Verona – That`s amore - International Office

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Verona – That`s amore - International Office
Verona – That’s amore
Bereits im Vorfeld des Auslandsemesters in Verona gab es einiges zu beachten.
Nach der Entscheidung und der Genehmigung in Verona studieren zu können,
wurde ich kurze Zeit später in zwei Facebook-Gruppe eingeladen. Diese Gruppen
sind der elementare Faden zur Organisation des Studiums in Verona. Die ISU
Gruppe ist zuständig für die Wohnungsvermittlung in Verona, sowohl für die
Wohnheime als auch für private Wohnungen. Da ich beim Kick-Off-Treffen an der
WIWI-Fakultät bereits zwei andere Studenten kennengelernt habe, entschieden
wir uns eine WG in Verona zu gründen. Wir fanden dabei eine tolle Wohnung über
die ISU Seite, die sehr nahe am Zentrum und der wirtschaftswissenschaftlichen
Universität lag. Zur ISU Seite ist zu sagen, dass diese nach dem Windhundverfahren
funktioniert, daher sollte man sofort nach dem freischalten
der neuen Wohnungen verbindlich zugreifen. (Ein Besichtigungstermin/
Reservierung erlischt sobald jemand anderes verbindlich bucht!) Wir buchten
diese Wohnung daher direkt und haben uns bis zur Abreise in dieser Wohnung
sehr wohl gefühlt. Als Tipp kann ich nur raten unbedingt Bilder von jedem Schaden
und der Wohnung allgemein zu machen, da es doch passieren kann, dass der
Vermieter die eine oder andere Reparatur machen lässt sobald man wieder in
Deutschland ist und die Kaution nicht vollständig zurückzahlen will.
Die ISU unterstützte uns zu Beginn wirklich sehr, so kann man online bereits den
Codice Fiscale (eine Art Steuernummer/ Sozialversicherungsnummer, der für den
Abschluss von allen Verträgen in Italien nötig ist!) beantragen. Dies ist zum Beispiel
wichtig für den Handyvertrag. Ich hatte damals das von der ESN mit Wind
vereinbarte Angebot in Anspruch genommen. Im Nachhinein empfehle ich jedoch
einfach einen reinen Datenvertrag für das Handy abzuschließen, da im Prinzip alles
während Erasmus in Italien über Facebook oder Whatsapp läuft. Bereits im
Vorfeld wurde von einer engagierten Studentin aus Spanien eine WhatsappGruppe für alle Erasmus-Studenten in Verona gegründet. Diese Gruppe war vor
allem zu Beginn sehr hilfreich um Leute kennenzulernen, Fristen der Universität
einzuhalten und Adressen in Verona zu finden. Daher ist es wichtig in der ESN
Facebook-Gruppe nachzufragen um zu dieser Gruppe bei whatsapp hinzugefügt zu
werden.
Der erste Tag an der Universität beginnt mit dem Erasmus-Tag. Hier wurde alles
erklärt, was man wissen musste um sich für Prüfungen anzumelden, oder um
Kurse herauszusuchen. (Wichtig: Teilweise gibt es bereits Kurse um Bonuspunkte
zu erhalten, die vor dem regulären Kurs beginnen aber schwer auffindbar sind.)
Bei dieser Gelegenheit wird jedem Studenten ein Willkommenspaket ausgeteilt,
sowie eine Kreditkarte, die nach einer Online-Freischaltung und Geldaufladung
theoretisch dazu gedacht ist, um in der Mensa zu bezahlen. Ich sage theoretisch,
weil es uns bis zum Ende weder die zuständige Stelle, noch das Mensapersonal
erklären konnte, warum dies im Falle von uns Auslandsstudenten nicht der Fall
war und wir Normalpreise bezahlen mussten, die an Restaurantpreise
herankamen. (In der Mensa gibt es übriges Free-Refill Wein aus dem Automaten –
dieser schmeckt dementsprechend.)
Während der anschließenden Stadtführung kann man erste Kontakte knüpfen und
sich auf den Abend vorbereiten. Die ESN, zuständig für die Freizeitgestaltung,
startet mit einer Willkommens-Woche an deren Abenden man unbedingt
teilnehmen sollte, um so die anderen Erasmsus-Studenten besser
kennenzulernen. Zu den Ausflügen der ESN lässt sich sagen, dass wenn man Wert
auf kulturelle Ausflüge legt, diese selbst organisieren sollte. Um aber auch das
Erasmus-Leben an sich zu genießen ist ein gelegentlicher Ausflug in der großen
Gruppe der Erasmsus-Studenten durchaus zu empfehlen.
Die Prüfungsphase ist angenehm in zwei Termine unterteilt, auf die man sich seine
Klausuren aufteilen kann. Die Italienisch-Sprachkurse sind ab B2 sehr
anspruchsvoll und man sollte aktiv mitlernen, um für die Prüfung gewappnet zu
sein.
Darüber hinaus haben wir viele Tagesausflüge in verschiedene Städte Oberitaliens,
wie das traumhafte Bergamo, Bologna oder Venedig unternommen. Auch das
gelegentliche Grillen am Gardasee gehörte zu den Highlights. Die Stadt Verona an
sich hat einiges zu bieten. Um die Stadt nochmal aus einer anderen Perspektive
kennenzulernen ist eine Fahrt im Schlauchboot auf der Ätsch, die um den
Stadtkern verläuft, zu empfehle. Auch wenn dies nicht wirklich etwas mit
Wildwasserfahren zu tun hat, ist dies mit 15€/ Person jedoch eine sehr
erschwingliche Abwechslung.
Was das tägliche Essen angeht, kann man günstig „Aperitivo“ essen (Getränk
zahlen, kostenlos essen) oder selbst kochen empfehlen. (An der Piazza Isolo gibt
es einen tollen Gemüsehändler der günstig und gut ist.)
Die beste Pizza gibt es meiner Meinung nach im Redentore – die Pizza Pescatore
ist die beste Pizza „frutti di mare“, die je erschaffen wurde. Das beste Eis hingegen
findet man im LaRomana.
Zur Universität selbst ist anzumerken, dass man als WIWI/Business ManagementStudent um BWL-Fächer zu belegen nach Vicenza fahren müsste. Daher ist
anzuraten Fächer aus dem Bereich Economics zu belegen, welche in Verona
gelehrt werden.
Hier habe ich die Fächer International Business Management, Applied Industrial
Economics und Risk Management belegt. Diese Fächer wurden alle auf Englisch
gelesen, was sich im Nachhinein als sehr gut erwiesen hat, da die italienischen
Fächer sprachlich wirklich sehr anspruchsvoll gewesen wären. Im Rahmen von
International Business Management können zwischen 0 und 3 Bonuspunkte für
die Klausur erworben werden. Hierfür muss zu einem selbstgewählten Projekt ein
Business Plan auf- und vorgestellt werden. Dies ist zwar viel Arbeit, war jedoch
auch sehr amüsant, da die verschiedenen Projekte sehr abwechslungsreich waren.
Im Fach Applied Industrial Economics, das sehr mathematiklastig war, muss ein
Vortrag über ein Paper gehalten werden. Dieses kann man aus einem kleinen Pool
der zuvor hochgeladen wurde, ausgewählt werden und zählt anschließend 30%
der Prüfung.
Für Risk Management gibt es bereits vor Beginn der offiziellen Vorlesung einen
Bonuskurs der von einem sehr sympathischen belgischen Dozenten abgehalten
wird. (Vorsicht hier herrscht Anwesenheitspflicht!) Anschließend müssen als
Hausaufgabe einige Aufgaben bearbeitet werden um Bonuspunkte zwischen 0 und
3 zu erreichen.
Die Fächer International Business Management und Risk Management kann ich
sehr empfehlen, allerdings muss ich zu Applied Industrial Economics sagen, dass
der Arbeitsaufwand mit 9ECTS zu hoch ist.
Die Online-Plattform zum Download der Dokumente der Kurse, vergleichbar mit
WueCampus heißt elearning.univr.it (Die Zugangsdaten befanden sich im
Willkommenspaket, das man vom International Office in Verona bei der
Anmeldung am ersten Tag bekommt.) und die E-Mail Plattform Zimbra Verona. Zu
Zimbra ist anzumerken, dass man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen sollte,
wenn die Meldung erscheint, dass das Passwort oder Name falsch wären. Diese
Meldung kann lockere 30 Male auftreten bis das einloggen möglich und die Emails
angezeigt werden. Auch für die Elearning Plattform ist zu empfehlen alle Dateien
regelmäßig aktualisiert herunterzuladen, da diese oft nicht erreichbar ist.
Im Endeffekt lässt sich konstatieren, dass man einfach die Ruhe bewahren muss,
denn am Ende klappt dann doch immer alles.
Das Semester in Verona hat mich durch den interkulturellen Austausch menschlich
weitergebracht, mich gelehrt noch mehr Rücksicht auf kulturelle Unterschiede zu
legen und gewisse Dinge etwas lockerer zu nehmen.
Im Wintersemester sollte man sich jedoch keinen Illusionen hingeben. Während
im September/ Oktober ist noch gelegentliches Baden am Gardasee möglich ist,
schwenkt das Wetter ab November um und es bleibt den gesamten Winter über
nass-kalt. In Verona ist normalerweise nicht mit Schnee, sondern mit Regen und
dem berühmten Nebel zu rechnen. Wer also lieber die Wärme mag, sowohl
menschlich als auch wetterbedingt, sollte eine Universität im Süden Italiens
vorziehen, oder für warmes Wetter im Sommersemester nach Verona gehen.
Verona als Wahl für ein Auslandssemester bereue ich nicht. Durch die zentrale
Lage in Oberitalien kann man viele interessante Städte bereisen und die Stadt an
sich, hat einiges an Kultur zu bieten. Noch lange werde ich von den geschlossenen
Freundschaften profitieren und an diese Zeit zurückdenken.
La vita è bella!