FANGMETHODEN

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FANGMETHODEN
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Die Zapfenfischerei
Beim Zapfenfischen (Stippfischen) wird dem Fisch ein natürlicher Köder mit Hilfe eines Zapfens (Pose) im
freien Wasser angeboten, dies in Fliessgewässern und Seen. Im Urner und im Seelisberger See ist diese
Methode patentfrei (Freiangelrecht). In den Bergseen erlaubt der «Buldo», eingedeutscht von «boule
d’eau», eine mit Wasser gefüllte Plastikkugel, sehr weite Würfe.
Die Grundfischerei
Bei der Grundfischerei wird der meist natürliche Köder auf oder knapp über dem Grund angeboten, was
die Beschwerung der Schnur voraussetzt. An den Urner Fliessgewässern verwendet man dazu
vorwiegend fünf bis sechs Meter lange Ruten, an den Seen eher Wurf- oder Spinnruten.
Die Spinnfischerei
Der Erfolg der Spinnfischerei beruht darauf, dass ein künstlicher Köder durchs Wasser gezogen wird und
die Raubfische dadurch zur Jagd gereizt werden. Dazu verwendet man je nach Grösse der Fische
entsprechend starke Ruten, Rollen und Angelschnüre. Der Vergleich der Katze, die die Maus jagd, liegt
auf der Hand. Die Methode eignet sich praktisch für alle Gewässer.
Das Fliegenfischen
Die hohe Kunst des Fliegenfischens wird an speziellen Kursen vermittelt. Neben der Wurftechnik, die eine
systematische Anleitung und viel Übung erfordert, finden viele Fliegenfischerinnen und –fischer im
Binden der
Fliegen eine faszinierende Herausforderung. Nass- und Trockenfliegen sowie Nymphen und Streamer
imitieren Insekten oder kleinste Fischchen und werden an unsern Fliessgewässern und Bergseen fast
ausschliesslich auf Forellen und Äschen eingesetzt.
Die Hegenenfischerei
Zur Hegenenfischerei verwendet man kleine Imitationen von Insekten, Fischchen oder auch
Fantasiegebilde, maximal sechs Stück von einer Hauptschnur abstehend. Sie werden meist vom Boot aus
ins Wasser gelassen. Durch das senkrechte Bewegen, entweder sachte für Felchenarten oder verspielt für
Egli, werden die Fische zum Anbiss verleitet. Besondere Kenntnisse über die Aufenthaltsorte der
Schwärme sind erforderlich. Im Urner und im Seelisberger See ist auch der Jucker (Pilker) erlaubt.
Ähnlich der Hegenenfischerei wird eine metallene Fischimitation meist senkrecht vom Boot aus auf oder
über dem Grund ruckweise bewegt. Egli, Trüschen, aber auch Hechte schnappen sich die vermeintliche
Beute.
Die Trüschenfischerei
Eine Urner Spezialität ist das Trüschenfischen vom Kiesbagger aus. Seit Anfang dieses Jahrhunderts
werden mit Schwimmbaggern vor der Reussmündung Kies und Sand abgebaut. Die Trüschen suchen
offenbar diesen Lebensraum auf, der durch die Störung des Seegrundes entsteht. Vor allem im Herbst
und Frühwinter sieht man jeweils an Samstagen und Sonntagen Fischerboote am Bagger vertäut. Jucker,
beschwerte Grundangel oder Kombinationen davon werden, mit Würmern reichhaltig versehen, auf
Grund gelassen, bewegt oder
ruhend dargeboten. Dies auf etwa 50 – 70 m Tiefe, wo absolute Dunkelheit herrscht.
Die Schleppfischerei und die Tiefseeschleike
Die Schleppfischerei (Schleiken) ist nur auf dem Urner See erlaubt. Vom Boot aus spannen
schwimmende, schlittenartige Ausleger, Sehunde genannt, die Hauptschnur von der Schleppstange
rechtwinklig zur Fahrtrichtung. An dieser Hauptschnur sind die Seitenschnüre montiert, die mit je einem
Spinnköder versehen
durchs Wasser gezogen werden. Gefangen werden auf diese Weise hauptsächlich Seeforellen und
Hechte. Die Kennzeichnung des Bootes mit einem weissen Ball ist durch die Schifffahrtsverordnung
vorgeschrieben.
Die Tiefseeschleike beruht auf dem gleichen Prinzip. Die Hauptschnur, ein Stahldraht, geht jedoch vom
Boot aus fast senkrecht nach unten, gestreckt durch ein schweres Gewicht. Auf diese Weise können
Tiefen von 60 m und mehr mit Spinnködern befischt werden. Diese Methoden zielt hauptsächlich auf den
Seesaibling, auch Rötel genannt.

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