SPEKTRUM 3 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH

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SPEKTRUM 3 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH III/14
Schwerpunktthemen
Automatisiertes Fahren
Cluster ADAS & embedded
Software nimmt Fahrt auf
Neues aus dem Cluster
Connected Car
Innovative Technik für den
Nutzfahrzeugmarkt der
Zukunft
Schnittstellentrupp an
die Truppe übergeben
– Meilenstein für die
Vernetzte Operationsführung
2 & 3 SPEKTRUM III/14
Aus unternehmerischer Sicht ist der
Herbst regelmäßig davon geprägt, alle
Energie für die Erreichung der Jahresziele einzusetzen und gleichzeitig die
Grundsteine für Wachstum und wirtschaftlichen Erfolg im kommenden
Jahr zu legen und zu festigen. Dies ist
per se nichts Neues. Gleichwohl sind
die (sicherheits-)politischen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in diesem Herbst auch für die
ESG mit besonderen Herausforderungen verbunden.
INHALTSVERZEICHNIS
3 ....................................... Automatisiertes Fahren
4 ....................................... Cluster ADAS & embedded Software
nimmt Fahrt auf
4 ....................................... Neues aus dem Cluster Connected Car
5 ....................................... Innovative Technik für den Nutzfahrzeugmarkt der Zukunft
6 ....................................... Schnittstellentrupp an die Truppe
übergeben
Die Konjunktur, deren wichtiger Motor
die deutsche Automobilindustrie ist,
schwächt sich ab und wir erleben eine
rasante Intensivierung des Wettbewerbs mit einem ungebrochen hohen Kostendruck auf Seiten der OEM, der Zulieferer und Engineering-Dienstleister. Innovationsfähigkeit und -kraft, verbunden mit höchster Qualität in der Projektumsetzung, sind hier der Schlüssel zum Erfolg.
7 ....................................... COBRA-Software für ADLER qualifiziert
Im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zeichnet sich eine weitere
Welle der Konsolidierung ab, der Beschaffungsprozess des öffentlichen Auftraggebers nebst besonders bedeutsamen Rüstungsvorhaben steht, aus vielfältigen
nachvollziehbaren Gründen, vor tiefgreifenden Veränderungen. Damit diese zum
Erfolg führen, bedarf es unter anderem einer schnellen und klaren Positionierung hinsichtlich des eigenen Rollenverständnisses Deutschlands als verlässlicher Partner von NATO, EU und Vereinten Nationen. Andererseits muss die Frage
beantwortet werden: „Welchen Grad technologischer Souveränität mit welcher
Technologiekompetenz wollen wir, inklusive der Fähigkeit zu Entwicklung und
Fertigung, bewusst mittel- und langfristig in Deutschland erhalten?“
9 ....................................... Reverse IFF-Test in Polen erfolgreich
absolviert
All das hat für uns zur Konsequenz, den in Jahrzehnten erfolgreicher Projektarbeit gelebten partnerschaftlichen Dialog mit unseren zivilen und militärischen
Kunden noch stärker auf die vor uns liegenden Herausforderungen und die jeweils ganz spezifisch ausgeprägten Fähigkeitsanforderungen und Bedarfe zu fokussieren. Unserer Philosophie nach ist der wirtschaftliche Erfolg der ESG untrennbar mit der Schaffung von Lösungen verbunden, die einen echten Mehrwert
für unsere Kunden bieten – in time, in quality, in budget. Beispiele für unser ungebrochenes Engagement zum Wohle des Kunden finden Sie auf den folgenden
Seiten unserer Spektrum-Herbstausgabe. Das in den Beiträgen in unterschiedlicher Weise zum Ausdruck kommende Leistungsversprechen war, ist und bleibt
auch in Zukunft unser Antrieb.
14.................................. Kurzmeldungen
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und freue mich auf den weiteren
intensiven Dialog mit Ihnen.
7 ....................................... Neuer Auftrag für Komplettsystem zur
TAURUS-Missionsplanung für die koreanische Luftwaffe
8 ....................................... Erfolgreicher Abschluss der CID-Server
Studienserie
10 ....................................... FU Berlin beauftragt ESG Consulting
10 ....................................... Weiterer Beratungsauftrag bei der
Bundesagentur für Arbeit (BA)
11.................................. ESG aktiviert ZEBEL 6
12.................................. Parlamentarischer Abend der ESG
13.................................. ESG im Dialog
15.................................. English Summary
IMPRESSUM
Herausgeber
Verantwortlich für den Inhalt Ulrich-Joachim Müller (UJM)
Unternehmenskommunikation
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Nina Bichlmaier (NB), David Brodie (DB), Elisabeth
Enöckl (EE), Dominik Franz (DF), Jörg Klauck (JK),
Sven Marquart (SM), Frank Nies (FN), Dr. Timm
Ohlhof (TO), Dieter Prochaska (DP), Jose Rey (JR),
Dr. Otto Rösch (OR), Johannes Seeberger (JS)
Gestaltung
ESG – Design & Medien
Druck
Seismografics JK GmbH, Unterschleißheim
Auflage
2500
Fotos
Alle Abbildungen © ESG, wenn nicht anders
angegeben.
Ihr
Kai Horten,
im Oktober 2014
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck
Tel. +49 89 9216-2850, www.esg.de
fahrenden BMW 5er, einem Versuchsträger, sehen kann, bereits heute
möglich – jedoch noch mit unverhältnismäßig großem Aufwand. Wesentliche Herausforderungen sind hier die
Verfügbarkeit der verbauten Sensoren
wie zum Beispiel Laserscannern und
von hochgenauem digitalem Kartenmaterial. Wir sind der Meinung, dass
diese Themen mittelfristig gelöst werden können.
Die rechtliche Seite ist jedoch deutlich
schwieriger zu beurteilen. Die Modifikation des Wiener Übereinkommens
über den Straßenverkehr ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Neben verkehrsrechtlichen Punkten gibt
es jedoch auch noch zulassungs- und
haftungsrechtliche Fragen, die es zu
klären gilt.
Automatisiertes Fahren
Interview mit Reiner Friedrich, Hauptabteilungsleiter Fahrerassistenz,
Industrialisierung Funktion und Software, BMW
Automatisiertes Fahren ist bei vielen Automobilherstellern und Zulieferern auf der Roadmap. Wo stehen wir auf dem Weg dorthin?
Bitte lassen Sie mich zunächst die offizielle Definition der Automatisierungsgrade der Bundesanstalt für Straßenwesen erläutern. 1. Driver only: Der
Fahrer führt dauerhaft – während der
gesamten Fahrt – die Quer- und die
Längsführung aus. 2. Assistiert: Der
Fahrer führt dauerhaft entweder die
Quer- oder die Längsführung aus. Die
jeweils andere Aufgabe wird in gewissen Grenzen vom System ausgeführt.
Der Fahrer muss das System dauerhaft überwachen. Er muss jederzeit zur vollständigen Übernahme der
Fahrzeugführung bereit sein. 3. Teilautomatisiert: Das System übernimmt
Quer- und/oder Längsführung – und
das für einen gewissen Zeitraum und/
oder in spezifischen Situationen. Der
Fahrer muss das System dauerhaft
überwachen. Er muss jederzeit zur
vollständigen Übernahme der Fahrzeugführung bereit sein.
Theoretisch könnten hochautomatisiert fahrende Fahrzeuge nach 2020
zum Einsatz kommen. Das ist aber
nicht unser Kernziel. Jahr für Jahr
werden sich die Fähigkeiten des Fahrzeugs zur Unterstützung des Fahrers
weiter verbessern. Immer mehr sicherheitskritische, schwierige oder
ermüdende – und damit gefährliche
– Situationen werden vom Fahrzeug
gemeistert oder unterstützt.
Assistierende Fahrerassistenzsysteme
sind bereits seit einiger Zeit erhältlich.
Teilautomatisierte Fahrfunktionen wie
der Stauassistent oder der Parkassis-
tent befinden sich momentan in der
Markteinführung und sind beispielsweise schon im BMW i3 verfügbar.
Hochautomatisierte Fahrfunktionen
z. B. zur Unterstützung längerer Autobahnfahrten könnten ab 2020 auf den
Markt kommen. Wenn man sehr weit
in die Zukunft blickt, könnte man sich
das Fahren ganz ohne Fahrer, also das
vollautomatisierte Fahren, beispielsweise für das ValetParking in Parkhäusern oder im Bereich des Car Sharings
vorstellen.
In welchen technischen bzw.
nicht technischen Gebieten liegen
die größten Herausforderungen
für die Einführung des automatisierten Fahrens?
Die technische Umsetzung ist, wie
man es an unserem hochautomatisiert
In welcher Form beeinflussen sich
Trends wie Connected Car, eMobility (Elektrofahrzeuge) sowie Fahrerassistenzsysteme gegenseitig?
Es existiert eine Korrelation, vor allem zum vernetzten Fahrzeug. Daten,
die zur Verbesserung der Verkehrssicherheit nötig sind, z. B. ein Stauende,
Gefahrensituationen, Verkehrsdichte,
werden heute schon verwendet um
den Fahrer frühzeitig zu informieren. Dabei verwenden wir Daten von
Smartphone-Nutzern, um unsere Verkehrsmeldungen zu perfektionieren.
Diese Real-Time-Traffic-Information
(RTTI) ermöglicht eine deutlich bessere Qualität und Aktualität als z. B. TMC.
Inwieweit wirken sich die Veränderungen der Fahrerassistensysteme auf die Entwicklungsmethodik
und die Entwicklungswerkzeuge
(Tools) aus?
Der gesamte Entwicklungsprozess
muss Standards wie ISO26262 genügen. Wir sind intensiv dabei, auch
Tools zu entwickeln, damit eine durchgängige Anwendung unserer Prozesse möglich wird. Unsere jahrelange
Erfahrung mit sicherheitsrelevanten
Funktionen aus dem FahrdynamikUmfeld hilft uns natürlich dabei, derartige Unterstützungen schnell und sicher einsetzen zu können.
FN, JK, NB
4 & 5 SPEKTRUM III/14
Cluster ADAS & embedded Software
nimmt Fahrt auf
Moderne Autos bieten eine Vielzahl von
Komfort-, Informations- und Sicherheitsfunktionen. In den kommenden
Jahren werden diese immer komplexer werdenden Funktionen noch stärker in die Fahrzeuge integriert, die so
zunehmend Fahrfunktionen autonom
ausführen können. Dies hat erhebliche
Auswirkungen auf die E/E-Architektur,
die Entwicklung und den Testprozess.
Das ADAS-(Advanced Driver Assistance Systems-)Team der ESG arbeitet
hierfür intensiv mit den Fahrzeugherstellern und Zulieferern zusammen, um
diesen Trend mit neuen Lösungen und
effizienten Prozessen zu unterstützen.
Ein Schwerpunktthema ist dabei das
Management der Komplexität von Soft-
ware-Funktionen. Dafür entwickeln die
ADAS-Experten der ESG neue Ideen für
zukunftssichere und anpassbare E/EArchitekturen. Im Rahmen des Clusters wird das Portfolio von Service-Angeboten zielgerichtet weiter ausgebaut
und neue Geschäftsmodelle entwickelt,
um so innovative Beiträge für diese immer bedeutsameren Themenbereiche
zu leisten. Die Automotive Division der
ESG ist nunmehr seit sieben Jahren
in der ADAS-Welt aktiv und hat während dieser Zeit im Rahmen von vielfältigen Projekten unterschiedlichste
Technologien und Methoden evaluiert.
U. a. hat die ESG bereits vor vier Jahren ein prototypisches System für die
Erkennung von Ampeln und Stoppschil-
dern entwickelt. Gleichzeitig gewannen
optische Algorithmen auch in anderen
Geschäftsbereichen immer mehr an
Bedeutung, so dass diese Erkenntnisse auch in andere Projekte einflossen:
} Entwicklung eines Geländemodells
auf Basis eines Mono-Kamera-VideoStreams für Hubschrauber
} 360-Grad-Rundumsicht (Surround
View System) für Fahrzeuge
}Surround-View-System mit einem Head-Mounted-Display, das dem
Operateur in einem geschützten Fahrzeug einen so genannten Röntgenblick
durch das Fahrzeug in die Umgebung
ermöglicht.
Im Rahmen dieser Projekte konnten
wir darüber hinaus eine mittlerweile patentierte Lösung zur Online-Kalibrierung von Kameras im Fahrzeug
entwickeln. Diese innovativen Lösungen bieten zukunftsorientierte Anwendungsmöglichkeiten sowohl im militärischen als auch im Automobilbereich
und treffen dort auf großes Interesse.
So wurde beispielsweise unser AmpelErkennungssystem von einem großen
deutschen OEM im Wettbewerb evaluiert. Die ESG war in dieser Untersuchung, neben einem der größten Tier1-Zulieferer und dem marktführenden
Tier-2-Unternehmen für kameraba-
sierte Systeme, der einzige Engineering-Dienstleister. So wurde die ESG
mit einem Pilotprojekt beauftragt, die
Online-Calibration-Lösung in einem
Fahrzeug des OEM zu integrieren und
die Augmented-Reality-Lösung für
eingebettete 3D-Navigationspfeile auf
Original-Hardware zu demonstrieren.
Mit diesen und weiteren Projekten „im
Rücken“ konnte das ADAS-Team seine ambitionierten Ziele hinsichtlich der
Geschäftsentwicklung erreichen. Das
Team gewann unterschiedliche Aufträge im Bereich Vorentwicklung bei
Opel, Volkswagen, MAN und BMW.
Dabei planen und entwickeln wir Prototypen für neue Systeme unserer
Kunden, z. B., um Daten über das Verkehrsnetz zu sammeln oder um den
Fahrer in kritischen Situationen zu unterstützen. Wir überschreiten die Grenze von reiner Bildverarbeitung in Richtung automatisiertes bzw. autonomes
Fahren mit einer Vielzahl von technischen Herausforderungen hinsichtlich
der Mensch-Maschine-Schnittstelle
und der Einhaltung höchster Sicherheitsstandards. Das Feedback unserer Kunden und Partner zeigt, dass das
ADAS-Cluster mit seiner Investition in
Fähigkeiten und neue Technologien
auf einem guten Weg ist.
DB
Neues aus dem Cluster Connected Car
Im ESG-Cluster Connected Car (ConCar) besteht unsere Mission darin, Expertise und Ressourcen zu bündeln und
diese firmenweit für unsere Kunden zur
Verfügung zu stellen, um die Entwicklung von End-to-End-Connected-CarLösungen voranzutreiben.
Um die Kundenbedürfnisse in der
schnelllebigen und hochvernetzten
Automobil-Welt zu adressieren, muss
eine Connected-Car-Lösung verschiedene Aspekte abdecken, die eine
nachhaltige und ausbaufähige Sys-
temlösung gewähren. Daher ist das
Cluster in drei Kernbereichen präsent;
Systemübergreifende Beratungsdienste, Ingenieur-Dienstleistungen für die
Softwareentwicklung im E/E-Bereich
sowie Analyse, Entwurf, Entwicklung
und Absicherung von Back-end/CloudIT-Systemen.
Im Jahr 2011 übernahm die ESG
die Systemwartung und Weiterentwicklung der BMW- und BMW i-Connected-Drive-Plattform (Business to
Vehicle Plattform). Dabei handelte es
sich maßgeblich um Kernkomponenten, die beispielsweise für die direkte Kommunikation mit dem Fahrzeug
(Notifizierung und Downloads), Sicherheitsbelange (Authentisierung und Autorisierung von Nutzern, Fahrzeugen
oder Applikationen) oder auch die Verarbeitung von eingehenden Emergency
Calls und Auskunftsdiensten über das
Next Generation Telematics Protocol
zuständig sind.
Im Rahmen der Wartung wurden
in den letzten drei Jahren umfangreiche Änderungen an einzelnen Systemen vorgenommen, um diese bspw.
über den europäischen Wirtschaftsraum hinaus zur Verfügung zu stellen.
So sind heute Hubs in Europa, China
und Amerika verfügbar, wodurch die
Komplexität des Projekts weiter gestiegen ist. Darüber hinaus übernahm das
Team am Standort München diverse
Neuentwicklungen wie eine neue Backend-Komponente zur Kommunikation mit den BMW-Smartphone Apps,
die in der neuen App für den aktuellen
BMW i3 zum Einsatz kommt. Wir sind
sehr stolz darauf, dass wir es im August
geschafft haben, die Vertragsverlängerung für weitere 3 bis 4 Jahre für das
auf mittlerweile auf 20 Mitarbeiter gewachsene Team, zu gewinnen.
Im Rahmen des neuen Vertrages
für das nun als „Service Delivery Platform“ bezeichnete Projekt werden weitere Systeme in die Verantwortung der
ESG gestellt. So werden Komponenten
für DriveNow, BMW i, die Online-Provi-
sionierung von Fahrzeugen und der Call
Center Client übernommen.
Der Volkswagen Konzern will der
zunehmenden Nachfrage von Endkunden nach Konnektivität mit verschiedenen Infotainment- und Fahrzeugrelevanten-Funktionen entgegenkommen.
Dafür setzt Volkswagen auf den Aufbau einer IT-Plattform mit diversen Telematik-Diensten im Fahrzeug (Mobile Online-Dienste, kurz: MOD) für die
verschiedenen Marken und Märkte der
Volkswagen AG. Die ESG begleitet seit
2012 den Aufbau der VW Connected
Car-Plattform. Im Rahmen der Zusammenarbeit hat die ESG Aufgaben zur
Analyse, Bewertung, zum Aufbau sowie zur projektweiten Steuerung und
Planung erfolgreich übernommen. Den
guten Leistungen in der Anfangsphase
folgte dann der Abschluss eines Rahmenvertrags für das Jahr 2014 zur ITProjektunterstützung und Beratung im
Umfeld Connected Car. Aktuell arbeiten
am Standort Wolfsburg 16 Mitarbeiter
im Connected Car-Projekt beim Kunden.
Sie sind in den Bereichen Anforderungsmanagement, Projektsteuerung, Sicherheit, Betrieb und Integration für die
Märkte China, Nordamerika und Europa
tätig. Dank der ganzheitlichen Expertise
und der gewonnenen Erfahrung in den
beschriebenen Projekten sind wir davon überzeugt sowohl für BMW und die
Volkswagen AG als auch für neue Kunden einer der besten Partner für die Entwicklung innovativer Lösungen für Connected-Car-Dienste zu sein.
JR, SM
Innovative Technik für den Nutzfahrzeugmarkt der Zukunft
ServiceXpert auf dem VDI-Kongress Elektrik/Elektronik im Nutzfahrzeug
Baden-Baden ist jedes Jahr „the place
to be“ für alle Experten der Elektrik-/
Elektronik-Entwicklung in der Fahrzeugindustrie. In zweijährigem Turnus
liegt der Fokus der VDI-Veranstaltung
entweder auf dem PKW-Markt oder,
wie in diesem Jahr, auf den Nutzfahrzeugen. Bei den drei parallel laufenden Veranstaltungen am 23. und 24.
September 2014 zur Elektrik-/Elektronik-Entwicklung im Nutzfahrzeug, in
mobilen Arbeitsmaschinen sowie dem
„Baden-Baden Spezial“ haben sich
über 450 Teilnehmer in zahlreichen
Fachvorträgen sowie an den Ständen
der rund 40 Aussteller über innovative Entwicklungen, z. B. zu HumanMachine-Interface, und über aktuelle
Themen informiert.
Die ServiceXpert Gesellschaft für
Service-Informationssysteme mbH als
verantwortliches Unternehmen für die
Nutzfahrzeugbranche innerhalb der
ESG Automotive Division hat sich auch
in diesem Jahr wieder an der Gestaltung des VDI-Kongresses beteiligt.
Als Aussteller präsentierte das Team
der ServiceXpert das Trusted Test
Partner-Konzept, bei dem die nach
ISTQB® zertifizierten Test-Ingenieu-
re der ServiceXpert als unabhängige
Instanz zwischen OEM und Zulieferer Test- und Integrations-Aufgaben
übernehmen. Breites Interesse erregte auch das von der ESG GmbH entwickelte 3D Surround View System mit
der Oculus Rift-Brille, das auch für
die Nutzfahrzeugindustrie mehr Möglichkeiten für sicheres Rangieren in
unwegsamem Gelände ermöglichen
kann. Des Weiteren wurden DiaMonADAPT, das hauseigene Tool für die
effiziente Durchführung von Diagnoseprotokolltests, basierend auf ODX,
sowie die After-Sales-Lösungen der
ServiceXpert präsentiert.
Das Kongressprogramm bot einen
vielschichtigen Überblick über aktuelle
Fachthemen bei Nutzfahrzeugen, mobilen Arbeitsmaschinen oder im Bereich HMI. Eine wesentliche Rolle wird
auch hier die wachsende Automatisierung und Vernetzung von Fahrzeugen
und Arbeitsmaschinen sowie das Zusammenspiel mit dem Faktor Mensch
haben. In diesen Zusammenhang
konnte die ServiceXpert zudem einen
Vortrag von Herrn Alexander Levin, Berater im ServiceXpert Diagnose Center
DiC in Hamburg, platzieren: „Aspek-
Großes Interesse an den Innovationen und Services der ServiceXpert
te der Funktionalen Sicherheit in der
Fahrzeugdiagnose“. Der Vortrag, der
sich eingehend mit der Sicherheitsproblematik einer zukünftigen Ferndiagnose von Fahrzeugen beschäftigte,
stieß beim anwesenden Fachpublikum
aus dem Umfeld der Nutzfahrzeughersteller sowie bei Vertretern der mobilen Arbeitsmaschinen auf reges Interesse. Im Anschluss stand Herr Levin
für zahlreiche Fragen am Stand der
ServiceXpert zur Verfügung. In diesen
Gesprächen wurde wieder bestätigt,
dass neben der Funktionalen Sicherheit auch die Security-Aspekte ein
zentrales Thema in der Branche sind.
ServiceXpert wird sicherlich in
zwei Jahren wieder dabei sein, wenn
sich die Nutzfahrzeug-Experten in Baden-Baden treffen. EE
6 & 7 SPEKTRUM III/14
Schnittstellentrupp an die Truppe übergeben –
Meilenstein für die Vernetzte Operationsführung
v.l.n.r: Jörg Freiler, Executive Vice President der Division Missionssysteme Land/See der ESG, Generalmajor Erhard Drews,
Amtschef Amt für Heeresentwicklung, Direktor WTD Wolfgang Wolf, Direktor der Wehrtechnischen Dienststelle 41 und
Oberst Fiepko Koolman, Leiter Lehre/Ausbildung, stellvertretender Kommandeur der Artillerieschule und Stellvertreter des
Generals der Artillerietruppe freuen sich über den erreichten Meilenstein.
Im Rahmen des Internationalen Artillerie-Symposiums im Mutterhaus
der Artillerietruppe, der Artillerieschule in Idar-Oberstein, übergab die ESG
mit dem Schnittstellentrupp Taktische
Datenlinks Joint Fire Support Einsatz­
orientierte Erstbefähigung (SsTrp TDL
JFS EEB) den Nukleus für die Streitkräftegemeinsame Taktische Feuer­
unterstützung (STF bzw. Joint Fire Support, JFS) an die Truppe. Mit dem SsTrp
TDL JFS EEB verfügt die Bundeswehr
nunmehr teilstreitkräfte­ü bgreifend
über die Fähigkeit, in nahezu Echtzeit
alle erforderlichen Informationen im
Verbund STF auszutauschen beziehungsweise bereitzustellen.
Der Schnittstellentrupp basiert in der
Ausführung Einsatzorientierte Erstbefähigung auf einem per LKW verlastbaren und in der Bundeswehr bewährten 20-Fuß-ISO-Container. Zukünftig
könnte eine Integration in ein hochmobiles geschütztes Fahrzeug erfolgen.
Kernelement des Schnittstellentrupps
ist zunächst das von der ESG entwi-
ckelte und permanent an neue Anforderungen aus der Truppe angepasste
Führungs- und Waffeneinsatzsystem
(FüWES) für die Artillerie, ADLER III (Artillerie-Daten-Lage-Einsatz-Rechnerverbund / Daten-Verarbeitungs-Ausstattung). Hinzu kommen eine Vielzahl
von Schnittstellen und Kommunikationselementen, um die Anbindung und
den Informationsaustausch im multinationalen Verbund teilstreitkraftübergreifend sicherzustellen. ADLER III ist
ein in Übung und Einsatz bewährtes
Führungs-, Informations-, Kommunikations- und Waffeneinsatzsystem,
das Verbände, Einheiten, Teileinheiten
sowie alle relevanten Aufklärungs- und
Wirkmittel miteinander verbindet und
einen echtzeitnahen Informationsaustausch ermöglicht. Ursprünglich speziell für die Artillerietruppe konzipiert, hat
sich das seit 1995 eingeführte System
stetig weiterentwickelt und erfüllt heute als Einsatzsystem für die STF umfassend die Anforderung zur effektiven
und effizienten Umsetzung aller dafür
notwendigen Prozesse. ADLER III unterstützt dabei durch die Bereitstellung
und Nutzung von Aufklärungsergebnissen die Schaffung eines gemeinsamen Lagebildes, die Führung des
artilleristischen Feuerkampfes sowie
die Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit im Einsatz über alle Führungsebenen hinweg. Dazu verfügt das FüWES
im Schnittstellentrupp über eine Vielzahl von Schnittstellen zu nationalen
und internationalen Wirk- und Aufklärungssystemen von Heer, Luftwaffe
und Marine wie beispielsweise Link
16, Range Extension Application Protocol (JREAP) oder Variable Message
Format (VMF). Durch seine flexible
Kommunikationsstruktur und die Unterstützung von UHF-, VHF-, HF- und
SatCom-Funkgeräten ist ADLER III ein
Paradebeispiel für die erfolgreiche
Umsetzung der vernetzten Operationsführung, das mit der Realisierung des
SstTrp TDL JFS EEB einen weiteren
Höhepunkt erreicht. Mit dem SstTrp
TDL JFS EEB, der als zentrales Kom-
munikationselement von STF das Heer
mit den Systemen von Luftwaffe und
Marine verbindet, kann die Joint Fire
Support Coordination Group (JFSCG)
als übergeordnetes Koordinierungselement der STF-Organisation jetzt mit
einem übergreifenden, hochaktuellen
Lagebild versorgt werden. Der SstTrp
TDL JFS EEB stellt folgende Kernfunktionalitäten sicher:
} Trägerplattform für die Informations- und Kommunikationssysteme
zur Verarbeitung von „VS-NfD“ (NATO
RESTRICTED) und „Geheim“ (NATO
SECRET) eingestufte Daten
} Störsichere und kryptierte Datenfunkkommunikation zu nationalen und
internationalen Einheiten von Land-,
Luft- und Seestreitkräften
} Anbindung über Taktische Datenlinks an das Link 16-Netz und VMF sowie taktischer Datenfunk über VHF, HF
und SatCom
} Übertragung, technische Umsetzung, Verteilung und Darstellung von
Daten in nahezu Echtzeit
} Trennung von „VS-NfD“ (NATO RESTRICTED) und „Geheim“ (NATO SECRET) eingestuften Daten mittels eines
so genannten Secure Domain Transi­
tion-Filters (SDoT)
} Bereitstellung eines schnellen und
sicheren Rot-Schwarz-Übergangs von
zeitkritischen Daten zwischen den Domänen durch Labelling
} Bereitstellung eines übergreifenden, hochaktuellen Lagebildes für die
JFSCG
} Verzugsfreie Weiterleitung von Befehlen und Aufträgen aus der JFSCG
an die relevanten Einheiten
Mit der erfolgreichen Realisierung dieses höchst anspruchsvollen Projekts
unterstreicht die ESG einmal mehr
ihre einzigartige Fähigkeit zur einsatzorientierten Integration hochkomplexer
Einzelkomponenten in ein Gesamtsystem zur Schließung elementarer Fähigkeitslücken im Bereich Vernetzte Operationsführung.
UJM
COBRA-Software erfolgreich für das FüWES
ADLER qualifiziert
Das COBRA-RADAR gilt als das derzeit
modernste und leistungsfähigste Artillerieortungssystem. COBRA (COunter
Battery RADAR) ortet und klassifiziert
mit seiner phasengesteuerten Gruppenradarantenne (Phased-Array-Antenne) schießende Rohr-und Raketenartillerie sowie Mörser und dient
zur Überwachung und Steuerung des
eigenen Wirkungsschießens unter nahezu allen Wetterbedingungen mit hoher Genauigkeit.
Im Juni 2014 wurde die von
der ESG überarbeitete Software zur
Steuerung des COBRA-Systems erfolgreich qualifiziert. Diese Erweite-
rung ermöglicht dem COBRA-System
nun eine Anbindung an das aktuelle Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) ADLER der Bundeswehr, über das die technische und
taktische, waffen­systemübergreifende
Feuer­leitung erfolgt. Die erfolgreiche
Freigabe zur Anbindung von COBRA
an das ADLER-System ermöglicht die
Aufnahme in das ADLER-Verbundsystem, um die Artillerie bei Übungen und
Einsätzen zu unterstützen. Bei dieser Anpassung der COBRA-Software
arbeiteten die COBRA- und ADLERVerantwortlichen der Bundeswehr,
OCCAR als COBRA-Auftraggeber für
die ESG, sowie die verantwortlichen
Abteilungen innerhalb der ESG für die
Entwicklung der COBRA- und ADLERSoftware sehr eng zusammen. Durch
gemeinsame Workshops aller Beteiligten für die Definition der Anforderungen sowie die frühe Einbindung der
Nutzer beim Testen und Qualifizieren
der Software konnte eine sehr gute
Akzeptanz und Produktkompatibilität
erreicht werden.
Die Umrüstung der COBRA-Systeme auf die neuen Softwarekomponenten wird im Oktober 2014 an den
verschiedenen Bundeswehr-Standorten durch die ESG erfolgen.
OR
Neuer Auftrag für Komplettsystem zur TAURUSMissionsplanung für die koreanische Luftwaffe
Die ESG wurde im August von der
TAURUS Systems GmbH beauftragt,
ein Komplettsystem zur zentralen
Missionsplanung für den Luft-BodenFlugkörper TAURUS zu entwickeln.
Das System soll 2015 an die südkoreanische Luftwaffe ausgeliefert werden. Im Anschluss sind ein Administratoren- und Nutzertraining sowie
die Wartung und Pflege des Systems
vorgesehen. Bereits im Dezember
2013 hatten sich die südkoreanischen Streitkräfte für die Beschaffung
von Luft-Boden-Flugkörpern TAURUS
entschieden. Auf der Basis hochleistungsfähiger Hardware und der aktuellen, für die Bundeswehr entwickel-
ten Missionsplanungssoftware wird
die ESG mit ihrem Experten-Team
für Information & Geo-IT ein maßgeschneidertes Missionsplanungs-System aufbauen und integrieren. Damit
wird die südkoreanische Luftwaffe in
der Lage sein, im Rahmen der Einsatzvorbereitung eine zentrale Geländedatenbasis zu generieren und daraus Informationen für die bildgestützte
Navigation im Flug und im Zielanflug
abzuleiten. Kernfunktion der einzigartigen Software ist ein 3D-Editor auf
OpenGL-Basis, mit dem 3D-Modelle
der Navigations- und Zielpunkte hochpräzise modelliert werden können. Die
Zentrale Missionsplanung der ESG
Benutzeroberfläche des 3D-Editors
wird bereits seit 2005 auch bei der
deutschen und seit 2010 bei der spa-
nischen Luftwaffe erfolgreich opera­
tionell eingesetzt.
TO
8 & 9 SPEKTRUM III/14
Erfolgreicher Abschluss der CID-ServerStudienserie
Durch die jüngste Teilnahme an der
NATO-Übung CWIX mit dem Demonst­
ra­torsystem CIGAR³ konnte in diesem
Jahr erneut die Interaktion eines deutschen Combat Identification Server
(CID-Server) mit anderen NATO-Partnersystemen sowie die Integration in
ein einsatznahes Szenario erfolgreich
nachgewiesen werden.
Ein CID-Server dient allgemein der
Verbesserung der Situational Awareness (SA) und bietet die Möglichkeit, Identifizierungsinformationen
verschiedener Combat ID (CID) und
Friendly Force Tracking-(FFT-)Technologien zu sammeln und zu konsolidieren, um diese anderen Kräften
über verbreitete Schnittstellen zur
Verfügung zu stellen. Für die CWIX2014-Teilnahme wurden hierbei die
von CIGAR³ unterstützten Funktionen
und Schnittstellen erweitert bzw. auf
den aktuellen Stand der bestehenden Standards (ebenso Entwürfe) gebracht.
CIGAR³ bietet somit nach aktuellem Entwicklungsstand folgende
Schnittstellen:
} NFFI (IP1, IP2) – Client + Server
} FFI (IP1, IP2) – Client + Server
} SIP3 V. 1.2 (Request/Response
+ Publish/Subscribe) – Client +
Server
} VMF – Client + Server
} Link 16 – Client
Erstmalig in diesem Jahr wurde das
FFT-Szenario um Rollen für SIP3Teilnehmer erweitert. CIGAR³ konnte
hierbei die Rolle eines SIP3-Proxy einnehmen, der in der Lage ist, zwischen
Nachrichtenformaten zu übersetzen ebenso auf der CWIX getestetes Einsatzszenario ist hierbei die Unterstütund diese weiterzuleiten.
Durch die erfolgreich verlaufe- zung bei DACAS-Missionen (siehe Bild
nen Tests innerhalb dieses Szenari- unten). Hierbei kann der CID-Server
os konnte gezeigt werden, dass sich zur Erlangung eines besseren Lagedas neue SIP3-Protokoll sehr gut für bildes durch einen entsprechend ausÜbertragungs- und Abfrageprozesse gestatteten FAC vor der Anforderung
eignet. Somit kann für die weitere Zu- eines Wirkmittel­einsatzes durch ein
kunft untersucht werden, ob SIP3 als Luftfahrzeug abgefragt werden. Eine
Ersatz für die bisherigen IP1- und IP2- Erweiterung um eine wie im STANAG
5528 beschriebene Möglichkeit einer
Protokolle verwendet werden kann.
Durch den gelungenen Funkti- vom Luftfahrzeug unmittelbar vor dem
onsnachweis und die Ergebnisse an- Wirkmitteleinsatz ausgeführten Abfraderer durchgeführter und stattfin- ge stellt hierbei eine mögliche Weiterdender Studien der ESG werden nun entwicklung dar. Aufgrund der hervordurch den öffentlichen Auftraggeber ragenden Zusammenarbeit wird von
(Kommando Luftwaffe) im Rahmen Seiten des Auftraggebers in jedem
der ministeriellen AG „Identifizierung“ Fall eine Weiterführung der Studie anmögliche Verzahnungen mit anderen gestrebt. Mögliche Folgethemen werDEDICATED TO SOLUTIONS
DF
Systemen und Partnern geprüft. Ein den aktuell diskutiert. DEU CIGAR³ Combat ID Server – Operational View
Simulated
Legend:
Fighter Aircraft
RevIFF, RBCI, DSID
Simulated Radio (VMF)
Fixed Line (NFFI, FFI, SIP3)
Air-to-Surface ID
Push/Pull
ID Info (VMF)
SIP3 v. 1.2 Publish/Subscribe (NFFI, FFI)
Battlefield ID
SIP3 v. 1.2 Pull ID Info (NFFI, FFI)
Pull ID Info (VMF)
Push/Pull ID Info (VMF)
Push ID Info (NFFI, FFI)
FAC/JTAC
Push ID Info (VMF)
Other
CWIX trials
CIGAR3
 Information exchange CIGAR3
BFT/BMS systems (NFFI, FFI, SIP3)
FAC/JTAC, Aircraft (VMF)
 Relay of Combat ID data to NFFI/FFI environment
 Relay of NFFI/FFI data to warfighter in Close Air Support missions
 Optional usage of a Link16-Gateway
 Information exchange CIGAR3
CWIX - Coalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination, eXercise / CIGAR³ - Combat Identification German Automated Request, Response, and Relay / DACAS - Digitally Aided Close
Air Support / FAC – Forward Air Controller
Reverse IFF-Test in Polen erfolgreich
absolviert
Zur Standardisierung der Luft-BodenIdentifizierung wurde die ESG nach
erfolgreichem Abschluss der Studie
V/5ACT (2011 – 2013) nun erneut mit
der Folgestudie „Standardisierung LuftBoden“ (V/6ACT) beauftragt. Basierend
auf regulärer IFF-Mode-5-Hardware
wurden im Rahmen der Vorgängerstudie in Zusammenarbeit mit CASSIDIAN,
Transponder (Luft) und Responder (Boden) Geräte um die Reverse IFF-Technologie (STANAG 4722) erweitert. Die
im Rahmen der Vorgängerstudie entwickelten Geräte wurden nun während
eines bilateralen Tests in Orzysz, Polen,
erfolgreich mit den dortigen Partnern
getestet. Zur Durchführung der Tests
wurde eine TRANSALL C-160 ESS des
LTG 63 in Hohn um einen Reverse IFF
Transponder sowie ein Testrack zur
Steuerung erweitert (siehe Bild 1). Innerhalb eines für diesen Versuch in Polen eingerichteten Luftraumes von 100
NM Länge wurden bei unterschiedlichen Flugmustern ein polnischer und
zwei deutsche Bodenresponder abgefragt und identifiziert.
Hierbei konnte die Interoperabilität zwischen den polnischen und den
deutschen Geräten nachgewiesen werden. Außerdem wurde mit den verwendeten Prototypen eine hohe Identifizierungsreichweite erreicht.
Reverse IFF-Technologie
Die RIFF-Technologie baut auf dem in
der NATO bereits in der Einführung befindlichen IFF-System Mk XIIA (Mode
5) auf. Die zusätzlich definierten technischen Parameter und die Schnittstellen für den so genannten Reverse
IFF Mode 5 sind im Standard STANAG
4722 zusammengefast, welcher derzeit in den NATO-Nationen zur Ratifizierung ansteht. Der Standard wurde
innerhalb einer trilateralen Arbeitsgruppe aus Italien, Polen und Deutschland
erarbeitet. Ein großer Teil der deutschen Beteiligung wurde hierbei durch
RIFF-Tests Polen zwei Honker mit DEU RIFF 2
die ESG geleistet. Kern der genutzten
Hardware für die Abfrager sind zugelassene Transponder, die von den Industrien der jeweiligen Nationen für
nationale Luftfahrzeuge entwickelt und
Bild 1: Testrack
um die Reverse-IFF-Mode-5-Funktionalität erweitert wurden.
Reverse-IFF-Mode-5-Bodenresponder sind neu zu entwickelnde Geräte, die als strap-on-Versionen auf
Ketten- bzw. Radfahrzeuge zu integrieren sind. Werden diese Responder
von einem Transponder abgefragt, so
generieren sie nur eine Antwort, sofern sie sich im abgefragten Zielgebiet
befinden.
Surrogate-Funktion
Weiter wurde erfolgreich die SurrogateFunktionalität von Reverse IFF getestet.
Bei dieser Funktion übernimmt ein mit
einem Reverse-IFF-Mode-5-Bodenresponder ausgestattetes Fahrzeug die
Antwortfunktionalität für Personen und
Fahrzeuge, welche nicht mit einem entsprechendem Responder ausgestattet
sind. Der antwortende Responder verfügt hierbei über die Positionen der zugeordneten Surrogates und muss sich
selbst nicht im abgefragten Gebiet befinden. Die Positionen können hierbei
z. B. über Technologien wie Funkgeräte mit Position (z. B. Thales TRC 9210)
oder DSID (Dismounted Soldier Identification Device) an die mit Responder
ausgestatte Einheit gemeldet werden.
Bei den Tests kam erneut der vielseitige FAC Groundkit-Demonstrator F2Demo als Steuer- und Lagedarstellungseinheit zum Einsatz. F2Demo wurde im
Rahmen mehrerer vorangegangener
Studien entwickelt. Der Demonstrator
kann einerseits als Steuer- und Darstellungseinheit für Combat ID-Systeme dienen (Reverse IFF, RBCI, DSID,
CID-Server Client) und zum anderen
als DACAS Groundkit von FACs genutzt werden. Hervorzuheben ist hier
insbesondere die mögliche Verzahnung
von DACAS und Combat ID; so ist es
möglich, Positionsinformationen von
eigenen Kräften im DACAS-Nachrichtenaustausch mit den Luftfahrzeugen
zu nutzen.
Für die Kartendarstellung wird die ESGEntwicklung QtLogis genutzt, und die
Oberfläche orientiert sich an Bedienkonzepten aus dem ADLER-System
(siehe Bild). F2Demo unterstützt für
DACAS unterschiedliche Modems und
Funkgeräte zur Nutzung von VMF sowie
die Protokollversionen A/C/C und B/D1/
D1. Die DACAS-Funktionalität ist nach
der DACAS Coordinated Implementation des US JFCOM implementiert und
unterstützt bereits die Standards ECP1
und ECP2.
F2Demo wird seit 2011 in verschiedenen Übungen (CWIX, BOLD QUESTSerie, Ramstein Rover) von deutschen
FACs einsatznah getestet. Das Feedback ist dabei durchwegs positiv und
deutliche Vorteile gegenüber eingeführten DACAS-Systemen sowie gute
Kompatibilität zu anderen Übungsteilnehmern (z. B. TORNADO, F/A-18, AV8B, Mirage) werden F2Demo von den
Nutzern attestiert. DF
10 & 11 SPEKTRUM III/14
FU Berlin beauftragt ESG Consulting
ESG Consulting erhält Auftrag zur
Durchführung einer Vorstudie für
eine Organisationsuntersuchung
in den IT-Bereichen der FU Berlin
Die Freie Universität Berlin, mit
32.000 Studierenden und über 5.000
Beschäftigten eine der größten und renommiertesten Universitäten Deutschlands, verfügt über eine heterogene
IT-Landschaft, die derzeit von vier großen zentralen Dienstleistern mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten
betreut wird. Kontinuierlich wachsende
IT-Anforderungen und die damit einhergehende Kostenentwicklung machen es erforderlich, die bestehende ITStrategie, die IT-Organisation und die
IT-Governance einer Überprüfung zu
unterziehen. Ziel dieser Revision ist dabei zu prüfen, welche Veränderungen
im Hinblick auf die künftigen Entwicklungen notwendig sind, um die fortschreitende Digitalisierung von Lehre,
Forschung und Verwaltung unterstützen zu können. Um diese großangelegte Organisationsuntersuchung durchführen zu können, werden zunächst
Projektmanagement
Projektstart
Interviewphase
Erstellung
Grobkonzept
Vorbesprechung
Kickoff-Meeting
Vorbesprechung
Vorbereitung
Durchführung
der interviews
Nachbereitung
Auswertung
Erstellung
Vorstellung und
Abstimmung
Nachbearbeitung
Rahmenbedingungen
Zeitplan
Interviewtemplate
Interviews
Auswertungen
Grobkonzept
Exemplarische
Organisationsuntersuchung
Vorbereitung
Informationserhebung
Auswertung
Vorstellung und
Abstimmung
Nachbearbeitung
Ergebnisdokument
Interviews
Evaluierung
Grobkonzept
Prüfung des
Grobkonzepts
Anpassung
Präsentation
Grobkonzept
Abbildung: Vorgehensmodell zur Durchführung des Vorprojekts
die relevanten und zu untersuchenden
Themengebiete gemeinsam mit dem
Kunden erarbeitet und anhand einer
exemplarischen Vorstudie das Design
für diese Studie erstellt und erprobt.
ESG Consulting unterstützt dieses
Vorprojekt in allen Leistungsphasen.
Zunächst werden anhand von Interviews mit Entscheidungsträgern und
Führungskräften relevante Themengebiete aufgedeckt. In einem Konzept
werden für diese Themengebiete Untersuchungsmethoden vorgeschlagen
und eine grobe Herangehensweise erarbeitet. In der anschließenden Organisationsuntersuchung wird in einem
ausgewählten Leistungsbereich das
Vorgehen exemplarisch erprobt, mit
dem Ziel, konkrete Handlungsempfehlungen zu definieren. Die Erkenntnisse
daraus fließen dann abschließend in
das Grobkonzept ein.
Die Beauftragung durch die FU Berlin unterstreicht die besondere Kompetenz der ESG Consulting im Bereich
IT-Organisation und -Prozesse und die
besondere Branchenerfahrung im Bereich wissenschaftlicher Einrichtungen
und Hochschulen. JS
Weiterer Beratungsauftrag bei der
Bundesagentur für Arbeit (BA)
ESG Consulting unterstützt BA bei
der Realisierung des IT-Großprojekts APOLLO
Mithilfe von APOLLO sollen die Kunden der BA in Zukunft ihre Anliegen
in Leistungsangelegenheiten komfortabel und sicher über ein OnlinePortal klären können. Für ausgewählte Online-Prozesse werden im
Projekt APOLLO das fachliche Design, die technische Umsetzung sowie die Produktivsetzung erfolgen.
Derzeit befindet sich das Projekt in
der Planungsphase, die Umsetzungs-
phase dieses IT-Großprojekts mit bis
zu 6 Entwicklerteams und insgesamt
rd. 80 Projektbeteiligten ist für den
Zeitraum 01.5.2015 bis 30.09.2018
geplant.
Innerhalb der Planungsphase ist
ein Planungssystem zu etablieren, das
die hohe Komplexität der Abhängigkeiten berücksichtigt und möglichst
große Sicherheit und Transparenz für
die Fachbereiche sowie die beteiligten IT-Organisationseinheiten schafft.
Sowohl Elemente aus der Releaseplanung als auch SCRUM-Vorgehenswei-
sen gilt es im APOLLO-Projekt miteinander zu verbinden. Durch eine große
Anzahl von Schnittstellen sind die Abhängigkeiten zu den bestehenden ITVerfahren sehr komplex.
ESG Consulting unterstützt dieses
herausfordernde und anspruchsvolle
Projekt im strategischen Projektmanagement einschließlich Stakeholder- und Kommunikationsmanagement und in der operativen Planung.
Im Qualitätsmanagement und im Risikomanagement werden neben der
konzeptionellen Aufbauarbeit die Rol-
len des Qualitätssicherungsverantwortlichen (QSV) und des Risikomanagers von ESG Consulting gestellt. Der
Kunde BA schätzt dabei an der ESG
Consulting insbesondere die Kommunikationsstärke im Zusammenwirken
aller Projektbeteiligten, die absolute
Neutralität gegenüber Hardware- und
Software-Herstellern, die ausgeprägte Kompetenz in der Verbindung von
technischer und wirtschaftlicher Beratung sowie die langjährige Erfahrung
in der Steuerung und Umsetzung von
Großprojekten.
JS
ESG aktiviert ZEBEL 6
Am 1. September 2014 wurde die innovative Software-Ausbaustufe zum
Betrieb der Zentralen BundeswehrErsatzteil-Logistik „ZEBEL 6“ durch
die ESG nach dem erfolgreichen Abschluss einer rund 1-jährigen Migrationsphase aktiviert.
Mit dem Projekt ZEBEL 6, wird die
Effizienz und Effektivität der Ersatzteilversorgung für die Instandsetzung in
zivilen und ausgewählten militärischen
ortsfesten Materialerhaltungseinrichtungen sowie der HIL GmbH konsequent und nachhaltig weiter optimiert
und an die aktuellen Anforderungen
der Bundeswehr mit Blick auf die Zukunft angepasst.
Die Neuerungen im ZEBEL 6 umfassen nachfolgende wesentliche Änderungen hinsichtlich der Anbindung
des öffentlichen Auftraggebers (öAG),
den Leistungsempfängern der Industrie sowie den militärischen Instandsetzungseinrichtungen:
} Neue Sicherheitsarchitektur für
den Datenaustausch: Sämtliche Daten
(„VS-NfD“) werden verschlüsselt über
die so genannte Demilitarisierte Zone
zur Integrationsplattform SASPF ins
Rechenzentrum der Bundeswehr in
Strausberg weitergeleitet. Die Daten
werden dem öAG verschlüsselt über
Sina-Boxen bereitgestellt. (siehe Grafik)
} Anbindung des Material Disposition Network (MDNpro) der ESG an
SASPF über leistungsfähige Schnittstellen und Übertragung der Daten
in Echtzeit. Dies bedeutet, dass die
ESG via ZEBEL der erste industrielle
Dienstleister ist, der die Anbindung
seiner Daten an das SASPF der Bundeswehr realisiert.
} Gesicherter Datenaustausch über
SINA-Boxen: Es werden keine Daten
mehr unverschlüsselt zwischen der
ESG, den Instandsetzungseinrichtungen und dem Logistikzentrum der
Bundeswehr ausgetauscht.
} An- und Übernahme der angelieferten Ware innerhalb von 24 Stunden
in das Materialbewirtschaftungssys-
tem des Auftragnehmers. Hier werden
alle eingehenden Warensendungen
(Bestellungen) aus den Materialdepots
sowie die Rückgaben der Leistungsempfänger innerhalb des vorgeschriebenen Servicelevels vereinnahmt und
gebucht. Hierfür wurde der Eingangsprozess im ZEBEL bereits im August
dieses Jahres um eine zusätzliche
Wareneingangsbahn erweitert und der
Übernahmeprozess der Sendungsbelege durch eine neue Software unterstützt.
} Durch eine Erweiterung der Servicelevel erhält der Auftragnehmer
eine umfassende Transparenz über
die Leistungsfähigkeit der Prozesse
im Projekt ZEBEL 6. Die Servicelevel
aus den Projekt ZEBEL 5 wurden für
das ZEBEL 6 von sechs auf dreizehn
Servicelevel erhöht.
Bereits seit dem Jahr 2000 zeichnet die ESG für den Betrieb des ZEBEL
verantwortlich und bewirtschaftet
hierfür, gemeinsam mit ihrem Unterauftragnehmer DB-Schenker, in Kas-
sel-Kaufungen auf ca. 17.000 qm
Fläche ein Zentrallager für die Bundeswehr.
Das Leistungsportfolio im Rahmen der Projektabwicklung deckt neben der physischen Lagerhaltung und
der Distribution des Materials die gesamte Abwicklung aller logistischen
Managementfunktionen in der logistischen Prozesskette ab.
Mehr als 200 zivile und militärische Materialerhaltungseinrichtungen
werden über das von der ESG entwickelte webbasierende Material-Dispositions-Netzwerk, MDNpro, dessen
Weiterentwicklungen den logistischen
Leistungsvorgaben des Auftraggebers
bzw. der Leistungsempfänger angepasst werden, aus dem ZEBEL versorgt.
ZEBEL gilt heute als Synonym für
die wirksame Kooperation zwischen
dem öffentlichen Auftraggeber und
der Industrie zur Steigerung von Effektivität und Effizienz.
UJM
12 & 13 SPEKTRUM III/14
Parlamentarischer Abend der ESG
MdB Klaus-Peter Willsch, Generalmajor Dr. Ansgar Rieks und der Vorsitzende der Geschäftsführung der ESG, Kai Horten
Eine feste Institution im Veranstaltungskalender der ESG ist der gemeinsam
mit der Parlamentsgruppe Luft- und
Raumfahrt im Deutschen Bundestag
(PG LuR) ausgerichtete Parlamentarische Abend in Bonn. Ziel des Abends
ist es, den heute mehr denn je notwendigen Dialog zwischen den Verantwortlichen aus Politik, Bundeswehr und Industrie nachhaltig zu intensivieren. Dies
gilt umso mehr vor dem Hintergrund
der stetig wachsenden Herausforderungen an Deutschland als verlässlichem, leistungsfähigem und verantwortlich handelndem Partner von UN,
EU und NATO in einer immer komplexer
und teilweise fragiler werdenden Welt.
Rund 200 hochrangige Gäste, die der
Vorsitzende der PG LuR, MdB KlausPeter Willsch, am 18. September
auf der Bonner Godesburg begrüßen
konnte, bestätigten durch ihre Teilnahme erneut die besondere Bedeutung
des Parlamentarischen Abends für
diesen Dialog.
Als Key-Note-Speaker konnte Generalmajor Dr. Ansgar Rieks, heutiger Amtschef des Luftfahrtamtes der
Bundeswehr, gewonnen werden. In einem beeindruckenden Vortrag erläuterte Rieks die Rahmenbedingungen
und den aktuellen Status im Aufstellungsprozess des neuen Amtes sowie
den künftig zu erwartenden Mehrwert
MdB Klaus-Peter Willsch, sichtlich erfreut über den regen Zuspruch der Gäste
durch die Bündelung von bisher auf
unterschiedliche Dienststellen verteilten Aufgaben und Kompetenzen
in einer Behörde. Obwohl die so genannte Full Operational Capability stufenweise realisiert wird, verfügt die
Bundeswehr nunmehr erstmalig in
ihrer Geschichte über eine zentrale
Genehmigungs- und Aufsichtsorganisation für die Zulassung und den sicheren Betrieb von bemannten und
unbemannten militärischen Luftfahrzeugen. Die Unterstellung unter den
Generalinspekteur verdeutlicht den
hohen Stellenwert des Luftfahrtamtes.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der ESG, Kai Horten, reflektierte
in seiner Rede die aktuelle Diskussion
über die sicherheitspolitische Verantwortung Deutschlands und den tiefgreifenden Veränderungsprozess innerhalb der Streitkräfte. Horten räumte
einerseits ein, dass die in der aktuellen sicherheitspolitischen Diskussion
thematisierte Kritik an der Leistungserbringung der Industrie zumindest in
Teilen zutreffe, forderte andererseits
jedoch auch ein klares politisches
Bekenntnis zur Rolle der Industrie als
Mittel der sicherheitspolitischen Einflussnahme. Ebenso bedeutend sei
die Beantwortung der Frage: „Wel-
chen Grad technologischer Souveränität mit welcher Technologiekompetenz
wollen wir bewusst mittel- und langfristig in Deutschland erhalten, inklusive der Fähigkeit zu Entwicklung und
Fertigung?“ Bezüglich aktueller und
zukünftig notwendiger Fähigkeiten der
Bundeswehr und damit zusammenhängender Rüstungsprojekte stellte
Horten fest: „Es gilt keine Luftschlösser zu bauen, sondern ehrlich und
transparent zu informieren über das,
was wirklich machbar ist – und welche Konsequenzen bestimmtes Handeln – oder auch Nichtstun – hat.“
Darüber hinaus stellte Kai Horten
Chancen zur Optimierung im Rüstungsbereich auf Basis eines branchenübergreifenden Methoden-,
Technologie- und Know-how-Transfers, beispielsweise aus der Automobilindustrie, dar. In beiden Welten
seien eingebettete Software, Elektrik- und Elektronik die wesentlichen
Enabler-Technologien zur Realisierung neuer, hochkomplexer und oftmals sicherheitsrelevanter Fähigkeiten beziehungsweise Funktionalitäten.
Dennoch seien die Entwicklungszyklen im Rüstungsbereich, insbesondere für fliegende Systeme, heute noch
deutlich zu lang. Durch die einzigartigen Kompetenzen im Automotive- wie
im Sicherheits- und Verteidigungsbereich sowie den über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungsschatz könne
gerade die ESG als hardware-neutrales und unabhängiges nationales
Unternehmen wertvolle Beiträge leisten. Abschließend sicherte Kai Horten
nicht nur dem neu aufgestellten Luftfahrtamt der Bundeswehr, sondern
den Streitkräften insgesamt die volle
Unterstützung seitens der ESG zu und
untermauerte das Leistungsversprechen des Unternehmens: „Wir, das
gesamte Team der ESG, setzen in jedem Projekt alles daran, echten Mehrwert für unsere Kunden und Partner
zu schaffen – als vertrauenswürdiger
Partner und Berater, – heute und in
Zukunft!“
UJM
ESG im Dialog
} Sachstand und Perspektiven der
Projekte der ESG im Umfeld fliegender bemannter und unbemannter
Systeme sowie im Bereich Missionsausrüstung und Missionsausstattung
(u.a. TORNADO, Eurofighter, A400M,
C-160 Transall, Sensorgestützte Landehilfe (SeLa) für CH-53, Kompetenz­
erhalt UAS)
Im Rahmen der sich an die Gespräche
anschließenden Führung durch das
Technologiezentrum der ESG konnten die Inhalte nicht nur weiter vertieft, sondern anhand von Live-Präsentationen an den Simulatoren und
Demonstratoren nachhaltig erlebbar
gemacht werden. Die Vielfalt und die
dahinter liegende Spitzentechnologie
der gezeigten Systeme (u.a. Virtual
Avionik System TORNADO (VASTOR),
Unbemannter Missionsausrüstungsträger (UMAT), Fliegerpsychologisches
System Hubschrauber (FPS-H), Missionstaktischer Arbeitsplatz für Personnel Recovery (MTA)), beeindruckte die
Besucher sichtbar.
UJM
Christoph Weber, Generalleutnant Martin Richard Schelleis, Kai Horten und Klaus Hantzschmann
Offener Dialog mit unseren Kunden
und Partnern ist eine der wichtigsten Grundlagen, um das gemeinsame
Ziel – die Bereitstellung von maßgeschneiderten Lösungen zur effizienten
und effektiven Schließung von Fähigkeitslücken – realisieren zu können.
Vor diesem Hintergrund informierten
sich der Kommandeur Kommando
Unterstützungsverbände Luftwaffe,
Brigadegeneral Rainer Keller, und der
Kommandeur Einsatzverbände Luftwaffe, Generalleutnant Martin Richard
Schelleis, über aktuelle TechnologieProjekte und das vielfältige Leistungsspektrum der ESG. Im Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe sind
insbesondere die von der Luftwaffe
wahrzunehmenden Aufgaben „Betriebs- und Versorgungsverantwortung“ vereint sowie querschnittliche
Unterstützungsleitungen für die Luftwaffe zusammengefasst. Das Kommando Einsatzverbände Luftwaffe bil-
det den Nukleus der Einsatzluftwaffe.
Es bündelt die Fachexpertise für die
waffensystemspezifische Weiterentwicklung und die militärfachliche Individualausbildung für die fliegenden
und bodengebundenen Waffensysteme der Luftwaffe sowie die truppendienstliche Verantwortung für die unterstellten Verbände.
Schwerpunkte der Informationsbesuche waren Vorhaben und Projekte
aus den Divisionen Aerosystems und
Missionssysteme Land/See:
} Sichere Leistungserbringung in
der logistischen Kette auf Basis bewährter Software am Beispiel der Bewirtschaftung der Zentralen Bundeswehr-Ersatzteil-Logistik (ZEBEL) und
Bundeseigenen Lager der Luftwaffe
(BEL Lw) mit dem Material Disposition
Network (MDNpro) der ESG
} Technologien und Dienstleistungen
der ESG für Herausforderungen der
Bundeswehr im Bereich Cyber-Security
Kai Horten, Brigadegeneral Rainer Keller und Christoph Weber
14 & 15 SPEKTRUM III/14
++ KURZMELDUNGEN ++
Georgische Delegation zeigt großes Interesse an Krisen- Signatur­
datenbank
und Katastrophenmanagement-Lösungen der ESG
Am 23. September 2014 besuchte
eine Delegation aus Georgien die Unternehmenszentrale der ESG in Fürstenfeldbruck. Teilnehmer waren u. a.
der Leiter des georgischen Crisis Management Centers sowie hochrangige
Vertreter des georgischen State Scientific-Technical Center DELTA. Nach
einer umfassenden Präsentation über
das vielfältige Leistungsspektrum der
ESG nebst einer Führung durch verschiedene Stationen des Technologie-
zentrums demonstrierte die Division
Missionssysteme Land/See die Funktionalitäten und die daraus resultierenden Vorteile für den Nutzer der ESG
TARANIS Solution Suite für Krisenmanagementaufgaben.
Besonders im Mittelpunkt des Interesses stand TARANIS Centre, die
Krisen- und Katastrophenmanagementlösung der ESG. TARANIS Centre
ermöglicht die Schaffung eines gemeinsamen Informationsbildes (Com-
mon Recognised Information Picture/
CRIP) als Grundlage für die Entscheidungsfindung der Verantwortlichen im
Katastrophenfall.
Bereits in den Jahren 2012 und
2014 hat die ESG Aufträge aus Georgien erhalten, Krisen- und Katastrophenmanagementübungen des georgischen Nationalen Sicherheitsrates
mit dafür maßgeschneiderten Hardund Softwarelösungen zu unterstützen.
UJM
Für die WTD 91 konnte die ESG ein
Datenbanksystem zur Archivierung
von Signaturdaten erfolgreich in Betrieb nehmen. Daten unterschiedlichster Radar- und optronischer Sensoren
können hierbei zusammen mit den die
Konfiguration beschreibenden Metadaten sicher abgelegt werden. Weiterhin ist es auch möglich, andere der
Messung bzw. der Messkampagne
zugeordnete Dateien oder Dokumente wie z. B. Verträge, meteorologische
Daten, Auswertungssoftware oder Informationen zum Versuchsaufbau abzulegen.
Die Datenbank wurde in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber entwickelt. Um die Ablagemöglichkeiten
möglichst flexibel zu gestallten und
eine spätere Anpassung an neue Strukturen und Funktionen zu erleichtern,
wurde das System auf der Basis eines
bestehenden freien Dokumentenmanagementsystems entwickelt. Somit
konnte auf stabile und bewährte Basisfunktionen zurückgegriffen werden und
das Hauptaugenmerk der Entwicklung
auf Benutzerführung und individuelle
Anpassungen gelegt werden. DF
ESG auf der tekom-Jahrestagung 2014
Auch in diesem Jahr finden Sie die Spezialisten der ESG für Technische Kommunikation und Dokumentation auf der tekom-Jahrestagung. Mit der parallel
stattfindenden tcworld und tekom-Messe gilt die Tagung als weltweit bedeutendste Veranstaltung für Technische Kommunikation – sie findet vom 11.13. November auf der ICS Messe Stuttgart statt.
Bedienung, Wartung und Instandsetzung von technischen Anlagen
ist ohne eine entsprechende technische Dokumentation undenkbar. Diese kann mittels moderner Informationstechnologien als „Interaktive Elektronische Technische Publikation“ (IETP) effektiv und effizient gestaltet
werden. Die ESG bietet für die IETP-Erstellung und Dokumentation nach
S1000D und S2000M richtungsweisende Softwarelösungen: Mit QuILSAuthor, QuILS-Retrieval und dem neuen QuILS-Web-Retrieval können Datenmodule und Dokumentationsinhalte nach S1000D optimal gestaltet und
angezeigt sowie für eine integrierte Logistik nutzbar gemacht werden. Das
ESG-Produkt APART liefert Ersatzteillisten nach S2000M und ErsatzteilDatenmodule zur Integration in die QuILS-Software. Alle Produkte der ESG
sind für die gesamte Integrationskette von Dokumenta­tionen einsetzbar
– die Nutzer befinden sich damit immer auf der sicheren Seite: Workflowkomponenten und Prüfprozesse zur Qualitätssicherung sind bereits eingebaut und reduzieren hierdurch Ihren Aufwand erheblich.
Im Rahmen des Kongresses präsentiert Walter Scharlau, Projektleiter
Technische Dokumentation der ESG, innovative Konzepte und Lösungen rund
um das Thema „Ressourcenmanagement aus S1000D Dokumenta­tion“ am
Donnerstag, den 13.November, 14.30 Uhr in Raum C6, 2. OG.
Es wird der Prozess aufgezeigt, wie aus S1000D Datenmodulen vom
Typ „Procedural“ und „Schedule“ für die nachfolgenden logistischen Prozesse „Wartung- und Instandsetzung“ Ressourcen im XML-Format extrahiert
werden. Damit wird die Dokumentation Teil einer digitalen logistischen Prozesskette und erfährt dadurch eine deutliche Aufwertung. Der Mehrwert für
den Kunden von Dokumentation für den logistischen Gesamtprozess und die
wirtschaftliche Wertsteigerung entsteht durch intelligente Nutzung der vorhandenen Potenziale.
Die ESG-Spezialisten freuen sich auf den Dialog auf der tekom-Jahrestagung, ICS Messe Stuttgart, Stand 2/F01.
E N G L I S H
S U M M A RY
Interview with Reiner Friedrich,
Head of department “Driver Assistance Systems, Industrialisation Function & Software” at
BMW
Where do we stand today on the way
to automated driving?
Please let me first explain the official
definition of the levels of automation of
the Federal Highway Research Institute:
1. “Driver only”: The driver leads permanently – during the entire trip – the
transverse and the longitudinal guide.
2. “Assisted”: The driver leads permanently from either the transverse or
the longitudinal guide. The other task
is executed within certain limits by the
system. The driver must permanently
monitor the system. He must always be
ready to completely take over guidance
of the vehicle. 3. “Semi-Automated”:
The system adopts the transverse and/
or longitudinal guide – for a certain period of time and/or in specific situations.
The driver must permanently monitor
the system. He must always be ready
to completely take over guidance of the
vehicle. Theoretically highly automated
moving vehicles could be used from
2020. But that is not our core objective.
Year by year, the ability of the vehicle
to assist the driver will further improve.
More and more safety-critical, difficult
or tiring – and therefore dangerous
– situations can be mastered or supported by the vehicle. Assistive driver
assistance systems are already available. Semi-automated driving functions
such as the Congestion Assistant or the
Parking Assistant are currently being
launched and, for example, are already
available in the BMW i3. Highly automated driving functions such as overtaking on motorways could be available
from 2020. If you look very far into the
future, driving without a driver – fully
automated driving – for example, for
valet parking in car parks or in the area
of car sharing could be possible.
To what extent do the changes in driver assistance systems have an effect
on the development methodology and
development tools?
The entire development process must
meet standards such as ISO26262. We
are intensely developing tools to enable
a consistent application of our processes – end-to-end. Of course, our many
years of experience in security-related
functions in the dynamics environment
help us to be able to use such solutions
quickly and safely. [To read the entire
interview, please contact us: [email protected]]
Successes in Cluster ADAS &
Embedded Software
Modern cars provide a variety of comfort, information and safety functions.
In the coming years, these functions
will become more complex and more
highly integrated. This will have significant effects on the vehicle architecture,
development and test process. ESG is
working actively together with the OEM
to provide new products and processes
to support this development. A focus
topic is managing the complexity of
software functions. Regarding this, ESG
is developing ideas for a future-proof
extendable ADAS architecture. ESG has
been active in the ADAS area for over
7 years. Over the years we have evaluated many technologies with in-house
projects. For example, we developed
a prototype system for recognition of
traffic lights and stop signs over four
years ago. In the meantime, optical algorithms have become a key topic over
various ESG divisions. For example, our
technology has been used for:
} constructing a model of the terrain
based on a mono-camera video stream
in a helicopter
} generating a 360 degree surround
view in a car
} a surround view implementation with
a head-mounted-display which gives
vehicle operators “x-ray” vision.
ESG has also been contracted to pilot its
technology on customer hardware, e.g.
online camera calibration for a an automotive supplier or, demonstrating an
augmented reality solution which embeds free floating 3D navigation arrows
in a live video stream on OEM hardware.
ESG has experienced a breakthrough
with many customers and now has
ADAS pre-development projects with
major OEM. In these projects we plan
and prototype new systems for our customers, e.g. to collect data on the road
network, or to assist the driver in critical
situations like at traffic lights or junctions. With the latter systems we move
beyond just image processing into the
area of semi-automatic vehicle control
with a plethora of technical challenges
regarding the interface to the driver and
conceiving solutions in line with current
safety standards.
Interface Container Tactical Data
Links Joint Fire Support – Delivery
Parallel with the International Artillery
Symposium, on 7 October, ESG delivered the Interface Container Tactical
Data Links Joint Fire Support to the
Bundeswehr. To realise Joint Fire Support a common (joint) information space
between army, air force and navy is essential. While the air force and navy
are used to working in international
environments even with their own command and control systems, the army is
not. This and the totally different communication infrastructure base is the
reason why the air force and navy have
used international communication networks like Link16 or Variable Message
Format (VMF) for a long time and the
army has not. The aim of the Interface
Container is to solve this problem. It
connects the army using ESG’s ADLER
network to the air force and navy using
Link16, VMF and an ADLER interface
using HF communication for the newest frigate of the German navy. Moreover the Interface Container also solves
a security issue that came up. Due to
German regulations the tactical level
of the German army cannot work with
information systems classified higher
than confidential. The air force and navy
normally work with information systems
classified secret. To solve this issue,
a security gateway was installed that
separates the two security spaces and
only allows information to pass if it has
the right security level. With the Interface Container all assets and provided
information of the air force and navy
can be used by the German army and
vice versa. This means, for example that
the German artillery has via ADLER a direct connection to an air force weapon
system. Furthermore the Interface Container enables the German army not
only toparticipate in joint operations but
also in combined ones, as Link16 and
VMF are international standards. The
delivery of the Interface Container to
the customer marks another important
milestone for the Bundeswehr on their
way to network-enabled capabilities.
Successful completion of the CID
server study series
ESG’s recent participation in the NATO
exercise CWIX with its demonstrator
CIGAR³ again proved the successful
interaction of a German Combat Identification Server (CID server) with other
NATO partners systems and the successful integration into an operationallevel scenario. A CID server generally
serves to improve situational awareness and offers the possibility to collect
and to consolidate information of various Combat ID (CID) and Friendly Force
Tracking (FFT) technologies and to
provide this information to other forces
via common interfaces. For CWIX 2014,
CIGAR³ functions and interfaces were
added to meet state-of-the-art standards. CIGAR³ thus offers the following
interfaces:
} NFFI (IP1, IP2) client + server
} FFI (IP1, IP2) client + server
} SIP3 V. 1.2 (request/response +
publish/subscribe) client + server
} VMF client + server
} Link 16 client
For the first time, the FFT scenario was
extended to roles for SIP3 participants.
CIGAR³ took the role of a SIP3 proxy
that is able to translate different message formats and forward them.
It was shown successfully that the new
SIP3 protocol is very suitable for transmission and retrieval processes. Thus it
can be further examined whether SIP3
can be used as a substitute for the previous IP1 and IP2 protocols. Due to the
successful performance and the results
of other well conducted ESG studies
the German Air Force Command will
evaluate the possibility of integration
into other systems and collaboration
with new partners. Due to the excellent
cooperation of ESG and its partners,
a continuation of the study as well as
possible follow-on topics are currently
being discussed.
DEDICATED TO SOLUTIONS
WWW.ESG.DE