Tierisches Vergnügen für Groß und Klein

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Tierisches Vergnügen für Groß und Klein
[ PROJEKTE]
Bilder oben (v.l.n.r.): Wolfgang Apel, Ehrenpräsident des Deutschen Tierschutzbundes, heißt die Gäste im Tierschutzzentrum Weidefeld
herzlich willkommen. Bild 2: Der Shanty-Chor Kieler Förde überreicht Dr. Katrin Umlauf, Leiterin des Tierschutzzentrums Weidefeld, eine Spende.
Bild 3: Wolfgang Apel begrüßt die Gänse im Tierschutzzentrum. Bilder unten: Frank Kreische, Christiane Kook und Heike Berreßem vom
Deutschen Tierschutzbund informieren die Besucher an einem Stand. Bild 2: Bei Kaffee und Kuchen lassen die Gäste den Tag ausklingen.
Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld
Tierschutz in Schleswig-Holstein – von der Möwe bis zum Papagei: Unter
diesem Motto öffnete das Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld
des Deutschen Tierschutzbundes am Tag der Offenen Tür seine Pforten.
B
ei bestem Wetter folgten
Hunderte Einheimische und
Urlauber der Einladung des
Deutschen Tierschutzbundes in das
Tierschutzzentrum nach Kappeln
34 du und das tier 5/2014
an der Schlei. Wolfgang Apel, Ehrenpräsident des Deutschen Tierschutzbundes, Ulrich Brüggemeier,
Präsident des Kreises, und Holger
Sauerzweig-Strey, Vorsitzender des
Landesverbandes Schleswig-Holstein, sprachen die Grußworte.
Im Fokus stand in diesem Jahr das
geplante Reptilienhaus. So halten immer mehr Deutsche Echsen, Schild-
Fotos: Deutscher Tierschutzbund e.V.
Tierisches Vergnügen
für Groß und Klein
kröten oder andere exotische Tiere
in ihren Wohnzimmern. Reptilien sind
jedoch keine geeigneten Haustiere
für jedermann und eine tiergerechte
Haltung in Privathand ist selten möglich. Überforderte Halter setzen die
Tiere dann oftmals aus oder geben
sie im Tierheim ab.
„Die Tierheime bringt das an ihre
Grenzen. Denn es fehlen geeignete
Räumlichkeiten, die notwendigen
finanziellen Mittel sowie das nötige
Fachwissen, um Reptilien aufnehmen und angemessen versorgen zu
können“, so Apel. Aus diesem Grund
beabsichtigt der Deutsche Tierschutzbund in Weidefeld ein Reptilienhaus
zu bauen, welches als Kompetenzzentrum auch den angeschlossenen
Tierschutzvereinen zur Verfügung stehen soll. Brüggemeier signalisierte
seine Unterstützung. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das Projekt in naher
Zukunft umgesetzt werden kann.
Torben Frey vom
Tierschutzzentrum
Weidefeld begeistert
die Zuschauer mit
einer Hühnershow.
Tiere ziehen magisch an
Die zahlreichen Besucher nutzten
nach der Eröffnungsrede die Möglichkeit, alle Einrichtungen im Tierschutzzentrum Weidefeld kennenzulernen – vom Papageienhaus, der
Seevogelrettungs- und Großtierstation, Letztere mit Schafen, Ziegen,
Schweinen und Pferden, bis zum
Lissi Lüdemann-Haus, das der Resozialisierung notleidender und hilfsbedürftiger Hunde dient. Auch von den
Auffangstationen für Wildtierkinder
wurden die Besucher angezogen.
An allen Stationen beantworteten die
Tierpfleger bereitwillig die Fragen der
Gäste. Eine Ausstellung informierte
über die Missstände auf Tierbörsen
und gab zudem einen Überblick über
die Problematik der Reptilienhaltung
in Privathaushalten.
Buntes Rahmenprogramm
Für die musikalische Unterhaltung
sorgte der Shanty–Chor Kieler Förde,
der nach seinen Darbietungen eine
großzügige Spende an die Leiterin
des Tierschutzzentrums, Dr. Katrin Umlauf, überreichte. Diese war sichtlich
gerührt. Zum weiteren Programm
zählte unter anderem auch ein medizinischer Check für Hunde durch
Tierärztin Heike Madsen. Die kleinen
Gäste vergnügten sich beim Dosenwerfen, Bobbycar-Rennen und
durften auch einmal auf einem Pferderücken sitzen. Der Kieler Tierschutzverein hatte sich am Rahmenprogramm mit einem Flohmarkt beteiligt.
Von einer extra für den Tag der offenen Tür einstudierten Hühnershow
war das Publikum besonders angetan. Torben Frey, der im Tierschutzzentrum Weidefeld sein freiwilliges ökologisches Jahr ableistet, demonstrierte
eindrucksvoll, wie gelehrig Hühner
sind. Innerhalb von nur zwei Wochen
hatte er ihnen mithilfe von Clickertraining beigebracht, seinen Aufforderungen zu folgen. So ließ er sie
über Brücken oder Wippen laufen
und gar Bällchen mit dem Schnabel
anstupsen. Mit seinem Lieblingstier
Tschö bot er so den Besuchern eine
unterhaltsame Show, für die er viel
Beifall bekam.
Seine Hühner leben in Weidefeld
in einem abwechslungsreich strukturierten Hühnerstall mit Legenestern,
Außen- und Sichtluken und einem
großen Freilaufgehege. Dort haben
sie viel Platz und können einer tiergerechten Beschäftigung nachgehen.
Dasss sich selbst Hühner trainieren lassen, erstaunte die Gäste sehr.
Wünsche für den Tiersch
Tierschutz
t
Die Kinder und Jugendlichen hatten
zudem die Möglichkeit, am Stand
der Tierschutzjugend Hamburg ihre
Wünsche für den Tierschutz niederzuschreiben. Von „Dass die Tiere
auf der Wiese frei laufen und nicht
eingesperrt werden“ über „Bitte machen Sie die Legebatterien weg“ bis
„Lasst die Tiere nicht aussterben“,
verliehen viele Kinder ihren Herzenswünschen Ausdruck.
An einem Informationsstand konnten sich alle Besucher generell über
die Arbeit des Deutschen Tierschutzbundes informieren und Patenschaften für die Tiere im Tierschutzzentrum
abschließen. Es wurden sogar noch
zwei kleine Wildtierkinder – ein verwaister Feldhase und ein hilfloses
Vogeljunges – abgegeben. Natürlich
waren die Mitarbeiter auch am Tag
der offenen Tür für jeden tierischen
Notfall sofort einsatzbereit. Das Vogelbaby, eine Bachstelze, konnte inzwischen sogar ausgewildert werden.
So ging ein gelungener Tag zu Ende.
C H R I S T I A N E KO O K
du und das tier 5/2014 35