den Präsidentschaftsbewerber Barack Obama als
neuen US-Präsidenten. In
Deutschland, Großbritannien,
Frankreich, Italien und Russland würden 52 Prozent der
Bürger den Demokraten wählen, wenn sie könnten, ergab
eine auf der Website der britischen Zeitung „Daily Telegraph“ veröffentlichte Umfrage
des Instituts YouGov. Nur 15
Prozent würden demnach für
den Republikaner John McCain
stimmen. Am knappsten würde
Obamas Rennen mit McCain
in Russland ausfallen, wo sein
Vorsprung nur sieben Prozentpunkte beträgt.
In Europa gefragt als neuer USPräsident gewünscht: Barack
Obama. Foto: AFP
In Deutschland kam der Senator von Illinois hingegen auf
einen überragenden Vorsprung
von 61 Prozentpunkten.
Mit 42 Prozent der Befragten
war eine Mehrheit davon überzeugt, dass Obama besser in
der Lage sei, die USA aus ihrer
derzeitigen Wirtschaftskrise zu
führen. McCain trauten das nur
22 Prozent zu. Das Bild der USA
in den fünf Ländern ist der Befragung zufolge derzeit ziemlich schlecht. Nur 27 Prozent
der Befragten bezeichneten das
Land als „Macht des Guten“,
43 Prozent sehen in ihr hingegen eine „Macht des Bösen“.
Am schlechtesten fiel die Bewertung in Russland aus. Dort
gaben 56 Prozent das negative
Urteil ab, rund 16 Prozent das
positive. Für die Umfrage waren
6256 Menschen befragt worden, darunter 1005 in Deutschland. AFP
AUS NRW
10 W OCHENPOST
1. Juni 2008
K U R Z NO T IER T
Mathe-Aufgabe
beim Abitur
unlösbar
Düsseldorf Eine der Mathematik-Aufgaben für den
Leistungskurs im NRW-Zentralabitur ist offenbar unlösbar.
Zu diesem Ergebnis kommt der
Bonner Mathematik-Professor
Peter Koepke in einem Gutachten, wie die „Rheinische
Post“ berichtet. Die Aufgabe
zum Thema Wahrscheinlichkeitsrechnung ist laut Koepke
„falsch gestellt“ und „wesentlich unvollständig“. Es fehle eine
entscheidende Angabe, die die
Schüler selbst hätten einsetzen
müssen. Dies aber könne man
nicht von Schülern verlangen.
Selbst ein aufsichtführender
Lehrer hätte in der Situation
wohl kaum eine klare Entscheidung für eine Zahl treffen können, heißt es weiter. Ein Gymnasium hatte ihn gebeten, die
Aufgabe durchzurechnen. ddp
Artenschutz im
Schneckentempo
Berlin/Bonn Die Naturschutzorganisation WWF in
Deutschland bezeichnet die
Ergebnisse der Bonner UN-Naturschutzkonferenz als ungenügend. Im Moment bewege
sich die Staatengemeinschaft
im „Schneckentempo, und so
gelingt es uns nicht, das Artensterben aufzuhalten“, sagte
WWF-Sprecher Ralph Kampwirth am Freitag. Es mangele für
dieses Ziel massiv an Geld: „Wir
brauchen bis zu 30 Milliarden
Euro im Jahr, um Schutzgebiete
weltweit in den Meeren und
an Land zu finanzieren.“ Bislang würden jährlich lediglich
vier bis sechs Milliarden Euro
aufgewendet. Das von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
angekündigte Geld für den
Waldschutz sei zwar ein „gutes
Signal“, aber nicht ausreichend.
„Es müssen auch weitere Länder Gelder geben, und es muss
auch von Deutschland auf Dauer sicher noch mehr Geld geben“, sagte Kampwirth, „generell gilt für die wohlhabenden
Länder, dass sie den ärmeren
Ländern beim Naturschutz helfen müssen. schlicht auch, weil
wir davon profitieren.“ Wenn
es beispielsweise gelinge, die
Regenwälder zu retten, „tun
wir auch ganz viel gegen den
Klimawandel.“ Der Waldverlust
sei „ein wesentlich wichtigerer
Faktor für den Klimawandel als
der Verkehr“, so Kampwirth. ddp
Die französische Sängerin Patricia Kaas kehrt nach fast vier Jahren auf Deutschlands Bühnen zurück. Für Februar,
März und April 2009 seien neun Konzerte geplant, darunter eins in Köln, teilte die Marek Lieberberg Konzertagentur in Frankfurt am Main
mit. Dabei präsentiert die den Angaben zufolge populärste Sängerin Frankreichs ihre größten Hits, persönliche Chansonversionen und neue
Lieder. Auftakt ist am 10. Februar in Stuttgart. Es folgen Auftritte in Hamburg (12. Februar), Köln (24. Februar), Mannheim (25. Februar)
und Baden-Baden (4. März). Foto ddp
Leon kickt beim BVB
Zwölfjähriger Sendener will Fußballprofi werden
Wenn Leon Rave in den kommenden Wochen die Spiele der
Fußball-Europameisterschaft
verfolgt, dann kann der Junge
schon ins Träumen geraten.
„Klar“, sagt der Zwölfjährige
lakonisch auf die Frage, ob er
sich auch mal vorstellen könnte,
für die deutsche Nationalmannschaft zu kicken.
Dortmund Selbstbewusstsein
gehört halt dazu, wenn man als
Nachwuchskicker für Borussia
Dortmund (BVB) antritt. Seit rund
einem Jahr spielt Leon für die U12-Jugend des BVB. Dreimal die
Woche fahren ihn seine Eltern
aus dem münsterländischen Senden-Ottmarsbocholt zum Training
in Dortmund-Brackel. Das sind
immerhin rund 100 Kilometer hin
und zurück. Hinzu kommen Spiele
und Turniere an den Wochenenden,
die auch schon einmal ins Ausland
führen. „Der Terminplan von Leon
bestimmt da schon unsere Freizeit“,
sagt Mutter Hildegard. Dass Leon
bei einem Traditionsclub wie dem
BVB in die Lehre geht, verdankt er
seinen außerordentlichen Leistungen zum Tag der Talente Anfang
Mai vergangenen Jahres. Seine
Eltern hatten damals beim Dortmunder Traditionsverein nachgefragt, ob er nicht einmal an einem
Probetraining teilnehmen könne
- quasi als Geburtstagsgeschenk,
da Leon am 5. Mai geboren wurde. Die Zusage kam und die Familie Rave fuhr zum Tag der Talente.
„Ich wusste gar nicht, was die ei-
gentlich von mir wollten“, erinnert
sich Leon. Immerhin 70 potenzielle
Talente waren nach Dortmund gekommen, um die Jugendtrainer des
BVB von ihren Qualitäten zu überzeugen. Leon spielte unbefangen
drauf los und erfuhr erst zum Ende
der Talentsichtung, dass er sich
als einer von zehn Jungen für ein
Probetraining qualifiziert hatte.
Bei dem Training konnte er dann
Trainer Gary Gordon von sich über-
Leon (12) trainiert dreimal in der Woche in Dortmund auf dem Trainingsgelände des Vereins Borussia Dortmund. Der junge Sendener ist
Mitglied der U 12.
Foto: ddp
zeugen. Als eines von drei Talenten
kam er in die U-12-Mannschaft
und kickt nun für seinen absoluten
Lieblingsverein. „Für mich wurde
ein Traum wahr“, erzählt er. Der
Onkel hatte den Zwölfjährigen mit
der Liebe zu Borussia infiziert, seit
seinem sechsten Lebensjahr hatte
Leon zudem in seinem Heimatverein Blau-Weiß Ottmarsbocholt
gespielt. Der Sprung vom Provinzzum Bundesligaclub ist da ziemlich
groß. „Es ist schon komisch, von so
einem kleinen Verein zu Borussia Dortmund zu wechseln“, sagt
er. „Leon hat Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen gezeigt. Nun
muss er nur noch daran arbeiten,
auf dem Spielfeld mehr Dominanz
auszustrahlen“, sagt Trainer Gordon. Um daran zu feilen, trifft sich
das Team von Gordon dreimal die
Woche auf dem Trainingsplatz in
Dortmund-Brackel. Während die
Jungen trainieren, verfolgen die
Eltern vom Spielfeldrand die Aktionen ihres Nachwuchses. Leon
verfolgt das Berufsziel Fußballprofi mit viel Ehrgeiz - und orientiert sich an seinem spielerischen
Vorbild Dede. Ob es für eine Karriere als Fußballprofi reicht, muss
die Zeit zeigen. Auf Träume allein
möchte Leon seine Zukunft aber
nicht bauen. Und trotz seiner ambitionierten Pläne will der Zwölfjährige zunächst noch die Mittlere
Reife und anschließend das Abitur
machen. Das Fußballgeschäft ist
eben doch zu wechselhaft, um allein auf seine Spielkünste setzen
zu wollen.
ddp
1. Juni 2008
AUS DER REGION
W OCHENPOST 11
Am Freitag wurden die neuen TOP-Orientierungspunkte offiziell in Alstätte eingeweiht. Die Euregio bietet ab sofort auch an der Haarmühle neue Umsteigestellen für regionale
Routen an.
KURZ NOTIERT
Große Kegel
kennzeichnen
die TOPs
Alstätte Das Kennzeichen aller TOPs ist ein großer Kegel aus
Steinen, der mit einem Drahtgitter befestigt ist. Der Gedanke
bei diesem Erkennungszeichen
ist der, dass dieser Blickfang
von der Straße aus sehr gut zu
erkennen ist. Ab hier sind die
Routen auch in den Karten eingezeichnet.
Die TOPs befinden sich auf
deutscher Seite in den Regionen Münsterland und in der
Grafschaft Bentheim. Auf der
niederländischen Seite sind
die Orientierungspunkte in
den Provinzen Gelderland und
Overijssel. Umsteigen können
die Touristen an den Orten
Barlo, Brüggenhütte, Burg Oeding, Dreiländersee (Driland),
Emlichheim, Gildehaus, Haarmühle, Kloster Frenswegen,
Megchelen, Neuenhaus, Peeske-Beek, Uelsen und Zwillbrock. Das nötige Infomaterial
erhalten die Touristen beim
jeweiligen Ausflugslokal, das
sich direkt an den TOPs befindet. Dort können die Radfahrer
auch Fahrräder leihen. Die TOPKarten können für 1,90 Euro
erworben werden.
Quer durch die Region
Die Euregio eröffnet neue Umsteigestellen für regionale Routen
„Aus dem Auto auf das Fahrrad“ ist das Motto eines neuen
Euregio-Angebots. 13 Touristische Orientierungspunkte (TOP)
weisen nun den Aktiv-Urlaubern
in der deutsch-niederländischen
Grenzregion den Weg. Jetzt fand
die Einweihung der TOPs statt.
Alstätte Ein fiktiver Wanderer stellte die Region anhand von
den typischen Merkmalen vor. „Ich
habe bei meiner Wanderung viele
Bäume, Pflanzen und natürlich
Mais gesehen“, berichtet er dem
Publikum. Während er erzählt,
dekoriert er beiläufig eine Modelllandschaft mit den beschriebenen
Pflanzen und den landschaftlichen
Besonderheiten der Grenzregion.
Die Region hält für Naturfreunde
viele Routen bereit. An den markanten Stellen im Gebiet der Euregio zwischen Peeske und Emlichheim können Touristen aufs
Fahrrad umsatteln, die Wanderschuhe schnüren oder auf Inlineskates losrollen, um die schöne
Grenzlandschaft zu erkunden.
Für die Kanufahrer ist ebenfalls
eine Paddelroute organisiert. „So
können die Wassersportler auch
die neuen überregionalen Routen
nutzen“, erklären Tourismus-Experten der Euregio bei der Einweihung Ende der Woche.
Die TOPs sind Knotenpunkte, an
denen viele der Freizeitrouten
beginnen: Wander- und Radwege
sind genauso angelegt wie Trassen für Inlinefahrer und Reiter. An
jedem TOP ist ein gebührenfreier
Parkplatz, um den Wanderer oder
Radfahrer das Naturerlebnis so
günstig wie möglich zu machen.
Natürlich ist die Grenzroute nach
den vorhandenen Sehenswürdigkeiten ausgerichtet.
Viele kulturhistorische Bauten wie
die Burg Bentheim, Kasteel Huis
Bergh, Schloss Ahaus oder die Burg
Oeding können TOP-Touristen besucht werden. Außergewöhnliche
Naturkunstwerke säumen die
Kunstwegen-Route und Industriedenkmäler führen durch die Geschichte der Textilherstellung.
Das Zwillbrocker Venn mit seiner Flamingo-Kolonie ist auf der
Route genauso verteten wie Bauernhöfe, die mit ihren reichhaltigen Produkten für die notwendige Stärkung sorgen. Der Tourist
kann außerdem den traditionellen
Handwerkern über die Schulter
schauen.
Der Holzschuhmacher beispielsweise wird dem Besucher sein
Handwerk vorführen. Ebenso werden die Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zwischen den deutschen und der niederländischen
Nachbarn deutlich.
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terkataloge
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Angebot der Euregiorouten gibt
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12 W OCHENPOST
AUS DER REGION
1. Juni 2008
K U R Z NO T IER T
Ausgabe der
Impfstoffe
Kreis Borken Ende dieser
Woche begann der Kreis Borken damit, den Impfstoff zur
Bekämpfung der Blauzungenkrankheit an die hiesigen Tierärzte auszugeben. Das teilte Dr.
Manfred Ulrich vom Fachbereich
Tiere und Tiere der Kreisverwaltung mit. Gleichzeitig wies er
darauf hin, dass der Impfzeitraum verbindlich vorgegeben
sei. Danach sind Schafe und
Ziegen grundsätzlich zwischen
dem 30. Mai und 30. Juni und
Rinder nach Ausgabe der zweiten Impfstofflieferung vom 13.
Juni bis zum 13. August zu
impfen. Ausgenommen von der
Impfpflicht sind Mastrinder und
Rinder in Ammenkuhherden.
Hier hatten Tests ergeben, dass
viele Tiere in Folge einer Infektion im vergangenen Jahr eine
Immunität gegen die Krankheit
ausgebildet haben. Auch diese
Tiere können jedoch freiwillig
geimpft werden.
Grundlage für die Impfstoffverteilung an die Hoftierärzte bilden die dem Fachbereich Tiere
und Lebensmittel vorgelegten
Mitteilungen der Halter von
Schafen, Ziegen und Rindern.
„Sofern sich Tierhalter bislang
noch nicht beim Kreis Borken
gemeldet haben, sollte dies
schnell nachgeholt und dabei
auch ein Impftierarzt benannt
werden“, mahnt Dr. Ulrich,
„denn nur dann können auch
diese Tiere geimpft und so gegen die Blauzungenkrankheit
geschützt werden“.
Ortswettbewerb
beginnt
Kreis Borken 13 Orte aus
dem Kreis Borken haben sich
für den Wettbewerb „Unser
Dorf hat Zukunft“ angemeldet.
Zurzeit laufen die Vorbereitungen in den Organisationskomitees auf Hochtouren, ab dem
16. Juni wird es für die Orte
dann Ernst. Zwei Wochen lang
ist die Bewertungskommission
in der Region unterwegs. Bei
ihren Besuchen achtet sie nicht
nur auf das Ortsbild, sondern
bewertet auch den Einsatz der
Einwohnerinnen und Einwohner für ein lebendiges Dorfleben. Direkt nach der letzten
Bereisung am 27. Juni wird
die Jury entscheiden, wer den
Kreiswettbewerb gewinnt. 2005
konnte der Legdener Ortsteil
Asbeck glänzen.
Den Wettbewerb gibt es seit
fast 50 Jahren, bekannt geworden ist er unter dem Titel „Unser Dorf soll schöner werden“.
Kreisdirektor Werner Haßenkamp (r.) und Internetkoordinator Matthias Krügel stellen das neue Tourismus-Portal des Kreises vor.
Eine Tour per Mausklick
Kreis Borken hat ein neues Tourismus-Portal freigeschaltet
Eine Tour durch den Kreis Borken ist nicht nur im Auto, auf
dem Fahrrad oder gar im Sattel
eine reizvolle Sache: Jetzt ist sie
auch ganz bequem per Mausklick
möglich.
Kreis Borken Dazu hat der Kreis
Borken im Internet sein neues
Tourismus-Portal freigeschaltet.
„Wir hoffen, dass unsere Region
dadurch für Touristen noch interessanter wird“, erklärt Kreisdirek-
tor Werner Haßenkamp. Gebündelt
finden Interessierte dort alle Informationen, die sie für einen Ausflug
in den Kreis Borken brauchen. Wer
sich durch das Portal klickt, stößt
auf allgemeine Informationen zur
Region wie auf Tipps für Ausflugsziele und sportliche Herausforderungen, die das Westmünsterland
bereit hält. So präsentiert die Region ihre landschaftlichen Reize genauso wie kulturelle Höhepunkte.
Gleichzeitig bietet das Portal auch
Informationen für die Einwohner
des Kreises, die zum Beispiel mit
ihren Gästen etwas unternehmen
möchten. „Selbst für Ortskenner
gibt es schließlich im Kreis Borken immer wieder Neues zu entdecken“, ist Werner Haßenkamp
überzeugt. Auch, wer nach Bildergalerien aus der Region sucht oder
eine digitale Postkarte mit einem
Motiv aus dem Kreis verschicken
möchte, wird dort fündig
Die zuständigen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Kreisverwaltung werden das Portal ständig mit
neuen Informationen ergänzen.
Kreisdirektor Werner Haßenkamp
hofft, dass das Portal auf großen
Zuspruch stößt.
Und vielleicht schließen die Nutzerinnen und Nutzer nach der virtuellen Tour ja auch einen Ausflug
im Auto, auf dem Fahrrad oder im
Sattel an. Die Adresse des Portals
lautet:
•www.tourismus-kreis-borken.de
Das 19. Vredener Jazzfest steht an
Am 6. Juni gibt es in vielen Lokalen der Widukind-Stadt handgemachte Musik
1980 wurde die „Stable Roof Jazzband“ von einigen routinierten
niederländischen Jazzmusikern gegründet. Die Band spielt den OldTime-Jazz und verfügt über ein abwechslungsreiches Repertoire.
Vreden Handgemachter Jazz in
den Kneipen am Freitag (6. Juni)
ab 21 Uhr, das verspricht das Programm des Hamaland-Jazz-Clubs
für das nächste Vredener Jazzfest.
In und vor den Kneipen der Vredener Innenstadt wird eine bewährte Mischung verschiedener
Jazzmusikstile zu hören sein.
Freunde der Dixieland-Musik, des
Blues und der Rock-Musik werden
auf ihre Kosten kommen. Im Kettelerhaus, am Domhof spielt die
Formation „Cold Shot“. Die Band
um den renommierten britischen
Bassisten Terence Whelan gilt
als Geheimtipp in der deutschen
Bluesrock-Szene. In der Gaststätte
Stroetmann, Schlupstraße, mu-
siziert das „Lewinsky Quartett“.
Auf einer Hammond-Orgel, einem
Saxofon und einem Schlagzeug
spielen die drei Musiker den Jazz
der 60er Jahre. Die Band „Schwiegermutters Lieblinge“ besteht aus
ehemaligen Studenten der Musikhochschulen Dortmund und
Aachen. Sie spielen Dixieland und
treten im Asia Restaurant Ha Long
am Domhof auf.
In der Gaststätte Terrahe treten die
Musiker der „VandeVen Bluesband“
auf. Die „Electric Bluesband“ hat
ihren Auftritt im Eiscafé Pinocchio
und werden mit großen BluesEvergreens überraschen. Die Jazzgruppe „Blue Voice“ haben ihren
Auftritt in Chippy`s Rocktail-Café.
1. Juni 2008
AUS DER REGION
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K U R Z NOT I ERT
Ab sofort können Sie bei uns frische Erdeeren direkt ab Feld pflücken!
Ziegenmelker:
Ein seltsamer
Nachtvogel
Vreden Kaum jemand kommt
bei dem Namen Ziegenmelker
auf die Idee, dass es sich um
einen Vogel handeln könnte.
Früher glaubte man, dass dieser seltsame Nachtvogel sich
an den Zitzen von Ziegen festsaugen und deren Milch trinken
würde. Tatsächlich hielt sich
die Nachtschwalbe, wie er auch
genannt wird, gern in der Nähe
des Viehs auf, jedoch lediglich
um die dort zahlreichen Insekten zu fangen. Heute leben nur
noch wenige Ziegenmelker in
einigen Mooren des Münsterlandes und der näheren Umgebung. Etwas größere Bestände
gibt es fast nur noch in den
großen Heidegebieten wie der
niederländischen Veluwe oder
der ostwestfälischen Senne.
Tagsüber hockt der Ziegenmelker fast unauffindbar als
Rindenstück getarnt auf einem
Ast oder auf dem Boden. In der
Abenddämmerung lässt er sein
seltsames minutenlang anhaltendes Schnurren hören, das so
gar nicht wie ein Vogel klingt.
Vielleicht lässt er sich dann
auch bei seinem äußerst eleganten schwalbenartigen Flug
beobachten.
Die Biologische Station Zwillbrock bietet am Freitag (6. Juni)
eine abendliche Exkursion in
das Gildehauser Venn an, um
diesen äußerst seltenen Vogel
zu hören und mit Glück auch zu
sehen. Die Exkursion startet um
20.30 Uhr, der Treffpunkt wird
bei der Anmeldung bekannt gegeben. Die Teilnehmer sollten
festes Schuhwerk und eventuell
Mückenabwehrmittel mitnehmen. Für Informationen und
Anmeldungen steht die Biologische Station Zwillbrock unter
Tel. 02564/986020 bereit.
•www.bszwillbrock.de
Geistliches
Konzert
Stadtlohn Das nächste
Geistliche Konzert in St. Otger,
Stadtlohn ist ganz der großen
Symphonischen Orgelmusik gewidmet. Am Sonntag (8. Juni)
um 17 Uhr wird Markus Lehnert
Werke von Ch.-M. Widor, D.
Roth, R. Wagner und L. Vierne
spielen.
Die Katholische Kirchengemeinde, aktuelles forum, VHS und
Stadt Stadtlohn laden dazu ein.
Der Eintritt ist frei, allerdings
wird um eine Spende gebeten.
W OCHENPOST 13
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Das Café ist von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet!
Kinder bei der Musical-Probe. Doch das Grusical „Geisterstunde auf
Schloss Gökenstein“ wird bestimmt nicht nur die Kinder gefallen.
Grusel-Kids
Kinder-Kulturwoche in Gescher
Erstmalig veranstaltet die
Musikschule Gescher eine
Kinderkulturwoche in Gescher.
Unterstützt vom Team des Kutschenmuseums werden an drei
Tagen im Juni Theater- und Musikveranstaltungen von Kindern
für Kinder durchgeführt.
Gescher Die Kulturwoche beginnt am 3. Juni (Dienstag). Ab 14
Uhr können Kinder mit dem Team
des Kutschenmuseums am Herdfeuer des Heimatmuseums eine
Gruselsuppe kochen oder mit Mitarbeitern der Musikschule im Kutschenmuseum Gruselmasken oder
Rasselgespenster basteln.
Ab 16 Uhr werden dann die Kinder
des Kinderchores der Pankratiusschule das Grusical „Geisterstunde
auf Schloss Gökenstein“ aufführen.
Dieses spannende Grusical wird im
Kutschenmuseum zu sehen sein.
Am Mittwoch (4. Juni) werden
Kinder der Marien Grundschule Heiden das neue Musical „Die
Zauberflöte“ zur Uraufführung
bringen. Die Aufführung beginnt
um 15 Uhr im Kutschenmuseum.
Der Eintritt zu den zwei Aufführungen beträgt jeweils zwei Euro.
Der Reinerlös geht als Spende an
die Fördervereine der Grundschulen. Der Samstag ist ganz der Musik gewidmet. In der Musikschule
Gescher ist von 14 Uhr bis etwa 18
Uhr ein Vorspiel aller Instrumentalklassen - Kaffee und Kuchen
inklusive. Neugierige Kinder (und
Erwachsene) können den ganzen
Nachmittag verschiedene Instrumente unter Anleitung ausprobieren. Anmeldungen für diese beiden
Aktionen in der Musikschule unter:
02542 / 15 59.
Mozart & Händel
Darbietungen aus sechs Opern
Ahaus Nach dem erfolgreichen
Start der Konzertreihe „Sommer
– Schlösser – Virtuosen – Klassik
im Westmünsterland“ am vergangenen Sonntag geht es für Klassikfreunde am kommenden Wochenende bereits in die nächste
Runde. Im Fürstensaal des Ahauser
Schlosses erklingen am Sonntag
(1. Juni) um 17 Uhr Höhepunkte
aus sechs verschiedenen Opern.
Bereits ab 15.30 Uhr können die
Musikfreunde, vor allem aber Familien mit Kindern, die öffentliche
Generalprobe der Sinfonietta Köln
und der Solisten, Sopranistin Meike Leluschko und Bariton Falko Hönisch, miterleben. Die Probe wird
bis etwa 16.15 Uhr dauern. Der
Eintritt ist frei, eine Anmeldung
nicht erforderlich. Für das Konzert
haben die jungen Solisten und das
Kölner Kammerorchester, das als
„Orchester in Residence“ bei allen Konzerten der Reihe dabei ist,
Ausschnitte aus Opern von Georg
Friedrich Händel und Wolfgang
Amadeus Mozart ausgesucht.
Die Karten für das Konzert sind
ab 16 Uhr vor Ort erhältlich. Sie
kosten 15 Euro, für Schüler und
Studenten zehn Euro. Das aktuelle Programmheft für „Sommer
– Schlösser – Virtuosen 2008“ liegt
bei den Städten und Gemeinden,
den Verkehrsvereinen und in den
Niederlassungen der Sparkasse
Westmünsterland aus.
Saisoneröffnung
Pflückbeginn:
Heute,
1. 1.
Juni
2008
Sonntag,
Juni
2008
Erdbeerhof Möllers
Pflückzeiten: Montag-Freitag 8.00-19.00 Uhr
Samstag
8.00-17.00 Uhr
sonn- u. feiertags 9.00-12.00 Uhr
Frisch gepflückte Erdbeeren ab Hof vorrätig.
Größere Mengen bitte vorbestellen.
Erdbeerhof Möllers
Stadtlohn – Hundewick 36 – Telefon 0 25 63/58 14
Urlaubsreisen – Juni-Juli
8 Tage Norwegen-Rundreise vom 29.6.-6.7.
13 Tage Lech am Arlberg vom 13.7.-25.7.
13 Tage Wildschönau/Tirol vom 29.6.-11.7.
8 Tage Göhren auf Rügen vom 20.7.-27.7.
13 Tage Reith im Alpbachtal vom 29.6.-11.7.
13 Tage Galtür /Paznauntal vom 20.7.-1.8.
8 Tage Davos/Schweiz-Bernina Express 6.7.-13.7. 10 Tage Südtirol / Kiens vom 25.7.-3.8.
10 Tage Waging am See vom 6.7.-15.7.
8 Tage Norwegen-Rundreise vom 27.7.-3.8.
13 Tage Oberndorf o. St. Johann/Tirol vom 6.7.-18.7. 10 Tage Bayer. Wald - Cham vom 27.7.-5.8.
8 Tage Donau - Radreise vom 12.7.-19.7.
7 Tage Donauschifffahrt Passau-Wien 31.7.-6.8.
9 Tage Schwarzwald-Zell am See vom 13.7.-21.7.
Städte- und Clubfahrten - Juni-Juli
3 Tage Cochem „All-inkl.-Programm“ vom 6.6.-8.6. 4 Tage Dresden vom 23.7.-27.7.
3 Tage Leer - Norderney vom 13.6.-15.6.
4 Tage London vom 25.7.-28.7.
2 Tage Mainz-Frensehgarten vom 14.6.-15.6.
4Tage Berlin-Spreewald-Potsdam vom 31.-3.8.
Tagesfahrten - Mai-Juni
Düsseldorf-Altstadt am 14.6.+28.6.; Bad Hönningen am 7.6.; Oberhausen-Centro am 7.6.
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14 W OCHENPOST
AUS DER REGION
1. Juni 2008
KURZ NOTIERT
Frühförderung
Haus Hall
Die Frühförder- und Beratungsstelle Haus Hall unterstützt
Familien mit entwicklungsverzögerten oder behinderten
Kleinkindern.
Das Angebot der Frühförderung richtet sich an Kinder, deren Entwicklung verzögert ist,
Kinder, die im Gebrauch ihrer
Sinne beeinträchtigt sind, etwa
beim Hören oder Sehen, Kinder
mit Störungen in der Wahrnehmungsverarbeitung, so genannte Risikokinder, wie zum
Beispiel „Frühchen“ sowie Kinder mit körperlicher, geistiger
oder seelischer Behinderung.
Aufnahme-Alter
Das Aufnahmealter kann zwischen der Geburt und dem Eintritt in den Kindergarten liegen
(im Kreis Coesfeld auch bis zum
Schulalter). Ein ärztliches Rezept ist nicht erforderlich. Die
heilpädagogische Förderung erfolgt durch gezielte Spiel- und
Bewegungsangebote. Grundlage ist ein abgestimmter Förderund Behandlungsplan. Ziel ist
die größtmögliche Teilhabe des
Kindes an der Gemeinschaft.
Beratung der Eltern
Die Eltern erhalten Beratung in
allen Fragen der Entwicklungsbegleitung. Die Frühförderung
findet in der Regel einmal wöchentlich in der Wohnung der
Familie statt. Die Kosten trägt
der Kreis.
Einzugsgebiet
Zum Einzugsgebiet im Kreis
Borken gehören: Borken mit
Gemen und Weseke, Marbeck,
Heiden, Reken, Velen und
Ramsdorf, Südlohn und Oeding,
Gescher und Hochmoor sowie Stadtlohn. Hinzu kommen
Städte und Gemeinden im Kreis
Coesfeld.
168 Kinder betreut
Die Frühförderung Haus Hall
besteht seit über 30 Jahren. 13
Mitarbeiterinnen betreuten im
vergangenen Jahr insgesamt
168 Kinder und ihre Familien.
Zum Team gehören Sozialpädagoginnen und Heilpädagoginnen sowie Motopädinnen.
Kontakt
Weitere Informationen gibt es
bei der Frühförder- und Beratungsstelle Haus Hall, Katharinenstr. 61, 48712 Gescher,
Telefon: 02542 5088, oder im
Internet unter www.haushall.
de
„Erst haben wir gezögert, aber jetzt sind wir froh, dass wir uns bei der Frühförderstelle Hilfe geholt haben“, sagen Maria und Stephan Teicher
aus Gescher mit Leandra (vorn) und Matthäa.
„Leandra hat unsere
Bedenken zerstreut“
Frühförderung Haus Hall hilft Kindern mit Entwicklungsverzögerungen
Leandra ist jetzt drei Jahre alt.
Ein fröhliches, selbstbewusstes
Mädchen, das gerne spielt, viel
lacht und ganz stolz seine roten
Turnschuhe zeigt: „Guck mal, die
hab ich neu!“ Das war vor einem
Jahr noch ganz anders. Leandras
Eltern machten sich große
Sorgen um die Entwicklung ihrer
jüngsten Tochter, so dass sie
schließlich eine Fachstelle um
Hilfe baten.
Kreis Borken Leandra war damals 22 Monate alt. Die jüngste
von drei Schwestern sprach so
gut wie gar nicht. Ihre Mutter
war unsicher und ratlos. „Es tat
schon manchmal weh zu sehen,
wie andere Kinder in ihrem Alter
sich schon mitteilen konnten. Und
weil sie sich so wenig äußerte,
wusste ich manchmal nicht, was
in ihr vorgeht“, sagt Maria Teicher.
„Macht euch nicht verrückt; das
wird schon“, hieß es nur aus dem
Bekanntenkreis.
Dann kam der Tipp, sich an die
Frühförderstelle Haus Hall zu wenden. Die Sozialpädagogin Lydia
Jost besuchte die Familie zunächst
zu Hause, um sich ein Bild von
Leandras Entwicklungsstand zu
machen. Dabei stellte sich dann
tatsächlich heraus, dass Leandra Frühförderungsbedarf hatte.
„Es wurden sprachliche Defizite
festgestellt, die voraussichtlich
Auswirkungen auf die soziale Entwicklung haben werden“, hieß es
im Bericht.
Seitdem hat Leandra Frühförderung. Zunächst kam Lydia Jost zu
Gezielte Förderung, die an den Stärken des Kindes ansetzt: Entwicklungsverzögerungen werden spielerisch angegangen. Leandra mit
Frühförderin Lydia Jost im Bewegungsraum der Frühförderstelle.
Familie Teicher ins Haus. Dort, in
der vertrauten Umgebung, wurden nach einem abgestimmten
Behandlungsplan unterschiedliche
Materialien und Spiele eingesetzt,
die an dem ansetzen, was Leandra
kann und gern macht.
Langsam, aber sicher stellten sich
die ersten Erfolge ein: „Wir waren
so froh, als sie die ersten Wörter
oder sogar Sätze sprechen konnte
und allmählich anfing, zu sagen,
was sie sieht und was sie möchte“,
erinnert sich Leandras Mutter. Offen spricht sie auch darüber, dass
sie „immer wieder mal skeptisch“
gewesen sei; sie hatte beispielsweise erwartet, dass hauptsächlich
an einem Tisch gespielt würde, damit Leandra ihre Sprache einsetzen müsse.
Die Frühförderin habe aber mehr
auf die Entwicklung von Körperwahrnehmung und Bewegungsverhalten gesetzt – Voraussetzung
dafür, dass die Sprache sich überhaupt entwickeln kann.
Später wurden die Förderstunden
in den Bewegungsraum in Gescher
verlegt. Dort bildet Leandra nun
ein Team mit einem Jungen, der
andere Entwicklungsdefizite hat,
aber sprachlich „fit“ ist; sie profitieren voneinander. Die ersten 30
Minuten verbringen sie allein mit
der Frühförderin; danach kommen
die Mütter hinzu und beteiligen
sich aktiv am Geschehen. „Uns war
durchaus klar, dass die ersten Jahre entscheidend sind für die Entwicklung und wir sind auch bereit,
alles zu tun, damit wir Leandra unterstützen“, sagt Stephan Teicher,
der Vater. Dennoch mussten die
Eltern zuerst ihr Zögern überwinden, sich an Haus Hall zu wenden,
denn die Bischöfliche Stiftung war
ihnen bislang nur als Einrichtung
für Menschen mit Behinderung
bekannt – „und unsere Leandra ist
doch nicht behindert.“ Lydia Jost,
die Teamleiterin der Frühförderstelle kennt diese Zurückhaltung:
„Es gibt viele Eltern, die unseren
Dienst nicht kennen oder die unsicher sind, ob sie bei uns richtig sind.“ Sie erklärt dann immer
wieder, dass die heilpädagogische
Frühförderung sich sowohl an Kinder mit Entwicklungsverzögerung
als auch an Kinder mit Behinderung richtet.
Leandra jedenfalls hat in diesem
einen Jahr große Fortschritte erzielt, auf die die Eltern lange gewartet haben „und die wohl ansonsten weitaus länger gebraucht
hätten“, meint Maria Teicher. Im
Sommer beginnt für Leandra ein
neuer Lebensabschnitt. Dann besucht sie den Regelkindergarten
in Hochmoor. Und ist jetzt schon
stolz darauf.
1. Juni 2008
EINZELKRITIK
Jens Lehmann: Machte nach
seinem unsicheren Auftritt gegen Weißrussland einen konzentrierten Eindruck. Am 0:1
schuldlos.
Philipp Lahm: Ließ auf seiner
rechten Seite wenig anbrennen,
sehr agil, brachte sich immer
wieder ins Offensivspiel ein.
Per Mertesacker: Im Zusammenspiel mit Metzelder am 0:1
schuld. Dem Bremer fehlte ab
und an noch die Souveränität
und Ausstrahlung.
Christoph Metzelder: Wirkte
im Zweikampf zwar entschlossener als noch gegen die Weißrussen. Beim 0:1 leistete er sich
aber einen Stellungsfehler.
Marcell Jansen: Zunächst kaum
mit gelungenen Ofensivaktionen, dann aber maßgeblich
am 1:1 und 2:1 beteiligt. Bereitete Neuvilles Ausgleich vor,
holte Freistoß zum Ausgleich
heraus.
Clemens Fritz: Hatte große
Schwierigkeiten, sich in der ersten Hälfte auf der rechten Mittelfeldseite zurecht zu finden.
Mit Schwächen nach vorne und
hinten. Erst als Rechtsverteidiger mit mehr Sicherheit.
Torsten Frings: Immer anspielbar, vor allem in der ersten
Hälfte mit vielen Ballkontakten.
Engagierter Part vor der Abwehr.
Michael Ballack: Sehr bemüht,
Linie ins deutsche Spiel zu bringen. Erzielte per Freistoß das
2:1 und bot eine kämpferisch
starke Leistung.
Bastian Schweinsteiger: Mit
großem Pensum, aber wenig effektiv und mit einigen Fehlern.
Mario Gomez: Viel in Bewegung, mit hohem Einsatz,
strahlte aber wenig Torgefahr
aus. Vergab auch die RiesenMöglichkeit zum 1: 1.
Kevin Kuranyi: Der Lokalmatador forderte immer wieder
die Bälle, ging weite Wege. Oft
aber glücklos.
Lukas Podolski: Auf der linken
Seite nach seiner Einwechslung
eine Belebung. Hatte einige
gute Chancen. Durchaus auch
im Mittelfeld eine Alternative.
Arne Friedrich: Übernahm den
Part von Mertesacker in der Innenverteidigung. Solide.
Oliver Neuville: Wurde in der
70. Minute für Kuranyi eingewechselt. Sofort im Spiel, entpuppte sich mit dem Treffer
wieder als idealer Joker.
Simon Rolfes: Kam nach 70
Minuten für Frings. Fügte sich
problemlos ein.
Heiko Westermann: Ab der
84. Minute für Jansen. Keine
Möglichkeit, sich in Szene zu
setzen. sid
S PORT
Mario Gomez (2.v.r.) und Kevin Kuranyi (links) im Duell gegen Serbiens Nemanja Vidic (r.) und Branislav
Ivanovic. Foto: ddp
Zwei späte Treffer
W OCHENPOST 15
Der Serbe Bosko Jankovic überwindet Jens Lehmann und trifft
zum 0:1.
2:1-Sieg gegen Serbien - Ballack und Neuville erfolgreich
Oliver Neuville und Michael
Ballack haben die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft vor
einer verpatzten EM-Generalprobe bewahrt. Der Joker und
der Kapitän bescherten mit ihren
späten Treffern (74. und 82.) der
Elf von Bundestrainer Joachim
Löw einen 2:1 (0:1)-Sieg im
letzten Härtetest gegen Serbien
in Gelsenkirchen.
Allerdings
Gelsenkirchen
spielte das DFB-Team acht Tage
vor dem Auftaktspiel gegen Polen
noch längst nicht in Bestform.
Der dreimalige Welt- und Europameister offenbarte wie schon
am Dienstag gegen Weißrussland
(2:2) Schwächen in allen Mannschaftsteilen. Vor 53.951 Zuschauern in der ausverkauften Schalker
WM-Arena, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, hatte
Bosko Jankovic in der 18. Minute
den serbischen Führungstreffer
erzielt. Neuville nach Pass von
Marcell Jansen und Ballack mit
einem Freistoßtor aus 18 Metern
drehten das Spiel noch zugunsten der Gastgeber. Damit tritt der
Mitfavorit mit dem erhofften Erfolgserlebnis am Dienstagvormittag die Reise in das EM-Quartier in
Ascona an. Bis dahin dürfen die 23
EM-Spieler einen kurzen Heimaturlaub einlegen. Vom herrlichen
Kombinations-Fußball wie in der
EM-Qualifikation war bei der
deutschen Mannschaft noch nicht
viel zu sehen. Zwar zeigte sich das
deutsche Team bemüht und war
auch läuferisch stärker als beim
müden Auftritt gegen Weißrussland, in der Feinabstimmung ließ
es aber noch Einiges zu wünschen
übrig. Vor allem beim Gegentreffer
machte die Hintermannschaft keinen guten Eindruck. Insbesondere
Christoph Metzelder war beim 0:1
nicht ganz unschuldig. Ansonsten
wurde die deutsche Hintermann-
schaft, in der der Berliner Arne
Friedrich den Bremer Per Mertesacker zur Pause ersetzte, nur
wenig gefordert. So konnte sich
auch Schlussmann Jens Lehmann,
der gegen die Weißrussen noch
gepatzt hatte, kaum auszeichnen.
Am Gegentreffer war der Arsenal-Keeper schuldlos. Im Mittelfeld war es in erster Linie Torsten
Frings, der das Spiel ankurbelte.
Superstar Ballack präsentierte sich
derweil mit Licht und Schatten. Der
Champions-League-Finalist hatte
im ersten Durchgang seine besten Aktionen bei zwei Kopfbällen
(15. und 38.), mit denen er jeweils
knapp scheiterte. Pech hatte die
Löw-Auswahl in der 26. Minute,
als der französische Schiedsrichter Freddy Fautrel den Gastgebern
einen Foulelfmeter verwehrte. Die
Serben agierten auch im zweiten
Durchgang aus einer kompakten
Defensive, waren bei Kontern aber
stets gefährlich.
sid
Daumendrücken und Jubeln:
Bundeskanzlerin Angela Merkel
ist schon fast so etwas wie ein
„Maskottchen“ für die deutsche
Elf. Natürlich war sie auch gestern in Gelsenkirchen dabei.
Noch viel Arbeit wartet auf Jogi
Löw (v.l.), Hans-Dieter Flick und
Torwarttrainer Andreas Köpke.
MIT UNS ZUM EM-ERFOLG
Für Deutschland bei der EM 2008 am Start: Hintere Reihe, v.l.: Torsten
Frings, Thomas Hitzlsperger, Arne Friedrich, Christoph Metzelder, Michael Ballack, Simon Rolfes, Miroslav Klose, Clemens Fritz und Lukas
Podolski. Mittlere Reihe, v.l. Co-Trainer Hans-Dieter Flick, Bundestrainer Joachim Löw, Bastian Schweinsteiger, David Odonkor, Philipp
Lahm, Piotr Trochowski, Oliver Neuville, Torwart-Trainer Andreas Köpke, Physiotherapeut Oliver Schmidtlein und Manager Oliver Bierhoff.
Erste Reihe, v.l.: Heiko Westermann, Mario Gomez, Per Mertesacker,
Torwart René Adler, Torwart Jens Lehmann, Torwart Robert Enke, Kevin Kuranyi, Marcell Jansen und Tim Borowski.
Foto: ddp
In sechs Tagen wird die Fußball-Europameisterschaft 2008 angepfiffen. Jogi Löw und seine
Jungs haben sich in den vergangenen Tagen im
Trainingslager aus Mallorca auf das wichtigste
Fußballereignis in diesem Jahr vorbereitet. Nun
will die Mannschaft um Teamkapitän Michael
Ballack in Österreich und der Schweiz richtig Gas
geben. Inzwischen laufen auch allerorten wieder
die Vorbereitungen für das Public-Viewing, damit
ganz Deutschland das nächste Fußballfest feiern
kann. Damit Sie, liebe Wochenpost-Leserinnen
und -Leser auch auf die EM eingestimmt werden,
gibt es auf den folgenden Seiten die deutsche
Nationalmannschaft als Poster zum Herausnehmen und Aufhängen.
DER EM -SPIELPLAN
Gruppenspiele
Schweiz
:
Tschech. Rep.
Sa., 07.06.2008
18.00 Uhr, Basel
:
Rumänien
:
Frankreich
Mo., 09.06.2008
18.00 Uhr, Zürich
:
Portugal
:
Türkei
Sa., 07.06.2008
20.45 Uhr, Genf
:
Niederlande
:
Italien
Mo., 09.06.2008
20.45 Uhr, Bern
:
Tschech. Rep.
:
Portugal
Mi., 11.06.2008
18.00 Uhr, Genf
:
Italien
:
Rumänien
Fr., 13.06.2008
18.00 Uhr, Zürich
:
Schweiz
:
Türkei
Mi., 11.06.2008
20.45 Uhr, Basel
:
Niederlande
:
Frankreich
Fr., 13.06.2008
20.45 Uhr, Bern
:
Schweiz
:
Portugal
So., 15.06.2008
18.00 Uhr, Basel
:
Niederlande
:
Rumänien
Di., 17.06.2008
18.00 Uhr, Bern
:
Türkei
:
Tschech. Rep.
So., 15.06.2008
20.45 Uhr, Genf
:
Frankreich
:
Italien
Di., 17.06.2008
20.45 Uhr, Zürich
:
Österreich
:
Kroatien
So., 08.06.2008
18.00 Uhr, Wien
:
Spanien
:
Russland
Di., 10.06.2008
18.00 Uhr, Innsbruck
:
Deutschland
:
Polen
So., 08.06.2008
20.45 Uhr, Klagenfurt
:
Griechenland
:
Schweden
Di., 10.06.2008
20.45 Uhr, Salzburg
:
Kroatien
:
Deutschland
Do., 12.06.2008
18.00 Uhr, Klagenfurt
:
Schweden
:
Spanien
Sa., 14.06.2008
18.00 Uhr, Innsbruck
:
Österreich
:
Polen
Do., 12.06.2008
20.45 Uhr, Wien
:
Griechenland
:
Russland
Sa., 14.06.2008
20.45 Uhr, Salzburg
:
Polen
:
Kroatien
Mo., 16.06.2008
18.00 Uhr, Klagenfurt
:
Griechenland
:
Spanien
Mi., 18.06.2008
18.00 Uhr, Salzburg
:
Österreich
:
Deutschland
Mo., 16.06.2008
20.45 Uhr, Wien
:
Russland
:
Schweden
Mi., 18.06.2008
20.45 Uhr, Innsbruck
:
Viertelfinale
Sieger
Gruppe A
Viertelfinale Spiel 1
(VF 1)
:
Halbfinale
Zweiter
Sieger
Sieger
Gruppe B
VF 1
VF 2
Do., 19.06.2008,
20.45 Uhr, Basel
:
Halbfinale Spiel 1 (HF 1) · Mi., 25.06.2008, 20.45 Uhr, Basel
Sieger
Gruppe B
Viertelfinale Spiel 2
(VF 2)
:
Zweiter
Gruppe A
Sieger
Sieger
VF 3
VF 4
Fr., 20.06.2008,
20.45 Uhr, Wien
:
Halbfinale Spiel 2 (HF 2) · Do., 26.06.2008, 20.45 Uhr, Wien
Sieger
Gruppe C
Viertelfinale Spiel 3
(VF 3)
:
Zweiter
Gruppe D
Finale
HF 1 Sieger
Sa., 21.06.2008,
20.45 Uhr, Basel
So., 29.06.2008, 20.45 Uhr, Wien
Sieger
Gruppe D
Viertelfinale Spiel 4
(VF 4)
:
So., 22.06.2008,
20.45 Uhr, Wien
Zweiter
Gruppe C
:
Sieger HF 2
Europameister 2008
SPORT
1. Juni 2008
W OCHENPOST 19
Klöden steigt
bei Giro d´Italia
frühzeitig aus
Rom Der ehemalige Tour-deFrance-Zweite Andreas Klöden hat
den 91. Giro d´Italia vorzeitig beendet. Der Astana-Profi stieg auf
der vorletzten Etappe über 224
km von Rovetta nach Tirano nach
Angabe der Organisatoren nach
105 km aus. Der 32-Jährige lag in
der Gesamtwertung auf Platz 13
mit 12:10 Minuten Rückstand auf
den führenden Tour-Sieger Alberto Contador aus Spanien. Der Giro
endet heute mit einem Einzelzeitfahren in Mailand.
sid
Ecclestone
fordert Rücktritt
von Mosley
Paris Bernie Ecclestone hat
den Präsidenten des AutomobilWeltverbandes FIA, Max Mosley,
erstmals öffentlich zum Rücktritt
aufgefordert. Er solle aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber
den Institutionen, die er vertritt,
zurücktreten - die Formel 1 eingeschlossen, sagte der 77 Jahre alte
Chef der Königklasse. Der 68 Jahre
alte Brite war in einem von einer
britischen Boulevard-Zeitung veröffentlichten Sex-Video mit fünf
Prostituierten zu sehen.
Den von der Zeitung hergestellten
Nazi-Hintergrund hat der Sohn
des britischen Faschistenführers
Sir Oswald Mosley allerdings
zurückgewiesen. Am Dienstag
in Paris will die FIA-Generalversammlung über die Zukunft
Mosleys entscheiden. sid
RE G I O NALL I G A
Ahlen und
Oberhausen
steigen auf
„Er ist einer, der seine Vorstellungen durchsetzen will“, meint Franz Beckenbauer über den neuen BayernTrainer Jürgen Klinsmann. Foto: ddp
Risiko Klinsmann
Franz Beckenbauer warnt im Interview vor Investoren
Franz Beckenbauer warnt vor
dem Einstieg von Investoren und
fordert grundlegende Reformen
im Fußball.
Berlin „Es sollte Auflagen geben,
vor allem wenn Investoren in den
Fußball einsteigen. Ein Klub darf
nicht zum Spekulationsobjekt werden“, sagte Beckenbauer dem Tagesspiegel. In der Finanzwelt gebe
es zu viele Spekulanten. „Die müssen draußen bleiben, darauf muss
der Sport achten“, sagte Beckenbauer als Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees. Beckenbauer beklagte
ferner die Macht der Profis und der
Spielervermittler: „Verträge zählen
kaum noch etwas, die Macht der
Spieler, ihrer Berater und Agenten
ist zu groß geworden, das ist fatal.“
Ihn bedrücke, dass Spieler heute
sehr viele Rechte hätten, „sie gehen, wann und wohin sie wollen,
ohne dass ihr Verein eine Ablöse
bekommt“. Beckenbauer machte sich zudem für die Umsetzung
der 6+5-Regel stark, welche die
FIFA gerade bei ihrem Kongress in
Sydney beschlossen hat. Demnach
sollen sechs inländische Spieler
in der Startformation einer Klubmannschaft stehen. „Unsere Vereine verlieren an Identität, weil die
Spieler zu oft wechseln“, begründete der „Kaiser“. In punkto Jürgen
Klinsmann, der in der kommenden
Saison das Traineramt bei den Bayern übernimmt, sei der Klub „sicherlich ein Risiko eingegangen“,
so der Aufsichtsratsvorsitzende
der Münchner: „Man weiß ja, dass
er einer ist, der seine Vorstellungen
durchsetzen möchte. Also muss
man sich fragen: Geht man seinen Weg? Wenn man das tun will,
muss man alles so vorbereiten und
zur Verfügung stellen, wie er das
will.“ Dem FC Bayern schade es sicher nicht, einmal etwas Neues zu
probieren, auch bei der Nationalmannschaft habe Klinsmann einiges zum Positiven bewegt. „Aber
eines muss Jürgen Klinsmann klar
sein: Das Tagesgeschäft ist etwas
anderes.“ Die tägliche Arbeit als
Vereinstrainer sei „Knochenarbeit,
da musst du schon gesund sein.
Ich hoffe, dass der Jürgen das gut
durchhält.“ sid
„Diskussion über Proteste beendet“
Das aktuelle Interview mit Michael Vesper, Chef de Mission
der deutschen Olympia-Mannschaft 2008:
Frage: Mit welchen Erwartungen
blicken Sie als Chef de Mission
gut zwei Monate vor Eröffnung
der Sommerspiele in Peking auf
dieses Ereignis?
Michael Vesper: „Wir haben die
ersten 79 Sportlerinnen und
Sportler offiziell nominiert, das
deutsche Team nimmt Gestalt
an. Ich gehe davon aus, dass
insgesamt etwa 450 deutsche
Athletinnen und Athleten zu
den Spielen fahren. Damit wären
wir im internationalen Vergleich
voraussichtlich die viert- oder
fünftgröße Mannschaft. Allein
dies ist angesichts immer höherer Qualifikationshürden ein
Erfolg. Was Medaillen angeht,
bin ich mit Prognosen vorsichtig. Ich hoffe, dass wir mindes-
tens ebenso gut abschneiden wie
2004 in Athen.“
Frage: Wie wird sichergestellt,
dass „Team Deutschland“ in China ausschließlich von sauberen
Athleten repräsentiert wird?
Vesper: „Alle Athleten, die bereits nominiert sind oder ihr
Olympiaticket noch erhalten
können, müssen zwischen dem
1. Juni und dem 27. Juli mit unangemeldeten Doping-Kontrollen rechnen. Damit wollen wir
sicherstellen, dass jeder in diesem kritischen Zeitraum vor den
Spielen noch einmal überprüft
wird. Alle Olympiastarter werden noch einmal unangemeldet
getestet, ganz egal, wo sie sich
aufhalten.“
Frage: Manche Sportler haben
bereits angekündigt, aus Protest gegen Verletzungen der
Menschenrechte in China auf
die Eröffnungsfeier zu verzichten. Werden Sie ein deutsches
Michael Vesper, Chef de Mission
der deutschen Olympia-Mannschaft 2008.
Foto: ddp
Rumpfteam statt einer großen
Delegation ins Stadion führen?
Vesper: „Dass nicht das komplette Team einmarschiert, ist
nichts Neues. Das hat es schon
immer gegeben, weil Athleten
zum Zeitpunkt der Eröffnung
noch gar nicht vor Ort waren,
weil für manche Sportler gleich
am nächsten Tag der Wettkampf
begann oder weil Athleten keine
Lust hatten. Die Diskussion über
Proteste von Sportlern ist meines
Erachtens beendet, es gibt da
keine Volksbewegung unter den
Athleten.“
Frage: Welche logistischen Aufgaben sind im Vorfeld der Spiele
zu bewältigen?
Vesper: „Eine der größten Herausforderungen wird sein, etwa
100 Tonnen an Ausrüstung aus
Deutschland ins Olympische Dorf
und an die Wettkampfstätten zu
transportieren. Dabei sind die
Pferde der Reiter, die Boote der
Segler, Ruderer und Kanuten und
das Material der Radfahrer noch
nicht einmal mitgerechnet. Ein
Teil der Ausrüstung ist bereits
auf dem Weg.
sid
Oberhaus/Ahlen
Einmal
Oberliga und zurück: Fußball-Regionalligist Rot-Weiß
Oberhausen hat den `doppelten Durchmarsch´ perfekt gemacht und kehrt gemeinsam
mit Rot Weiss Ahlen in die 2.
Bundesliga zurück. Am letzten
Spieltag setzte sich RWO bei
Union Berlin 3:0 (2:0) durch
und ist damit zwei Jahre nach
dem Absturz von der 2. in die
Oberliga wieder obenauf. Ahlen
beseitigte die letzten Zweifel am Aufstieg mit einem 3:1
(1:0) bei Babelsberg 03. 2000
mitgereiste Oberhausener Fans
verwandelten die Alte Försterei
in ein Tollhaus und bejubelten
ein Novum im deutschen Fußball. `Wir haben den zweiten
Matchball benötigt. Das ganze
ist für mich schwer zu fassen,
viele hatten uns nicht einmal
zugetraut, dass wir die Qualifikation für die 3. Liga schaffen´,
sagte RWO-Coach Hans-Günter
Bruns. Torjäger Mike Terranova
war froh, `aus dieser Kaffeeliga
raus´ zu sein. RWO gab Fortuna
Düsseldorf (4:0 bei Rot-Weiß
Erfurt) das Nachsehen.
Vor 14.117 Zuschauern stellte
Oberhausen früh die Weichen
auf Sieg. Kapitän Mike Terranova (14.) und Julian Lüttmann
(27.) sorgten für eine schon
beruhigende
Halbzeitführung. Nachdem Berlins Torsten
Mattuschka wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen
hatte (44.), stellte erneut Terranova (68.) mit seinem 17. Saisontreffer den Endstand her.
Ahlen ist zurück
Für Ahlen, das 2005/2006 aus
der 2. Liga abgestiegen war, trafen Grover Gibson (42.), Kevin
Großkreutz (50.) und Timo Reus
(66.). Auch das Eigentor von
Philipp Heithölter (79.) änderte
nichts mehr am achten Ahlener
Auswärtssieg. Der Fortuna half
der deutliche Sieg in Erfurt vor
über 5000 Düsseldorfer Fans
nichts mehr. Jens Langeneke
(57., Foulelfmeter), Olivier Caillas (59.), Bekim Kastrati (66.)
sowie Ahmet Cebe (76.) waren
für die Mannschaft von Trainer
Norbert Meier erfolgreich. Die
letzten vakanten Plätze in der
neuen 3. Liga ergatterten beim
Saisonfinale Kickers Emden und
Eintracht Braunschweig, tiefe
Trauer herrschte dagegen bei
Rot-Weiß Essen. RWE hatte
beim Spiel gegen Kellerkind VfB
Lübeck alles selbst in der Hand,
verlor aber 0:1 (0:0) und stürzte
in die Viertklassigkeit.
sid
20 W OCHENPOST
A U F DE M P LA T Z
Heute wird wie
folgt gespielt
verbandsliga 1 (15.00)
B. Emsdetten : Vreden 1:3
Neuenkirchen : Erlinghausen
RW Horn : SpVg Brakel
SuS Stadtlohn : Emsdetten 05
RW Maaslingen : VfB Hüls
W. Rhynern : Paderborn 07 II
Davensberg : Recklinghausen
spielfrei: TuS Hiltrup
Bezirksliga 11 (15.00)
SG Gronau : FC Epe
Ellewick : Lüdinghausen (11.30)
Adler Buldern : VfL Reken
DJK Coesfeld : VfL Billerbeck
VfL Senden : Eintr. Stadtlohn
TuRo Darfeld : Eintracht Ahaus
Vorwärts Epe: SuS Legden
SG Borken : Westf. Osterwick
Kreisliga A (15.00)
FC Epe II : FC Oeding (12.00)
Stadtlohn II : Alstätte (13.00)
Vorw. Gronau : Vorwärts Epe II
SpVgg Vreden II : TuS Wüllen
FC Vreden : SC Südlohn
Eintr. Ahaus II : SV Heek
GW Lünten : Arminia Gronau
FC Ottenstein : Union Wessum
LOKALSPORT
SuS setzt
Schlusspunkt
Fußball-Verbandsligist gegen Emsdetten
Im heutigen Saison-Abschlussspiel werden die Verbandsligafußballer des SuS Stadtlohn
noch einmal gefordert. Nach
zwei Niederlagen zuletzt wird
das Team noch einmal darauf
erpicht sein, einen versöhnlichen
Schlusspunkt unter eine starke
Saison zu setzen.
stadtlohn Letzter Gegner im
heimischen „hülsta-Sportpark“ ist
ab 15 Uhr die SpVg Emsdetten 05
- eine nicht zu unterschätzende
Herausforderung. Der ehemalige
Oberliga-Weggefährte des SuS erzielte in den beiden jüngsten Auswärtspartien in Neuenkirchen und
Davensberg jeweils fünf Treffer
und untermauerte so seine Stärke
in fremden Stadien. Wenig erinnert noch an das Team, dass sich
während der Hinrunde in den Niederungen der Tabelle festgesetzt
hatte. Entsprechend werden die
ASV Ellewick II : TSV Ahaus 2:0
SuS Legden II : SC Ahle 12.00
FC Ottenstein II : Alstätte II
DJK Stadtlohn II : RW Nienborg
GW Lünten II : Arm. Gronau II
SpVgg Vreden III : FC Vreden II
SF Graes : Südlohn II (15.00)
Asbeck : SG Gronau II (15.00)
Kreisliga C (13.00)
Kreisliga D1 (13.00)
SG Gronau III : Gronau III (12.30)
SF Graes III : RW Nienborg II
G. Asbeck II : SV Heek III
Eintr. Ahaus III : SuS Legden IV
spielfrei SC Ahle II, Ottenstein III
Kreisliga D2 (13.00)
Wessum III : E. Ahaus IV (12.30)
GW Lünten III : FC Ottenstein IV
Oldenburg II : FC Vreden III
FC Oeding II : VfB Alstätte III
Ammeloe II : ASV Ellewick III
spielfrei TuS Wüllen III
Ergebnisse (1 Std. nach Abpfiff):
• www.wochenpostonline.de
Mannen von Trainer Rob Reekers
auf ein „anderes“ Team treffen, als
jenes, das in der ersten Serie noch
mit 5:0 abgefertigt werden konnte.
Reekers nimmt seine Schützlinge
noch einmal in die Pflicht: „Im Derby in Vreden haben wir nicht eine
einzige gelbe Karte erhalten - bezeichnend für unser Auftreten insgesamt. Heute soll sich die Mannschaft noch einmal für eine gute
Saison belohnen - der letzte Eindruck bleibt schließlich während
der Sommerpause hängen.“ Insbesondere die sieben scheidenden
Kicker, die vor Spielbeginn offiziell verabschiedet werden, werden
sich noch einmal ins Zeug legen,
um sich einen zufriedenstellenden
Abschied zu bescheren. Die SpVgg
Vreden hat ihr letztes Saisonspiel
bereits am Freitag bestritten. Bei
Borussia Emsdetten erzielte das
Team mit dem 3:1 den zweiten
Sieg in Folge - leider zu spät.
Nach vier erfolgreichen Jahren nimmt Kapitän Stefan Busshoff (r.)
heute Abschied vom SuS Stadtlohn. Er wird Trainer in Südlohn.
Das Endspiel
Kreisliga B (13.00)
FC Epe III : SuS Stadtlohn III 2:2
U. Wessum II : Vorw. Gronau II
Legden III : SpVgg Vreden IV
Arm. Gronau II : SF Graes II
SV Heek II : TSV Ahaus II
SC Südlohn III : TuS Wüllen II
Oldenburg : Stadtlohn III (15.00)
SF Ammeloe : V. Epe III (15.00)
1. Juni 2008
Die DJK und Simon Türkan (r.)
dürfen heute nicht verlieren.
stadtlohn Die DJK Eintracht
Stadtlohn wähnte sich nach einer
imponierenden Serie zuletzt bereits auf dem besten Weg in Richtung Bezirksligaerhalt. Doch: Nach
dem 1:3 gegen den ASV Ellewick,
das dem Gegner gleichsam den
Ligaverbleib sicherte, steht den
Spielern von Trainer Bernd Dirksen heute um 15 Uhr ein echtes
Endspiel vor sicher großer Kulisse
in Senden bevor. Gastgeber und
Tabellennachbar VfL wird mit breiter Brust den notwendigen Sieg
angehen. Eigentlich war das Team
bereits abgestiegen, doch der 1:0-
Auswärtssieg bei Eintracht Ahaus
bei gleichzeitiger Niederlage der
DJK hievte die Sendener wieder in
eine aussichtsreiche Position für
das heute anstehende Abstiegsendspiel. Ebensfalls retten konnte
sich am letzten Sonntag der SuS
Legden mit einem 4:1 gegen Absteiger Darfeld, heute geht es zu
Meister Vorwärts Epe. Zum Schützenfestauftakt empfängt Ellewick
bereits um 11.30 Uhr Union Lüdinghausen, für Eintracht Ahaus
geht es in Darfeld darum, eine enttäuschende Spielzeit versöhnlich
abzuschließen.
SV Heek ringt
um Klassenerhalt
ahaus In einem „Kopf-an-KopfRennen“ mit Vorwärts Epe II ringt
der SV Heek heute um 15 Uhr
bei Eintracht Ahaus II um den
Klassenerhalt in der Kreisliga A.
Noch hat das Team die Nase vorn
und einen Zähler Vorsprung auf
den Konkurrenten, der parallel im
Lokalderby bei Vorwärts Gronau
antritt. Beide Anstiegskandidaten
werden zudem die Partie des
Bezirksligisten DJK Stadtlohn
beobachten, denn bei dessen
Abstieg kann auch der Vorletzte
noch absteigen. Bedeutungslos
geworden ist die Spitzenpartie des
FC Vreden gegen Meister Südlohn.
Heek sucht den Dorfmeister
Traditionelle Jugendturnierwoche ab Montag beim SV Heek im Dinkelstadion
heek In der Woche vom 1. bis 8.
Juni veranstaltet der SV Heek seine
traditionelle Jugendturnierwoche
im Dinkelstadion Heek. Eröffnet
wird der Turnierreigen am heutigen Sonntag ab 13 Uhr von den
jüngsten Fußballern des Vereins,
den Minikickern. Ab 15 Uhr bietet
der SV Heek ein Schnuppertraining
für alle interessierten zukünftigen Fußballer an. Dazu sind alle
Kinder ab dem Geburtsjahrgang
2002 und deren Eltern eingeladen.
Fortgesetzt wird die Turnierwoche
am Dienstag ab 17 Uhr mit dem
Turnier der C-Junioren. Am Mittwoch treten ab 16.30 Uhr die DJuniorenteams aus dem Umkreis
gegeneinander an und ermitteln
dort den Turniersieger. Wer den
Turniererfolg bei den U17-Juniorinnen und U13-Juniorinnen erreicht, entscheiden die genannten
Mannschaften im Wettstreit am
Donnerstag ab 16.30 Uhr. Erstmals nach drei Jahren veranstaltet
der SV Heek am Freitag ab 18 Uhr
wieder eine Fußball-Dorfmeisterschaft im Dinkelstadion. Bei
diesem Kleinfeldturnier ermitteln
Stammtische, Kegelclubs, Cliquen,
Nachbarschaften und sonstige
Gruppen den Dorfmeister der Gemeinde Heek. Anmeldungen sind
noch möglich. Die Teilnehmer
müssen mindestens acht Spieler
(Mindestalter 16 Jahre) aufweisen
und eine Teilnehmergebühr von 20
Euro bei der Anmeldung entrichten. Interessierte Teams möchten
sich bitte umgehend bei Markus
Janning, Tel. 0160-6754060, oder
per Email unter m.janning-heek@
web.de anmelden. Weiter geht
es mit den Jugendturnieren am
Samstag ab 10 Uhr mit dem Turnier der E1/2-Mannschaften. Ab
13.30 Uhr treffen die Teams der
E3/4/5-Junioren aufeinander. Den
Abschluss der Turnierwoche bilden
das F1/2-Turnier ab 9.45 Uhr und
das F3/4-Turnier ab 13.30 Uhr. Für
reichlich Verpflegung während der
gesamten Turnierwoche ist selbstverständlich gesorgt. Der Abbau
und die gleichzeitige Auszahlung
des Trainergeldes soll am Montag,
9. Juni, ab 17.30 Uhr erfolgen. Dazu
sollten alle Trainer und Betreuer
der Mannschaften erscheinen.
1. Juni 2008
LOKALSPORT
W OCHENPOST 21
I N D E R HA L L E
„Maidy Dogs“
auf Punktejagd
Kampf und Spaß waren auf den
Spielfeldern Trumpf.
Fest ins Visier nahmen die Spielerinnen und Spieler während der kurzweiligen Spiele ihre Kontrahenten.
Die „Pink Panther“ schöpfen Kraft
zwischen den Spielen.
Zwei Tage Strandurlaub
„2. Dodgeball Beach-Cup“ vereint sportliche Leistung mit Partystimmung
„Sommer, Palmen, Sonnenschein“
- das Gefühl des Ärzte-Klassikers
konnten gestern und am Freitag
die Besucher des „2. Stadtlohner
Dodgeball-Beach Cups“ nachempfinden - nicht nur auf der
abschließenden Beachparty.
Spielfeldern und begeisterten mit
großer Kreativität bei der Wahl der
Sportkleidung, des Titelsongs und
der Schlachtrufe.
Nicht anders bei den Damen gestern nachmittag, als die acht
Endrundenteilnehmer in der Damenkonkurrenz ermittelt wurden. Spannend wurde es dann am
Nachmittag, als Stadionsprecher
Jörg Wiciok und DJ Rolf Elsing entsprechend pompös die Endrunden
freigaben. Gegen 18 Uhr standen
die Sieger dann fest - der Auftakt
zur Abschlussparty war gemacht.
stadtlohn Dass aus dem Sandgeläuf letztendlich zum Glück kein
Strand wurde, war dem Wettergott
zu verdanken, der gerade am Freitagabend während der Vorrunde
des Herrenturniers - im Gegensatz
zu vielen anderen Region - be-
Die „Propper Böllekes“ sicherten sich den vierten Platz.
Stadionsprecher Jörg Wiciok (l.)
und DJ Rolf Elsing.
dächtig die Gewitterwolken am
ehemaligen Berkelstadion vorbeischob. Erst mit dem letzten Abpfiff
des Abends sowie vor den Halbfinals gestern öffnete der Himmel
seine Schleusen und bedachte Aktive und Fans mit der „verdienten“
Bei den Herren waren die „NewLifeFitnessFighter“ (Foto) nicht zu
stoppen. Sie gewannen das Finale gegen „Six on the Beach“ mit 4:0.
Abkühlung. Der Stimmung tat
dies keinen Abbruch: Unter enormer Anfeuerung der Zuschauer
am Rand boten die insgesamt 48
Teams, die bis auf wenige Ausnahmen komplett angetreten waren, großen Sport auf den zwei
Die „Kegelpiraten“ machten den
Strand unsicher.
Den Sieg bei den Damen sicherte sich gestern im Finale das Team „Vizemeister“ (Foto) mit einem 4:0-Erfolg über „Pink Panther 1“.
ahaus Die Ahauser „Maidy
Dogs“ gehen in dieser Woche
nur am heutigen Sonntag auf
Punktejagd. Vier Mannschaften
sind auswärts unterwegs und
drei Mannschaften versuchen
in der heimischen Hockeyhalle
ihr spielerisches Können unter
Beweis zu stellen. Auswärts
starten die Schüler und stellen
sich um 11.30 Uhr in Sterkrade bei den „Fireballs“ vor. Die
Spielstärke der Ahauser Schülermannschaft ist derzeit unübertrefflich, dennoch ist kein
Übermut angesagt. Die zweite
Herrenmannschaft der Ahauser „Maidy Dogs“ tritt in Essen gegen das Team vom SHC
Essen an. Gespielt wird in der
Landesliga Niederrhein und ein
Blick auf die Tabelle dieser Liga
verrät, dass Ahaus den dritten
Platz und Essen den fünften
Platz aktuell belegt. Insofern
sollte den Ahausern der Respekt vor dem Heimvorteil der
Essener gewiss sein und es ihnen somit gelingen, die Punkte
nach Ahaus zu holen. Um 14.30
Uhr stehen dann die Kleinsten
auf dem Platz in Sterkrade,
um gegen die Bambinis der
„Fireballs“ zu spielen. In der
Tabelle der Bambiniliga A tummeln sich beide Mannschaften
auf den mittleren Plätzen und
deshalb dürfte eine richtungsweisende Spielbegegnung zu
erwarten sein. Später, um 16.30
Uhr, startet die erste Herrenmannschaft der „Maidy Dogs“
gegen die „Fireballs“ Sterkrade
in ihrer Altersklasse. Die Ahauser Jungs befinden sich derzeit
auf einer Erfolgswelle, die sie
aber auch nicht zum Übermut
verleiten lassen sollte. Da die
Ahauser jedoch die Tabelle in
der zweiten Bundesliga anführen und Sterkrade im mittleren Bereich steht, könnte den
„Maidy Dogs“ auch hier ein
deutlicher Sieg gelingen. Drei
Spiele sind am Sonntag in der
Ahauser Hockeyhalle zu bestehen. Zunächst empfängt die Jugendmannschaft, die in der ersten Liga spielt, die Mannschaft
der „Piranhas Oberhausen“. Um
15.00 Uhr starten die Damen in
der Hockeyhalle. Sie spielen gegen die Damenmannschaft der
„Düsseldorf Rams“in der ersten Damenliga. Den Abschluss
dieses kleinen Heimspieltages
bildet die Juniorenmannschaft.
Diese „Maidy Dogs“ haben den
Test gegen die Samurai Iserlohn
zu bestehen. Für die Zuschauer
ist der Eintritt in die Ahauser
Hockeyhalle am zukünftigen
Kombibad frei.
• www.maidy-dogs.de
22 W OCHENPOST
LOKALSPORT
Lauf gegen
innere Uhr
KUR Z NO T IER T
VfL-Recken
kommen zum
Jubiläum
kreis borken Der VfL Bochum Fanclub Blau-Weiß B70
e.V. feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einem großen Fußballfest auf dem Gelände der
SG Borken. Beginnen wird die
Veranstaltung am kommenden
Samstag, 7. Juni, um 10 Uhr mit
einem Kleinfeldturnier für Hobbymannschaften. An diesem
Turnier nehmen zwölf Teams
aus Borken, Rhede, Heiden,
Südlohn, Stadtlohn, Ahaus und
Bochum teil. Zwischen der Vorrunde und den Finalspielen gibt
es als Höhepunkt ein Spiel zwischen der Traditionself des VfL
Bochum und einer Auswahl der
teilnehmenden Mannschaften.
Im Kader der Traditionself stehen
unter
anderem
die ehemaligen Fußballgrößen
wie Holger
Aden, Frank
Benatelli,
Siegfried Bönighausen,
Olaf Dressel, HeinzW e r n e r
Eggeling, Dirk Eitzert, Harry
Fechner, Hartmut Fromm, Frank
Heinemann, Frank Islacker, Thomas Knauer, Michael Lameck,
Walter Oswald, Rob Reekers
(Foto), Michael Rehaczek, Olaf
Schreiber, Christian Schreier,
Frank Schulz, Thomas Stickroth,
Axel Sundermann, Franz-Josef
Tenhagen, Dariusz Wosz, Lothar
Woelk und Ralf Zumdick. Während des gesamten Tages ist
für das leibliche Wohl gesorgt.
Zusätzlich wird es eine große
Tombola mit attraktiven Preisen geben. Die gesamte Aktion
kommt der „Aktion Lichtblicke“
der NRW-Lokalradios zugute.
Der Eintritt ist frei.
Wessumer Kicker
schnuppern
wessum Die Jugendabteilung
des SV Union Wessum plant
für die kommende Saison und
lädt zu einem Junioren-Mannschaftsauswahltraining zu folgende Terminen ein: E-Jugend
(Montag, 2. Juni, 18 Uhr), DJugend (Dienstag, 3. Juni, 17.30
Uhr), F-Jugend (Mittwoch, 4.
Juni, 17.30 Uhr) und C-Jugend
(Donnerstag, 5. Juni, 18 Uhr).
Ein Schnuppertraining für dieMinikicker (Jahrgang 2002 und
jünger) findet am Mittwoch, 4.
Juni, ab 17.30 Uhr auf dem Wessumer Sportplatz statt.
HÜß
1. Juni 2008
„Just in Time-Lauf“ in Gescher
Am Samstag, 14. Juni, ab 14
Uhr lädt das Laufteam Gescher
wieder zu einem „Just in TimeLauf“. Eingeladen sind Walker,
Nordic Walker und Läufer zu
einem Wettstreit, bei dem es
nicht um die Schnelligkeit auf
den zwei angebotenen Strecken
von sechs und zehn Kilometern
geht, sondern viel mehr um die
persönliche Selbsteinschätzung.
Mit Vorfreude blicken die Organisatoren bereits dem Lauf entgegen.
Anmeldungen zu diesem sind noch möglich.
gescher Was heißt dies konkret
für den Sportler? Jeder Ausdauersportler - ob Walker, Nordic Walker oder Läufer - gibt die Strecke
und die persönliche Laufzeit an, in
der er diese Distanz laufen möchte.
Gestartet wird einzeln ab 14 Uhr
ohne jegliche Mess– oder Zeitmittel. Der Teilnehmer, der seiner vorgegebene Zeit am nähsten kommt,
hat gewonnen. Das Besondere:
Durch diese Regeln können die
drei Gesundheits- und Ausdauersportarten gleichberechtigt gegeneinander auf den zwei Strecken
antreten. Neu ist die Mannschaftswertung, für die sich vier Sportler
zusätzlich anmelden können. Bei
einem Sieg erhält die erste Mannschaft ein Grillpaket für 20 Personen. Als erster Preis winken dem
Einzelsieger je Strecke ein paar
neue Sportschuhe. Jeder Sportler - ob Fitness-, Freizeit- oder
Leistungssportler (Walker/Nordic
Walker/Läufer) - kann mitmachen
und gewinnen. Spaß, Spannung
und Unterhaltung sind auf jeden
Fall für den Nachmittag garantiert. Anmeldefrist ist der 12. Juni.
Eine Nachmeldung ist auch noch
am Veranstaltungstag bis 13.30
Uhr möglich. Eine Anmeldung ist
online unter laufteam-gescher@
web.de möglich.
• www.laufteam-gescher.de
100000 Euro für Tschernobyl-Kinder
Gichon-Run ist gestern in Minsk gestartet und erreicht am 11. Juni Ahaus
ahaus Am Mittwochmittag war
es soweit: Ein 14-köpfiger Tross
machte sich auf den Weg von Vriezenveen in den Niederlanden nach
Minsk in Weißrussland. Dort fiel am
gestrigen Samstag der Startschuss
zu einem 1800 Kilometer-Lauf, der
zum einzigen Ziel hat, mindestens
100000 Euro für Tschernobyl-Kinder zu erlaufen. Ein Ziel, dass angesichts des aktuellen Spendenstands von bereits rund 70000 Euro
durchaus realistisch erscheint. Organisiert durch die niederländische
Stiftung Gichon in Zusammenarbeit mit dem Ahauser Verein „Kellerkinder“ mit den Ahausern HansJürgen Schley (Foto links) und
Thomas Dieker (Foto rechts) wird
auf diese Weise eine in ihrer Art
bisher einmalige Brücke zwischen
Weißrussland, Deutschland und
den Niederlanden geschlagen. Mit
dem Spendenaufkommen soll das
bereits im Eigentum der Stiftung
Gichon stehende „House of Peace“
in Kobryn zu einem Ferienhaus umgebaut werden,
um Kindern aus
den Gebieten
zu helfen, die
mit den Folgen
der Tschernobyl-Katastrophe zu kämpfen
haben. An den
ersten
sechs
Tagen werden Etappen in Weißrussland gelaufen. Über Bobrujsk und
Gomel, dem Zentrum der durch die
Katastrophe verseuchten Gebiete,
geht es nach Tschernobyl. Etap-
pe vier führt von Tsjerablitsi nach
Pinsk und von dort zum „House of
Peace“ in Kobryn. Die letzte Etappe
in Weißrussland geht von Kobryn
nach Brest. Am darauffolgenden
Tag erfolgt der PKW-Transfer nach
Deutschland,
wo der deutsche Part des
Unternehmens
am Sonntag, 8.
Juni, mit einem
Prolog in Berlin mit Durchquerung des
Brandenburger
Tors beginnt. Am Mittwoch, 11.
Juni, folgt dann die Etappe nach
Ahaus. Über rund 145 Kilometer
laufen die Sportler von Soest über
Hamm, Münster durch nahezu das
gesamte Gebiet des Kreises Borken
- Schöppingen, Heek, Epe, Gronau
und Graes -, bevor dann gegen 19
Uhr das Rathaus in Ahaus als Etappenziel erreicht wird. Am nächsten
Morgen geht es von Ahaus über
Stadtlohn, Südlohn, Oeding, Rhede,
Bocholt, Isselburg in die Niederlande nach Boxtel, im Anschluss von
Boxtel nach Papendal, bevor am
14. Juni das große Finale mit der
Etappe nach Vriezenveen stattfindet. Unter dem Motto „Bewegen
für Tschernobyl-Kinder“ wird dort
bereits ab 10 Uhr eine ganztägige
Schlussveranstaltung stattfinden.
Das Spendenkonto: Kellerkinder
e.V., GichonRun 2008, Volksbank
Gronau-Ahaus, Konto: 27 000, BLZ
401 640 24.
• www.gichonrun.nl
Nachwuchs misst sich bei Union
Wessum Nach dem dreitägigen
Fußball-Camp am Pfingstwochenende sowie Altherren-Turnier und
Dorfmeisterschaft an Fronleichnam
steht nun am kommenden Wochenende ein weiterer Höhepunkt
auf den Wessumer Sportplätzen
an, zu dem über 1500 junge Spielerinnen und Spieler erwartet werden. Unions Jugendabteilung hat
zum Turnierwochenende eingeladen und 150 Jugendmannschaften
haben ihre Zusage gegeben. 48
Vereine senden ihren Nachwuchs.
Sieben Vereine aus Holland werden
mit 19 Mannschaften zu Gast in
Wessum sein. Auch Damen-Bundesligisten schicken ihren Nachwuchs: Von der SG Schönebeck aus
Essen kommen die E-Juniorinnen
und vom FCR Duisburg die D-Mädchen. Angeschlossen hat sich der
Verein im Rahmen des Turnierwochenendes der Aktion „respekt“
- Toleranz und Achtung gegenüber
den anderen. Start ist am Freitag
mit dem Turnier für D1-Junioren
ab 17.30 Uhr, für D2-Junioren ab
17 Uhr und für F-Juniorinnen ab
17 Uhr. Der Samstag beginnt mit
den F-Junioren - die F3 ab 9 Uhr,
die F2 ab 9.15 Uhr und die F1 ab
9.30 Uhr. Am Nachmittag ist die
größte Mädchenfußballabteilung
der Region Gastgeber des E-Juniorinnen-Turniers. Pokalverteidiger
ist der Gastgeber selbst. Es folgen
die Wettbewerbe für D- und für CJuniorinnen. Am Sonntagvormittag sind es 35 E-Junioren-Teams,
die ab 9.30 Uhr in der Klasse E1, E2
und E3 die Sieger ausspielen. Ab
14.15 Uhr sind es die Kleinsten, die
Minikicker I und II, die am runden
Leder den großen Stars nacheifern
wollen. Für das leibliche Wohl ist
an allen drei Veranstaltungstagen
gesorgt.
HÜß
1. Juni 2008
SONNTAGSINTERVIEW
W OCHENPOST 23
Am nächsten Samstag hat sie ihren ersten Einsatz als Volunteer, als freiwillige Helferin bei der Fußball-EM in Österreich: Die Wochenpost-Mitarbeiterin Marietraud Löschner, die
sich schon sehr auf ihre Arbeit freut.
Foto: Weiper
„Als Troubleshooter bin ich überall unterwegs“
In eigener Sache: Wochenpost-Mitarbeiterin Marietraud Löschner ist EM-Volunteer in Österreich
Für Marietraud Löschner wird
es am nächsten Wochenende
Ernst. „Nur so“ hat sich die Mitarbeiterin der Wochenpost im
Sommer vergangenen Jahres auf
der offiziellen Internetseite der
EM 2008 (www.euro2008.uefa.
com) beim Volunteers-Portal
umgesehen und sich „aus Spaß“
beworben. Dass die 48-jährige
Stadtlohner-in als freiwillige
Helferin bei der Fußball-Europameisterschaft für Österreich
genommen wird, damit hat sie
nie gerechnet.
Am 7. Juni hat sie ihren ersten
Einsatz und am 18. Juni ihren
letzten im Salzburger Walz-Siezenheim-Stadion. Dort finden
die Vorrundenspiele der Griechen, Russen, Schweden und
Spanier statt. Das Gespräch mit
Marie-traud Löschner führte unsere Mitarbeiterin Angela
Weiper.
Wie bist Du darauf gekommen, dich
als Volunteer bei der EM zu bewerben?
Ich bin durch puren Zufall auf die
offizielle Website der EM 2008 gestoßen und habe mich aus Spaß um
einen Job als Volunteer beworben.
Ich wollte eigentlich nur mal gucken, ob die mich in meinem „Alter“ überhaupt noch nehmen. Dass
es tatsächlich klappt, das hätte ich
nie gedacht.
Und wie ging es dann weiter?
Ich hatte meine Bewerbung schon
fast vergessen, bis ich im November 2007 eine Email von der EMVolunteers-Organisation bekam,
in der mir mitgeteilt wurde, dass
das Auswahlverfahren noch nicht
abgeschlossen sei und ich noch im
Rennen bin. Im Dezember bekam
ich dann eine Einladung zu einem
Interview-Termin, der Ende Februar
dieses Jahres in Salzburg, stattfand
- zum persönlichen Kennenlernen
eben. Ja, und Ende März bekam ich
dann Bescheid, dass ich wirklich
dabei bin.
Jetzt bist Du einer von 500 Volunteers in Salzburg und einer
von 5000 freiwilligen Helfern insgesamt, die an den acht Austragungsorten der EM in Österreich
und der Schweiz arbeiten. Wie
fühlst Du Dich jetzt?
Zuerst dachte ich: „Das darf ja
wohl nicht wahr sein. Was machst
du denn jetzt bloß?“ Aber nach der
tollen Auftaktveranstaltung für die
Volunteers im April in Salzburg,
war für mich klar, dass ich dabei
bin. Es ist schon ein schönes Gefühl zu wissen, dass man zu denen
gehört, die ausgesucht wurden,
um dazu beizutragen, dass die EM
bei allen Beteiligten in guter Erinnerung bleibt. Wenn man dann
bedenkt, dass sich 1500 Leute um
einen Volunteers-Job in Salzburg
beworben haben, und man selbst
zu den 500 „Auserwählten“ gehört,
ist das einfach toll. Ich glaube
nicht, dass ich noch einmal eine
solche Chance bekomme, so hautnah dabei zu sein.
Wie lange bist Du in Salzburg eingesetzt?
Vom 7. bis zum 18. Juni. Also elf
Tage lang. Ich bin ein so genannter Joker Volunteer. Und als solcher
„Troubleshooter“ werde ich überall
all da eingesetzt, wo es nötig ist. Es
kann sein, dass ich an der Einlasskontrolle bin, im VIP-Bereich arbeite oder am Info-Center vor dem
Stadion die Fragen der Zuschauer
beantworte. Wo genau ich eingesetzt werde, weiß ich noch nicht
genau. Aber Zeit, um mir die Spiele
anzusehen, die habe ich leider
nicht. Das sieht mein Einsatzplan
leider nicht vor.
kennen zu lernen. Schließlich fällt
meine Zeit als Volunteer genau in
unseren Jahresurlaub.
Was ist für Dich das Reizvolle an
der Arbeit eines EM- Volunteers?
Zum einen, weil man so eine
Chance nicht so schnell wieder
bekommt, um bei einem derartigen
Ereignis dabei zu sein und zum
anderen, weil es ich es spannend
finde, mit so vielen anderen Menschen in Kontakt zu kommen. In
meiner Joker-Volunteer-Gruppe,
die übrigens 16 Mitglieder hat,
gibt es neben Österreichern und
Deutschen sogar einen australischen Studenten. Und dabei bin
ich längst nicht die Älteste.
Was ist für Dich das Schöne am
Fußball?
Der Wettkampf zwischen den
Mannschaften und die Gespräche
am Spielfeldrand. Das Schimpfen
über die Schiedsrichter zum Beispiel . . .
Wo wohnst Du während der elf
Tage in Salzburg?
Ich habe zusammen mit meinem
Mann eine kleine Wohnung gefunden, die nur zehn Auto-Minuten vom Stadion in Salzburg entfernt ist. Und preiswert ist sie auch
noch. Da haben wir richtig Glück
gehabt, zumal die Volunteers ja
für ihre Unterkunft und die Anreise selbst sorgen müssen. Und die
arbeitsfreie Zeit werden wir nutzen, um Salzburg und Österreich
Bist Du ein großer Fußball-Fan?
Ich bin mit Fußball groß geworden. Und habe selbst eine fußballbegeisterte Familie. Mein Sohn
Jakob Fischer spielt in der Verbandsliga und mein Mann Peter
Löschner ist Trainer der A-Jugend
vom SuS Stadtlohn. Außerdem
bin ich ein großer Fan von Borussia Dortmund. Fußball gehört
zu meinem Leben und es gibt
kein Wochenende in der Spielzeit,
an dem ich nicht auf dem Fußballplatz bin und zuschaue. Und
Sportschau-Gucken am Samstagabend ist zu einem Familienritual
geworden. Wir richten es immer
so ein, dass wir sie zusammen ansehen können. Aber selber spielen
- nein danke. Ich bin eher ein passiver Fußball-Fan.
STELLENMARKT
24 W OCHENPOST
1. Juni 2008
Studium sicher
finanzieren
Arzt, Manager und Anwalt - nur
drei der Traumberufe deutscher
Oberstufenschüler. Ohne Studium lassen sich diese jedoch nicht
verwirklichen. Was viele Eltern
nicht wissen: In den alten Bundesländern besteht für Eltern die
Pflicht, ihren Kindern während des
Studiums mindestens 640 Euro im
Monat zu überweisen.
Auf dieses Niveau setzte der Gesetzgeber den Unterhaltsanspruch
für die Erstausbildung. Jedes Studienjahr kostet Eltern demnach
7.680 Euro oder mehr. Nur wenige
Haushalte können fünf oder sechs
Jahre lang jährlich diese Summe
aufbringen. Noch viel schwieriger
gestaltet sich die Situation, wenn
zwei Kinder gleichzeitig studieren. Immer mehr Eltern beginnen
deshalb schon früh, für die Ausbildung ihrer Kinder zu sparen, um
später nicht in Schwierigkeiten zu
geraten.
Doppelt gesichert
Mit einer Ausbildungsversicherung sichern sie ihre Kinder zweifach ab: Zum einen für die Finanzierung des Studiums und zum
anderen gegen schwere Schicksalsschläge. Geschieht kein Unglück, funktioniert die Police wie
ein normaler Sparvertrag. Bei Tod
oder Berufsunfähigkeit der Eltern
übernimmt der Versicherer die
Beiträge bis zur Auszahlung der
Vertragssumme.
Absolventen des Studiengangs „Bewegung und Sport im Alter“ lernen, Angebote speziell auf die Belange
von Senioren abzustimmen.
Werkfoto: Deutsche Sporthochschule
Spezialisten für
Belange von Senioren
Angebote speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen abstimmen
Ein neuer Masterstudiengang
befasst sich speziell mit Bewegung und Sport im Alter. Mit
diesem Angebot reagiert die
Sporthochschule Köln auf veränderte Anforderungen durch
den demografischen Wandel.
Das Angebot richtet sich unter anderem an Studierende mit
Abschlüssen aus den Bereichen
Medizin, Physiotherapie oder
Pflegewissenschaft. Innerhalb des
viersemestrigen Studiengangs beschäftigen sich die Teilnehmer mit
Bewegungs-, Bio- und Kulturwissenschaft. Außerdem stehen soziodemografische und -ökonomische
Zusammenhänge in Verbindung
mit Fragen des Alterns, psychologischen Zusammenhängen und
pädagogischen Maßnahmen bei
Weiterbildung
Zukunftsmarkt Verkehr
Das Bildungswerk Verkehr bietet eine Umschulung mit IHK-Abschluss an:
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Den Absolventen eröffnen sich als
Fach- und Führungskräfte eine
Vielzahl von Berufsfeldern. So bieten sich Jobs bei Sportanbietern
mit Schwerpunkt Seniorensport,
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Ministerien, Landes- und kommunalen Einrichtungen sowie Firmen
und Betrieben für Belange älterer
Arbeitnehmer.
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berufe, wobei die meisten Jugendlichen viele dieser Berufe überhaupt
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präsentieren ­Or­ga­ni­­­sationen, Unternehmen und Institutionen Voraussetzungen und Perspektiven sowie Ausbildungswege und -methoden.
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1. Juni 2008
STELLENMARKT
W OCHENPOST 25
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Zwei Drittel aller deutschen Azubis absolvieren ihre Ausbildung bereits in Dienstleistungsberufen wie Kosmetikerin.
Anpassung erfolgreich
Das duale Berufsausbildungssystem zeigt sich moderner als sein Ruf
Längst hat es sich in der
Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft etabliert. Das belegen
Analysen des Bundesinstituts
für Berufsbildung (BIBB) auf
der Grundlage einschlägiger
Statistiken sowie repräsentativer
Betriebs- und Erwerbstätigenbefragungen.
Die Ergebnisse belegen, dass den
Schwerpunkt der betrieblichen Ausbildung nicht mehr das verarbeitende Gewerbe, sondern bereits der
Dienstlei­s­tungssektor bildet. Rund
zwei Drittel aller Azubis absolvieren
dort ihre Ausbildung.
„Das duale Berufsausbildungssystem hat gezeigt, dass es auf veränderte Anforderungen und Bedingungen sehr wohl reagieren kann.
Es ist wandlungs-, leis­tungs- und
innovationsfähiger als manche Kritiker behaupten“, so Manfred Kremer, Präsident des Bundesinstituts
für Berufsbildung (BIBB).
Insbesondere die seit 1996 intensivierte Neuordnung und Moderni-
sierung von Ausbildungsberufen im
Dienstleistungssektor unterstützt
diesen Anpassungsprozess. Dadurch
kom­­­­pen- ­­­­­­­ sierten die verantwortlichen Stellen einen Teil der Verluste
an betrieblichen Ausbildungsplätzen in traditionellen Bereichen.
„Für die weitere Anpassung der
dualen Berufsausbildung an die
Dienstleistungsgesellschaft ist es
von entscheidender Bedeutung, die
Ausbildung in den besonders wissensorientierten Teilen des Dienstleistungsbereichs zu stärken", so
Kremer. Die Analysen zeigen, dass
nicht nur Akademiker, sondern
auch Personen mit einem mittleren
beruflichen Abschluss unterhalb
der Hochschulebene ein Beschäftigungsplus in diesen Bereichen erzielen konnten.
Inzwischen übt bereits jeder fünfte Erwerbstätige mit betrieblicher
Ausbildung (rund drei Millionen)
eine wissensorientierte Dienstleistungstätigkeit aus. Zu diesen Berufsbildern zählen unter anderem
Fachinformatiker,
medizinische
Fachangestellte oder Kaufleute für
Versicherungen und Finanzen. Die
Untersuchungen ergaben, dass die
wachsende Zahl von Hochschulabsolventen auch Tätigkeitsfelder für
Arbeitskräfte mit mittlerem Qualifikationsniveau nach sich zieht.
Manfred Kremer, Präsident des
BIBB, lobt die Flexibilität der dualen Berufsausbildung.
Werkfoto:BiBB
Erfolgreich inserieren,
jeden Mittwoch und Sonntag in der
RUND UMS AUTO
26 W OCHENPOST
1. Juni 2008
Sicheres Packen
Viele Autos präsentieren sich auf
der Fahrt in den Urlaub so voll beladen, dass sie kaum noch Platz für
Passagiere bieten. Häufig belegen
die Gepäckstücke auch die Hutablage und den Platz zwischen den
Insassen.
Diese Art zu packen, sorgt nicht nur
für unbequeme Sitzpositionen der
Mitfahrer, sondern birgt auch Gefahren. Denn durch eine übermäßige Beladung verschiebt sich der
Schwerpunkt des Fahrzeugs weit
nach oben. Dadurch verschlechtert
sich nicht nur das Fahrverhalten,
sondern auch die Verkehrssicherheit des Autos. Die Konsequenzen
bei einem Unfall mit einem nachweislich überladenen Wagen:
Bußgeld, Punkt im Flensburger
Verkehrszentralregister (VZR) und
möglicherweise sogar der Verlust
des Versicherungsschutzes. Über
das zulässige Gewicht informieren
die Fahrzeughersteller im Fahrzeugschein oder -brief. Diese weisen sowohl das Leergewicht als auch das
zulässige Gesamtgewicht aus. Die
Differenz zwischen den Angaben
ergibt den Wert für die mögliche
Zuladung. Dazu zählen auch die
Insassen, der Reservekanister und
die Ladung auf Dach-, Heck- oder
Kupplungsträgern. Stimmt das Gewicht, sollten die Urlauber beim
Packen einige Grundsätze beachten: Schwere Koffer oder Reisetaschen lassen sich am sichersten im
Kofferraum transportieren. Strapazierfähige Netze und Gurte sichern
lose Teile. Denn diese entwickeln
sich bei Bremsmanövern schnell zu
gefährlichen Geschossen. Leichtes
Gepäck lässt sich auf dem Dach
verstauen.
Werkfoto: Continental
Reifenkontrolle an
fahrenden Häusern
Nach langer Standzeit benötigen Reifen mehr Fülldruck
Fahrer von Wohnwagen und
Wohnmobilen sollten vor dem
Start in den Urlaub die Reifen
ihrer Fahrzeuge genau prüfen.
Denn lange Standzeiten ohne
Luftdruckkontrolle, UV-Strahlung und Fahren mit Überlast
sorgen für eine sinkende Qualität der Pneus.
Daher bedarf es zunächst einer
korrekten Einstellung des Luftdrucks. Ohne den notwendigen
Fülldruck überlasten die Fahrer
ihre Reifen während des Betriebs.
Zudem können die in jedem Reifen vorhandenen UV-Schutzmittel
Mangels „Walkarbeit“ bei Standzeiten ihre Wirkung nicht entfalten.
Darüber hinaus überladen Besitzer
ihre Gefährte sehr häufig. Denn
vor allem Wohnwagen erlauben
nur eine geringe Zuladung, da sie
geringe Anhängelast mit guter Innenraumnutzung und hohem Platzangebot verbinden müssen. Mit
vollen Wassertanks, großen Gasflaschen, Klapprädern, Lebensmittelvorräten und der Campingbestuhlung überschreiten Camper schnell
die maximal zulässige Zuladung
- und damit auch die Maximalbelastung der Reifen. Daher sollten
alle Besitzer von Wohnwagen und
Wohnmobilen ihre Reifen vor dem
Start in den Urlaub genau überprüfen. Zeigen sich dabei Schäden
im Profil oder Verformungen und
Risse in der Seitenwand, gilt es,
Opel Astra G Cabrio
1.8 Bertone
EZ: 31.05.2002 , KM-Stand: 55500, TÜV
+ AU neu, 92 kW, 4 x Airbag, elektr.
Verdeckbetätigung, ZV + FB, Einparkhilfe
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die Pneus entweder sofort auszutauschen, oder sie zumindest von
einem Reifenexperten begutachten zu lassen.
Nutzungsdauer
Darüber hinaus zu beachten: die
Nutzungsdauer der Bereifung. Bei
Wohnwagen mit 100 km/h-Zulassung besteht eine gesetzliche
Pflicht, die Reifen nach spätestens sechs Jahre zu erneuern. Bei
älteren Produkten erlischt die 100
km/h-Zulassung. Auch bei allen
anderen Wohnwagen empfehlen
Experten nach maximal acht Jahren die Pneus an Anhängern oder
Wohnmobilen zu tauschen, egal
wie gut erhalten das Profil aussieht.
Werkfoto: Hymer
Hohe Tür für
bequemen Zugang
Klassische und Moderne Formen
Hymer bringt mit der Weiterentwicklung eines Klassikers das neue
Wohnwagenmodell „Touring Forever ­Young“ auf den Markt.
Auflaufeinrichtung sowie Rückfahrautomatik. Die ausstellbaren
Fenster präsentieren sich mit einer
doppelten Verglasung.
Die Gesamtlänge des Anhängers
beträgt 5,76 Meter, die Breite 2,10
Meter und die Höhe 2,26 Meter.
Das Fahrgestell bietet unter anderem eine Einzelradaufhängung
mit Stoßdämpfern, automatische
Eine höhere Eingangstür ermöglicht einen bequemen Zugang. Die
innere Stehhöhe beträgt 1,95 Meter. Ein ergonomisches Möbelkonzept und eine moderne Designgestaltung runden das Angebot ab.
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1. Juni 2008
AUS ALLER WELT
W OCHENPOST 27
KURZ NOTIERT
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1296,-* €
Bevorstehemde
Hochzeit
Harrison Ford (65), HollywoodStar, und Calista Flockhart
(43), Schauspielerin, wollen
bald heiraten. Noch in diesem
Sommer solle es soweit sein,
meldet der „National Enquirer“.
„Er sagte, er würde Calister
heiraten, sobald er mit der Promotion für den neuen ‚Indiana
Jones‘ fertig sei - und Calista
nimmt ihn beim Wort“, zitiert
das Blatt einen Insider. Ford hat
bereits zwei Scheidungen hinter
sich und wollte eigentlich nicht
noch einmal vor den Traualtar
treten. Doch der frühere „Ally
McBeal“-Star hat ihn nun offenbar umgestimmt. Die beiden
sind seit sechs Jahren ein Paar.
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Milchbauern demonstrierten in dieser Woche auch vor der Molkerei
der Bayerischen Milchversorgungs GmbH (BMG) in Windsbach.
Engpässe
Lieferboykott der Milchbauern
Die Milchbauern in NordrheinWestfalen erwarten, dass ihr
Lieferboykott Anfang der Woche
zu ersten Engpässen führt.
Pfunde
zugelegt
Sienna Miller (Foto), Schauspielerin, hatte bei den Dreharbeiten zu ihrem neuen Film
„The Edge of Love“ viel Spaß.
Um die Frau des walisischen
Autors Dylan Thomas zu verkörpern, musste sie nämlich einige
Pfunde zulegen - und war davon
begeistert. „Das ist mir nicht
schwergefallen“, sagte Miller
laut Onlinedienst dem „Femalefirst“. „Wir wohnten in diesem
unglaublich
exzentrischen
walisischen Herrenhaus. Dort
gab es ein riesiges Frühstück,
Teigtaschen zum Mittag und
haufenweise getoastete Sandwiches.“ Mit ihrem Aussehen
ist die Britin allerdings nicht
immer sehr glücklich: „Mein
Hintern schwabbelt, wenn ich
gehe“, räumte sie ein. „Es gibt
Tage, an denen ich aufwache, in
den Spiegel schaue und denke:
‚Igitt‘.“ ddp/AFP
3F2IYFEYS6IRSZMIVYRKEPPIWOIMR4VSFPIQ
*E8SV8IGL·8IP ·*E\ ·1SFMP Sonsbeck/Krefeld Dann würden rund Dreiviertel der Molkereien Probleme haben, die Produktion auf dem derzeitigen Niveau zu
halten, sagte das Beiratsmitglied
des Bundesverbands Deutscher
Milchviehhalter (BDM), Karl-Josef
Vermöhlen, in Sonsbeck (Kreis
Wesel). Die Landesvereinigung der
Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen wies diese Einschätzung zurück.
Nach Angaben von BDM-Beiratsmitglied Vermöhlen findet der
bundesweite Lieferboykott immer
mehr Unterstützung bei den heimischen Landwirten. Mittlerweile
beteilige sich rund die Hälfte der
etwa 8000 milchproduzierenden
Betriebe in NRW an den Aktionen,
sagte er. Zudem sei zu erwarten,
dass weitere Betriebe sich den
Protesten anschließen würden. Ein
Sprecher der Landesvereinigung
der Milchwirtschaft NordrheinWestfalen in Krefeld betonte dagegen, dass bei den Molkereien in
den kommenden Tagen nicht mit
Engpässen zu rechnen sei.
Die elf Molkereien in NRW könnten
ausreichend Milch herstellen,
weil sie ihre Produktion umgelagert hätten. Zudem hätten einige
protestierende Bauern schon Bereitschaft signalisiert, ihre Milch
wieder abholen zu lassen. Die protestierenden Milchbauern waren
einem Aufruf des BDM gefolgt und
hatten ihre Lieferungen eingestellt.
Die Milch wird seitdem verfüttert,
auf den Feldern versprüht oder
kommt in die Gülle. Mit ihrem Lieferstopp protestieren die Landwirte
gegen den Preisverfall der Milch in
den vergangenen Monaten. ddp
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die Faxen dicke! Lieber kippen sie ihre Milch in die Gülle, als sie
unter dem Preis zu verkaufen. Und irgendwie haben sie auch Recht
damit“, findet der Nienborger Karrikaturist Hubert Lütke Wissing.
„Ich wünsche unseren (wenigen) Milch-Bauern den Erfolg, den sie
sich erhoffen“, fasst er zusammen.
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