Städte im Vergleich
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Städte im Vergleich
EuroTest 2010: Baustellen in Städten Städte im Vergleich: Jeder so, wie es ihm gefällt Gross sind die Unterschiede im ersten EuroTest von 57 Baustellen in zwölf europäischen Städten - nicht nur von Stadt zu Stadt, sondern sogar innerhalb der einzelnen Städte. Wir beginnen unsere Reise durch die Teststädte in Spanien, wo Freud und Leid eng beieinander liegen: Barcelona darf sich mit je einem sehr Gut und Ausreichend sowie drei Gut über ausschliesslich positive Noten freuen. Die Informationen überall im grünen Bereich, Verkehrsfluss, Beschilderung und Fahrbahn-Markierung mit einer Ausnahme: Bei der Carrer del Comte d'Urgell reichte es nur zu einem Mangelhaft. Denn: Fahrspuren nach einer Kreuzung zu verringern und gleichzeitig zu verschwenken und das auch noch ohne jegliche Markierung, ist eben keine gute Idee. Madrid hingegen, die zweite spanische Stadt im Test, steht mit dem einzigen sehr Mangelhaft für den Testverlierer, einem Mangelhaft, zwei Ausreichend und einem Gut am entgegengesetzten Ende der Wertungsskala. Als sehr mangelhaft erwies sich häufig die Beschilderung und Markierung. Im Falle der beiden Schlusslichter Calle de los Hermanos Bécquer und Juan Bravo sorgte das für Staus und Chaos in den Kreuzungsbereichen und Fahrspur-Reduzierungen. Auch beim Testverlierer Calle de Juan Bravo wurden die Fahrspuren nämlich ohne entsprechende Markierung verringert und gleichzeitig verschwenkt. Die Benelux-Länder Ein Mangelhaft auch für Luxemburg. Allerdings gab es hier mit der Baustelle in der Rue de Beggen/ Rue d’Eich nur ein einzges Testobjekt. Einzig der Verkehrsfluss wurde mit ausreichend bewertet, an Beschilderung, Markierung und Information hingegen sparten die Luxemburger. Der Verkehr wurde teilweise recht holprig über den Gehweg geleitet und unsere Tester mussten unter einer voll beladenen Baggerschaufel durchfahren. Fanfare für Brüssel: Die Europastadt stellt den Testsieger Boulevard de la Grande Ceinture mit der Note sehr gut und lieferte daneben drei Gut und zwei Ausreichend. Insgesamt gut die Informationen und meist auch der Verkehrsfluss. Überraschend dagegen die Unterschiede bei Beschilderung und Markierung sowie bei der Verkehrsführung. Ausser dem Testsieger konnten sich hier noch die Baustellen auf dem Boulevard Léopold III und auf dem Boulevard du Souverain/ Teil 1 im positiven Notenfeld platzieren. Die restlichen Testkandidaten fielen durch. Am Boulevard Louis Mettewie und Boulevard du Souverain glich zum Beispiel der Gehweg teilweise einer Baugrube. Wir bleiben in Benelux und steuern Amsterdam an mit vier guten und einer ausreichenden Bewertung. In Sachen Verkehrsfluss hat die niederländische Stadt alle Konkurrenten überholt und setzte sich an die Spitze des Testfelds – kein Stau weit und breit. Es gab gute Informationen, aber wiederum grosse Unterschiede bei der Beschilderung und Markierung: Neben guten Ergebnissen für Gooiseweg und Rokin auch ein Mangelhaft für Burgemeester de Vlugtlaan. Grösstenteils unzufrieden waren die Experten mit der Verkehrsführung, die unter anderem wegen der Gestaltung der FahrspurVerschwenkungen zu wünschen übrig liess. Teilweise wurden dort direkt danach sehr unübersichtlich Bushaltestellen sowie Zu- und Abfahrten für Baufahrzeuge eingerichtet. Eurotest 2010 – Stadtbaustellen Im Herzen Europas Auf zum Nachbarn Deutschland. Gute bis sehr gute Informationen in der Hauptstadt Berlin, in Sachen Verkehrsfluss sogar Bestnoten für die Baustellen Invaliden- und Tauentzienstrasse sowie Karl-Marx-Allee, aber auch ein sehr Mangelhaft für die Wollankstrasse. Grund zur Kritik gab es hauptsächlich bei der teilweise abenteuerlichen Führung der Radfahrer und der manchmal dürftigen Beschilderung. In München wird eine sehr breite Streuung der Ergebnisse deutlich. Bei der Information volle Punktzahl für die Baustelle am Luise-Kiesselbach-Platz, aber grosse Defizite und deshalb sehr mangelhaft der GeorgBrauchle-Ring. Umgekehrt bekam dieser Testkandidat ebenso wie die Schleissheimer Strasse ein sehr Gut beim Verkehrsfluss, der Luise-Kiesselbach-Platz dagegen nur ein Mangelhaft. Bei der Verkehrsführung schnitt Bayerns Hauptstadt insgesamt jedoch als beste Stadt im Testfeld ab. Weiter südlich darf sich auch Zürich mit drei guten und zwei ausreichenden Bewertungen freuen. Lob für die hervorragenden Ergebnisse bei den Informationen: Alle fünf getesteten Baustellen heimsten für ihre auffallend detaillierten Angaben ein glattes sehr Gut ein. Damit liegt Zürich deutlich vor allen Mitbewerbern hier an erster Stelle. Licht und Schatten beim Verkehrsfluss: Birmensdorferstrasse und Hardbrücke mit der Note sehr gut, aber auch Schaffhauser- und Pfingstweidstrasse mit einem Mangelhaft. Wien liegt ebenfalls auf der Sonnenseite des Testfelds mit vier Gut und zwei Ausreichend. Sehr gutes Ergebnis für die Informationen, grosse Bandbreite beim Verkehrsfluss: Volle Punktzahl für die Baustellen am Handelskai und in der Breitenfurter Strasse/ Teil 2, aber auch ein Mangelhaft für die Friedensbrücke. Bei der Beschilderung und Markierung ebenfalls nur positive Wertungen mit Ausnahme des Südtiroler Platzes, bei dem die Markierung einer Fahrspur zum Testzeitpunkt direkt in eine Betonleitwand führte. Vom Osten über den Westen bis tief in den Süden Wir fahren weiter in den Osten: Ljubljana steht auf dem Tour-Programm. Gut der Verkehrsfluss mit Ausnahme der Baustelle in der Trubarjeva Cesta, die mit nur 21 Prozent der zu erzielenden Punkte ein sehr Mangelhaft hinnehmen muss. Kritik hagelte es auch bei der Beschilderung und Markierung: Mangelhaft für Vojkova Cesta und Slovenska Cesta. Auffallend: Statt eines Schildes mit Bauarbeiter-Symbol weist hier schon mal ein Achtung!-Schild mit dem Zusatz „Gradbišče“ auf die Baustelle hin – Sprachunkundige verstehen da nur Bahnhof. Grundsätzlich in Ordnung waren die Pariser Baustellen: Zwei der getesteten Baustellen schnitten mit gut, eine mit ausreichend ab. Eine eindeutig leitende Fahrbahn-Markierung sucht man allerdings meistens vergeblich. Sie wird hier grundsätzlich nur in homöopathischen Dosen eingesetzt. Auch für vier der fünf Baustellen in Rom gab es ein Ausreichend. Die Ausnahme mit der Note mangelhaft fand sich auf der Viale dei Colli Portuensi. Der Verkehrsfluss war bei der Via Anastasio II erheblich beeinträchtigt, die Tester griffen deswegen zum Mangelhaft. Schuld daran war auch die unglückliche Standortwahl für die Ersatz-Bushaltestelle direkt im Bereich der Fahrspur-Reduzierung. Dafür waren die Beschilderung und vor allem die Markierung nahezu vorbildlich, was ihr als einziger Italienerin ein Gut einbrachte. Bei der Verkehrsführung wurden wegen teilweise sehr schmaler Fahrspuren und schlechter Führung der Fussgänger zwei Mangelhaft für den Corso Trieste und die Viale dei Colli Portuensi fällig. Eurotest 2010 – Stadtbaustellen