Hamburg SA15

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Hamburg SA15
Verfasser
Lukas Junker
Art der Mobilität
Erasmus
Zeitpunkt
Herbststemester 2015
Studiengang
Soziologie
Studienstufe während des
Aufenthaltes
Bachelor, 3. Jahr
Ausgewählte Universität
Universität Hansestadt Hamburg (UHH), Deutschland
Einschreibung
Zunächst einmal habe ich mich als „free mover“ in Hamburg
beworben, da gerade unklar war, ob die Schweiz weiterhin am
Erasmusprogramm teilnimmt. Hierfür habe ich eine Bewerbung samt
Motivationsschreiben an der Uni Hamburg eingereicht und bereits
nach wenigen Tagen eine Zusage erhalten. Kurze Zeit später, wurde
bekannt, dass die Schweiz weiterhin am ErasmusProgramm
teilnehmen wird. Der Studienkoordinator meiner Fakultät wiess mich
darauf hin. Ich reichte meine Bewerbungsunterlagen, also nun noch
einmal über das International Office bei der zuständigen Stelle für das
Erasmusprogramm (Swiss European Mobility)ein. Mit dem Hinweis,
bereits eine Zusage als Free Mover in Hamburg zu haben. Schliesslich
wurde meine Bewerbung als Erasmusstudent angenommen, sodass
ich doch noch ein Erasmusstipendium erhalten habe.
Vorbereitung
Die Vorbereitungen waren nur ein geringer Aufwand für mich. Da ich
deutscher Staatsbürger bin musste ich mich nicht um Visa,
Versicherung oder das Erlernen der Sprache bemühen, was die Sache
enorm erleichterte. Auch mit der Unterkunft hatte ich Glück: Zufällig
wurde gerade bei einem guten Freund in Hamburg ein sehr günstiges
Zimmer frei. Ansonsten ist Wohnen in Hamburg eher ein schwieriges
Thema. In Deutschland gilt Hamburg als eine der teuersten Städte des
Landes, wobei die Mieten für WG-Zimmer oder Studi-Wohnheime je
nach Viertel in etwa mit Fribourg vergleichbar sind.
Vor dem Aufenthalt
Allgemeine Informationen
Erfahrungsbericht
DIRECTION ACADÉMIQUE
SERVICE DES RELATIONS
INTERNATIONALES
AKADEMISCHE DIREKTION
DIENSTSTELLE FÜR INTERNATIONALE
BEZIEHUNGEN
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Ankunft im Gastland
Die Anreise mit dem Zug verlief ohne Probleme, dadurch dass ich
Hamburg durch frühere Besuche schon ein wenig kannte und bei
einem guten Freund wohnen konnte hatte ich keine Schwierigkeiten
mich zu orientieren und in der Stadt zurechtzufinden. Von Seiten der
Uni wurden verschiedene Welcome-Veranstaltungen organisiert, Eine
Willkommenswoche, ein Abendessen, eine Tour über den Campus,
sowie verschiedene kulturelle und touristische Unternehmungen ,über
das ganze Semester hinweg. Ich nahm nicht an allem teil, doch die
Willkommenswoche sowie die Kneipentouren boten gute
Gelegenheiten, um andere Erasmusstudierende kennenzulernen.
Ausserdem organisierte die Uni ein Buddy-Programm, da ich nicht
daran teilnahm kann ich nichts dazu sagen
Allgemeine Eindrücke des
Aufenthaltes
Auf den ersten Eindruck kam ich mir leicht überfordert vor, mit über
40000 Studierenden ist die Uni Hamburg eine der Grössten in
Deutschland, entsprechend ist auch die Bürokratie grösser, doch
letztlich hat alles gut geklappt und der Papierkram war sogar zügiger
als befürchtet erledigt. Bemerkenswert ist auch die studentische Kultur
an der Uni, welche den Alltag massgeblich prägt, egal ob autonome
Cafés welche von Freiwilligen organisiert werden oder die Vielzahl der
Angeboten und Veranstaltungen des Astas (sowas wie die AGEF).
Eigentlich gab es jeden Tag so viele verschiedene spannende
Veranstaltungen, dass ich mich meist kaum entscheiden konnte, egal
ob Kino im Audimax, Politische Diskussionsveranstaltungen,
studentische selbstorganisierte Tutorien… ob Fotographie, MarxLektüre, Bäume klettern, kreatives Schreiben, Tanzen oder die
Dynamik des Nichtagierens, die Angebote von Studierenden für
Studierende sind schier unendlich in ihrer Vielfalt und meist kostenfrei
oder sehr günstig (max 30 Euro)
Unterkunft
Ich hatte Glück und konnte bei einem Freund sehr günstig wohnen.
Generell empfiehlt es sich frühzeitig mit der Suche nach einer
Unterkunft zu beginnen, da Hamburg relativ teuer ist. Allerdings bietet
das International Office im Notfall auch Hilfe, sowie Addresslisten der
Wohnheime an.
Kosten
Hamburg ist zwar die zweitteuerste Stadt in Deutschland, doch im
Wesentlichen sind die Lebenshaltungskosten ähnlich wie in Fribourg.
Vor Ort
Visa, andere Formalität
Visa, waren für mich als deutschen Staatsbürger kein Problem. Doch
die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt in Hamburg brauchte im
Vorfeld etwas Geduld: Zunächst einmal war es schwierig
herauszufinden welches Amt nun zuständig ist und anschliessend
auch noch einen Termin zu bekommen. Das Amt war auf Wochen (!)
im Voraus ausgebucht. Trotzdem bin ich einfach frühmorgens ohne
Termin hingegangen und hatte Glück, dass ich „ausnahmsweise“, wie
die Sachbearbeiter betonten doch zügig drangekommen bin. Diese
Meldebescheinigung der Stadt ist, wichtig, um von der Uni die
endgültige Immatrikulationsbescheinigung zu erhalten und das
Learning Agreement vollständig ausfüllen zu können.
ERFAHRUNGSBERICHT
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In den administrativen Gebühren der Uni ist ein ÖV-Ticket für den
Grossraum Hamburg enthalten.Ich selbst hatte ausserdem noch ein
Velo, was meine Lebensqualität erheblich steigerte, sowohl für den
Weg zur Uni, als auch zum Spass für Ausflüge, zum Beispiel am
Elbufer entlang. Die Flomärkte und Wochenmärkte überall in der Stadt
sind nicht nur halbwegs günstig sondern meist auch ein besonderes
Erlebnis. Seitens der Uni bekommen alle Gaststudierende eine
Broschüre, mit zahlreichen Vergünstigungen für Theater, Museen etc.
Viele Museen kann man so sogar kostenlos besuchen.
Gastuniversität : allgemeine
Informationen
Wie schon gesagt, im Vergleich zu Fribourg ist die Uni riesig. Dennoch
hat vom Administrativen her, alles gut geklappt und bei Nachfragen
wurde mir bereitwillig geholfen.
Gastuniversität : akademische
Informationen
Insgesamt hatte ich sehr spannende Veranstaltungen mit Umwelt- und
Ernährungssoziologie konnte ich zwei Seminare belegen, welche in
Fribourg nicht angeboten werden, mich aber von Herzen interessieren.
In Fribourg ist mein Nebenfach Umweltwissenschaften, sodass
Umweltsoziologie die perfekte akademische Brücke zwischen meinen
beiden Fächern war. Dozierende und Studienkollegen waren
insgesamt sehr freundlich und hilfsbereit, egal in welcher
Angelegenheit, Leute direkt ansprechen hat meist zu schnellen
Lösungen geführt. Die Dozierenden waren durchweg erfreut über,
Gaststudenten in ihren Kursen. Insgesamt hatte ich den Eindruck,
dass das Leistungsniveau ein wenig niedriger war als in Fribourg.
Auch wenn die Fribourgische Soziologie nicht gerade weltberühmt ist,
so habe ich nun im Vergleich zu Hamburg auch den Eindruck
bekommen, dass die Ausbildung in Fribourg sehr gut ist und ich ohne
Schwierigkeiten in den Kursen in Hamburg mithalten konnte.
Gastland
Schwierig zu sagen, da ich selbst Deutscher bin. Die Hamburger
haben in Deutschland den Ruf weg, ein wenig reserviert und kühl zu
sein. Hatte allerdings selbst nicht den Eindruck, dass es schwierig ist
neue Leute kennenzulernen. Einfach auf die Leute zugehen hilft, auch
die Erasmusveranstaltungen bieten eine gute Gelegenheit, um
Einheimische und Gaststudierende kennenzulernen.
Freizeit, Studentenleben
Neben dem schon erwähnten Kulturprogramm seitens der Uni ist auch
das Sportprogramm für Studierende sehr umfangreich und günstig. Ich
bin regelmässig zum Boxtraining gegangen war super. Hamburg
selbst hat unendlich viele Museen sowie Kneipen, Clubs und
Konzertorte. Für Nachtschwärmer ist meist die Frage:
„Schanzenviertel oder Reeperbahn“ Die besten Pommes und Burger
gibt es in der „kleinen Pause“ in St. Pauli. Gute exotische Biere gibt es
im Institut für alternative Braukultur. Mein Lieblingsmuseum war das
Speicherstadtmuseum. Wenn mir der Trubel in der Stadt zuviel wurde
habe ich am Wochenende alte Freunde in Ostfriesland besucht und
einmal einen Tagesausflug nach Cuxhaven unternommen. Die Ruhe
an der Küste ist genau das Richtige. Aber es ist immer schlechtes
Wetter und windig. Das platte Land und das Wattenmeer sind auf
ERFAHRUNGSBERICHT
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Zusätzliche Informationen
jedenfall eine Abwechslung zu den Schweizer Bergen.
Fotos
(Wenn Sie möchten, können
Sie hier Fotos hochladen)
Kommentare, Anmerkungen
ERFAHRUNGSBERICHT
Leider musste ich meinen Aufenthalt aus gesundheitlichen Gründen
vorzeitig abbrechen. Dies war sehr schade ich empfehle ein
Gastsemester in der Hamburger Soziologie auf jeden Fall weiter.
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