April 2005 - Homepage - Universität Osnabrück
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April 2005 - Homepage - Universität Osnabrück
Die Attraktivität der Universität steigern Aus dem Inhalt Vizepräsident für Studium und Lehre im Amt Themen-Überblick Pro & Contra Studiengebühren? 3 Die UB und DBIS . . . . . . . . . . . 4 Gelder für Transferbereich . . . 5 Broschüre „Go!” erschienen . . 6 „Philosophisches Café” . . . . . . 7 Eingetroffen . . . . . . . . . . . . . . . 12 Studentenwerk aktuell . . . . . . 19 Neu an der Universität . . . . . 22 Menschen an der Uni . . . . . . . 24 (ul) Der Historiker Prof. Dr. Thomas Vogtherr ist neuer Vizepräsident für Studium und Lehre der Universität Osnabrück. Dafür sprach sich der Senat, dem Vertreter der Professoren, Studenten und Mitarbeiter angehören, auf seiner Sitzung am 16. März 2005 einstimmig aus. Der Hochschulrat hat die Wahl des 49-jährigen Wissenschaftlers bestätigt. Die Bestellung als Vizepräsident im Nebenamt erfolgte durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) für eine Amtszeit von drei Jahren. Das erneute Besetzungsverfahren war nötig geworden, nachdem der für diesen Posten vorgesehene Dortmunder Hochschuldidaktiker, Prof. Dr. Johannes Wildt, seine Verhandlungen mit dem MWK Ende des vergangenen Jahres für gescheitert erklärte. Vogtherr trat sein Amt am 1. April an. „Ich freue mich über das deutliche Wahlergebnis. Gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern des Präsidiums will ich die begonnene Studienreform vorantreiben. Dabei kommt es auf die fachliche Profilierung der Universität und darauf an, die Anziehungskraft des Hochschulstandortes Osnabrück über die Region hinaus zu erhöhen”, erklärte der Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte des Mittelalters nach seiner Wahl. Vogtherr ist seit 2001 an der Universität Osnabrück. Er studierte von 1973 bis 1982 in Kiel. Danach absolvierte er eine zweijährige Ausbildung an der Archivschule Marburg. Nach Assistentenzeit und Habilitation in Kiel wurde er 1993 zum Professor für Historische Hilfswissenschaften an die Universität Leipzig berufen. Seine Forschungsgebiete sind die mittelalterliche Verfassungs- und Kirchengeschichte, die niedersächsische Landesgeschichte und die Diplomatik. 2003/2004 war Vogtherr Dekan des Fachbereichs Kultur- und Geowissenschaften an der Universität Osnabrück. (os) Vor kurzem hat das Land Niedersachsen das ehemalige Möbelhaus Sandkühler an der Ecke Kommenderiestraße/ Süsterstraße erworben. Nach Umbaumaßnahmen soll dort das European Legal Studies Institute der Universität Osnabrück untergebracht werden. Seite 6 (os) „Forschung für Fußgänger“ heißt eine Vortragsreihe des Fachbereichs Physik, die im Einstein-Jahr die breite Öffentlichkeit in die Uni locken will. Das Motto: Physikalische Fragen so zu beantworten, dass es jeder versteht. Seite 10 Legal Studies Institute (ELSI) Eröffnung ImwirdEuropean bereits seit längerem fleißig geforscht Ausgabe 2005/1 Jahrgang 13 April 2005 und gelehrt. Am Montag, 25. April, wird es um 11 Uhr in den Räumlichkeiten des Instituts am Heger-Tor-Wall 12 feierlich eröffnet. Unter anderem wird der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur erwartet. Darüber hinaus spricht die Richterin am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften, Prof. Dr. Ninon Colneric (Mehr dazu auf der Seite 5). Unser Foto zeigt die ELSI-Mitarbeiter Prof. Dr. Dr. h.c. Christian von Bar, Prof. Dr. Oliver Dürr, LL.M., Ina El Kobbia, Prof. Dr. Jens-Peter Schneider, Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel (von links). (os)/Foto: Elena Scholz (os) Sie sind kreativ, gebildet und hochmotiviert: 13 Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen, die eng mit dem Land Niedersachsen verbunden sind, werden nun in einer Ausstellung vorgestellt. Bis zum 30. Juni zeigt die Universitätsbibliothek „Wo ist Minerva – Wegbeschreibungen erfolgreicher Frauen“. Seite 15 Hochschulpolitik Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 2 „Den Studierenden Planungssicherheit geben“ Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Vogtherr zu neuen Studienstrukturen und der Qualitätssicherung in der Lehre (ul) Kürzere Studienzeiten, eine hohe Qualität der Studieninhalte und vor allem Planungssicherheit für Studierende, Studieninteressierte und Lehrende bei der Umstellung auf die Bachelor- und Masterstudiengänge sind die vorrangigen Ziele des neuen Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Prof. Dr. Thomas Vogtherr. Herr Prof. Vogtherr, seit ? 1. April sind Sie Vizepräsident für Studium und Lehre. Welche Problembereiche finden Sie an der Universität vor? Vogtherr: Durch die einjährige Vakanz des Vizepräsidenten für Studium und Lehre hat sich die Umstellung auf die Bachelor- und Master-Studiengänge verzögert. Derzeit herrscht eine große Unsicherheit bei Studierenden, Studieninteressierten aber auch Lehrenden, wie die Umstellung der konsekutiven Studiengänge voran geht. Diese Unsicherheiten abzubauen, ist die derzeit wichtigste Aufgabe. Welche Konsequenzen ? sind daraus zu ziehen? Vogtherr: Für die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge brauchen wir einen Zeit- und Maßnahmenplan, der allen Beteiligten Planungssicherheit für die nächsten zwei bis drei Jahre gibt. Zur Not müssen auch vorläufige Prüfungsordnungen erlassen werden. Der Student, der jetzt im zweiten Semester studiert, muss erfahren können, mit welchen Anforderungen er sein Studium erfolgreich abschließen kann. Hier besteht sofortiger Handlungsbedarf. Sonst droht uns ein starker Einbruch in der Studierendenzahl. Gibt es weitere Sofort? maßnahmen, die Sie ergreifen wollen? Vogtherr: Wir müssen unsere Beratungsleistungen intensivieren. Unser konsekutives Studienangebot mit Bachelor- und Masterstudiengängen muss klar und verständlich die Schulabgänger erreichen. Da sind nicht nur die Zentrale Studienberatung und die Studienberatungen in den Fachbereichen gefragt. Im Grunde müssen sich alle Hochschullehrer damit Das Hochschulpräsidium ist komplett, darüber freuen sich (von links) der Vizepräsident für Personal und Finanzen, Dr. Wilfried Hötker, der Präsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger, die Vizepräsidentin für Forschung und Nachwuchsförderung, Prof. Dr. Beate Schücking und der neue Vizepräsident für Forschung und Lehre, Prof. Dr. Thomas Vogtherr, der am 1. April 2005 sein Amt antrat. Foto Elena Scholz auseinandersetzen. Weiterhin ist die Prüfungsverwaltung neu zu organisieren. Einige Fachbereiche wie die Biologie und die Kulturund Geowissenschaften sind da vorangeschritten, andere müssen schnell folgen. Großen Wert lege ich auch darauf, dass der Professionalisierungsbereich in die Fächer rischen Mehraufwand verwendet werden. Das Geld soll ausschließlich die Qualität der Ausbildung steigern. Gedacht ist an kleinere Gruppengrößen zu Studienbeginn, Tutorienprogramme aber auch die Verbesserung der universitären Dienstleistungen wie längere Öffnungszeiten der Bibliotheken, der „Zur Not müssen auch vorläufige Prüfungsordnungen erlassen werden“ zurückverlagert wird. Ein studienbegleitendes Praktikum kann besser von dem jeweiligen Fach organisiert und begleitet werden. Gleiches trifft für berufsorientierte Zusatzangebote zu. Welche Chancen und Pro? bleme ergeben sich durch die Einführung der Studienbeiträge für die Universität? Vogtherr: Vorausgesetzt, die Gebühren von 500 Euro pro Studierender verbleiben im Sinne eines Mehrertrages bei der Universität und die Sozialverträglichkeit ist von Seiten des Landes geklärt, dann hätte die Universität bei ca. 9.000 Studierenden Mehreinnahmen von sieben Millionen Euro im Jahr. Der Rechnung liegt zu Grunde, dass 20 Prozent der Einnahmen für Härtefälle und organisato- Prüfungsämter und der Mensa sowie den weiteren Ausbau des universitätsweiten WLAN-Netzes. Es gibt auch die Idee, einen Teil der Gebühren einer Universitätsstiftung zukommen zu lassen, die mittelfristig besonders begabte Studierende fördert. Das könnte die Attraktivität der Universität Osnabrück auch nach außen hin erheblich steigern und sich geradezu zu einem Markenzeichen entwickeln. Unser Bestreben ist es, die Studienzeiten durch verbesserte Studienbedingungen um durchschnittlich ein bis zwei Studienjahre zu verkürzen. Damit spart der Studierende letztendlich mehr, als er im ganzen Studium an Gebühren zahlt. Wie sehen Ihre langfristi? gen Ziele für den Bereich Studium und Lehre aus? Vogtherr: Da bedarf es zunächst einer grundsätzlichen Verständigung, wie die Universität sich in Zukunft positionieren will, welche Fächer künftig angeboten werden sollen. Diese Entscheidungen werden nur zu einem Teil in der Universität selber, zu einem anderen Teil aber in der Landesregierung getroffen. Von uns aus können wir an die Intensivierung der Kooperation in der Lehre mit den benachbarten Universitäten denken. Vonseiten der Universität Münster ist Interesse schon signalisiert worden, und das ist ein ausgesprochen erfreuliches Zeichen der Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg. Ein anderer Bereich ist die universitätsinterne Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen in der Lehre. Hier werden wir mehr als bisher Zielvereinbarungen brauchen und auch durchsetzen müssen, in denen Fächer und Fachbereiche gegenüber der Universitätsleitung und damit auch gegenüber den Studierenden Selbstverpflichtungen eingehen. Langfristig wird sich die Universität daran messen lassen müssen, ob sie imstande ist, überzeugende und national wie international attraktive Studienprogramme auf Masterund Promotionsebene anzubieten. Die Diskussion über den Weg zum Erreichen dieser Ziele werden wir sehr ernsthaft und konzentriert führen müssen. 3 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Hochschulpolitik Pro & Contra: Bessere Bildung durch Gebühren? Zwei Meinungen: „Familienpolitisch der helle Wahnsinn“ – „Studienwunsch wird ernsthafter geprüft“ (ul) Von 2007 an sollen Studierende in Niedersachsen für das Studium bezahlen. Studienbeiträge führen zu mehr Wettbewerb und Qualität ist das Kernargument der Befürworter. Gegner befürchten, dass begabte junge Menschen vom Studium abgehalten werden. Auch an der Universität Osnabrück sind Professoren und Studierende geteilter Meinung. Fragen an den Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Uwe Hoppe und den Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Christian von Bar ? Herr Prof. Hoppe, Sie haben in Göttingen studiert. Wie wären Sie als Student zurechtgekommen, wenn es damals schon Studienbeiträge gegeben hätte? Hoppe: Ich bekam BAföG, elterliche Unterstützung und arbeitete im Hauptstudium als wissenschaftliche Hilfskraft. Damit wäre ich auch mit Studiengebühren finanziell zurecht gekommen. Zudem hatte ich die Möglichkeit, in den Semesterferien bei einer Bank zu arbeiten. ? Wofür sollte die Universität die Studienbeiträge verwenden? Hoppe: Ausschließlich zur Verbesserung der Studienbedingungen. Wünschenswert sind kleine Lerngruppen, Tutorenprogramme, eine bessere Ausstattung der Bibliotheken. Der Prüfungsprozess muss beschleunigt werden, damit wir zu kürzeren Studienzeiten kommen. Auch in die fachbezogene Studienberatung müssen wir investieren, damit keine falschen Studienentscheidungen getroffen werden. Nicht zuletzt werden die Studierenden auch fordern, die Studieninhalte stärker auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes auszurichten. ? Sind Studienbeiträge nicht unsozial? Hoppe: Selbstverständlich muss die Sozialverträglichkeit sichergestellt werden. Auch Härtefallregelungen müssen greifen. Darüber hinaus brauchen wir die Entwicklung einer Stipendienkultur. Da sind besonders auch die Unternehmen gefragt. Jeder der zum Studium geeignet ist, muss studieren können. Vielfältige Finanzierungsmodelle sind aktuell im Gespräch. ? Warum sind Sie für die Einführung von Studienbeiträgen? Hoppe: Mit den Einnahmen können die Hochschulen das Lehrund Dienstleistungsangebot für die Studierenden verbessern. Bedingung ist, dass der Staat sich nicht aus seiner Finanzierungsverpflichtung zurückzieht und die Studiengebühren ohne Abstriche den Hochschulen zur Verfügung stehen. Wenn der Student zahlt, ? darf er dann auch mehr Leistung erwarten? Hoppe: Wenn Studierende sich als zahlende Kunden begreifen, dann werden die Ansprüche wachsen. Wir werden uns damit beschäftigen müssen, welche Standards in der Qualität der Dienstleistungen an unserer Universität zu setzen sind. ? Wird sich das Studierverhalten ändern? Hoppe: Ein Beispiel aus meinem Fach: Viele die heute ohne echte innere Überzeugung in den Wirtschaftswissenschaften landen, werden ihre Studienentscheidungen ernsthafter prüfen und dann unter verbesserten Studienbedingungen auch ernsthafter studieren. Müssen nicht einzelne ? Fächer durch die Gebühren mit einem Studierendenschwund rechnen? Hoppe: Ich bin für differenzierte Studiengebühren, die sich an der Attraktivität und Qualität des jeweiligen Studiengangs orientieren. Unterschiedliche Preise sind im Wettbewerb ein wichtiger Indikator, wie die Studierenden die Lehrangebote wahrnehmen und bewerten. An einen Schwund glaube ich – nach einer Umstellungsphase – nicht. Das wäre auch fatal: Deutschland braucht viele gut ausgebildete junge Menschen. ? Herr Prof. von Bar, Sie haben in Freiburg, Kiel und Göttingen studiert. Wie wären Sie als Student zurechtgekommen, wenn es damals schon Studienbeiträge gegeben hätte? Von Bar: Mühsam. Meine Eltern haben mir mein Studium finanziert. Ein Job nebenbei hätte das Studium wesentlich verlängert. Sind Studienbeiträge ? unsozial? Von Bar: Studierende, die vom Elternhaus finanziell gut ausgestattet sind, haben künftig einen großen Vorteil. Wer mühsam dazuverdienen und am Anfang seiner Karriere – zum Beispiel als Referendar und junger Familienvater – Kredite zurückzahlen muss (auch für den Ehepartner, der sich um die Kinder kümmert), steht schlecht dar. Familienpolitisch ist dies der helle Wahnsinn. Und die 500 Euro werden erst der Anfang sein. Ich wage die Vorhersage, dass sich die Gebühren in wenigen Jahren für einige Studiengänge verzehnfachen werden. Warum sind Sie gegen ? Studienbeiträge? Von Bar: Wenn wir über Studiengebühren diskutieren, werden englische und amerikanische Universitäten als Beispiele herangezogen. Dort findet aber eine Intensität der Ausbildung statt, von der wir weit entfernt sind und die sich auch nach Einführung von Studienbeiträgen nicht einstellen wird. Im Übrigen ist unsere Ausbildung viel besser als ihr Ruf. In Zukunft werden vermutlich die Fakultäten gewinnen, die die höchsten Beiträge verlangen. So werden sich wieder soziale Netzwerke bilden, Inseln der Reichen und der Armen, die leistungsunabhängig über Karriere entscheiden. Studienbeiträge sind der Einstieg in ein anderes System. Wissen und Wissensmehrung werden quantifiziert. Große Fächer werden als Gebührenquelle interessant, kleine Fächer sterben aus. Das ist eine Art von Wettbewerb, die mir große Sorgen macht. Braucht die Universität ? Osnabrück die Studienbeiträge nicht dringend zur Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen? Von Bar: Zunächst einmal glaube ich kaum, dass die Gebühren langfristig an die Universität fließen. Erhalten wir die Studienbeiträge, dann wird der Geldzufluss vermutlich an anderer Stelle gekürzt, wie bei der so genannten Eliteförderung, dem wahrscheinlich größten Sparprogramm, das je die deutschen Universitäten heimgesucht hat. – Sicherlich können die Studienbedingungen verbessert werden. Steht mehr Geld zur Verfügung, würde ich mehr Personal einstellen, um eine intensivere Ausbildung auch in Kleingruppen zu gewährleisten. Der zahlende Student als ? Kunde, der Leistung erwartet. Wäre das nicht auch ein Ansporn für die Lehrenden, die Qualität der Lehre zu verbessern? Von Bar: Ich bin weder Anbieter einer Dienstleistung noch ist der Student mein Kunde. Ich fühle mich nicht dem Markt verpflichtet sondern der wissenschaftlichen Wahrhaftigkeit. Ich betreue meine Studierenden nach bestem Gewissen. Ich werde mich keinen Zeitströmungen unterwerfen und auch meine Forschungsinteressen nicht an „Kunden“ ausrichten. Ich bin nicht käuflich. Wird ein Studierender ? angesichts der Beiträge seinen Studienwunsch nicht ernsthafter prüfen und eventuell auch kürzer studieren? Von Bar: Das mag durchaus sein. Dennoch: Bildung muss weiterhin ein frei zugängliches Gut sein. Eine Universität ist eben nicht dasselbe wie ein öffentliches Schwimmbad. Forschung - Lehre - Studium 4 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 DBIS: Die Datenbank der Datenbanken Innovation: Universitätsbibliothek wird Partner des Datenbank-Infosystems Von Dr. Jost Hindersmann Nachdem unsere Universitätsbibliothek (UB) bereits seit letztem Jahr an der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) mitarbeitet, beteiligt sie sich nun auch am DatenbankInfosystem (DBIS). DBIS ist ein kooperativer Service zur Nutzung wissenschaftlicher Datenbanken, an dem zurzeit über 30 Bibliotheken mitarbeiten. DBIS bietet frei verfügbare Datenbanken zusammen mit den von der UB lizenzierten Datenbanken unter einer gemeinsamen Oberfläche an. Derzeit sind in DBIS bereits über 1.500 frei zugängliche Datenbanken verzeichnet. Aufgenommen werden Datenbanken unterschiedlicher Art, beispielsweise Aufsatzdatenbanken (aber keine Aufsätze), Biographische Datenbanken, Buchhandelsverzeich- Wissenswert Wie frei ist der menschliche Wille? (os) Entgegen unserem intuitiven Eindruck weisen neurowissenschaftliche Erkenntnisse auf die Möglichkeit hin, dass wir keinen freien Willen haben. Welche Konsequenzen hätte dies für unser Menschenbild und für unsere Auffassung von Schuld und Verantwortung? Antworten auf solche und ähnliche Fragen versuchte die 6. Jahrestagung der deutschsprachigen Evolutionspsychologie vor kurzem zu geben. Veranstaltet wurde das dreitägige Symposium von der Forschernachwuchsgruppe des Fachbereichs Humanwissenschaften unter Leitung des Psychologen Dr. Athanasios Chasiotis. Die Themen der Tagung reichen von evolutionspsychologischen und -biologischen Beiträgen bis zu Referaten aus der evolutionären Medizin, Soziologie und Pädagogik. Darüber hinaus diskutierten Wirtschafts-, Literatur-, Rechts- und Geschichtswissenschaftler. nisse, Fachbibliographien, Faktendatenbanken, Wörterbücher und andere Nachschlagewerke. Nicht aufgenommen werden E-Books, einzelne Zeitschriften, allgemeine Literaturlisten und Linksammlungen. Man kann zwischen einer Fachübersicht und einer alphabetischen Liste der Datenbanken wählen. Natürlich gibt es auch eine schnelle sowie eine erweiterte Suchfunktion. Zu jeder Datenbank ist eine kurze Inhaltsbeschreibung vorhanden, so dass man gleich feststellen kann, ob diese Datenbank den Bedürfnissen entspricht. Die Zugangsmöglichkeiten werden wie bei der EZB mit Ampel ähnlichen Farbsymbolen angezeigt: Grün signalisiert freien Zugriff. Gelb zeigt an, dass der Zugang nur für Angehörige der Universität freigeschaltet ist. Orange schließlich weist darauf hin, dass es sich um Datenbanken handelt, die nur an Einzelplätzen benutzt werden können. DBIS ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu Digitalen Bibliothek. Der Zugang zu DBIS erfolgt über die Homepage der UB (www.ub.uni-osnabrueck. de) unter dem Menüpunkt DBIS. Der Autor ist Fachreferent und Beauftragter für Elektronische Informationsdienste an der Universitätsbibliothek. „Moot is to meet and compete“ Osnabrücker Studierende im European Law Moot Court-Regionalfinale (os) Verstößt die Erbringung öffentlicher Dienstleistungen im Bereich des Naturschutzes gegen EG-Recht? In der „European Law Moot Court Competition“, einem internationalen Studentenwettbewerb, werden solche fiktiven Fälle zum Europarecht als simulierte Gerichtsverhandlung ausgetragen. Die Teams vertreten in der Rolle von Anwälten die Parteien eines Rechtsstreits vor dem Europäischen Gerichtshof. Veranstalter ist die „European Law Moot Court Society“, eine 1988 von Studierenden gegründete Vereinigung. Ein vierköpfiges Team der Universität Osnabrück qualifizierte sich unter 98 Bewerbern für das Regionalfinale in New York. Das Studententeam des Fachbereichs Rechtswissenschaften bilden Michael Betzinger, Daniela Heinemann, Andreas Leonhardt und Catharina Meyer-Bolte. Sie wurden aus zahlreichen Bewerbern ausgewählt und nahmen die Bearbeitung des Falls unter Anleitung des Osnabrücker Rechtswissenschaftlers Prof. Dr. Oliver Dörr in Angriff. Im November reichten sie ihre vorbereitenden Schriftsätze ein. „Dass wir es schaffen können, war nicht selbstverständlich. Denn immerhin konnten sich nur 48 Teams für die insgesamt vier Regionalentscheidungen qualifizieren“, erklärt Anita Schmitz, die als Wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Dörr das Team betreut. New York, New York: Die Osnabrücker Teilnehmerinnen und Teilnehmer Daniela Heinemann, Catharina Meyer-Bolte, Anita Schmitz, Michael Betzinger, Andreas Leonhardt (von links). Foto: privat Also auf nach New York: „Wir haben uns riesig gefreut, an einer solch weltweit bekannten Universität wie der New York University unsere Plädoyers halten zu dürfen“, erzählt Daniela Heinemann. Im Regionalfinale trat die Gruppe gegen elf weitere Teams aus aller Welt, unter anderem aus Stockholm, Boston, Leuven, Kopenhagen und London an. Zahlreiche Sponsoren, darunter die Schindhelm Rechtsanwaltsgesellschaft mbH und das Institut für Mittelstandsfragen der Universität, die großes Interesse an der Teilnahme des Osnabrücker Teams zeigen, ermöglichte den Studenten die Reise. Gewonnen hat letztlich das Team aus Harvard. Doch für die Osnabrücker ist ihr Ausscheiden kein Grund, um in Depressionen zu versinken. „Wer gegen Harvard verliert, muss sich nicht schämen. Wir haben uns gut geschlagen und viele Erfahrungen sammeln können. Ein Plädoyer auf Englisch und Französisch zu halten und das vor Professoren und anderen Rechtswissenschaftlern aus aller Welt ist schon eine Herausforderung“, so Michael Betzinger. Und schließlich war die Reise zum „Big Apple“ und zu einer renommierten Universität bereits Ausgleich genug. Was bleibt von den Erlebnissen? "Der Slogan der European Moot Court Competition kann absolut bestätigt werden. „Moot is to meet and compete!" 5 Wissenswert Fach Medien sucht Unterstützer (ul) Was haben eine Producerin der Sesamstraße, ein Medienforscher der Deutschen Welle oder ein ehemaliger Medienstaatssekretär gemeinsam? Sie alle haben in den vergangenen 30 Jahren im Fach Medien der Universität Osnabrück gelehrt, studiert oder gearbeitet. Mit rund vier Dutzend weiteren Medienvertretern gehören sie zu dem "Verein der Freunde und Förderer des Faches Medien an der Universität Osnabrück", der jetzt auf Initiative von Prof. Dr. Wolfgang Becker gegründet wurde. Der Verein will vor allem in Lehre und Forschung die Verbindung zur Berufspraxis fördern. Angedacht sind Vorträge, Exkursionen, Podiumsdiskussionen, Workshops, aber auch die Vermittlung von Praktika und möglicherweise die Vergabe eines Förderpreises. Weitere Informationen: Tel. 0541-969-4332; e-mail: [email protected] Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Forschung - Lehre - Studium Ungeahnte Möglichkeiten DFG bewilligt dem Transferbereich 13 ein neues Forschungsprojekt (os) Lasertechnik bietet ungeahnte Anwendungsmöglichkeiten. Mit der Bewilligung eines neuen Industrie-Transferprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) werden in den kommenden drei Jahren im Transferbereich 13 „Optische Anwendungen oxidischer Kristalle“ im Fachbereich Physik neue Systeme für die Erzeugung von ultraviolettem Laserlicht erforscht. Zum Hintergrund: Mit Hilfe von Transferbereichen will die DFG die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und der Industrie fördern. An der Universität Osnabrück konnte der Fachbereich Physik seit der Einrichtung des Transferbereichs im Jahr 1999 bereits eine Reihe von Kooperationen mit der Industrie begründen. Die Ergebnisse sind heute schon in verschiedenen Produkten sichtbar. So konnte ein magnetooptischer Sensor entwickelt und Laser: Die neue Technik bietet auch für die Praxis viele Möglichkeiten der Anwendung, weiß Juniorprofessor Dr. Mirco Imlau. Foto: Elena Scholz die Lebensdauer von Lasersystemen im grünen und blauen Spektralbereich deutlich verbessert werden. Das neue Transferprojekt beschäftigt sich mit Lasersystemen, mit denen intensives ultraviolettes Laserlicht (UV-Licht) erzeugt werden kann. Neben den bereits weit verbreiteten Lasersystemen, die Alles unter einem Dach vereint ELSI soll eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen Europas werden (os) Es ist ein ehrgeiziges und weit gefasstes Bestreben: Das European Legal Studies Institute der Universität Osnabrück überwindet die traditionelle Trennung von öffentlichem Recht und Privatrecht. Es bietet unter einem Dach europäisches Privatrecht und europäisches öffentliches Recht mit dem gemeinsamen Schwerpunkt der Rechtsvergleichung. Am Montag, 25. April, findet die feierliche Eröffnung des European Legal Studies Institute in dessen Räumlichkeiten statt. In zwei Abteilungen weist das Institut vier Lehrstühle in den Bereichen Deutsches Bürgerliches Recht, Europäisches und Internationales Privatrecht, Rechtsvergleichung, Deutsches und Europäisches Verwaltungsrecht, Deutsches Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht auf. Es verfügt über eine beachtliche Bibliothek mit ca. 60.000 Bänden und ist Europäisches Dokumentationszentrum. Hervorgegangen ist das ELSI aus den Instituten für Europarecht und Internationales Privatrecht & Rechtsvergleichung. Initiatoren waren der Osnabrücker Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Christian von Bar und Prof. Dr. Jens-Peter Schneider, die weiteren Lehrstühle sind mit Prof. Dr. Oliver Dörr, LL.M. (Lond.) und Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel besetzt. Das Institut mit seinen über 50 Mitarbeitern aus 14 Nationen soll zu einer der wichtigsten Forschungseinrichtungen in Europa avancieren. Es verfolgt dabei auf rechtsvergleichender Grundlage einen gemein-europäischen Forschungsansatz an dessen Ende die Fragen nach der Koordinierung und Harmonisierung der über 25 Jurisdiktionen und des Gemeinschaftsrechts in Europa stehen. Darüber hinaus ist das ELSI Geschäftssitz einer der größten rechtswissenschaftlichen Forschungsgruppen in Europa, der "Study Group on a European Civil Code". Hierzu gehört ein europäisches Forschungsteam, das seit 1999 auf dem Gebiet der außervertraglichen Schuldverhältnisse arbeitet. Die Forschungsergebnisse des Instituts werden regelmäßig in den institutseigenen Schriftenreihen sowie in Büchern und Fachzeitschriften veröffentlicht und werden insbesondere in die Lehre eingebracht. Ferner ist das Institut an Arbeitsdokumenten und Studien für das Europäische Parlament und die Europäische Kommission beteiligt. Zur feierlichen Eröffnung sind 160 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft geladen. Prof. Dr. Ninon Colneric, Richterin am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften, wird zu diesem Anlass einen Vortrag zu der ‚Rolle der Rechtsvergleichung in der Praxis des EUGH' halten. rotes oder grünes Laserlicht emittieren, spielen Systeme zur Erzeugung von UV-Licht in der heutigen Industrie eine besondere Rolle: „UV-Licht wird zum Beispiel in der Druckindustrie zur Belichtung von Druckplatten oder bei der Photolithographie zur Herstellung integrierter elektronischer Schaltkreise benötigt“, so der Sprecher des Transferbereichs, Juniorprofessor Dr. Mirco Imlau. Generelles Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Lebensdauer und den Wirkungsgrad der Lasersysteme für bestehende und auch für zukünftige Anwendungen mit ultraviolettem Laserlicht zu verbessern. Intensives ultraviolettes Laserlicht entsteht in Kristallen mit nichtlinearen optischen Eigenschaften. Imlau: „Im Betrieb sind diese Kristalle sehr hohen Lichtleistungen dauerhaft ausgesetzt und erleiden im Langzeitbetrieb Schädigungen an der Oberfläche und im Volumen.“ In der Kooperation zwischen der Laserindustrie und dem Fachbereich stehen diese Kristallschädigungen im Mittelpunkt. Materialschädigungen durch Lichtbestrahlung, speziell durch ultraviolettes Laserlicht, sind dabei ein weitreichendes Forschungsgebiet. Besonders interessant sind daher auch Untersuchungen an Kristallen, die in zukünftige Generationen von Lasersystemen eingesetzt werden können, erklärt Imlau. Auf der Basis des laufenden Forschungsvorhabens konnte hierfür bereits eine weitere Kooperation mit der Industrie begründet werden. Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Praktikumsangebote und mehr Broschüre „Go!“ erschienen – Schwerpunkte Bachelor und Master (os) 86 Profile von Firmen, Institutionen und Non-ProfitUnternehmen auf insgesamt 88 Seiten. Aber das ist nur ein Highlight der jetzt erschienenen Broschüre „GO!“ für Studierende aller Osnabrücker Hochschulen. Redaktionell nimmt das Heft die Schwerpunktthemen Bachelor und Master-Studienreform, sowie Existenzgründung und Auslandsaufenthalte ins Visier. Herausgegeben wird „GO!“ von der Universität Osnabrück, der Fachhochschule, der Katholischen Fachhochschule Norddeutschland sowie der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Neben der großen Fülle von Praktikumsangeboten empfiehlt sich ein näherer Blick auf die vielen Möglichkeiten, in den vertrete- rauf hin, dass neben Praktikumsangeboten viele Unternehmen der Region planen, zahlreiche Absolventinnen und Absolventen einzustellen: „GO! soll den Studierenden zeigen, welche vielfältigen beruflichen Perspektiven sich Hochschulabsolventen in unserer Region bieten“, betont der Arbeitsmarktexperte. Neben bekannten regionalen Arbeitgebern und Institutionen, wie Karmann, Schoeller, Hellmann, präsentieren nen Unternehmen und Institutionen auch Abschlussarbeiten zu schreiben“, hebt Dr. Gisela Danz, die Leiterin der Zentralen Studienberatung von Universität und Fachhochschule (ZSB) hervor. Tim Frerichs vom Hochschulteam der Agentur für Arbeit weist da- Universität kann ehemaliges Möbelhaus nutzen (os) Vor kurzem hat das Land Niedersachsen das ehemalige Möbelhaus Sandkühler an der Ecke Kommenderiestraße/ Süsterstraße erworben. Nach einer Umbauphase soll dort das European Legal Studies Institute (ELSI) der Universität untergebracht werden. Seit längerem liefen die Verhandlungen über den Erwerb zwischen dem Land Niedersachsen und dem Eigentümer des Gebäudes. Das in mehreren Abschnitten errichtete Gebäude war über viele Jahrzehnte als Möbelhaus genutzt worden. Die Hauptnutzfläche beträgt 2.500 Quadratmeter. sich zahlreiche mittelständische Unternehmen. Lesenswert wird das Heft durch mehrere Interviews und Erfahrungsberichte von Studierenden zu Praktikum bzw. Studium im Ausland. Die ersten Tage nach Auslieferung zeichnet sich bereits eine große Resonanz ab. „Das Heft kommt wieder sehr gut an“, erklärt Danz. „Wir bekommen immer wieder von den Studierenden gesagt, dass so etwas bislang gefehlt hat.“ Die Broschüre liegt in allen drei Hochschulen aus und ist in der ZSB sowie im BIZ der Arbeitsagentur Osnabrück kostenlos erhältlich. Anspruchsvoller Titel Mehr Raum für das ELSI Das ehemalige Möbelhaus Sandkühler. Foto: Elena Scholz 6 Vorgesehen ist neben einem Hörsaal, einem Multimediakonferenzraum und Diensträumen auch Bibliotheksfläche für das ELSI, erklärt der Architekt und Bauplaner der Universität Osnabrück, Andreas Henemann. Laut Aussage des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) könne der Umbau bereits 2006 beginnen, „falls alles glatt liefe“. Der Geschäftsführende Direktor des Instituts, Prof. Dr. Dr. h. c. Christian von Bar, freut sich über die neuen Räumlichkeiten: „Dass dieser Erwerb gelungen ist, ist eine kleine Sensation, die wir Herrn Künzel, Herrn Rollinger und dem großen Einsatz der Landesregierung zu verdanken haben. Nun ist es an uns, daraus ein Zentrum zu machen, das den Namen Osnabrücks in die Welt trägt.“ „In diesem Gebäude kann die Universität das ELSI unter einem gemeinsamen Dach unterbringen, eine der ganz wichtigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der beteiligten Wissenschaftler und Studierenden“, betont Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger. Universität ernennt Universitätsmusikdirektorin (os) Frau Universitätsmusikdirektorin (UMD) – was verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung? „Es ist ein alter akademischer Titel, der Musikwissenschaft und Musikpraxis miteinander verbindet“, erklärt Dr. Claudia Kayser-Kadereit. Seit kurzem trägt die Musikpädagogin an der Universität diesen Titel. Kayser-Kadereit studierte von 1981 bis 1989 die Fächer Schulmusik, Musikwissenschaft, Geschichte, Germanistik und Altphilologie an der Musikhochschule Frankfurt a.M. und den Universitäten Mainz und Frankfurt a.M. Nach ihrem Abschluss war sie zunächst als Hochschulassistentin, an Musikschulen und im Schuldienst tätig. In ihrer 1999 eingereichten Dissertation beschäftigte sich die gebürtige Hannoveranerin mit dem sinfonischen Laienorchester und seinen orchesterpädagogischen Strukturen. Seit 1992 lehrt sie als wissenschaftlichkünstlerische Mitarbeiterin im Fach Musik / Musikwissenschaft der Universität Dirigieren, Arrangement, Instrumenten- und Repertoirekunde, Instrumentation und Geschichte der Musikerziehung. 1993 baute sie das Sinfonieorchester „Collegium musicum“ neu auf. Jedes Jahr veranstaltet das Ensemble mehrere Konzerte in der Reihe Universitätsmusik, die maßgeblich von Kayser-Kadereit mitverantwortet wird. „Der Titel des UMD signalisiert in Fachkreisen nach außen sofort, dass es bei uns ein reges, Ernennung: Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger übergibt Dr. Claudia KayserKadereit die Ernennungsurkunde. Foto: Elena Scholz an die Fachwissenschaft angebundenes musikpraktisches Leben gibt, und das bieten wir in der Tat mit sechs großen Ensembles in Klassik und Jazz für die Studierenden und der Konzertreihe „Universitätsmusik“ für die interessierte (Hochschul-)Öffentlichkeit,“ so Kayser-Kadereit. Für die Zukunft geplant sind unter anderem intensivere Kontakte zu anderen Hochschulen mit vergleichbarer Struktur. Ferner wird darüber nachgedacht, inwieweit sich die Universitätsmusik künftig auch beispielsweise in der Alumni-Pflege engagieren kann. 7 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Forschung - Lehre - Studium Philosophisches nach dem Sonntagsfrühstück Neu gegründetes „Philosophisches Café” soll als Diskussionsforum allen Interessierten offen stehen (os) Hin und wieder geht es nachdenklichen Menschen um die großen Fragen des Seins und der Existenz. Aber dadurch sollte sich niemand abschrecken lassen, denn im neu gegründeten „Philosophischen Café“ werden alle Themen so behandelt, dass auch Nichtphilosophen damit etwas anfangen können. Angeboten werden Diskussionsrunden für Interessierte. Drei Hochschulprofessoren hatten die Idee für das ungewöhnliche Experiment. Die Professoren Dr. Arnim Regenbogen, Dr. Harald Kerber und der an der HumboldtUniversität in Berlin lehrende Sportphilosoph Dr. Elk Franke. Ihr gemeinsames Ziel ist es, philosophische Themen allgemeinverständlich im Kreis von Interessierten zu erörtern. „Dabei geht es uns keinesfalls darum, hoch wissenschaftliche Vorträge vor einem ausgesuchten Experten-Publikum zu halten“, so Regenbogen. „Wir wollen vielmehr nur Anregungen geben, die sozusagen als Initialzündung für spannende Diskussionen dienen.“ So verstehen die drei sich weniger als Lehrende denn als Moderatoren. Am 24. April geht es im Schiller-Jahr zunächst einmal um den berühmten Marbacher Denker und Dichter. Dabei stellen die Veranstalter vor allem den Einfluss Schillers als ein Wegbereiter der Moderne zur Diskussion. Doch das ist nur der Anfang. Bereits geplant sind weitere Veranstaltungen zu Themen wie beispielsweise das philosophische Problem der Theodizee, das am 5. Juni im Stadtgalericafé auf dem Programm steht. Und auch für weitere Veranstaltungen existieren bereits verschiedene Themenvorschläge. Bewusst gewählt wurde übrigens die Tageszeit: Nicht spät abends oder gar nächtens finden die Runden statt, sondern stets an Sonntagen um 11.15 Uhr. Nachdenken über Philosophisches Abbildung: Verlag C.H. Beck, München „Insel der Erholung“ MTV Campus Invasion kommt in den Schlosspark Wissenswert Von Stefan Berendes „Job & Karriere“ lockt im Sommersemester wieder mit einem vielfältigem Angebot (os) Für das laufende Sommersemester bieten die gemeinsame Zentrale Studienberatung von Universität Osnabrück und Fachhochschule Osnabrück (ZSB) sowie das Hochschulteam der Agentur für Arbeit, Osnabrück und die Psychosoziale Beratungsstelle des Studentenwerks Osnabrück ein vielseitiges Programm mit insgesamt 20 Veranstaltungen an. Die Reihe „Job & Karriere“ wendet sich an Studierende aller drei Hochschulen in Osnabrück und beginnt Mitte April. Auch die Katholische Fachhochschule Norddeutschland (KFH) und die drei Allgemeinen Studierendenausschüsse (AStA) vor Ort unterstützen die Veranstaltungsreihe. Ein umfangreicher Adress-Service mit Auflistung vieler weiterer Einrichtungen, die wichtige Partner auf dem Weg zum berufsqualifizierenden Eigenprofil sein können, rundet das Heft ab. Die Bro- schüre mit sämtlichen Veranstaltungen liegt überall in den drei Hochschulen, in der ZSB sowie in der Agentur für Arbeit aus. Telefon-Hotline: 0541/ 9694139/-4999 (Zentrale Studienberatung). Im Internet ist das Programm unter www.uni-osn abrueck.de/job.html sowie unter www.arbeitsagentur.de (Suchwort „Hochschulteam Osnabrück“ eingeben) zu finden. Eine der seltenen Inseln der Erholung für Studierende ist im derzeitigen Dschungel der Kürzungen, Einschnitte und Umwälzungen die MTV Campus Invasion, eine große Konzertveranstaltung des Musiksenders MTV, die sich bei Studierenden in ganz Deutschland schon seit Jahren wachsender Beliebtheit erfreut und direkt auf dem jeweiligen Uni-Campus ein Großkonzert mit einem halben Dutzend national und international bekannter Interpreten bietet - kein Wunder, dass die letztjährige MTV Campus Invasion in Bielefeld auch Scharen von Osnabrücker Studierenden anzog. Für den AStA war das Grund genug, sich in diesem Jahr um die Veranstaltung zu bewerben: Nach Absprache mit dem Präsidium trieb Kulturreferent Volker Arnke die Bewerbung mit Feuereifer voran und letztendlich auch zum Erfolg: Trotz harter Verhandlungen mit der Stadt und gegen hochkarätige Mitbewerber wie Münster gelang es, die begehrte Veranstaltung nach Osnabrück zu holen. Fazit: Am Samstag, 3. Juli, werden unter anderem das „Farin Urlaub Racing Team“, „Silbermond“, „Fettes Brot“, „Gentleman“ und „Moneybrother“ im sicherlich ausverkauften Schlossgarten für Stimmung sorgen. Karten dafür sind schon erhältlich! Studierende und Schüler erhalten sie nach Vorlage des Studenten- oder Schülerausweises zum Vorzugspreis von 16 Euro während der regulären Sprechzeit im AStA. Weitere Informationen zur Veranstaltung unter www.asta.uni-osnabrueck.de und natürlich unter www.mtv.de/campus Der Autor ist AStA-Referent für Öffentlichkeit. an der Universität. Forschung - Lehre - Studium 8 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Abenteuer mit glücklichem Ausgang Wissenswert Erste Absolventin des „verona“-Programms erhielt ihr Abschluss-Zertifikat Interessantes zum Schiller-Jahr 2005 (os) Zunächst klang es nach einem Abenteuer mit ungewissem Ausgang, aber auch Abenteuer enden manchmal mit Erfolg, insbesondere, wenn das Unterfangen den Namen einer oberitalienischen Stadt trägt. Im Sommersemester 2003 überlegte Maren Mithöfer, Studentin der Literaturwissenschaft/Anglistik, ob es ihr gelingen könnte, neben ihrem Fachstudium am neu eingerichteten Zusatzqualifikationsprogramm „verona“ erfolgreich teilzunehmen. Jetzt, nach bestandener Magistraprüfung, überreichte ihr als erster Absolventin dieses Programmes der Präsident der Universität Osnabrück, Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger, das Abschlusszertifikat. Das Zusatzqualifikationsprogramm „verona“ richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen und ermöglicht den Erwerb eines individuellen Kompetenzprofils. Die teilnehmenden Studierenden, inzwischen mehr als 200, können über mehrere Semester Veranstaltungen aus sieben Qualifikationsfeldern wählen (Information/Kommunikation, Orientierung, Glücklicher Ausgang: Maren Mithöfer erhielt von Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger ihr Abschlusszertifikat. Zu den Gratulanten gehörte auch die Projektkoordinatorin Christiane Tillner. Foto: Elena Scholz Praxis, Persönlichkeit, Internationalität, Unternehmerisches Denken, Karriere). Erfolgreiche Teilnahmen werden im „verona“-Stu- dienbuch bescheinigt und dokumentieren schließlich ein besonderes persönliches Kompetenzprofil. Unabdingbare Voraus- Wissenswert Info-Veranstaltungen des Akademischen Auslandsamtes 12. April, 3. Mai, 24. Mai, 7. Juni, 5. Juli jeweils um 12 Uhr, Raum 11/217 (Schloss-Hauptgebäude) Erstberatung inklusive Übersicht über Bewerbungstermine In dieser Veranstaltung werden grundsätzliche Informationen zu einem Studium/Praktikum im Ausland, dessen Vorbereitung und Planung etc. sowie zu den verschiedenen Förderungsmöglichkeiten und Bewerbungsterminen gegeben. Es wird daher empfohlen, diese Veranstaltung vor einem persönlichen Beratungsgespräch zu besuchen. Termine jeweils dienstags: 14. April, 28. April 2005, 9. Juni 12 Uhr, Raum 11/211 (SchlossHauptgebäude): Förderungsmöglichkeiten für Studienaufenthalte in Frankreich, Belgien, der Schweiz, Italien, Spanien (einschließlich Partneruniversitäten und Sokrates/Erasmus-Programm) Diese Veranstaltung setzt den Besuch der Erstberatung voraus. Es wird noch einmal explizit auf den romanischen Sprachraum eingegangen. 21. April, 26. Mai, 16. Juni 12 Uhr, Raum 11/211 (SchlossHauptgebäude): Förderungsmöglichkeiten für Studienaufenthalte in Großbritannien, Irland, USA, Kanada, Australien, Neuseeland (einschl. Partneruniversitäten und Sokrates/Erasmus-Programm) Diese Veranstaltung setzt den Besuch der Erstberatung voraus. Es wird noch einmal explizit auf den englischen Sprachraum eingegangen. 14. Juni, 21. Juni, 12 Uhr, Raum 11/217 (Schloss-Hauptgebäude): Wie bewerbe ich mich richtig um ein Stipendium beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD)? Montag, 9. Mai, 14 Uhr, Erweiterungsgebäude, Seminarstraße 20, Raum 15/111: Studieren in Neuseeland – Informationsveranstaltung (os) Er war Dichter, Historiker und Philosoph. Friedrich Schiller starb vor 200 Jahren mit nur 46 Jahren. Anlässlich des Gedenkjahres bietet der Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft eine Reihe von interessanten Vorträgen unter dem Stichwort „Schiller im Kontext von Literatur, Kultur und Medien“ an. So wird Apl. Prof. Dr. Ortrun Niethammer am 21. April um 20 Uhr über „Das verschleierte Bild zu Sais“ referieren. Am 28. April spricht Prof. Dr. Heinrich Mohr über „Wilhelm Tell - Politischer Mord und Revolution. Apl. Prof. Dr. Rolf Düsterberg referiert über „Wilhelm Tell als NS-Propaganda? Die Verfilmung von 1934“. Die Vorträge beginnen jeweils um 20 Uhr (Ausnahme: 25. Mai, Beginn ist um 19.30 Uhr) im Alten Kreishaus, Raum 41/112. setzung: „verona“-Mitglieder benötigen ein Plus an Motivation, Engagement und Durchhaltevermögen; Tugenden, die schon für sich genommen jeden zukünftigen Arbeitgeber interessieren sollten und die zeigen, „verona“-Absolventinnen und -Absolventen sind besondere Persönlichkeiten. Maren Mithöfer ist sicher, dass ihr das Zertifikat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt sichern wird: „Da ich in den Verlagsbereich möchte, glaube ich, durch mein individuelles Kompetenzprofil besser gerüstet zu sein.“ Für die junge Literaturwissenschaftlerin hat sich der zusätzliche Aufwand bereits gelohnt, wie der Verlauf erster Bewerbungsgespräche zeigt. Und für die Projektmanagerin Christiane Tillner und den Stabsstellenleiter Dr. Hans-Jürgen Unverferth heißt es dagegen, nun nicht mehr vordringlich unter Studierenden für das Programm zu werben, sondern es klar und prägnant potentiellen Arbeitgebern vorzustellen. Dies ist den beiden besonders wichtig. 9 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Forschung - Lehre - Studium Experte auf dem Gebiet der Medienforschung Fachbereich Sozialwissenschaften: Prof. Dr. Bernd-Peter Lange in den Ruhestand verabschiedet (os) Über lange Jahre hat Prof. Dr. Bernd-Peter Lange den Fachbereich Sozialwissenschaften geprägt. Nun wurde er in den Ruhestand verabschiedet Seine Abschiedsvorlesung widmete er dem Gebiet, auf dem er deutschlandweit als Experte gilt, nämlich der „Medienkonkurrenz und Medienkonzentration“. Nachdem Lange 1971 Assistenzprofessor an der Freien Universität Berlin geworden war, wurde er 1974 an die Universität Osnabrück auf eine Professur für Wirtschaftstheorie berufen. Als Mitglied des Gründungsausschusses hat er sich für interdisziplinäres und projektorientiertes Lernen eingesetzt. Von 1985 bis 1987 war er Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften. Die Forschungsinteressen von Lange gelten Wettbewerbs- und Konzentrationsprozessen in Wirt- schaft und Medien sowie Fragen der Technikfolgenabschätzung. Um die Leitung des Europäischen Medieninstituts in Düsseldorf wahrzunehmen, war der Wissenschaftler von 1993 bis 1999 beurlaubt. Die Aufgaben des Instituts sind interdisziplinäre vergleichende Medienforschung, Beobachtung der Medien bei Wahlen in Zentral- und Osteuropa sowie die Durchführung der Jahrestagung des Europäischen Film- und Fernsehforums. Seine vielfältigen Verdienste bei der Einführung neuer Medien und der Herausbildung unabhängiger Medien insbesondere in Zentralund Osteuropa wurden 2001 durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse gewürdigt. Neben dem Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Roland Czada, dankte auch Universitätspräsident Prof. Dr.Ing. Claus Rollinger Lange für sein außergewöhnliches Engagement für die Hochschule. Im Ruhestand: Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger (links) und der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Roland Czada (rechts) sprachen bei der Verabschiedung von Prof. Dr. Bernd-Peter Lange (Bildmitte). Foto: Elena Scholz Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 10 Forschung für Fußgänger ohne Vorkenntnisse Einsteinjahr 2005: Neue Vortragsreihe der Physik richtet sich bewusst an die breite Öffentlichkeit (os) Im Jahre 1905 lieferte Albert Einstein mit vier bahnbrechenden Arbeiten in völlig unterschiedlichen Teilbereichen der Physik entscheidende Grundlagen der modernen physikalischen Forschung. Der Fachbereich Physik an der Universität Osnabrück möchte das Jubiläum dieses in der Wissenschaftsgeschichte einmaligen Ereignisses nutzen, um die breite Öffentlichkeit über moderne Entwicklungen der Physik mit sieben allgemein verständlichen Vorträgen zu informieren. Der Titel dieser außergewöhnlichen Vortragsreihe: „Forschung für Fußgänger“. Professoren aus unterschiedlichen Disziplinen, der theoretischen Physik, der Experimentalphysik und Didaktik der Physik, Wissenswert Viktor Frankl-Preis für Prof. Dr. Jürgen Kriz (os) Für seine Verdienste um eine sinnorientierte humanistische Psychotherapie erhielt der Psychologe der Universität Osnabrück Prof. Dr. Jürgen Kriz vor kurzem den Großen Preis des Viktor Frankl-Fonds der Stadt Wien für das Jahr 2004. Dieser wurde im Rahmen eines Festaktes im Wiener Rathaus überreicht. Der Preis wird für das Gesamtwerk im Bereich einer sinnorientierten humanistischen Psychotherapie vergeben. In Erinnerung an die Leistungen des Wiener Mediziners und Psychotherapeuten Viktor Frankl ist es Ziel der Auszeichnung, das Innovationspotenzial in den psychotherapeutischen Wissenschaften zu stärken. Kriz, Professor für Psychotherapie und Klinische Psychologie, hat sich besonders dem Konzept der „personzentrierten Systemtheorie“ gewidmet. Seit seiner Studienzeit hat der Wissenschaftler enge Verbindungen zur österreichischen Hauptstadt. 2003 lehrte er dort im Rahmen der weltweit renommierten Paul-LazarsfeldGastprofessur. geben faszinierende Einblicke in die vielfältigen physikalischen Forschungsbereiche in Osnabrück. „Unser Ziel ist es dabei, die Inhalte so darzustellen, dass sie für alle verständlich werden. Die Besucher sollen am Ende eines jeden Vortrags feststellen können, dass sie die Physik in Osnabrück verstehen“, erklärt der Osnabrücker Physikdidaktiker Prof. Dr. Roland Berger. Die Veranstaltungen finden über das Sommer- und Wintersemester verteilt jeweils einmal im Monat am Samstagvormittag um 10.30 Uhr im Großen Hörsaal des Fachbereichs Physik in der Barbarastraße 7 in Osnabrück statt. Geplant sind unter anderem Vorträge zur Quantenthermodynamik, zur Proteinforschung, der Physik des Mikrowellenofens und der Klimaforschung. Mit diesem Themenspektrum hoffen die Organisatoren eine möglichst vielfältige Auswahl getroffen zu haben. Die genauen Termine sowie weitere Informationen sind unter der Adresse www.physik.uni-osn abrueck.de/FfF.html zu finden. Eine wegweisende Forschungshilfe Die Hans Mühlenhoff-Stiftung vergibt erneut zwei Promotionsstipendien (os) Die Biologin Sabine Riekenberg erforscht molekulare Mechanismen, die ein Einzeller benutzt, um beim Menschen die Amöbenruhr auszulösen. Die Juristin Wiebke Goebel befasst sich mit der schwierigen Stellung öffentlicher Auftraggeber bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Nun erhalten die beiden Doktorandinnen der Universität Osnabrück von dem Osnabrücker Stifter Dr. h.c. Hans Mühlenhoff eine umfangreiche finanzielle Unterstützung, um ihre erfolgversprechenden Forschungen weiterzuführen. Die Hans Mühlenhoff-Stiftung wurde 1996 von dem Osnabrücker Kaufmann ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, Studierende sowie Auszubildende finanziell bei ihrer weiteren Berufsbildung zu unterstützen. Darüber hinaus stiftet Mühlenhoff alle zwei Jahre einen Förderpreis für eine besonders herausragende Habilitation. Diese Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert. Wiebke Goebel, 1978 in Bremerhaven geboren, studierte von Gratulation: Wolfgang Arenhövel, Vorstandsmitglied der Hans Mühlenhoff-Stiftung, überreicht Wiebke Göbel (rechts) und Sabine Riekenberg ihre Stipendiatsurkunden. Foto: Elena Scholz 1999 bis April 2004 Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück. Ihren Schwerpunkt legte sie dabei vor allem auf das Verfahrensrecht. In ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit dem vorläufigen Vergaberechtsschutz. Sabine Riekenberg wurde 1974 in Varel geboren. Von September 1994 bis Juli 2000 studierte sie Biologie an der Universität Osnabrück. Seit April 2001 ist sie Promotionsstudentin hier an der Hochschule. 11 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Forschung - Lehre - Studium Es folgt nun ein sehr bewegter Unruhe-Stand Renommierter Osnabrücker Theologe Prof. Dr. Reinhold Mokrosch mit Feierstunde verabschiedet (os) Hans-Jürgen Fip, Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück, hob die prägende Rolle hervor, die den Wissenschaftler weit über die Stadt hinaus bekannt gemacht habe. Und Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger betonte das große Engagement für Lehre, Forschung und nicht zuletzt für die universitäre Selbstverwaltung. Die Rede ist von dem Theologen Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, der seit 1984 eine Professur für Evangelische Theologie: Praktische Theologie/Religionspädagogik an der Hochschule inne hatte. Mit einer akademischen Feier in der Schlossaula wurde er vor kurzem in den Ruhestand verabschiedet. Mokrosch, 1940 in Hamburg geboren, studierte Evangelische Theologie an den Universitäten Wissenswert Bewerbungsfrist für Pool Frauenförderung läuft bis 24. Mai (os) Es ist mal wieder soweit: Die Universität Osnabrück schreibt zum dritten Mal den Pool Frauenförderung aus. Der Topf ist mit Geldmitteln in Höhe von 80.000 Euro gefüllt. Das Bewerbungsverfahren läuft noch bis zum 24. Mai. Die Ausschreibung 2005 mit allem Wissenswerten über den Pool, was gefördert wird und wie man sich bewerben kann, ist im Frauenbüro der Universität zu erhalten. Darüber hinaus steht für Informationen Gisela Dorn vom Frauenbüro zur Verfügung, Tel: (0541) 969-4487 und e-mail: [email protected]. Einzelberatungen nach Terminabsprache bietet die Frauenund Gleichstellungsbeauftragte, Usha Maria Govil, an. Tel: 0541 / 969-4767, e-mail: [email protected]. Tübingen, Berlin, Zürich und Hamburg. Von 1968 bis 1970 leitete er an der Universität Tübingen ein Lutherforschungsprojekt. 1971 bis 1974 wirkte er dort als Wissenschaftlicher Assistent für Systematische Theologie und Kirchengeschichte. Ab 1973 war er für zwei Jahre Pfarrer auf der Schwäbischen Alb. Bis 1984 lehrte er als Akademischer Oberrat an den Universitäten Darmstadt und Frankfurt. 1984 erhielt er einen Ruf an die Universität Osnabrück. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen auf der Wert- und Gewissensbildung, der christlichen Religionspädagogik, der Kirchengeschichtsdidaktik und der Ethik. Gastprofessuren führten ihn längere Zeit nach Ostafrika, Estland und Uzbekistan. Gastvorträge hielt er in Israel, USA, Südafrika, China, Russland und in zahlreichen Ländern Europas. Intensiv engagierte sich Mokrosch für eine internationale Erforschung des Wert-, Gewissensund Religiositätsbewusstseins. Auch über die Hochschule hinaus hat sich der Theologe stark engagiert. Seit 1997 ist Mokrosch Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates der Osnabrücker Friedensgespräche. „Mein Ziel war es immer, einer christlichen Friedens- und Religionspädagogik zum Durchbruch zu verhelfen“, erklärt Mokrosch, der auch nach Der Geehrte im Original und als Porträt: Prof. Dr. Reinhold Mokrosch wurde von seinem emeritierten Kollegen Prof. Dr. Christian Salzmann zum Abschied eine Zeichnung überreicht. Foto: Elena Scholz seiner Verabschiedung weiter als Wissenschaftler tätig sein wird. Kurzum, aus dem eigentlichen „Ruhe-Stand“ wird ein „In-Bewegung-bleiben“ für Forschung, Lehre und natürlich die Friedensarbeit. Bereits fest geplant sind Gastdozenturen in Indien, Tanzania und China. Darüber hinaus möchte Mokrosch unter anderem am christlich-islamischen Dialog weiterarbeiten und Handbücher zur Friedenspädagogik und Wertethik veröffentlichen. Feierlicher Ausklang des Studiums Frischgebackene Psychologinnen und Psychologen festlich verabschiedet (os) Wie schon in den vergangenen Jahren wurden auch in diesem Jahr die Diplomanden des Studiengangs Psychologie im Fachbereich Humanwissenschaften am Ende des Wintersemesters feierlich verabschiedet. Der Einladung des Vorsitzenden des Diplom-Prüfungsausschusses, apl. Prof. Dr. Hartmut Rübeling, waren nicht nur 51 Absolventen des Abschlussjahrgangs 2004 sondern auch einige Ehemalige gefolgt, deren Studienabschluss bereits fünf Jahre zurückliegt, sowie viele Lehrende des Fachgebietes. Für einen angemessenen äußeren Rahmen und das leibliche Wohl hatte auch diesmal wieder die Mitarbeiterin Anni Helms gesorgt. Bevor auf die erfolgreiche Diplomprüfung angestoßen wurde, berichteten die Diplomandinnen und Diplomanden in knapper Form über ihre zumeist empirischen Diplomarbeiten. Das Themenspektrum reichte von der Blickbewegungsregistrierung beim Lesen von Web-Seiten bis zur Untersuchung affektiver Prozesse beim so genannten Binge-eating. Es dokumentierte nicht nur die Interessenvielfalt der Studierenden sondern auch das breite inhaltliche Angebot dieses Studienganges. Darüber hinaus trug mit kabarettistischer Spitzzüngigkeit die Diplomandin Romy Kreher ihre Erinnerungen an Studium und Lehrpersonen vor. Zuvor hatte Rübeling die frisch gebackenen Diplom-Psychologinnen und Diplom-Psychologen eingeladen, den Kontakt zu „ihrer Uni“ auch weiterhin zu pflegen, sich in die Alumni-Datenbank der Universität Osnabrück einzutragen und vielleicht sogar dem „Sponsor“ des Abends, der Universitätsgesellschaft, beizutreten. 12 Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Prägende Rolle für die Forschung Feierstunde: Vor zehn Jahren wurde der Universitätsverlag gegründet (os) Vor zehn Jahren, am 18. Januar 1995, traf sich der wissenschaftliche Verlagsbeirat der Universität Osnabrück unter der Leitung des Mathematikprofessors Dr. HeinzWilhelm Trapp zu seiner ersten Sitzung. Die designierte Verlagsleiterin Susanne Franzkeit stellte damals den Grundgedanken vor: Der Universitätsverlag sollte eng auf die Belange wissenschaftlichen Publizierens ausgerichtet sein. Ebenfalls angestrebt wurde Forschungsnähe und eine hohe Spezialisierung des Verlagsprogramms. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Zur Vorgeschichte: Der Anstoß für die Verlagsgründung ging seinerzeit von der Universitätsleitung, besonders vom damaligen Universitätspräsidenten Prof. Dr. Rainer Künzel, aus. Ziel war es, den Wissenschaftlern eine professionelle Publikationsplattform zu bieten und über ein einheitliches Erscheinungsbild der Publikationen das eigene Profil zu schärfen. In der Druckerei Rasch fand die Einsichten: Susanne Franzkeit präsentiert Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger und Prof. Dr. Dr. h.c. Christian von Bar (rechts) das Verlagsprogramm. Foto: Elena Scholz Hochschule einen geeigneten Kooperationspartner, der einen eigenständigen Wissenschaftsverlag etablierte und der Universität Gestaltungs- und Mitspracherecht einräumte. Ende 2002 kündigte die Druckerei Rasch die Kooperation, um sich stärker auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Daraufhin übernahm im Januar 2003 der renommierte Göttinger Wissenschaftsverlag Vandenhoeck & Rup- recht den Universitätsverlag Osnabrück. Vandenhoeck & Ruprecht gründete hierfür die V&R unipress GmbH und schloss mit der Universität einen neuen Kooperationsvertrag. Das Osnabrücker Verlagsprogramm und die bestehenden Verträge wechselten zu V&R unipress; die Leiterin des Universitätsverlags wurde Geschäftsführerin. Die Universitätsleitung und der Verlagsbeirat unterstützten den Wechsel nach modelle“ Neofunktionalismus und Intergouvernementalismus von den späten fünfziger Jahren bis zum Jahr 2000. Eine Frage lautet zum Beispiel: Warum kam es ab den späten neunziger Jahren zu einer Renaissance dieser beiden Modelle? * Nora Fuhrmann: Geschlechterpolitik im Prozess der Europäischen Integration, VS Verlag, Wiesbaden 2005 – Warum hat sich die Geschlechterpolitik der Europäischen Union Ende der neunziger Jahre plötzlich so stark verändert? Um diese politisch und wissenschaftlich interessante Frage zu beantworten, hat Nora Fuhrmann Europaforschung und Geschlechterforschung miteinander verbunden. * Ingrid Kunze: Konzepte von Deutschunterricht. Individuelle didaktische Theorien von Lehrerinnen und Lehrern (Aus der Reihe: Studien zur Bildungsgangsforschung, Bd. 1), VS Verlag, Wiesbaden 2004 – Das berufliche Wissen von Lehrerinnen und Lehrern als Gegenstand erziehungswissenschaftlicher und psychologischer Forschung. Unter anderem werden individuelle di- Göttingen sowie die Kooperationsverhandlungen mit weiteren Universitäten. Der Beiratsvorsitzende Prof. Dr. Dr. h.c. Christian von Bar und Universitätspräsident Prof. Dr.Ing. Claus Rollinger betonten in ihren Ansprachen die prägende Rolle, die dem Verlag für das wissenschaftliche Ansehen der Hochschule zukomme. Dies zeigt sich in der Statistik: So wurden bislang 230 Titel publiziert. Der größte Teil erschien innerhalb der knapp 20 Schriftenreihen, die von Osnabrücker Professoren herausgegeben werden. Franzkeit schaut bereits in die Zukunft. „Wir werden in Kürze unser Programm im Bereich der Kleinauflagen von Paperback auf Hardcover umstellen. Die Konditionen für unsere Autoren ändern sich dadurch nicht, sie bleiben weiterhin stabil. Für diese Titel setzen wir ab sofort FSC-zertifiziertes Papier ein.“ Das Ökolabel bürgt für eine ökologisch und sozial verantwortliche Nutzung der Wälder. „In diesem Jahr wird unser neuer Kooperationsverlag, die bonn university press, aufgebaut, in den kommenden Jahren ist die Gründung weiterer Universitätsverlage nach dem Osnabrücker Kooperationsmodell geplant. “ Eingetroffen ... Bernd Enders (Hg.): Mathematische Musik – musikalische Mathematik, PfauVerlag, Saarbrücken 2004 – Die Autoren dieses Buches beleuchten aus der unterschiedlichen Perspektive des Komponisten, Interpreten und Wissenschaftlers die vielfältigen und fruchtbaren Beziehungen zwischen Musik und Mathematik in Theorie und Praxis. Dabei werden vielfältige Bereiche angesprochen. Dem interessanten Band beigefügt sind zwei CDs. * Anne Faber: Europäische Integration und politikwissenschaftliche Theoriebildung. Neofunktionalismus und Intergouvernementalismus in der Analyse, VS Verlag, Wiesbaden 2005 – Die Autorin untersucht die Entstehung, Wiederaufnahme und Weiterentwicklung der beiden klassischen integrationstheoretischen „Groß- Volker Fastenau: „... comme si on appuyait sur une sonnette“? Untersuchungen zur filmklangästhetischen Konzeption in den Spiel- und Dokumentarfilme Louis Malles, epos MusikVerlag, Osnabrück 2004 – In dieser Studie wird das Werk Louis Malles vorgestellt und näher untersucht. Es wendet sich an Musikinteressierte, Filmkenner und Romanisten. Dabei findet der Leser eine ausführliche filmische sowie musikalische Bestandsaufnahme des Gesamtwerks, wobei ausgewählte Szenen detailliert analysiert werden. daktische Theorien von Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern im Kontext vorgestellt und diskutiert. * Norbert Schläbitz: Mit System ins Durcheinander. Musikkommunikation und (Jugend-) sozialisation zwischen „HardNet“ und „Soft-Net“, epos Musik-Verlag, Osnabrück 2004 – Aus unterschiedlichen Perspektiven wird die musikalische Welt der neuen Kommunikationsverhältnisse und speziell die des weltumspannenden Internets analysiert. Dabei wird thematisch ein großer Bogen gespannt: von einer Komponistenmusik zu sich selbst organisierenden „Medienkompositionen“ und von einer Musik der Avantgarde zu einer neuen „Volks“Musik, die das Lehrer-Schüler-Verhältnis aufbricht. www.olb.de OLB-Forum Wissen und Zukunft 2005 EINLADUNG Das OLB-Forum bereitet Sie mit renommierten Referenten und spannenden Themen auf die Zukunft vor. Schicken Sie uns den Coupon mit Ihren Wunschveranstaltungen, und Sie bekommen von uns rechtzeitig Anmeldeunterlagen. Übrigens: Vor jeder Veranstaltung findet die öffentliche Gewinnziehung im OLB-GlücksSparen statt. Wir freuen uns auf Sie. 24.02.2005 14.03.2005 08.04.2005* 28.04.2005 12.05.2005 Nachhaltige Landwirtschaft – Agrarmuseum oder Zukunftswerkstatt? Produktionsstandort Deutschland – nur eine Frage der Unternehmer? Alternsforschung ist Zukunftsforschung. Zur Zukunft der Oper. Vortrag von Philip Freiherr von dem Bussche, Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Bad Essen. Vortrag von Wolfgang Grupp, Inhaber der TRIGEMA GmbH & Co. KG, Burladingen, über die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Produktionsstandort. Zwischen den Zeilen lesen – psychologische Modelle als Instrumente der Kommunikationsklärung. Donnerstag, 28. April 2005, 19:00 Uhr, Brake Donnerstag, 24. Februar 2005, 19:00 Uhr, Leer Montag, 14. März 2005, 19:00 Uhr, Damme Vortrag von Eberhard Stahl, Diplom-psychologe aus dem Arbeitskreis von Prof. Friedemann Schulz von Thun, Hamburg. Vortrag von Prof. Dr. Drs. h. c. Paul B. Baltes, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin, über Ergebnisse und Visionen der Alternsforschung. Vortrag von Prof. Klaus Zehelein, Intendant der Staatsoper Stuttgart und Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Donnerstag, 12. Mai 2005, 19:00 Uhr, Oldenburg * Im Rahmen des Abschlussabends der 5. Weser-EmsFerienakademie der OLB-Stiftung. Freitag, 8. April 2005, 19:00 Uhr, Papenburg 16.06.2005 13.09.2005 27.10.2005 18.11.2005 13.12.2005 Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Die Psychologie des Risikos – wovor haben Menschen Angst? Städtebau und Architektur. Neue Ergebnisse der Archäologie in Troia. Ein offenes Europa. Vortrag von Prof. Dipl.-Ing. Architekt Matthias Sauerbruch, Büro Sauerbruch Hutton in Berlin, im Rahmen der Verleihung des Weser-Ems-Preises für Architektur und Ingenieurbau der OLB-Stiftung. Vortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Manfred O. Korfmann, Leiter der Ausgrabungen in Troia, Universität Tübingen, über die internationalen und interdisziplinären Forschungsarbeiten an dem Ort, mit dem der wohl wirkungsmächtigste Mythos des Altertums verbunden wird. Vortrag von Bastian Sick, Autor und Kolumnist, über den Irrgarten der deutschen Sprache. Donnerstag, 16. Juni 2005, 19:00 Uhr, Schloss Ippenburg, Bad Essen Vortrag von Prof. Dr. Ortwin Renn, Abteilung für Technik- und Umweltsoziologie am Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart, über den Umgang mit technischen und lebensstilbedingten Risiken. Donnerstag, 27. Oktober 2005, 19:00 Uhr, Oldenburg Dienstag, 13. September 2005, 19:00 Uhr, Diepholz Vortrag von Lord Ralf Dahrendorf, Mitglied des House of Lords, London, über die Ziele der Europäischen Union nach ihrer Erweiterung. Dienstag, 13. Dezember 2005, 19:00 Uhr, Delmenhorst Freitag, 18. November 2005, 19:00 Uhr, Lingen Für welche Vorträge interessieren Sie sich? Bitte kreuzen Sie an, damit wir Ihnen rechtzeitig die Anmeldeunterlagen übersenden können. Lassen Sie sich vormerken: Oldenburgische Landesbank AG, Stichwort: OLB-Forum, Postfach 26 05, 26016 Oldenburg, oder komfortabel im Internet unter www.olb.de, per Fax unter 0441 221-2432 und natürlich direkt in Ihrer OLB. 24.02.2005 Nachhaltige Landwirtschaft – Agrarmuseum oder Zukunftswerkstatt? 14.03.2005 Produktionsstandort Deutschland – nur eine Frage der Unternehmer? 08.04.2005 Zwischen den Zeilen lesen – psychologische Modelle als Instrumente der Kommunikationsklärung. Name Vorname 28.04.2005 Alternsforschung ist Zukunftsforschung. 12.05.2005 Zur Zukunft der Oper. 16.06.2005 Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Straße/Hausnummer PLZ Wohnort 13.09.2005 Die Psychologie des Risikos – wovor haben Menschen Angst? 27.10.2005 Städtebau und Architektur. 18.11.2005 Neue Ergebnisse der Archäologie in Troia. 13.12.2005 Ein offenes Europa. Telefon Geburtsjahr Beruf Ich bin OLB-Kunde. Ich bin nicht OLB-Kunde. Forschung - Lehre - Studium 14 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Neue Dekane gewählt Amtszeit geht bis 2006/2007 Fachbereich Sozialwissenschaften: Dekan Prof. Dr. Roland Czada, Prodekan Prof. Dr. Ralf Kleinfeld Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften: Dekan Prof. Dr. Martin Lang, Prodekan Prof. Rainer Hagl Fachbereich Erziehungsund Kulturwissenschaften: Dekanin Prof. Dr. Beate Ego, Prodekan Prof. Dr. Christian Wopp Fachbereich Physik: Dekan Prof. Dr. Heinz Jürgen Steinhoff, Prodekan Prof. Dr. Klaus Bärwinkel (Sommersemester 2005), apl. Prof. Dr. Heinz-Jürgen Schmidt, Prädekan Prof. Dr. Michael Reichling Fachbereich Biologie/Chemie: Dekan Prof. Dr. Roland Brandt, Prodekan Prof. Dr. Jürgen Heinisch, Prädekan Prof. Dr. Karlheinz Altendorf Fachbereich Mathematik/Informatik: Dekan Prof. Dr. Peter Meyer-Nieberg, Prodekan Prof. Dr. Elmar Cohors-Fresenborg Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft: Dekan Prof. Dr. Rolf Thieroff, Prodekanin Prof. Dr. Trudel Meisenburg Fachbereich Humanwissenschaften: Dekan Prof. Dr. Mathias Bartram, Prodekan Prof. Dr. Julius Kuhl Fachbereich Wirtschaftswissenschaften: Dekan Prof. Dr. Michael Wosnitza, Prodekan Prof. Dr. Wolfgang Ossadnik Fachbereich Rechtswissenschaften: Dekan Prof. Dr. Andreas Fuchs, Prodekan Prof. Dr. Jörn Ipsen Neue Bücher bei v&r unipress/Universitätsverlag Osnabrück Einzeltitel: Regine Janßen: Die Reform des Frachtrechts. Auswirkung für die Straße, Bahn und Binnenschifffahrt 2004, 280 Seiten, kartoniert Reinhold Mokrosch / Elk Franke: Wertethik und Werterziehung. Festschrift für Arnim Regenbogen 2004, 297 Seiten, kartoniert Ellen-Charlotte Sellier-Bauer: Friedrich Christoph Schlosser. Ein deutsches Gelehrtenleben im neunzehnten Jahrhundert. 2004, 235 Seiten, zahlreiche Abbildungen, kartoniert Reinhard Liess: Im Spiegel der „Meninas“. Velázquez über sich und Rubens 2003, 118 Seiten, 1 Abbildung, kartoniert Reinhard Liess: Jan Vermeer van Delft, Pieter Bruegel d. Ä., Rogier van der Weyden. Drei Studien zur niederländischen Kunst 2004, 156 Seiten, 12 Abbildungen, kartoniert Peter Graf (Hg.): Der Islam im Westen – der Westen im Islam 2004, 269 Seiten, kartoniert Norbert Ammermann / Beate Ego / Helmut Merkel (Hg.): Frieden als Gabe und Aufgabe. Beiträge zur theologischen Friedensforschung 2005, 291 Seiten, kartoniert Band 19: Antje Baumann: Regeln der Auslegung internationaler Handelsgeschäfte. Eine vergleichende Untersuchung der UNIDROIT Principles, der Principles of European Contract Law, des Uniform Commercial Code und des deutschen Rechts, 2004, 216 Seiten, kartoniert Reihentitel: Hans Achenbach / Andreas Ransiek / Hero Schall (Hg.) Osnabrücker Abhandlungen zum gesamten Wirtschaftsstrafrecht Oliver Dörr / Hans-Werner Rengeling / Jens-Peter Schneider / Albrecht Weber (Hg.) Schriften zum Europäischen und Internationalen Recht Band I: Heino Kirchner: Die Unterlassungshaftung bei rechtmäßigem Vorverhalten im Umweltstrafrecht, 2003, 175 Seiten, kartoniert Band 18: Jan Nicolas Ebersohl: Vertragsfreiheit und Verbraucherschutz in der schwedischen Gesetzgebung der letzten Jahrzehnte. Zum skandinavischen Einfluss auf das Europäische Verbraucherschutzrecht, 2003, 356 Seiten, kartoniert Band 10: Antje Welscher: Umweltvereinbarungen. Ein neues Instrument zur Umsetzung europäischer Richtlinien, 2003, 322 Seiten, kartoniert Band 11: Tiele Milke: Europol und Eurojust. Zwei Institutionen zur internationalen Verbrechensbekämpfung und ihre justitielle Kontrolle, 2003, 327 Seiten, kartoniert Band 12: Karl Sidhu: Die Regelung von Direktinvestitionen in der WTO. Das TRIMs-Abkommen und das GATS, 2004, 358 Seiten, kartoniert Jörn Ipsen (Hg.): Bad Iburger Gespräche zum Kommunalrecht 14. Bad Iburger Gespräche Jörn Ipsen, (Hg.): Zukunft der Sparkassen - Sparkasse der Zukunft , 2004, 197 Seiten, kartoniert Jörn Ipsen (Hg.): Osnabrücker Beiträge zur Parteienforschung Band 1: Burkhard Küstermann: Das Transparenzgebot des Art. 21 Abs. 1 Satz 4 GG und seine Ausgestaltung durch das Parteiengesetz, 2004, 261 Seiten, kartoniert Band 2: Kerstin Muthers: Rechtsgrundlagen und Verfahren zur Festsetzung staatlicher Mittel zur Parteienfinanzierung, 2004, 257 Seiten, kartoniert 15 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Tagungen und Termine Weitersagen Mittwoch, 20. April, 2015 Uhr, KHG, Lohstraße 16-18: Diskussion: „Hartz IV und die Folgen Sicherung oder Gefährdung des Sozialstaates Donnerstag, 21. April, 19.30 Uhr, Botanischer Garten, Albrechtstraße 29: „Tutti Frutti im Tropenhaus“ – tropische Früchte. Die Besucher werden entführt in die Welt der tropischen Früchte. Vielfalt? „Kulturelle Vielfalt – Grenzen der Duldsamkeit“ lautet der Titel eines Osnabrücker Friedensgesprächs am Dienstag, 26. April. Um 19 Uhr werden in der Schlossaula, Neuer Graben, der Bundesminister a. D. und Professor für Kultur und Medienmanagement an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater, Manfred Lahnstein (links), und der ehemalige Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Ernst Gottfried Mahrenholz, diskutieren. Dabei geht es um folgende Fragen: Wie kann die Integration von Zuwanderern am ehesten gelingen? Berechtigen unterschiedliche kulturelle Identitäten zu Sonderrechten für Minoritäten? Oder können die Grundwerte der Verfassung allen die gleiche Rechte und Würde garantieren? Was müssen die Bürger selbst tun, damit Integration gelingt? (os)/Foto: privat Weitersagen Mittwoch, 11. Mai, 18 Uhr, Kolpingstraße 7 (HVZ), Raum 01/E01-E02: Podiumsdiskussion: „Mittelstand – der unbekannte Riese“ In dem Gespräch geht es darum, die Chancen für Akademiker in kleineren und mittleren Unternehmen auszuloten. Donnerstag, 12. Mai, 17 Uhr, Firma Karmann: Vortrag: „Web Publishing – Stand der Technik“ Es referiert der Informatiker Prof. Dr. Oliver Vornberger, Universität Osnabrück. Thema ist das Gestalten von dynamischen, interaktiven und multimedial aufbereiteten Webseiten, gegebenenfalls gespeist aus Datenbanken. Weitere Veranstaltungen finden Sie im Veranstaltungskalender der Universität Osnabrück. Montag, 25. April, 20 Uhr, Schlossaula, Neuer Graben: Universitätsmusik: „Call it strange stuff: ‘Schwermütiger Sonntag’ trotz Donnerstag, 28. April, 10 Uhr, Seminarstraße 19a/b, Raum 02/E03: Vortrag: „Entwicklungsplanung im Lichte gesellschaftlicher Transformationen eine Untersuchung am Beispiel Malawi“ Es referiert die Diplom-Geographin Stefanie Fischer von der Universität Osnabrück. Donnerstag, 28. April, 16 Uhr, Kolpingstraße 7 (HVZ), Raum 01/E01: Vortrag: „‘Ich bin ein Widerhall.’ Biographische Reflexion und pädagogische Kompetenz“ Es spricht Prof. Dr. Dorle Klika, Universität Siegen. Unifilm Die Reihe „Unifilm“ ist eine Initiative des AStA der Universität Osnabrück. Der Eintritt kostet 2,50 Euro. Alle Filme werden im EW-Gebäude der Seminarstraße 20, Hörsaal 15/E10 gezeigt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Dienstag, 19. April: „Die geheimnisvolle Minusch“ Montag, 25. April: „Elling“ Dienstag, 26. April: Mystic River“ Montag, 2. Mai: „Housesitter“ Dienstag, 3. Mai: „Kill Bill 2“ Montag, 9. Mai: „Soloaltum“ Mittwoch, 25. Mai, 19.30 Uhr, Haus der Jugend, Große Gildewart 6-9: Internationaler Stammtisch für deutsche und ausländische Studierende Das beinahe schon traditionell zu nennende Treffen um Kontakte zu knüpfen und sich kennen zu lernen. Donnerstag, 21. April, 20 Uhr, Gaststätte Grüner Jäger, An der Katharinenkirche 1: Deutsch-arabischer Gesprächskreis für Studierende. Ein Treffen, um sich auszutauschen und neue Freunde zu finden. ‘Schokolade’, den ‘Comedian Harmonists’ und ‘Blues Brothers’“ Studierende des Faches Musik präsentieren eigene Arrangements für Big Band und gemischte Insturmentalensembles. Der Eintritt ist frei. Dienstag, 10. Mai: „28 days later“ Montag, 23. Mai: „Cocktail für eine Leiche“ Dienstag, 24. Mai: „Die Herrenpartie“ Montag, 30. Mai: „Die Brücken am Fluß“ Dienstag, 31. Mai: „Der Hofnarr“ Mut zeichnet sie aus. Und natürlich Engagement, Kreativität und überragende Fähigkeiten. „Wo ist Minerva – Wegbeschreibungen erfolgreicher Frauen“ lautet der Titel einer faszinierenden Ausstellung, die bis zum 30. Juni in der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze/Kamp, während der Öffnungszeiten, Mo-Fr 9-21, Sa 11-16 Uhr, gezeigt wird. Konzipiert wurde die Ausstellung von der Hochschule für Bildende Künste im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Im Juni 2003 fand die feierliche Eröffnung im Niedersächsischen Landtag statt. Gezeigt werden Porträts von 13 herausragenden Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen, die alle in Niedersachsen tätig sind oder hier wichtige Studien- und Wissenschaftsjahre verbrachten. Ihr unterschiedlicher persönlicher und beruflicher Werdegang wird in der Ausstellung lebendig. Dass die Porträts in Osnabrück gezeigt werden können, ist nicht zuletzt Usha Maria Govil zu verdanken. Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität hat sich seit langen dafür eingesetzt, die Ausstellung an die Hase zu holen. Ein umfangreicher Katalog ist für 12,50 Euro erhältlich. (os)/Foto: Elena Scholz Ausgestellt Forschung - Lehre - Studium 16 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Universität mit einem neuem Auftritt im Netz Design und Funktionen überarbeitet – Seiten für Studierende, Wissenschaftler und Interessierte (ul) Mehr als 550.000 Mal wurde allein im Januar auf die zentralen Internetseiten der Universität Osnabrück zugegriffen. Dies zeigt, dass sich der Internetauftritt zunehmend zu dem wichtigsten Informations- und Kommunikationsmedium unserer Universität entwickelt. Ziel des neuen Internetauftritts ist es, übersichtlich gegliederte und klar strukturierte Informationen für die unterschiedlichen Nutzergruppen zu bieten und die Außendarstellung der Universität Osnabrück im Web zu verbessern. Die neue Benutzerführung ermöglicht einen gezielteren Zugriff auf die Informationen. Die Hauptnavigation spricht spezielle Zielgruppen an, beispielsweise Studieninteressierte und Wissenschaftler. Die Inhalte werden aber auch über thematische Navigationspunkte wie Forschung und Zulassung erschlossen. Noch schneller geht es über eine Navigation am Seitenkopf. Hier kann der Benutzer mit einem Klick zu häufig benutzten Seiten kommen, etwa zur Bibliothek, zum Rechenzentrum oder zum Mensaspeiseplan. Auf der Startseite berichten Meldungen über herausragende Ereignisse und das aktuelle Geschehen der Hochschule. Für die Zukunft sind auch Seiten geplant, die sich direkt an Medienvertreter und Technologie-Transferpartner richten. Schritt für Schritt sollten nun auch die Seiten der Fachbereiche und anderen Organisationseinheiten erneuert werden. Vizepräsident Dr. Wilfried Hötker: „Wir haben den ersten Meilenstein erreicht. Nun geht es darum, die noch ausstehenden Restarbeiten in vertretbarer Zeit zu erledigen und auch die Fachbereiche und anderen Organisationseinheiten in das Konzept zu integrieren. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern einiger Fachbereiche hat hier bereits gute Vorarbeit geleistet, auf die andere zurückgreifen können. Weiter muss gewährleistet werden, dass eine kontinuierliche Pflege und Weiterentwicklung sichergestellt wird.“ Der Internetauftritt wurde auf ein so genanntes Web Content Management System (CMS) umgestellt. „Wir haben uns nach gründ- lichen Tests für das Produkt der Firma RedDot-Solutions entschieden, das auch eine einfache dezentrale Pflege durch Organisationen und Fachbereiche zulässt“, so der Leiter der Stabsstelle Information und Kommunikation (IuK), Thomas Haarmann. Ein Jahr dauerte die Vorbereitungsphase für den neuen Internetauftritt. Von den Stabsstellen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Information und Kommunikation wurde ein Nutzerkonzept entwickelt und die Seiten entworfen. „Wir haben uns intensiv mit den Nutzerinteressen befasst, und das Konzept daraufhin angepasst“, beschreiben Web-Designerin Kers- tin Schnieder und Online-Redakteurin Angelika Wegscheider den langen Prozess. Vorrangige Ziele waren dabei Benutzerfreundlichkeit, Aktualität und Verständlichkeit. Insgesamt wurde der Inhalt von 20.000 Seiten überarbeitet. Das gesamte Angebot liegt nun auch in einer barrierefreien Version vor und ist damit zum Beispiel für Sehbehinderte geeignet. Das Zentrum zur Unterstützung virtueller Lehre (virtUOS) organisierte Anfang des Jahres eine erste Evaluation des neuen Webauftritts. Etwa 15 Mitglieder der Hochschule (Dozenten, Studierende, Nachwuchswissenschaftler, Verwaltungsmitarbeiter) wurden gebeten, nach einem Kriterienkatalog die Seiteninhalte zu prüfen. „Die Stabsstelle IuK und die Pressestelle erhielten etwa 300 Anmerkungen, Anregungen und konkrete Korrekturvorschläge, die – soweit in der Kürze der verfügbaren Zeit möglich – eingearbeitet wurden“, so der geschäftsführende Leiter des virtUOS, Dr. Andreas Knaden. „Dies ist ein erster Schritt in Richtung auf ein nachhaltiges Qualitätsmanagement. Es bleibt aber noch viel zu tun.“ Die Aktion hat auch gezeigt, mit welchem Engagement Mitglieder der Hochschule spontan bereit sind, bei der Verbesserung der Außendarstellung der Universität mitzuhelfen. Verdiente Mitarbeiter und Forscher Fachbereich Physik verabschiedet drei Mitarbeiter in den Ruhestand (os) Prof. Dr. Siegmar Kapphan hat das Fachgebiet der optischen Spektroskopie im Fachbereich Physik an der Universität Osnabrück vertreten. Dr. Hartmut Hesse war als Leiter der Kristallzucht für die Herstellung von Kristallproben hoher Qualität verantwortlich. Nun gehen die beiden Wissenschaftler in den Ruhestand. Ebenfalls in den Ruhestand geht Josef Selinger, der als physikalischtechnischer Assistent seit 1979 für die technologischen Fragen und Messprobleme der Angewandten Physik in Osnabrück zuständig war. „Josef Selinger gehört zu den beliebtesten Mitarbeitern des Fachbereichs“, erklärt der Prodekan des Fachbereichs, apl. Prof. Dr. Heinz-Jürgen Schmidt. „Und mit Prof. Kapphan und Dr. Hesse verlieren wir zwei Wissenschaftler, die sich um den Ausbau des Fachbereichs in besonderer Weise verdient gemacht haben.“ Kapphan, geboren 1940 in Frankfurt/Main, studierte 19591966 an den Universitäten Tübingen und Stuttgart. In seiner Promotion 1970 an der University of Utah, USA beschäftigte er sich mit Silberstörstellen in Alkalihalogeniden. Von 1972 bis 1973 war er als Visiting Professor an der Universität Sao Paulo, Brasilien tätig. Im Jahr 1974 erhielt er einen Ruf Prof. Dr. Kapphan Foto: privat Dr. Hesse auf eine Professur für Experimentalphysik an die Universität Osnabrück. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit war Kapphan als Senator und insgesamt sechs Jahre als Dekan des Fachbereichs tätig. Hesse studierte Mineralogie an den Universitäten Tübingen und Freiburg. Seine 1968 eingereichte Dissertation an der Universität Köln behandelte den quadratischen elektrooptischen Effekt. Von 1969 bis 1975 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Firma Carl Zeiss Oberkochen tätig. Als Leiter der Kristallzucht an der Universität Osnabrück war der Wissenschaftler seit 1975 für die Herstellung oxidischer Kristalle verantwortlich. Diese Proben bildeten die Grundlage für den erfolgreichen Sonderforschungsbereich der Physik in Osnabrück. J. Selinger Foto: privat Foto: privat Forschung - Lehre - Studium 18 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Wenn Bürger sich rühren, funktioniert der Staat Neuer Masterstudiengang „Demokratisches Regieren und Zivilgesellschaft“ geht an den Start (os) Einst galt Ruhe als die erste Bürgerpflicht. Heute drängt ein überforderter Staat seine Bürger zu mehr Engagement und Eigenverantwortung. Weil sich Gesellschaften immer weniger politisch steuern lassen und nationale Regierungen mit mächtigen Mit- und Gegenspielern verhandeln müssen, wo sie früher eigenständig handeln konnten, hat sich auch das Regieren grundlegend verändert, so der Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Roland Czada. Dem trägt die Universität mit einem neuen Studienprogramm Rechnung: Ab dem kommenden Wintersemester bietet der Fachbereich den Masterstudiengang „Demokratisches Regieren und Zivilgesellschaft“ (DRZ) an. Nur wenn die Bürgergesellschaft sicht rührt, funktioniert auch der Staat. Diese in politikwissenschaftlichen Studien erhärtete Einsicht liegt einem Studienprogramm zugrunde, das zentral auf das Verhältnis von politischem System und Gesellschaft abhebt. Ein Grundmodul beschäftigt sich mit modernen Demokratietheorien, insbesondere mit den Grenzen des Mehrheitsprinzips und Verhandlungszwängen in einem von äußerer und innerer Machteilung geprägten politischen Umfeld, ein weiteres mit den Organisationen der Zivilgesellschaft. Der moderne, von der Kommune bis zur Europäischen Kommission reichende Mehrebenenstaat bildet einen zusätzlichen Schwerpunkt. Schließlich geht es um die Frage, wie ein zunehmender gesellschaftlicher Problemdruck in einem komplizierter werdenden politischen System verarbeitet wird. „Der Studiengang ist eng an praktischen Gegenwartsproblemen orientiert und sowohl wissen- schaftlich als auch berufspraktisch motiviert“, betont Czada. „Das Lehrprogramm dient der Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs in einem Forschungsfeld, das bisher an keiner deutschen Hochschulen so verankert ist. Und es qualifiziert für Berufe in der Politikberatung, bei Verbänden, Kammern, Parteien, Parlamenten, Stiftungen, nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen, Medien sowie in Bildungseinrichtungen.“ Mit dem Masterangebot „Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen“, dem Bachelor-/Master „Social Sciences“ sowie dem stark nachgefragten Bachelor-/Masterprogramm „Europäische Studien“ erreiche der Fachbereich eine eigenständige und qualitativ herausragende Profilierung in der deutschen Universitätslandschaft. „Mit dem neuen Angebot haben wir als erster Fachbereich die vollständige Um- stellung unserer alten Studiengänge in neue, modularisierte Bachelor /Masterprogramme abgeschlossen“, vermerkt Czada. Im Programm DRZ stehen 25 Plätze pro Studienjahr zur Verfügung. Zulassungsvoraussetzungen ist die mit dem ECTS-Grad C (Deutsche Note 3,0) oder besser bewertete Bachelor-Prüfung oder ein vergleichbarer qualifizierter Studienabschluss in einem grundständigen Studiengang der Politikwissenschaft, Soziologie, Europäische Studien, Verwaltungswissenschaft, Kulturwissenschaften oder Volkswirtschaftslehre. Bewerbungen bis zum 15. Juli an: Universität Osnabrück, Dezernat Studentische Angelegenheiten, Neuer Graben/Schloss, 49069 Osnabrück; Tel. (0541) 969-4141; email: Studentensekretariat@ uni-osnabrueck.de. Zulassungsantrag: http://www. uni-osnabrueck.de/219.html. CHE-Ranking: „Groteske Ergebnisse“ Dekan des Fachbereichs Rechtswissenschaften moniert gravierende methodische Mängel (ul) Klassifiziert wird in Deutschland, was die Statistik hergibt - von der informativsten Universitätszeitung bis zur Hochschule selbst. Im Mai erscheint das nächste Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zusammen mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Neue Daten werden für Jura, Medien, Politikwissenschaft, Soziologie, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Wirtschaftsinformatik erwartet. Prof. Dr. Jörn Ipsen hatte als Vertreter des Juristen-Fakultätentages bereits Gelegenheit, die Ergebnisse einzusehen. Von den anderen Fächern lagen zum Redaktionsschluss noch keine Daten vor. Dekan Ipsen konstatiert für sein Fachgebiet „gravierende methodische Mängel“. Die Fachbereiche wurden im Herbst vergangenen Jahres vom CHE um Mitteilung gebeten, welche Professoren das zu evaluierende Fach vertreten. Das CHE ermittelte sodann über Datenban- ken, welche Publikationen für die an einem Stichtag zu berücksichtigenden Professoren ausgewiesen sind. Für die Veröffentlichungen der Professoren juristischer Fakultäten wurden allein die Datenbanken „JURIS“ und „Kuselit“ herangezogen. Ipsen: „Die Überprüfung hat gezeigt, dass die Datenbanken im Durchschnitt nur 56,5 Prozent der tatsächlich erschienenen Publikationen eines Professors erfassen.“ Veröffentlichungen der wissenschaftlichen Mitarbeiter blieben gänzlich unberücksichtigt. Auch nicht erfasst wurden durch die Datenbanken fremdsprachige und im Ausland erscheinende Publikationen. Sie sind aber, so der Rechtswissenschaftler, in einem zusammenwachsenden Europa von zunehmender Bedeutung. „Damit bleibt ein wesentlicher Teil unserer Publikationen im Europarecht, Völkerrecht und dem Internationalen Privatrecht und der Rechtsvergleichung unberücksichtigt.“ Fakultäten, die ihren Schwerpunkt auf das nationale Recht legen und in deutscher Sprache publizieren, sind da im Vorteil. Ein Sachverhalt, den auch der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften im jüngsten Evaluationsbericht heftig moniert. Mit der Methodik werden zudem nur bestimmte Publikationsformen erfasst. So zeigte die Überprüfung am Osnabrücker Fachbereich Rechtswissenschaften, dass Sammelbände gänzlich unberücksichtigt blieben oder nur unter dem Namen der Herausgeber erscheinen. „Hier muss jeder Beitrag eines Autors erfasst werden“, fordert Ipsen. „Die grotesken Ergebnisse sind kein Wissenschaftsranking, sondern ein durch die Filter kommerzieller Datenbanken vermitteltes Datenbankranking“, bemängelt der Dekan. Auch die Gewichtung der Publikationen halte einer kritischen Nachprüfung nicht stand. Zwar sei die Bewertung von Zeitschriftenbeiträgen im Hinblick auf die Bedeutung der Zeitschrift sinnvoll. Sie dürfe aber nicht dazu führen, dass ein mehrseitiger Zeitschriftenaufsatz die gleiche Punktzahl erhalte, wie eine Monographie von mehr als 100 Seiten. Ipsen: „Hier offenbart sich eine nicht hinreichende Kenntnis juristischer Kom- mentar- und Festschriftliteratur.“ Das CHE reagierte kurz vor Drucklegung der Universitätszeitung auf die Verzerrungen der bibliometrischen Analyse. „Nach ausführlicher interner Diskussion sind wir zu dem Entschluss gekommen, die Bibliometrie nicht mit ins Hochschulranking aufzunehmen“, schrieb der CHE-Geschäftsführer Prof. Dr. Detlef Müller-Böling an Dekan Ipsen. Doch zu der methodischen Kritik tritt ein prinzipieller Einwand, der bei der Evaluation von eine immer größere Bedeutung gewinnt: die Einwerbung von Drittmitteln. Dekan Ipsen: „Werden die eingeworbenen Drittmittel als Maßstab der Leistungsfähigkeit einer Fakultät nicht berücksichtigt, so bedeutet dies gleichzeitig den Verzicht auf einen besonders zukunftsweisenden Parameter.“ „Wir haben nichts gegen ein Ranking, im Gegenteil, es soll uns sagen, wo wir als Hochschule im nationalen Wettbewerb stehen“, so Universitätspräsident Prof. Dr.Ing. Claus Rollinger. „Nur muss es fair und in seiner Methodik akzeptabel sein, nur dann ist es hilfreich.“ 19 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Studentenwerk aktuell Hervorragendes Zeugnis für die BAföG-Beratung Studentenwerk Osnabrück legt Kundenzufriedenheitsstudie mit beeindruckenden Ergebnissen vor Von Florian Leisering Ein sehr positives Gesamtbild ergab eine Befragung unter Besuchern der BAföG-Beratung, durchgeführt vom studentischen Verein IMAG e.V. für das Studentenwerk Osnabrück. Dabei standen insbesondere die Zufriedenheit mit dem Service und das Image der Beratungsstelle bei den Studierenden im Mittelpunkt der Studie. Die Studierenden der Osnabrücker Hochschulen stellen der BAföG-Beratung des Studentenwerkes ein hervorragendes Zeugnis aus. So werden Serviceaspekte wie Freundlichkeit und Kompetenz der Sachbearbeiter von über 90 Prozent der Befragten als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet. Auch sieht der weitaus größte Teil der Studierenden in ihrem Sachbear- Sehr zufrieden sind die Studierenden mit der BAfög-Beratung. Foto: Oliver Schmidt zeit, die telefonische Erreichbarkeit, Informationsmaterial und der Internetauftritt des Studentenwerks. Gerade bei den als am Mitarbeiter der BAföG-Abteilung wichtigsten eingeschätzten werden als unterstützend erlebt Punkten liegen auch die Stärken der BAföG-Berabeiter keineswegs ein Hindernis, tung, sie werden von den Befragsondern fühlt sich im Gegenteil ten durchweg als sehr gut benogut unterstützt und betreut. Trotz- tet. Verbesserungsvorschläge bedem wurden von Studierenden ziehen sich hier meist auf die Öffauch Kritik und individuelle Anre- nungszeiten oder auf Aspekte der gungen geäußert. Kommunikation mit den StudieDies sind die wesentlichen renden. Im Vergleich fällt auf, dass Erkenntnisse der Befragung die die Erstantragsteller in allen Punkvom Studentenwerk Osnabrück ten eine etwas bessere Bewertung gemeinsam mit einer Projekt- abgeben als Wiederholungsantraggruppe von IMAG e.V. von Juni steller. 2004 bis Januar 2005 durchgeführt Auf die Frage nach den für sie wurde. Die Erhebung wurde optimalen Öffnungszeiten nannten schriftlich in zwei Wellen durch- die meisten Befragten (27,6 Progeführt: Zunächst wurde im aus- zent) den Donnerstag gefolgt von gehenden Sommersemester 2004 Dienstag und Montag als beliebteder Schwerpunkt auf die Wie- ste Öffnungstage. Die bevorzugderholungsantragsteller gesetzt, ten Zeitfenster liegen bei 10 bis dann standen im Wintersemester 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. 2004/2005 die Erstantragsteller im Insgesamt haben die StudieMittelpunkt. Befragt wurden ins- renden ein realistisches Bild von gesamt 381 Studierende aller Fach- der Dauer der Antragsbearbeirichtungen und Semester. tung seitens der BAföG-Beratung: Bei der Beurteilung der Ser- 37 Prozent der Befragten wussten viceaspekte traten vor allem den Zeitraum mit etwa vier Wo‚Freundlichkeit', ‚Kompetenz', chen richtig einzuschätzen. Die ‚Verständlichkeit der Beratung' Erstantragsteller gehen allerdings und ‚Eingehen auf individuelle An- tendenziell von einer etwas kürzeliegen' in den Vordergrund. Deut- ren Bearbeitungszeit aus. lich weniger wichtig war den StuAls Schwerpunkt der Bedierenden die Dauer der Warte- fragung stellte sich die Frage, wie ren Einschätzungen nicht fundamental unterscheiden, jedoch neigen die „erfahrenen“ Wiederholungsantragsteller zu einer etwas differenzierteren Betrachtung der Service- und Imageaspekte. Insgesamt hat die Befragung gezeigt, dass für eine große Zahl der Studierenden die BAföG-Beratung eine unverzichtbare Hilfe bei der Antragstellung ist. Die Konsequenzen aus den Ergebnissen: Auch wenn insgesamt die Ergebnisse positiv sind, hat das Studentenwerk bereits einzelne Anregungen und Kritikpunkte aufgegriffen. So wurden inzwischen die Öffnungszeiten verlängert und der Internetauftritt verbessert. Die Ergebnisse werden im Einzelnen noch detaillierter untersucht und mit allen Beteiligten diskutiert, um den guten Service noch weiter zu verbessern. Bei der Durchführung und Auswertung der Befragung unter Studierenden lag es nahe, diese mit die BAföG-Beratung und die Sachbearbeiter von den Studierenden „erlebt“ werden. So stimmten zwei Drittel der Befragten der Aussage „Ich fühle mich in der BAföG-Beratung wohl“ ausdrücklich zu. Noch größer war die Studentischer Verein IMAG Zustimmung auf die half bei der Befragung Aussage, der Sachbearbeiter sei kein Hindernis, sondern eine Hilfe bei der Realisierung des Anliegens. einem universitären Partner durchDieser Aussage schlossen sich ca. zuführen, betont die Geschäfts90 Prozent der Studierenden an. führerin des Studentenwerks, Birgit Beide Ergebnisse belegen deutlich, Bornemann. An dieser Stelle unterdass es der BAföG-Beratung ge- stützte IMAG e.V., der studentische lungen ist, ein sehr positives Image Verein an der Universität, das und Verhältnis zu den Studieren- Studentenwerk. Studierende aller den aufzubauen. Fachbereiche haben bei IMAG die Trotz des guten Bildes wurde Möglichkeit der projektbezogenen auch Kritik von den Befragten Mitarbeit und können dabei wertgeäußert. Verbesserungsmöglich- volle praktische Erfahrungen samkeiten sehen sie vor allem im meln. Durch langjährige Erfahrung Bereich Kommunikation: So ist hat IMAG e.V. das notwendige die Internetpräsenz den Studier- Wissen, um die professionelle enden kaum bekannt, auch könnte Durchführung einer Befragung zu der Ablauf der Antragstellung und gewährleisten. die Zuständigkeit einzelner Sachbearbeiter transparenter kommu- Der Autor ist Mitglied der IMAG e.V. niziert werden. Weitere oft genannte Vorschläge und Anmerkungen beziehen sich auf die Öffnungszeiten, die zu umständliche BAföG-An- Neue Öffnungszeiten tragstellung und die Freundlichkeit der BAföG-Beratung: bzw. das Engagement der Sach- Mo - Do 10 Uhr bis 12 Uhr und 13:30 Uhr bis 15 Uhr bearbeiter. Im Vergleich fällt zwar auf, Fr: 10 Uhr bis 12 Uhr dass Erstantragsteller und Wie- www.studentenwerk-osnabrueck.de derholungsantragsteller sich in ih- Studentenwerk aktuell 20 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Snackbar: Die etwas andere Atmosphäre Fragen an die Studentenwerks-Geschäftsführerin Birgit Bornemann über Zukunft dieser Einrichtung Frau Bornemann, seit En? de 2003 bietet das Studentenwerk in der Mensa am Schloßgarten eine zusätzliche Essenausgabe in der SnackBar (ehemaliges Nichtrauchercafé). Jetzt, nach Ablauf der Testphase, stellt sich die Frage, ob sich diese Einrichtung bewährt hat und das Angebot weiter aufrechterhalten werden kann. Ja, ich freue mich, dass wir es schaffen, dieses zusätzliche Raumangebot über die vereinbarte Testphase hinaus für unsere Gäste zu erhalten. Es hat sich gezeigt, dass viele Studierende und Bedienstete gern in der Snackbar ihr Mittagessen einnehmen und die etwas andere Atmosphäre sehr schätzen. Was war Ihr Ziel mit die? ser Einrichtung? Die erfreuliche Beliebtheit unserer Mensa am Schloßgarten hat in der Vergangenheit immer wieder zu teilweise langen Warteschlangen geführt. Wir wollten mit der neuen Ausgabestelle testen, ob wir mit dem Angebot im ehemaligen Nichtrauchercafé eine Entlas- Anderes Ambiente: Die neue Snackbar erfreut sich großer Beliebtheit bei den Gästen den Studentenwerks. Foto: Elena Scholz tung schaffen und damit mehr Service bieten können. Daher haben wir die Eintopfausgabe vom Obergeschoss nach unten verlegt. Zusätzlich gibt es ein zweites Angebot sowie Salat- und Dessertteller. Ihre Erwartungen ? Sind erfüllt worden und bedeu- tet dieses Angebot nicht einen zusätzlichen Aufwand für Ihr Personal? In der Snackbar geben wir im Semester täglich immerhin etwa 600 Essen (mit steigender Tendenz) aus. Da die Anzahl der ausgegebenen Essen insgesamt jedoch stabil geblieben ist, zeigt sich, dass tatsächlich die erhoffte Entlastung Das Wohnen mit dem Wohlfühlflair Ein Studentenpärchen lebt im kleinsten Osnabrücker Studentenwohnheim (os) Wie sie sich fühlen in ihrem neuen Domizil? Was für eine Frage! Nina-Marie Melsheimer und Wasja Weiß brauchen nicht lange zu überlegen: „Es ist hier traumhaft schön“, kommt es unisono von den beiden Studierenden. Seit Ende Dezember 2004 haben sie ein neues Zuhause, direkt im Grünen reizvoll gelegen. Sie bewohnen das vor wenigen Monaten eingeweihte kleinste Osnabrücker Studentenwohnheim im Bürgerpark. Zur Vorgeschichte: Viele Jahrzehnte war das 200 Jahre alte ehemalige Gartenhäuschen nur eine verfallene Ruine. Anwohner und Besucher des Bürgerparks empfanden diese stets als Schandfleck in einer sonst so schönen Umgebung. Dass das denkmalwürdige Häuschen nun gerettet und zu einem schmucken Studentenheim werden konnte, ist nur dem Engagement einer Vielzahl von Unterstützern zu verdanken, wie Birgit Bornemann, die Geschäftsführerin des Studentenwerks betont. Initiiert von Detlef Wulfetange von der Herrenteichslaischaft und unterstützt vom Kulturdezernenten der Stadt, Reinhard Sliwka, gründete sich der Förderverein "Freunde des Gartenhauses am Bürgerpark e.V.", der zahlreiche Spenden für die Renovierung sammelte. Hinzu kamen großzügige Spenden der Herrenteichslaischaft, der VGH-Stiftung und vom Landschaftsverband Osnabrücker Land und dem Baustatiker Dr. Konrad Ehlers. Auch die Stadtwerke, die Firma SIBO-Beton und die Heger Laischaft trugen durch Sachspenden dazu bei, dass das Projekt realisiert werden konnte. Die Stadt Osnabrück übertrug zum symbolischen Preis von 1 Euro dem Studentenwerk das Erbbaurecht und nach Aufstocken durch finanzielle Eigenmittel und mit erheblicher handwerklicher Eigenarbeit hat das Studentenwerk als Bauherr die Fertigstellung vollendet. Die gemeinsamen Anstrengungen haben sich gelohnt. Drei Etagen mit einer Gesamtnutzfläche von 52 Quadratmetern, fernab von Verkehrslärm und sonstigen Beeinträchtigungen, die das Leben in einer Großstadt mit sich bringen kann, sind das Ergebnis. Die beiden Studierenden wissen ihr Glück im Grünen durchaus zu schätzen. Immerhin hatten sie sich bereits frühzeitig um den Platz beworben. „Wir haben uns unFortsetzung auf der nächsten Seite erfolgt ist und die Wartezeit verkürzt werden konnte. Selbstverständlich bedeutet diese Verlagerung bzw. diese weitere Ausgabestelle auch erhöhten Arbeitsaufwand. An dieser Stelle ein großes Kompliment an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit veränderten Arbeitsabläufen und hohem persönlichen Einsatz die beachtliche Mehrbelastung bewältigen. Wie die Testphase allerdings gezeigt hat, lässt sich auf Dauer dieses Angebot nicht allein durch Veränderung der Arbeitsabläufe aufrechterhalten. Wir haben daher in der Diskussion und in Abstimmung mit unserem Personalrat entschieden, eine weitere Kassiererin einzustellen. Es hätte unserem Ziel der verkürzten Wartezeit entgegengestanden, eine Kassiererin aus der Mensa abzuziehen und in die Snackbar zu versetzen. Auch müssen wir bezüglich der Spülmaschinenkapazität investieren. Trotz dieses verbesserten Service bleiben aber die Preise nach wie vor auf dem bekannt niedrigen Niveau. Vor kurzem haben Sie ? durch Hinzunahme eines weiteren Raumes mehr Plätze geschaffen. Soll in Zukunft auch das Speisenangebot erweitert werden? Da das zusätzliche Angebot so gut angenommen wird, kommt es jetzt auch hier zu einem großen Andrang. Daher haben wir uns entschieden, den durch eine verschiebbare Wand von der Snackbar getrennten Sitzungs- und Schulungsraum mit in unser Raumangebot zu integrieren, um noch mehr Sitzkapazitäten zu schaffen. Dies ist möglich geworden, weil wir im Verwaltungstrakt durch Raumverlagerungen und andere Konzepte einen Ersatz als Schulungs- und Sitzungsraum schaffen werden. Ein zusätzliches Speisenangebot ist zwar geplant, aber erst mittelfristig zu realisieren. Vorher müssen wir das gesamte Betriebskonzept für die Snackbar umstellen. Dies ist mit größerem Aufwand verbunden, der sich aber nach unserer Überzeugung lohnt, weil wir damit unser Angebot und unseren Service für Studierende und Bedienstete sehr verbessern können. 21 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Studentenwerk aktuell Mensa in Vechta ist „Mensa des Jahres 2004“ Unicum-Wettbewerb: Alle Mensen des Studentenwerks Osnabrück unter den ersten zwanzig (os) Es ist beinahe schon eine Tradition, aber eine äußerst ehrenvolle: Erneut haben die Mensen des Osnabrücker Studentenwerks hervorragende Platzierungen im bundesweiten Wettbewerb des Hochschulmagazins UNICUM belegt. Spitzenreiter wurde diesmal die Mensa am Hochschulstandort Vechta. „Mensa des Jahres 2004“ lautet der begehrte Titel, den die Mensa in Vechta nun schon zum zweiten Mal führen darf. Gleich fünf Goldene Tabletts, also die höchste Auszeichnung überhaupt, gab es für die Gesamtwertung und für die Unterkategorien Geschmack, Service, Atmosphäre und Auswahl. Wobei das Gesamttraumergebnis mit 4,71 von fünf möglichen Punkten unübertroffen blieb. Rund 21.500 Studierende hatten sich im vergangenen Jahr an der Befragung beteiligt, die die Zeitschrift UNICUM seit einigen Jahren regelmäßig durchführt. Noch nie zuvor hatten sich so viele Studierende an der Umfrage beteiligt. Auch das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Test auf eine breite Resonanz stößt. „Das gesamte Studentenwerk steht Kopf. Wir sind überglücklich, dass die Studierenden uns in so überwältigender Weise ihre Anerkennung ausgesprochen haben“, betont Birgit Bornemann, Geschäftsführerin des Studentenwerks die Stimmung ihrer Kollegen. Sie sieht darin auch eine Bestätigung des Konzepts der Mensen. Das Erfolgsrezept beschreibt Gernot Tietze, der Leiter der Wirtschaftsbetriebe: „Kontinuierlich ein gesundes, ausgewogenes, breites und abwechslungsreiches Angebot. Und als Grundlage hierfür frische Produkte, überwiegend aus biologischem Anbau und Fleisch aus artgerechter Tierhaltung, zubereitet und serviert von hoch motivierten, serviceorientierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch Rudi Böhmer, der Küchenchef der Mensa in Vechta, ist ganz aus dem Häuschen über die Goldenen Tabletts: „Wir bedanken uns bei unseren Gästen für dieses Ergebnis. Es macht dem gesamten Mensateam jeden Tag aufs Neue Freude, unsere Gäste zu verwöhnen und mit guter Leistung zu überzeugen“. Bornemann hebt hervor, dass Mensen eine bedeutende Rolle im Lebensraum Hochschule und insbesondere im studentischen Alltag spielen. „Sie sind nicht nur für die Verpflegung unverzichtbar, sie sind auch ein Ort der Kommunikation und verschiedener kultureller Begegnungen. Insgesamt tragen sie dazu bei, dass das Studium beschleunigt wird und sich die Kosten eines Studiums insgesamt verringern“, so Bornemann. die Geschäftsführerin freut sich, dass das Studentenwerk durch die hervorragenden Leistungen nicht zuletzt auch zur Attraktivität der Hochschulstandorte Osnabrück und Vechta beiträgt. Rührig: Die Köchinnen und Köche der Mensa Vechta freuen sich über ihren Erfolg. Foto: privat Das Wohnen mit dem .... Fortsetzung glaublich gefreut, als wir erfuhren, dass es tatsächlich klappt“, so die 23-jährige Nina Melsheimer und ihr Freund Wasja Weiß. Und sie haben es in der Tat gemütlich wie wohl kaum einer ihrer Kommilitonen. Im Erdgeschoss liegt die Wohnküche, im Stockwerk darüber sind zwei einzelne Zimmer. Die Sanitäranlagen befinden sich im Keller. Gibt es auch etwas, womit sie beim Einzug nicht gerechnet hätten? „Wie herrlich wir hier entspannen können“, antwortet Wasja Weiß. Neben dem ganz eigenen Charme des Gebäudes ist auch die einzigartige Lage ein Glücksfall: Der Park lädt zum Flanieren ein, auf den Bänken lässt es sich im Sommer trefflich lernen. Seit sieben Semestern studieren die beiden zusammen Social Sciences an der Uni Osnabrück. Und hier, so sind sie sich sicher, haben sie mehr Ruhe für Scheinerwerb und Vorlesungsnachbereitung als in ihrer vorherigen Wohnung „Die lag direkt in der Innenstadt, da war es furchtbar laut“, so der 29-jährige Weiß. Wohnen im Park: Nina-Marie Melsheimer und Wasja Weiß vor ihrem neuen Zuhause. Foto: Elena Scholz Auch die Gestaltung der Grünanlagen rund um das Gartenhäuschen wird in einem gemeinsamen Projekt durchgeführt. Mit Unterstützung von Studierenden der Fachhochschule unter Leitung von Prof. Junker, Lehrstuhl Freiraum- planung, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, werden gemeinsam mit der Stadt, dem Studentenwerk, der Herrenteichslaischaft und dem Förderverein Konzepte diskutiert und beraten, die den gesamten Bürgerpark mit in den Blickwinkel stellen. Erste Ideen wurden inzwischen von den Studierenden im Rahmen einer Seminararbeit präsentiert. Sie reichen von der Einrichtung eines (zeitlich begrenzten) Freiluftkinos bis zur Gestaltung als Märchenwald. Die besten Vorschläge sollen nun zu einem gemeinsamen Konzept zusammengefügt und auf ihre Realisierungsmöglichkeiten hin geprüft werden. Das ursprüngliche Nutzungskonzept dieses Gartenhauses soll dabei unterstrichen werden. In Kooperation mit der Stadt und dem Studentenwerk sollen kulturelle oder gesellschaftliche Veranstaltungen angeboten werden. Nina Melsheimer und Wasja Weiß freuen sich schon, daran mitzuwirken. Namen und Nachrichten Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 22 Neu an der Universität Ginge es nach den Wünschen von Dr. Wilfried Hötker, könnte die Tätigkeit des 43-Jährigen gar nicht vielfältig genug sein. Vor kurzem wurde ihm dieser Wunsch erfüllt. Seit Anfang des Jahres ist Dr. Höt- ratsleiter in der Finanzabteilung der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) in Hannover folgte die Stelle als Abteilungsleiter Finanzierung in den Bodelschwinghschen Anstalten Bethel in Biele- feld. Hier übernahm er bereits nach kurzer Zeit die Leitung des gesamten Finanzmanagements. Die nächste Herausforderung gab es für ihn im Jahr 2000: Der Verwaltungsexperte wurde Dezernatsleiter für den Bereich „Innere Verwaltung“ bei der Handwerkskammer Münster. Bereits nach zwei Jahren wurde er von der Vollversammlung zum Geschäftsführer gewählt. „Für mich war dieses ein deutliches Zeichen der Anerkennung meiner Arbeit,“ sagt Hötker mit ein wenig Stolz. Und nun ist er Mitglied des Präsidiums der Universität Osnabrück. Zu seinen Hauptaufgaben als Vizepräsident gehört der Bereich Personal und Finanzen. Hier tauscht er sich regelmäßig mit den (os) Was ist der „schräge Wurf“? Zum einen eine typische Frage der Oberstufenphysik. Und zum anderen zumindest ein bisschen dafür verantwortlich, dass Roland Berger seit dem 1. Oktober 2004 eine Professur für Physikdidaktik an der Universität Osnabrück inne hat. „In der Schule erfuhr ich, wie beiter am Lehrstuhl für Didaktik der Physik an der Ludwig Maximilians Universität München angeboten wurde, musste er nicht lange überlegen. Im Mai 2000 wurde er mit „summa cum laude“ promoviert – und zwar zu einem Thema, das seinen jetzigen Neigungen entsprach: Der Darstellung einer Vizepräsident für Personal und Finanzen: Dr. Wilfried Hötker ker Vizepräsident für Personal und Finanzen der Universität Osnabrück. Dem Wunsch nach Vielfalt kam der gebürtige Melleraner auf seinem gesamten bisherigen Berufsweg nach. Nachdem er den Realschulabschluss, eine Ausbildung zum Sparkassenkaufmann und den Besuch des Wirtschaftsgymnasiums am Schölerberg von 1980 bis 1983 mit bestandener Hochschulreife erfolgreich beendet hatte, folgte nach absolviertem Zivildienst ein Studium der Mathematik/Informatik mit Anwendungsfach Betriebwirtschaftslehre an der Universität Osnabrück. Dann promovierte er im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft im Fachgebiet Computerlinguistik / Künstliche Intelligenz. Dr. Wilfried Hötker Foto: Utz Lederbogen Der weitere Weg zeigt, dass Hötker konsequent an seinem beruflichen Weiterkommen gearbeitet hat. Auf dem Posten als Refe- Präsidiumsmitgliedern und den Dezernenten der Verwaltung aus. Monatlich trifft er sich mit seinen niedersächsischen Kollegen und Kolleginnen, um auch überregional auf den neuesten Stand zu sein. Und last but not least ist er als Chief Information Officer (CIO) zuständig für die Koordination der Informations- und Kommunikationstechnik. Abends nach Büroschluss, wenn er dann nach Voxtrup fährt, wartet seine Familie auf ihn. Dort halten ihn seine Söhne Jan (5) und Jonas (1 1/2) auf Trab. Für sein Hobby, dem Volleyball, bleibt jedoch momentan wenig Zeit. Fachbereich Physik: Prof. Dr. Roland Berger man eine Wurfbahn berechnen kann, und das hat mich irgendwie fasziniert.“ Ergebnis dieser Faszination war ein Studium der Physik an den Universitäten Konstanz und der TU München von 1982 bis 1989. Seinerzeit, so erinnert sich der gebürtige Pforzheimer sei es ihm noch mehr um die reine Physik und weniger um die Didaktik gegangen. „Das kam erst später.“ Insbesondere Halbleiter- und Laserphysik habe ihn damals interessiert. Nach dem Abschluss des Diploms absolvierte Berger das Referendariat in Augsburg. Und danach folgte der Schuldienst in den Fächern Physik und Mathematik am Gymnasium Marktoberdorf im Allgäu. 1994 wurde Berger dann zum Studienrat auf Lebenszeit ernannt. So hätte es weitergehen können, der Berufsweg schien vorgezeichnet. Doch als ihm 1994 eine Stelle als wissenschaftlicher Mitar- Möglichkeit, wie der Physikunterricht durch Einbettung der Inhalte in einen medizinischen Kontext interessanter gemacht werden kann. Aber worin lag er eigentlich begründet, dieser Wechsel von der Grundlagenforschung zur Didaktik? „Während meiner Studienzeit habe ich sehr gerne Nachhilfe gegeben und als Werkstudent bei Siemens Trainings in Halbleiterphysik angeboten. In der Schule war mir dann aufgefallen, dass die Motivation für den Physikunterricht sehr gering ist. Ich glaube, dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Schülerinnen und Schüler keinen Bezug zu ihrer Lebenswelt erkennen.“ Die Förderung der Motivation war auch ein zentrales Anliegen seiner Tätigkeit in der Arbeitsgruppe Physikdidaktik an der Universität Kassel, der er ab 2001 gut drei Jahre lang angehörte. Und auch für seine Arbeit in Osnabrück hat sich der verheiratete Physiker und Pädagoge eine Prof. Dr. Roland Berger Foto: privat Menge vorgenommen. So will er weiterhin die Bedingungen erforschen, die sich günstig auf die Motivation im Physikunterricht auswirken. Hier setzt der Wissenschaftler unter anderem auf praktische Anwendungen, um die Schülerinnen und Schüler vom Nutzen der Physik für ihr Leben zu überzeugen. Als Beispiel dafür nennt der 42-Jährige die Mikrowelle: „Damit kann man wichtige Eigenschaften elektromagnetischer Wellen auf motivierende Weise veranschaulichen.“ Womit das Küchengerät in einem Punkt dem „schrägen Wurf“ in Bergers Jugend entsprechen würde: nämlich daran, die Freude an der Physik zu wecken. 23 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Namen und Nachrichten Neu an der Universität (os) Dr. Anja Lorberg war gerade mal 28 Jahre alt, als sie ihre Promotion einreichte. Und nachdem die Untersuchung mit "summa cum laude" bewertet worden war, folgte für die Biologin eine PostdocStelle am Biozentrum der Universität Basel. Seit September 2004 finden, jedoch nicht in der entsprechenden Bäckerhefe. Auch zellbiologische Vorgänge in der Spalthefe ähneln mehr denen höherer Zellen. Dass sich Lorberg gerade mit diesem Thema beschäftigt, ist für die Zusammenarbeit des Sonder- Fachbereich Biologie/Chemie: Dr. Anja Lorberg ist sie nun Leiterin einer Nachwuchs-Forschergruppe im Osnabrücker Sonderforschungsbereich (SFB) 431 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), an dem sie mit einem eigenen Teilprojekt beteiligt ist. Ziel dieser Einrichtung ist die umfassende Erforschung von Membranproteinen; vor kurzem erhielt der Fachbereich die dritte Förderperiode von der DFG bewilligt, ein Erfolg, der die Wissenschaftler mit Stolz erfüllt. Und bereits allein diese Stelle zeichnet die wissenschaftliche Karriere der heute 33-Jährigen aus. Denn im Schnitt sind die Leiter von SFB-Teilprojekten rund zehn Jahre älter und haben allein deshalb schon mehr Erfahrung in der Führung solcher Einheiten. Doch Lorberg lässt sich dadurch nicht irritieren. Seit ihrem Studium der Biologie an der Universität Düsseldorf beschäftigt sich die gebürtige Krefelderin in erster Linie mit der Mikrobiologie. Wobei allerdings in Düsseldorf darunter etwas anderes verstanden wird als am Fachbereich Biologie/Chemie der Universität Osnabrück: „Während vielfach unter Mikrobiologie das Arbeiten mit Bakterien, also Prokaryonten, verstanden wird, haben wir uns dort eher mit der Genetik niederer Eukaryonten beschäftigt. In ihrer 1996 abgegebenen Diplomarbeit untersuchte Lorberg zuckerverwertende Enzyme eines humanpathogenen Pilzes. Hier nun, in Osnabrück, arbeitet die Wissenschaftlerin erneut mit Hefekulturen, allerdings nicht mit der Bäcker- und Bierhefe, wie in der Dissertation, sondern mit der Spalthefe. Diese besitzt im Gegensatz zur Bäckerhefe zahlreiche Gene, die sich auch in höheren Zellen höherer Organismen forschungsbereichs gut gewählt. So bestehen unter anderem enge Arbeitszusammenhänge mit Arbeitsgruppen der Genetik und der Mikrobiologie. Neben ihren Aufgaben in der Ausbildung von Stu- Dienstjubiläum Anna Grundmann, Universitätsbibliothek, ist seit 25 Jahren im Öffentlichen Dienst beschäftigt (10. Januar 2005). Rolf Nienhüser, Rechenzentrum, feierte sein 25-jähriges Dienstjubiläum (1. April 2005). Dr. Anja Lorberg Foto: privat dierenden, Doktorandinnen und Doktoranden sucht die Wissenschaftlerin zurzeit nach Antworten auf die Frage, wie bestimmte Signalwege, die das Überleben der Zelle sichern, genau verlaufen. Wobei dies lediglich grob vereinfacht ausgedrückt ist. Ruf erhalten Nach Osnabrück Ingrid Recker, Universitätsbibliothek, feierte ebenfalls ihr 25jähriges Dienstjubiläum (1. Januar 2005). Hannelore Thamm-Guschker, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, ist seit 25 Jahren im Öffentlichen Dienst tätig (9. Dezember 2004). Heinrich Tobergte, Fachbereich Biologie/Chemie, feierte sein 25-jähriges Dienstjubiläum (1. Januar 2005) Ruf abgelehnt PD Dr. Klaus Rothermund, Universität Saarbrücken, an den Fachbereich Humanwissenschaften - Professur für Allgemeine Psychologie II (Lernen, Emotionen, Motivation) PD Dr. Jürgen Faßbender, Universität Kaiserslautern, an den Fachbereich Physik - Professur für Angewandte Physik Wissenswert Universitätszeitung: Neue Ausgabe im Juni (os) Die nächste Ausgabe der Universitätszeitung erscheint im Juni. Redaktionsschluss ist der 15. Mai. Themenvorschläge bitte an folgende e-mailAdresse: [email protected] oder Tel. (0541) 969-4516. Dr.-Ing. Werner Brockmann, Universität Lübeck, an den Fachbereich Mathematik/Informatik - Professur für Technische Informatik Impressum Dr. Joachim Wollschläger, Universität Bremen, an den Fachbereich Physik - Professur für Angewandte Physik Mitarbeit: Nach Osnabrück Prof. Dr. Peter Siemund, Universität Hamburg, an den Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft - Professur für Sprachwissenschaft des Englischen Die Arbeit an winzigen Hefezellen, deren Durchmesser ungefähr ein hundertstel Millimeter beträgt, ist von großem Nutzen. Auch wenn das Thema an sich eher in den Bereich der Grundlagenforschung gehört, sind die praktischen Anwendungen nicht von der Hand zu weisen. Ein Beispiel dafür wäre die Krebsforschung, erklärt Lorberg: „Das Fehlen von oder Veränderungen in einigen Proteinen, an denen wir arbeiten, führen im Menschen zum Krankheitsbild der Tuberösen Sklerose aber auch zur Entstehung von Tumoren oder pathologischen Organgrößen. Wenn wir hier neue Ergebnisse erzielen könnten, wäre das ein großer Erfolg.“ Ruf angenommen Nach Osnabrück ISSN 1613-6047 Herausgeber: Der Präsident der Universität Osnabrück Redaktion: Oliver Schmidt (os) Dr. Utz Lederbogen (ul) Elena Scholz (es) Redaktionsanschrift: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Neuer Graben/Schloss, 49069 Osnabrück Tel. (0541) 969-4516, Fax (0541) 969-4570 [email protected] Titelseite/Bildbearbeitung: Bruno Rothe, Georgsmarienhütte Druck: Druckerei Grote, Bad Iburg Auflage: 5.000 Exemplare PD Dr. Christoph König, Deutsche Schillergesellschaft, an den Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft - Professur für Neuere und neueste deutsche Literatur Nächste Ausgabe: Juni 2005 Redaktionsschluss: 15. Mai 2005 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers oder die der Redaktion. Uni-Spiegel 24 Zeitung Universität Osnabrück 2005/1 Menschen an der Uni: Renate Sokolowski (os) Eigentlich, so sagt Renate Sokolowski, habe Malerei sie schon immer fasziniert. Bereits im Grundschulalter begann sie in ihrer Freizeit, Bilder mit bunten Stiften auf das Papier zu zaubern. Was sich im Grunde nicht geändert hat, bis heute. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, in der freien Zeit nicht zu malen“, erklärt die Sachbearbeiterin im Finanzdezernat. Sie sagt es mit einem Lachen, aber sie meint es dennoch durchaus ernst. Die Beweise für ihre Leidenschaft hängen hinter ihrem Schreibtisch, drei Bilder mit Blumen vor verschiedenem Hintergrund. Mit einem kritischen Seitenblick fügt die ausdrücken möchte. Ein Beispiel: drei nicht ganz gertenschlanke Frauen in Badeanzügen am Meer. Kräftige Farben, die Figuren dargestellt in natürlicher Pose. Es gebe zwei Wege, wie ein solches Bild entsteht, verrät die Hobbymalerin: „Entweder habe ich etwas gesehen und versuche dann, es auszudrücken. Oder ich habe eine Idee im Kopf und die setze ich dann frei um.“ Zwei Wege, ein Ergebnis: Rund zwei Wochenenden dauert es, bis ein Bild fertig ist. Wobei das Malen mit Acryl es leichter macht: „Früher habe ich viel mit Öl gemalt, aber das dauert sehr lange, bis dann ein Bild Renate Sokolowski „Lustiges Rentnerdasein“ 48-Jährige hinzu: „Das dort drüben, das werde ich bald abhängen, damit bin ich nicht so recht zufrieden.“ Sagt sie und weist auf ein Bild mit dunkelblauen Tulpen. Fast jedes Wochenende also verbringt Renate Sokolowski ihre freie Zeit daheim mit Acrylfarben und Leinwand. Jedes Wochenende denkt sie nach über Motive, Ausdruck und Gestaltung. Jedes Wochenende hat sie genug Ideen, wie sie was wann auf welche Art auch richtig durchgetrocknet ist.“ Ob nun Blumen, üppige Damen oder nur ein Porträt von Sir Peter Ustinov: Ist das Werk vollendet, wuchert die Selbstkritik in grellen Farben: „So richtig zufrieden mit meinen Bildern bin ich selten.“ Aber warum eigentlich dieses Schwanken, ob sie malen kann? Sie kann es doch! Und kein Zweifel, was Renate Sokolowski auch noch besitzt, ist Fantasie im Übermaß. In ihren Bildern lebt sie diese aus. An der Universität indes sind Zahlen und Bilanzen das Metier. Ihr Aufgabengebiet ist die administrative Abwicklung von EU-Projekten. Eine Beschäftigung, die sie sehr gerne macht, wie sie meint, denn auf diese Weise kann sie beides verbinden. Was ist es nun, ein Hobby, reine Freizeitbeschäftigung oder doch vielleicht ein kleines bisschen mehr? Oder ganz unverblümt gerade heraus gefragt: Wäre ein Leben nur für die Kunst für sie eine Alternative? „Nein, heute nicht mehr.“ Zwar habe sie als Jugendliche davon geträumt, aber: „Irgendwann möchte man ja auch finanzielle Sicherheit haben. Auf diese möchte ich heute nicht mehr verzichten.“ Nun, sie hat es geschafft, die Arbeit mit den EU-Forschungsanträgen von Montags bis Freitags und der Griff zur Leinwand an Fotos: privat Sonnabend und Sonntag. „Das ist doch perfekt, so habe ich beides, einen guten Beruf und etwas, das mir in der Freizeit Freude bringt. Wobei diese Freude übertragbar ist, bereits vor einiger Zeit hatte Renate Sokolowski ihre erste Ausstellung, und ihre Bilder schmücken nun auch fremde Wände, sie konnte sie verkaufen. Aber dies, so fügt sie an, sei die Ausnahme. Denn trennen von ihren farben-formenfreudigen Kompositionen könne sie sich im allgemeinen nur schwer. Abschließend ein P.S. zur Person: Renate Sokolowski, das zeigt sich rasch, ist ein entspannter Mensch. Wenn sie lacht, wie sie es oft tut, merkt man, dass die Verbindung zwischen Pflicht und Kür, also zwischen Beruf und kreativer Freizeit, wohl gelingt. Nicht zuletzt sind es die Bilder, die davon erzählen.