Predigt zu Gen 32,23-33 am 07.07.2013, 6. Sonntag nach Trinitatis

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Predigt zu Gen 32,23-33 am 07.07.2013, 6. Sonntag nach Trinitatis
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Jochen Flebbe
Predigt zu Gen 32,23-33 am 07.07.2013, 6. Sonntag nach Trinitatis
Bedecke deinen Himmel, Zeus,
mit Wolkendunst!
Und übe, Knaben gleich,
der Disteln köpft an Eichen dich und Bergeshöh'n.
Musst mir meine Erde
doch lassen steh'n,
und meine Hütte,
die du nicht gebaut,
und meinen Herd,
um dessen Glut
du mich beneidest.
Ich kenne nichts Ärmeres
unter der Sonn' als euch Götter!
Ihr nähret kümmerlich Euch
von Opfersteuern und Gebetshauch,
und darbtet,
wären nicht Kinder und Bettler und hoffnungsvolle Toren.
Ich dich ehren, Zeus? Wofür?
Hier sitz ich, forme Menschen
nach meinem Bilde,
ein Geschlecht, das mir gleich sei,
zu leiden, zu weinen,
genießen und zu freuen sich.
Liebe Gemeinde,
Prometheus formuliert in diesem Gedicht Goethes paradigmatisch die Absage des neuzeitlichen
Menschen an Gott. Nicht der sprechende Prometheus, der dichtende Goethe ist hier der eigentliche
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Titan. Er tritt als Mensch den Göttern offen und selbstbewusst entgegen. Nichts ist mehr zu spüren
von dem unendlichen Unterschied zwischen Gott und Mensch, zwischen Schöpfer und Geschöpf.
Goethe sagt sich los von der Jahrtausende alten Abhängigkeit des Menschen von Gott, von der
demütigen Unterordnung unter Gott. Es wird Abschied genommen von der Theonomie des
Menschen und seine Autonomie wird überschwänglich begrüßt. Der Mensch ist sein eigener Herr,
sein eigenes Maß und sein eigenes Ziel. Frei tritt er Gott entgegen und selbstbewusst, nicht einmal
gleichberechtigt, sondern sogar Gott überlegen. In der jugendlichen Erfahrung seiner eigenen Kraft
und Möglichkeiten entledigt sich der Mensch Gottes. Der Mensch muss sich von Gott nichts sagen
lassen, er muss ihm nicht in dankbarer Demut und ehrfurchtsvoller Schuldigkeit begegnen, denn er
hat sein Leben selbst in die Hand genommen. Er vermag es selbst, sich und sein Leben nach seinem
Bilde zu formen – und nicht nach dem Bilde Gottes. Weit weg sind hier die Portale der
Kathedralen, über denen Christus als Weltenrichter thront und die Gläubigen des memento mori
und des memento dei gemahnt.
Der neuzeitliche Goethe formuliert eine Erfahrung, die auch die Erfahrung des modernen Menschen
ist. Der Mensch erfährt sich als Gestalter von Welt und Leben, als Schöpfer und Administrator, als
Urheber und Bauherr. Seine Möglichkeiten sind so groß, dass es keines Gottes bedarf, er kann ganz
auf sich selbst schauen, ein demütiger, furchtsamer oder dankbarer Blick zum Himmel ist für ihn
nicht nötig. Das Moderne an Goethes Gedicht Prometheus wird im Übrigen auch daran sichtbar,
dass es sich nicht reimt. Das ist die Autonomie, die Freiheit und die Selbstgewissheit des modernen
Menschen. Er muss nicht der vorgegebenen Form folgen. Hier folgt der Mensch nicht dem, was
Gott ihm vorgeschrieben hat, er antwortet nicht gehorsam und demütig auf die Gaben und
Vorgaben Gottes, ohne die er nicht durchs Leben käme. Er gestaltet selbstbewusst und selbstgewiss
seinen eigenen Text nach seinen eigenen Regeln. Es gibt ein Leben vor dem Tod, das der Mensch
selbstbewusst gestaltet und zu dessen Ausführung er niemandem braucht. Kein Wunder, dass
Prometheus der einzige Heilige ist, den Karl Marx anerkennt. #
In diesem Licht betrachtet, wird auch Jakobs Kampf mit Gott am Jabbok zu einem neuzeitlichen
Text:
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Und Jakob stand auf in jener Nacht, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde und seine elf
Söhne und zog über die Furt des Jabbok; 24 und er nahm sie und führte sie über den Fluß und führte
hinüber, was er hatte. 25 Und Jakob blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die
Morgenröte heraufkam. 26 Und als er sah, daß er ihn nicht überwältigen konnte, schlug er auf sein
Hüftgelenk; und das Hüftgelenk Jakobs wurde verrenkt, während er mit ihm rang. 27 Da sagte er:
Laß mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen! Er aber sagte: Ich lasse dich nicht, Du segnest
mich denn. 28 Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Er sagte: Jakob. 29 Da sprach er: Nicht mehr
Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gerungen
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und hast überwältigt. 30 Und Jakob fragte und sagte: Teile mir doch deinen Namen mit! Er aber
sagte: Warum fragst du denn nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort. 31 Und Jakob gab der
Stätte den Namen Pnuel: denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele
ist gerettet worden! 32 Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pnuel vorüberkam; und er hinkte an
seiner Hüfte.
Ausgerechnet diese Erzählung, die sich ganz archaisch und mythisch geriert, mit einer primitiven,
geradezu dinglichen Auffassung von Gott, erscheint mir als der modernste Text des Alten
Testaments. Ausgerechnet diese anstößige Erzählung mit ihren Ecken und Kanten scheint mir ein
Text zu sein, in dem die Schilderung des Verhältnisses von Gott und Mensch für den modernen
Menschen zurechtgeschliffen wurde. Der moderne Mensch kann sich das Verhältnis von Gott und
Mensch realistischer Weise nur so vorstellen, wie es in der Erzählung von Jakobs Kampf am Jabbok
geschildert wird.
Jakob tritt hier Gott gleichberechtigt gegenüber, unabhängig und frei. Gott und Mensch stehen auf
einer Ebene. Der Kampf ist ausgeglichen. Gott und Mensch sind sich ebenbürtig. Es ist nichts zu
lesen von dem unendlichen Unterschied zwischen Gott und Mensch. Hier ist der Mensch nicht das
Geschöpf, das sich abhängig von der Gunst und der Gnade des Schöpfers findet, das nicht dem
eigenen Willen folgen, sondern sich dem Willen Gottes ergeben soll. Hier ist der Mensch nicht der,
der auf Gottes Ruf immer brav antwortet: Hier bin ich und demütig den Weg geht, den Gott ihm
vorschreibt. Hier ist der Mensch nicht der, der nur durch Gottes Hilfe über die Furt kommt, und
ohne ihn verloren wäre. Hier ist der Mensch noch nicht einmal als wenig niedriger als Gott
geschildert, nein hier steht der Mensch mit Gott auf einer Stufe, Mensch und Gott begegnen sich
auf Augenhöhe. Gleichberechtigt, selbstbewusst und auch gleich stark ringt Jakob mit Gott. Es gibt
keinen Gewinner in diesem Kampf. Es gibt keinen Sieger und keinen Besiegten, es gibt nicht ein
Oben des Stärkeren und ein Unten des Unterlegenen.
Die alte Erzählung von Jakobs Kampf mit Gott bietet, anders als viele andere biblische Erzählungen
und Gottesbilder, dem modernen Menschen eine Hilfe, einen Zugang zu Gott. In diese Erzählung
sind unsere Erfahrungen mit Gott eingeholt. Hier sind die Erfahrungen derer eingeschrieben, für die
Glaube und Theonomie nicht so selbstverständlich zur Wirklichkeit gehören wie für den biblischen,
den antiken, den mittelalterlichen Menschen. Alles, was für den biblischen und mittelalterlichen
Menschen selbstverständlich ist, alles was dem modernen Menschen fremd ist, dass fehlt hier: Die
Selbstverständlichkeit mit der Abraham Gott anerkennt, ihm glaubt und seinen Sohn bindet, das
fromme Verstummen Hiobs mit dem er sich in die Allmacht und die Überlegenheit des Schöpfers
fügt, das demütige Danken der Maria, die erst und allein durch Gottes Gnade zu dem wird, was sie
ist.
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Jakob am Jabbok hingegen ringt mit Gott. Hier ringt der Mensch mit Gott. Das ist die Situation des
modernen Menschen. Für uns ist Gott nicht selbstverständlich, wir ringen mit Gott und der Frage
nach Gott. Wir ringen mit Gott, weil uns die Selbstverständlichkeit des Gehorsams und der
Theonomie des Menschen verloren gegangen ist. Wir ringen, weil wir aus Erfahrungen der eigenen
Möglichkeiten und der Machbarkeit der Dinge leben. Wir gehen aus von der Autonomie des
Menschen. Wir verdanken unser Leben nicht mehr Gott, sondern den Ärzten, unseren Wohlstand
und unseren Lebensentwurf uns selbst und unserer Arbeit. Goethe nennt es beim Namen. Hier
sitzen wir und formen Menschen, nach unserem Bilde. Unserem Bewusstsein nach bildet nicht Gott
den Menschen, sondern wir formen ihn. Genetisch bearbeiten wir ihn, über unseren Lebensweg
entscheiden wir. Wir machen einen Lebensentwurf und formen ihn nach unserem Bilde. Unser
Willen geschehe bei der Gestaltung unseres Lebens.
So sind wir frei und autonom und bedürfen Gottes nicht. So wie Jakob am Jabbok. Er selbst hat
seine Familie und sein Hab und Gut durch die Furt gebracht, ohne Gottes Hilfe und ohne Gottes
Widerstand. Als alles erledigt ist, und Jakob allein am Ufer steht, springt ihn Gott an. Gott hat sich
ihm nicht bei der Furtüberquerung in den Weg gestellt. Es geht hier nicht um irgendeinen
Flussdämon, der die Furt bewacht und Menschen am Übergang hindern will und der sich nun Jakob
bei seiner Überquerung in den Weg stellt. Es ist tatsächlich Gott, der, als alles aus eigener Kraft
erledigt ist, Jakob, als er allein ist, einfach anspringt.
Nicht anders springt uns die Gottesfrage an. Dann, wenn alles erledigt ist, wenn wir
innehalten, springt uns diese Frage an. Was ist mit Gott und dem biblischen Zeugnis, das bis heute
nicht verstummt ist? Was ist mit Gott als Größe in meinem Leben? Kann ich Gott vertrauen?
Könnte ich Gott vertrauen? Soll ich glauben, heute? Wäre es besser, ich würde glauben? Wie bei
Jakob springt uns die Gottesfrage an, wenn wir allein sind. Allein müssen wir mit Gott und der
Frage nach Gott ringen, weil wir uns als autonome, aufgeklärte und selbstbestimmte Menschen
unsere Antworten nicht von Autoritäten und Organisationen sagen lassen wollen, sondern sie selbst
finden müssen. Als alles getan ist und Jakob zur Ruhe kommt, springt Gott ihn an, ist er plötzlich
da. In einer ruhigen Minute, wenn wir zur Ruhe kommen im Stress des Tagesgeschäftes und ihm
Abspulen des Lebensfilmes, springt uns die Gottesfrage an, auch bei den Furtüberquerungen von
Tod und Taufe und dem Übergang in ein neues Lebensjahr. Was ist das Leben? Ist das mein Leben?
Woher kommt mir Hilfe? Wo sind meine Ideale? Kann ich vor meinen Ansprüchen bestehen? Hat
Gott Ansprüche an mich?
In den Gesichtern dieser Dämonen springt uns die Gottesfrage einfach an. Und dann
Ringen wir mit Gott, wir ringen mit Gott, weil wir schwer unsere Autonomie, unsere
Selbstbestimmung und unsere eigene Lebensgestaltung aus der Hand geben können. So ringen wir
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wie Jakob, gleichberechtigt, selbstbewusst und eigenständig – und doch erschüttert. Wir lassen uns
nicht so leicht überwinden von der Existenz Gottes und von seinem barmherzigen Zuspruch, aber
wir schaffen es auch nicht, Gott zu überwinden und ihn ein für allemal ad acta zu legen. #
Das ist anders als bei Göthen. Bei Goethe ist die Frage entschieden, der Mensch geht frei und stolz
als Sieger aus dem Kampf hervor. Er hat sich Gottes entledigt und kann ungehemmt, in seiner
vollen Kraft und unversehrt von der Gottesfrage über die Erde schreiten.
An diesem Punkt erscheint mir die Jabbokerzählung realistischer. Auch in ihr steht der Mensch
gleichsam in seiner Autonomie vor Gott. Weder demütig, noch abhängig, noch gehorsam tritt er
Gott gegenüber, aber frei und selbstbewusst, auf die eigenen Kräfte und Leistungen verweisend.
Aber hier ist der Kampf nicht entschieden. Die Auseinandersetzung des Menschen, des modernen
Menschen mit Gott wird realistischer als ein andauerndes Ringen geschildert, als ein Ringen bei
dem Niemand die Oberhand gewinnen kann. Immer wieder springt uns die Gottesfrage hinterrücks
wieder an, so wie Gott Jakob am Jabbok. Wie im Kampf am Jabbok bleibt die Gottesfrage als eine
bleibende Wunde im Leib des modernen Menschen. Wir gehen nicht frei und unversehrt, im
mächtigen Besitz all unserer Kräfte, sondern von der Gottesfrage versehrt durchs Leben.
An dieser Stelle wird Jakob zum Stammvater Israels und sein Name wird zum Namen des Volkes.
Das Programm des Namens lautet weder: Jehoschua noch Timotheus, nicht Gotthelf und nicht
Fürchtegott. Das Programm des Namens lautet: Mit Gott hast du gerungen. Der Heilige ist hier
nicht der vollkommen Fromme, der selbstverständlich Glaubende. Heilig gesprochen wird an dieser
Stelle der Zweifler, der der sich anspringen lassen hat von der Frage nach Gott und sein Leben lang
mit Gott ringt.
Ringend mit Gott fragt Jakob nach dem Namen. Auch hierin erweist er sich als moderner Mensch.
Wenn wir als moderne Menschen schon nicht loskommen von der Gottesfrage, dann wollen wir die
Sache wenigstens beim Namen nennen können. Dann wollen wir ihrer durch Wissen und
Erforschung habhaft werden. Wenn sich schon etwas nicht besiegen und wegdiskutieren lässt, dann
wollen wir es wenigstens durch Wissen und Erforschung beherrschen. Aber so wie Gott dem
ringenden Jakob seinen Namen verweigert, verweigert er auch uns das Wissen über sich.
Damit bleibt Gott in doppelter Weise unbefriedigend für uns Menschen heute. Einerseits kommen
wir nicht los von ihm, die Gottesfrage überfällt uns und wir ringen mit ihr, nur um von ihr versehrt
zu bleiben. Andererseits versagt an dieser Stelle gerade das, was den modernen Menschen so stark
in seinem Auftreten in der Welt gemacht hat. Dass er den Dingen habhaft werden kann, indem er
sie erforscht. Dass er sich durch Wissen einen Begriff von ihnen machen, und die Dinge so
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beherrschen und sich dienstbar machen kann. Aber Gott lässt sich gerade nicht auf einen Begriff
bringen, er entzieht sich unseren Forschungen, mit denen wir seiner habhaft werden wollen. Gottes
mit einer Begrifflichkeit Herr werden zu wollen, ist zwecklos – was fragst Du mich nach meinem
Namen? Das was den modernen Menschen stark macht, scheitert bei der Gottesfrage kläglich.
Stattdessen antwortet Gott Jakob mit seinem Segen. Wenn wir etwas von Gott haben können, wenn
Gott uns etwas lässt, dann ist es sein Segen. Gott hinterlässt uns nicht einen Begriff, mit dem wir
ihn klassifizieren, kategorisieren, benennen und verwenden könnten. Gott hinterlässt und nur seinen
Segen.
Segen meint aber ein unermessliches, ein nicht zu quantifizierendes, ein nicht zu berechnendes
Wirken Gottes. Segen ist nicht messbar, Segen ist nicht objektivierbar. Segen ist eine
Vertrauenssache, eine Erfahrungssache, eine Deutungskategorie. Aus der Gottesfrage wird so die
Frage, ob ich meinem Leben nicht eine bestimmte Deutung geben kann. Um die Deutung von
Erfahrungen geht es, – und vielleicht wie bei Jakob um rückblickende Deutung. Nur im Nachhinein
kann Jakob sagen, ich habe Gott von Angesicht gesehen und meine Seele ist gerettet worden. So
wird aus der Gottesfrage die im Nachhinein gestellte Frage: Hast Du nicht Gutes erfahren? Die
segensreiche Deutung des Guten im Nachhinein - auch das spricht gegen unseren Versuch vom
Wissen und Festhalten Gottes. Was fragst Du nach meinem Namen meint doch wohl soviel wie:
Warum versuchst Du mich zu begreifen und lässt Dir nicht am Guten genügen?
Wir bleiben also wie Jakob, versehrt mit der Gottesfrage und gesegnet mit der Frage nach dem
Guten: Hast Du nicht dieses verspüret?
Am Ende bleibt eine merkwürdige moderne und seltsam archaische Geschichte mit ebenso luziden
wie dunklen Zügen. Es geht uns die Sonne auf und wir hinken. Gott springt den Menschen an und
stellt sich gegen seinen eigenen Mann. Gott schlägt Jakob auf die Hüfte und er segnet ihn. Gott ist
Gegner und Helfer in einem. Auch damit liegt die Erzählung im Abseits der Erzählungen, die wir
sonst immer gerne hören und verbreiten, Erzählungen vom lieben Gott. Aber Gott ist mehr. Der
eine Gott ist nicht nur so, wie wir ihn uns vorstellen und wie wir ihn gerne hätten. Er verrät uns
seinen Namen nicht, dass wir ihn nicht etwa messen und fassen. So kommt nicht nur Gutes von
Gott, sondern auch Schlechtes, nicht nur Glaube, sondern auch Zweifel. Eine solche Rede von Gott
ist ein Realismus, der die Deutung unseres Lebens auf Gott erst möglich und tragfähig macht. Denn
wir erleben unser Leben nicht nur gut. Uns geht nicht nur die Sonne auf, wir hinken auch. Gott ist
Helfer und Gegner in einem.
Insofern sich Gott uns als Gegner entgegenstellt, ermöglicht er dem modernen Menschen einen
Zugang zu sich. Der Mensch kann in seiner Erfahrung von Autonomie und Freiheit Gott
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gegenübertreten und mit ihm ringen, gleichberechtigt und frei, in allen Erfahrungen die er gemacht
hat, in den guten und den schlechten und in allen Fragen, die er stellen kann, in den guten und in
den schlechten.
Dass wir am Ende dieses Ringens rückblickend sagen können:
Ich habe Gott von Angesicht gesehen und meine Seele ist gerettet worden, das wünsche ich uns
allen.
Amen

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