Handbuch 1

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Handbuch 1
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TOPSIM –
Startup! Dienstleistung
Teilnehmerhandbuch – Teil I
Einführung
Version 3.01
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TOPSIM® – Startup! Dienstleistung
Inhaltsverzeichnis
1
Einführung ....................................................................................................................................... 1
1.1
1.2
Zum Sinn und Zweck dieses Handbuchs .......................................................................................... 1
Ablauf des Seminars ......................................................................................................................... 1
1.3
1.4
Worum geht es bei TOPSIM - Startup!?............................................................................................ 1
Simulation zwischen Theorie und Praxis ........................................................................................... 2
1.5
1.6
Die Lernziele von TOPSIM - Startup! ................................................................................................ 2
Kurzbeschreibung Ihrer Geschäftsidee ............................................................................................. 3
2
Phase 1: Ideen Generierung und Marktrecherche........................................................................ 4
3
Phase 2: Strategiefindung und Erarbeiten des Business Plans ................................................. 4
3.1
3.2
Business Plan ................................................................................................................................... 4
Unternehmenskonzept / Geschäftsidee ............................................................................................ 5
3.3
3.4
Produktidee / Servicekonzept ........................................................................................................... 5
Marktstruktur / Wettbewerber ............................................................................................................ 5
3.5
3.6
Prognose des Nutzungsverhaltens der Kunden ................................................................................ 6
Leistungserstellung ........................................................................................................................... 6
3.7
3.8
Unternehmensstrategie und Marketing-Mix ...................................................................................... 8
Zukunftsaussichten ........................................................................................................................... 8
3.9
3.10
Personalplanung ............................................................................................................................... 9
Investitionen und Flächen ................................................................................................................. 9
3.11
3.12
Weiterer Aufwand für Gründung und Geschäftsbetrieb..................................................................... 9
Finanzplanung .................................................................................................................................. 9
3.13
3.14
Kapitaldienstberechnung................................................................................................................. 10
Plan-Gewinn- und Verlustrechnung ................................................................................................ 10
3.15
3.16
Planbilanz ....................................................................................................................................... 10
Unternehmenswert .......................................................................................................................... 11
3.17
Unternehmerteam ........................................................................................................................... 11
4
Phase 3: Präsentation des Business Plans zur Kapitalverhandlung zwischen Gründerteam
und Finanzgebern ......................................................................................................................... 12
5
Phase 4: Die Gründung des Unternehmens ............................................................................... 12
6
Phase 5: Der Markteintritt des Unternehmens ........................................................................... 13
6.1
Entscheidungsbereich: Marketing / Personal .................................................................................. 14
6.2
6.3
Entscheidungsbereich: Trainer ....................................................................................................... 16
Entscheidungsbereich: Aufsichtspersonal....................................................................................... 16
6.4
6.5
Entscheidungsbereich: Reinigungspersonal ................................................................................... 16
Entscheidungsbereich: Externe Trainer .......................................................................................... 16
6.6
6.7
Entscheidungsbereich: Verwaltung ................................................................................................. 16
Entscheidungsbereich: Leistungserstellung .................................................................................... 17
6.8
Entscheidungsbereich: Finanzen und Planwerte ............................................................................ 17
TOPSIM® – Startup! Dienstleistung
1
Einführung
1.1
Zum Sinn und Zweck dieses Handbuchs
Sie nehmen an einer Simulation teil, bei der Sie eine Existenzgründung von ihren Anfängen bis
zum Ausstieg (Exit) miterleben können. Sie können dieses Handbuch zur Vorbereitung des Seminars TOPSIM - Startup! nutzen.
Während des Planspielverlaufs dient Ihnen das Handbuch als Nachschlagewerk und zur Unterstützung bei der Entscheidungsfindung.
Bestimmte Informationen müssen Sie während des Seminars recherchieren, so wie dies bei einer
realen Existenzgründung auch der Fall wäre, d.h. dieses Handbuch gibt ihnen nur einen generellen
Überblick, die konkreten Informationen zu Ihrem Unternehmen, das Sie gründen möchten, finden
Sie an anderer Stelle.
1.2
Ablauf des Seminars
Um eine Unternehmensgründung möglichst genau nachzuvollziehen, ist das Seminar in fünf Phasen unterteilt:
Phase 1: Ideen Generierung und Marktrecherche
Phase 2: Strategiefindung und Erarbeiten des Business Plans
Phase 3: Präsentation des Business Plans zur Kapitalverhandlung zwischen Gründerteam
und Finanzgebern
Phase 4: Die Gründung des Unternehmens
Phase 5: Der Markteintritt des Unternehmens (Geschäftstätigkeit)
1.3
Worum geht es bei TOPSIM - Startup!?
Im Planspiel TOPSIM – Startup! Dienstleistung übernehmen Sie zusammen mit Ihren Gruppenmitgliedern die Rolle eines Gründerteams. Sie planen eine Existenzgründung im Dienstleistungsbereich in Form eines Fitness-Centers und durchlaufen im Rahmen dieses Seminars den gesamten
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Prozess einer Existenzgründung. Von der Darstellung Ihrer Geschäftsidee über das Ausarbeiten
eines Business Plans bis hin zum Markteintritt und nachfolgender Geschäftstätigkeit.
Zunächst sollten Sie eine Marktrecherche durchführen, um Ihren Business Plan formulieren zu
können. In dieser Phase steht Ihnen ein Business Plan Assistent zur Verfügung, der Sie schrittweise bei der Erstellung des Business Plans begleitet. Das Ziel dieser Phase ist insbesondere, dass
Sie lernen, welches die zentralen Elemente eines Business Plans sind und welche Probleme bei
der Formulierung und der Berechnung Ihrer Planzahlen auftreten können. Zudem beeinflusst der
von Ihnen erarbeitete Business Plan auch den weiteren Verlauf der Simulation. Die Seminarleitung
entscheidet auf Basis des Business Plans, wie viel Beteiligungskapital Ihr Unternehmen erhält und
ob und in welcher Höhe ein Förderdarlehen gewährt wird.
Nachdem der Business Plan vom Seminarleiter genehmigt ist, folgen die Gründung Ihres Unternehmens und der anschließende Markteintritt. Im Verlauf der acht Perioden (=Quartale) Ihrer Geschäftstätigkeit treffen Sie unter Berücksichtigung gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen alle
wichtigen unternehmerischen Entscheidungen. Mit Ihnen agieren noch bis zu vier Konkurrenzunternehmen am virtuellen Markt. Ein computergestütztes Simulationsprogramm verarbeitet die von
Ihnen getroffenen Entscheidungen unter Berücksichtigung des Wettbewerbs. Sie erfahren durch
Auswertungen nach jeder Entscheidungsrunde (Periode), ob und inwieweit Ihre Maßnahmen erfolgreich waren. Auf diesem Wege können Sie den Umgang mit betriebswirtschaftlichen Instrumenten
sowie deren Wirkungszusammenhänge im Dienstleistungsbereich kennen lernen. Sie werden den
virtuellen Markt, in dem Ihr Unternehmen agiert, als komplexes System erfahren, in dem zwangsläufig Zielkonflikte auftreten, die es zu lösen gilt.
1.4
Simulation zwischen Theorie und Praxis
Somit bildet TOPSIM - Startup! als Unternehmensplanspiel eine Brücke zwischen betriebswirtschaftlicher Theorie und betrieblicher Praxis. Das Planspiel stellt ein realitätsnahes Modell einer
Existenzgründung dar und bietet damit für die Teilnehmer:

schnelles,


risikoloses und
nachhaltiges Sammeln

von praxisbezogenen Erfahrungen.
Selbstverständlich kann eine Simulation die Wirklichkeit nicht vollständig in Ihrer ganzen Vielschichtigkeit abbilden. Dies ist auch nicht beabsichtigt. Aus didaktischen Gründen sind Vereinfachungen
notwendig (Komplexitätsreduzierung), um zu vermeiden, dass wegen zu großer Komplexität des
Planspiels der Blick für das Wesentliche verloren geht und damit Lernen verhindert wird.
1.5
Die Lernziele von TOPSIM - Startup!
TOPSIM – Startup! ist in seiner Eigenschaft als Planspiel eine interaktive Lehr- und Lernmethode
(Action Learning). Das Motto, welches in allen TOPSIM – Produkten gleich ist, lautet:
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Die Lernziele von TOPSIM – Startup! sind:

Probleme und wichtige Erfolgsfaktoren einer Existenzgründung kennen- und bewältigen

lernen.
Zurechtfinden in der Informationsflut, der sich ein Existenzgründer ausgesetzt sieht, sowie

das Extrahieren der für aktuelle Entscheidungen relevanten Informationen.
Erstellung eines Business Plans; erkennen der zentralen Elemente und Sensibilisierung
für die wichtigen Punkte und Kriterien, auf die ein „realer“ Beteiligungskapitalgeber Wert
legt.


Transparenz für die Folgen von getroffenen Entscheidungen gewinnen.
Ziele zur Unternehmenssteuerung sinnvoll formulieren und nutzen.

Strategisches Denken verbessern, Strategien an Ziele koppeln und in Entscheidungen
umsetzen.

Teamarbeit und Organisation verbessern.
Dieses Startup! – Modul beschäftigt sich mit einer Unternehmensgründung im Dienstleistungsbereich. Weitere auf eine Existenzgründung in diesem Bereich bezogene Lernziele sind:

Marktsituationen und Marktergebnisse richtig interpretieren und in zielorientierte Entschei-

dungen umsetzen.
Komplexe betriebswirtschaftliche Zusammenhänge kritisch analysieren.

Erkennen der Erfolgsfaktoren und Zusammenhänge zwischen Werbung, Bekanntheit, Servicequalität, Kundenzufriedenheit, Preisen und generierter Nachfrage.


Vorhalten ausreichender Kapazitäten und Vermeidung teurer Überkapazitäten.
Bewältigung des Wachstums und saisonaler Schwankungen.

Vernetztes Denken: Zusammenhänge zwischen Entscheidungsbereichen erkennen und
Entscheidungen koordinieren.

Deckungsbeitragsrechnung und Kennzahlen für die Unternehmenssteuerung nutzen.
Ein großer Teil dieser dienstleistungsbezogenen Lernziele lassen sich sehr gut auf andere Bereiche, wie z.B. Handel oder Projektmanagement übertragen!
1.6
Kurzbeschreibung Ihrer Geschäftsidee
Sie planen mit Ihren Partnern eine Unternehmensgründung im Dienstleistungsbereich in Form
eines Fitness-Centers. Die angebotenen Dienstleistungen umfassen einen Trainingsbereich mit
Kraft- und Cardiogeräten, einen Kursbereich für Präventionssport, einen Wellnessbereich (mit Sauna, Dampfbad etc.) sowie einen Servicebereich (mit Bar inkl. Verkauf von Nahrungsergänzungsmittel, Sitzecke, Umkleidekabinen, Empfangstresen und Eingangsbereich usw.).
Gesundheitsprävention ist ein gesellschaftspolitisches Thema, das sich auch in Ihrem Unternehmen wiederfindet. Neben der regulären Mitgliedschaft eines „klassischen“ Fitnessstudio-Besuchers
bieten Sie auch Präventionstraining an.
Ihre Kunden haben einerseits die Möglichkeit, einen längerfristigen Mitgliedsvertrag abzuschließen,
andererseits kann auch pro Eintritt bezahlt werden. Im Servicebereich bieten Sie zudem Getränke
an. In jeder Kategorie bestimmen Sie selbst den Preis, zu dem Sie anbieten.
Bei der Ausarbeitung Ihrer Geschäftsidee sollten Sie sich zunächst grundsätzliche Gedanken über
die zu verfolgende Strategie machen. Welche Zielgruppe möchten Sie ansprechen? Wollen Sie ein
Fitness-Center mit günstigen Kostenstrukturen (d.h. in der Regel verbunden mit weniger Serviceleistungen) aufbauen, um möglichst niedrige Mitgliedsbeiträge anbieten zu können? Oder legen Sie
Wert auf einen Top-Service, auch wenn Sie dann evtl. höhere Beiträge als Ihre Konkurrenten ver-
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langen müssen, um rentabel zu sein? Diese beiden Alternativen sind selbstverständlich nicht die
einzigen Möglichkeiten, die Sie für die Ausgestaltung Ihrer Strategie haben. Eventuell ist auch eine
Positionierung zwischen den beiden genannten Strategien möglich.
2
Phase 1: Ideen Generierung und Marktrecherche
Sie planen mit Ihren Partnern eine Unternehmensgründung im Dienstleistungsbereich in Form
eines Fitness-Centers. Wie jeder Unternehmer müssen Sie zu Beginn eine Marktrecherche durchführen um sich mit dem Markt vertraut zu machen und Kerninformationen zu filtern, die die Basis
für Ihren Business Plan sein werden.
Für die Erstellung des Business Plans stehen Ihnen eine Reihe externer Informationsquellen zur
Verfügung. Sie finden hier grundsätzliche Informationen über Unternehmensgründungen, Informationen über Märkte, potentielle Konkurrenten, Fördermöglichkeiten und vieles mehr:

Startup! Web: Um Ihnen die Informationssuche etwas leichter zu machen und damit Sie
sich nicht in der „Webwelt“ verlieren, haben wir die für das Planspiel wichtigsten Größen in
dem TOPSIM - Startup! Web für Sie hinterlegt. Auf den Internetseiten des „Startup! Webs“,
welche für die Gründungssimulation speziell erstellt wurden, können Sie mit jedem beliebi-

gen Web-Browser zugreifen.
Information-Broker: Hier besteht die Möglichkeit (während der Business Plan Phase),
kostenpflichtig Informationen einzuholen. Dies können Marktstudien, Expertisen, technische Studien und Anderes sein. Für diesen Weg der Informationsbeschaffung sprechen
die hohe Qualität und Aktualität. Allerdings haben die Gutachten Ihren Preis. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Startup! Web.
3
Phase 2: Strategiefindung und Erarbeiten des Business Plans
Der Gründungsprozess erfolgt anhand des Business-Plan Assistenten, welcher Sie bei der Gründung unterstützt und als Grundlage für die Kapitalverhandlung dient.
3.1
Business Plan
In der Realität dauert es mehrere Wochen um einen vollständigen Business Plan zu gestalten,
daher steht für Sie eine „Hilfestellung“ in Form eins Business Plan Assistenten bereit. Der Business
Plan Assistent ist ein Excel Workbook und so aufgebaut, dass er Schritt für Schritt erarbeitet werden kann. Die einzelnen Schritte sind:
1.
Unternehmenskonzept / Geschäftsidee
2.
Produktidee / Servicekonzept
3.
Marktstruktur / Wettbewerber
4.
Prognose des Nutzungsverhaltens der Kunden
5.
Leistungserstellung
6.
Unternehmensstrategie und Marketing-Mix
7.
Zukunftsaussichten
8.
Personalplanung
9.
Investitionen und Flächen
10. Weiterer Aufwand für Gründung und Geschäftsbetrieb
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11. Finanzplanung
12. Kapitaldienstberechnung
13. Plan Gewinn- und Verlustrechnung
14. Planbilanz
15. Unternehmenswert
16. Unternehmerteam - Persönliche Daten
17. Unternehmerteam - Besondere Qualifikationen
Der Business Plan ist nicht frei veränderbar. Nur hellgelbe Felder sind editierbar, sämtliche anderen
Felder sind fixe Werte oder errechnete Werte. Sie können sich mit den Pfeiltasten durch die verschieden Seiten des Business Plans navigieren, sofern Ihre Microsoft EXCEL Anwendung die Ausführung von Makros erlaubt.
3.2
Unternehmenskonzept / Geschäftsidee
Zunächst wird das Unternehmenskonzept beschrieben. Für eine erfolgversprechende Geschäftsidee sind folgende drei Punkte, auf die Sie dabei näher eingehen sollten, von existentieller Bedeutung:
3.3

Klarer Kundennutzen,


Ausreichend großes Marktvolumen,
Machbarkeit und Profitabilität.
Produktidee / Servicekonzept
An dieser Stelle haben Sie die Möglichkeit, auf Ihr Unternehmenskonzept genauer einzugehen.
Wichtig sind zunächst eine detaillierte Beschreibung Ihrer Produktidee bzw. Ihres Servicekonzepts,
die Analyse der Zielgruppen sowie eine genaue Beschreibung des Kundennutzens. Auch alle Risiken, wie z.B. die momentane Wettbewerbssituation oder gesetzliche Auflagen etc. sollten hier
dargestellt werden.
Gehen Sie auch bei diesem Schritt sehr sorgfältig vor, da Ihr Business Plan durch eine realistische
Darstellung an Glaubhaftigkeit gewinnt. Um alle wichtigen Punkte der einzelnen Bereiche zu identifizieren, sind evtl. Kreativitätstechniken (z.B. Brainstorming, Mind-Mapping, etc.) hilfreich.
3.4
Marktstruktur / Wettbewerber
Marktvolumina
Sie prognostizieren zunächst die erwarteten Marktvolumina des Gesamtmarktes in Euro (jeweils
separat für jede der möglichen Kategorien). Mit dem von Ihnen prognostizierten Durchschnittspreis
der Branche werden die möglichen Absatzzahlen berechnet. Aus Ihrem erwarteten Marktanteil
ergibt sich dann der geplante Absatz in Stück Ihres Unternehmens.
Alle hier von Ihnen angegebenen Zahlen, sollten auf gut begründeten Argumenten oder auf Informationen aus dem Startup! Web basieren. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie realistische Prognosen durchführen und diese nachvollziehbar begründen können (hierfür stehen Ihnen weiter unten
noch freie Felder zur Verfügung).
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Geplanter eigener Absatzpreis
Wenn Sie die Planung Ihrer Absatzzahlen abgeschlossen und einen geplanten Absatzpreis gesetzt
haben, ergibt sich daraus Ihr Umsatz in Euro. Diese Schätzungen werden als erwartete Umsatzerlöse in anderen Teilen des Business Plans wieder verwendet, daher sollten Sie bei der Prognose
der Zahlen sehr gründlich recherchieren.
Wichtigste Wettbewerber
Wichtig für den Erfolg einer Unternehmensgründung ist die Tatsache, dass sich die Gründer ein
umfassendes Bild von Ihren zukünftigen Wettbewerbern verschaffen. Versuchen Sie im Rahmen
dieses Business Plans sowohl Ihre Wettbewerber in der realen Welt (also im Falle einer wirklichen
Existenzgründung), als auch jene in der Simulation zu analysieren. Bewerten Sie Ihre wichtigen
Wettbewerber nach gleichen Kriterien, z.B. Umsatzvolumen / Marktanteil, Preisgestaltung, Wachstum, Kostenstruktur, Services, Zielgruppen.
3.5
Prognose des Nutzungsverhaltens der Kunden
Die Dienstleistung, die Sie Ihren Kunden anbieten, besteht aus vier Komponenten, die durch die
vier Bereiche „Kraft und Cardio“, „Kurse“, „Wellness“ und „Service“ repräsentiert werden.
Die Auslastung Ihres Fitness Centers ist einerseits davon abhängig, wie stark Ihre Kunden diese
einzelnen Bereiche beanspruchen. Andererseits ist natürlich auch die Anzahl der Besuche pro
Woche Ihrer Kunden wichtig für die Auslastung. Sie sollten jedoch immer berücksichtigen, dass alle
Besucher (Kundengruppen) bei jedem Besuch alle Bereiche nutzen jedoch unterschiedlich stark.
Anhaltspunkte für realistische Werte bietet Ihnen in diesem Zusammenhang das Startup! Web.
3.6
Leistungserstellung
Öffnungszeiten
Zunächst müssen Sie Ihre geplanten Öffnungszeiten festlegen. Da während der Öffnungszeiten der
Empfangsbereich ständig besetzt sein muss, haben diese direkten Einfluss auf das für den Servicebereich benötigte Personal. Anhaltspunkte für einzelne Daten / Faktoren, wie z.B. die Anzahl
der Personen, die durchschnittlich mindestens anwesend sein müssen, finden Sie im Startup! Web.
Kurse
Für den Bereich Kurse können Sie die Anzahl der pro Woche angebotenen Kurse bestimmen. Da
es nur zu bestimmten Tageszeiten sinnvoll ist, Kurse anzubieten, müssen die Kurse ab einer bestimmten Kursanzahl parallel stattfinden. Das führt aber gleichzeitig dazu, dass die Fläche, die für
einen einzelnen Kurs zur Verfügung steht, entsprechend kleiner ist. Von der verfügbaren Fläche
pro Kurs ist wiederum die maximale Teilnehmerzahl eines Kurses abhängig.
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Auslastung / Kapazität der Bereiche
Die Kapazität der einzelnen Bereiche (z.B. Kraft / Cardio) ist zunächst natürlich davon abhängig,
wie viel Fläche Sie dem Bereich zuteilen. Zudem müssen die Flächen jedoch auch mit Geräten
ausgestattet werden (vgl. hierzu auch 9. Investitionen und Flächen). Wenn Sie in einem Bereich
Investitionen tätigen, steigt dadurch die Kapazität in „Nutzungen pro Quadratmeter“ an (vgl. hierzu
auch die Informationen im Startup! Web).
Eine Kapazität in „Nutzungen pro Quadratmeter“ von 0,2 würde beispielsweise bedeuten, dass 5
qm notwendig sind, damit eine Person den entsprechenden Bereich nutzen kann. Die Auslastung
der einzelnen Bereiche ist aus Sicht der Kunden ein sehr wichtiges Kriterium. Eine zu hohe Auslastung hat einen negativen Einfluss auf die Zufriedenheit der Kunden. Welche Auslastung gerade
noch akzeptiert wird, ist von Bereich zu Bereich unterschiedlich. Im Bereich Kraft / Cardio sollte die
Auslastung in der Regel einen Wert von 40 bis 50% nicht übersteigen. Im Wellnessbereich wird
eine Auslastung von 50 bis 60% und bei den Kursen auch bis zu 70 oder 80% akzeptiert.
Hier ist natürlich auch der direkte Vergleich mit den Konkurrenten wichtig. Wenn die potentiellen
Kunden ein anderes Fitness Center nutzen können, das eine sehr geringe Auslastung hat, wird sich
eine hohe Auslastung eher negativ auswirken, als ohne diese Alternative.
Gesamtfläche
Für die Eröffnung eines Fitness Centers ist die Standortentscheidung ein gewichtiger Faktor. Ausführliche Informationen zu den verfügbaren Mietobjekten finden Sie im Startup! Web. Die abzuschließenden Mietverträge haben eine relativ lange Laufzeit, so dass ein Wechsel des Mietobjekts
innerhalb der ersten zwei Geschäftsjahre (=8 Quartale) nicht möglich ist. Die zum Zeitpunkt der
Gründung verfügbaren Mietobjekte werden in späteren Quartalen auch nicht mehr zur Anmietung
zur Verfügung stehen. Eine Erweiterung Ihrer bestehenden Flächen ist daher nicht ohne Probleme
möglich. Eventuell besteht in späteren Quartalen die Möglichkeit einer einmaligen Erweiterung (in
der Größenordnung von 200 bis 600 qm).
Beachten Sie bei der Verteilung der verfügbaren Fläche auf die Bereiche Folgendes:
Die Kapazität der Bereiche ist von der Fläche des Bereichs und von den Investitionen pro Quadratmeter abhängig. Die Qualität der Bereiche ist lediglich von den Investitionen pro Quadratmeter
abhängig.
Wenn Sie also zu Beginn eine geringere Kapazität benötigen und trotzdem bereits hochwertige
Geräte verwenden möchten (d.h. hohe Investitionen in Euro/qm realisieren wollen), können Sie
dies über die Fläche in qm steuern, die Sie den Bereichen zuteilen! Alle Flächen, die Sie in diesem
Stadium noch nicht benötigen, schlagen Sie dann einfach dem Bereich Verwaltung zu!
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3.7
Unternehmensstrategie und Marketing-Mix
Unternehmensstrategie
Formulieren Sie zunächst Ihre strategische Gesamtkonzeption, d.h. die Strategie auf Unternehmensebene, welche die generelle Stoßrichtung des gesamten Unternehmens angibt.
Konkretisieren Sie dann Ihre Umsetzung in Bezug auf die Instrumente des Marketing-Mix.
Produktpolitik
Welche Produkte / Services wollen Sie anbieten? Welche Produktmerkmale sind für die von Ihnen
verfolgten Ziele besonders wichtig?
Preispolitik
Verfolgen Sie eine Kostenführer- oder eine Differenzierungsstrategie? Wenn Sie Ihre Kunden beispielsweise durch niedrige Preise an Ihr Unternehmen binden wollen, sollten Sie sich darum bemühen, Ihre Kosten möglichst gering zu halten.
Distributionspolitik
Welche Vertriebskanäle wollen Sie für Ihre Zielgruppe nutzen? Welche Vertriebskanäle sind wichtig, welche weniger wichtig?
Kommunikationspolitik
Welche Werbestrategie wollen Sie verfolgen? In welchem Verhältnis stehen z.B. die Ausgaben für
Printwerbung, Verkaufsförderung und Corporate Identity? Welche Rolle spielt Werbung grundsätzlich für die von Ihnen verfolgte Strategie?
Für Ihre Plan-Finanzrechnung und Plan-Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist natürlich auch
wichtig, welche Investitionen voraussichtlich notwendig sein werden, um Ihre Werbestrategie zu
realisieren.
3.8
Zukunftsaussichten
Gehen Sie zunächst auf die Entwicklung der Branche ein. Nehmen Sie in Ihren Ausführungen Bezug auf Ihre geplanten Umsätze und sonstige Beschreibungen aus "Marktstruktur / Wettbewerber".
Wichtige Fragen bezüglich der Entwicklung der Branche sind hier u.a.:


Wie wird sich der für Ihr Unternehmen relevante Gesamtmarkt entwickeln?
Wie viele Wettbewerber sind in nächster Zeit zu erwarten?


Gibt es hohe Markteintrittsbarrieren?
Ist ein harter Wettbewerb, evtl. Verdrängung einiger Wettbewerber zu erwarten, oder können viele Anbieter nebeneinander existieren?
Entwicklung Ihres eigenen Unternehmens im Vergleich zur Branche
Interessant wäre hier beispielsweise, welche Investitions- und Expansionsmöglichkeiten für Ihr
Unternehmen bestehen und welche davon zu Ihrer gewählten Strategie passen. Hierbei muss auch
der zeitliche Rahmen angeführt werden. Sie können hier auch Begründungen zu Ihren Planzahlen
anführen. Warum sind z.B. in den ersten Perioden hohe Investitionen notwendig, die erst später zu
Rückflüssen führen, wie stark ist Ihr Geschäft von saisonalen oder konjunkturellen Schwankungen
abhängig? etc.
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3.9
Personalplanung
Eine sehr bedeutende Position Ihrer Finanzplanung ist die der laufenden Personalkosten. In der
Regel wird es schwierig sein, Ihr Personal kurzfristig an die Bedürfnisse in Ihrem Unternehmen
anzupassen. Außerdem entstehen durch Einstellungen und Entlassungen zusätzliche Kosten (z.B.
für Vertragsverhandlungen, für Einarbeitung / Schulung etc.). Daher ist es wichtig, dass Sie die
Anzahl der benötigten Mitarbeiter möglichst genau planen!
Alle hierfür relevanten Informationen finden Sie im Startup! Web.
Die resultierenden "zu erwartenden Personalkosten in Euro" werden wiederum in Ihre Finanzplanung und Plan-GuV übernommen.
3.10
Investitionen und Flächen
Mit Investitionen in den einzelnen Bereichen können Sie die Kapazität sowie deren Qualität beeinflussen. Die von Ihnen getätigten Investitionen müssen dabei immer im Verhältnis zur jeweiligen
Fläche eines Bereichs bewertet werden. Wie aktuell die Ausstattung Ihrer Bereiche ist können Sie
anhand der Angabe „Restbuchwert (RBW) der Ausstattung (in Euro/qm)“ ersehen, da die Investitionen durch die Nutzung im Zeitverlauf immer weniger wert werden (Abschreibungen).
Geringe Investitionen führen lediglich zu einer Steigerung der Kapazität, jedoch nicht zu einer Qualitätssteigerung. Wenn Sie mehr investieren als für eine einfache Grundausstattung des Bereichs
notwendig ist, können Sie dadurch die Qualität des Bereichs steigern. Für weitere Informationen
dient Ihnen auch hier das Startup! Web.
3.11
Weiterer Aufwand für Gründung und Geschäftsbetrieb
Für Aufwendungen die im Rahmen Ihrer Geschäftstätigkeit anfallen, besteht die Möglichkeit dies in
Ihrer Kalkulation zu berücksichtigen. Die Kosten die Ihnen für die Ingangsetzung Ihres Geschäftsbetriebs entstehen (also bei der Gründung, z.B. Einstellungskosten, Info-Broker Zahlungen etc.)
werden als vorweggenommene Betriebsausgaben geführt und als Aufwand in der ersten Geschäftsperiode erfolgsmindernd berücksichtigt. Die Positionen finden Sie in der Finanzplanung
unter "Weiterer Aufwand" und in der GuV unter "Sonstiger Aufwand" bzw. in der Bilanz unter „Aktive Rechnungsabgrenzung (ARA).
3.12
Finanzplanung
Bevor Sie mit Ihrer Finanzplanung beginnen, sollten Sie die vorhergehenden Schritte vollständig
bearbeitet haben, da die dort prognostizierten Zahlen in die Finanzplanung eingehen. Die Finanzplanung dient dazu, Ihren Finanzierungsbedarf zu ermitteln. Wenn Sie alle Zahlen der vorhergehenden Schritte vollständig eingegeben haben, können Sie anhand des Kassenbestandes erkennen, wie viel Liquidität Ihrem Unternehmen in den einzelnen Perioden fehlt, bzw. wie viel Überschuss Sie erwirtschaften. In der Regel wird sich hier ein Defizit ergeben, welches Ihren Finanzierungsbedarf darstellt. Um diesen Bedarf an Finanzmitteln zu decken, haben Sie folgenden zwei
Möglichkeiten (die beide gleichzeitig genutzt werden können):
Beteiligungskapital
Sie können in der Gründungsperiode die erwartete "Einzahlung Beteiligungskapital" eingeben.
Sollte sich ein Kapitalüberschuss ergeben, können Sie diesen anlegen, um Zinserträge zu erhalten.. Beteiligungskapitalgeber wollen an Ihrer Unternehmung beteiligt werden. Die Quote hierfür ist
Verhandlungssache (vgl. auch "15. Unternehmenswert").
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Förderdarlehen
Wenn Sie keine Anteile an Ihrem Unternehmen abgeben wollen, müssen Sie Ihre Investitionen
durch Kredite und Förderdarlehen finanzieren. Hierfür gilt es zunächst einmal eine Bank zu finden,
die von Ihrem Unternehmenskonzept überzeugt ist und die entsprechenden Kredite bewilligt. Ein
Nachteil ist die zusätzliche Belastung durch die Verzinsung des Kredites.
Vergessen Sie Ihre Prognose bezüglich der zu erwartenden Zinssätze nicht (siehe unten auf der
Seite).
3.13
Kapitaldienstberechnung
Um zu erreichen, dass die geplanten Kredite von einer Bank eingeräumt werden, ist eine gute
Absicherung notwendig. An dieser Stelle sollten Sie daher deutlich machen, wie die Kredite in Ihrem Fall abgesichert sind!
3.14
Plan-Gewinn- und Verlustrechnung
Alle in den vorhergehenden Schritten prognostizierten Zahlen werden nun in der GuV zusammengefasst, um das "Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit" und den Periodenüberschuss zu
berechnen.
3.15
Planbilanz
Die hier dargestellten Bilanzen der Gründung (Eröffnungsbilanz) sowie der acht folgenden Perioden
basieren ebenfalls (wie die Plan-GuV) ausschließlich auf Werten, die von Ihnen in den vorhergehenden Schritten im Business Plan prognostiziert werden müssen.
Aktiva (Vermögensgegenstände)
Auf der Aktivseite der Bilanz finden sich alle Vermögensgegenstände. Es wird hier unterschieden
in:
ANLAGEVERMÖGEN ("Gegenstände, die bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen" § 247, Abs. 2 HGB)
UMLAUFVERMÖGEN (nur vorübergehend genutzte Gegenstände)
Passiva (Schulden)
EIGENKAPITAL
Es werden alle Posten des Eigenkapitals unter Einbeziehung des Periodenüberschusses bzw. fehlbetrages sowie von Verlustvorträgen zu einer Gruppe „Eigenkapital“ zusammengefasst. Die
Positionen des Eigenkapitals umfassen im Einzelnen:
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
Gezeichnetes Kapital: Entspricht dem Grundkapital, d.h. dem Haftungskapital (bei der
GmbH ist das Minimum 25.000 €).

Kapitalrücklagen: Entstehen bei Einzahlungen durch die Eigenkapitalgeber über das Haftungskapital hinaus.

Gewinnrücklagen: Wurden aus dem bereits versteuerten Periodenüberschuss aus der
Vorperioden zurückgelegt. Und wurde durch Nicht-Ausschüttung der Gewinnanteile gebil-

det.
Gewinn- / Verlustvortrag: Verluste der Vorperioden vermindern nicht sofort die Rücklagen

und können mit späteren Überschüssen verrechnet werden.
Periodenüberschuss / -fehlbetrag: Das Ergebnis der laufenden Periode wird umverteilt in
voller Höhe in die Schlussbilanz übernommen. Die Verwendung des Periodenüberschusses (vgl. Ergänzung zur Gewinn- und Verlustrechnung), die Ausschüttung, Bildung von
Rücklagen oder das Verrechnen mit Verlustvorträgen erfolgt buchhalterisch erst in der
neuen Periode.
VERBINDLICHKEITEN
Dies sind Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wie z.B.: Förderdarlehen, Kredite mit einer
Restlaufzeit über 5 Jahre, Kredite mit einer Restlaufzeit unter 1 Jahr und Überziehungskredite.
3.16
Unternehmenswert
Berechnung des Cash Flows
Cash Flow = Periodenüberschuss + Abschreibungen - Investitionen in technische Anlagen - Investitionen in BGA
Unternehmenswert
Der Unternehmenswert wird als Barwert aus den Cash Flows berechnet, indem die Zahlungsströme abgezinst werden mit dem angegebenen erwarteten Zinssatz. In diesem Zinssatz sollte im
Vergleich zur Alternativrendite ein branchen- bzw. unternehmensbezogener Risikozuschlag enthalten sein!
Unter der Annahme der "Going Concern“ - Prämisse wird der erwartete Cash Flow für die neunte
Periode als ewige Rente (also als ewig angenommener Cash-flow) für die Folgeperioden fortgeschrieben. Durch die Abzinsung in allen zukünftigen Jahren ergibt sich ein sogenannter mathematischer Grenzwert, der den Unternehmenswert darstellen soll.
Die Quote für das Verhältnis der Beteiligungen von Kapitalgebern und Gründern ergibt sich später
aus den Verhandlungen mit Ihren Beteiligungskapitalgebern. Im Business Plan geben Sie eine
realistische, von Ihnen geschätzte / gewünschte Quote an.
3.17
Unternehmerteam
Für Ihre potentiellen Kapitalgeber sind die Informationen zum Unternehmerteam fast genauso wichtig wie das zugrundeliegende Unternehmenskonzept. Wenn die Gründer Ihre Idee nicht umsetzen
oder nicht verkaufen können, wenn Sie keine betriebswirtschaftliche Erfahrung besitzen oder im
Bereich Teamarbeit oder Personalführung versagen, steht das Gründungsvorhaben in der Regel
schon vor Beginn der eigentlichen Geschäftstätigkeitvor kaum zu bewältigenden Herausforderungen.
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An dieser Stelle ist es vor allem bei einem Business Plan für eine real geplante Existenzgründung
wichtig, dass die Qualifikationen der Gründer ausführlich dargestellt werden. Hierbei sollten alle
Aspekte betont werden, welche für die Umsetzung der Geschäftsidee relevant sind.
Für Ihren Startup! - Business Plan wird es teilweise etwas schwierig sein, hier folgerichtige Angaben zu machen. Durchdenken Sie dennoch alle genannten Punkte und versuchen Sie Ihre Qualifikationen in Bezug auf die Startup! - Geschäftsidee möglichst gut darzustellen.
Dieser Teil des Business Plans dient auch den potentiellen Existenzgründern wichtige Aspekte zu
vertiefen, die bislang evtl. noch nicht so detailliert beachtet wurden (z.B.: „Was ist meine Motivation
für die Unternehmensgründung?“ etc.).
4
Phase 3: Präsentation des Business Plans zur Kapitalverhandlung
zwischen Gründerteam und Finanzgebern
In dieser Phase ist es wichtig den Standpunkt des Kapitalgebers zu verstehen. Die Möglichkeiten
für Kapitalanleger Ihr Geld anzulegen sind sehr vielseitig. Daher sollten Sie sich die Frage stellen
wie Sie mit Hilfe Ihres Business Plans potentielle Kapitalgeber davon überzeugen, dass deren Geld
in Ihrem Unternehmen richtig angelegt ist. Das Konzept Ihres Businessplans sollte schlüssig, realistisch und vielversprechend sein, da Sie in der nachfolgenden Kapitalverhandlung möglichst viel
Geld von potentiellen Kapitalgebern wollen. Plausible Zahlen und aussichtsreiche Ideen bei angemessenem Risiko, können sich entsprechend positiv auf die Höhe des investierten Kapitals auswirken.
5
Phase 4: Die Gründung des Unternehmens
Wenn Sie die vorhergehenden Punkte abgeschlossen haben, erhalten Sie weitere Informationen
von der Seminarleitung. Dabei handelt es sich um die endgültig, genehmigte Form des Business
Plans und einen aktuellen Bankauszug. Zusätzlich beinhaltet dieser Informationen über das Ihnen
zur Verfügung stehende Kapital.
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Jetzt sind konstitutive Entscheidungen zu treffen wie:

Aufnahme von Krediten und Beantragung von Förderdarlehen


Anmietung von Gebäuden
Kauf von Geräten, BGA etc.

Einstellung von Mitarbeitern
Beachten Sie, dass in der Entscheidungsmaske in der Phase der Unternehmensgründung noch
nicht alle Entscheidungsfunktionen möglich sind. Lediglich für das Personal, das Mietobjekt (Flächenverteilung und Investition in Bereiche) sowie die Finanzentscheidungen können vorgenommen
werden.
Entstehende Aufwendungen vor der Gründung werden als vorweggenommene Betriebsausgaben
in der Bilanz unter der Position Aktive Rechnungsabgrenzung vermerkt und in der Erfolgsrechnung
der ersten Periode berücksichtigt.
Erst in der 5. Phase ist es möglich Preise, Werbebudgets, Öffnungszeiten oder Kurse festzulegen.
6
Phase 5: Der Markteintritt des Unternehmens
In TOPSIM - Startup! lässt sich die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Unternehmens durch zahlreiche Entscheidungen beeinflussen. Die Ausführungen dieses Kapitels zeigen, wie das Planspiel
schematisch abläuft und welche Entscheidungsgrößen Ihnen zur Verfügung stehen. Sie sollten
bei Ihren Maßnahmen stets die Entscheidungen und Reaktionen der Konkurrenz und die wirtschaftlichen Rahmendaten mitbedenken. Die Ergebnisse Ihrer Entscheidungen können Sie nach jeder
Periode den Berichten entnehmen.
Dieser Zyklus wird in der letzten Phase solange wiederholt bis das Planspiel zu Ende ist. Eine
wichtige Hilfestellung um Entscheidungen treffen zu können sind die Berichte. Die ergänzenden
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Erklärungen zu den Berichten finden Sie im zweiten Teilnehmerhandbuch, das Ihnen zur Phase 5
von der Spielleitung zur Verfügung gestellt wird.
6.1
Entscheidungsbereich: Marketing / Personal
Gebühr / Preis
Für jede Kategorie muss zunächst eine Gebühr bzw. ein Preis festgelegt werden. Die zeitabhängige Gebühr (pro Monat) für die Nutzung, erhalten Sie von den beiden Kundengruppen „reguläre
Mitglieder“ (reg. Mitglieder) und den Kunden die an einem „Präventionstraining“ teilnehmen. Bei
den Kategorien „Einzeleintritt“ und „Getränke“ ist der Preis nutzungsabhängig (Anzahl). Die Wirkung der Gebühr / des Preises auf den Markt ist abhängig vom Preisniveau der Konkurrenz. Wird
ein relativ günstiger Preis angeboten, so kann ein höherer Absatz erzielt werden. Ist dagegen das
Preisniveau gegenüber der Konkurrenz eher hoch, wird weniger abgesetzt. Einen Überblick bezüglich Ihres zukünftigen Absatzmarktes und dem üblichen Preisniveaus Ihrer Wettbewerber können
Sie sich im Startup! Web verschaffen.
Werbung
Um mit Ihrem Unternehmen eine größere Bekanntheit zu erlangen, stehen vier verschiedene Werbeinstrumente zur Verfügung. Dabei ist es wichtig den richtigen Mix zu bestimmen.
Etablierte Unternehmen in Ihrer Branche tätigen im Durchschnitt Investitionen in absatzpolitische
Maßnahmen in Höhe von 6-9% Ihres Umsatzes. Das Werbebudget teilt sich in der Regel in etwa
folgendermaßen auf:
Werbung
40%
Sales Promotion
20%
Corporate Identity
20%
Neukundengewinnung
20%
Wirkung der Marketingausgaben im Bereich „Werbung“
…aktueller Periode
…nachfolgenden Perioden
Werbung
Stark
Nachhaltig
Sales Promotion
Stark
Gering
Neutral
Nachhaltig
Stark
Neutral
Wirkung in..
Corporate Identity
Neukundengewinnung
Öffnungszeiten
Die geplanten Öffnungszeiten haben einen direkten Einfluss auf den Bedarf an Aufsichtspersonal
im Servicebereich. Da während der Öffnungszeiten der Empfangsbereich ständig besetzt sein
muss, entstehen dadurch höhere Personalkosten. Die maximal mögliche Auslastung der Kapazität
der einzelnen Bereiche ist zudem ebenfalls abhängig von den Öffnungszeiten. Wenn Ihr Center
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beispielsweise bis 24 Uhr geöffnet ist, wird die Auslastung in der Zeit von 21 bis 24 Uhr sicher nie
100 % erreichen. Die insgesamt maximal mögliche Auslastung der Bereiche beträgt in diesem Fall
daher z.B. nur 90 %. Wenn ein Center dagegen lediglich 5 Stunden pro Tag geöffnet hat (z.B. von
15 bis 20 Uhr), kann die max. mögliche Auslastung evtl. nahe an die 100 % Marke heranreichen.
Anzahl der angebotenen Kurse
Für den Bereich Kurse können Sie die Anzahl der pro Woche angebotenen Kurse bestimmen. Je
mehr Kurse Sie anbieten, desto attraktiver wird Ihr Fitness Center für potentielle Kunden. Beachten
Sie jedoch, dass auch eine ausreichende Anzahl an Trainern zur Verfügung stehen muss, um die
Kurse durchzuführen. Sollten Ihre eigenen Trainer nicht für die Kurse ausreichen, werden automatisch externe Trainer eingestellt, um die restlichen Kurse abzuhalten.
Kursqualität
Die Qualität Ihrer Kurse ist zum einen von der Qualifikation der Trainer zum anderen von deren
Belastung abhängig. Die Qualifikation Ihrer eigenen Trainer können Sie durch das Gehaltsniveau
und durch Weiterbildung beeinflussen. Externe Trainer haben immer eine Qualifikation von 1. Die
Qualität der Kurse, die von Ihren eigenen Trainern durchgeführt werden, ist davon abhängig, wie
stark Ihre eigenen Trainer mit Kursen belastet sind (Anteil der Kurszeit an der gesamten Arbeitszeit).
Kurskapazität
Da es nur zu bestimmten Tageszeiten sinnvoll ist, Kurse anzubieten, finden die Kurse ab einer
bestimmten Kursanzahl parallel statt. Dies führt gleichzeitig dazu, dass die Fläche, die für einen
einzelnen Kurs zur Verfügung steht, entsprechend verringert ist. Von der verfügbaren Fläche pro
Kurs ist wiederum die maximale Teilnehmerzahl eines Kurses und somit die Kapazität abhängig.
Wenn Sie die Anzahl der Kurse erhöhen sollten Sie also auch berücksichtigen, dass evtl. mehr
Fläche für den Bereich Kurse zur Verfügung gestellt werden muss.
Personal
Die Entscheidungen im Personalbereich sind nahezu selbsterklärend.
Zu treffende Entscheidungen im Überblick:


Einstellungen / Entlassungen Trainer
Einstellungen / Entlassungen Aufsichtspersonal


Einstellungen / Entlassungen Reinigungspersonal
Weiterbildung der Trainer

Gehaltsniveaus für Trainer und Aufsichtspersonal
Der Mitarbeiterbedarf im Bereich Verwaltung hängt vom erzielten Umsatz ab. Mit einem größeren
Umsatz benötigen Sie mehr Personal. Das hat zur Folge, dass Sie nicht mehr auf alle Personalfragen rechtzeitig reagieren können. Ab einer Größe von 10 Mitarbeitern pro Bereich wirkt sich eine
Fluktuation auf ihren Personalbestand aus.
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6.2
Entscheidungsbereich: Trainer
Ihre Trainer haben drei entscheidende Aufgaben:


Im Servicebereich aushelfen, wenn zu wenig Aufsichtspersonal zu Verfügung steht
Die Leitung und Betreuung der Kurse

Im Kraft / Cardio Bereich die Kunden bei Ihrem Training unterstützen
Sollten weder ausreichend Trainer noch ausreichend Aufsichtspersonal in Ihrem Fitnesscenter
arbeiten, werden Ihre Öffnungszeiten automatisch gekürzt. Wenn Ihre Trainer nicht genügend Zeit
haben, wirkt sich dies negativ auf die Qualität Ihres Kraft / Cardio Bereiches aus.
Sie haben die Möglichkeit in die Qualität Ihrer Trainer zu investieren, in dem Sie Ihren Trainern ein
entsprechendes Gehaltsniveau und Weiterbildung bieten.
6.3
Entscheidungsbereich: Aufsichtspersonal
Das Aufsichtspersonal ist für die Betreuung des Servicebereiches verantwortlich. Sobald das Aufsichtspersonal nicht voll ausgelastet ist, haben diese Zeit sich um den allgemeinen Zustand des
Fitnesscenters zu kümmern (grundliegende Reinigung und kleine Wartungsarbeiten). Was zu einer
Steigerung des Care-Index führt (dieser Index repräsentiert den Gesamtzustand Ihres Centers:
Sauberkeit, Ordnung, Zustand der Geräte etc.). Auch hier besteht die Möglichkeit für Sie, die Qualität der Mitarbeiter durch Veränderung des Gehaltsniveaus zu beeinflussen.
6.4
Entscheidungsbereich: Reinigungspersonal
Ihr Fitnesscenter muss regelmäßig gereinigt werden. Dies kann durch eigenes Reinigungspersonal
geschehen oder durch ein externes Reinigungsunternehmen. Externe Reinigungskräfte haben den
Vorteil, dass Sie sehr flexibel sind, jedoch höhere Kosten verursachen jedoch eine niedrigere Reinigungsqualität aufweisen. Wenn Sie bei Ihren eigenen Reinigungskräften für eine geringe Auslastung sorgen, wird die Qualität entsprechend steigen.
6.5
Entscheidungsbereich: Externe Trainer
Es besteht die Möglichkeit zur Entlastung Ihrer eigenen Trainer, externe Trainer einzustellen, indem
Sie ein Budget dafür ausschreiben. Externe Trainer können keine Betreuung des Servicebereiches
durchführen und helfen daher nur bei Kursen und im Kraft / Cardio-Bereich. Sollten Sie nicht genügend eigene Trainer für die Durchführung der Kurse zu Verfügung haben wird das System automatisch externe Trainer einstellen.
6.6
Entscheidungsbereich: Verwaltung
Im Bereich der Verwaltung können keine Entscheidungen getroffen werden. Die Verwaltungsmitarbeiter werden automatisch und analog zu Ihrem Umsatz eingestellt. Pro 300.000 Euro Umsatz wird
ein weiterer Verwaltungsmitarbeiter eingestellt. Des Weiteren fallen 1.200€ Verwaltungsfixkosten
an, sowie umsatzabhängige Verwaltungskosten in Höhe von 1,0% des Umsatzes.
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6.7
Entscheidungsbereich: Leistungserstellung
Flächen
Im Startup! Web finden Sie die verschiedenen Mietobjekte die ihnen zu Auswahl stehen, inklusive
deren Charakteristika. Am Anfang der Simulation ist es nicht möglich die Räumlichkeiten zu wechseln. Es ergeben sich jedoch Erweiterungs- und Umzugsmöglichkeiten in späteren Entscheidungsrunden (Perioden).
Des Weiteren besteht die Möglichkeit Ihr Fitnesscenter verschieden zu Gewichten. Dies können Sie
durch die Entscheidungen der Flächenverteilungen regeln. Achten Sie hierbei darauf dass die
Summe aller Bereiche immer 100 beträgt.
Für manche Zielgruppen ist die Qualität Ihres Fitnessstudios ausschlaggebend. Diese können Sie
über Investitionen in die einzelne Bereiche regeln.
6.8
Entscheidungsbereich: Finanzen und Planwerte
Finanzen
Die Entscheidungen im Finanzbereich sind:

Aufnahme kurzfristiger Kredite.


Aufnahme langfristiger Kredite.
Beantragung von Förderdarlehen.

Investition in Wertpapiere.
Ein kurzfristiger Kredit hat die Laufzeit von einer Periode und wird am Ende inklusive des fälligen
Zinsbetrages automatisch zurückgezahlt. Genaue Daten zu den Zinsen finden Sie im Startup! Web.
Ein langfristiger Kredit hat eine feste Laufzeit von 10 Jahren. Da diese Art von Kredit nicht zurückgezahlt werden kann sollten Sie sich die Entscheidung genau überlegen, da die Zinsen Ihr Ergebnis dauerhaft belasten, erst recht wenn das Geld in Ihrer Kasse liegt und nicht investiert wird. Der
Zins für langfristiges Kapital ist übrigens variabel.
Sollten Sie neue Ideen und neue Konzepte für Ihr Fitnessstudio haben, die sich erst im Laufe der
Geschäftstätigkeit ergeben, dann sprechen Sie mit der Seminarleitung über die Finanzierung dieser
Ideen. Evtl. wird ein Förderdarlehen bewilligt oder es finden sich weitere Kapitalgeber, die Sie bei
der Umsetzung unterstützen.
Nicht verwendetes Kapital (resultierender Kassenbestand) kann in festverzinsliche Wertpapiere
angelegt werden. Die Rückzahlung erfolgt in der Folgeperiode inklusive des erwirtschafteten Zinses.
Planwerte
Planen Sie die Umsätze der einzelnen Kategorien für die nächste Periode. Um Ihre Planung für
eine kommende Periode strukturiert abzuarbeiten, kann es evtl. sinnvoll sein, diese Umsatzplanung
als erstes zu erstellen.
Die von Ihnen geplanten Zahlen werden in der folgenden Periode den Ist-Werten gegenübergestellt. Aus der Abweichung errechnet sich Ihre Planungsqualität, die wiederum einen Einfluss auf
den kumulierten Erfolgswert Ihres Unternehmens hat. Die zu erreichenden Planungspunkte liegen
zwischen -1 (100% Abweichung und mehr) und +1 (exakte Übereinstimmung zwischen Plan- und
Ist-Wert).
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Beispiel:
Sie planen mit einem Umsatz von 30.000€ für reguläre Eintritte. Erreichen Sie genau dieses Umsatzziel erhalten Sie exakt einen Planungspunkt. Erreichen Sie nur 50% des geplanten Umsatzes
erhalten Sie 0 Punkte. Größere Abweichungen führen zu negativen Planungspunkten, die ab einer
Abweichung von 100% zu -1 Planungspunkt führen.
Die Planungspunkte werden mit einem fiktiven Eurobetrag multipliziert und zusammen mit dem
Periodenüberschuss zu einem Erfolgswert addiert. Der Erfolgswert ist dann eine Möglichkeit ein
Unternehmensranking innerhalb der Seminargruppe zu erstellen.
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