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Bowling-Weltmeisterschaft der Senioren 2015 Vom 24. – 30 August 2015 wurde im Sam's Town Hotel, Gambling Hall und Bowling Center in Las Vegas (USA) zum zweiten Mal eine Bowling-Weltmeisterschaft für Senioren durchgeführt. Die Damen und Herren kamen aus 33 Nationen, gespielt wurde in den Disziplinen Einzel, Doppel und Viererteam. Das deutsche Team bestand aus den Damen Martina Beckel, Gisela Insinger, Uschi Diekhoff und Beate Möller sowie den Herren Frank-Peter Frey, Klaus-Uwe Lischka, Holger Ohlrogge und Uwe Tscharke. Als Teammanager war der Bundesseniorenund Versehrtenwart der DBU, Jochen Diekhoff, mit dabei. Es war eine deutlich aufgewertete Weltmeisterschaft in Las Vegas. Aufgewertet deshalb, weil die Amerikaner fest davon überzeugt sind, dass Bowling olympisch wird und sie deshalb eine extrem professionelle WM durchführen wollten. Ballchecks, Kleiderordnung, Abläufe - alles war perfekt durchgeplant. Die Ölbilder waren sehr anspruchsvoll und schon beim offiziellen Training konnte man absehen, dass Rekordergebnisse hier nicht zu erwarten waren. Die fehlerfreien Maschinen, die perfekt ablaufende Technik und die Organisation waren beispielhaft. Aber die deutschen Bowler gingen guten Mutes und optimistisch an die Aufgabe heran. Die Erwartung, mit Bowling-Legenden wie Johnny Petraglia auf der Bahn zu stehen, macht die Teilnahme zu einem besonderen Erlebnis. „Bowling goes Olympia“ Bereits bei der Teamleitersitzung zu Beginn des Wettbewerbes hatte World Bowling Präsident Kevin Dornberger darauf hingewiesen, dass nicht nur hier und jetzt, sondern dauerhaft am Image des Bowlingsports gearbeitet werden müsse. Dazu gehört zum Beispiel auch das Auftreten der Spieler und Offiziellen, die Beachtung aller Regeln sowie das Demonstrieren der Abläufe auch für unbeteiligte Zuschauer und die Presse. Dornberger äußerte ferner die Hoffnung, dass die 50%-Chance auf die Olympiateilnahme 2020 in Tokio ausreicht. Unsere deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich achtbar geschlagen. Zunächst taten sich alle im Einzel schwer, aber nicht nur sie, auch die anderen Spieler wie Petraglia (ein Spiel von 163 Pins, Schnitt 184 Pins) oder der Finalist der letzten WM Chinner aus Australien (149 Pins, Schnitt 180 Pins) hatten Probleme und zeigten, wie schwierig die Verhältnisse waren. Frank-Peter Frey (1165 Pins, Schnitt 194,1 Pins) und Martina Beckel (1151 Pins, Schnitt 191,8 Pins) waren die besten deutschen Teilnehmer. Große Freude über Silber im Damen-Doppel Umso sensationeller und erfreulicher war der Gewinn der Silbermedaille von Martina Beckel und Gisela Insinger. Mit 1198 Pins (Martina) und 1137 Pins (Gisela) landeten die beiden auf dem 2. Platz und spielten im Halbfinale gegen die US-Ladies Robin Romeo und Tish Johnson. Hier erzielten beide genau 210 Pins und besiegten die favorisierten Amerikanerinnen deutlich. Im Finale waren dann die beiden anderen amerikanischen Bowlerinnen Paula Vidad und Lucy Sandelin einen Deut besser und gewannen mit 430 : 417 Pins. Die Freude über diese Medaille war riesig beim ganzen deutschen Team. Im Doppel der Herren erzielten Frank-Peter Frey und Holger Ohlrogge mit dem 7. Platz und einem Schnitt von 203,3 Pins einen tollen Erfolg, nur sieben Pins fehlten zur Teilnahme am Finale der besten Vier und den Medaillenrängen. Im Wettbewerb der Mannschaften konnten unsere Teams nicht mit den Favoriten mithalten, die unterschiedlich geölten Wechsel-Bahnen waren besonders schwer zu bespielen. Immerhin konnten die Herren auf Platz 9 wenigstens die Gruppe der besten 10 erreichen. Für das Masters-Finale qualifizierten sich nur Gisela Insinger auf Platz 23 und Martina Beckel auf Platz 7. In der ersten Finalrunde (sechs Spiele) schaffte es Martina auf Platz 6 in die Runde der letzten Acht, das war eine tolle Leistung. Während Gisela mit 267 Pins das beste Spiel der ganzen Finalrunde ablieferte, leider aber nicht weiterkam, spielte Martina eine starke RR-Runde und konnte vier der sieben Spiele gewinnen. Sie verpasste das große Finale der letzten Vier nur knapp und belegte den hervorragenden 5. Platz bei der WM 2015. Insgesamt war das deutsche Team eine wunderbar zusammenpassende Einheit, alle waren bei den Spielen der Übrigen als Fans anwesend, jeder unterstützte den Anderen so gut wie möglich. Auf Wiedersehen in München 2017 Eine erfolgreiche Senioren-Weltmeisterschaft in Las Vegas (USA) ist zu Ende – die Vorfreude auf die WM 2017 in München war bei der Übergabe an Deutschland spürbar. Beim abschließenden Bankett, das sehr feierlich und in großem Rahmen im alten Sam´s Town Hotel abgehalten wurde, wies Kevin Dornberger noch einmal ausführlich auf notwendige Änderungen im Auftreten hin: es dürfe nicht sein, dass Außenstehende beim Besuch einer Bowling-Veranstaltung denken, hier werde gerade ein Wettbewerb im Rauchen oder Biertrinken abgehalten. Zum Schluss übergab Dornberger den Staffelstab für die nächste WM in München 2017 an Deutschland, Jochen Diekhoff erhielt die symbolische Fahne des WMKomitees. In zwei Jahren müssen wir uns große Mühe geben, um das Niveau dieser Weltmeisterschaft zu erreichen, es zu übertreffen ist kaum möglich. Viele Teilnehmer gaben bereits ihre Zusage für München, diese Weltmeisterschaft in Europa wird sicher auch weitere Länder zur Teilnahme bewegen. Bericht von Gisela Göbel und Jochen Diekhoff Bundessenioren- und Versehrtenwart der DBU e.V.