090225 Wald und Wohlleben BR

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Innovativer Forstbetrieb: Wirtschaftlichkeit im Einklang mit der Natur |...
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Wirtschaftlichkeit im Einklang mit der Natur
Einer Gemeinde in der Eifel ist ein einzigartiges Experiment
gelungen: Ihr Wald wird naturnah bewirtschaftet und wirft
trotzdem satte Gewinne ab. Dazu trägt nicht allein die
Holzwirtschaft bei, sondern auch Dienstleistungen, wie
Survival-Workshops oder Waldbestattungen. Für
Forstbetriebe ein Vorbild für die Zukunft?
Ein Beitrag von Norbert Haberger
Stand: 27.02.2009
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Förster Peter Wohlleben betreut das 1300 Hektar große
Forstrevier der Gemeinde Hümmel in der Eifel, das auf seine
Initiative hin seit ein paar Jahren auf Ökologie ausgerichtet ist.
Weniger Arbeit - mehr Profit
Den Fichtenbestand
bewirtschaftet Peter
Wohlleben ähnlich wie andere
Förster: Die Bäume werden ab einer
bestimmten Größe gefällt und
verkauft. Insgesamt arbeitet man
hier aber profitabler als anderswo.
Rund 75 000 Euro im Jahr werden
bei den Jungwäldern eingespart.
Denn die jungen Bäume müssen nicht mit Zäunen vor dem Wild
geschützt werden. Kultur- und Jungbestandspflege sind nicht nötig.
Die Arbeit im Wald setzt erst mit der Holzernte ein. Wie kommt
das?
"Wald vor Wild" heißt die Devise
Junge Bäume können in diesem
Wald ungestört wachsen, weil es
viel weniger Rehe und Wildschweine
gibt, die sie kahl fressen. Die Jäger
- Gemeindebürger mit Jagdschein haben die Tiere radikal
abgeschossen und den Wildbestand
an die Zeiten angepasst, als noch
Wölfe und andere Raubtiere für ein
natürliches Gleichgewicht sorgten. Ein Reh oder ein Wildschwein
pro Quadratkilometer - das wäre eine natürliche Walddichte,
meint Peter Wohlleben.
Zitat
Förster Peter Wohlleben
"Mittlerweile haben Jäger einen Bestand herangezüchtet, der um
das zehn bis 50fache höher ist. Also eine unglaubliche Zahl. Damit
sie mehr Trophäen an die Wand nageln können. Im deutschen
Durchschnitt sind Rehe, Hirsche, Wildschweine keine Wildtiere
mehr. Das sind Haustiere, sie werden gefüttert. Es gibt
Berechnungen, dass pro geschossenes Wildschwein ungefähr 130
Kilo Mais draußen gefüttert werden. Das ist im Prinzip eine
intensive Masthaltung, die da betrieben wird."
Wälder, wie sie früher mal waren
Ein Großteil des Forstreviers besteht aus Fichtenmonokulturen.
Doch das soll sich ändern. Denn die Fichte ist eine Taiga-Baumart,
die hierzulande zur Plantage verkommen ist, sagt Peter
Wohlleben. Sie wird jetzt aber nicht im Kahlschlag beseitigt,
sondern allmählich überführt in das, was es hier früher gab Buchenwälder.
Waldarbeit mit Pferden
26.03.2009 12:30
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Die Bäume werden in Hümmel in
Handarbeit gefällt. Schwere
Holzerntemaschinen, die so
genannten Harvester, kommen
nicht in den Forst, denn sie
verdichten den Boden so stark, dass
er kein Wasser mehr speichern
kann. Wie zu Großvaters Zeiten sind
hier wieder Pferde im Einsatz. Sie
ziehen die Stämme aus dem Wald. Und der Rest? Der bleibt
einfach liegen. Anderenorts werden die Baumkronen mit großen
Maschinen - mit den Reisigbündlern -eingesammelt, zu Rollen
gepresst und in Biomasse-Kraftwerken verheizt. Doch dadurch
werden dem Wald Nährstoffe entzogen, sagt Förster Wohlleben.
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Überlebenstraining als Einnahmequelle
Pro Jahr macht das Forstrevier
einen Gewinn von 800 Euro je
Quadratkilometer. Allerdings auch
mit Einnahmequellen, die nichts mit
der reinen Holzwirtschaft zu tun
haben, zum Beispiel dem
Überlebenstraining: Wer an einem
Wochenende der Zivilisation
entfliehen will, kann für 200 Euro
auf einer Reisigmatte schlafen, mit der Handsäge Bäume fällen,
unter fachkundiger Anleitung ein Blockhaus bauen und lernen, wie
man ohne Streichhölzer Feuer macht. Bis vor kurzem schickten
sogar große Firmen ihre Manager ab und zu mal in den Wald.
Buchenwald - der Natur überlassen
Der Buchenwald im Revier von Peter Wohlleben erinnert an einen
Urwald - auch wenn er nicht wirklich einer ist.
Zitat
Förster Peter Wohlleben
"Das ist ein Sekundärwald, das heißt ein Wald, in dem der Mensch
schon kräftig gefuhrwerkt hat. Ein typischer Urwald pendelt sich
nach 500 Jahren in einem ganz stabilen Gleichgewicht ein, wo
eben ab und zu mal ein alter Baum stirbt oder auch mal einer
umstürzt, aber ansonsten praktisch fast nichts mehr passiert."
Diesem Vorbild folgend wird in dem Buchenwald von
Menschenhand nichts mehr eingepflanzt - der Wald verjüngt sich
immer wieder von selbst. Hier wird auch kein Baum mehr gefällt.
Und trotzdem bringt dieser Wald Gewinn. Wie kann das sein?
Alternative Ruhestätte
Das Geheimnis lüften die kleinen
Schilder an den Bäumen, auf denen
- wie auf Grabsteinen - Namen
stehen. Die Bäume werden quasi als
Grabsteine verkauft, man kann sich
also zu ihren Füßen in einer Urne
beisetzen lassen. Die Grabgebühren
errechnen sich aus dem Holzwert
des Baumes, hängen also von der
Dicke des Stammes ab. Bis zu zehn Urnen finden unter einem
Baum Platz. Etwa 500 Euro kostet dann ein Grab. 1200 Menschen
haben sich hier in der Eifel bereits bestatten lassen. Für Peter
Wohlleben ist der Ruheforst eine Möglichkeit, das alte Waldstück
für mindestens hundert Jahre unter Schutz zu stellen und es
trotzdem wirtschaftlich zu nutzen.
26.03.2009 12:30
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