090225 Wald und Wohlleben BR
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Innovativer Forstbetrieb: Wirtschaftlichkeit im Einklang mit der Natur |... 1 von 4 Startseite Unternehmen Radio- & TV-Programm Sendungen A-Z R a d io Bayerischer Rundfunk file:///C:/Dokumente%20und%20Einstellungen/Henke/Anwendungsdat... Newsletter F e r ns e h e n B R - M e d ia t h e k Bayern 1 Bayerisches Fernsehen Live Bayern 2 BR-alpha Audio Bayern 3 Bayerntext Video Bayern 4 Klassik B5 aktuell Foto Podcast on3radio 26.03.2009 Aktuell Sport Ratgeber Bayern Wissen Kultur Jugend Bayerisches Fernsehen BR-online Bayerisches Fernsehen Unser Land Innovativer Forstbetrieb Textgröße T T T Innovativer Forstbetrieb Unser Land Landwirtschaft Landwirtschaft heute Biolandbau Nutztierhaltung Forstwirtschaft Umwelt Energie & Klima Wasser & Boden Arten & Lebensräume Wirtschaftlichkeit im Einklang mit der Natur Einer Gemeinde in der Eifel ist ein einzigartiges Experiment gelungen: Ihr Wald wird naturnah bewirtschaftet und wirft trotzdem satte Gewinne ab. Dazu trägt nicht allein die Holzwirtschaft bei, sondern auch Dienstleistungen, wie Survival-Workshops oder Waldbestattungen. Für Forstbetriebe ein Vorbild für die Zukunft? Ein Beitrag von Norbert Haberger Stand: 27.02.2009 Gentechnik Verbraucher Verbraucherschutz Gesundheit Ernährung Rezepte Garten & Pflanzen Pflanzenportraits Pflege & Pflanztipps Gartengestaltung Freizeit Freizeittipps Haustiere Menschen Handwerk & Hobby Landleben Kontakt Bayerisches Fernsehen I nhalt Politik & Wirtschaft Film & Serie Sport & Freizeit Tiere & Natur Kabarett & Comedy Tipps & Ratgeber Bürgersendungen Heimat S endungen Rundschau Abendschau Dahoam is Dahoam quer Gesundheit! Unter unserem 26.03.2009 12:30 Innovativer Forstbetrieb: Wirtschaftlichkeit im Einklang mit der Natur |... 2 von 4 file:///C:/Dokumente%20und%20Einstellungen/Henke/Anwendungsdat... Himmel Blickpunkt Sport Sendungsinfo Unser Land Jeden Freitag um 19.00 Uhr! [Bayerisches Fernsehen] Alle Sendungen S ervi ce Programm Programmtipps Sendeschema Sendefrequenzen Video & Multimedia Bayerntext Newsletter Team Kontakt Wiederholung Samstags um 11.45 Uhr. [Bayerisches Fernsehen] Wiederholung Samstags um 16.15 Uhr. [BR-alpha] Förster Peter Wohlleben betreut das 1300 Hektar große Forstrevier der Gemeinde Hümmel in der Eifel, das auf seine Initiative hin seit ein paar Jahren auf Ökologie ausgerichtet ist. Weniger Arbeit - mehr Profit Den Fichtenbestand bewirtschaftet Peter Wohlleben ähnlich wie andere Förster: Die Bäume werden ab einer bestimmten Größe gefällt und verkauft. Insgesamt arbeitet man hier aber profitabler als anderswo. Rund 75 000 Euro im Jahr werden bei den Jungwäldern eingespart. Denn die jungen Bäume müssen nicht mit Zäunen vor dem Wild geschützt werden. Kultur- und Jungbestandspflege sind nicht nötig. Die Arbeit im Wald setzt erst mit der Holzernte ein. Wie kommt das? "Wald vor Wild" heißt die Devise Junge Bäume können in diesem Wald ungestört wachsen, weil es viel weniger Rehe und Wildschweine gibt, die sie kahl fressen. Die Jäger - Gemeindebürger mit Jagdschein haben die Tiere radikal abgeschossen und den Wildbestand an die Zeiten angepasst, als noch Wölfe und andere Raubtiere für ein natürliches Gleichgewicht sorgten. Ein Reh oder ein Wildschwein pro Quadratkilometer - das wäre eine natürliche Walddichte, meint Peter Wohlleben. Zitat Förster Peter Wohlleben "Mittlerweile haben Jäger einen Bestand herangezüchtet, der um das zehn bis 50fache höher ist. Also eine unglaubliche Zahl. Damit sie mehr Trophäen an die Wand nageln können. Im deutschen Durchschnitt sind Rehe, Hirsche, Wildschweine keine Wildtiere mehr. Das sind Haustiere, sie werden gefüttert. Es gibt Berechnungen, dass pro geschossenes Wildschwein ungefähr 130 Kilo Mais draußen gefüttert werden. Das ist im Prinzip eine intensive Masthaltung, die da betrieben wird." Wälder, wie sie früher mal waren Ein Großteil des Forstreviers besteht aus Fichtenmonokulturen. Doch das soll sich ändern. Denn die Fichte ist eine Taiga-Baumart, die hierzulande zur Plantage verkommen ist, sagt Peter Wohlleben. Sie wird jetzt aber nicht im Kahlschlag beseitigt, sondern allmählich überführt in das, was es hier früher gab Buchenwälder. Waldarbeit mit Pferden 26.03.2009 12:30 Innovativer Forstbetrieb: Wirtschaftlichkeit im Einklang mit der Natur |... 3 von 4 file:///C:/Dokumente%20und%20Einstellungen/Henke/Anwendungsdat... Die Bäume werden in Hümmel in Handarbeit gefällt. Schwere Holzerntemaschinen, die so genannten Harvester, kommen nicht in den Forst, denn sie verdichten den Boden so stark, dass er kein Wasser mehr speichern kann. Wie zu Großvaters Zeiten sind hier wieder Pferde im Einsatz. Sie ziehen die Stämme aus dem Wald. Und der Rest? Der bleibt einfach liegen. Anderenorts werden die Baumkronen mit großen Maschinen - mit den Reisigbündlern -eingesammelt, zu Rollen gepresst und in Biomasse-Kraftwerken verheizt. Doch dadurch werden dem Wald Nährstoffe entzogen, sagt Förster Wohlleben. ARD.de Inhaltsverzeichnis Hilfe Kontakt Impressum nach oben Überlebenstraining als Einnahmequelle Pro Jahr macht das Forstrevier einen Gewinn von 800 Euro je Quadratkilometer. Allerdings auch mit Einnahmequellen, die nichts mit der reinen Holzwirtschaft zu tun haben, zum Beispiel dem Überlebenstraining: Wer an einem Wochenende der Zivilisation entfliehen will, kann für 200 Euro auf einer Reisigmatte schlafen, mit der Handsäge Bäume fällen, unter fachkundiger Anleitung ein Blockhaus bauen und lernen, wie man ohne Streichhölzer Feuer macht. Bis vor kurzem schickten sogar große Firmen ihre Manager ab und zu mal in den Wald. Buchenwald - der Natur überlassen Der Buchenwald im Revier von Peter Wohlleben erinnert an einen Urwald - auch wenn er nicht wirklich einer ist. Zitat Förster Peter Wohlleben "Das ist ein Sekundärwald, das heißt ein Wald, in dem der Mensch schon kräftig gefuhrwerkt hat. Ein typischer Urwald pendelt sich nach 500 Jahren in einem ganz stabilen Gleichgewicht ein, wo eben ab und zu mal ein alter Baum stirbt oder auch mal einer umstürzt, aber ansonsten praktisch fast nichts mehr passiert." Diesem Vorbild folgend wird in dem Buchenwald von Menschenhand nichts mehr eingepflanzt - der Wald verjüngt sich immer wieder von selbst. Hier wird auch kein Baum mehr gefällt. Und trotzdem bringt dieser Wald Gewinn. Wie kann das sein? Alternative Ruhestätte Das Geheimnis lüften die kleinen Schilder an den Bäumen, auf denen - wie auf Grabsteinen - Namen stehen. Die Bäume werden quasi als Grabsteine verkauft, man kann sich also zu ihren Füßen in einer Urne beisetzen lassen. Die Grabgebühren errechnen sich aus dem Holzwert des Baumes, hängen also von der Dicke des Stammes ab. Bis zu zehn Urnen finden unter einem Baum Platz. Etwa 500 Euro kostet dann ein Grab. 1200 Menschen haben sich hier in der Eifel bereits bestatten lassen. Für Peter Wohlleben ist der Ruheforst eine Möglichkeit, das alte Waldstück für mindestens hundert Jahre unter Schutz zu stellen und es trotzdem wirtschaftlich zu nutzen. 26.03.2009 12:30 Innovativer Forstbetrieb: Wirtschaftlichkeit im Einklang mit der Natur |... 4 von 4 file:///C:/Dokumente%20und%20Einstellungen/Henke/Anwendungsdat... Zur Übersicht: Bayerisches Fernsehen Drucken RSS Atom 26.03.2009 12:30