SPEKTRUM 3 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Transcription
SPEKTRUM 3 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH III/14 Schwerpunktthemen Automatisiertes Fahren Cluster ADAS & embedded Software nimmt Fahrt auf Neues aus dem Cluster Connected Car Innovative Technik für den Nutzfahrzeugmarkt der Zukunft Schnittstellentrupp an die Truppe übergeben – Meilenstein für die Vernetzte Operationsführung 2 & 3 SPEKTRUM III/14 Aus unternehmerischer Sicht ist der Herbst regelmäßig davon geprägt, alle Energie für die Erreichung der Jahresziele einzusetzen und gleichzeitig die Grundsteine für Wachstum und wirtschaftlichen Erfolg im kommenden Jahr zu legen und zu festigen. Dies ist per se nichts Neues. Gleichwohl sind die (sicherheits-)politischen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in diesem Herbst auch für die ESG mit besonderen Herausforderungen verbunden. INHALTSVERZEICHNIS 3 ....................................... Automatisiertes Fahren 4 ....................................... Cluster ADAS & embedded Software nimmt Fahrt auf 4 ....................................... Neues aus dem Cluster Connected Car 5 ....................................... Innovative Technik für den Nutzfahrzeugmarkt der Zukunft 6 ....................................... Schnittstellentrupp an die Truppe übergeben Die Konjunktur, deren wichtiger Motor die deutsche Automobilindustrie ist, schwächt sich ab und wir erleben eine rasante Intensivierung des Wettbewerbs mit einem ungebrochen hohen Kostendruck auf Seiten der OEM, der Zulieferer und Engineering-Dienstleister. Innovationsfähigkeit und -kraft, verbunden mit höchster Qualität in der Projektumsetzung, sind hier der Schlüssel zum Erfolg. 7 ....................................... COBRA-Software für ADLER qualifiziert Im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zeichnet sich eine weitere Welle der Konsolidierung ab, der Beschaffungsprozess des öffentlichen Auftraggebers nebst besonders bedeutsamen Rüstungsvorhaben steht, aus vielfältigen nachvollziehbaren Gründen, vor tiefgreifenden Veränderungen. Damit diese zum Erfolg führen, bedarf es unter anderem einer schnellen und klaren Positionierung hinsichtlich des eigenen Rollenverständnisses Deutschlands als verlässlicher Partner von NATO, EU und Vereinten Nationen. Andererseits muss die Frage beantwortet werden: „Welchen Grad technologischer Souveränität mit welcher Technologiekompetenz wollen wir, inklusive der Fähigkeit zu Entwicklung und Fertigung, bewusst mittel- und langfristig in Deutschland erhalten?“ 9 ....................................... Reverse IFF-Test in Polen erfolgreich absolviert All das hat für uns zur Konsequenz, den in Jahrzehnten erfolgreicher Projektarbeit gelebten partnerschaftlichen Dialog mit unseren zivilen und militärischen Kunden noch stärker auf die vor uns liegenden Herausforderungen und die jeweils ganz spezifisch ausgeprägten Fähigkeitsanforderungen und Bedarfe zu fokussieren. Unserer Philosophie nach ist der wirtschaftliche Erfolg der ESG untrennbar mit der Schaffung von Lösungen verbunden, die einen echten Mehrwert für unsere Kunden bieten – in time, in quality, in budget. Beispiele für unser ungebrochenes Engagement zum Wohle des Kunden finden Sie auf den folgenden Seiten unserer Spektrum-Herbstausgabe. Das in den Beiträgen in unterschiedlicher Weise zum Ausdruck kommende Leistungsversprechen war, ist und bleibt auch in Zukunft unser Antrieb. 14.................................. Kurzmeldungen Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und freue mich auf den weiteren intensiven Dialog mit Ihnen. 7 ....................................... Neuer Auftrag für Komplettsystem zur TAURUS-Missionsplanung für die koreanische Luftwaffe 8 ....................................... Erfolgreicher Abschluss der CID-Server Studienserie 10 ....................................... FU Berlin beauftragt ESG Consulting 10 ....................................... Weiterer Beratungsauftrag bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) 11.................................. ESG aktiviert ZEBEL 6 12.................................. Parlamentarischer Abend der ESG 13.................................. ESG im Dialog 15.................................. English Summary IMPRESSUM Herausgeber Verantwortlich für den Inhalt Ulrich-Joachim Müller (UJM) Unternehmenskommunikation Mitarbeiter dieser Ausgabe Nina Bichlmaier (NB), David Brodie (DB), Elisabeth Enöckl (EE), Dominik Franz (DF), Jörg Klauck (JK), Sven Marquart (SM), Frank Nies (FN), Dr. Timm Ohlhof (TO), Dieter Prochaska (DP), Jose Rey (JR), Dr. Otto Rösch (OR), Johannes Seeberger (JS) Gestaltung ESG – Design & Medien Druck Seismografics JK GmbH, Unterschleißheim Auflage 2500 Fotos Alle Abbildungen © ESG, wenn nicht anders angegeben. Ihr Kai Horten, im Oktober 2014 ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck Tel. +49 89 9216-2850, www.esg.de fahrenden BMW 5er, einem Versuchsträger, sehen kann, bereits heute möglich – jedoch noch mit unverhältnismäßig großem Aufwand. Wesentliche Herausforderungen sind hier die Verfügbarkeit der verbauten Sensoren wie zum Beispiel Laserscannern und von hochgenauem digitalem Kartenmaterial. Wir sind der Meinung, dass diese Themen mittelfristig gelöst werden können. Die rechtliche Seite ist jedoch deutlich schwieriger zu beurteilen. Die Modifikation des Wiener Übereinkommens über den Straßenverkehr ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Neben verkehrsrechtlichen Punkten gibt es jedoch auch noch zulassungs- und haftungsrechtliche Fragen, die es zu klären gilt. Automatisiertes Fahren Interview mit Reiner Friedrich, Hauptabteilungsleiter Fahrerassistenz, Industrialisierung Funktion und Software, BMW Automatisiertes Fahren ist bei vielen Automobilherstellern und Zulieferern auf der Roadmap. Wo stehen wir auf dem Weg dorthin? Bitte lassen Sie mich zunächst die offizielle Definition der Automatisierungsgrade der Bundesanstalt für Straßenwesen erläutern. 1. Driver only: Der Fahrer führt dauerhaft – während der gesamten Fahrt – die Quer- und die Längsführung aus. 2. Assistiert: Der Fahrer führt dauerhaft entweder die Quer- oder die Längsführung aus. Die jeweils andere Aufgabe wird in gewissen Grenzen vom System ausgeführt. Der Fahrer muss das System dauerhaft überwachen. Er muss jederzeit zur vollständigen Übernahme der Fahrzeugführung bereit sein. 3. Teilautomatisiert: Das System übernimmt Quer- und/oder Längsführung – und das für einen gewissen Zeitraum und/ oder in spezifischen Situationen. Der Fahrer muss das System dauerhaft überwachen. Er muss jederzeit zur vollständigen Übernahme der Fahrzeugführung bereit sein. Theoretisch könnten hochautomatisiert fahrende Fahrzeuge nach 2020 zum Einsatz kommen. Das ist aber nicht unser Kernziel. Jahr für Jahr werden sich die Fähigkeiten des Fahrzeugs zur Unterstützung des Fahrers weiter verbessern. Immer mehr sicherheitskritische, schwierige oder ermüdende – und damit gefährliche – Situationen werden vom Fahrzeug gemeistert oder unterstützt. Assistierende Fahrerassistenzsysteme sind bereits seit einiger Zeit erhältlich. Teilautomatisierte Fahrfunktionen wie der Stauassistent oder der Parkassis- tent befinden sich momentan in der Markteinführung und sind beispielsweise schon im BMW i3 verfügbar. Hochautomatisierte Fahrfunktionen z. B. zur Unterstützung längerer Autobahnfahrten könnten ab 2020 auf den Markt kommen. Wenn man sehr weit in die Zukunft blickt, könnte man sich das Fahren ganz ohne Fahrer, also das vollautomatisierte Fahren, beispielsweise für das ValetParking in Parkhäusern oder im Bereich des Car Sharings vorstellen. In welchen technischen bzw. nicht technischen Gebieten liegen die größten Herausforderungen für die Einführung des automatisierten Fahrens? Die technische Umsetzung ist, wie man es an unserem hochautomatisiert In welcher Form beeinflussen sich Trends wie Connected Car, eMobility (Elektrofahrzeuge) sowie Fahrerassistenzsysteme gegenseitig? Es existiert eine Korrelation, vor allem zum vernetzten Fahrzeug. Daten, die zur Verbesserung der Verkehrssicherheit nötig sind, z. B. ein Stauende, Gefahrensituationen, Verkehrsdichte, werden heute schon verwendet um den Fahrer frühzeitig zu informieren. Dabei verwenden wir Daten von Smartphone-Nutzern, um unsere Verkehrsmeldungen zu perfektionieren. Diese Real-Time-Traffic-Information (RTTI) ermöglicht eine deutlich bessere Qualität und Aktualität als z. B. TMC. Inwieweit wirken sich die Veränderungen der Fahrerassistensysteme auf die Entwicklungsmethodik und die Entwicklungswerkzeuge (Tools) aus? Der gesamte Entwicklungsprozess muss Standards wie ISO26262 genügen. Wir sind intensiv dabei, auch Tools zu entwickeln, damit eine durchgängige Anwendung unserer Prozesse möglich wird. Unsere jahrelange Erfahrung mit sicherheitsrelevanten Funktionen aus dem FahrdynamikUmfeld hilft uns natürlich dabei, derartige Unterstützungen schnell und sicher einsetzen zu können. FN, JK, NB 4 & 5 SPEKTRUM III/14 Cluster ADAS & embedded Software nimmt Fahrt auf Moderne Autos bieten eine Vielzahl von Komfort-, Informations- und Sicherheitsfunktionen. In den kommenden Jahren werden diese immer komplexer werdenden Funktionen noch stärker in die Fahrzeuge integriert, die so zunehmend Fahrfunktionen autonom ausführen können. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die E/E-Architektur, die Entwicklung und den Testprozess. Das ADAS-(Advanced Driver Assistance Systems-)Team der ESG arbeitet hierfür intensiv mit den Fahrzeugherstellern und Zulieferern zusammen, um diesen Trend mit neuen Lösungen und effizienten Prozessen zu unterstützen. Ein Schwerpunktthema ist dabei das Management der Komplexität von Soft- ware-Funktionen. Dafür entwickeln die ADAS-Experten der ESG neue Ideen für zukunftssichere und anpassbare E/EArchitekturen. Im Rahmen des Clusters wird das Portfolio von Service-Angeboten zielgerichtet weiter ausgebaut und neue Geschäftsmodelle entwickelt, um so innovative Beiträge für diese immer bedeutsameren Themenbereiche zu leisten. Die Automotive Division der ESG ist nunmehr seit sieben Jahren in der ADAS-Welt aktiv und hat während dieser Zeit im Rahmen von vielfältigen Projekten unterschiedlichste Technologien und Methoden evaluiert. U. a. hat die ESG bereits vor vier Jahren ein prototypisches System für die Erkennung von Ampeln und Stoppschil- dern entwickelt. Gleichzeitig gewannen optische Algorithmen auch in anderen Geschäftsbereichen immer mehr an Bedeutung, so dass diese Erkenntnisse auch in andere Projekte einflossen: } Entwicklung eines Geländemodells auf Basis eines Mono-Kamera-VideoStreams für Hubschrauber } 360-Grad-Rundumsicht (Surround View System) für Fahrzeuge }Surround-View-System mit einem Head-Mounted-Display, das dem Operateur in einem geschützten Fahrzeug einen so genannten Röntgenblick durch das Fahrzeug in die Umgebung ermöglicht. Im Rahmen dieser Projekte konnten wir darüber hinaus eine mittlerweile patentierte Lösung zur Online-Kalibrierung von Kameras im Fahrzeug entwickeln. Diese innovativen Lösungen bieten zukunftsorientierte Anwendungsmöglichkeiten sowohl im militärischen als auch im Automobilbereich und treffen dort auf großes Interesse. So wurde beispielsweise unser AmpelErkennungssystem von einem großen deutschen OEM im Wettbewerb evaluiert. Die ESG war in dieser Untersuchung, neben einem der größten Tier1-Zulieferer und dem marktführenden Tier-2-Unternehmen für kameraba- sierte Systeme, der einzige Engineering-Dienstleister. So wurde die ESG mit einem Pilotprojekt beauftragt, die Online-Calibration-Lösung in einem Fahrzeug des OEM zu integrieren und die Augmented-Reality-Lösung für eingebettete 3D-Navigationspfeile auf Original-Hardware zu demonstrieren. Mit diesen und weiteren Projekten „im Rücken“ konnte das ADAS-Team seine ambitionierten Ziele hinsichtlich der Geschäftsentwicklung erreichen. Das Team gewann unterschiedliche Aufträge im Bereich Vorentwicklung bei Opel, Volkswagen, MAN und BMW. Dabei planen und entwickeln wir Prototypen für neue Systeme unserer Kunden, z. B., um Daten über das Verkehrsnetz zu sammeln oder um den Fahrer in kritischen Situationen zu unterstützen. Wir überschreiten die Grenze von reiner Bildverarbeitung in Richtung automatisiertes bzw. autonomes Fahren mit einer Vielzahl von technischen Herausforderungen hinsichtlich der Mensch-Maschine-Schnittstelle und der Einhaltung höchster Sicherheitsstandards. Das Feedback unserer Kunden und Partner zeigt, dass das ADAS-Cluster mit seiner Investition in Fähigkeiten und neue Technologien auf einem guten Weg ist. DB Neues aus dem Cluster Connected Car Im ESG-Cluster Connected Car (ConCar) besteht unsere Mission darin, Expertise und Ressourcen zu bündeln und diese firmenweit für unsere Kunden zur Verfügung zu stellen, um die Entwicklung von End-to-End-Connected-CarLösungen voranzutreiben. Um die Kundenbedürfnisse in der schnelllebigen und hochvernetzten Automobil-Welt zu adressieren, muss eine Connected-Car-Lösung verschiedene Aspekte abdecken, die eine nachhaltige und ausbaufähige Sys- temlösung gewähren. Daher ist das Cluster in drei Kernbereichen präsent; Systemübergreifende Beratungsdienste, Ingenieur-Dienstleistungen für die Softwareentwicklung im E/E-Bereich sowie Analyse, Entwurf, Entwicklung und Absicherung von Back-end/CloudIT-Systemen. Im Jahr 2011 übernahm die ESG die Systemwartung und Weiterentwicklung der BMW- und BMW i-Connected-Drive-Plattform (Business to Vehicle Plattform). Dabei handelte es sich maßgeblich um Kernkomponenten, die beispielsweise für die direkte Kommunikation mit dem Fahrzeug (Notifizierung und Downloads), Sicherheitsbelange (Authentisierung und Autorisierung von Nutzern, Fahrzeugen oder Applikationen) oder auch die Verarbeitung von eingehenden Emergency Calls und Auskunftsdiensten über das Next Generation Telematics Protocol zuständig sind. Im Rahmen der Wartung wurden in den letzten drei Jahren umfangreiche Änderungen an einzelnen Systemen vorgenommen, um diese bspw. über den europäischen Wirtschaftsraum hinaus zur Verfügung zu stellen. So sind heute Hubs in Europa, China und Amerika verfügbar, wodurch die Komplexität des Projekts weiter gestiegen ist. Darüber hinaus übernahm das Team am Standort München diverse Neuentwicklungen wie eine neue Backend-Komponente zur Kommunikation mit den BMW-Smartphone Apps, die in der neuen App für den aktuellen BMW i3 zum Einsatz kommt. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir es im August geschafft haben, die Vertragsverlängerung für weitere 3 bis 4 Jahre für das auf mittlerweile auf 20 Mitarbeiter gewachsene Team, zu gewinnen. Im Rahmen des neuen Vertrages für das nun als „Service Delivery Platform“ bezeichnete Projekt werden weitere Systeme in die Verantwortung der ESG gestellt. So werden Komponenten für DriveNow, BMW i, die Online-Provi- sionierung von Fahrzeugen und der Call Center Client übernommen. Der Volkswagen Konzern will der zunehmenden Nachfrage von Endkunden nach Konnektivität mit verschiedenen Infotainment- und Fahrzeugrelevanten-Funktionen entgegenkommen. Dafür setzt Volkswagen auf den Aufbau einer IT-Plattform mit diversen Telematik-Diensten im Fahrzeug (Mobile Online-Dienste, kurz: MOD) für die verschiedenen Marken und Märkte der Volkswagen AG. Die ESG begleitet seit 2012 den Aufbau der VW Connected Car-Plattform. Im Rahmen der Zusammenarbeit hat die ESG Aufgaben zur Analyse, Bewertung, zum Aufbau sowie zur projektweiten Steuerung und Planung erfolgreich übernommen. Den guten Leistungen in der Anfangsphase folgte dann der Abschluss eines Rahmenvertrags für das Jahr 2014 zur ITProjektunterstützung und Beratung im Umfeld Connected Car. Aktuell arbeiten am Standort Wolfsburg 16 Mitarbeiter im Connected Car-Projekt beim Kunden. Sie sind in den Bereichen Anforderungsmanagement, Projektsteuerung, Sicherheit, Betrieb und Integration für die Märkte China, Nordamerika und Europa tätig. Dank der ganzheitlichen Expertise und der gewonnenen Erfahrung in den beschriebenen Projekten sind wir davon überzeugt sowohl für BMW und die Volkswagen AG als auch für neue Kunden einer der besten Partner für die Entwicklung innovativer Lösungen für Connected-Car-Dienste zu sein. JR, SM Innovative Technik für den Nutzfahrzeugmarkt der Zukunft ServiceXpert auf dem VDI-Kongress Elektrik/Elektronik im Nutzfahrzeug Baden-Baden ist jedes Jahr „the place to be“ für alle Experten der Elektrik-/ Elektronik-Entwicklung in der Fahrzeugindustrie. In zweijährigem Turnus liegt der Fokus der VDI-Veranstaltung entweder auf dem PKW-Markt oder, wie in diesem Jahr, auf den Nutzfahrzeugen. Bei den drei parallel laufenden Veranstaltungen am 23. und 24. September 2014 zur Elektrik-/Elektronik-Entwicklung im Nutzfahrzeug, in mobilen Arbeitsmaschinen sowie dem „Baden-Baden Spezial“ haben sich über 450 Teilnehmer in zahlreichen Fachvorträgen sowie an den Ständen der rund 40 Aussteller über innovative Entwicklungen, z. B. zu HumanMachine-Interface, und über aktuelle Themen informiert. Die ServiceXpert Gesellschaft für Service-Informationssysteme mbH als verantwortliches Unternehmen für die Nutzfahrzeugbranche innerhalb der ESG Automotive Division hat sich auch in diesem Jahr wieder an der Gestaltung des VDI-Kongresses beteiligt. Als Aussteller präsentierte das Team der ServiceXpert das Trusted Test Partner-Konzept, bei dem die nach ISTQB® zertifizierten Test-Ingenieu- re der ServiceXpert als unabhängige Instanz zwischen OEM und Zulieferer Test- und Integrations-Aufgaben übernehmen. Breites Interesse erregte auch das von der ESG GmbH entwickelte 3D Surround View System mit der Oculus Rift-Brille, das auch für die Nutzfahrzeugindustrie mehr Möglichkeiten für sicheres Rangieren in unwegsamem Gelände ermöglichen kann. Des Weiteren wurden DiaMonADAPT, das hauseigene Tool für die effiziente Durchführung von Diagnoseprotokolltests, basierend auf ODX, sowie die After-Sales-Lösungen der ServiceXpert präsentiert. Das Kongressprogramm bot einen vielschichtigen Überblick über aktuelle Fachthemen bei Nutzfahrzeugen, mobilen Arbeitsmaschinen oder im Bereich HMI. Eine wesentliche Rolle wird auch hier die wachsende Automatisierung und Vernetzung von Fahrzeugen und Arbeitsmaschinen sowie das Zusammenspiel mit dem Faktor Mensch haben. In diesen Zusammenhang konnte die ServiceXpert zudem einen Vortrag von Herrn Alexander Levin, Berater im ServiceXpert Diagnose Center DiC in Hamburg, platzieren: „Aspek- Großes Interesse an den Innovationen und Services der ServiceXpert te der Funktionalen Sicherheit in der Fahrzeugdiagnose“. Der Vortrag, der sich eingehend mit der Sicherheitsproblematik einer zukünftigen Ferndiagnose von Fahrzeugen beschäftigte, stieß beim anwesenden Fachpublikum aus dem Umfeld der Nutzfahrzeughersteller sowie bei Vertretern der mobilen Arbeitsmaschinen auf reges Interesse. Im Anschluss stand Herr Levin für zahlreiche Fragen am Stand der ServiceXpert zur Verfügung. In diesen Gesprächen wurde wieder bestätigt, dass neben der Funktionalen Sicherheit auch die Security-Aspekte ein zentrales Thema in der Branche sind. ServiceXpert wird sicherlich in zwei Jahren wieder dabei sein, wenn sich die Nutzfahrzeug-Experten in Baden-Baden treffen. EE 6 & 7 SPEKTRUM III/14 Schnittstellentrupp an die Truppe übergeben – Meilenstein für die Vernetzte Operationsführung v.l.n.r: Jörg Freiler, Executive Vice President der Division Missionssysteme Land/See der ESG, Generalmajor Erhard Drews, Amtschef Amt für Heeresentwicklung, Direktor WTD Wolfgang Wolf, Direktor der Wehrtechnischen Dienststelle 41 und Oberst Fiepko Koolman, Leiter Lehre/Ausbildung, stellvertretender Kommandeur der Artillerieschule und Stellvertreter des Generals der Artillerietruppe freuen sich über den erreichten Meilenstein. Im Rahmen des Internationalen Artillerie-Symposiums im Mutterhaus der Artillerietruppe, der Artillerieschule in Idar-Oberstein, übergab die ESG mit dem Schnittstellentrupp Taktische Datenlinks Joint Fire Support Einsatz orientierte Erstbefähigung (SsTrp TDL JFS EEB) den Nukleus für die Streitkräftegemeinsame Taktische Feuer unterstützung (STF bzw. Joint Fire Support, JFS) an die Truppe. Mit dem SsTrp TDL JFS EEB verfügt die Bundeswehr nunmehr teilstreitkräfteü bgreifend über die Fähigkeit, in nahezu Echtzeit alle erforderlichen Informationen im Verbund STF auszutauschen beziehungsweise bereitzustellen. Der Schnittstellentrupp basiert in der Ausführung Einsatzorientierte Erstbefähigung auf einem per LKW verlastbaren und in der Bundeswehr bewährten 20-Fuß-ISO-Container. Zukünftig könnte eine Integration in ein hochmobiles geschütztes Fahrzeug erfolgen. Kernelement des Schnittstellentrupps ist zunächst das von der ESG entwi- ckelte und permanent an neue Anforderungen aus der Truppe angepasste Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) für die Artillerie, ADLER III (Artillerie-Daten-Lage-Einsatz-Rechnerverbund / Daten-Verarbeitungs-Ausstattung). Hinzu kommen eine Vielzahl von Schnittstellen und Kommunikationselementen, um die Anbindung und den Informationsaustausch im multinationalen Verbund teilstreitkraftübergreifend sicherzustellen. ADLER III ist ein in Übung und Einsatz bewährtes Führungs-, Informations-, Kommunikations- und Waffeneinsatzsystem, das Verbände, Einheiten, Teileinheiten sowie alle relevanten Aufklärungs- und Wirkmittel miteinander verbindet und einen echtzeitnahen Informationsaustausch ermöglicht. Ursprünglich speziell für die Artillerietruppe konzipiert, hat sich das seit 1995 eingeführte System stetig weiterentwickelt und erfüllt heute als Einsatzsystem für die STF umfassend die Anforderung zur effektiven und effizienten Umsetzung aller dafür notwendigen Prozesse. ADLER III unterstützt dabei durch die Bereitstellung und Nutzung von Aufklärungsergebnissen die Schaffung eines gemeinsamen Lagebildes, die Führung des artilleristischen Feuerkampfes sowie die Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit im Einsatz über alle Führungsebenen hinweg. Dazu verfügt das FüWES im Schnittstellentrupp über eine Vielzahl von Schnittstellen zu nationalen und internationalen Wirk- und Aufklärungssystemen von Heer, Luftwaffe und Marine wie beispielsweise Link 16, Range Extension Application Protocol (JREAP) oder Variable Message Format (VMF). Durch seine flexible Kommunikationsstruktur und die Unterstützung von UHF-, VHF-, HF- und SatCom-Funkgeräten ist ADLER III ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Umsetzung der vernetzten Operationsführung, das mit der Realisierung des SstTrp TDL JFS EEB einen weiteren Höhepunkt erreicht. Mit dem SstTrp TDL JFS EEB, der als zentrales Kom- munikationselement von STF das Heer mit den Systemen von Luftwaffe und Marine verbindet, kann die Joint Fire Support Coordination Group (JFSCG) als übergeordnetes Koordinierungselement der STF-Organisation jetzt mit einem übergreifenden, hochaktuellen Lagebild versorgt werden. Der SstTrp TDL JFS EEB stellt folgende Kernfunktionalitäten sicher: } Trägerplattform für die Informations- und Kommunikationssysteme zur Verarbeitung von „VS-NfD“ (NATO RESTRICTED) und „Geheim“ (NATO SECRET) eingestufte Daten } Störsichere und kryptierte Datenfunkkommunikation zu nationalen und internationalen Einheiten von Land-, Luft- und Seestreitkräften } Anbindung über Taktische Datenlinks an das Link 16-Netz und VMF sowie taktischer Datenfunk über VHF, HF und SatCom } Übertragung, technische Umsetzung, Verteilung und Darstellung von Daten in nahezu Echtzeit } Trennung von „VS-NfD“ (NATO RESTRICTED) und „Geheim“ (NATO SECRET) eingestuften Daten mittels eines so genannten Secure Domain Transi tion-Filters (SDoT) } Bereitstellung eines schnellen und sicheren Rot-Schwarz-Übergangs von zeitkritischen Daten zwischen den Domänen durch Labelling } Bereitstellung eines übergreifenden, hochaktuellen Lagebildes für die JFSCG } Verzugsfreie Weiterleitung von Befehlen und Aufträgen aus der JFSCG an die relevanten Einheiten Mit der erfolgreichen Realisierung dieses höchst anspruchsvollen Projekts unterstreicht die ESG einmal mehr ihre einzigartige Fähigkeit zur einsatzorientierten Integration hochkomplexer Einzelkomponenten in ein Gesamtsystem zur Schließung elementarer Fähigkeitslücken im Bereich Vernetzte Operationsführung. UJM COBRA-Software erfolgreich für das FüWES ADLER qualifiziert Das COBRA-RADAR gilt als das derzeit modernste und leistungsfähigste Artillerieortungssystem. COBRA (COunter Battery RADAR) ortet und klassifiziert mit seiner phasengesteuerten Gruppenradarantenne (Phased-Array-Antenne) schießende Rohr-und Raketenartillerie sowie Mörser und dient zur Überwachung und Steuerung des eigenen Wirkungsschießens unter nahezu allen Wetterbedingungen mit hoher Genauigkeit. Im Juni 2014 wurde die von der ESG überarbeitete Software zur Steuerung des COBRA-Systems erfolgreich qualifiziert. Diese Erweite- rung ermöglicht dem COBRA-System nun eine Anbindung an das aktuelle Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) ADLER der Bundeswehr, über das die technische und taktische, waffensystemübergreifende Feuerleitung erfolgt. Die erfolgreiche Freigabe zur Anbindung von COBRA an das ADLER-System ermöglicht die Aufnahme in das ADLER-Verbundsystem, um die Artillerie bei Übungen und Einsätzen zu unterstützen. Bei dieser Anpassung der COBRA-Software arbeiteten die COBRA- und ADLERVerantwortlichen der Bundeswehr, OCCAR als COBRA-Auftraggeber für die ESG, sowie die verantwortlichen Abteilungen innerhalb der ESG für die Entwicklung der COBRA- und ADLERSoftware sehr eng zusammen. Durch gemeinsame Workshops aller Beteiligten für die Definition der Anforderungen sowie die frühe Einbindung der Nutzer beim Testen und Qualifizieren der Software konnte eine sehr gute Akzeptanz und Produktkompatibilität erreicht werden. Die Umrüstung der COBRA-Systeme auf die neuen Softwarekomponenten wird im Oktober 2014 an den verschiedenen Bundeswehr-Standorten durch die ESG erfolgen. OR Neuer Auftrag für Komplettsystem zur TAURUSMissionsplanung für die koreanische Luftwaffe Die ESG wurde im August von der TAURUS Systems GmbH beauftragt, ein Komplettsystem zur zentralen Missionsplanung für den Luft-BodenFlugkörper TAURUS zu entwickeln. Das System soll 2015 an die südkoreanische Luftwaffe ausgeliefert werden. Im Anschluss sind ein Administratoren- und Nutzertraining sowie die Wartung und Pflege des Systems vorgesehen. Bereits im Dezember 2013 hatten sich die südkoreanischen Streitkräfte für die Beschaffung von Luft-Boden-Flugkörpern TAURUS entschieden. Auf der Basis hochleistungsfähiger Hardware und der aktuellen, für die Bundeswehr entwickel- ten Missionsplanungssoftware wird die ESG mit ihrem Experten-Team für Information & Geo-IT ein maßgeschneidertes Missionsplanungs-System aufbauen und integrieren. Damit wird die südkoreanische Luftwaffe in der Lage sein, im Rahmen der Einsatzvorbereitung eine zentrale Geländedatenbasis zu generieren und daraus Informationen für die bildgestützte Navigation im Flug und im Zielanflug abzuleiten. Kernfunktion der einzigartigen Software ist ein 3D-Editor auf OpenGL-Basis, mit dem 3D-Modelle der Navigations- und Zielpunkte hochpräzise modelliert werden können. Die Zentrale Missionsplanung der ESG Benutzeroberfläche des 3D-Editors wird bereits seit 2005 auch bei der deutschen und seit 2010 bei der spa- nischen Luftwaffe erfolgreich opera tionell eingesetzt. TO 8 & 9 SPEKTRUM III/14 Erfolgreicher Abschluss der CID-ServerStudienserie Durch die jüngste Teilnahme an der NATO-Übung CWIX mit dem Demonst ratorsystem CIGAR³ konnte in diesem Jahr erneut die Interaktion eines deutschen Combat Identification Server (CID-Server) mit anderen NATO-Partnersystemen sowie die Integration in ein einsatznahes Szenario erfolgreich nachgewiesen werden. Ein CID-Server dient allgemein der Verbesserung der Situational Awareness (SA) und bietet die Möglichkeit, Identifizierungsinformationen verschiedener Combat ID (CID) und Friendly Force Tracking-(FFT-)Technologien zu sammeln und zu konsolidieren, um diese anderen Kräften über verbreitete Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Für die CWIX2014-Teilnahme wurden hierbei die von CIGAR³ unterstützten Funktionen und Schnittstellen erweitert bzw. auf den aktuellen Stand der bestehenden Standards (ebenso Entwürfe) gebracht. CIGAR³ bietet somit nach aktuellem Entwicklungsstand folgende Schnittstellen: } NFFI (IP1, IP2) – Client + Server } FFI (IP1, IP2) – Client + Server } SIP3 V. 1.2 (Request/Response + Publish/Subscribe) – Client + Server } VMF – Client + Server } Link 16 – Client Erstmalig in diesem Jahr wurde das FFT-Szenario um Rollen für SIP3Teilnehmer erweitert. CIGAR³ konnte hierbei die Rolle eines SIP3-Proxy einnehmen, der in der Lage ist, zwischen Nachrichtenformaten zu übersetzen ebenso auf der CWIX getestetes Einsatzszenario ist hierbei die Unterstütund diese weiterzuleiten. Durch die erfolgreich verlaufe- zung bei DACAS-Missionen (siehe Bild nen Tests innerhalb dieses Szenari- unten). Hierbei kann der CID-Server os konnte gezeigt werden, dass sich zur Erlangung eines besseren Lagedas neue SIP3-Protokoll sehr gut für bildes durch einen entsprechend ausÜbertragungs- und Abfrageprozesse gestatteten FAC vor der Anforderung eignet. Somit kann für die weitere Zu- eines Wirkmitteleinsatzes durch ein kunft untersucht werden, ob SIP3 als Luftfahrzeug abgefragt werden. Eine Ersatz für die bisherigen IP1- und IP2- Erweiterung um eine wie im STANAG 5528 beschriebene Möglichkeit einer Protokolle verwendet werden kann. Durch den gelungenen Funkti- vom Luftfahrzeug unmittelbar vor dem onsnachweis und die Ergebnisse an- Wirkmitteleinsatz ausgeführten Abfraderer durchgeführter und stattfin- ge stellt hierbei eine mögliche Weiterdender Studien der ESG werden nun entwicklung dar. Aufgrund der hervordurch den öffentlichen Auftraggeber ragenden Zusammenarbeit wird von (Kommando Luftwaffe) im Rahmen Seiten des Auftraggebers in jedem der ministeriellen AG „Identifizierung“ Fall eine Weiterführung der Studie anmögliche Verzahnungen mit anderen gestrebt. Mögliche Folgethemen werDEDICATED TO SOLUTIONS DF Systemen und Partnern geprüft. Ein den aktuell diskutiert. DEU CIGAR³ Combat ID Server – Operational View Simulated Legend: Fighter Aircraft RevIFF, RBCI, DSID Simulated Radio (VMF) Fixed Line (NFFI, FFI, SIP3) Air-to-Surface ID Push/Pull ID Info (VMF) SIP3 v. 1.2 Publish/Subscribe (NFFI, FFI) Battlefield ID SIP3 v. 1.2 Pull ID Info (NFFI, FFI) Pull ID Info (VMF) Push/Pull ID Info (VMF) Push ID Info (NFFI, FFI) FAC/JTAC Push ID Info (VMF) Other CWIX trials CIGAR3 Information exchange CIGAR3 BFT/BMS systems (NFFI, FFI, SIP3) FAC/JTAC, Aircraft (VMF) Relay of Combat ID data to NFFI/FFI environment Relay of NFFI/FFI data to warfighter in Close Air Support missions Optional usage of a Link16-Gateway Information exchange CIGAR3 CWIX - Coalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination, eXercise / CIGAR³ - Combat Identification German Automated Request, Response, and Relay / DACAS - Digitally Aided Close Air Support / FAC – Forward Air Controller Reverse IFF-Test in Polen erfolgreich absolviert Zur Standardisierung der Luft-BodenIdentifizierung wurde die ESG nach erfolgreichem Abschluss der Studie V/5ACT (2011 – 2013) nun erneut mit der Folgestudie „Standardisierung LuftBoden“ (V/6ACT) beauftragt. Basierend auf regulärer IFF-Mode-5-Hardware wurden im Rahmen der Vorgängerstudie in Zusammenarbeit mit CASSIDIAN, Transponder (Luft) und Responder (Boden) Geräte um die Reverse IFF-Technologie (STANAG 4722) erweitert. Die im Rahmen der Vorgängerstudie entwickelten Geräte wurden nun während eines bilateralen Tests in Orzysz, Polen, erfolgreich mit den dortigen Partnern getestet. Zur Durchführung der Tests wurde eine TRANSALL C-160 ESS des LTG 63 in Hohn um einen Reverse IFF Transponder sowie ein Testrack zur Steuerung erweitert (siehe Bild 1). Innerhalb eines für diesen Versuch in Polen eingerichteten Luftraumes von 100 NM Länge wurden bei unterschiedlichen Flugmustern ein polnischer und zwei deutsche Bodenresponder abgefragt und identifiziert. Hierbei konnte die Interoperabilität zwischen den polnischen und den deutschen Geräten nachgewiesen werden. Außerdem wurde mit den verwendeten Prototypen eine hohe Identifizierungsreichweite erreicht. Reverse IFF-Technologie Die RIFF-Technologie baut auf dem in der NATO bereits in der Einführung befindlichen IFF-System Mk XIIA (Mode 5) auf. Die zusätzlich definierten technischen Parameter und die Schnittstellen für den so genannten Reverse IFF Mode 5 sind im Standard STANAG 4722 zusammengefast, welcher derzeit in den NATO-Nationen zur Ratifizierung ansteht. Der Standard wurde innerhalb einer trilateralen Arbeitsgruppe aus Italien, Polen und Deutschland erarbeitet. Ein großer Teil der deutschen Beteiligung wurde hierbei durch RIFF-Tests Polen zwei Honker mit DEU RIFF 2 die ESG geleistet. Kern der genutzten Hardware für die Abfrager sind zugelassene Transponder, die von den Industrien der jeweiligen Nationen für nationale Luftfahrzeuge entwickelt und Bild 1: Testrack um die Reverse-IFF-Mode-5-Funktionalität erweitert wurden. Reverse-IFF-Mode-5-Bodenresponder sind neu zu entwickelnde Geräte, die als strap-on-Versionen auf Ketten- bzw. Radfahrzeuge zu integrieren sind. Werden diese Responder von einem Transponder abgefragt, so generieren sie nur eine Antwort, sofern sie sich im abgefragten Zielgebiet befinden. Surrogate-Funktion Weiter wurde erfolgreich die SurrogateFunktionalität von Reverse IFF getestet. Bei dieser Funktion übernimmt ein mit einem Reverse-IFF-Mode-5-Bodenresponder ausgestattetes Fahrzeug die Antwortfunktionalität für Personen und Fahrzeuge, welche nicht mit einem entsprechendem Responder ausgestattet sind. Der antwortende Responder verfügt hierbei über die Positionen der zugeordneten Surrogates und muss sich selbst nicht im abgefragten Gebiet befinden. Die Positionen können hierbei z. B. über Technologien wie Funkgeräte mit Position (z. B. Thales TRC 9210) oder DSID (Dismounted Soldier Identification Device) an die mit Responder ausgestatte Einheit gemeldet werden. Bei den Tests kam erneut der vielseitige FAC Groundkit-Demonstrator F2Demo als Steuer- und Lagedarstellungseinheit zum Einsatz. F2Demo wurde im Rahmen mehrerer vorangegangener Studien entwickelt. Der Demonstrator kann einerseits als Steuer- und Darstellungseinheit für Combat ID-Systeme dienen (Reverse IFF, RBCI, DSID, CID-Server Client) und zum anderen als DACAS Groundkit von FACs genutzt werden. Hervorzuheben ist hier insbesondere die mögliche Verzahnung von DACAS und Combat ID; so ist es möglich, Positionsinformationen von eigenen Kräften im DACAS-Nachrichtenaustausch mit den Luftfahrzeugen zu nutzen. Für die Kartendarstellung wird die ESGEntwicklung QtLogis genutzt, und die Oberfläche orientiert sich an Bedienkonzepten aus dem ADLER-System (siehe Bild). F2Demo unterstützt für DACAS unterschiedliche Modems und Funkgeräte zur Nutzung von VMF sowie die Protokollversionen A/C/C und B/D1/ D1. Die DACAS-Funktionalität ist nach der DACAS Coordinated Implementation des US JFCOM implementiert und unterstützt bereits die Standards ECP1 und ECP2. F2Demo wird seit 2011 in verschiedenen Übungen (CWIX, BOLD QUESTSerie, Ramstein Rover) von deutschen FACs einsatznah getestet. Das Feedback ist dabei durchwegs positiv und deutliche Vorteile gegenüber eingeführten DACAS-Systemen sowie gute Kompatibilität zu anderen Übungsteilnehmern (z. B. TORNADO, F/A-18, AV8B, Mirage) werden F2Demo von den Nutzern attestiert. DF 10 & 11 SPEKTRUM III/14 FU Berlin beauftragt ESG Consulting ESG Consulting erhält Auftrag zur Durchführung einer Vorstudie für eine Organisationsuntersuchung in den IT-Bereichen der FU Berlin Die Freie Universität Berlin, mit 32.000 Studierenden und über 5.000 Beschäftigten eine der größten und renommiertesten Universitäten Deutschlands, verfügt über eine heterogene IT-Landschaft, die derzeit von vier großen zentralen Dienstleistern mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten betreut wird. Kontinuierlich wachsende IT-Anforderungen und die damit einhergehende Kostenentwicklung machen es erforderlich, die bestehende ITStrategie, die IT-Organisation und die IT-Governance einer Überprüfung zu unterziehen. Ziel dieser Revision ist dabei zu prüfen, welche Veränderungen im Hinblick auf die künftigen Entwicklungen notwendig sind, um die fortschreitende Digitalisierung von Lehre, Forschung und Verwaltung unterstützen zu können. Um diese großangelegte Organisationsuntersuchung durchführen zu können, werden zunächst Projektmanagement Projektstart Interviewphase Erstellung Grobkonzept Vorbesprechung Kickoff-Meeting Vorbesprechung Vorbereitung Durchführung der interviews Nachbereitung Auswertung Erstellung Vorstellung und Abstimmung Nachbearbeitung Rahmenbedingungen Zeitplan Interviewtemplate Interviews Auswertungen Grobkonzept Exemplarische Organisationsuntersuchung Vorbereitung Informationserhebung Auswertung Vorstellung und Abstimmung Nachbearbeitung Ergebnisdokument Interviews Evaluierung Grobkonzept Prüfung des Grobkonzepts Anpassung Präsentation Grobkonzept Abbildung: Vorgehensmodell zur Durchführung des Vorprojekts die relevanten und zu untersuchenden Themengebiete gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet und anhand einer exemplarischen Vorstudie das Design für diese Studie erstellt und erprobt. ESG Consulting unterstützt dieses Vorprojekt in allen Leistungsphasen. Zunächst werden anhand von Interviews mit Entscheidungsträgern und Führungskräften relevante Themengebiete aufgedeckt. In einem Konzept werden für diese Themengebiete Untersuchungsmethoden vorgeschlagen und eine grobe Herangehensweise erarbeitet. In der anschließenden Organisationsuntersuchung wird in einem ausgewählten Leistungsbereich das Vorgehen exemplarisch erprobt, mit dem Ziel, konkrete Handlungsempfehlungen zu definieren. Die Erkenntnisse daraus fließen dann abschließend in das Grobkonzept ein. Die Beauftragung durch die FU Berlin unterstreicht die besondere Kompetenz der ESG Consulting im Bereich IT-Organisation und -Prozesse und die besondere Branchenerfahrung im Bereich wissenschaftlicher Einrichtungen und Hochschulen. JS Weiterer Beratungsauftrag bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) ESG Consulting unterstützt BA bei der Realisierung des IT-Großprojekts APOLLO Mithilfe von APOLLO sollen die Kunden der BA in Zukunft ihre Anliegen in Leistungsangelegenheiten komfortabel und sicher über ein OnlinePortal klären können. Für ausgewählte Online-Prozesse werden im Projekt APOLLO das fachliche Design, die technische Umsetzung sowie die Produktivsetzung erfolgen. Derzeit befindet sich das Projekt in der Planungsphase, die Umsetzungs- phase dieses IT-Großprojekts mit bis zu 6 Entwicklerteams und insgesamt rd. 80 Projektbeteiligten ist für den Zeitraum 01.5.2015 bis 30.09.2018 geplant. Innerhalb der Planungsphase ist ein Planungssystem zu etablieren, das die hohe Komplexität der Abhängigkeiten berücksichtigt und möglichst große Sicherheit und Transparenz für die Fachbereiche sowie die beteiligten IT-Organisationseinheiten schafft. Sowohl Elemente aus der Releaseplanung als auch SCRUM-Vorgehenswei- sen gilt es im APOLLO-Projekt miteinander zu verbinden. Durch eine große Anzahl von Schnittstellen sind die Abhängigkeiten zu den bestehenden ITVerfahren sehr komplex. ESG Consulting unterstützt dieses herausfordernde und anspruchsvolle Projekt im strategischen Projektmanagement einschließlich Stakeholder- und Kommunikationsmanagement und in der operativen Planung. Im Qualitätsmanagement und im Risikomanagement werden neben der konzeptionellen Aufbauarbeit die Rol- len des Qualitätssicherungsverantwortlichen (QSV) und des Risikomanagers von ESG Consulting gestellt. Der Kunde BA schätzt dabei an der ESG Consulting insbesondere die Kommunikationsstärke im Zusammenwirken aller Projektbeteiligten, die absolute Neutralität gegenüber Hardware- und Software-Herstellern, die ausgeprägte Kompetenz in der Verbindung von technischer und wirtschaftlicher Beratung sowie die langjährige Erfahrung in der Steuerung und Umsetzung von Großprojekten. JS ESG aktiviert ZEBEL 6 Am 1. September 2014 wurde die innovative Software-Ausbaustufe zum Betrieb der Zentralen BundeswehrErsatzteil-Logistik „ZEBEL 6“ durch die ESG nach dem erfolgreichen Abschluss einer rund 1-jährigen Migrationsphase aktiviert. Mit dem Projekt ZEBEL 6, wird die Effizienz und Effektivität der Ersatzteilversorgung für die Instandsetzung in zivilen und ausgewählten militärischen ortsfesten Materialerhaltungseinrichtungen sowie der HIL GmbH konsequent und nachhaltig weiter optimiert und an die aktuellen Anforderungen der Bundeswehr mit Blick auf die Zukunft angepasst. Die Neuerungen im ZEBEL 6 umfassen nachfolgende wesentliche Änderungen hinsichtlich der Anbindung des öffentlichen Auftraggebers (öAG), den Leistungsempfängern der Industrie sowie den militärischen Instandsetzungseinrichtungen: } Neue Sicherheitsarchitektur für den Datenaustausch: Sämtliche Daten („VS-NfD“) werden verschlüsselt über die so genannte Demilitarisierte Zone zur Integrationsplattform SASPF ins Rechenzentrum der Bundeswehr in Strausberg weitergeleitet. Die Daten werden dem öAG verschlüsselt über Sina-Boxen bereitgestellt. (siehe Grafik) } Anbindung des Material Disposition Network (MDNpro) der ESG an SASPF über leistungsfähige Schnittstellen und Übertragung der Daten in Echtzeit. Dies bedeutet, dass die ESG via ZEBEL der erste industrielle Dienstleister ist, der die Anbindung seiner Daten an das SASPF der Bundeswehr realisiert. } Gesicherter Datenaustausch über SINA-Boxen: Es werden keine Daten mehr unverschlüsselt zwischen der ESG, den Instandsetzungseinrichtungen und dem Logistikzentrum der Bundeswehr ausgetauscht. } An- und Übernahme der angelieferten Ware innerhalb von 24 Stunden in das Materialbewirtschaftungssys- tem des Auftragnehmers. Hier werden alle eingehenden Warensendungen (Bestellungen) aus den Materialdepots sowie die Rückgaben der Leistungsempfänger innerhalb des vorgeschriebenen Servicelevels vereinnahmt und gebucht. Hierfür wurde der Eingangsprozess im ZEBEL bereits im August dieses Jahres um eine zusätzliche Wareneingangsbahn erweitert und der Übernahmeprozess der Sendungsbelege durch eine neue Software unterstützt. } Durch eine Erweiterung der Servicelevel erhält der Auftragnehmer eine umfassende Transparenz über die Leistungsfähigkeit der Prozesse im Projekt ZEBEL 6. Die Servicelevel aus den Projekt ZEBEL 5 wurden für das ZEBEL 6 von sechs auf dreizehn Servicelevel erhöht. Bereits seit dem Jahr 2000 zeichnet die ESG für den Betrieb des ZEBEL verantwortlich und bewirtschaftet hierfür, gemeinsam mit ihrem Unterauftragnehmer DB-Schenker, in Kas- sel-Kaufungen auf ca. 17.000 qm Fläche ein Zentrallager für die Bundeswehr. Das Leistungsportfolio im Rahmen der Projektabwicklung deckt neben der physischen Lagerhaltung und der Distribution des Materials die gesamte Abwicklung aller logistischen Managementfunktionen in der logistischen Prozesskette ab. Mehr als 200 zivile und militärische Materialerhaltungseinrichtungen werden über das von der ESG entwickelte webbasierende Material-Dispositions-Netzwerk, MDNpro, dessen Weiterentwicklungen den logistischen Leistungsvorgaben des Auftraggebers bzw. der Leistungsempfänger angepasst werden, aus dem ZEBEL versorgt. ZEBEL gilt heute als Synonym für die wirksame Kooperation zwischen dem öffentlichen Auftraggeber und der Industrie zur Steigerung von Effektivität und Effizienz. UJM 12 & 13 SPEKTRUM III/14 Parlamentarischer Abend der ESG MdB Klaus-Peter Willsch, Generalmajor Dr. Ansgar Rieks und der Vorsitzende der Geschäftsführung der ESG, Kai Horten Eine feste Institution im Veranstaltungskalender der ESG ist der gemeinsam mit der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt im Deutschen Bundestag (PG LuR) ausgerichtete Parlamentarische Abend in Bonn. Ziel des Abends ist es, den heute mehr denn je notwendigen Dialog zwischen den Verantwortlichen aus Politik, Bundeswehr und Industrie nachhaltig zu intensivieren. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Herausforderungen an Deutschland als verlässlichem, leistungsfähigem und verantwortlich handelndem Partner von UN, EU und NATO in einer immer komplexer und teilweise fragiler werdenden Welt. Rund 200 hochrangige Gäste, die der Vorsitzende der PG LuR, MdB KlausPeter Willsch, am 18. September auf der Bonner Godesburg begrüßen konnte, bestätigten durch ihre Teilnahme erneut die besondere Bedeutung des Parlamentarischen Abends für diesen Dialog. Als Key-Note-Speaker konnte Generalmajor Dr. Ansgar Rieks, heutiger Amtschef des Luftfahrtamtes der Bundeswehr, gewonnen werden. In einem beeindruckenden Vortrag erläuterte Rieks die Rahmenbedingungen und den aktuellen Status im Aufstellungsprozess des neuen Amtes sowie den künftig zu erwartenden Mehrwert MdB Klaus-Peter Willsch, sichtlich erfreut über den regen Zuspruch der Gäste durch die Bündelung von bisher auf unterschiedliche Dienststellen verteilten Aufgaben und Kompetenzen in einer Behörde. Obwohl die so genannte Full Operational Capability stufenweise realisiert wird, verfügt die Bundeswehr nunmehr erstmalig in ihrer Geschichte über eine zentrale Genehmigungs- und Aufsichtsorganisation für die Zulassung und den sicheren Betrieb von bemannten und unbemannten militärischen Luftfahrzeugen. Die Unterstellung unter den Generalinspekteur verdeutlicht den hohen Stellenwert des Luftfahrtamtes. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der ESG, Kai Horten, reflektierte in seiner Rede die aktuelle Diskussion über die sicherheitspolitische Verantwortung Deutschlands und den tiefgreifenden Veränderungsprozess innerhalb der Streitkräfte. Horten räumte einerseits ein, dass die in der aktuellen sicherheitspolitischen Diskussion thematisierte Kritik an der Leistungserbringung der Industrie zumindest in Teilen zutreffe, forderte andererseits jedoch auch ein klares politisches Bekenntnis zur Rolle der Industrie als Mittel der sicherheitspolitischen Einflussnahme. Ebenso bedeutend sei die Beantwortung der Frage: „Wel- chen Grad technologischer Souveränität mit welcher Technologiekompetenz wollen wir bewusst mittel- und langfristig in Deutschland erhalten, inklusive der Fähigkeit zu Entwicklung und Fertigung?“ Bezüglich aktueller und zukünftig notwendiger Fähigkeiten der Bundeswehr und damit zusammenhängender Rüstungsprojekte stellte Horten fest: „Es gilt keine Luftschlösser zu bauen, sondern ehrlich und transparent zu informieren über das, was wirklich machbar ist – und welche Konsequenzen bestimmtes Handeln – oder auch Nichtstun – hat.“ Darüber hinaus stellte Kai Horten Chancen zur Optimierung im Rüstungsbereich auf Basis eines branchenübergreifenden Methoden-, Technologie- und Know-how-Transfers, beispielsweise aus der Automobilindustrie, dar. In beiden Welten seien eingebettete Software, Elektrik- und Elektronik die wesentlichen Enabler-Technologien zur Realisierung neuer, hochkomplexer und oftmals sicherheitsrelevanter Fähigkeiten beziehungsweise Funktionalitäten. Dennoch seien die Entwicklungszyklen im Rüstungsbereich, insbesondere für fliegende Systeme, heute noch deutlich zu lang. Durch die einzigartigen Kompetenzen im Automotive- wie im Sicherheits- und Verteidigungsbereich sowie den über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungsschatz könne gerade die ESG als hardware-neutrales und unabhängiges nationales Unternehmen wertvolle Beiträge leisten. Abschließend sicherte Kai Horten nicht nur dem neu aufgestellten Luftfahrtamt der Bundeswehr, sondern den Streitkräften insgesamt die volle Unterstützung seitens der ESG zu und untermauerte das Leistungsversprechen des Unternehmens: „Wir, das gesamte Team der ESG, setzen in jedem Projekt alles daran, echten Mehrwert für unsere Kunden und Partner zu schaffen – als vertrauenswürdiger Partner und Berater, – heute und in Zukunft!“ UJM ESG im Dialog } Sachstand und Perspektiven der Projekte der ESG im Umfeld fliegender bemannter und unbemannter Systeme sowie im Bereich Missionsausrüstung und Missionsausstattung (u.a. TORNADO, Eurofighter, A400M, C-160 Transall, Sensorgestützte Landehilfe (SeLa) für CH-53, Kompetenz erhalt UAS) Im Rahmen der sich an die Gespräche anschließenden Führung durch das Technologiezentrum der ESG konnten die Inhalte nicht nur weiter vertieft, sondern anhand von Live-Präsentationen an den Simulatoren und Demonstratoren nachhaltig erlebbar gemacht werden. Die Vielfalt und die dahinter liegende Spitzentechnologie der gezeigten Systeme (u.a. Virtual Avionik System TORNADO (VASTOR), Unbemannter Missionsausrüstungsträger (UMAT), Fliegerpsychologisches System Hubschrauber (FPS-H), Missionstaktischer Arbeitsplatz für Personnel Recovery (MTA)), beeindruckte die Besucher sichtbar. UJM Christoph Weber, Generalleutnant Martin Richard Schelleis, Kai Horten und Klaus Hantzschmann Offener Dialog mit unseren Kunden und Partnern ist eine der wichtigsten Grundlagen, um das gemeinsame Ziel – die Bereitstellung von maßgeschneiderten Lösungen zur effizienten und effektiven Schließung von Fähigkeitslücken – realisieren zu können. Vor diesem Hintergrund informierten sich der Kommandeur Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe, Brigadegeneral Rainer Keller, und der Kommandeur Einsatzverbände Luftwaffe, Generalleutnant Martin Richard Schelleis, über aktuelle TechnologieProjekte und das vielfältige Leistungsspektrum der ESG. Im Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe sind insbesondere die von der Luftwaffe wahrzunehmenden Aufgaben „Betriebs- und Versorgungsverantwortung“ vereint sowie querschnittliche Unterstützungsleitungen für die Luftwaffe zusammengefasst. Das Kommando Einsatzverbände Luftwaffe bil- det den Nukleus der Einsatzluftwaffe. Es bündelt die Fachexpertise für die waffensystemspezifische Weiterentwicklung und die militärfachliche Individualausbildung für die fliegenden und bodengebundenen Waffensysteme der Luftwaffe sowie die truppendienstliche Verantwortung für die unterstellten Verbände. Schwerpunkte der Informationsbesuche waren Vorhaben und Projekte aus den Divisionen Aerosystems und Missionssysteme Land/See: } Sichere Leistungserbringung in der logistischen Kette auf Basis bewährter Software am Beispiel der Bewirtschaftung der Zentralen Bundeswehr-Ersatzteil-Logistik (ZEBEL) und Bundeseigenen Lager der Luftwaffe (BEL Lw) mit dem Material Disposition Network (MDNpro) der ESG } Technologien und Dienstleistungen der ESG für Herausforderungen der Bundeswehr im Bereich Cyber-Security Kai Horten, Brigadegeneral Rainer Keller und Christoph Weber 14 & 15 SPEKTRUM III/14 ++ KURZMELDUNGEN ++ Georgische Delegation zeigt großes Interesse an Krisen- Signatur datenbank und Katastrophenmanagement-Lösungen der ESG Am 23. September 2014 besuchte eine Delegation aus Georgien die Unternehmenszentrale der ESG in Fürstenfeldbruck. Teilnehmer waren u. a. der Leiter des georgischen Crisis Management Centers sowie hochrangige Vertreter des georgischen State Scientific-Technical Center DELTA. Nach einer umfassenden Präsentation über das vielfältige Leistungsspektrum der ESG nebst einer Führung durch verschiedene Stationen des Technologie- zentrums demonstrierte die Division Missionssysteme Land/See die Funktionalitäten und die daraus resultierenden Vorteile für den Nutzer der ESG TARANIS Solution Suite für Krisenmanagementaufgaben. Besonders im Mittelpunkt des Interesses stand TARANIS Centre, die Krisen- und Katastrophenmanagementlösung der ESG. TARANIS Centre ermöglicht die Schaffung eines gemeinsamen Informationsbildes (Com- mon Recognised Information Picture/ CRIP) als Grundlage für die Entscheidungsfindung der Verantwortlichen im Katastrophenfall. Bereits in den Jahren 2012 und 2014 hat die ESG Aufträge aus Georgien erhalten, Krisen- und Katastrophenmanagementübungen des georgischen Nationalen Sicherheitsrates mit dafür maßgeschneiderten Hardund Softwarelösungen zu unterstützen. UJM Für die WTD 91 konnte die ESG ein Datenbanksystem zur Archivierung von Signaturdaten erfolgreich in Betrieb nehmen. Daten unterschiedlichster Radar- und optronischer Sensoren können hierbei zusammen mit den die Konfiguration beschreibenden Metadaten sicher abgelegt werden. Weiterhin ist es auch möglich, andere der Messung bzw. der Messkampagne zugeordnete Dateien oder Dokumente wie z. B. Verträge, meteorologische Daten, Auswertungssoftware oder Informationen zum Versuchsaufbau abzulegen. Die Datenbank wurde in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber entwickelt. Um die Ablagemöglichkeiten möglichst flexibel zu gestallten und eine spätere Anpassung an neue Strukturen und Funktionen zu erleichtern, wurde das System auf der Basis eines bestehenden freien Dokumentenmanagementsystems entwickelt. Somit konnte auf stabile und bewährte Basisfunktionen zurückgegriffen werden und das Hauptaugenmerk der Entwicklung auf Benutzerführung und individuelle Anpassungen gelegt werden. DF ESG auf der tekom-Jahrestagung 2014 Auch in diesem Jahr finden Sie die Spezialisten der ESG für Technische Kommunikation und Dokumentation auf der tekom-Jahrestagung. Mit der parallel stattfindenden tcworld und tekom-Messe gilt die Tagung als weltweit bedeutendste Veranstaltung für Technische Kommunikation – sie findet vom 11.13. November auf der ICS Messe Stuttgart statt. Bedienung, Wartung und Instandsetzung von technischen Anlagen ist ohne eine entsprechende technische Dokumentation undenkbar. Diese kann mittels moderner Informationstechnologien als „Interaktive Elektronische Technische Publikation“ (IETP) effektiv und effizient gestaltet werden. Die ESG bietet für die IETP-Erstellung und Dokumentation nach S1000D und S2000M richtungsweisende Softwarelösungen: Mit QuILSAuthor, QuILS-Retrieval und dem neuen QuILS-Web-Retrieval können Datenmodule und Dokumentationsinhalte nach S1000D optimal gestaltet und angezeigt sowie für eine integrierte Logistik nutzbar gemacht werden. Das ESG-Produkt APART liefert Ersatzteillisten nach S2000M und ErsatzteilDatenmodule zur Integration in die QuILS-Software. Alle Produkte der ESG sind für die gesamte Integrationskette von Dokumentationen einsetzbar – die Nutzer befinden sich damit immer auf der sicheren Seite: Workflowkomponenten und Prüfprozesse zur Qualitätssicherung sind bereits eingebaut und reduzieren hierdurch Ihren Aufwand erheblich. Im Rahmen des Kongresses präsentiert Walter Scharlau, Projektleiter Technische Dokumentation der ESG, innovative Konzepte und Lösungen rund um das Thema „Ressourcenmanagement aus S1000D Dokumentation“ am Donnerstag, den 13.November, 14.30 Uhr in Raum C6, 2. OG. Es wird der Prozess aufgezeigt, wie aus S1000D Datenmodulen vom Typ „Procedural“ und „Schedule“ für die nachfolgenden logistischen Prozesse „Wartung- und Instandsetzung“ Ressourcen im XML-Format extrahiert werden. Damit wird die Dokumentation Teil einer digitalen logistischen Prozesskette und erfährt dadurch eine deutliche Aufwertung. Der Mehrwert für den Kunden von Dokumentation für den logistischen Gesamtprozess und die wirtschaftliche Wertsteigerung entsteht durch intelligente Nutzung der vorhandenen Potenziale. Die ESG-Spezialisten freuen sich auf den Dialog auf der tekom-Jahrestagung, ICS Messe Stuttgart, Stand 2/F01. E N G L I S H S U M M A RY Interview with Reiner Friedrich, Head of department “Driver Assistance Systems, Industrialisation Function & Software” at BMW Where do we stand today on the way to automated driving? Please let me first explain the official definition of the levels of automation of the Federal Highway Research Institute: 1. “Driver only”: The driver leads permanently – during the entire trip – the transverse and the longitudinal guide. 2. “Assisted”: The driver leads permanently from either the transverse or the longitudinal guide. The other task is executed within certain limits by the system. The driver must permanently monitor the system. He must always be ready to completely take over guidance of the vehicle. 3. “Semi-Automated”: The system adopts the transverse and/ or longitudinal guide – for a certain period of time and/or in specific situations. The driver must permanently monitor the system. He must always be ready to completely take over guidance of the vehicle. Theoretically highly automated moving vehicles could be used from 2020. But that is not our core objective. Year by year, the ability of the vehicle to assist the driver will further improve. More and more safety-critical, difficult or tiring – and therefore dangerous – situations can be mastered or supported by the vehicle. Assistive driver assistance systems are already available. Semi-automated driving functions such as the Congestion Assistant or the Parking Assistant are currently being launched and, for example, are already available in the BMW i3. Highly automated driving functions such as overtaking on motorways could be available from 2020. If you look very far into the future, driving without a driver – fully automated driving – for example, for valet parking in car parks or in the area of car sharing could be possible. To what extent do the changes in driver assistance systems have an effect on the development methodology and development tools? The entire development process must meet standards such as ISO26262. We are intensely developing tools to enable a consistent application of our processes – end-to-end. Of course, our many years of experience in security-related functions in the dynamics environment help us to be able to use such solutions quickly and safely. [To read the entire interview, please contact us: [email protected]] Successes in Cluster ADAS & Embedded Software Modern cars provide a variety of comfort, information and safety functions. In the coming years, these functions will become more complex and more highly integrated. This will have significant effects on the vehicle architecture, development and test process. ESG is working actively together with the OEM to provide new products and processes to support this development. A focus topic is managing the complexity of software functions. Regarding this, ESG is developing ideas for a future-proof extendable ADAS architecture. ESG has been active in the ADAS area for over 7 years. Over the years we have evaluated many technologies with in-house projects. For example, we developed a prototype system for recognition of traffic lights and stop signs over four years ago. In the meantime, optical algorithms have become a key topic over various ESG divisions. For example, our technology has been used for: } constructing a model of the terrain based on a mono-camera video stream in a helicopter } generating a 360 degree surround view in a car } a surround view implementation with a head-mounted-display which gives vehicle operators “x-ray” vision. ESG has also been contracted to pilot its technology on customer hardware, e.g. online camera calibration for a an automotive supplier or, demonstrating an augmented reality solution which embeds free floating 3D navigation arrows in a live video stream on OEM hardware. ESG has experienced a breakthrough with many customers and now has ADAS pre-development projects with major OEM. In these projects we plan and prototype new systems for our customers, e.g. to collect data on the road network, or to assist the driver in critical situations like at traffic lights or junctions. With the latter systems we move beyond just image processing into the area of semi-automatic vehicle control with a plethora of technical challenges regarding the interface to the driver and conceiving solutions in line with current safety standards. Interface Container Tactical Data Links Joint Fire Support – Delivery Parallel with the International Artillery Symposium, on 7 October, ESG delivered the Interface Container Tactical Data Links Joint Fire Support to the Bundeswehr. To realise Joint Fire Support a common (joint) information space between army, air force and navy is essential. While the air force and navy are used to working in international environments even with their own command and control systems, the army is not. This and the totally different communication infrastructure base is the reason why the air force and navy have used international communication networks like Link16 or Variable Message Format (VMF) for a long time and the army has not. The aim of the Interface Container is to solve this problem. It connects the army using ESG’s ADLER network to the air force and navy using Link16, VMF and an ADLER interface using HF communication for the newest frigate of the German navy. Moreover the Interface Container also solves a security issue that came up. Due to German regulations the tactical level of the German army cannot work with information systems classified higher than confidential. The air force and navy normally work with information systems classified secret. To solve this issue, a security gateway was installed that separates the two security spaces and only allows information to pass if it has the right security level. With the Interface Container all assets and provided information of the air force and navy can be used by the German army and vice versa. This means, for example that the German artillery has via ADLER a direct connection to an air force weapon system. Furthermore the Interface Container enables the German army not only toparticipate in joint operations but also in combined ones, as Link16 and VMF are international standards. The delivery of the Interface Container to the customer marks another important milestone for the Bundeswehr on their way to network-enabled capabilities. Successful completion of the CID server study series ESG’s recent participation in the NATO exercise CWIX with its demonstrator CIGAR³ again proved the successful interaction of a German Combat Identification Server (CID server) with other NATO partners systems and the successful integration into an operationallevel scenario. A CID server generally serves to improve situational awareness and offers the possibility to collect and to consolidate information of various Combat ID (CID) and Friendly Force Tracking (FFT) technologies and to provide this information to other forces via common interfaces. For CWIX 2014, CIGAR³ functions and interfaces were added to meet state-of-the-art standards. CIGAR³ thus offers the following interfaces: } NFFI (IP1, IP2) client + server } FFI (IP1, IP2) client + server } SIP3 V. 1.2 (request/response + publish/subscribe) client + server } VMF client + server } Link 16 client For the first time, the FFT scenario was extended to roles for SIP3 participants. CIGAR³ took the role of a SIP3 proxy that is able to translate different message formats and forward them. It was shown successfully that the new SIP3 protocol is very suitable for transmission and retrieval processes. Thus it can be further examined whether SIP3 can be used as a substitute for the previous IP1 and IP2 protocols. Due to the successful performance and the results of other well conducted ESG studies the German Air Force Command will evaluate the possibility of integration into other systems and collaboration with new partners. Due to the excellent cooperation of ESG and its partners, a continuation of the study as well as possible follow-on topics are currently being discussed. DEDICATED TO SOLUTIONS WWW.ESG.DE