April 2005 - Homepage - Universität Osnabrück

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April 2005 - Homepage - Universität Osnabrück
Die Attraktivität der
Universität steigern
Aus dem Inhalt
Vizepräsident für Studium und Lehre im Amt
Themen-Überblick
Pro & Contra Studiengebühren? 3
Die UB und DBIS . . . . . . . . . . . 4
Gelder für Transferbereich . . . 5
Broschüre „Go!” erschienen . . 6
„Philosophisches Café” . . . . . . 7
Eingetroffen . . . . . . . . . . . . . . . 12
Studentenwerk aktuell . . . . . . 19
Neu an der Universität . . . . . 22
Menschen an der Uni . . . . . . . 24
(ul) Der Historiker Prof. Dr. Thomas Vogtherr ist neuer Vizepräsident für Studium und Lehre der Universität Osnabrück.
Dafür sprach sich der Senat, dem Vertreter der Professoren,
Studenten und Mitarbeiter angehören, auf seiner Sitzung am
16. März 2005 einstimmig aus. Der Hochschulrat hat die Wahl
des 49-jährigen Wissenschaftlers bestätigt. Die Bestellung als
Vizepräsident im Nebenamt erfolgte durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) für eine
Amtszeit von drei Jahren.
Das erneute Besetzungsverfahren war nötig geworden, nachdem der für diesen Posten vorgesehene Dortmunder Hochschuldidaktiker, Prof. Dr. Johannes
Wildt, seine Verhandlungen mit
dem MWK Ende des vergangenen
Jahres für gescheitert erklärte.
Vogtherr trat sein Amt am 1.
April an. „Ich freue mich über das
deutliche Wahlergebnis. Gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern
des Präsidiums will ich die begonnene Studienreform vorantreiben.
Dabei kommt es auf die fachliche
Profilierung der Universität und
darauf an, die Anziehungskraft des
Hochschulstandortes Osnabrück
über die Region hinaus zu erhöhen”, erklärte der Inhaber des
Lehrstuhls für Geschichte des
Mittelalters nach seiner Wahl.
Vogtherr ist seit 2001 an der
Universität Osnabrück. Er studierte von 1973 bis 1982 in Kiel.
Danach absolvierte er eine zweijährige Ausbildung an der Archivschule Marburg. Nach Assistentenzeit und Habilitation in Kiel
wurde er 1993 zum Professor für
Historische Hilfswissenschaften an
die Universität Leipzig berufen.
Seine Forschungsgebiete sind die
mittelalterliche Verfassungs- und
Kirchengeschichte, die niedersächsische Landesgeschichte und
die Diplomatik. 2003/2004 war
Vogtherr Dekan des Fachbereichs
Kultur- und Geowissenschaften an
der Universität Osnabrück.
(os) Vor kurzem hat das Land
Niedersachsen das ehemalige
Möbelhaus Sandkühler an der
Ecke Kommenderiestraße/ Süsterstraße erworben. Nach Umbaumaßnahmen soll dort das
European Legal Studies Institute
der Universität Osnabrück untergebracht werden. Seite 6
(os) „Forschung für Fußgänger“
heißt eine Vortragsreihe des
Fachbereichs Physik, die im
Einstein-Jahr die breite Öffentlichkeit in die Uni locken will.
Das Motto: Physikalische Fragen
so zu beantworten, dass es
jeder versteht. Seite 10
Legal Studies Institute (ELSI)
Eröffnung ImwirdEuropean
bereits seit längerem fleißig geforscht
Ausgabe 2005/1
Jahrgang 13
April 2005
und gelehrt. Am Montag, 25. April, wird es um 11 Uhr in den
Räumlichkeiten des Instituts am Heger-Tor-Wall 12 feierlich eröffnet. Unter anderem wird der niedersächsische Minister für
Wissenschaft und Kultur erwartet. Darüber hinaus spricht die
Richterin am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften,
Prof. Dr. Ninon Colneric (Mehr dazu auf der Seite 5). Unser Foto
zeigt die ELSI-Mitarbeiter Prof. Dr. Dr. h.c. Christian von Bar,
Prof. Dr. Oliver Dürr, LL.M., Ina El Kobbia, Prof. Dr. Jens-Peter
Schneider, Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel (von links).
(os)/Foto: Elena Scholz
(os) Sie sind kreativ, gebildet und
hochmotiviert: 13 Künstlerinnen
und Wissenschaftlerinnen, die
eng mit dem Land Niedersachsen verbunden sind, werden nun
in einer Ausstellung vorgestellt.
Bis zum 30. Juni zeigt die Universitätsbibliothek „Wo ist Minerva
– Wegbeschreibungen erfolgreicher Frauen“. Seite 15
Hochschulpolitik
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
2
„Den Studierenden Planungssicherheit geben“
Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Vogtherr zu neuen Studienstrukturen und der Qualitätssicherung in der Lehre
(ul) Kürzere Studienzeiten,
eine hohe Qualität der Studieninhalte und vor allem Planungssicherheit für Studierende, Studieninteressierte
und Lehrende bei der Umstellung auf die Bachelor- und
Masterstudiengänge sind die
vorrangigen Ziele des neuen
Vizepräsidenten für Studium
und Lehre, Prof. Dr. Thomas
Vogtherr.
Herr Prof. Vogtherr, seit
?
1. April sind Sie Vizepräsident für Studium und Lehre.
Welche Problembereiche finden Sie an der Universität vor?
Vogtherr: Durch die einjährige
Vakanz des Vizepräsidenten für
Studium und Lehre hat sich die
Umstellung auf die Bachelor- und
Master-Studiengänge verzögert.
Derzeit herrscht eine große Unsicherheit bei Studierenden, Studieninteressierten aber auch Lehrenden, wie die Umstellung der konsekutiven Studiengänge voran geht.
Diese Unsicherheiten abzubauen,
ist die derzeit wichtigste Aufgabe.
Welche Konsequenzen
?
sind daraus zu ziehen?
Vogtherr: Für die Umstellung auf
Bachelor- und Masterstudiengänge
brauchen wir einen Zeit- und Maßnahmenplan, der allen Beteiligten
Planungssicherheit für die nächsten zwei bis drei Jahre gibt. Zur
Not müssen auch vorläufige Prüfungsordnungen erlassen werden.
Der Student, der jetzt im zweiten
Semester studiert, muss erfahren
können, mit welchen Anforderungen er sein Studium erfolgreich
abschließen kann. Hier besteht sofortiger Handlungsbedarf. Sonst
droht uns ein starker Einbruch in
der Studierendenzahl.
Gibt es weitere Sofort?
maßnahmen, die Sie ergreifen wollen?
Vogtherr: Wir müssen unsere
Beratungsleistungen intensivieren.
Unser konsekutives Studienangebot mit Bachelor- und Masterstudiengängen muss klar und verständlich die Schulabgänger erreichen. Da sind nicht nur die Zentrale Studienberatung und die Studienberatungen in den Fachbereichen gefragt. Im Grunde müssen
sich alle Hochschullehrer damit
Das Hochschulpräsidium ist komplett, darüber freuen sich (von links) der Vizepräsident für Personal
und Finanzen, Dr. Wilfried Hötker, der Präsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger, die Vizepräsidentin für
Forschung und Nachwuchsförderung, Prof. Dr. Beate Schücking und der neue Vizepräsident für Forschung
und Lehre, Prof. Dr. Thomas Vogtherr, der am 1. April 2005 sein Amt antrat.
Foto Elena Scholz
auseinandersetzen. Weiterhin ist
die Prüfungsverwaltung neu zu
organisieren. Einige Fachbereiche
wie die Biologie und die Kulturund Geowissenschaften sind da
vorangeschritten, andere müssen
schnell folgen. Großen Wert lege
ich auch darauf, dass der Professionalisierungsbereich in die Fächer
rischen Mehraufwand verwendet
werden. Das Geld soll ausschließlich die Qualität der Ausbildung
steigern. Gedacht ist an kleinere
Gruppengrößen zu Studienbeginn,
Tutorienprogramme aber auch die
Verbesserung der universitären
Dienstleistungen wie längere Öffnungszeiten der Bibliotheken, der
„Zur Not müssen auch vorläufige
Prüfungsordnungen erlassen werden“
zurückverlagert wird. Ein studienbegleitendes Praktikum kann besser von dem jeweiligen Fach organisiert und begleitet werden.
Gleiches trifft für berufsorientierte Zusatzangebote zu.
Welche Chancen und Pro?
bleme ergeben sich durch
die Einführung der Studienbeiträge für die Universität?
Vogtherr: Vorausgesetzt, die Gebühren von 500 Euro pro Studierender verbleiben im Sinne eines
Mehrertrages bei der Universität
und die Sozialverträglichkeit ist
von Seiten des Landes geklärt,
dann hätte die Universität bei ca.
9.000 Studierenden Mehreinnahmen von sieben Millionen Euro im
Jahr. Der Rechnung liegt zu Grunde, dass 20 Prozent der Einnahmen für Härtefälle und organisato-
Prüfungsämter und der Mensa sowie den weiteren Ausbau des universitätsweiten WLAN-Netzes. Es
gibt auch die Idee, einen Teil der
Gebühren einer Universitätsstiftung zukommen zu lassen, die mittelfristig besonders begabte Studierende fördert. Das könnte die
Attraktivität der Universität Osnabrück auch nach außen hin erheblich steigern und sich geradezu zu
einem Markenzeichen entwickeln.
Unser Bestreben ist es, die Studienzeiten durch verbesserte Studienbedingungen um durchschnittlich
ein bis zwei Studienjahre zu verkürzen. Damit spart der Studierende letztendlich mehr, als er im
ganzen Studium an Gebühren zahlt.
Wie sehen Ihre langfristi?
gen Ziele für den Bereich
Studium und Lehre aus?
Vogtherr: Da bedarf es zunächst
einer grundsätzlichen Verständigung, wie die Universität sich in
Zukunft positionieren will, welche
Fächer künftig angeboten werden
sollen. Diese Entscheidungen werden nur zu einem Teil in der Universität selber, zu einem anderen
Teil aber in der Landesregierung
getroffen. Von uns aus können wir
an die Intensivierung der Kooperation in der Lehre mit den benachbarten Universitäten denken.
Vonseiten der Universität Münster
ist Interesse schon signalisiert
worden, und das ist ein ausgesprochen erfreuliches Zeichen der
Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg. Ein anderer Bereich
ist die universitätsinterne Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen in der Lehre. Hier werden
wir mehr als bisher Zielvereinbarungen brauchen und auch durchsetzen müssen, in denen Fächer
und Fachbereiche gegenüber der
Universitätsleitung und damit auch
gegenüber den Studierenden Selbstverpflichtungen eingehen. Langfristig wird sich die Universität daran
messen lassen müssen, ob sie imstande ist, überzeugende und national wie international attraktive
Studienprogramme auf Masterund Promotionsebene anzubieten.
Die Diskussion über den Weg
zum Erreichen dieser Ziele werden wir sehr ernsthaft und konzentriert führen müssen.
3
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Hochschulpolitik
Pro & Contra: Bessere Bildung durch Gebühren?
Zwei Meinungen: „Familienpolitisch der helle Wahnsinn“ – „Studienwunsch wird ernsthafter geprüft“
(ul) Von 2007 an sollen Studierende in Niedersachsen für das Studium bezahlen. Studienbeiträge führen zu mehr Wettbewerb
und Qualität ist das Kernargument der Befürworter. Gegner befürchten, dass begabte junge Menschen vom Studium abgehalten werden. Auch an der Universität Osnabrück sind Professoren und Studierende geteilter Meinung. Fragen an den
Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Uwe Hoppe und den Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Christian von Bar
?
Herr Prof.
Hoppe, Sie
haben in Göttingen studiert.
Wie wären Sie
als Student zurechtgekommen, wenn es
damals schon Studienbeiträge
gegeben hätte?
Hoppe: Ich bekam BAföG, elterliche Unterstützung und arbeitete
im Hauptstudium als wissenschaftliche Hilfskraft. Damit wäre ich
auch mit Studiengebühren finanziell zurecht gekommen. Zudem
hatte ich die Möglichkeit, in den
Semesterferien bei einer Bank zu
arbeiten.
?
Wofür sollte die Universität die Studienbeiträge
verwenden?
Hoppe: Ausschließlich zur Verbesserung der Studienbedingungen.
Wünschenswert sind kleine Lerngruppen, Tutorenprogramme, eine bessere Ausstattung der Bibliotheken. Der Prüfungsprozess muss
beschleunigt werden, damit wir zu
kürzeren Studienzeiten kommen.
Auch in die fachbezogene Studienberatung müssen wir investieren,
damit keine falschen Studienentscheidungen getroffen werden.
Nicht zuletzt werden die Studierenden auch fordern, die Studieninhalte stärker auf die Bedürfnisse
des Arbeitsmarktes auszurichten.
?
Sind Studienbeiträge
nicht unsozial?
Hoppe: Selbstverständlich muss
die Sozialverträglichkeit sichergestellt werden. Auch Härtefallregelungen müssen greifen. Darüber
hinaus brauchen wir die Entwicklung einer Stipendienkultur. Da
sind besonders auch die Unternehmen gefragt. Jeder der zum
Studium geeignet ist, muss studieren können. Vielfältige Finanzierungsmodelle sind aktuell im Gespräch.
?
Warum sind Sie für die
Einführung von Studienbeiträgen?
Hoppe: Mit den Einnahmen können die Hochschulen das Lehrund Dienstleistungsangebot für
die Studierenden verbessern.
Bedingung ist, dass der Staat sich
nicht aus seiner Finanzierungsverpflichtung zurückzieht und die
Studiengebühren ohne Abstriche
den Hochschulen zur Verfügung
stehen.
Wenn der Student zahlt,
?
darf er dann auch mehr
Leistung erwarten?
Hoppe: Wenn Studierende sich
als zahlende Kunden begreifen,
dann werden die Ansprüche
wachsen. Wir werden uns damit
beschäftigen müssen, welche Standards in der Qualität der Dienstleistungen an unserer Universität
zu setzen sind.
?
Wird sich das Studierverhalten ändern?
Hoppe: Ein Beispiel aus meinem
Fach: Viele die heute ohne echte
innere Überzeugung in den Wirtschaftswissenschaften landen, werden ihre Studienentscheidungen
ernsthafter prüfen und dann unter
verbesserten Studienbedingungen
auch ernsthafter studieren.
Müssen nicht einzelne
?
Fächer durch die Gebühren mit einem Studierendenschwund rechnen?
Hoppe: Ich bin für differenzierte
Studiengebühren, die sich an der
Attraktivität und Qualität des jeweiligen Studiengangs orientieren.
Unterschiedliche Preise sind im
Wettbewerb ein wichtiger Indikator, wie die Studierenden die
Lehrangebote wahrnehmen und
bewerten. An einen Schwund
glaube ich – nach einer Umstellungsphase – nicht. Das wäre auch
fatal: Deutschland braucht viele
gut ausgebildete junge Menschen.
?
Herr Prof.
von
Bar,
Sie haben in
Freiburg, Kiel
und Göttingen
studiert. Wie
wären Sie als
Student
zurechtgekommen, wenn es damals schon Studienbeiträge gegeben hätte?
Von Bar: Mühsam. Meine Eltern
haben mir mein Studium finanziert. Ein Job nebenbei hätte das
Studium wesentlich verlängert.
Sind Studienbeiträge
?
unsozial?
Von Bar: Studierende, die vom Elternhaus finanziell gut ausgestattet
sind, haben künftig einen großen
Vorteil. Wer mühsam dazuverdienen und am Anfang seiner Karriere – zum Beispiel als Referendar
und junger Familienvater – Kredite zurückzahlen muss (auch für
den Ehepartner, der sich um die
Kinder kümmert), steht schlecht
dar. Familienpolitisch ist dies der
helle Wahnsinn. Und die 500 Euro
werden erst der Anfang sein. Ich
wage die Vorhersage, dass sich die
Gebühren in wenigen Jahren für
einige Studiengänge verzehnfachen
werden.
Warum sind Sie gegen
?
Studienbeiträge?
Von Bar: Wenn wir über Studiengebühren diskutieren, werden englische und amerikanische Universitäten als Beispiele herangezogen.
Dort findet aber eine Intensität
der Ausbildung statt, von der wir
weit entfernt sind und die sich
auch nach Einführung von Studienbeiträgen nicht einstellen wird. Im
Übrigen ist unsere Ausbildung viel
besser als ihr Ruf. In Zukunft werden vermutlich die Fakultäten gewinnen, die die höchsten Beiträge
verlangen. So werden sich wieder
soziale Netzwerke bilden, Inseln
der Reichen und der Armen, die
leistungsunabhängig über Karriere
entscheiden. Studienbeiträge sind
der Einstieg in ein anderes System.
Wissen und Wissensmehrung werden quantifiziert. Große Fächer
werden als Gebührenquelle interessant, kleine Fächer sterben aus.
Das ist eine Art von Wettbewerb,
die mir große Sorgen macht.
Braucht die Universität
?
Osnabrück die Studienbeiträge nicht dringend zur
Verbesserung der Lehre und
der Studienbedingungen?
Von Bar: Zunächst einmal glaube
ich kaum, dass die Gebühren langfristig an die Universität fließen.
Erhalten wir die Studienbeiträge,
dann wird der Geldzufluss vermutlich an anderer Stelle gekürzt,
wie bei der so genannten Eliteförderung, dem wahrscheinlich
größten Sparprogramm, das je die
deutschen Universitäten heimgesucht hat. – Sicherlich können die
Studienbedingungen verbessert
werden. Steht mehr Geld zur
Verfügung, würde ich mehr Personal einstellen, um eine intensivere Ausbildung auch in Kleingruppen zu gewährleisten.
Der zahlende Student als
?
Kunde, der Leistung erwartet. Wäre das nicht auch
ein Ansporn für die Lehrenden, die Qualität der Lehre
zu verbessern?
Von Bar: Ich bin weder Anbieter
einer Dienstleistung noch ist der
Student mein Kunde. Ich fühle
mich nicht dem Markt verpflichtet
sondern der wissenschaftlichen
Wahrhaftigkeit. Ich betreue meine
Studierenden nach bestem Gewissen. Ich werde mich keinen
Zeitströmungen unterwerfen und
auch meine Forschungsinteressen
nicht an „Kunden“ ausrichten. Ich
bin nicht käuflich.
Wird ein Studierender
?
angesichts der Beiträge
seinen Studienwunsch nicht
ernsthafter prüfen und eventuell auch kürzer studieren?
Von Bar: Das mag durchaus sein.
Dennoch: Bildung muss weiterhin
ein frei zugängliches Gut sein. Eine
Universität ist eben nicht dasselbe
wie ein öffentliches Schwimmbad.
Forschung - Lehre - Studium
4
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
DBIS: Die Datenbank der Datenbanken
Innovation: Universitätsbibliothek wird Partner des Datenbank-Infosystems
Von Dr. Jost Hindersmann
Nachdem unsere
Universitätsbibliothek (UB) bereits seit letztem
Jahr an der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek
(EZB) mitarbeitet, beteiligt sie
sich nun auch am DatenbankInfosystem (DBIS). DBIS ist ein
kooperativer Service zur Nutzung
wissenschaftlicher Datenbanken, an
dem zurzeit über 30 Bibliotheken
mitarbeiten. DBIS bietet frei verfügbare Datenbanken zusammen
mit den von der UB lizenzierten
Datenbanken unter einer gemeinsamen Oberfläche an. Derzeit sind
in DBIS bereits über 1.500 frei zugängliche Datenbanken verzeichnet.
Aufgenommen werden Datenbanken unterschiedlicher Art, beispielsweise Aufsatzdatenbanken (aber
keine Aufsätze), Biographische Datenbanken, Buchhandelsverzeich-
Wissenswert
Wie frei ist der
menschliche Wille?
(os) Entgegen unserem intuitiven Eindruck weisen neurowissenschaftliche Erkenntnisse auf
die Möglichkeit hin, dass wir
keinen freien Willen haben.
Welche Konsequenzen hätte
dies für unser Menschenbild
und für unsere Auffassung von
Schuld und Verantwortung?
Antworten auf solche und ähnliche Fragen versuchte die 6.
Jahrestagung der deutschsprachigen Evolutionspsychologie
vor kurzem zu geben. Veranstaltet wurde das dreitägige
Symposium von der Forschernachwuchsgruppe des Fachbereichs Humanwissenschaften
unter Leitung des Psychologen
Dr. Athanasios Chasiotis. Die
Themen der Tagung reichen
von evolutionspsychologischen
und -biologischen Beiträgen bis
zu Referaten aus der evolutionären Medizin, Soziologie und
Pädagogik. Darüber hinaus diskutierten Wirtschafts-, Literatur-, Rechts- und Geschichtswissenschaftler.
nisse, Fachbibliographien, Faktendatenbanken, Wörterbücher und
andere Nachschlagewerke. Nicht
aufgenommen werden E-Books, einzelne Zeitschriften, allgemeine Literaturlisten und Linksammlungen.
Man kann zwischen einer Fachübersicht und einer alphabetischen
Liste der Datenbanken wählen. Natürlich gibt es auch eine schnelle
sowie eine erweiterte Suchfunktion. Zu jeder Datenbank ist eine
kurze Inhaltsbeschreibung vorhanden, so dass man gleich feststellen
kann, ob diese Datenbank den Bedürfnissen entspricht. Die Zugangsmöglichkeiten werden wie bei der
EZB mit Ampel ähnlichen Farbsymbolen angezeigt: Grün signalisiert
freien Zugriff. Gelb zeigt an, dass
der Zugang nur für Angehörige der
Universität freigeschaltet ist. Orange schließlich weist darauf hin, dass
es sich um Datenbanken handelt,
die nur an Einzelplätzen benutzt
werden können. DBIS ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu
Digitalen Bibliothek. Der Zugang zu
DBIS erfolgt über die Homepage der
UB (www.ub.uni-osnabrueck. de)
unter dem Menüpunkt DBIS.
Der Autor ist Fachreferent und
Beauftragter für Elektronische Informationsdienste an der Universitätsbibliothek.
„Moot is to meet and compete“
Osnabrücker Studierende im European Law Moot Court-Regionalfinale
(os) Verstößt die Erbringung
öffentlicher Dienstleistungen
im Bereich des Naturschutzes gegen EG-Recht? In der
„European Law Moot Court
Competition“, einem internationalen Studentenwettbewerb, werden solche fiktiven
Fälle zum Europarecht als
simulierte Gerichtsverhandlung ausgetragen. Die Teams
vertreten in der Rolle von
Anwälten die Parteien eines
Rechtsstreits vor dem Europäischen Gerichtshof. Veranstalter ist die „European Law
Moot Court Society“, eine
1988 von Studierenden gegründete Vereinigung. Ein
vierköpfiges Team der Universität Osnabrück qualifizierte sich unter 98 Bewerbern für das Regionalfinale in
New York.
Das Studententeam des Fachbereichs Rechtswissenschaften bilden Michael Betzinger, Daniela
Heinemann, Andreas Leonhardt
und Catharina Meyer-Bolte. Sie
wurden aus zahlreichen Bewerbern ausgewählt und nahmen die
Bearbeitung des Falls unter Anleitung des Osnabrücker Rechtswissenschaftlers Prof. Dr. Oliver Dörr
in Angriff. Im November reichten
sie ihre vorbereitenden Schriftsätze ein. „Dass wir es schaffen können, war nicht selbstverständlich.
Denn immerhin konnten sich nur
48 Teams für die insgesamt vier
Regionalentscheidungen qualifizieren“, erklärt Anita Schmitz, die als
Wissenschaftliche Mitarbeiterin von
Prof. Dr. Dörr das Team betreut.
New York, New York: Die Osnabrücker Teilnehmerinnen und
Teilnehmer Daniela Heinemann, Catharina Meyer-Bolte, Anita Schmitz,
Michael Betzinger, Andreas Leonhardt (von links).
Foto: privat
Also auf nach New York:
„Wir haben uns riesig gefreut, an
einer solch weltweit bekannten
Universität wie der New York
University unsere Plädoyers halten zu dürfen“, erzählt Daniela
Heinemann. Im Regionalfinale trat
die Gruppe gegen elf weitere
Teams aus aller Welt, unter anderem aus Stockholm, Boston, Leuven, Kopenhagen und London an.
Zahlreiche Sponsoren, darunter die Schindhelm Rechtsanwaltsgesellschaft mbH und das Institut
für Mittelstandsfragen der Universität, die großes Interesse an der
Teilnahme des Osnabrücker Teams
zeigen, ermöglichte den Studenten
die Reise. Gewonnen hat letztlich
das Team aus Harvard. Doch für
die Osnabrücker ist ihr Ausscheiden kein Grund, um in Depressionen zu versinken. „Wer gegen
Harvard verliert, muss sich nicht
schämen. Wir haben uns gut geschlagen und viele Erfahrungen
sammeln können. Ein Plädoyer auf
Englisch und Französisch zu halten
und das vor Professoren und anderen Rechtswissenschaftlern aus
aller Welt ist schon eine Herausforderung“, so Michael Betzinger.
Und schließlich war die Reise
zum „Big Apple“ und zu einer renommierten Universität bereits
Ausgleich genug. Was bleibt von
den Erlebnissen? "Der Slogan der
European Moot Court Competition kann absolut bestätigt werden.
„Moot is to meet and compete!"
5
Wissenswert
Fach Medien sucht
Unterstützer
(ul) Was haben eine Producerin
der Sesamstraße, ein Medienforscher der Deutschen Welle
oder ein ehemaliger Medienstaatssekretär gemeinsam? Sie
alle haben in den vergangenen
30 Jahren im Fach Medien der
Universität Osnabrück gelehrt,
studiert oder gearbeitet. Mit
rund vier Dutzend weiteren
Medienvertretern gehören sie
zu dem "Verein der Freunde
und Förderer des Faches Medien an der Universität Osnabrück", der jetzt auf Initiative
von Prof. Dr. Wolfgang Becker
gegründet wurde. Der Verein
will vor allem in Lehre und Forschung die Verbindung zur Berufspraxis fördern. Angedacht
sind Vorträge, Exkursionen,
Podiumsdiskussionen, Workshops, aber auch die Vermittlung von Praktika und möglicherweise die Vergabe eines
Förderpreises. Weitere Informationen: Tel. 0541-969-4332;
e-mail:
[email protected]
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Forschung - Lehre - Studium
Ungeahnte Möglichkeiten
DFG bewilligt dem Transferbereich 13 ein neues Forschungsprojekt
(os) Lasertechnik bietet ungeahnte Anwendungsmöglichkeiten. Mit der Bewilligung eines neuen Industrie-Transferprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
werden in den kommenden
drei Jahren im Transferbereich 13 „Optische Anwendungen oxidischer Kristalle“
im Fachbereich Physik neue
Systeme für die Erzeugung
von ultraviolettem Laserlicht
erforscht.
Zum Hintergrund: Mit Hilfe
von Transferbereichen will die
DFG die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und der Industrie fördern. An der Universität
Osnabrück konnte der Fachbereich Physik seit der Einrichtung
des Transferbereichs im Jahr 1999
bereits eine Reihe von Kooperationen mit der Industrie begründen. Die Ergebnisse sind heute
schon in verschiedenen Produkten
sichtbar. So konnte ein magnetooptischer Sensor entwickelt und
Laser: Die neue Technik bietet auch für die Praxis viele Möglichkeiten der
Anwendung, weiß Juniorprofessor Dr. Mirco Imlau. Foto: Elena Scholz
die Lebensdauer von Lasersystemen im grünen und blauen Spektralbereich deutlich verbessert
werden.
Das neue Transferprojekt beschäftigt sich mit Lasersystemen,
mit denen intensives ultraviolettes
Laserlicht (UV-Licht) erzeugt werden kann. Neben den bereits weit
verbreiteten Lasersystemen, die
Alles unter einem Dach vereint
ELSI soll eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen Europas werden
(os) Es ist ein ehrgeiziges und
weit gefasstes Bestreben: Das
European Legal Studies Institute der Universität Osnabrück
überwindet die traditionelle
Trennung von öffentlichem
Recht und Privatrecht. Es bietet unter einem Dach europäisches Privatrecht und europäisches öffentliches Recht mit
dem gemeinsamen Schwerpunkt der Rechtsvergleichung.
Am Montag, 25. April, findet
die feierliche Eröffnung des
European Legal Studies Institute in dessen Räumlichkeiten statt.
In zwei Abteilungen weist das
Institut vier Lehrstühle in den Bereichen Deutsches Bürgerliches
Recht, Europäisches und Internationales Privatrecht, Rechtsvergleichung, Deutsches und Europäisches Verwaltungsrecht, Deutsches
Öffentliches Recht, Europarecht
und Völkerrecht auf. Es verfügt
über eine beachtliche Bibliothek
mit ca. 60.000 Bänden und ist
Europäisches Dokumentationszentrum.
Hervorgegangen ist das ELSI
aus den Instituten für Europarecht
und Internationales Privatrecht &
Rechtsvergleichung. Initiatoren
waren der Osnabrücker Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c.
Christian von Bar und Prof. Dr.
Jens-Peter Schneider, die weiteren
Lehrstühle sind mit Prof. Dr. Oliver
Dörr, LL.M. (Lond.) und Prof. Dr.
Martin Schmidt-Kessel besetzt.
Das Institut mit seinen über 50
Mitarbeitern aus 14 Nationen soll
zu einer der wichtigsten Forschungseinrichtungen in Europa
avancieren. Es verfolgt dabei auf
rechtsvergleichender Grundlage
einen gemein-europäischen Forschungsansatz an dessen Ende die
Fragen nach der Koordinierung
und Harmonisierung der über 25
Jurisdiktionen und des Gemeinschaftsrechts in Europa stehen.
Darüber hinaus ist das ELSI
Geschäftssitz einer der größten
rechtswissenschaftlichen
Forschungsgruppen in Europa, der
"Study Group on a European Civil
Code". Hierzu gehört ein europäisches Forschungsteam, das seit
1999 auf dem Gebiet der außervertraglichen Schuldverhältnisse
arbeitet.
Die Forschungsergebnisse des
Instituts werden regelmäßig in den
institutseigenen Schriftenreihen
sowie in Büchern und Fachzeitschriften veröffentlicht und werden insbesondere in die Lehre
eingebracht. Ferner ist das Institut
an Arbeitsdokumenten und Studien für das Europäische Parlament und die Europäische Kommission beteiligt.
Zur feierlichen Eröffnung sind
160 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft geladen. Prof.
Dr. Ninon Colneric, Richterin am
Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften, wird zu diesem Anlass einen Vortrag zu der ‚Rolle der
Rechtsvergleichung in der Praxis
des EUGH' halten.
rotes oder grünes Laserlicht emittieren, spielen Systeme zur Erzeugung von UV-Licht in der heutigen
Industrie eine besondere Rolle:
„UV-Licht wird zum Beispiel in
der Druckindustrie zur Belichtung
von Druckplatten oder bei der
Photolithographie zur Herstellung
integrierter elektronischer Schaltkreise benötigt“, so der Sprecher
des Transferbereichs, Juniorprofessor Dr. Mirco Imlau.
Generelles Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Lebensdauer und den Wirkungsgrad
der Lasersysteme für bestehende
und auch für zukünftige Anwendungen mit ultraviolettem Laserlicht zu verbessern. Intensives
ultraviolettes Laserlicht entsteht
in Kristallen mit nichtlinearen
optischen Eigenschaften. Imlau:
„Im Betrieb sind diese Kristalle
sehr hohen Lichtleistungen dauerhaft ausgesetzt und erleiden im
Langzeitbetrieb Schädigungen an
der Oberfläche und im Volumen.“
In der Kooperation zwischen der
Laserindustrie und dem Fachbereich stehen diese Kristallschädigungen im Mittelpunkt.
Materialschädigungen durch
Lichtbestrahlung, speziell durch
ultraviolettes Laserlicht, sind dabei
ein weitreichendes Forschungsgebiet. Besonders interessant sind
daher auch Untersuchungen an
Kristallen, die in zukünftige Generationen von Lasersystemen eingesetzt werden können, erklärt
Imlau. Auf der Basis des laufenden
Forschungsvorhabens konnte hierfür bereits eine weitere Kooperation mit der Industrie begründet
werden.
Forschung - Lehre - Studium
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Praktikumsangebote und mehr
Broschüre „Go!“ erschienen – Schwerpunkte Bachelor und Master
(os) 86 Profile von Firmen,
Institutionen und Non-ProfitUnternehmen auf insgesamt
88 Seiten. Aber das ist nur ein
Highlight der jetzt erschienenen Broschüre „GO!“ für
Studierende aller Osnabrücker
Hochschulen.
Redaktionell
nimmt das Heft die Schwerpunktthemen Bachelor und
Master-Studienreform, sowie
Existenzgründung und Auslandsaufenthalte ins Visier.
Herausgegeben wird „GO!“
von der Universität Osnabrück, der Fachhochschule,
der Katholischen Fachhochschule Norddeutschland sowie
der Agentur für Arbeit Osnabrück.
„Neben der großen Fülle von
Praktikumsangeboten empfiehlt
sich ein näherer Blick auf die vielen Möglichkeiten, in den vertrete-
rauf hin, dass neben Praktikumsangeboten viele Unternehmen der
Region planen, zahlreiche Absolventinnen und Absolventen einzustellen: „GO! soll den Studierenden zeigen, welche vielfältigen beruflichen Perspektiven sich
Hochschulabsolventen in unserer
Region bieten“, betont der Arbeitsmarktexperte. Neben bekannten regionalen Arbeitgebern
und Institutionen, wie Karmann,
Schoeller, Hellmann, präsentieren
nen Unternehmen und Institutionen auch Abschlussarbeiten zu
schreiben“, hebt Dr. Gisela Danz,
die Leiterin der Zentralen
Studienberatung von Universität
und Fachhochschule (ZSB) hervor.
Tim Frerichs vom Hochschulteam
der Agentur für Arbeit weist da-
Universität kann ehemaliges Möbelhaus nutzen
(os) Vor kurzem hat das Land
Niedersachsen das ehemalige
Möbelhaus Sandkühler an der
Ecke Kommenderiestraße/
Süsterstraße erworben. Nach
einer Umbauphase soll dort
das European Legal Studies
Institute (ELSI) der Universität untergebracht werden.
Seit längerem liefen die Verhandlungen über den Erwerb zwischen dem Land Niedersachsen
und dem Eigentümer des Gebäudes. Das in mehreren Abschnitten
errichtete Gebäude war über viele
Jahrzehnte als Möbelhaus genutzt
worden. Die Hauptnutzfläche beträgt 2.500 Quadratmeter.
sich zahlreiche mittelständische
Unternehmen. Lesenswert wird
das Heft durch mehrere Interviews und Erfahrungsberichte von
Studierenden zu Praktikum bzw.
Studium im Ausland.
Die ersten Tage nach Auslieferung zeichnet sich bereits eine
große Resonanz ab. „Das Heft
kommt wieder sehr gut an“, erklärt Danz. „Wir bekommen immer wieder von den Studierenden
gesagt, dass so etwas bislang gefehlt hat.“ Die Broschüre liegt in
allen drei Hochschulen aus und ist
in der ZSB sowie im BIZ der Arbeitsagentur Osnabrück kostenlos
erhältlich.
Anspruchsvoller Titel
Mehr Raum für das ELSI
Das ehemalige Möbelhaus Sandkühler.
Foto: Elena Scholz
6
Vorgesehen ist neben einem Hörsaal, einem Multimediakonferenzraum und Diensträumen auch Bibliotheksfläche für das ELSI, erklärt
der Architekt und Bauplaner der
Universität Osnabrück, Andreas
Henemann. Laut Aussage des Ministeriums für Wissenschaft und
Kultur (MWK) könne der Umbau
bereits 2006 beginnen, „falls alles
glatt liefe“. Der Geschäftsführende Direktor des Instituts, Prof.
Dr. Dr. h. c. Christian von Bar,
freut sich über die neuen Räumlichkeiten: „Dass dieser Erwerb
gelungen ist, ist eine kleine Sensation, die wir Herrn Künzel,
Herrn Rollinger und dem großen
Einsatz der Landesregierung zu
verdanken haben. Nun ist es an
uns, daraus ein Zentrum zu machen, das den Namen Osnabrücks
in die Welt trägt.“
„In diesem Gebäude kann die
Universität das ELSI unter einem
gemeinsamen Dach unterbringen,
eine der ganz wichtigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche
Zusammenarbeit der beteiligten
Wissenschaftler und Studierenden“, betont Universitätspräsident
Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger.
Universität ernennt Universitätsmusikdirektorin
(os) Frau Universitätsmusikdirektorin (UMD) – was verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung? „Es ist ein alter
akademischer Titel, der Musikwissenschaft und Musikpraxis
miteinander verbindet“, erklärt Dr. Claudia Kayser-Kadereit. Seit kurzem trägt die
Musikpädagogin an der Universität diesen Titel.
Kayser-Kadereit studierte von
1981 bis 1989 die Fächer Schulmusik, Musikwissenschaft, Geschichte, Germanistik und Altphilologie an der Musikhochschule
Frankfurt a.M. und den Universitäten Mainz und Frankfurt a.M.
Nach ihrem Abschluss war sie
zunächst als Hochschulassistentin,
an Musikschulen und im Schuldienst tätig. In ihrer 1999 eingereichten Dissertation beschäftigte
sich die gebürtige Hannoveranerin
mit dem sinfonischen Laienorchester und seinen orchesterpädagogischen Strukturen. Seit
1992 lehrt sie als wissenschaftlichkünstlerische Mitarbeiterin im
Fach Musik / Musikwissenschaft
der Universität Dirigieren, Arrangement, Instrumenten- und Repertoirekunde, Instrumentation
und Geschichte der Musikerziehung. 1993 baute sie das Sinfonieorchester „Collegium musicum“
neu auf. Jedes Jahr veranstaltet das
Ensemble mehrere Konzerte in
der Reihe Universitätsmusik, die
maßgeblich von Kayser-Kadereit
mitverantwortet wird.
„Der Titel des UMD signalisiert in Fachkreisen nach außen
sofort, dass es bei uns ein reges,
Ernennung: Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger
übergibt Dr. Claudia KayserKadereit die Ernennungsurkunde.
Foto: Elena Scholz
an die Fachwissenschaft angebundenes musikpraktisches Leben
gibt, und das bieten wir in der Tat
mit sechs großen Ensembles in
Klassik und Jazz für die Studierenden und der Konzertreihe
„Universitätsmusik“ für die interessierte (Hochschul-)Öffentlichkeit,“ so Kayser-Kadereit. Für die
Zukunft geplant sind unter anderem intensivere Kontakte zu anderen Hochschulen mit vergleichbarer Struktur. Ferner wird darüber nachgedacht, inwieweit sich
die Universitätsmusik künftig auch
beispielsweise in der Alumni-Pflege engagieren kann.
7
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Forschung - Lehre - Studium
Philosophisches nach dem Sonntagsfrühstück
Neu gegründetes „Philosophisches Café” soll als Diskussionsforum allen Interessierten offen stehen
(os) Hin und wieder geht es
nachdenklichen Menschen um
die großen Fragen des Seins
und der Existenz. Aber dadurch sollte sich niemand abschrecken lassen, denn im
neu gegründeten „Philosophischen Café“ werden alle Themen so behandelt, dass auch
Nichtphilosophen damit etwas anfangen können. Angeboten werden Diskussionsrunden für Interessierte.
Drei Hochschulprofessoren
hatten die Idee für das ungewöhnliche Experiment. Die Professoren
Dr. Arnim Regenbogen, Dr. Harald
Kerber und der an der HumboldtUniversität in Berlin lehrende
Sportphilosoph Dr. Elk Franke. Ihr
gemeinsames Ziel ist es, philosophische Themen allgemeinverständlich im Kreis von Interessierten zu erörtern. „Dabei geht es
uns keinesfalls darum, hoch wissenschaftliche Vorträge vor einem
ausgesuchten Experten-Publikum
zu halten“, so Regenbogen. „Wir
wollen vielmehr nur Anregungen
geben, die sozusagen als Initialzündung für spannende Diskussionen
dienen.“ So verstehen die drei
sich weniger als Lehrende denn
als Moderatoren.
Am 24. April geht es im
Schiller-Jahr zunächst einmal um
den berühmten Marbacher Denker und Dichter. Dabei stellen die
Veranstalter vor allem den Einfluss
Schillers als ein Wegbereiter der
Moderne zur Diskussion. Doch
das ist nur der Anfang. Bereits
geplant sind weitere Veranstaltungen zu Themen wie beispielsweise
das philosophische Problem der
Theodizee, das am 5. Juni im
Stadtgalericafé auf dem Programm
steht. Und auch für weitere Veranstaltungen existieren bereits
verschiedene Themenvorschläge.
Bewusst gewählt wurde übrigens die Tageszeit: Nicht spät
abends oder gar nächtens finden
die Runden statt, sondern stets an
Sonntagen um 11.15 Uhr.
Nachdenken über Philosophisches
Abbildung: Verlag C.H. Beck, München
„Insel der Erholung“
MTV Campus Invasion kommt in den Schlosspark
Wissenswert
Von Stefan Berendes
„Job & Karriere“ lockt im Sommersemester
wieder mit einem vielfältigem Angebot
(os) Für das laufende Sommersemester bieten die gemeinsame
Zentrale Studienberatung von
Universität Osnabrück und Fachhochschule Osnabrück (ZSB) sowie das Hochschulteam der
Agentur für Arbeit, Osnabrück
und die Psychosoziale Beratungsstelle des Studentenwerks
Osnabrück ein vielseitiges Programm mit insgesamt 20 Veranstaltungen an. Die Reihe „Job
& Karriere“ wendet sich an Studierende aller drei Hochschulen
in Osnabrück und beginnt Mitte
April. Auch die Katholische
Fachhochschule Norddeutschland (KFH) und die drei Allgemeinen Studierendenausschüsse
(AStA) vor Ort unterstützen die
Veranstaltungsreihe. Ein umfangreicher Adress-Service mit Auflistung vieler weiterer Einrichtungen, die wichtige Partner auf
dem Weg zum berufsqualifizierenden Eigenprofil sein können,
rundet das Heft ab. Die Bro-
schüre mit sämtlichen Veranstaltungen liegt überall in den
drei Hochschulen, in der ZSB
sowie in der Agentur für Arbeit
aus. Telefon-Hotline: 0541/ 9694139/-4999 (Zentrale Studienberatung). Im Internet ist das
Programm unter www.uni-osn
abrueck.de/job.html sowie unter
www.arbeitsagentur.de
(Suchwort „Hochschulteam Osnabrück“ eingeben) zu finden.
Eine der seltenen
Inseln der Erholung für Studierende ist im derzeitigen Dschungel der Kürzungen, Einschnitte
und Umwälzungen die MTV
Campus Invasion, eine große Konzertveranstaltung des Musiksenders MTV, die sich bei Studierenden in ganz Deutschland schon
seit Jahren wachsender Beliebtheit
erfreut und direkt auf dem jeweiligen Uni-Campus ein Großkonzert
mit einem halben Dutzend national und international bekannter
Interpreten bietet - kein Wunder,
dass die letztjährige MTV Campus
Invasion in Bielefeld auch Scharen
von Osnabrücker Studierenden
anzog.
Für den AStA war das Grund
genug, sich in diesem Jahr um die
Veranstaltung zu bewerben: Nach
Absprache mit dem Präsidium
trieb Kulturreferent Volker Arnke
die Bewerbung mit Feuereifer
voran und letztendlich auch zum
Erfolg: Trotz harter Verhandlungen
mit der Stadt und gegen hochkarätige Mitbewerber wie Münster
gelang es, die begehrte Veranstaltung nach Osnabrück zu holen.
Fazit: Am Samstag, 3. Juli, werden unter anderem das „Farin Urlaub Racing Team“, „Silbermond“,
„Fettes Brot“, „Gentleman“ und
„Moneybrother“ im sicherlich ausverkauften Schlossgarten für Stimmung sorgen. Karten dafür sind
schon erhältlich! Studierende und
Schüler erhalten sie nach Vorlage
des Studenten- oder Schülerausweises zum Vorzugspreis von
16 Euro während der regulären
Sprechzeit im AStA. Weitere Informationen zur Veranstaltung
unter
www.asta.uni-osnabrueck.de und
natürlich unter
www.mtv.de/campus
Der Autor ist AStA-Referent für
Öffentlichkeit. an der Universität.
Forschung - Lehre - Studium
8
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Abenteuer mit glücklichem Ausgang
Wissenswert
Erste Absolventin des „verona“-Programms erhielt ihr Abschluss-Zertifikat
Interessantes zum
Schiller-Jahr 2005
(os) Zunächst klang es nach
einem Abenteuer mit ungewissem Ausgang, aber auch
Abenteuer enden manchmal
mit Erfolg, insbesondere, wenn
das Unterfangen den Namen
einer oberitalienischen Stadt
trägt. Im Sommersemester
2003 überlegte Maren Mithöfer, Studentin der Literaturwissenschaft/Anglistik, ob es
ihr gelingen könnte, neben
ihrem Fachstudium am neu
eingerichteten Zusatzqualifikationsprogramm „verona“
erfolgreich
teilzunehmen.
Jetzt, nach bestandener Magistraprüfung, überreichte ihr
als erster Absolventin dieses
Programmes der Präsident
der Universität Osnabrück,
Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger,
das Abschlusszertifikat.
Das Zusatzqualifikationsprogramm „verona“ richtet sich an
Studierende aller Fachrichtungen
und ermöglicht den Erwerb eines
individuellen Kompetenzprofils.
Die teilnehmenden Studierenden,
inzwischen mehr als 200, können
über mehrere Semester Veranstaltungen aus sieben Qualifikationsfeldern wählen (Information/Kommunikation, Orientierung,
Glücklicher Ausgang: Maren Mithöfer erhielt von Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger ihr Abschlusszertifikat. Zu den
Gratulanten gehörte auch die Projektkoordinatorin Christiane Tillner.
Foto: Elena Scholz
Praxis, Persönlichkeit, Internationalität, Unternehmerisches Denken, Karriere). Erfolgreiche Teilnahmen werden im „verona“-Stu-
dienbuch bescheinigt und dokumentieren schließlich ein besonderes persönliches Kompetenzprofil. Unabdingbare Voraus-
Wissenswert
Info-Veranstaltungen des Akademischen Auslandsamtes
12. April, 3. Mai, 24. Mai, 7. Juni,
5. Juli jeweils um 12 Uhr, Raum
11/217 (Schloss-Hauptgebäude)
Erstberatung inklusive Übersicht über Bewerbungstermine
In dieser Veranstaltung werden
grundsätzliche Informationen zu
einem Studium/Praktikum im
Ausland, dessen Vorbereitung
und Planung etc. sowie zu den
verschiedenen Förderungsmöglichkeiten und Bewerbungsterminen gegeben. Es wird daher
empfohlen, diese Veranstaltung
vor einem persönlichen Beratungsgespräch zu besuchen.
Termine jeweils dienstags:
14. April, 28. April 2005, 9. Juni
12 Uhr, Raum 11/211 (SchlossHauptgebäude):
Förderungsmöglichkeiten für
Studienaufenthalte in Frankreich, Belgien, der Schweiz,
Italien, Spanien (einschließlich Partneruniversitäten und
Sokrates/Erasmus-Programm)
Diese Veranstaltung setzt den
Besuch der Erstberatung voraus.
Es wird noch einmal explizit auf
den romanischen Sprachraum eingegangen.
21. April, 26. Mai, 16. Juni
12 Uhr, Raum 11/211 (SchlossHauptgebäude):
Förderungsmöglichkeiten für
Studienaufenthalte in Großbritannien, Irland, USA, Kanada, Australien, Neuseeland
(einschl. Partneruniversitäten
und Sokrates/Erasmus-Programm)
Diese Veranstaltung setzt den
Besuch der Erstberatung voraus.
Es wird noch einmal explizit auf
den englischen Sprachraum eingegangen.
14. Juni, 21. Juni, 12 Uhr, Raum
11/217 (Schloss-Hauptgebäude):
Wie bewerbe ich mich richtig um ein Stipendium beim
Deutschen Akademischen
Austauschdienst (DAAD)?
Montag, 9. Mai, 14 Uhr, Erweiterungsgebäude, Seminarstraße 20,
Raum 15/111:
Studieren in Neuseeland –
Informationsveranstaltung
(os) Er war Dichter, Historiker und Philosoph. Friedrich
Schiller starb vor 200 Jahren
mit nur 46 Jahren. Anlässlich
des Gedenkjahres bietet der
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft eine Reihe
von interessanten Vorträgen
unter dem Stichwort „Schiller
im Kontext von Literatur, Kultur und Medien“ an. So wird
Apl. Prof. Dr. Ortrun Niethammer am 21. April um 20
Uhr über „Das verschleierte
Bild zu Sais“ referieren. Am
28. April spricht Prof. Dr.
Heinrich Mohr über „Wilhelm
Tell - Politischer Mord und
Revolution. Apl. Prof. Dr. Rolf
Düsterberg referiert über
„Wilhelm Tell als NS-Propaganda? Die Verfilmung von
1934“. Die Vorträge beginnen
jeweils um 20 Uhr (Ausnahme: 25. Mai, Beginn ist um
19.30 Uhr) im Alten Kreishaus, Raum 41/112.
setzung: „verona“-Mitglieder benötigen ein Plus an Motivation,
Engagement und Durchhaltevermögen; Tugenden, die schon für
sich genommen jeden zukünftigen
Arbeitgeber interessieren sollten
und die zeigen, „verona“-Absolventinnen und -Absolventen sind
besondere Persönlichkeiten.
Maren Mithöfer ist sicher,
dass ihr das Zertifikat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt sichern
wird: „Da ich in den Verlagsbereich möchte, glaube ich, durch
mein individuelles Kompetenzprofil besser gerüstet zu sein.“ Für
die junge Literaturwissenschaftlerin hat sich der zusätzliche Aufwand bereits gelohnt, wie der
Verlauf erster Bewerbungsgespräche zeigt.
Und für die Projektmanagerin
Christiane Tillner und den Stabsstellenleiter Dr. Hans-Jürgen Unverferth heißt es dagegen, nun
nicht mehr vordringlich unter Studierenden für das Programm zu
werben, sondern es klar und prägnant potentiellen Arbeitgebern
vorzustellen. Dies ist den beiden
besonders wichtig.
9
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Forschung - Lehre - Studium
Experte auf dem Gebiet der Medienforschung
Fachbereich Sozialwissenschaften: Prof. Dr. Bernd-Peter Lange in den Ruhestand verabschiedet
(os) Über lange Jahre hat Prof.
Dr. Bernd-Peter Lange den
Fachbereich Sozialwissenschaften geprägt. Nun wurde er in
den Ruhestand verabschiedet
Seine Abschiedsvorlesung widmete er dem Gebiet, auf dem
er deutschlandweit als Experte
gilt, nämlich der „Medienkonkurrenz und Medienkonzentration“.
Nachdem Lange 1971 Assistenzprofessor an der Freien Universität Berlin geworden war,
wurde er 1974 an die Universität
Osnabrück auf eine Professur für
Wirtschaftstheorie berufen. Als
Mitglied des Gründungsausschusses hat er sich für interdisziplinäres und projektorientiertes Lernen eingesetzt. Von 1985 bis 1987
war er Dekan des Fachbereichs
Sozialwissenschaften.
Die Forschungsinteressen von
Lange gelten Wettbewerbs- und
Konzentrationsprozessen in Wirt-
schaft und Medien sowie Fragen
der Technikfolgenabschätzung. Um
die Leitung des Europäischen Medieninstituts in Düsseldorf wahrzunehmen, war der Wissenschaftler von 1993 bis 1999 beurlaubt.
Die Aufgaben des Instituts sind interdisziplinäre vergleichende Medienforschung, Beobachtung der
Medien bei Wahlen in Zentral- und
Osteuropa sowie die Durchführung
der Jahrestagung des Europäischen
Film- und Fernsehforums.
Seine vielfältigen Verdienste bei
der Einführung neuer Medien und
der Herausbildung unabhängiger
Medien insbesondere in Zentralund Osteuropa wurden 2001
durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse gewürdigt. Neben dem Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften, Prof.
Dr. Roland Czada, dankte auch
Universitätspräsident Prof. Dr.Ing. Claus Rollinger Lange für sein
außergewöhnliches Engagement
für die Hochschule.
Im Ruhestand: Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger
(links) und der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Roland Czada
(rechts) sprachen bei der Verabschiedung von Prof. Dr. Bernd-Peter
Lange (Bildmitte).
Foto: Elena Scholz
Forschung - Lehre - Studium
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
10
Forschung für Fußgänger ohne Vorkenntnisse
Einsteinjahr 2005: Neue Vortragsreihe der Physik richtet sich bewusst an die breite Öffentlichkeit
(os) Im Jahre 1905 lieferte
Albert Einstein mit vier bahnbrechenden Arbeiten in völlig
unterschiedlichen Teilbereichen der Physik entscheidende Grundlagen der modernen
physikalischen Forschung. Der
Fachbereich Physik an der
Universität Osnabrück möchte das Jubiläum dieses in der
Wissenschaftsgeschichte einmaligen Ereignisses nutzen,
um die breite Öffentlichkeit
über moderne Entwicklungen
der Physik mit sieben allgemein verständlichen Vorträgen zu informieren. Der Titel
dieser außergewöhnlichen Vortragsreihe: „Forschung für Fußgänger“.
Professoren aus unterschiedlichen Disziplinen, der theoretischen Physik, der Experimentalphysik und Didaktik der Physik,
Wissenswert
Viktor Frankl-Preis für
Prof. Dr. Jürgen Kriz
(os) Für seine Verdienste um
eine sinnorientierte humanistische Psychotherapie erhielt
der Psychologe der Universität
Osnabrück Prof. Dr. Jürgen
Kriz vor kurzem den Großen
Preis des Viktor Frankl-Fonds
der Stadt Wien für das Jahr
2004. Dieser wurde im Rahmen eines Festaktes im Wiener Rathaus überreicht. Der
Preis wird für das Gesamtwerk
im Bereich einer sinnorientierten humanistischen Psychotherapie vergeben. In Erinnerung an
die Leistungen des Wiener
Mediziners und Psychotherapeuten Viktor Frankl ist es Ziel
der Auszeichnung, das Innovationspotenzial in den psychotherapeutischen Wissenschaften
zu stärken. Kriz, Professor für
Psychotherapie und Klinische
Psychologie, hat sich besonders
dem Konzept der „personzentrierten Systemtheorie“ gewidmet. Seit seiner Studienzeit hat
der Wissenschaftler enge Verbindungen zur österreichischen
Hauptstadt. 2003 lehrte er dort
im Rahmen der weltweit
renommierten Paul-LazarsfeldGastprofessur.
geben faszinierende Einblicke in
die vielfältigen physikalischen Forschungsbereiche in Osnabrück.
„Unser Ziel ist es dabei, die Inhalte so darzustellen, dass sie für
alle verständlich werden. Die Besucher sollen am Ende eines jeden
Vortrags feststellen können, dass
sie die Physik in Osnabrück verstehen“, erklärt der Osnabrücker
Physikdidaktiker Prof. Dr. Roland
Berger.
Die Veranstaltungen finden
über das Sommer- und Wintersemester verteilt jeweils einmal
im Monat am Samstagvormittag
um 10.30 Uhr im Großen Hörsaal
des Fachbereichs Physik in der
Barbarastraße 7 in Osnabrück
statt.
Geplant sind unter anderem
Vorträge zur Quantenthermodynamik, zur Proteinforschung, der
Physik des Mikrowellenofens und
der Klimaforschung. Mit diesem
Themenspektrum hoffen die Organisatoren eine möglichst vielfältige Auswahl getroffen zu haben.
Die genauen Termine sowie
weitere Informationen sind unter
der Adresse www.physik.uni-osn
abrueck.de/FfF.html zu finden.
Eine wegweisende Forschungshilfe
Die Hans Mühlenhoff-Stiftung vergibt erneut zwei Promotionsstipendien
(os) Die Biologin Sabine
Riekenberg erforscht molekulare Mechanismen, die ein Einzeller benutzt, um beim Menschen die Amöbenruhr auszulösen. Die Juristin Wiebke
Goebel befasst sich mit der
schwierigen Stellung öffentlicher Auftraggeber bei der
Vergabe öffentlicher Aufträge. Nun erhalten die beiden
Doktorandinnen der Universität Osnabrück von dem
Osnabrücker Stifter Dr. h.c.
Hans Mühlenhoff eine umfangreiche finanzielle Unterstützung, um ihre erfolgversprechenden Forschungen weiterzuführen.
Die Hans Mühlenhoff-Stiftung
wurde 1996 von dem Osnabrücker
Kaufmann ins Leben gerufen. Ihr
Ziel ist es, Studierende sowie Auszubildende finanziell bei ihrer weiteren Berufsbildung zu unterstützen. Darüber hinaus stiftet Mühlenhoff alle zwei Jahre einen Förderpreis für eine besonders herausragende Habilitation. Diese Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert.
Wiebke Goebel, 1978 in Bremerhaven geboren, studierte von
Gratulation: Wolfgang Arenhövel, Vorstandsmitglied der Hans
Mühlenhoff-Stiftung, überreicht Wiebke Göbel (rechts) und Sabine
Riekenberg ihre Stipendiatsurkunden.
Foto: Elena Scholz
1999 bis April 2004 Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück. Ihren Schwerpunkt legte
sie dabei vor allem auf das Verfahrensrecht. In ihrer Promotion
beschäftigt sie sich mit dem vorläufigen Vergaberechtsschutz.
Sabine Riekenberg wurde 1974
in Varel geboren. Von September
1994 bis Juli 2000 studierte sie
Biologie an der Universität Osnabrück. Seit April 2001 ist sie Promotionsstudentin hier an der Hochschule.
11
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Forschung - Lehre - Studium
Es folgt nun ein sehr bewegter Unruhe-Stand
Renommierter Osnabrücker Theologe Prof. Dr. Reinhold Mokrosch mit Feierstunde verabschiedet
(os) Hans-Jürgen Fip, Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück, hob die prägende
Rolle hervor, die den Wissenschaftler weit über die Stadt
hinaus bekannt gemacht habe. Und Universitätspräsident
Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger
betonte das große Engagement für Lehre, Forschung
und nicht zuletzt für die universitäre Selbstverwaltung.
Die Rede ist von dem Theologen Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, der seit 1984 eine
Professur für Evangelische
Theologie: Praktische Theologie/Religionspädagogik an
der Hochschule inne hatte.
Mit einer akademischen Feier
in der Schlossaula wurde er
vor kurzem in den Ruhestand
verabschiedet.
Mokrosch, 1940 in Hamburg
geboren, studierte Evangelische
Theologie an den Universitäten
Wissenswert
Bewerbungsfrist für
Pool Frauenförderung
läuft bis 24. Mai
(os) Es ist mal wieder soweit:
Die Universität Osnabrück
schreibt zum dritten Mal den
Pool Frauenförderung aus.
Der Topf ist mit Geldmitteln
in Höhe von 80.000 Euro gefüllt. Das Bewerbungsverfahren läuft noch bis zum 24. Mai.
Die Ausschreibung 2005 mit
allem Wissenswerten über
den Pool, was gefördert wird
und wie man sich bewerben
kann, ist im Frauenbüro der
Universität zu erhalten. Darüber hinaus steht für Informationen Gisela Dorn vom Frauenbüro zur Verfügung, Tel:
(0541) 969-4487 und e-mail:
[email protected].
Einzelberatungen nach Terminabsprache bietet die Frauenund Gleichstellungsbeauftragte,
Usha Maria Govil, an.
Tel: 0541 / 969-4767, e-mail:
[email protected].
Tübingen, Berlin, Zürich und
Hamburg. Von 1968 bis 1970 leitete er an der Universität Tübingen ein Lutherforschungsprojekt. 1971 bis 1974 wirkte er
dort als Wissenschaftlicher Assistent für Systematische Theologie und Kirchengeschichte. Ab
1973 war er für zwei Jahre Pfarrer
auf der Schwäbischen Alb. Bis
1984 lehrte er als Akademischer
Oberrat an den Universitäten
Darmstadt und Frankfurt. 1984
erhielt er einen Ruf an die Universität Osnabrück.
Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen auf der
Wert- und Gewissensbildung, der
christlichen Religionspädagogik,
der Kirchengeschichtsdidaktik und
der Ethik. Gastprofessuren führten ihn längere Zeit nach Ostafrika, Estland und Uzbekistan.
Gastvorträge hielt er in Israel,
USA, Südafrika, China, Russland
und in zahlreichen Ländern Europas. Intensiv engagierte sich Mokrosch für eine internationale Erforschung des Wert-, Gewissensund Religiositätsbewusstseins.
Auch über die Hochschule
hinaus hat sich der Theologe stark
engagiert. Seit 1997 ist Mokrosch
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates der Osnabrücker
Friedensgespräche. „Mein Ziel
war es immer, einer christlichen
Friedens- und Religionspädagogik
zum Durchbruch zu verhelfen“,
erklärt Mokrosch, der auch nach
Der Geehrte im Original und als Porträt: Prof. Dr. Reinhold
Mokrosch wurde von seinem emeritierten Kollegen Prof. Dr. Christian
Salzmann zum Abschied eine Zeichnung überreicht.
Foto: Elena Scholz
seiner Verabschiedung weiter als
Wissenschaftler tätig sein wird.
Kurzum, aus dem eigentlichen
„Ruhe-Stand“ wird ein „In-Bewegung-bleiben“ für Forschung,
Lehre und natürlich die Friedensarbeit. Bereits fest geplant
sind Gastdozenturen in Indien,
Tanzania und China. Darüber hinaus möchte Mokrosch unter anderem am christlich-islamischen
Dialog weiterarbeiten und Handbücher zur Friedenspädagogik und
Wertethik veröffentlichen.
Feierlicher Ausklang des Studiums
Frischgebackene Psychologinnen und Psychologen festlich verabschiedet
(os) Wie schon in den vergangenen Jahren wurden auch in
diesem Jahr die Diplomanden
des Studiengangs Psychologie
im Fachbereich Humanwissenschaften am Ende des Wintersemesters feierlich verabschiedet.
Der Einladung des Vorsitzenden des Diplom-Prüfungsausschusses, apl. Prof. Dr. Hartmut Rübeling, waren nicht nur 51 Absolventen des Abschlussjahrgangs 2004
sondern auch einige Ehemalige
gefolgt, deren Studienabschluss bereits fünf Jahre zurückliegt, sowie
viele Lehrende des Fachgebietes.
Für einen angemessenen äußeren Rahmen und das leibliche
Wohl hatte auch diesmal wieder
die Mitarbeiterin Anni Helms gesorgt. Bevor auf die erfolgreiche
Diplomprüfung angestoßen wurde, berichteten die Diplomandinnen und Diplomanden in knapper Form über ihre zumeist empirischen Diplomarbeiten. Das Themenspektrum reichte von der
Blickbewegungsregistrierung beim
Lesen von Web-Seiten bis zur
Untersuchung affektiver Prozesse
beim so genannten Binge-eating.
Es dokumentierte nicht nur die
Interessenvielfalt der Studierenden
sondern auch das breite inhaltliche Angebot dieses Studienganges.
Darüber hinaus trug mit kabarettistischer Spitzzüngigkeit die
Diplomandin Romy Kreher ihre
Erinnerungen an Studium und
Lehrpersonen vor. Zuvor hatte
Rübeling die frisch gebackenen
Diplom-Psychologinnen und Diplom-Psychologen eingeladen, den
Kontakt zu „ihrer Uni“ auch weiterhin zu pflegen, sich in die
Alumni-Datenbank der Universität
Osnabrück einzutragen und vielleicht sogar dem „Sponsor“ des
Abends, der Universitätsgesellschaft, beizutreten.
12
Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Prägende Rolle für die Forschung
Feierstunde: Vor zehn Jahren wurde der Universitätsverlag gegründet
(os) Vor zehn Jahren, am 18.
Januar 1995, traf sich der wissenschaftliche Verlagsbeirat
der Universität Osnabrück
unter der Leitung des Mathematikprofessors Dr. HeinzWilhelm Trapp zu seiner ersten Sitzung. Die designierte
Verlagsleiterin Susanne Franzkeit stellte damals den Grundgedanken vor: Der Universitätsverlag sollte eng auf die
Belange wissenschaftlichen
Publizierens ausgerichtet sein.
Ebenfalls angestrebt wurde
Forschungsnähe und eine hohe
Spezialisierung des Verlagsprogramms. Daran hat sich
bis heute nichts geändert.
Zur Vorgeschichte: Der Anstoß für die Verlagsgründung ging
seinerzeit von der Universitätsleitung, besonders vom damaligen
Universitätspräsidenten Prof. Dr.
Rainer Künzel, aus. Ziel war es,
den Wissenschaftlern eine professionelle Publikationsplattform zu
bieten und über ein einheitliches
Erscheinungsbild der Publikationen das eigene Profil zu schärfen.
In der Druckerei Rasch fand die
Einsichten: Susanne Franzkeit präsentiert Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger
und Prof. Dr. Dr. h.c. Christian von Bar (rechts) das Verlagsprogramm.
Foto: Elena Scholz
Hochschule einen geeigneten Kooperationspartner, der einen eigenständigen Wissenschaftsverlag
etablierte und der Universität Gestaltungs- und Mitspracherecht
einräumte.
Ende 2002 kündigte die
Druckerei Rasch die Kooperation,
um sich stärker auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Daraufhin
übernahm im Januar 2003 der
renommierte Göttinger Wissenschaftsverlag Vandenhoeck & Rup-
recht den Universitätsverlag Osnabrück. Vandenhoeck & Ruprecht gründete hierfür die V&R
unipress GmbH und schloss mit
der Universität einen neuen Kooperationsvertrag. Das Osnabrücker Verlagsprogramm und die
bestehenden Verträge wechselten
zu V&R unipress; die Leiterin des
Universitätsverlags wurde Geschäftsführerin. Die Universitätsleitung und der Verlagsbeirat
unterstützten den Wechsel nach
modelle“ Neofunktionalismus und
Intergouvernementalismus von
den späten fünfziger Jahren bis
zum Jahr 2000. Eine Frage lautet
zum Beispiel: Warum kam es ab
den späten neunziger Jahren zu
einer Renaissance dieser beiden
Modelle?
*
Nora Fuhrmann: Geschlechterpolitik im Prozess der
Europäischen Integration, VS
Verlag, Wiesbaden 2005 –
Warum hat sich die Geschlechterpolitik der Europäischen Union Ende der neunziger
Jahre plötzlich so stark verändert?
Um diese politisch und wissenschaftlich interessante Frage zu
beantworten, hat Nora Fuhrmann
Europaforschung und Geschlechterforschung miteinander verbunden.
*
Ingrid Kunze: Konzepte von
Deutschunterricht. Individuelle didaktische Theorien von
Lehrerinnen und Lehrern (Aus
der Reihe: Studien zur Bildungsgangsforschung, Bd. 1),
VS Verlag, Wiesbaden 2004 –
Das berufliche Wissen von Lehrerinnen und Lehrern als Gegenstand
erziehungswissenschaftlicher und
psychologischer Forschung. Unter
anderem werden individuelle di-
Göttingen sowie die Kooperationsverhandlungen mit weiteren
Universitäten.
Der Beiratsvorsitzende Prof.
Dr. Dr. h.c. Christian von Bar und
Universitätspräsident Prof. Dr.Ing. Claus Rollinger betonten in
ihren Ansprachen die prägende
Rolle, die dem Verlag für das wissenschaftliche Ansehen der Hochschule zukomme. Dies zeigt sich
in der Statistik: So wurden bislang
230 Titel publiziert. Der größte
Teil erschien innerhalb der knapp
20 Schriftenreihen, die von Osnabrücker Professoren herausgegeben werden.
Franzkeit schaut bereits in die
Zukunft. „Wir werden in Kürze
unser Programm im Bereich der
Kleinauflagen von Paperback auf
Hardcover umstellen. Die Konditionen für unsere Autoren ändern
sich dadurch nicht, sie bleiben
weiterhin stabil. Für diese Titel
setzen wir ab sofort FSC-zertifiziertes Papier ein.“ Das Ökolabel
bürgt für eine ökologisch und sozial verantwortliche Nutzung der
Wälder. „In diesem Jahr wird unser neuer Kooperationsverlag, die
bonn university press, aufgebaut,
in den kommenden Jahren ist die
Gründung weiterer Universitätsverlage nach dem Osnabrücker
Kooperationsmodell geplant. “
Eingetroffen ...
Bernd
Enders
(Hg.):
Mathematische Musik – musikalische Mathematik, PfauVerlag, Saarbrücken 2004 –
Die Autoren dieses Buches
beleuchten aus der unterschiedlichen Perspektive des Komponisten, Interpreten und Wissenschaftlers die vielfältigen und
fruchtbaren Beziehungen zwischen
Musik und Mathematik in Theorie
und Praxis. Dabei werden vielfältige Bereiche angesprochen. Dem
interessanten Band beigefügt sind
zwei CDs.
*
Anne Faber: Europäische
Integration und politikwissenschaftliche Theoriebildung.
Neofunktionalismus
und
Intergouvernementalismus in
der Analyse, VS Verlag,
Wiesbaden 2005 – Die Autorin
untersucht die Entstehung, Wiederaufnahme und Weiterentwicklung der beiden klassischen
integrationstheoretischen „Groß-
Volker Fastenau: „... comme
si on appuyait sur une sonnette“? Untersuchungen zur filmklangästhetischen Konzeption
in den Spiel- und Dokumentarfilme Louis Malles, epos MusikVerlag, Osnabrück 2004 – In
dieser Studie wird das Werk
Louis Malles vorgestellt und näher
untersucht. Es wendet sich an
Musikinteressierte, Filmkenner
und Romanisten. Dabei findet der
Leser eine ausführliche filmische
sowie musikalische Bestandsaufnahme des Gesamtwerks, wobei
ausgewählte Szenen detailliert
analysiert werden.
daktische Theorien von Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern
im Kontext vorgestellt und diskutiert.
*
Norbert Schläbitz: Mit System
ins Durcheinander. Musikkommunikation und (Jugend-)
sozialisation zwischen „HardNet“ und „Soft-Net“, epos
Musik-Verlag, Osnabrück 2004
– Aus unterschiedlichen Perspektiven wird die musikalische Welt
der neuen Kommunikationsverhältnisse und speziell die des weltumspannenden Internets analysiert.
Dabei wird thematisch ein großer
Bogen gespannt: von einer Komponistenmusik zu sich selbst organisierenden „Medienkompositionen“
und von einer Musik der Avantgarde zu einer neuen „Volks“Musik, die das Lehrer-Schüler-Verhältnis aufbricht.
www.olb.de
OLB-Forum
Wissen und Zukunft
2005
EINLADUNG
Das OLB-Forum bereitet Sie mit renommierten Referenten und spannenden Themen auf die Zukunft vor. Schicken Sie uns
den Coupon mit Ihren Wunschveranstaltungen, und Sie bekommen von uns rechtzeitig Anmeldeunterlagen. Übrigens: Vor
jeder Veranstaltung findet die öffentliche Gewinnziehung im OLB-GlücksSparen statt. Wir freuen uns auf Sie.
24.02.2005
14.03.2005
08.04.2005*
28.04.2005
12.05.2005
Nachhaltige
Landwirtschaft –
Agrarmuseum oder
Zukunftswerkstatt?
Produktionsstandort
Deutschland –
nur eine Frage der
Unternehmer?
Alternsforschung ist
Zukunftsforschung.
Zur Zukunft der Oper.
Vortrag von Philip Freiherr von dem
Bussche, Präsident der Deutschen
Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG),
Bad Essen.
Vortrag von Wolfgang Grupp, Inhaber der
TRIGEMA GmbH & Co. KG, Burladingen, über
die Voraussetzungen für einen erfolgreichen
Produktionsstandort.
Zwischen den Zeilen
lesen – psychologische Modelle als
Instrumente der
Kommunikationsklärung.
Donnerstag, 28. April 2005, 19:00 Uhr, Brake
Donnerstag, 24. Februar 2005, 19:00 Uhr,
Leer
Montag, 14. März 2005, 19:00 Uhr, Damme
Vortrag von Eberhard Stahl, Diplom-psychologe aus dem Arbeitskreis von Prof.
Friedemann Schulz von Thun, Hamburg.
Vortrag von Prof. Dr. Drs. h. c. Paul B.
Baltes, Direktor am Max-Planck-Institut für
Bildungsforschung, Berlin, über Ergebnisse
und Visionen der Alternsforschung.
Vortrag von Prof. Klaus Zehelein, Intendant
der Staatsoper Stuttgart und Präsident des
Deutschen Bühnenvereins.
Donnerstag, 12. Mai 2005, 19:00 Uhr,
Oldenburg
* Im Rahmen des Abschlussabends der 5. Weser-EmsFerienakademie der OLB-Stiftung.
Freitag, 8. April 2005, 19:00 Uhr, Papenburg
16.06.2005
13.09.2005
27.10.2005
18.11.2005
13.12.2005
Der Dativ ist dem
Genitiv sein Tod.
Die Psychologie des
Risikos – wovor
haben Menschen
Angst?
Städtebau und
Architektur.
Neue Ergebnisse der
Archäologie in Troia.
Ein offenes Europa.
Vortrag von Prof. Dipl.-Ing. Architekt
Matthias Sauerbruch, Büro Sauerbruch
Hutton in Berlin, im Rahmen der Verleihung
des Weser-Ems-Preises für Architektur und
Ingenieurbau der OLB-Stiftung.
Vortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Manfred O.
Korfmann, Leiter der Ausgrabungen in Troia,
Universität Tübingen, über die internationalen und interdisziplinären Forschungsarbeiten an dem Ort, mit dem der wohl
wirkungsmächtigste Mythos des Altertums
verbunden wird.
Vortrag von Bastian Sick, Autor und
Kolumnist, über den Irrgarten der deutschen
Sprache.
Donnerstag, 16. Juni 2005, 19:00 Uhr,
Schloss Ippenburg, Bad Essen
Vortrag von Prof. Dr. Ortwin Renn,
Abteilung für Technik- und Umweltsoziologie
am Fachbereich Sozialwissenschaften der
Universität Stuttgart, über den Umgang mit
technischen und lebensstilbedingten
Risiken.
Donnerstag, 27. Oktober 2005, 19:00 Uhr,
Oldenburg
Dienstag, 13. September 2005, 19:00 Uhr,
Diepholz
Vortrag von Lord Ralf Dahrendorf, Mitglied
des House of Lords, London, über die
Ziele der Europäischen Union nach ihrer
Erweiterung.
Dienstag, 13. Dezember 2005, 19:00 Uhr,
Delmenhorst
Freitag, 18. November 2005, 19:00 Uhr,
Lingen
Für welche Vorträge interessieren Sie sich? Bitte kreuzen Sie an, damit wir Ihnen rechtzeitig die Anmeldeunterlagen übersenden können. Lassen Sie sich vormerken: Oldenburgische Landesbank AG,
Stichwort: OLB-Forum, Postfach 26 05, 26016 Oldenburg, oder komfortabel im Internet unter www.olb.de, per Fax unter 0441 221-2432 und natürlich direkt in Ihrer OLB.
24.02.2005 Nachhaltige Landwirtschaft – Agrarmuseum oder Zukunftswerkstatt?
14.03.2005 Produktionsstandort Deutschland – nur eine Frage der Unternehmer?
08.04.2005 Zwischen den Zeilen lesen – psychologische Modelle als Instrumente der Kommunikationsklärung.
Name
Vorname
28.04.2005 Alternsforschung ist Zukunftsforschung.
12.05.2005 Zur Zukunft der Oper.
16.06.2005 Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.
Straße/Hausnummer
PLZ
Wohnort
13.09.2005 Die Psychologie des Risikos – wovor haben Menschen Angst?
27.10.2005 Städtebau und Architektur.
18.11.2005 Neue Ergebnisse der Archäologie in Troia.
13.12.2005 Ein offenes Europa.
Telefon
Geburtsjahr
Beruf
Ich bin OLB-Kunde.
Ich bin nicht OLB-Kunde.
Forschung - Lehre - Studium
14
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Neue Dekane gewählt
Amtszeit geht bis 2006/2007
Fachbereich
Sozialwissenschaften:
Dekan Prof. Dr.
Roland Czada,
Prodekan
Prof. Dr. Ralf Kleinfeld
Fachbereich Kultur- und
Geowissenschaften:
Dekan Prof. Dr.
Martin Lang,
Prodekan
Prof. Rainer Hagl
Fachbereich Erziehungsund Kulturwissenschaften:
Dekanin
Prof. Dr. Beate Ego,
Prodekan
Prof. Dr. Christian Wopp
Fachbereich Physik:
Dekan Prof. Dr. Heinz
Jürgen Steinhoff,
Prodekan Prof. Dr. Klaus
Bärwinkel (Sommersemester 2005), apl. Prof.
Dr. Heinz-Jürgen Schmidt,
Prädekan Prof. Dr.
Michael Reichling
Fachbereich
Biologie/Chemie:
Dekan Prof. Dr.
Roland Brandt,
Prodekan
Prof. Dr. Jürgen Heinisch,
Prädekan Prof. Dr.
Karlheinz Altendorf
Fachbereich
Mathematik/Informatik:
Dekan Prof. Dr. Peter
Meyer-Nieberg,
Prodekan Prof. Dr. Elmar
Cohors-Fresenborg
Fachbereich Sprach- und
Literaturwissenschaft:
Dekan Prof. Dr. Rolf
Thieroff,
Prodekanin Prof. Dr.
Trudel Meisenburg
Fachbereich
Humanwissenschaften:
Dekan Prof. Dr.
Mathias Bartram,
Prodekan
Prof. Dr. Julius Kuhl
Fachbereich
Wirtschaftswissenschaften:
Dekan Prof. Dr.
Michael Wosnitza,
Prodekan Prof.
Dr. Wolfgang Ossadnik
Fachbereich
Rechtswissenschaften:
Dekan Prof. Dr.
Andreas Fuchs,
Prodekan
Prof. Dr. Jörn Ipsen
Neue Bücher bei v&r unipress/Universitätsverlag Osnabrück
Einzeltitel:
Regine Janßen: Die Reform des
Frachtrechts. Auswirkung für die
Straße, Bahn und Binnenschifffahrt
2004, 280 Seiten, kartoniert
Reinhold Mokrosch / Elk Franke:
Wertethik und Werterziehung.
Festschrift für Arnim Regenbogen
2004, 297 Seiten, kartoniert
Ellen-Charlotte
Sellier-Bauer:
Friedrich Christoph Schlosser. Ein
deutsches Gelehrtenleben im
neunzehnten Jahrhundert.
2004, 235 Seiten, zahlreiche
Abbildungen, kartoniert
Reinhard Liess: Im Spiegel der
„Meninas“. Velázquez über sich
und Rubens 2003, 118 Seiten, 1
Abbildung, kartoniert
Reinhard Liess: Jan Vermeer van
Delft, Pieter Bruegel d. Ä., Rogier
van der Weyden. Drei Studien zur
niederländischen Kunst 2004, 156
Seiten, 12 Abbildungen, kartoniert
Peter Graf (Hg.): Der Islam im
Westen – der Westen im Islam
2004, 269 Seiten, kartoniert
Norbert Ammermann / Beate Ego /
Helmut Merkel (Hg.): Frieden als
Gabe und Aufgabe. Beiträge zur
theologischen Friedensforschung
2005, 291 Seiten, kartoniert
Band 19: Antje Baumann: Regeln
der Auslegung internationaler
Handelsgeschäfte. Eine vergleichende Untersuchung der UNIDROIT Principles, der Principles
of European Contract Law, des
Uniform Commercial Code und
des deutschen Rechts,
2004, 216 Seiten, kartoniert
Reihentitel:
Hans Achenbach / Andreas Ransiek / Hero Schall (Hg.)
Osnabrücker Abhandlungen zum
gesamten Wirtschaftsstrafrecht
Oliver Dörr / Hans-Werner Rengeling / Jens-Peter Schneider /
Albrecht Weber (Hg.) Schriften
zum Europäischen und Internationalen Recht
Band I: Heino Kirchner: Die Unterlassungshaftung bei rechtmäßigem
Vorverhalten im Umweltstrafrecht,
2003, 175 Seiten, kartoniert
Band 18: Jan Nicolas Ebersohl: Vertragsfreiheit und Verbraucherschutz in der schwedischen Gesetzgebung der letzten Jahrzehnte.
Zum skandinavischen Einfluss auf
das Europäische Verbraucherschutzrecht, 2003, 356 Seiten,
kartoniert
Band 10: Antje Welscher:
Umweltvereinbarungen. Ein neues
Instrument zur Umsetzung europäischer Richtlinien, 2003, 322
Seiten, kartoniert
Band 11: Tiele Milke: Europol und
Eurojust. Zwei Institutionen zur internationalen Verbrechensbekämpfung und ihre justitielle Kontrolle,
2003, 327 Seiten, kartoniert
Band 12: Karl Sidhu: Die Regelung
von Direktinvestitionen in der
WTO. Das TRIMs-Abkommen
und das GATS, 2004, 358 Seiten,
kartoniert
Jörn Ipsen (Hg.):
Bad Iburger Gespräche zum Kommunalrecht
14. Bad Iburger Gespräche
Jörn Ipsen, (Hg.): Zukunft der
Sparkassen - Sparkasse der Zukunft , 2004, 197 Seiten, kartoniert
Jörn Ipsen (Hg.):
Osnabrücker Beiträge zur Parteienforschung
Band 1: Burkhard Küstermann:
Das Transparenzgebot des Art. 21
Abs. 1 Satz 4 GG und seine Ausgestaltung durch das Parteiengesetz, 2004, 261 Seiten, kartoniert
Band 2: Kerstin Muthers: Rechtsgrundlagen und Verfahren zur
Festsetzung staatlicher Mittel zur
Parteienfinanzierung, 2004, 257
Seiten, kartoniert
15
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Tagungen und Termine
Weitersagen
Mittwoch, 20. April, 2015 Uhr, KHG,
Lohstraße 16-18:
Diskussion: „Hartz IV und die Folgen Sicherung oder Gefährdung des
Sozialstaates
Donnerstag, 21. April, 19.30 Uhr,
Botanischer Garten, Albrechtstraße 29:
„Tutti Frutti im Tropenhaus“ – tropische Früchte.
Die Besucher werden entführt in die
Welt der tropischen Früchte.
Vielfalt?
„Kulturelle Vielfalt – Grenzen der Duldsamkeit“
lautet der Titel eines Osnabrücker Friedensgesprächs am Dienstag, 26. April. Um 19 Uhr werden in der Schlossaula, Neuer Graben, der Bundesminister a. D. und Professor für
Kultur und Medienmanagement an der Hamburger Hochschule für
Musik und Theater, Manfred Lahnstein (links), und der ehemalige
Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Ernst Gottfried Mahrenholz, diskutieren. Dabei geht es um folgende Fragen: Wie kann
die Integration von Zuwanderern am ehesten gelingen? Berechtigen
unterschiedliche kulturelle Identitäten zu Sonderrechten für Minoritäten? Oder können die Grundwerte der Verfassung allen die gleiche
Rechte und Würde garantieren? Was müssen die Bürger selbst tun,
damit Integration gelingt?
(os)/Foto: privat
Weitersagen
Mittwoch, 11. Mai, 18 Uhr, Kolpingstraße
7 (HVZ), Raum 01/E01-E02:
Podiumsdiskussion: „Mittelstand –
der unbekannte Riese“
In dem Gespräch geht es darum, die
Chancen für Akademiker in kleineren und
mittleren Unternehmen auszuloten.
Donnerstag, 12. Mai, 17 Uhr, Firma
Karmann:
Vortrag: „Web Publishing – Stand der
Technik“
Es referiert der Informatiker Prof. Dr.
Oliver Vornberger, Universität Osnabrück. Thema ist das Gestalten von dynamischen, interaktiven und multimedial
aufbereiteten Webseiten, gegebenenfalls
gespeist aus Datenbanken.
Weitere Veranstaltungen finden Sie im
Veranstaltungskalender der Universität Osnabrück.
Montag, 25. April, 20 Uhr, Schlossaula,
Neuer Graben:
Universitätsmusik: „Call it strange
stuff: ‘Schwermütiger Sonntag’ trotz
Donnerstag, 28. April, 10 Uhr, Seminarstraße 19a/b, Raum 02/E03:
Vortrag: „Entwicklungsplanung im Lichte gesellschaftlicher Transformationen eine Untersuchung am Beispiel Malawi“
Es referiert die Diplom-Geographin Stefanie Fischer von der Universität Osnabrück.
Donnerstag, 28. April, 16 Uhr, Kolpingstraße 7 (HVZ), Raum 01/E01:
Vortrag: „‘Ich bin ein Widerhall.’ Biographische Reflexion und pädagogische
Kompetenz“
Es spricht Prof. Dr. Dorle Klika, Universität
Siegen.
Unifilm
Die Reihe „Unifilm“ ist eine Initiative des
AStA der Universität Osnabrück. Der
Eintritt kostet 2,50 Euro. Alle Filme werden
im EW-Gebäude der Seminarstraße 20,
Hörsaal 15/E10 gezeigt. Beginn ist jeweils
um 20 Uhr.
Dienstag, 19. April: „Die geheimnisvolle
Minusch“
Montag, 25. April: „Elling“
Dienstag, 26. April: Mystic River“
Montag, 2. Mai: „Housesitter“
Dienstag, 3. Mai: „Kill Bill 2“
Montag, 9. Mai: „Soloaltum“
Mittwoch, 25. Mai, 19.30 Uhr, Haus der
Jugend, Große Gildewart 6-9:
Internationaler Stammtisch für deutsche und ausländische Studierende
Das beinahe schon traditionell zu nennende Treffen um Kontakte zu knüpfen
und sich kennen zu lernen.
Donnerstag, 21. April, 20 Uhr, Gaststätte
Grüner Jäger, An der Katharinenkirche 1:
Deutsch-arabischer Gesprächskreis
für Studierende.
Ein Treffen, um sich auszutauschen und
neue Freunde zu finden.
‘Schokolade’, den ‘Comedian
Harmonists’ und ‘Blues Brothers’“
Studierende des Faches Musik präsentieren eigene Arrangements für Big Band und
gemischte Insturmentalensembles. Der
Eintritt ist frei.
Dienstag, 10. Mai: „28 days later“
Montag, 23. Mai: „Cocktail für eine Leiche“
Dienstag, 24. Mai: „Die Herrenpartie“
Montag, 30. Mai: „Die Brücken am Fluß“
Dienstag, 31. Mai: „Der Hofnarr“
Mut zeichnet sie aus. Und natürlich
Engagement, Kreativität und überragende
Fähigkeiten. „Wo ist Minerva – Wegbeschreibungen erfolgreicher
Frauen“ lautet der Titel einer faszinierenden Ausstellung, die bis zum
30. Juni in der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze/Kamp,
während der Öffnungszeiten, Mo-Fr 9-21, Sa 11-16 Uhr, gezeigt
wird. Konzipiert wurde die Ausstellung von der Hochschule für
Bildende Künste im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für
Wissenschaft und Kultur. Im Juni 2003 fand die feierliche Eröffnung
im Niedersächsischen Landtag statt. Gezeigt werden Porträts von
13 herausragenden Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen, die alle
in Niedersachsen tätig sind oder hier wichtige Studien- und Wissenschaftsjahre verbrachten. Ihr unterschiedlicher persönlicher und
beruflicher Werdegang wird in der Ausstellung lebendig. Dass die
Porträts in Osnabrück gezeigt werden können, ist nicht zuletzt
Usha Maria Govil zu verdanken. Die Gleichstellungsbeauftragte der
Universität hat sich seit langen dafür eingesetzt, die Ausstellung an
die Hase zu holen. Ein umfangreicher Katalog ist für 12,50 Euro
erhältlich.
(os)/Foto: Elena Scholz
Ausgestellt
Forschung - Lehre - Studium
16
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Universität mit einem neuem Auftritt im Netz
Design und Funktionen überarbeitet – Seiten für Studierende, Wissenschaftler und Interessierte
(ul) Mehr als 550.000 Mal wurde allein im Januar auf die
zentralen Internetseiten der
Universität Osnabrück zugegriffen. Dies zeigt, dass sich
der Internetauftritt zunehmend zu dem wichtigsten Informations- und Kommunikationsmedium unserer Universität entwickelt. Ziel des neuen
Internetauftritts ist es, übersichtlich gegliederte und klar
strukturierte Informationen
für die unterschiedlichen Nutzergruppen zu bieten und die
Außendarstellung der Universität Osnabrück im Web zu
verbessern.
Die neue Benutzerführung
ermöglicht einen gezielteren Zugriff auf die Informationen. Die
Hauptnavigation spricht spezielle
Zielgruppen an, beispielsweise
Studieninteressierte und Wissenschaftler. Die Inhalte werden aber
auch über thematische Navigationspunkte wie Forschung und
Zulassung erschlossen. Noch
schneller geht es über eine Navigation am Seitenkopf. Hier kann
der Benutzer mit einem Klick zu
häufig benutzten Seiten kommen,
etwa zur Bibliothek, zum Rechenzentrum oder zum Mensaspeiseplan. Auf der Startseite berichten
Meldungen über herausragende
Ereignisse und das aktuelle Geschehen der Hochschule.
Für die Zukunft sind auch
Seiten geplant, die sich direkt an
Medienvertreter und Technologie-Transferpartner richten. Schritt
für Schritt sollten nun auch die Seiten der Fachbereiche und anderen
Organisationseinheiten erneuert
werden. Vizepräsident Dr. Wilfried Hötker: „Wir haben den
ersten Meilenstein erreicht. Nun
geht es darum, die noch ausstehenden Restarbeiten in vertretbarer Zeit zu erledigen und auch die
Fachbereiche und anderen Organisationseinheiten in das Konzept zu integrieren. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern einiger Fachbereiche hat hier bereits gute Vorarbeit geleistet, auf die andere zurückgreifen können. Weiter muss
gewährleistet werden, dass eine
kontinuierliche Pflege und Weiterentwicklung sichergestellt wird.“
Der Internetauftritt wurde auf
ein so genanntes Web Content
Management System (CMS) umgestellt. „Wir haben uns nach gründ-
lichen Tests für das Produkt der
Firma RedDot-Solutions entschieden, das auch eine einfache dezentrale Pflege durch Organisationen
und Fachbereiche zulässt“, so der
Leiter der Stabsstelle Information
und Kommunikation (IuK), Thomas Haarmann.
Ein Jahr dauerte die Vorbereitungsphase für den neuen Internetauftritt. Von den Stabsstellen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
sowie Information und Kommunikation wurde ein Nutzerkonzept
entwickelt und die Seiten entworfen. „Wir haben uns intensiv mit
den Nutzerinteressen befasst, und
das Konzept daraufhin angepasst“,
beschreiben Web-Designerin Kers-
tin Schnieder und Online-Redakteurin Angelika Wegscheider den
langen Prozess. Vorrangige Ziele
waren dabei Benutzerfreundlichkeit, Aktualität und Verständlichkeit. Insgesamt wurde der Inhalt
von 20.000 Seiten überarbeitet.
Das gesamte Angebot liegt nun
auch in einer barrierefreien Version vor und ist damit zum Beispiel
für Sehbehinderte geeignet.
Das Zentrum zur Unterstützung virtueller Lehre (virtUOS)
organisierte Anfang des Jahres
eine erste Evaluation des neuen
Webauftritts. Etwa 15 Mitglieder
der Hochschule (Dozenten, Studierende, Nachwuchswissenschaftler,
Verwaltungsmitarbeiter) wurden
gebeten, nach einem Kriterienkatalog die Seiteninhalte zu prüfen.
„Die Stabsstelle IuK und die Pressestelle erhielten etwa 300 Anmerkungen, Anregungen und konkrete Korrekturvorschläge, die – soweit in der Kürze der verfügbaren
Zeit möglich – eingearbeitet wurden“, so der geschäftsführende
Leiter des virtUOS, Dr. Andreas
Knaden. „Dies ist ein erster Schritt
in Richtung auf ein nachhaltiges
Qualitätsmanagement. Es bleibt
aber noch viel zu tun.“ Die Aktion
hat auch gezeigt, mit welchem
Engagement Mitglieder der Hochschule spontan bereit sind, bei der
Verbesserung der Außendarstellung der Universität mitzuhelfen.
Verdiente Mitarbeiter und Forscher
Fachbereich Physik verabschiedet drei Mitarbeiter in den Ruhestand
(os) Prof. Dr. Siegmar Kapphan hat das Fachgebiet der
optischen Spektroskopie im
Fachbereich Physik an der
Universität Osnabrück vertreten. Dr. Hartmut Hesse
war als Leiter der Kristallzucht für die Herstellung von
Kristallproben hoher Qualität
verantwortlich. Nun gehen
die beiden Wissenschaftler in
den Ruhestand. Ebenfalls in
den Ruhestand geht Josef
Selinger, der als physikalischtechnischer Assistent seit
1979 für die technologischen
Fragen und Messprobleme
der Angewandten Physik in
Osnabrück zuständig war.
„Josef Selinger gehört zu den
beliebtesten Mitarbeitern des
Fachbereichs“, erklärt der Prodekan des Fachbereichs, apl. Prof.
Dr. Heinz-Jürgen Schmidt. „Und
mit Prof. Kapphan und Dr. Hesse
verlieren wir zwei Wissenschaftler, die sich um den Ausbau des
Fachbereichs in besonderer Weise verdient gemacht haben.“
Kapphan, geboren 1940 in
Frankfurt/Main, studierte 19591966 an den Universitäten Tübingen und Stuttgart. In seiner Promotion 1970 an der University of
Utah, USA beschäftigte er sich mit
Silberstörstellen in Alkalihalogeniden. Von 1972 bis 1973 war er
als Visiting Professor an der Universität Sao Paulo, Brasilien tätig.
Im Jahr 1974 erhielt er einen Ruf
Prof. Dr. Kapphan Foto: privat
Dr. Hesse
auf eine Professur für Experimentalphysik an die Universität Osnabrück. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit war Kapphan als Senator und insgesamt sechs Jahre
als Dekan des Fachbereichs tätig.
Hesse studierte Mineralogie
an den Universitäten Tübingen
und Freiburg. Seine 1968 eingereichte Dissertation an der Universität Köln behandelte den quadratischen elektrooptischen Effekt. Von 1969 bis 1975 war er als
wissenschaftlicher Mitarbeiter bei
der Firma Carl Zeiss Oberkochen
tätig. Als Leiter der Kristallzucht
an der Universität Osnabrück war
der Wissenschaftler seit 1975 für
die Herstellung oxidischer Kristalle verantwortlich. Diese Proben
bildeten die Grundlage für den
erfolgreichen Sonderforschungsbereich der Physik in Osnabrück.
J. Selinger
Foto: privat
Foto: privat
Forschung - Lehre - Studium
18
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Wenn Bürger sich rühren, funktioniert der Staat
Neuer Masterstudiengang „Demokratisches Regieren und Zivilgesellschaft“ geht an den Start
(os) Einst galt Ruhe als die erste Bürgerpflicht. Heute drängt
ein überforderter Staat seine
Bürger zu mehr Engagement
und Eigenverantwortung. Weil
sich Gesellschaften immer weniger politisch steuern lassen
und nationale Regierungen
mit mächtigen Mit- und Gegenspielern verhandeln müssen, wo sie früher eigenständig handeln konnten, hat sich
auch das Regieren grundlegend verändert, so der Dekan
des Fachbereichs Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Roland
Czada. Dem trägt die Universität mit einem neuen Studienprogramm Rechnung: Ab dem
kommenden Wintersemester
bietet der Fachbereich den
Masterstudiengang „Demokratisches Regieren und Zivilgesellschaft“ (DRZ) an.
Nur wenn die Bürgergesellschaft sicht rührt, funktioniert auch
der Staat. Diese in politikwissenschaftlichen Studien erhärtete Einsicht liegt einem Studienprogramm
zugrunde, das zentral auf das Verhältnis von politischem System und
Gesellschaft abhebt. Ein Grundmodul beschäftigt sich mit modernen Demokratietheorien, insbesondere mit den Grenzen des
Mehrheitsprinzips und Verhandlungszwängen in einem von äußerer und innerer Machteilung geprägten politischen Umfeld, ein
weiteres mit den Organisationen
der Zivilgesellschaft. Der moderne,
von der Kommune bis zur Europäischen Kommission reichende
Mehrebenenstaat bildet einen zusätzlichen Schwerpunkt. Schließlich geht es um die Frage, wie ein
zunehmender gesellschaftlicher
Problemdruck in einem komplizierter werdenden politischen
System verarbeitet wird.
„Der Studiengang ist eng an
praktischen Gegenwartsproblemen
orientiert und sowohl wissen-
schaftlich als auch berufspraktisch
motiviert“, betont Czada. „Das
Lehrprogramm dient der Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs in einem Forschungsfeld,
das bisher an keiner deutschen
Hochschulen so verankert ist. Und
es qualifiziert für Berufe in der
Politikberatung, bei Verbänden,
Kammern, Parteien, Parlamenten,
Stiftungen, nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen, Medien sowie in Bildungseinrichtungen.“
Mit dem Masterangebot „Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen“, dem
Bachelor-/Master „Social Sciences“
sowie dem stark nachgefragten
Bachelor-/Masterprogramm „Europäische Studien“ erreiche der
Fachbereich eine eigenständige
und qualitativ herausragende Profilierung in der deutschen Universitätslandschaft. „Mit dem neuen
Angebot haben wir als erster
Fachbereich die vollständige Um-
stellung unserer alten Studiengänge in neue, modularisierte Bachelor
/Masterprogramme abgeschlossen“,
vermerkt Czada.
Im Programm DRZ stehen 25
Plätze pro Studienjahr zur Verfügung. Zulassungsvoraussetzungen ist die mit dem ECTS-Grad C
(Deutsche Note 3,0) oder besser
bewertete Bachelor-Prüfung oder
ein vergleichbarer qualifizierter
Studienabschluss in einem grundständigen Studiengang der Politikwissenschaft, Soziologie, Europäische Studien, Verwaltungswissenschaft, Kulturwissenschaften
oder Volkswirtschaftslehre.
Bewerbungen bis zum 15. Juli an:
Universität Osnabrück, Dezernat
Studentische Angelegenheiten,
Neuer Graben/Schloss, 49069
Osnabrück; Tel. (0541) 969-4141;
email:
Studentensekretariat@
uni-osnabrueck.de.
Zulassungsantrag: http://www.
uni-osnabrueck.de/219.html.
CHE-Ranking: „Groteske Ergebnisse“
Dekan des Fachbereichs Rechtswissenschaften moniert gravierende methodische Mängel
(ul) Klassifiziert wird in
Deutschland, was die Statistik
hergibt - von der informativsten Universitätszeitung bis
zur Hochschule selbst. Im Mai
erscheint das nächste Hochschulranking des Centrums für
Hochschulentwicklung (CHE)
zusammen mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Neue
Daten werden für Jura, Medien, Politikwissenschaft, Soziologie, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Wirtschaftsinformatik erwartet.
Prof. Dr. Jörn Ipsen hatte als
Vertreter des Juristen-Fakultätentages bereits Gelegenheit, die Ergebnisse einzusehen. Von den anderen Fächern
lagen zum Redaktionsschluss
noch keine Daten vor. Dekan
Ipsen konstatiert für sein
Fachgebiet „gravierende methodische Mängel“.
Die Fachbereiche wurden im
Herbst vergangenen Jahres vom
CHE um Mitteilung gebeten, welche Professoren das zu evaluierende Fach vertreten. Das CHE
ermittelte sodann über Datenban-
ken, welche Publikationen für die
an einem Stichtag zu berücksichtigenden Professoren ausgewiesen
sind. Für die Veröffentlichungen
der Professoren juristischer Fakultäten wurden allein die Datenbanken „JURIS“ und „Kuselit“ herangezogen. Ipsen: „Die Überprüfung
hat gezeigt, dass die Datenbanken
im Durchschnitt nur 56,5 Prozent
der tatsächlich erschienenen Publikationen eines Professors erfassen.“ Veröffentlichungen der wissenschaftlichen Mitarbeiter blieben gänzlich unberücksichtigt.
Auch nicht erfasst wurden
durch die Datenbanken fremdsprachige und im Ausland erscheinende Publikationen. Sie sind aber,
so der Rechtswissenschaftler, in einem zusammenwachsenden Europa
von zunehmender Bedeutung.
„Damit bleibt ein wesentlicher
Teil unserer Publikationen im
Europarecht, Völkerrecht und
dem Internationalen Privatrecht
und der Rechtsvergleichung unberücksichtigt.“ Fakultäten, die ihren
Schwerpunkt auf das nationale
Recht legen und in deutscher
Sprache publizieren, sind da im
Vorteil. Ein Sachverhalt, den auch
der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften im jüngsten Evaluationsbericht heftig moniert. Mit
der Methodik werden zudem nur
bestimmte Publikationsformen erfasst. So zeigte die Überprüfung
am Osnabrücker Fachbereich
Rechtswissenschaften, dass Sammelbände gänzlich unberücksichtigt blieben oder nur unter dem
Namen der Herausgeber erscheinen. „Hier muss jeder Beitrag eines Autors erfasst werden“, fordert Ipsen. „Die grotesken Ergebnisse sind kein Wissenschaftsranking, sondern ein durch die Filter
kommerzieller Datenbanken vermitteltes Datenbankranking“, bemängelt der Dekan.
Auch die Gewichtung der Publikationen halte einer kritischen
Nachprüfung nicht stand. Zwar sei
die Bewertung von Zeitschriftenbeiträgen im Hinblick auf die Bedeutung der Zeitschrift sinnvoll.
Sie dürfe aber nicht dazu führen,
dass ein mehrseitiger Zeitschriftenaufsatz die gleiche Punktzahl
erhalte, wie eine Monographie
von mehr als 100 Seiten. Ipsen:
„Hier offenbart sich eine nicht hinreichende Kenntnis juristischer Kom-
mentar- und Festschriftliteratur.“
Das CHE reagierte kurz vor
Drucklegung der Universitätszeitung auf die Verzerrungen der bibliometrischen Analyse. „Nach ausführlicher interner Diskussion sind
wir zu dem Entschluss gekommen,
die Bibliometrie nicht mit ins Hochschulranking aufzunehmen“, schrieb
der CHE-Geschäftsführer Prof. Dr.
Detlef Müller-Böling an Dekan
Ipsen. Doch zu der methodischen
Kritik tritt ein prinzipieller Einwand,
der bei der Evaluation von eine
immer größere Bedeutung gewinnt:
die Einwerbung von Drittmitteln.
Dekan Ipsen: „Werden die eingeworbenen Drittmittel als Maßstab
der Leistungsfähigkeit einer Fakultät
nicht berücksichtigt, so bedeutet
dies gleichzeitig den Verzicht auf
einen besonders zukunftsweisenden Parameter.“
„Wir haben nichts gegen ein
Ranking, im Gegenteil, es soll uns
sagen, wo wir als Hochschule im
nationalen Wettbewerb stehen“,
so Universitätspräsident Prof. Dr.Ing. Claus Rollinger. „Nur muss es
fair und in seiner Methodik akzeptabel sein, nur dann ist es hilfreich.“
19
Zeitung Universität Osnabrück
2005/1
Studentenwerk aktuell
Hervorragendes Zeugnis für die BAföG-Beratung
Studentenwerk Osnabrück legt Kundenzufriedenheitsstudie mit beeindruckenden Ergebnissen vor
Von Florian Leisering
Ein sehr positives
Gesamtbild ergab
eine Befragung
unter Besuchern
der BAföG-Beratung, durchgeführt vom studentischen Verein IMAG e.V. für
das Studentenwerk Osnabrück.
Dabei standen insbesondere die
Zufriedenheit mit dem Service
und das Image der Beratungsstelle
bei den Studierenden im Mittelpunkt der Studie.
Die Studierenden der Osnabrücker Hochschulen stellen der
BAföG-Beratung des Studentenwerkes ein hervorragendes Zeugnis aus. So werden Serviceaspekte
wie Freundlichkeit und Kompetenz der Sachbearbeiter von über
90 Prozent der Befragten als „sehr
gut“ oder „gut“ bewertet. Auch
sieht der weitaus größte Teil der
Studierenden in ihrem Sachbear-
Sehr zufrieden sind die Studierenden mit der BAfög-Beratung.
Foto: Oliver Schmidt
zeit, die telefonische Erreichbarkeit, Informationsmaterial und der
Internetauftritt des Studentenwerks. Gerade
bei den als am
Mitarbeiter der BAföG-Abteilung wichtigsten eingeschätzten
werden als unterstützend erlebt
Punkten liegen
auch die Stärken
der BAföG-Berabeiter keineswegs ein Hindernis, tung, sie werden von den Befragsondern fühlt sich im Gegenteil ten durchweg als sehr gut benogut unterstützt und betreut. Trotz- tet. Verbesserungsvorschläge bedem wurden von Studierenden ziehen sich hier meist auf die Öffauch Kritik und individuelle Anre- nungszeiten oder auf Aspekte der
gungen geäußert.
Kommunikation mit den StudieDies sind die wesentlichen renden. Im Vergleich fällt auf, dass
Erkenntnisse der Befragung die die Erstantragsteller in allen Punkvom Studentenwerk Osnabrück ten eine etwas bessere Bewertung
gemeinsam mit einer Projekt- abgeben als Wiederholungsantraggruppe von IMAG e.V. von Juni steller.
2004 bis Januar 2005 durchgeführt
Auf die Frage nach den für sie
wurde. Die Erhebung wurde optimalen Öffnungszeiten nannten
schriftlich in zwei Wellen durch- die meisten Befragten (27,6 Progeführt: Zunächst wurde im aus- zent) den Donnerstag gefolgt von
gehenden Sommersemester 2004 Dienstag und Montag als beliebteder Schwerpunkt auf die Wie- ste Öffnungstage. Die bevorzugderholungsantragsteller gesetzt, ten Zeitfenster liegen bei 10 bis
dann standen im Wintersemester 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr.
2004/2005 die Erstantragsteller im
Insgesamt haben die StudieMittelpunkt. Befragt wurden ins- renden ein realistisches Bild von
gesamt 381 Studierende aller Fach- der Dauer der Antragsbearbeirichtungen und Semester.
tung seitens der BAföG-Beratung:
Bei der Beurteilung der Ser- 37 Prozent der Befragten wussten
viceaspekte traten vor allem den Zeitraum mit etwa vier Wo‚Freundlichkeit',
‚Kompetenz', chen richtig einzuschätzen. Die
‚Verständlichkeit der Beratung' Erstantragsteller gehen allerdings
und ‚Eingehen auf individuelle An- tendenziell von einer etwas kürzeliegen' in den Vordergrund. Deut- ren Bearbeitungszeit aus.
lich weniger wichtig war den StuAls Schwerpunkt der Bedierenden die Dauer der Warte- fragung stellte sich die Frage, wie
ren Einschätzungen nicht fundamental unterscheiden, jedoch neigen die „erfahrenen“ Wiederholungsantragsteller zu einer etwas
differenzierteren Betrachtung der
Service- und Imageaspekte.
Insgesamt hat die Befragung
gezeigt, dass für eine große Zahl
der Studierenden die BAföG-Beratung eine unverzichtbare Hilfe
bei der Antragstellung ist.
Die Konsequenzen aus den
Ergebnissen: Auch wenn insgesamt die Ergebnisse positiv sind,
hat das Studentenwerk bereits
einzelne Anregungen und Kritikpunkte aufgegriffen. So wurden
inzwischen die Öffnungszeiten
verlängert und der Internetauftritt
verbessert. Die Ergebnisse werden im Einzelnen noch detaillierter untersucht und mit allen Beteiligten diskutiert, um den guten
Service noch weiter zu verbessern.
Bei der Durchführung und
Auswertung der Befragung unter
Studierenden lag es nahe, diese mit
die BAföG-Beratung und die
Sachbearbeiter von den Studierenden „erlebt“ werden. So stimmten
zwei Drittel der Befragten der
Aussage „Ich fühle mich
in der BAföG-Beratung
wohl“ ausdrücklich zu.
Noch größer war die Studentischer Verein IMAG
Zustimmung auf die half bei der Befragung
Aussage, der Sachbearbeiter sei kein Hindernis, sondern eine Hilfe
bei der Realisierung des Anliegens. einem universitären Partner durchDieser Aussage schlossen sich ca. zuführen, betont die Geschäfts90 Prozent der Studierenden an. führerin des Studentenwerks, Birgit
Beide Ergebnisse belegen deutlich, Bornemann. An dieser Stelle unterdass es der BAföG-Beratung ge- stützte IMAG e.V., der studentische
lungen ist, ein sehr positives Image Verein an der Universität, das
und Verhältnis zu den Studieren- Studentenwerk. Studierende aller
den aufzubauen.
Fachbereiche haben bei IMAG die
Trotz des guten Bildes wurde Möglichkeit der projektbezogenen
auch Kritik von den Befragten Mitarbeit und können dabei wertgeäußert. Verbesserungsmöglich- volle praktische Erfahrungen samkeiten sehen sie vor allem im meln. Durch langjährige Erfahrung
Bereich Kommunikation: So ist hat IMAG e.V. das notwendige
die Internetpräsenz den Studier- Wissen, um die professionelle
enden kaum bekannt, auch könnte Durchführung einer Befragung zu
der Ablauf der Antragstellung und gewährleisten.
die Zuständigkeit einzelner Sachbearbeiter transparenter kommu- Der Autor ist Mitglied der IMAG e.V.
niziert werden.
Weitere oft genannte Vorschläge und Anmerkungen beziehen sich auf die Öffnungszeiten,
die zu umständliche BAföG-An- Neue Öffnungszeiten
tragstellung und die Freundlichkeit der BAföG-Beratung:
bzw. das Engagement der Sach- Mo - Do 10 Uhr bis 12 Uhr
und 13:30 Uhr bis 15 Uhr
bearbeiter.
Im Vergleich fällt zwar auf, Fr: 10 Uhr bis 12 Uhr
dass Erstantragsteller und Wie- www.studentenwerk-osnabrueck.de
derholungsantragsteller sich in ih-
Studentenwerk aktuell
20
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Snackbar: Die etwas andere Atmosphäre
Fragen an die Studentenwerks-Geschäftsführerin Birgit Bornemann über Zukunft dieser Einrichtung
Frau Bornemann, seit En?
de 2003 bietet das Studentenwerk in der Mensa am
Schloßgarten eine zusätzliche
Essenausgabe in der SnackBar (ehemaliges Nichtrauchercafé). Jetzt, nach Ablauf
der Testphase, stellt sich die
Frage, ob sich diese Einrichtung bewährt hat und das Angebot weiter aufrechterhalten werden kann.
Ja, ich freue mich, dass wir es
schaffen, dieses zusätzliche Raumangebot über die vereinbarte
Testphase hinaus für unsere Gäste
zu erhalten. Es hat sich gezeigt,
dass viele Studierende und Bedienstete gern in der Snackbar ihr
Mittagessen einnehmen und die
etwas andere Atmosphäre sehr
schätzen.
Was war Ihr Ziel mit die?
ser Einrichtung?
Die erfreuliche Beliebtheit unserer Mensa am Schloßgarten hat in
der Vergangenheit immer wieder
zu teilweise langen Warteschlangen geführt. Wir wollten mit der
neuen Ausgabestelle testen, ob
wir mit dem Angebot im ehemaligen Nichtrauchercafé eine Entlas-
Anderes Ambiente: Die neue Snackbar erfreut sich großer Beliebtheit bei den Gästen den Studentenwerks.
Foto: Elena Scholz
tung schaffen und damit mehr Service bieten können. Daher haben
wir die Eintopfausgabe vom Obergeschoss nach unten verlegt. Zusätzlich gibt es ein zweites Angebot sowie Salat- und Dessertteller.
Ihre Erwartungen
? Sind
erfüllt worden und bedeu-
tet dieses Angebot nicht
einen zusätzlichen Aufwand
für Ihr Personal?
In der Snackbar geben wir im Semester täglich immerhin etwa 600
Essen (mit steigender Tendenz)
aus. Da die Anzahl der ausgegebenen Essen insgesamt jedoch stabil
geblieben ist, zeigt sich, dass tatsächlich die erhoffte Entlastung
Das Wohnen mit dem Wohlfühlflair
Ein Studentenpärchen lebt im kleinsten Osnabrücker Studentenwohnheim
(os) Wie sie sich fühlen in
ihrem neuen Domizil? Was
für eine Frage! Nina-Marie
Melsheimer und Wasja Weiß
brauchen nicht lange zu überlegen: „Es ist hier traumhaft
schön“, kommt es unisono
von den beiden Studierenden.
Seit Ende Dezember 2004
haben sie ein neues Zuhause,
direkt im Grünen reizvoll gelegen. Sie bewohnen das vor
wenigen Monaten eingeweihte kleinste Osnabrücker Studentenwohnheim im Bürgerpark.
Zur Vorgeschichte: Viele Jahrzehnte war das 200 Jahre alte
ehemalige Gartenhäuschen nur
eine verfallene Ruine. Anwohner
und Besucher des Bürgerparks
empfanden diese stets als Schandfleck in einer sonst so schönen
Umgebung.
Dass das denkmalwürdige
Häuschen nun gerettet und zu
einem schmucken Studentenheim
werden konnte, ist nur dem Engagement einer Vielzahl von Unterstützern zu verdanken, wie Birgit
Bornemann, die Geschäftsführerin
des Studentenwerks betont. Initiiert von Detlef Wulfetange von
der Herrenteichslaischaft und unterstützt vom Kulturdezernenten
der Stadt, Reinhard Sliwka, gründete sich der Förderverein "Freunde des Gartenhauses am Bürgerpark e.V.", der zahlreiche Spenden
für die Renovierung sammelte.
Hinzu kamen großzügige Spenden
der Herrenteichslaischaft, der
VGH-Stiftung und vom Landschaftsverband Osnabrücker Land
und dem Baustatiker Dr. Konrad
Ehlers. Auch die Stadtwerke, die
Firma SIBO-Beton und die Heger
Laischaft trugen durch Sachspenden dazu bei, dass das Projekt
realisiert werden konnte. Die
Stadt Osnabrück übertrug zum
symbolischen Preis von 1 Euro
dem Studentenwerk das Erbbaurecht und nach Aufstocken durch
finanzielle Eigenmittel und mit erheblicher handwerklicher Eigenarbeit hat das Studentenwerk als Bauherr die Fertigstellung vollendet.
Die gemeinsamen Anstrengungen haben sich gelohnt. Drei
Etagen mit einer Gesamtnutzfläche von 52 Quadratmetern, fernab von Verkehrslärm und sonstigen Beeinträchtigungen, die das
Leben in einer Großstadt mit sich
bringen kann, sind das Ergebnis.
Die beiden Studierenden wissen
ihr Glück im Grünen durchaus zu
schätzen. Immerhin hatten sie sich
bereits frühzeitig um den Platz
beworben. „Wir haben uns unFortsetzung auf der nächsten
Seite
erfolgt ist und die Wartezeit verkürzt werden konnte.
Selbstverständlich bedeutet
diese Verlagerung bzw. diese weitere Ausgabestelle auch erhöhten
Arbeitsaufwand. An dieser Stelle
ein großes Kompliment an unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die mit veränderten Arbeitsabläufen und hohem persönlichen Einsatz die beachtliche Mehrbelastung
bewältigen.
Wie die Testphase allerdings
gezeigt hat, lässt sich auf Dauer
dieses Angebot nicht allein durch
Veränderung der Arbeitsabläufe
aufrechterhalten. Wir haben daher in der Diskussion und in Abstimmung mit unserem Personalrat entschieden, eine weitere Kassiererin einzustellen. Es hätte unserem Ziel der verkürzten Wartezeit entgegengestanden, eine Kassiererin aus der Mensa abzuziehen
und in die Snackbar zu versetzen.
Auch müssen wir bezüglich der
Spülmaschinenkapazität investieren. Trotz dieses verbesserten
Service bleiben aber die Preise
nach wie vor auf dem bekannt
niedrigen Niveau.
Vor kurzem haben Sie
?
durch Hinzunahme eines
weiteren Raumes mehr Plätze geschaffen. Soll in Zukunft
auch das Speisenangebot erweitert werden?
Da das zusätzliche Angebot so gut
angenommen wird, kommt es
jetzt auch hier zu einem großen
Andrang. Daher haben wir uns
entschieden, den durch eine verschiebbare Wand von der Snackbar getrennten Sitzungs- und Schulungsraum mit in unser Raumangebot zu integrieren, um noch mehr
Sitzkapazitäten zu schaffen. Dies
ist möglich geworden, weil wir im
Verwaltungstrakt durch Raumverlagerungen und andere Konzepte
einen Ersatz als Schulungs- und
Sitzungsraum schaffen werden.
Ein zusätzliches Speisenangebot ist zwar geplant, aber erst
mittelfristig zu realisieren. Vorher
müssen wir das gesamte Betriebskonzept für die Snackbar umstellen. Dies ist mit größerem Aufwand verbunden, der sich aber
nach unserer Überzeugung lohnt,
weil wir damit unser Angebot und
unseren Service für Studierende
und Bedienstete sehr verbessern
können.
21
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Studentenwerk aktuell
Mensa in Vechta ist „Mensa des Jahres 2004“
Unicum-Wettbewerb: Alle Mensen des Studentenwerks Osnabrück unter den ersten zwanzig
(os) Es ist beinahe schon eine
Tradition, aber eine äußerst
ehrenvolle: Erneut haben die
Mensen des Osnabrücker Studentenwerks hervorragende
Platzierungen im bundesweiten Wettbewerb des Hochschulmagazins UNICUM belegt. Spitzenreiter wurde diesmal die Mensa am Hochschulstandort Vechta.
„Mensa des Jahres 2004“ lautet
der begehrte Titel, den die Mensa
in Vechta nun schon zum zweiten
Mal führen darf. Gleich fünf Goldene Tabletts, also die höchste Auszeichnung überhaupt, gab es für die
Gesamtwertung und für die Unterkategorien Geschmack, Service,
Atmosphäre und Auswahl. Wobei
das Gesamttraumergebnis mit 4,71
von fünf möglichen Punkten unübertroffen blieb.
Rund 21.500 Studierende hatten sich im vergangenen Jahr an der
Befragung beteiligt, die die Zeitschrift UNICUM seit einigen Jahren
regelmäßig durchführt. Noch nie
zuvor hatten sich so viele Studierende an der Umfrage beteiligt.
Auch das ist ein deutliches Zeichen
dafür, dass der Test auf eine breite
Resonanz stößt.
„Das gesamte Studentenwerk
steht Kopf. Wir sind überglücklich,
dass die Studierenden uns in so
überwältigender Weise ihre Anerkennung ausgesprochen haben“,
betont Birgit Bornemann, Geschäftsführerin des Studentenwerks
die Stimmung ihrer Kollegen. Sie
sieht darin auch eine Bestätigung
des Konzepts der Mensen.
Das Erfolgsrezept beschreibt
Gernot Tietze, der Leiter der
Wirtschaftsbetriebe: „Kontinuierlich ein gesundes, ausgewogenes,
breites und abwechslungsreiches
Angebot. Und als Grundlage hierfür
frische Produkte, überwiegend aus
biologischem Anbau und Fleisch aus
artgerechter Tierhaltung, zubereitet und serviert von hoch motivierten, serviceorientierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch
Rudi Böhmer, der Küchenchef der
Mensa in Vechta, ist ganz aus dem
Häuschen über die Goldenen Tabletts: „Wir bedanken uns bei unseren Gästen für dieses Ergebnis. Es
macht dem gesamten Mensateam
jeden Tag aufs Neue Freude, unsere Gäste zu verwöhnen und mit
guter Leistung zu überzeugen“.
Bornemann hebt hervor, dass
Mensen eine bedeutende Rolle im
Lebensraum Hochschule und insbesondere im studentischen Alltag
spielen. „Sie sind nicht nur für die
Verpflegung unverzichtbar, sie sind
auch ein Ort der Kommunikation
und verschiedener kultureller Begegnungen. Insgesamt tragen sie dazu bei, dass das Studium beschleunigt wird und sich die Kosten eines
Studiums insgesamt verringern“, so
Bornemann. die Geschäftsführerin
freut sich, dass das Studentenwerk
durch die hervorragenden Leistungen nicht zuletzt auch zur Attraktivität der Hochschulstandorte Osnabrück und Vechta beiträgt.
Rührig: Die Köchinnen und Köche der Mensa Vechta freuen sich
über ihren Erfolg.
Foto: privat
Das Wohnen mit dem ....
Fortsetzung
glaublich gefreut, als wir erfuhren,
dass es tatsächlich klappt“, so
die 23-jährige Nina Melsheimer
und ihr Freund Wasja Weiß. Und
sie haben es in der Tat gemütlich wie wohl kaum einer ihrer
Kommilitonen. Im Erdgeschoss
liegt die Wohnküche, im Stockwerk darüber sind zwei einzelne
Zimmer. Die Sanitäranlagen befinden sich im Keller. Gibt es auch
etwas, womit sie beim Einzug
nicht gerechnet hätten? „Wie
herrlich wir hier entspannen können“, antwortet Wasja Weiß.
Neben dem ganz eigenen
Charme des Gebäudes ist auch
die einzigartige Lage ein Glücksfall: Der Park lädt zum Flanieren
ein, auf den Bänken lässt es sich
im Sommer trefflich lernen. Seit
sieben Semestern studieren die
beiden zusammen Social Sciences an der Uni Osnabrück. Und
hier, so sind sie sich sicher, haben sie mehr Ruhe für Scheinerwerb und Vorlesungsnachbereitung als in ihrer vorherigen
Wohnung „Die lag direkt in der
Innenstadt, da war es furchtbar
laut“, so der 29-jährige Weiß.
Wohnen im Park: Nina-Marie
Melsheimer und Wasja Weiß vor
ihrem neuen Zuhause.
Foto: Elena Scholz
Auch die Gestaltung der Grünanlagen rund um das Gartenhäuschen wird in einem gemeinsamen
Projekt durchgeführt. Mit Unterstützung von Studierenden der
Fachhochschule unter Leitung von
Prof. Junker, Lehrstuhl Freiraum-
planung, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, werden gemeinsam mit
der Stadt, dem Studentenwerk,
der Herrenteichslaischaft und
dem Förderverein Konzepte diskutiert und beraten, die den gesamten Bürgerpark mit in den
Blickwinkel stellen. Erste Ideen
wurden inzwischen von den Studierenden im Rahmen einer
Seminararbeit präsentiert. Sie
reichen von der Einrichtung
eines (zeitlich begrenzten) Freiluftkinos bis zur Gestaltung als
Märchenwald. Die besten Vorschläge sollen nun zu einem gemeinsamen Konzept zusammengefügt und auf ihre Realisierungsmöglichkeiten hin geprüft
werden.
Das ursprüngliche Nutzungskonzept dieses Gartenhauses
soll dabei unterstrichen werden.
In Kooperation mit der Stadt
und dem Studentenwerk sollen
kulturelle oder gesellschaftliche
Veranstaltungen angeboten werden. Nina Melsheimer und
Wasja Weiß freuen sich schon,
daran mitzuwirken.
Namen und Nachrichten
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
22
Neu an der Universität
Ginge es nach den Wünschen von
Dr. Wilfried Hötker, könnte die
Tätigkeit des 43-Jährigen gar nicht
vielfältig genug sein. Vor kurzem
wurde ihm dieser Wunsch erfüllt.
Seit Anfang des Jahres ist Dr. Höt-
ratsleiter in der Finanzabteilung
der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) in Hannover folgte
die Stelle als Abteilungsleiter Finanzierung in den Bodelschwinghschen Anstalten Bethel in Biele-
feld. Hier übernahm er bereits
nach kurzer Zeit die Leitung des
gesamten Finanzmanagements.
Die nächste Herausforderung
gab es für ihn im Jahr 2000: Der
Verwaltungsexperte wurde Dezernatsleiter für den Bereich „Innere Verwaltung“ bei der Handwerkskammer Münster. Bereits
nach zwei Jahren wurde er von
der Vollversammlung zum Geschäftsführer gewählt. „Für mich
war dieses ein deutliches Zeichen
der Anerkennung meiner Arbeit,“
sagt Hötker mit ein wenig Stolz.
Und nun ist er Mitglied des
Präsidiums der Universität Osnabrück. Zu seinen Hauptaufgaben
als Vizepräsident gehört der Bereich Personal und Finanzen. Hier
tauscht er sich regelmäßig mit den
(os) Was ist der „schräge Wurf“?
Zum einen eine typische Frage
der Oberstufenphysik. Und zum
anderen zumindest ein bisschen
dafür verantwortlich, dass Roland
Berger seit dem 1. Oktober 2004
eine Professur für Physikdidaktik
an der Universität Osnabrück inne
hat. „In der Schule erfuhr ich, wie
beiter am Lehrstuhl für Didaktik
der Physik an der Ludwig Maximilians Universität München angeboten wurde, musste er nicht lange
überlegen. Im Mai 2000 wurde er
mit „summa cum laude“ promoviert – und zwar zu einem Thema,
das seinen jetzigen Neigungen
entsprach: Der Darstellung einer
Vizepräsident für Personal und
Finanzen: Dr. Wilfried Hötker
ker Vizepräsident für Personal
und Finanzen der Universität Osnabrück.
Dem Wunsch nach Vielfalt
kam der gebürtige Melleraner auf
seinem gesamten bisherigen Berufsweg nach. Nachdem er den
Realschulabschluss, eine Ausbildung zum Sparkassenkaufmann
und den Besuch des Wirtschaftsgymnasiums am Schölerberg von
1980 bis 1983 mit bestandener
Hochschulreife erfolgreich beendet hatte, folgte nach absolviertem Zivildienst ein Studium der
Mathematik/Informatik mit Anwendungsfach Betriebwirtschaftslehre an der Universität Osnabrück. Dann promovierte er im
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft im Fachgebiet
Computerlinguistik / Künstliche
Intelligenz.
Dr. Wilfried Hötker
Foto: Utz Lederbogen
Der weitere Weg zeigt, dass
Hötker konsequent an seinem beruflichen Weiterkommen gearbeitet hat. Auf dem Posten als Refe-
Präsidiumsmitgliedern und den
Dezernenten der Verwaltung aus.
Monatlich trifft er sich mit seinen
niedersächsischen Kollegen und
Kolleginnen, um auch überregional auf den neuesten Stand zu
sein. Und last but not least ist er
als Chief Information Officer
(CIO) zuständig für die Koordination der Informations- und Kommunikationstechnik.
Abends nach Büroschluss,
wenn er dann nach Voxtrup fährt,
wartet seine Familie auf ihn. Dort
halten ihn seine Söhne Jan (5) und
Jonas (1 1/2) auf Trab. Für sein
Hobby, dem Volleyball, bleibt
jedoch momentan wenig Zeit.
Fachbereich Physik:
Prof. Dr. Roland Berger
man eine Wurfbahn berechnen
kann, und das hat mich irgendwie
fasziniert.“
Ergebnis dieser Faszination war
ein Studium der Physik an den
Universitäten Konstanz und der
TU München von 1982 bis 1989.
Seinerzeit, so erinnert sich der
gebürtige Pforzheimer sei es ihm
noch mehr um die reine Physik
und weniger um die Didaktik gegangen. „Das kam erst später.“
Insbesondere Halbleiter- und Laserphysik habe ihn damals interessiert. Nach dem Abschluss des
Diploms absolvierte Berger das
Referendariat in Augsburg. Und
danach folgte der Schuldienst in
den Fächern Physik und Mathematik am Gymnasium Marktoberdorf im Allgäu. 1994 wurde
Berger dann zum Studienrat auf
Lebenszeit ernannt.
So hätte es weitergehen können, der Berufsweg schien vorgezeichnet. Doch als ihm 1994 eine
Stelle als wissenschaftlicher Mitar-
Möglichkeit, wie der Physikunterricht durch Einbettung der Inhalte
in einen medizinischen Kontext interessanter gemacht werden kann.
Aber worin lag er eigentlich
begründet, dieser Wechsel von der
Grundlagenforschung zur Didaktik?
„Während meiner Studienzeit habe
ich sehr gerne Nachhilfe gegeben
und als Werkstudent bei Siemens
Trainings in Halbleiterphysik angeboten. In der Schule war mir dann
aufgefallen, dass die Motivation für
den Physikunterricht sehr gering
ist. Ich glaube, dies liegt nicht
zuletzt daran, dass die Schülerinnen und Schüler keinen Bezug zu
ihrer Lebenswelt erkennen.“
Die Förderung der Motivation
war auch ein zentrales Anliegen
seiner Tätigkeit in der Arbeitsgruppe Physikdidaktik an der Universität Kassel, der er ab 2001 gut
drei Jahre lang angehörte.
Und auch für seine Arbeit in
Osnabrück hat sich der verheiratete Physiker und Pädagoge eine
Prof. Dr. Roland Berger
Foto: privat
Menge vorgenommen. So will er
weiterhin die Bedingungen erforschen, die sich günstig auf die
Motivation im Physikunterricht
auswirken. Hier setzt der Wissenschaftler unter anderem auf praktische Anwendungen, um die
Schülerinnen und Schüler vom
Nutzen der Physik für ihr Leben
zu überzeugen. Als Beispiel dafür
nennt der 42-Jährige die Mikrowelle: „Damit kann man wichtige
Eigenschaften elektromagnetischer
Wellen auf motivierende Weise
veranschaulichen.“ Womit das
Küchengerät in einem Punkt dem
„schrägen Wurf“ in Bergers Jugend entsprechen würde: nämlich
daran, die Freude an der Physik zu
wecken.
23
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Namen und Nachrichten
Neu an der Universität
(os) Dr. Anja Lorberg war gerade
mal 28 Jahre alt, als sie ihre Promotion einreichte. Und nachdem
die Untersuchung mit "summa cum
laude" bewertet worden war, folgte für die Biologin eine PostdocStelle am Biozentrum der Universität Basel. Seit September 2004
finden, jedoch nicht in der entsprechenden Bäckerhefe. Auch
zellbiologische Vorgänge in der
Spalthefe ähneln mehr denen
höherer Zellen.
Dass sich Lorberg gerade mit
diesem Thema beschäftigt, ist für
die Zusammenarbeit des Sonder-
Fachbereich Biologie/Chemie:
Dr. Anja Lorberg
ist sie nun Leiterin einer Nachwuchs-Forschergruppe im Osnabrücker Sonderforschungsbereich
(SFB) 431 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), an
dem sie mit einem eigenen Teilprojekt beteiligt ist. Ziel dieser
Einrichtung ist die umfassende
Erforschung von Membranproteinen; vor kurzem erhielt der Fachbereich die dritte Förderperiode
von der DFG bewilligt, ein Erfolg,
der die Wissenschaftler mit Stolz
erfüllt.
Und bereits allein diese Stelle
zeichnet die wissenschaftliche Karriere der heute 33-Jährigen aus.
Denn im Schnitt sind die Leiter
von SFB-Teilprojekten rund zehn
Jahre älter und haben allein deshalb schon mehr Erfahrung in der
Führung solcher Einheiten. Doch
Lorberg lässt sich dadurch nicht
irritieren.
Seit ihrem Studium der Biologie an der Universität Düsseldorf
beschäftigt sich die gebürtige Krefelderin in erster Linie mit der
Mikrobiologie. Wobei allerdings in
Düsseldorf darunter etwas anderes verstanden wird als am Fachbereich Biologie/Chemie der Universität Osnabrück: „Während
vielfach unter Mikrobiologie das
Arbeiten mit Bakterien, also Prokaryonten, verstanden wird, haben wir uns dort eher mit der
Genetik niederer Eukaryonten
beschäftigt. In ihrer 1996 abgegebenen Diplomarbeit untersuchte
Lorberg zuckerverwertende Enzyme eines humanpathogenen Pilzes.
Hier nun, in Osnabrück, arbeitet die Wissenschaftlerin erneut
mit Hefekulturen, allerdings nicht
mit der Bäcker- und Bierhefe, wie
in der Dissertation, sondern mit
der Spalthefe. Diese besitzt im
Gegensatz zur Bäckerhefe zahlreiche Gene, die sich auch in höheren Zellen höherer Organismen
forschungsbereichs gut gewählt.
So bestehen unter anderem enge
Arbeitszusammenhänge mit Arbeitsgruppen der Genetik und der
Mikrobiologie. Neben ihren Aufgaben in der Ausbildung von Stu-
Dienstjubiläum
Anna Grundmann, Universitätsbibliothek, ist seit 25 Jahren im
Öffentlichen Dienst beschäftigt
(10. Januar 2005).
Rolf Nienhüser, Rechenzentrum, feierte sein 25-jähriges
Dienstjubiläum (1. April 2005).
Dr. Anja Lorberg
Foto: privat
dierenden, Doktorandinnen und
Doktoranden sucht die Wissenschaftlerin zurzeit nach Antworten auf die Frage, wie bestimmte
Signalwege, die das Überleben der
Zelle sichern, genau verlaufen.
Wobei dies lediglich grob vereinfacht ausgedrückt ist.
Ruf erhalten
Nach Osnabrück
Ingrid Recker, Universitätsbibliothek, feierte ebenfalls ihr 25jähriges Dienstjubiläum (1. Januar
2005).
Hannelore Thamm-Guschker, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, ist seit 25 Jahren im
Öffentlichen Dienst tätig (9.
Dezember 2004).
Heinrich Tobergte, Fachbereich Biologie/Chemie, feierte sein
25-jähriges Dienstjubiläum (1.
Januar 2005)
Ruf abgelehnt
PD Dr. Klaus Rothermund,
Universität Saarbrücken, an den
Fachbereich Humanwissenschaften - Professur für Allgemeine
Psychologie II (Lernen, Emotionen, Motivation)
PD Dr. Jürgen Faßbender,
Universität Kaiserslautern, an den
Fachbereich Physik - Professur für
Angewandte Physik
Wissenswert
Universitätszeitung:
Neue Ausgabe im Juni
(os) Die nächste Ausgabe der
Universitätszeitung erscheint
im Juni. Redaktionsschluss ist
der 15. Mai. Themenvorschläge
bitte an folgende e-mailAdresse: [email protected] oder Tel.
(0541) 969-4516.
Dr.-Ing. Werner Brockmann,
Universität Lübeck, an den
Fachbereich Mathematik/Informatik - Professur für Technische
Informatik
Impressum
Dr. Joachim Wollschläger,
Universität Bremen, an den
Fachbereich Physik - Professur für
Angewandte Physik
Mitarbeit:
Nach Osnabrück
Prof. Dr. Peter Siemund,
Universität Hamburg, an den
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft - Professur für
Sprachwissenschaft des Englischen
Die Arbeit an winzigen Hefezellen, deren Durchmesser ungefähr ein hundertstel Millimeter
beträgt, ist von großem Nutzen.
Auch wenn das Thema an sich
eher in den Bereich der Grundlagenforschung gehört, sind die
praktischen Anwendungen nicht
von der Hand zu weisen. Ein Beispiel dafür wäre die Krebsforschung, erklärt Lorberg: „Das
Fehlen von oder Veränderungen
in einigen Proteinen, an denen wir
arbeiten, führen im Menschen
zum Krankheitsbild der Tuberösen Sklerose aber auch zur Entstehung von Tumoren oder pathologischen Organgrößen. Wenn
wir hier neue Ergebnisse erzielen
könnten, wäre das ein großer
Erfolg.“
Ruf angenommen
Nach Osnabrück
ISSN 1613-6047
Herausgeber:
Der Präsident der Universität Osnabrück
Redaktion:
Oliver Schmidt (os)
Dr. Utz Lederbogen (ul)
Elena Scholz (es)
Redaktionsanschrift:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Neuer Graben/Schloss, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 969-4516, Fax (0541) 969-4570
[email protected]
Titelseite/Bildbearbeitung:
Bruno Rothe, Georgsmarienhütte
Druck: Druckerei Grote, Bad Iburg
Auflage: 5.000 Exemplare
PD Dr. Christoph König,
Deutsche Schillergesellschaft, an
den Fachbereich Sprach- und
Literaturwissenschaft - Professur
für Neuere und neueste deutsche
Literatur
Nächste Ausgabe: Juni 2005
Redaktionsschluss: 15. Mai 2005
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die
Meinung des Verfassers wieder, nicht unbedingt die
des Herausgebers oder die der Redaktion.
Uni-Spiegel
24
Zeitung Universität Osnabrück 2005/1
Menschen an der Uni: Renate Sokolowski
(os) Eigentlich, so sagt Renate
Sokolowski, habe Malerei sie schon
immer fasziniert. Bereits im Grundschulalter begann sie in ihrer Freizeit, Bilder mit bunten Stiften auf
das Papier zu zaubern. Was sich
im Grunde nicht geändert hat, bis
heute. „Ich kann mir einfach nicht
vorstellen, in der freien Zeit nicht
zu malen“, erklärt die Sachbearbeiterin im Finanzdezernat. Sie
sagt es mit einem Lachen, aber sie
meint es dennoch durchaus ernst.
Die Beweise für ihre Leidenschaft
hängen hinter ihrem Schreibtisch,
drei Bilder mit Blumen vor verschiedenem Hintergrund. Mit einem kritischen Seitenblick fügt die
ausdrücken möchte. Ein Beispiel:
drei nicht ganz gertenschlanke
Frauen in Badeanzügen am Meer.
Kräftige Farben, die Figuren dargestellt in natürlicher Pose. Es
gebe zwei Wege, wie ein solches
Bild entsteht, verrät die Hobbymalerin: „Entweder habe ich etwas gesehen und versuche dann,
es auszudrücken. Oder ich habe
eine Idee im Kopf und die setze
ich dann frei um.“ Zwei Wege, ein
Ergebnis: Rund zwei Wochenenden dauert es, bis ein Bild fertig
ist. Wobei das Malen mit Acryl es
leichter macht: „Früher habe ich
viel mit Öl gemalt, aber das dauert sehr lange, bis dann ein Bild
Renate Sokolowski
„Lustiges Rentnerdasein“
48-Jährige hinzu: „Das dort drüben, das werde ich bald abhängen,
damit bin ich nicht so recht zufrieden.“ Sagt sie und weist auf ein
Bild mit dunkelblauen Tulpen.
Fast jedes Wochenende also verbringt Renate Sokolowski ihre
freie Zeit daheim mit Acrylfarben
und Leinwand. Jedes Wochenende
denkt sie nach über Motive,
Ausdruck und Gestaltung. Jedes
Wochenende hat sie genug Ideen,
wie sie was wann auf welche Art
auch richtig durchgetrocknet ist.“
Ob nun Blumen, üppige Damen
oder nur ein Porträt von Sir Peter
Ustinov: Ist das Werk vollendet,
wuchert die Selbstkritik in grellen
Farben: „So richtig zufrieden mit
meinen Bildern bin ich selten.“
Aber warum eigentlich dieses
Schwanken, ob sie malen kann?
Sie kann es doch! Und kein Zweifel, was Renate Sokolowski auch
noch besitzt, ist Fantasie im Übermaß. In ihren Bildern lebt sie diese
aus. An der Universität indes sind
Zahlen und Bilanzen das Metier.
Ihr Aufgabengebiet ist die administrative Abwicklung von EU-Projekten. Eine Beschäftigung, die sie
sehr gerne macht, wie sie meint,
denn auf diese Weise kann sie beides verbinden.
Was ist es nun, ein Hobby, reine
Freizeitbeschäftigung oder doch
vielleicht ein kleines bisschen mehr?
Oder ganz unverblümt gerade heraus gefragt: Wäre ein Leben nur
für die Kunst für sie eine Alternative? „Nein, heute nicht mehr.“
Zwar habe sie als Jugendliche davon geträumt, aber: „Irgendwann
möchte man ja auch finanzielle
Sicherheit haben. Auf diese möchte ich heute nicht mehr verzichten.“ Nun, sie hat es geschafft, die
Arbeit mit den EU-Forschungsanträgen von Montags bis Freitags
und der Griff zur Leinwand an
Fotos: privat
Sonnabend und Sonntag. „Das ist
doch perfekt, so habe ich beides,
einen guten Beruf und etwas, das
mir in der Freizeit Freude bringt.
Wobei diese Freude übertragbar
ist, bereits vor einiger Zeit hatte
Renate Sokolowski ihre erste Ausstellung, und ihre Bilder schmücken
nun auch fremde Wände, sie konnte sie verkaufen. Aber dies, so fügt
sie an, sei die Ausnahme. Denn
trennen von ihren farben-formenfreudigen Kompositionen könne
sie sich im allgemeinen nur schwer.
Abschließend ein P.S. zur Person:
Renate Sokolowski, das zeigt sich
rasch, ist ein entspannter Mensch.
Wenn sie lacht, wie sie es oft tut,
merkt man, dass die Verbindung
zwischen Pflicht und Kür, also
zwischen Beruf und kreativer Freizeit, wohl gelingt. Nicht zuletzt
sind es die Bilder, die davon erzählen.

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