DORIS im GERCKE
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DORIS im GERCKE
Lesung & Gespräch mit unserer Kollegin DORIS GERCKE im Donnerstag - 20. Februar - 19 Uhr Gewerkschaftshaus - Besenbinderhof 62 Eintritt 10 € - ggfs. Erm. - Vorverkauf BÜCHERGILDE Büchertisch, Wein, Selter und Imbiss stehen bereit Anmeldung unter [email protected] oder Vorverkauf Doris Gercke: Tod in Marseille Ein stimmungsvoller Krimi aus der südfranzösischen Mittelmeerstadt. Bella Block, die mittlerweile den Polizeidienst verlassen hat und jetzt als private Ermittlerin in Hamburg arbeitet, bereitet sich auf eine Urlaubsreise in das südfranzösische Marseille vor. Ganz entspannt will sie in der bunten Hafenstadt auf den Spuren bekannter Literaten wandeln. Passt es da nicht wunderbar, dass sie kurz vor der Abfahrt noch auf ein Fest des bekannten Reeders Gerd Omme Nissen eingeladen wird? Doch empört verlässt Bella die Party, als sie mitbekommt, mit welcher Selbstverständlichkeit dort über die anwesenden Prostituierten verfügt wird. In Marseille angekommen, trifft sie eines Nachts zufällig die alte Nini, die Jahrzehnte lang in San Sebastian auf La Gomera lebte und jetzt mit ihrer Freundin Maria Carmen nach Marseille zurückgekommen ist. Leider ist Maria verschwunden und Nini ahnt Böses, denn die junge Frau bewegte sich in eher zwielichtigen Kreisen. Bella hilft Nini bei der Suche und lernt dabei nicht nur den korrupten Polizisten Julien Grimaud kennen, sondern sie begegnet auch Gerd-Omme Nissen wieder. Doris Gercke beschreibt in ihrem Krimi „Tod in Marseille“ den ganz allmählichen Wandel der alten Stadt am Mittelmeer von der vernachlässigten Arbeiterstadt und Heimat vieler dunkler Gestalten zu einer lebenswerten und kulturell attraktiven Hafenmetropole. Gekonnt greift sie dabei auch jene Themen auf, die Marseille literarisch berühmt gemacht haben, sei es durch Anna Seghers „Transit“ oder Jean-Claude Izzos Marseille-Trilogie. Und ebenso melancholisch wie ihr Blick auf die Stadt ist der Fall, mit dem sich ihre Heldin Bella diesmal herumschlagen muss – und an dem sie sich jeden Zahn ausbeißen würde, wenn sie nur etwas tiefer graben würde. Ein stimmungsvoller Krimi, in dem Doris Gercke sich jene Freiheit nimmt, die nur der Urlaub bietet: Die Dinge am Ende einfach auf sich beruhen lassen. Rezension von Silke Schröder Verantwortlich: Wolfgang Rose, Kulturverein im Gewerkschaftshaus Be60, Besenbinderhof 60, 2009 Hamburg