Ausflug auf den Mont Vully Um 8.00 Uhr fahren wir los, steht so im

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Ausflug auf den Mont Vully Um 8.00 Uhr fahren wir los, steht so im
Ausflug auf den Mont Vully
Um 8.00 Uhr fahren wir los, steht so im Programm. Ich komme sieben Minuten vor
acht Uhr am BTI-Bahnhof an – ich bin die Letzte. Ups, schon wieder haben alle auf
mich warten müssen. Aber keine Panik, unsere Chauffeurin Ruth fährt keine Minute
vor acht Uhr ab.
Der erste Halt ist der Gemüsebauernhof der Familie Aebersold in Treiten, da gibt es
Kaffee und Züpfe. Aber was macht Ruth da vorne am Steuer, sie fährt ja falsch. Und
schon tönt es aus dem Lautsprecher: „Keine Angst, ich weiss schon, wo Treiten ist,
aber ich komme mit dem Car eben nicht ganz überall durch!“ Also, zurücklehnen
und vertrauen. Auf dem Hof werden wir bewirtet und erfahren, dass sie für 49
Personen, ihre Familienmitglieder, Angestellte und Erntehelferinnen und -helfer
Mittagessen vorbereiten müssen. Da könnten wir doch grad bleiben und die
Bauernhofleute auf den Mont Vully schicken! Der Vorschlag findet keinen Anklang.
Weiter geht die Reise auf den Jerisberghof bei Gurbrü ins Bauernmuseum Althuus.
So romantisch wie es sich anhört und anzuschauen ist, manch eine von uns ist froh,
nicht in jenem Jahrhundert gelebt zu haben, jedenfalls nicht als Magd. Wir
geniessen eine interessante und kompetente Führung, mit allerlei Anekdoten. So
hören wir, dass der Bauernhof in einem fernen Jahrhundert total abgebrannt sei:
die Meisterfrau habe eine Magd weg geschickt, welche etwas mit einem Knecht
gehabt habe. Könnte ja eigentlich der Meisterfrau Wurst sein, es sei denn, es wäre
„ihr“ Knecht gewesen . . . und da habe die Magd scheint’s Feuer gelegt.
Von Ferenbalm geht es weiter auf den Mont Vully, für Ruth nicht gerade eine
Strecke, bei der sie im Car den Autopiloten einsetzen kann. Im Hotel Mont Vully
geniessen wir ein feines Mittagessen, mit Blick auf den Murten See, auf Felder und
Wälder und Reben, bei sommerlich heissen Temperaturen, und fast alle sind viel zu
warm angezogen!
Nach dem Essen ertönt in unserem Mittagszelt ein schriller Pfiff, etwa so, wie wenn
jemand einem Hund pfeift oder ein Penalty-Foul! War das Barbara V.? Nein, es war
ihre Assistentin, auf Geheiss von Barbara V, welche eine Mitteilung zu machen hat,
sie setzt sich immer ziemlich resolut durch!
Nach dem Essen haben wir eine Stunde Zeit, man könnte spazieren gehen oder so,
aber nun ist es definitiv zu heiss. Wir lassen uns nach Môtier runder kutschieren
und dann per Schiff über den Murten See nach Murten. Nun ist der Sommer
angekommen, es ist heiss und sehr sonnig, dankbar sind wir für den Fahrtwind.
Hey, was ist denn nun los? Barbara V. öffnet den Regenschirm, sieht sie
Regenwolken, die ich nicht sehe? Aber da hat es ja noch andere Frauen unterm
Regenschirm, all jene, die am Morgen noch mit Regen gerechnet haben und nun
eben viel zu warm angezogen sind! Das sieht ja nun aus wie in Japan, wo kein
Sonnenstrahl die Frauen treffen darf, weil Sonnenbräune ein Zeichen ist, dass man
zur arbeitenden Bevölkerung gehört. Dabei ist Barbara V. doch pensioniert!
Die Schifffahrt ist toll, und die Heimreise mit Ruth am Steuer verläuft ohne
Zwischenfall und ganz ohne Stau. Und Barbara V., die Beste aller Präsidentinnen,
wirbt Chauffeurin Ruth grad noch als neues Mitglied!
Es war ein schöner Tag mit viel Reden und Lachen und fein Essen und Geniessen,
und nun freuen wir uns auf das nächste Jahr.
02.07.2016/em