arion af-9300pvr - TELE

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arion af-9300pvr - TELE
TEST REPORT
Satellite Receiver
ARION AF-9300PVR
Vier Kanäle mit zwei
Fernbedienungen
VHS-Videorekorder gehören zunehmend zum alten Eisen, während PVRs und DVD-Rekorder immer mehr Wohnzimmer schmücken. Der neueste Receiver von ARION trägt diesem
Trend Rechnung und will mit seinem Doppeltuner und der 80GB-Festplatte das Herzstück des
Fernsehgenusses werden. Mit der Möglichkeit der gleichzeitigen Aufzeichnung von bis zu vier
Kanälen – je nach Antennensetup und Transponderort der Kanäle – hat er die besten Voraussetzungen dafür.
Der AF-9300PVR sieht mit seiner verspiegelten Front auf alle Fälle schick aus. Auf den
ersten Blick sind keine Tasten sichtbar, da
der Hauptschalter sowie die Tasten für Menüund Lautstärkesteuerung hinter einer Klappe
versteckt sind, die auch die zwei CI-Schächte
verbirgt. Das VFD-Display zeigt die relevanten Informationen wie zum Beispiel Kanalnummer und Aufnahmestatus.
Ungewöhnlich, aber wahr: der Receiver
wird mit zwei Fernbedienungen ausgeliefert,
wobei die erste mit ihren 23 cm Länge nicht
nur gut aussieht, sondern auch alle Funktionstasten untergebracht hat. Die zweite Fernbe-
dienung ist das genaue Gegenteil: sehr klein
mit nur 11 cm Länge, und mit Tasten für die
Hauptfunktionen für Kanalwahl, Wiedergabe
und Aufnahme ausgestattet.
Auf der Rückseite sind alle gewohnten
Anschlüsse vorhanden: zwei LNB-Eingänge,
jede mit einem Ausgang für die Signaldurchschleifung, zwei Scartanschlüsse, RCA-Ausgänge für Video und Audio sowie ein S-VHS
und ein S/PDIF-Ausgang. Für den direkten
Anschluss an einen PC sind sowohl eine RS232-Schnittstelle als auch ein USB-Anschluss
vorhanden. Weiters ist ein 0/12V-Ausgang
vorhanden, DiSEqC 1.0, 1.1 und 1.2 werden
unterstützt und auch das USALS-Protokoll ist
integriert.
Beim Konfigurieren der Antenneneingänge
zeigt sich der Receiver von seiner flexiblen
Seite. Zusätzlich zum typischen Setup, das
wir von anderen Geräten mit Doppeltuner
kennen, die mit einem Twin-LNB dasselbe
Signal an beide Tuner liefern, sind zwei weitere Konfigurationen möglich. So kann zum
Beispiel der LNB1-Ausgang zum LNB2-Eingang durchgeschleift werden, wodurch man
einige Vorteile des Doppeltuners genießen
kann, auch wenn nur ein Signalkabel vorhanden ist. Natürlich ist bei diesem Setup die
Zahl jener Kanäle limitiert, die gleichzeitig
gesehen und aufgenommen werden können,
jedoch erkennt dies der Receiver auch und
zeigt in der Menüansicht nur die möglichen
Kanäle an. Die zweite Möglichkeit liegt im
Empfang zweier unterschiedlicher Satelliten
auf den beiden LNB-Eingängen. Auch damit
werden einige PVR-Funktionen beschränkt,
jedoch ist es auf diese Weise möglich, Kanäle
von zwei verschiedenen Satelliten zur gleichen Zeit aufzunehmen.
Die Datenbank des Receivers ist im Auslieferungszustand ziemlich aktuell mit Satel-
liten und Transpondern vorprogrammiert.
Nur der Eurobird 1 und die EurasiasatFrequenzen glänzten durch Abwesenheit,
sowohl als Einzelsatelliten als auch in Verbindung mit den kopositionierten Satelliten.
Zum Glück gibt es die Netzwerksuche, mit
der die meisten Kanäle auf den wichtigsten
DTH-Satelliten gefunden werden dürften.
Die Bedienungsanleitung erwähnt, dass eine
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TEST REPORT
Satellite Receiver
Bearbeitungssoftware in Kombination mit der
RS-232-Schnittstelle verfügbar werden wird,
daher wird es wohl nicht zu umständlich sein,
neue Transponder hinzuzufügen.
Die Geschwindigkeit des Suchlaufs ist
beeindruckend, für die 89 vorgespeicherten
Transponder der Hotbird-Satelliten genehmigte sich der Receiver lediglich 3 Minuten
und 47 Sekunden. Mit der Option Netzwerksuche vergrößerte sich die Zahl der Transponder auf 110, die Suchlaufzeit betrug dann
etwas über 5 Minuten. Nach der Abspeicherung der Kanäle können diese durch Drükken der OK-Taste aus einer Liste abgerufen
werden. Diese Liste kann entweder alphabetisch oder nach Verschlüsselung sortiert
werden, wobei die Sortierungsoption bei
jedem Aufrufen neu gewählt werden muss,
was ein wenig umständlich ist. Der Hersteller
verspricht hier jedoch bei einem künftigen
Upgrade Abhilfe, so dass der Receiver die
zuletzt gewählte Option speichert. Die Funktion an sich ist jedenfalls sehr hilfreich, da
lange Listen ohne Ordnung das Navigieren
ziemlich erschweren.
Die Favoritenlisten funktionieren einwandfrei. Wenn man die Option aktiviert, erscheinen nur mehr die Kanäle der Favoritenliste.
Bis zu vier verschiedene Favoritenlisten
können erstellt und frei benannt werden. Das
Hinzufügen von Kanälen auf eine der Favoritenlisten ist eine mühsame Arbeit, macht sich
aber dennoch bezahlt, denn die Kanalwahl in
der langen Gesamtliste ist noch viel mühsamer. Im Menü kann man auch die Multibildfunktion wählen, die zwischen zwei und 16
Kanäle als Standbilder in Gitterform anzeigt.
Mit den Pfeiltasten kann man die einzelnen
Bilder aktivieren und der entsprechende
Kanal wird dann als Livebild angezeigt. Eine
Bild-in-Bild-Funktion ist ebenfalls vorhanden
und kann mit der entsprechenden Taste auf
der Fernbedienung aktiviert werden. Damit
können zwei Kanäle oder ein Kanal und eine
Wiedergabe gleichzeitig angezeigt werden.
Im Editmenü sind die grundlegenden
Editfunktionen verfügbar. Kanäle können
verschoben, gelöscht, umbenannt oder mit
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einem Passwort versehen werden. Transponder können hinzugefügt oder gelöscht
werden und die werkseitige Satellitenliste
mit insgesamt 53 Positionen kann bearbeitet
oder ergänzt werden.
Aufnahmen können auch vorgemerkt
werden, entweder mit Hilfe des Timer für
acht Einträge oder direkt über den EPG.
Die Bedienbarkeit des EPG ist nicht gerade
kinderleicht. Ein Tastendruck ist für die
Umschaltung von der Info des laufenden zu
Der Kanalwechsel mit den Up/Down-Tasten
ist ein wenig träger als man von den tollen
anderen Funktionen des 9300 erwarten
würde – es dauert rund eine Sekunde, bis das
gewählte Programm am Bildschirm erscheint.
ARION hat sich aber etwas einfallen lassen
um diese Wartezeit subjektiv kürzer erschei-
jener für das folgende Programm erforderlich. Hat man diese Hürde jedoch gemeistert
genügt ein einziger Tastendruck und die Sendung ist im Timer vorgemerkt.
nen zu lassen. Wahlweise kann das Bild des
vorigen Kanals eingefroren werden bis der
neue Kanal erscheint, oder der vorige Kanal
wird langsam ausgeblendet und der neue
Kanal langsam eingeblendet. Man muss zwar
genau so lange warten bis der neue Kanal
erscheint, der Übergang wirkt aber wesentlich stilvoller und wird auch Ihre Gäste immer
wieder beeindrucken. Extrem-Zapper finden
den Übergang aber wahrscheinlich weniger
interessant und ihnen erscheint die Sekunde
am Ende vielleicht sogar noch länger.
Der 9300 bietet verschiedene Aufnahmemodi und man sollte sich schon das – übrigens überdurchschnittlich gut gemachte
– Handbuch zu Gemüte führen um alle Möglichkeiten auch nutzen zu können. Die erste
Option nennt sich ‚Instant Recording’ und wie
der Name schon sagt beginnt die Aufnahme
sofort. Bis zu eine Stunde des gewählten Programms wird aufgezeichnet und zurückspulen oder Pause ist jederzeit möglich falls es
an der Tür klingelt oder der Fernsehgenuss
durch das Telefon unterbrochen wird. Ein
weiterer Druck auf die Pause-Taste setzt die
Sendung von genau jenem Punkt wieder fort,
Werbepausen können übersprungen werden
und man verpasst keine einzige Sekunde.
Auf der Mini-Fernbedienung, die zum Lieferumfang gehört, sind die Tasten für Pause
und Schneller Vorlauf nicht vorhanden. Laut
ARION werden die endgültigen Produktionsmodelle diese Tasten jedoch sehr wohl
enthalten, was die zweite Fernbedienung zu
einem wirklich praktischen Extra machen
würde.
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In der EPG-Darstellung kann man auch die
Favoritenlisten anzeigen, was die Kanalsuche
viel einfacher und schneller macht als das
Scrollen durch die endlose Gesamtliste.
Die dritte und einfachste Aufnahmefunktion
benötigt lediglich die Betätigung der Aufnahmetaste auf dem entsprechenden Kanal. Die
Aufnahme beginnt sofort und läuft standardmäßig zwei Stunden lang, wobei die Aufnahmedauer im Menü angepasst werden kann.
Mit der Stop-Taste wird die Aufnahme eines
Kanals oder mehrerer Kanäle abgebrochen.
Die Aufnahme von Radiokanälen erfolgt
auf die selbe Art wie bei Fernsehkanälen. Die
Funktionen Schneller Vorlauf/Rücklauf sind
dabei nicht möglich, man kann jedoch durch
Drücken der Play-Taste in Zeitsprüngen nach
vor oder zurück bestimmte Stellen suchen.
Auch bei der Wiedergabe von Radioaufzeichnungen ist diese Funktion verfügbar.
Die Festplatte läuft ziemlich ruhig, gibt
jedoch kleine Geräusche von sich wenn sie in
Betrieb ist oder wenn der Kanal gewechselt
wird. Besonders bei Programmen mit einem
leisen Soundtrack war dies bemerkbar. Es ist
zwar keine besonders große Störung, eine
leise Festplatte wäre mir aber allemal lieber.
ARION hat dazu bekannt gegeben, dass an
einer Optimierung des Designs gearbeitet
wird um die Festplattengeräusche bei den
Produktionsmodellen zu minimieren. Aufnahmen werden über das PVR-Menü abgerufen und die Qualität der Aufzeichnungen
unterscheidet sich nicht von den Liveprogrammen. Je nach Qualität des Programms
sollten 40 bis 50 Stunden Programm auf der
80GB-Festplatte Platz haben. Es sind auch
einige Bearbeitungsfunktionen vorhanden,
so dass zum Beispiel eine zu lange Aufnahme
auf die gewünschte Länge gekürzt werden
kann. Markierungen machen das Auffinden
bestimmter Stellen zum Kinderspiel.
Über die USB-Schnittstelle können Aufnahmen zu einem PC zur Archivierung übertragen
werden. Angesehen können diese Aufnahmen
aber auf dem PC nicht werden. Unter Windows
XP ist das keine Hexerei, denn nach Anschluss
des USB-Kabels erscheint der Receiver als
zusätzliche Festplatte auf dem Desktop. Mit
der gleichen Verbindung können auch MP3Dateien vom PC auf den Receiver übertragen
und dort abgespielt werden.
Der Receiver ist in erster Linie für TV-Seher
gedacht und bietet keine besonderen Funktionen für DXer. Es gibt kein Blindscan und
die Eingabe von Frequenzen oder PID-Werten
ist langsam. Jedoch könnten die Aufnahmefunktion und Bild-in-Bild ganz praktisch sein,
und die Tuner-Empfindlichkeit ist ebenfalls
gut. Bei unseren Tests hat sich der Receiver
rasch auf Kanäle mit Symbolraten von 1,320
und 1,655 MS/s eingelockt, die sogar unter
den offiziell angegebenen Werten von 2 bis
45 Ms/s liegen.
Weitere Ausstattungsmerkmale des Receivers sind ein interner Teletextdekoder, drei
Spiele, ein Kalender und ein Rechner.
+
Expertenurteil
Mit zwei CI-Schächten und allen erwarteten Anschlüssen sowie
ausreichend Speicherplatz auf der Festplatte und flexiblen Antennenkonfigurationen ist der ARION AF-9300PVR ein guter Anwärter
für einen Platz in der Nähe des Fernsehers.
-
Andy Middleton
Test Center UK
Der EPG ist umständlich zu bedienen. Die Nutzung der verschiedenen Aufnahmeund Wiedergabemenüs wirkt manchmal verwirrend, mit zunehmender Verwendung
wird das aber besser. Der Timer mit bis zu acht Einträgen mag für manche zu knapp
bemessen sein.
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TEST REPORT Satellite Receiver Info-Box
Channel selection
ARION AF-9300PVR
Digital Twin Tuner CI PVR
TECHNICAL
Manufacturer
ARION Technology Inc, Seo-Geon
Building 4F, Gwan-Yang Dong,
Dong-An Gu, Anyang City, GyeongGi Do, 431-808 Republic of Korea
Website
www.arion.co.kr
E-Mail
[email protected]
Fax
+82-31-421-2510
Model
AF-9300PVR
Function
Digital Twin Tuner CI PVR
Channel Memory
8000
Satellites
53
Symbol rate
2 - 45 Ms/s
(1.325 Ms/s received in our test)
DiSEqC
1.0 / 1.1 / 1.2
USALS
yes
Programmable 0/12V Output
yes
SATELLITE
INTERNATIONAL
RESULT
TEST
DATA
TELE
34
Scart Connectors
2
Video/Stereo Audio Output
3 x RCA
Digital Audio Output
yes (optical)
Color System
PAL/NTSC
S-VHS Output
yes
Modulator
yes, UHF
PAL/NTSC compatible
yes
C/Ku-Band Compatible
yes
SCPC Compatible
yes
EPG
yes
Teletext
yes
USB 2.0 Connection
yes
Picture-in-Picture
yes
Power Supply
100-240 V AC 50/60Hz
Power Consumption
Max 50W
Playing a recording
PVR menu
Recording menu
Features
Channel Memory
Picture-in-picture
Channel
Scan Speed
Channel
Switching Speed
Video Quality
Audio Quality
Tuner Sensitivity
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