Moerser unterstützt hilfsbedürftige Kinder

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Moerser unterstützt hilfsbedürftige Kinder
MO-L2
RHEINISCHE POST
DONNERSTAG, 11. SEPTEMBER 2014
C2 Moers
Moerser unterstützt
hilfsbedürftige Kinder
TOP KLICKS
1 Lkw im Kreuz Moers umgekippt
2 Flüchtlinge sollen nicht im
Abseits leben
3 Nun kommt das schnelle
Internet für alle
Freddy Fischer unterstützt mit seiner Stiftung deutschlandweit 500
Kinder. Seit 2005 keimte die Idee, Bedürftigen zu helfen. Erst drei Jahre
später war das nötige Geld zusammen, das Projekt zu finanzieren.
4 Kirmesspaß
Diese Artikel wurden gestern auf www.rp-online.de/moers am häufigsten gelesen.
VON KILIAN TRESS
MELDUNGEN
Exhibitionist zeigt sich
an Boschheidgen-Straße
MOERS (RP) Einer 55 Jahre alten
Duisburgerin hat sich am Mittwoch
gegen 11.30 Uhr ein Unbekannter in
schamverletzender Weise gezeigt.
Der Vorfall ereignete sich an der Dr.Hermann-Boschheidgen-Straße.
Als die Duisburgerin ihn ansprach,
flüchtete der Mann in Richtung
Neustraße. Er ist etwa 1,70 bis 1,80
Meter groß, 45 bis 55 Jahre alt, bekleidet mit einer schwarzen Trainingsjacke, einer schwarzen Radlerhose, Turnschuhen und einer
schwarz-weißen Kappe. Der Mann
war mit einem Fahrrad unterwegs.
Hinweise an die Polizei in Moers unter
02841 1710.
SPD-Sprechstunde mit
Ursula Elsenbruch
MOERS (RP) Zu einer Bürgersprechstunde lädt die SPD ein. Heute, 11.
September, steht Ursula Elsenbruch, Ratsmitglied und Vorsitzende des Sozialausschusses, bereit.
Wer mit ihr sprechen möchte, trifft
sie von 14 bis 15 Uhr im SPD-Fraktionsraum 3.084 im Rathaus an.
Das grüne Halstuch ist eines seiner Erkennungszeichen: Freddy Fischer lebt in
FOTO: PRIVAT
Moers und engagiert sich für Kinder und Jugendliche.
MOERS Oft trägt er eine grüne Jacke,
meistens ein grünes Halstuch, aber
immer ein grünes Armbändchen
mit der Inschrift „Wir leben Mitgefühl“. Es ist nicht schwierig zu erraten, was Freddy Fischers Lieblingsfarbe ist. Grün – die Farbe der Hoffnung. Und Hoffnung ist das, was
Freddy Fischer mit seiner gleichnamigen Stiftung Kindern und Jugendlichen geben möchte. Hoffnung auf ein besseres Leben, auf einen guten Schulabschluss, einen
tollen Job – oder einfach rauszukommen aus dem sozialen Elend.
Im Winter 2005 sei der Moerser
nur einige hundert Meter von seiner
Arbeitsstelle in Essen entfernt durch
die Stadt gelaufen, als ihm im Tiefschnee Kinder mit kaputten Schuhen auffielen. „Sofort habe ich ihnen Neue gekauft“, berichtet Freddy Fischer. Es war der Beginn seiner
Hilfsarbeit. Doch dauerte es bis ins
Jahr 2008 um die nötigen 100 000
Euro zur Stiftungsgründung aufzubringen. „Ich hatte viel Glück in
meinem Leben, aber plötzlich habe
ich die andere Seite gesehen“, erklärt Fischer seine Motivation.
Bis heute hat sich das Stiftungsvolumen bald verzehnfacht, rund
80 000 Euro werden in diesem Jahr
für Hilfe, Bildung oder Verpflegung
BOXPROJEKT
15 000 Euro Spenden
durch die Movie Night
Charity Bei der Drive In Movie
Night am 2. September in Essen
von der Road-Stop-Motel-Gruppe
wurden für die Freddy-FischerStiftung Spenden gesammelt.
Spende Mit Hilfe von Sponsoren
und den 900 Besuchern sind über
15000 Euro zusammengekommen. Sie sind für das Don-BoscoBox-Projekt bestimmt.
bereitgestellt. „Eigentlich sollte es
eine stille Stiftung sein, doch haben
wir so viele Menschen ,angefixt’
dass sie permanent gewachsen ist“,
sagt Fischer.
Gestern nahm der Schwafheimer
mit seiner Stiftung in Essen, seiner
Arbeitsstadt, am Firmenlauf teil. Für
jeden erlaufenen Kilometer seiner
60 Teilnehmer gibt es von ihm einen
Euro für die Aktion „Bewegen hilft!“
(RP berichtete). Die Teilnahme am
Marathon ist jedoch nur ein Projekt
von Dutzenden, die die Freddy-Fischer-Stiftung seit der Gründung
2008 initiiert hat oder unterstützt.
In Moers steht der zweifache Familienvater seit der ersten Stunde
auch für den Verein „Klartext für
Kinder ein“. Im August griff er den
Veranstaltern des Freefall Festivals
unter die Arme, um das Musikfest
für Jugendliche zu sichern. Sein bisher wohl größtes und erfolgreichstes Vorhaben ist allerdings das DonBosco-Boxprojekt in Essen-Borbeck. Anfangs mit Schwierigkeiten,
ging das Konzept „plötzlich ab wie
eine Rakete“. Kinder, oft sind sie gewaltbereit, aus sozialschwachen Familien werden dort aufgenommen.
„Die Kinder lernen bei uns Disziplin“, sagt Fischer. Zudem gibt es vor
Ort Hausaufgaben-Hilfe und auch
Abendessen – wenn es sein muss,
für die gesamte Familie.
Und es lohnt sich: „Ein Mädchen
kam zu uns, als sie noch auf der
Hauptschule war. Heute ist sie studierte Innenarchitektin“, berichtet
Fischer mit Freude. Sie bleibt ihm in
Erinnerung. „Sie sagte: ,Danke. Mir
hatte bisher nie jemand eine richtige Chance gegeben’.“ Sie ist ein Beispiel von vielen. Ähnliche Projekte
gibt es in der gesamten Bundesrepublik. Zur Unterstützung seiner
Stiftung bindet Fischer Freunde und
Geschäftspartner ein. Mit der Motelgruppe Road-Stop unterstützt er
beispielsweise an jedem der Standorte in NRW ein soziales Projekt.
Weiterer Artikel zur Spendenaktion
„Bewegen hilft!“ auf Seite C6
Anzeige
„Schüler lesen Zeitung“
geht in die nächste Runde
MOERS (hh) Sechs Wochen lang die
Rheinische Post kostenlos beziehen
und im Unterricht kennenlernen –
das ist das Projekt „Schüler lesen
Zeitung“. Und ab 22. September
machen im Raum Moers/Xanten
fast 170 Schüler der Jahrgangsstufen
sieben bis zehn bei diesem Leseförderprojekt von Rheinischer Post
und Currenta mit. Damit der Unterricht gut vorbereitet ist, lernten beteiligte Lehrer und Schüler jetzt in
einem Auftaktseminar in der Robert-Schumann-Europaschule in
Willich Details des Projekts kennen.
Weitere Schulklassen können noch
bis Montag, 15. September, einsteigen.
Ab dem 22. September kommt die
Rheinische Post kostenlos in die
Klassen, die sich zu dem Projekt angemeldet haben. Die Schüler lernen
nicht nur, wie eine Tageszeitung
aufgebaut ist und wie Journalisten
arbeiten, sie dürfen auch selbst
schreiben. Diese Texte werden im
Internet unter der Adresse www.rp-
online.de/slz, die meisten davon
auch in einer Beilage zur Zeitung
veröffentlicht. Worüber sie schreiben, können die Schüler selbst auswählen. Projektpartner Currenta
bietet Recherchehilfe zu spannenden Themen an: einen Besuch im
Kraftwerk des Chemparks KrefeldUerdingen beispielsweise. RP-Redakteure besuchen die Klassen und
erklären, wie eine Zeitung entsteht.
Schüler können zudem das Druckzentrum der Rheinischen Post besuchen.
Bis Montag, 15. September, können Lehrer der Jahrgangsstufen sieben bis zehn noch Klassen zu dem
Projekt anmelden. Das geht bequem auf www.rp-online.de/slz.
Dort sind weitere Informationen zu
finden. Zu organisatorischen und
pädagogischen Fragen gibt auch
das medienpädagogische Institut
Promedia Wolff Auskunft. Kontakt:
Manuela Kincalo, Telefon 02403
9611613, E-Mail: [email protected].
Currenta-Sprecher Michael Nassenstein (links) stellte beim Einführungsseminar
Themen vor, zu denen das Unternehmen Recherchehilfe bietet. FOTO: ACHIM HÜSKES
Mehr Integrationskurse für Flüchtlinge
MOERS (got) Der Flüchtlingsrat will
seine Arbeit wieder aufnehmen,
nach dem er in den vergangenen
drei Jahren nur wenig Aktivität gezeigt hatte. Grund sind die steigende Anzahl von Flüchtlingen, die aus
Krisengebieten nach Deutschland
und damit auch nach Moers kommen. Am Dienstagabend gab es ein
erstes Treffen im Container des
Bunten Tisches an der Kornstraße,
an dem 40 Personen teilnahmen.
Amar Azzoug berichtete, wo und
wie die Flüchtlinge zurzeit untergebracht sind. Die 285 Flüchtlinge lebten auf engstem Raum, beispielsweise drei Männer in einem Zimmer
mit 19 Quadratmetern, in das drei
Schränke, zwei Betten und eine
Matratze passten. „Selbst einem
Hund stehen nach deutschem
Recht zehn Quadratmeter zu“, kommentierten einige Zuhörer. „Da entsteht zum Teil Lagerkoller“, sagte
Azzoug.
Das unterstrich ein afrikanischer
Flüchtling, der von diesem Leben
auf engstem Raum berichtete, wobei der Sprecher übersetzte. „Ich
fühle mich wie im Knast“, sagte der
Flüchtling. „Ich darf nicht arbeiten
gehen und kann keinen Deutschkurs besuchen. Mit fehlt eine Struktur im Leben.“
Möglichst vielen Flüchtlingen
eine Struktur im Leben zu geben,
war das Ziel, für das sich alle 40 Personen aussprachen. Zum einen will
der Flüchtlingsrat Integrationskurse anbieten. Genauer: Sprachkurse
mit 600 Unterrichtsstunden, um
Deutsch zu lernen. Diese könnten
über die Volkshochschule laufen.
Und so geht’s:
Verschenken Sie Ihre Zeitung
für die Dauer Ihrer Urlaubszeit
an Freunde oder Bekannte
Spenden Sie Ihre Zeitung an
eine soziale Einrichtung
Wunschprämie unter
www.rp-online.de/
urlaubsservice aussuchen
Amar Azzoug (Mitte) ist einer der drei Sprecher des Bunten Tisches.
Fachbereichsleiter Ulrich Steuten
sagte zu, die Organisation dieser Integrationskurse zu übernehmen.
Über Spenden will der Flüchtlingsrat einigen Flüchtlingen diese Integrationskurse ermöglichen, dazu
auch Deutschkurse mit weniger
Stunden. „Die Volksbank Niederrhein hat einen ersten Betrag gestiftet“, sagte Gisela Stoldt. Jetzt suche
der Flüchtlingsrat weitere Spender.
Zu den Sprachkursen kommt die
Begleitung der Flüchtlinge, beispielsweise bei Gängen zu Ämtern
und Ärzten. „Das gibt den Betroffenen eine ungeheure Sicherheit“,
FOTO: KDI
unterstrich Azzoug. So ging am
Ende des Treffens eine Liste herum,
auf der sich Engagierte eintrugen,
die diese Begleitung übernehmen
wollen. Ein drittes Thema, das der
Flüchtlingsrat angehen will, ist die
Unterbringung von Flüchtlingen in
Wohnungen von Privatpersonen
oder Wohnungsbaugesellschaften.
„Dazu bedarf es einer Garantieerklärung von uns“, sagte der Sprecher. „Denn sonst lässt sich kein
Vermieter darauf ein, weil ein
Flüchtling eine Wohnung kurzfristig aufgibt, wenn er Deutschland
verlassen muss.“
AKTION
Awo Kapellen, Karate für Kinder und Jugendliche 15-17, Gymnastik für Jedermann
18-19 Uhr, Telefon 02841 61923, Awo-Begegnungsstätte Kapellen, Ehrenmalstraße 2
Englisch 55plus, Anfänger 18 - 19, Fortgeschrittene 19.30 - 20.30 Uhr, Ev. Gemeindehaus Meerbeck, Bismarckstraße 35b
Jugendhilfeausschuss, Ratssaal Rathaus,
Rathausplatz 1, 16 Uhr
Mobile Arbeitslosenberatung, jeden
Donnerstag von 9 - 12 Uhr, Arbeitsagentur
Ihr Kontakt zu uns:
Leserservice
(Abonnement, Urlaubs- und Zustellservice)
Tel.: 0800 32 32 333 (kostenlos)
E-Mail: [email protected]
Anzeigen- und Mediaservice
Tel.: 0800 2 11 50 50 (kostenlos)
E-Mail: mediaberatung
@rheinische-post.de
Lokal-Redaktion Moers
Tel.: 02841 140628
E-Mail: redaktion.moers
@rheinische-post.de
Zentral-Redaktion
Tel.: 0211 505-2880
E-Mail: redaktionssekretariat
@rheinische-post.de
RHEINISCHE POST
HEUTE IN MOERS
DONNERSTAG
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Moers, Hanckwitzstraße 1, MALZ
Singkreis des VDK, jeden Donnerstag von
15.30 bis 17 Uhr. Auskunft unter: 02841 51328 od. 02102 - 711124, SCI, Barbarastr. 12
DISKUSSION
Amnesty-Gruppe Moers, CVJM Café Pause, Kastell, 20 Uhr
VORTRAG
Arztvortrag von Dr. Krbek über Operation beim Lungenemphysem, Selbsthilfegruppe Deutsch Patientenliga Atemwegserkrankungen, Kapelle Krankenhaus Betha-
nien, Bethanienstraße 21, 19 Uhr
NOTDIENSTE
Feuerwehr: ☎ 112
Polizei: ☎ 110
Ärztlicher Notruf: Bundesweite Notrufnummer ☎ 116117 (kostenfreie Fax-Nummer
für Sprach- und Hörgeschädigte: 0800
5895210)
Apotheken: Barbara-Apotheke, Moers-Repelen, Lintforter Str. 69, ☎ 02841 97450,
Do 9 - Fr 9.
STERBEFÄLLE
Grafschaft
(Beisetzungstermine in Klammern)
zenstraße 84)
Frank Luzius, 63, (Donnerstag, 11. September, 12 Uhr, Hauptfriedhof Moers-Hülsdonk,
Geldernsche Straße 7a)
Heinz-Georg Patzek, 69, (Freitag, 12. September, 10 Uhr, Friedhof Moers-Kapellen
anschließend Seelenamt in der St. LudgerKirche, Bahnhofstraße, Kapellen)
Karl Röhner, 88, (Freitag, 12. September,
12 Uhr, Dorfkirche zu Hoerstgen anschließend Beisetzung auf dem Hoerstgener
Friedhof)
Luise Feltgen geb. Fitzner, 85, (Freitag, 12.
September, 14 Uhr, Hauptfriedhof MoersHülsdonk, Geldernsche Straße 7a)
Redaktion Moers:
Neumarkt 13, 47441 Moers; Redaktionsleitung: Jürgen Stock.
Service Punkt:
KINO
Atlantic Filmpalast, Moers, Haagstraße
60, ☎ 02841 1735600
Die Biene Maja - Der Kinofilm, 15 Uhr.
Die Biene Maja - Der Kinofilm 3D, 17.30 Uhr.
Guardians of the Galaxy 3D, 15, 17.30, 20
Uhr.
Lucy, 20 Uhr.
Sex Tape, 15, 17.30, 20 Uhr.
NIAG-Reisebüro und Kundencenter, Neuer Wall 10,
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