Lila und die Erfindung der Welt Eine Erzählung

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Lila und die Erfindung der Welt Eine Erzählung
Lila und die Erfindung der Welt
Eine Erzählung von Annette Pehnt zu Debussy,
5 Préludes
Mi, 15.4.2015, 11 Uhr
Freiburg, Konzerthaus, Rolf-Böhme-Saal
Do 16.4.2015, 10.30 Uhr
Villingen-Schwenningen, Franziskaner
Konzerthaus, Konzertsaal
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
Dirigentin: Matilda Hofman
Erzähler: Rainer Strecker
Empfohlen für Zuhörer im Grundschulalter
Erstellt von Annette Höschele-Fischer
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Handreichung „Lila und die Erfindung der Welt“
Inhaltsverzeichnis
1. Die Geschichte „Lila und die Erfindung der Welt“ von Annette Pehnt, Auszüge…………………3
1.1 Abschnitt 1: Lila erfindet die Welt……………………………………………………………………………………3
1.2 Abschnitt 2: Lila macht Bekanntschaft mit dem Weltenbummler……………………………….……3
1.3 Abschnitt 3: Lila erfindet Tiere…………………………………………………………………………………………4
1.4 Abschnitt 4: Die kahle Welt……………………………………………………………………………………………..4
1.5 Abschnitt 5: Ende eines Abenteuers………………………………………………………………………….…….5
2. Ideen zur Umsetzung…………………………………………………………………………………………………………5
2.1. Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 1…………………..……………………………………………………………….5
2.1.1 Malen zu Musik…………………………………………………………………………………………………………….5
2.1.2 Les Collines d’Anacapri: Einige hervortretende Motive………………………………………………..7
2.1.3 Darstellung von Lilas Erfindergeist mit Schwungtuch und Luftballons/ bunten Bällen…9
2.1.4 Zum Weiterarbeiten……………………………………………………………………………………………….….10
2.2.1 Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 2………………………..………………………………………………………11
2.3 Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 3……………………..……………………………………………………………12
2.4 Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 4……………………..…………………………………………………………..13
2.5 Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 5 und dem Gesamtwerk….……………………………………….….14
2.5.1 Arbeitsblatt: Zuordnung Musik – Text – Bild………….…………………………………………………..15
3. Debussy…………………………………………………………………………………………………………………………..17
Hinweis: Auf der Homepage des SWR ist ein Mitschnitt des Kinderkonzertes aus dem
Freiburger Konzerthaus vom 26.1.2011 abrufbar:
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/konzerte/lila-und-die-erfindung-der-welt//id=659392/nid=659392/did=9259826/7utmpt/index.html
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1. Die Geschichte „Lila und die Erfindung der Welt“ von Annette
Pehnt, Auszüge
1.1 Abschnitt 1: Lila erfindet die Welt
„Hast du schon einmal eine Welt erfunden? Die Welt ist ja da; hier ist sie, gleich unter dir ist
ein Stuhl, auf dem du sitzt. Links neben dir ein Kind. Rechts neben dir ein Kind. Um dich
herum Wände, über dir ein Dach, damit du nicht nass wirst. Das gehört alles zur Welt. Und
draußen geht die Welt weiter, die Stadt, die Straßenbahnen, die Geschäfte, Kino, Mülleimer,
Kaugummi, Hund und Katzen, das Haus, in dem du wohnst. Warum solltest du eine neue
Welt erfinden?
Lila hat es versucht. Ihr gefällt die Welt ja soweit nicht schlecht. Aber sie kann gut Dinge
erfinden, vielleicht sogar besser als Gott, der sich die Welt vielleicht ausgedacht hat. Lila hat
sich schon ihren eigenen Namen ausgedacht, sie heißt eigentlich gar nicht Lila. Und eine
Maschine, die Schokolade machen kann, und einen Spezialstall für ihre Meerschweinchen,
mit Rutsche und Rennbahn. Sie hat sich auch einen
Kaugummi ausgedacht, der den Geschmack nicht verliert,
und eine Trinkmischung, mit der man Angst vertreiben
kann, und ein Musikinstrument aus Pappe, das man
wegschmeißen kann, wenn man nicht mehr üben will.
Jetzt hat sie genug kleine Dinge erfunden. Jetzt ist sie bereit
für eine Welt.“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt,
Annette Pehnt, ISBN 978-3-00-034292-9)
Musik zu Abschnitt 1: Claude Debussy: „Les Collines
d‘Anacapri”, Instrumentation für kleines Orchester von
Hans Zender
1.2 Abschnitt 2: Lila macht Bekanntschaft mit dem Weltenbummler
„Gerade will sie ein paar Vögel erfinden oder ein Topfpflanze, oder wenigstens einen
Goldhamster, da ruft jemand von weit weg. „Was bildest du dir eigentlich ein?“….“Wer bist
du denn?“, antwortet Lila…“Na, das sieht man doch“, sagt der Jemand schlecht gelaunt und
kommt aus der hintersten Ecke von Lilas Welt auf sie zu, „ich bin der Weltenbummler.“ (Aus:
Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt)
Musik zu Abschnitt 2: Claude Debussy: “Général Lavine”,
Instrumentation für kleines Orchester von Hans Zender
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1.3 Abschnitt 3: Lila erfindet Tiere
„Lila erfindet Tiere, die sie noch nie gesehen hat. Stell dir vielleicht ein Tier vor, das schon
durch deine Träume gerannt ist. Ein Tier, wie frisch aus einem Märchen geschlüpft. Etwas
ganz Besonderes, nur für dich auf der Welt. Oder ein
verrücktes Vieh:Einen Spaghettilöwen? Ein Bügel-Lama? So
ähnlich macht es jedenfalls Lila. Als erstes erschafft sie ein
Sparschwein, das kugelrund und rot mit weißen Punkten vor
ihr steht und mit dem Ringelschwänzchen wackelt wie eine
freudiger Hund.“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt,
Annette Pehnt)
© Mascha Morys
„Als nächstes erfindet Lila den Schlendrian, ein zotteliges
weiches Tier mit großen verträumten Augen, das ein bisschen
aussieht wie ein Faultier….“ (Aus: Lila und die Erfindung der
Welt, Annette Pehnt)
Weiter denkt sich Lila eine Herde von Zimtzicken aus, eine struppige Katze und
das Pferd Klimpertschack.
„Sie erfindet eine Handvoll blitzender blauer und roter
Fingerlinge, die wie winzige Vögel durch die Luft schießen
© M. Morys
und um ihren Kopf schwirren, und wenn sie die Hand
ausstreckt, setzt sich einer auf jeden Finger: Man kann sie streicheln wie
kleine Hummeln, sie knabbern an der Fingerspitze, schon flattern sie
© M. Morys
wieder auf und ab, kitzeln den Schlendrian und schlüpfen durch den Schlitz
des Sparschweins, bis es quiekt, weil sie es von innen kitzeln.“ (Aus: Lila und die Erfindung
der Welt, Annette Pehnt)
Musik zu Abschnitt 3: Claude Debussy: „Danse de Puck“,
Instrumentation für kleines Orchester von Hans Zender
© Morys
1.4 Abschnitt 4: Die kahle Welt
© Mascha Morys
Lila reitet auf Klimpertschack weit in ihre Welt hinaus und
möchte sehen, wie groß sie geworden ist. „Sie lauscht dem
Geräusch der Hufe, winkt dem Schlendrian zu und reitet mitten
durch die schwirrende Wolke von Fingerlingen, bis sie plötzlich
den Anfang ihrer Welt nicht mehr sieht…. Das Licht wird bläulich
und durchsichtig, als wäre sie im Wasser. So ein Wasserlicht hat
sie eigentlich nicht erschaffen. Um sie herum ist es ganz still, so
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still wie eine Nacht aus Watte.“ (Aus: Lila und die
Erfindung der Welt, Annette Pehnt)
Musik zu Abschnitt 4: Claude Debussy: „Voiles“,
Instrumentation für kleines Orchester von Hans
Zender
1.5 Abschnitt 5: Ende eines Abenteuers
Nach ihrem Abenteuer ist Lila froh, wieder zu Hause zu
sein und wieder bei ihrer Mutter am Küchentisch zu
sitzen.
„So kann Lila ihre Welt erst einmal lassen. Ob sie morgen
dran weitererfinden kann, weiß sie noch nicht; schließlich
gibt es sonst auch jede Menge zu tun. Sie könnte mit
ihrem Freund draußen eine Hütte bauen, oder kicken oder könnte ins Kino, wenn ihr
Taschengeld reicht, und sich vom Erschaffen ausruhen.“ (Aus: Lila und die Erfindung der
Welt, Annette Pehnt)
Musik zu Abschnitt 5: Claude Debussy: „Des Pas sur la Neige“, Instrumentation für kleines
Orchester von Hans Zender
2. Ideen zur Umsetzung
2.1 Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 1
2.1.1 Malen zu Musik
Das Malen zu Musik ist eine fantastische Möglichkeit, sich mit Musik zu beschäftigen. Es
erfordert konzentriertes Zuhören und ermöglicht den Kindern gleichzeitig, eigene Gedanken
und Ideen zu verarbeiten. Es steigert ihre Kreativität und fördert die sinnliche Erfahrung der
Welt. Melodien bewegen die Sinne! (siehe www.elternlebenleichter.com)
Sobald Kinder anfangen zu malen, lassen sie ihrer Fantasie freien Lauf. Wenn die Musik läuft
und der Rhythmus plötzlich zu Bildern wird, erzählen Kinder dadurch ihre Gedanken und
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Geschichten. Kinder lernen die Musik im Bild zu erfassen und spielerisch zu verstehen. Sie
setzen sich mit der Musik auseinander. Die Kinder können mit Farben und Formen
experimentieren und das Gehörte künstlerisch und spielerisch auffangen.
Erheblich positiv wirkt sich das Malen zu Musik bei Kindern auf ihre Konzentration aus. Die
Konzentrationsfähigkeit wird ausgebaut und trägt damit zur positiven Entwicklung des
Kindes bei.
Wichtig ist, dass das Gemalte von Erwachsenen niemals abgewertet wird. Es geht mehr um
den Schaffensprozess als um das Gemalte. Jedes Bild spiegelt individuelle Gefühle wider. Es
gibt kein „Richtig“ und kein „Falsch“.
Bitte greifen Sie nicht in den Schaffensprozess der Kinder ein.
Arbeitsauftrag: Male alles, was dir nach dem Textabschnitt 1 durch den Kopf geht, zur Musik
des ersten Abschnitts!
Farbspritzmaschine von Annika, 9 J.
Weltraumpilz und Ufo von Mattis, 7 Jahre
Erfindemaschine, Sina, 5 Jahre
Ohne Titel, Jannis, 9 Jahre
Im Anschluss werden die Werke besprochen. Welche Ideen hatten die Kinder? Welche
Farben haben die Kinder verwendet?
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2.1.2 Les Collines d’Anacapri: Einige hervortretende Motive
Das Motiv 1 „Welt, ich erfinde dich!“ (Text zu den Motiven von Annette Höschele-Fischer)
erscheint beispielsweise in den Takten 1 und 5, es wird an
diesen Stellen von einem Horn; in Takt 6 von einer
Trompete gespielt.
Hörauftrag 1: Steht schnell auf, wenn ihr das Motiv „Welt, ich erfinde dich!“ hört, danach
setzt ihr euch wieder (siehe auch Takt 25 ff (Variation), 32ff, 63ff, 84ff)
Hörauftrag 2: Singt Melodie und Text „Welt, ich erfinde dich!“ so leise mit, dass ihr die Musik
der CD noch gut hört.
Hörauftrag 3: Welche Instrumente spielen das Motiv?  Horn und Trompete
Umsetzungsmöglichkeiten der Musik in Bewegung gibt es unter 3., Darstellung von Lilas
Erfindergeist mit Schwungtuch und Luftballons/ bunten Bällen.
Das Motiv 2 „Schaut!“ in Takt 4 gespielt u.a. von einer Piccoloflöte, taucht häufig auf (z.B.
Takte 7, 8 und 9. Dieses sehr kleine/ kurze Motiv lässt sich auch gut in eine kleine Bewegung
umsetzen, z.B. das Wippen mit den Knien. Bei älteren Kindern schafft man es eventuell sogar
zeitgenau, einen Ball werfen zu lassen. Dies bedarf selbstverständlich der genauen Kenntnis
der Musik.
Hörauftrag: Klopft zu dem Motiv einmal auf den Tisch, wenn die Achtelnote nach den beiden
Vorschlagsnoten ertönt (siehe z.B. auch Takt 68ff).
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Das Motiv 3 „Die Welt denke ich mir aus“ taucht beispielsweise in Takt 14-21 auf, an dieser
Stelle gespielt von einer Flöte.
Arbeitsauftrag: Alle Kinder fassen sich an den Händen und laufen im Kreis rechtsherum
(siehe auch Takt 68ff).
Motiv 4 „Möchtest du mit mir in meine Welt gehen“ ist das längste der hier aufgeführten
Motive. Es wird in Takt 49 von den Violinen gespielt.
Folgende gemeinsame Aktion ist denkbar: Bilden Sie mit den Kindern stehend einen Kreis
und wippen Sie zur Musik im Walzerrhythmus jeweils zu der ersten Viertelnote eines Taktes
(in den Knien) mit.
Schluss: Die letzten 3 Takte lassen das Schwirren von Lilas Erfindungen in der Luft
assoziieren. Falls Sie Luftballons verwenden, lassen diese sich auf unterschiedlichste Weise
wunderbar in der Luft halten.
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2.1.3 Darstellung von Lilas Erfindergeist mit Schwungtuch und
Luftballons/ bunten Bällen
Alternativ: durchsichtige Folie mit bunten Wattebällchen
a) Beginn: Alle Kinder sitzen oder liegen mit Ball
unter dem Schwungtuch.
b)
Zu Motiv 1 „Welt, ich erfinde dich“ (Takt 1, Horn) kriechen einige Kinder unter dem
Schwungtuch hervor, nehmen den Rand des Schwungtuches
in die Hand, evtl. können sie zur Musik mitsingen, Takt 5
(Horn) kriechen wieder einige Kinder und in Takt 6
(Trompete) kriecht der Rest der Kinder hervor. Alle fassen
das Schwungtuch an und machen vorsichtig kleine Wellen.
c)
Zu Motiv 2 „Schaut!“ beispielsweise in den Takten 4, 7, 8 und 9
können jeweils die Kinder, die gerade aus dem Schwungtuch
herausgekrochen sind, ihre Bälle/ Luftballons auf das Schwungtuch
werfen.
d) In Takt 10 können alle Kinder einmal eine große Welle formen.
e)
Zu Motiv 3 „Die Welt denke ich mir aus“ in Takt 14 können alle Kinder vorsichtig
rechtsherum im Kreis laufen, Mitsingen erwünscht!
f)
Zu Motiv 4 „Möchtest du mit mir in meine Welt gehen“ in Takt 49 wippen alle Kinder
zu den ersten Viertelnoten eines Taktes mit. Auch hier ist Mitsingen erwünscht!
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2.1.4 Zum Weiterarbeiten
Wer Zeit und Lust hat, das Thema „Orchester“ und „Instrumente“ zu besprechen, findet im
Rondo 3/4 (Mildenberger) mehrere Anregungen:
a) Das Orchester, in Rondo 3/4 S. 180f
b) Orchesterpantomime, in Rondo 3/4, S. 182
c) Instrumentenschattenbilder, in Rondo 3/4, S. 183
d) Quodlibet: Die Geige beginnet, in Rondo 3/4, S.183
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2.2 Ideen zu Text- und Musikabschnitt 2
Bevor Sie den Textabschnitt 2 vorlesen, sollten Sie zuerst den Musikabschnitt
2 vorspielen und die beiden Höraufträge bearbeiten lassen.
Hörauftrag 1: Bewegt euch passend zu der Musik.
Hörauftrag 2: Wenn ihr die Musik einer Person/ einem Wesen zuordnen
solltet, wen würdet ihr auswählen? Malt diese Person/ dieses Wesen.
Nun kann der Textabschnitt 2 vorgelesen werden und mit den Ergebnissen
der Kinder verglichen werden.
Kennen die Kinder bereits den Text, sehen die Malergebnisse selbstverständlich ganz anders
aus!
Weltenbummler von Annika, 9 J.,
Mischung aus Elefant und Nilpferd, im
Rucksack: Brötchen, Geld, Schaukel
zum Ausklappen
Weltenbummler von Sina, 5 J., mit
riesigem Rucksack, darin Glitzerkugel
und Glas zum Trinken, links mürrisch,
weil müde, rechts glücklich, weil
ausgeruht
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2.3 Ideen zu Text- und Musikabschnitt 3
Auch zu diesem Musikabschnitt kann man die Schüler frei
zur Musik malen lassen. Hier war die Aufgabenstellung:
Zeichnet Kreise mit dem Zirkel (Klasse 3, Einführung des
Zirkels) und malt diese mit Jaxonkreide an.
Eine weitere Möglichkeit bietet das Malen eines
kugelrunden Schweines. Ohne Vorlage ist dies
besonders hübsch. Notfalls gibt es aber auch
Malvorlagen unter www.gratis-malvorlagen.de.
„Als erstes erschafft sie (Lila) ein Sparschwein, das kugelrund und rot
mit weißen Punkten vor ihr steht und mit dem Ringelschwänzchen
wackelt wie ein freudiger Hund.“ (Aus: Lila und die Erfindung der
Welt, Annette Pehnt)
© Mascha Morys
Ein aufgeblasener Luftballon mit rotem Transparentpapier beklebt,
Füßen und einer Schnauze aus Eierkartonausmuldungen ergibt auch
ein passables Sparschwein. Ringelschwänzchen nicht vergessen!
Eine Herde von Zimtzicken lässt sich prima kreieren, indem man
Weihnachtsbackförmchen mit einem Bleistift umfahren und dazu einen
Körper erfinden lässt.
© Mascha Morys
Bunte Fingerlinge können Sie beispielsweise mit der bekannten Klapptechnik herstellen: Eine
Hand wird auf eine weiße Papierhälfte gelegt und mit einem Bleistift umfahren. Nun werden
auf die Papierhand Farbklekse (eventuell nur Rottöne bzw. Blautöne) aufgetragen, die durch
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Klappen des Papiers auf die andere Papierseite
abdrucken. Haare werden aus Filzstücken
ausgeschnitten, Flügelchen aus Papier. Gruppieren Sie
alle Fingerlinge einer Klasse rund um ein großes
Sparschwein. Ich selbst habe mir die Freiheit
genommen und eine Herde von ganz bunten
Fingerlingen herstellen lassen – auch wenn das vom
Text abweicht.
„Sie erfindet eine Handvoll blitzender blauer und roter Fingerlinge, die wie winzige Vögel
durch die Luft schießen und um ihren Kopf schwirren, und wenn sie die Hand ausstreckt
setzt sich einer auf jeden Finger. Man kann sie streicheln wie kleine Hummeln, sie knabbern
an der Fingerspitze, schon flattern sie wieder auf und ab, kitzeln den Schlendrian und
schlüpfen durch den Schlitz des Sparschweins, bis es quiekt, weil sie es von innen kitzeln.“
(Aus: Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt)
Nur für den Schlendrian fehlt mir eine gute Idee. Vielleicht haben Sie eine?
Schließlich bietet sich an, die Schüler in Gruppen zu diesem Musikabschnitt selbst einen Tanz
erfinden zu lassen. Oder Sie wiederholen den Hörauftrag aus 2.2 „Bewegt euch passend zu
der Musik.“
2.4 Ideen zu Text- und Musikabschnitt 4
Im Kunstunterricht kann mit kleinen Walzen, verschiedenen Blautönen (Fingerfarbe oder
Abtönfarbe) und unterschiedlichen Untergründen ein blauer Hintergrund gestaltet werden.
Auch der Einsatz von Gipserhebungen oder kleinen Pappmacheerhebungen ist möglich.
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Mit Jaxonkreide kann auf einem separaten Blatt ein buntes Pferd (mit Lila obenauf) gemalt
werden, das ausgeschnitten und auf den getrockneten, blauen Hintergrund geklebt wird.
Keinesfalls sollten die Kinder vorher bereits eine Darstellung von Klimpertschak gesehen
haben.
2.5 Ideen zu Text- und Musikabschnitt 5 und dem Gesamtwerk
Falls Ihnen und den Schülern Geschichte und Musik gut gefallen haben, lässt sich auch ein
ganzes Buch, unterteilt in 5 Kapitel – die 5 Abschnitte – herstellen.
Nachdem die Schüler nun alle 5 Musikabschnitte kennen, können
sie als Zusammenfassung auf einem Arbeitsblatt (2.5.1) versuchen,
die Musik der 5 Abschnitte einem Bild und einem Text zuzuordnen.
© Mascha Morys
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2.5.1 Arbeitsblatt: Zuordnung Musik – Text – Bild
Arbeitsauftrag: Dein Lehrer spielt dir die 5 Musikstücke vor, du
versuchst Bilder und Text zuzuordnen.
Musik zu
Bekanntschaft mit
dem
Weltenbummler
Abschnitt 1
Musik zu
Lila erfindet die
Welt
Abschnitt 2
© Mascha Morys
Musik zu
Die kahle Welt
Abschnitt 3
Musik zu
Lila erfindet Tiere
Abschnitt 4
Musik zu
Abschnitt 5
Ende eines
Abenteuers
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Lösungsblatt
Zuordnung Musik – Text – Bild
Musik zu
Abschnitt 1
Lila erfindet die
Welt
Musik zu
Abschnitt 2
Bekanntschaft mit
dem
Weltenbummler
Musik zu
Abschnitt 3
Lila erfindet Tiere
Musik zu
Abschnitt 4
Die kahle Welt
Musik zu
Abschnitt 5
Ende eines
Abenteuers
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3. Debussy (siehe www.jochenscheytt.de/debussy.html)
Achille-Claude Debussy (*1862 in Saint-Germain-en-Laye; †1918 in Paris) war ein
französischer Komponist des Impressionismus. Seine Musik gilt als Bindeglied zwischen
Romantik und Moderne.
Leben
Debussy wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Sein Vater führte zuerst ein Steingut- und
Porzellangeschäft in Saint-Germain, später arbeitete er als Buchhalter bei einer
Eisenbahngesellschaft.
Claude besuchte nie eine Schule. Die spärlichen Grundlagen des Lesens, Schreibens und
Rechnens vermittelte ihm seine Mutter.
Musik spielte im Hause Debussy keine besondere Rolle. Sein Pate Achille Arosa war es, der
Debussy den ersten Klavierunterricht ermöglichte.
Während der 13 Jahre des Musikstudiums, die Debussy ab seinem 10. Lebensjahr am
Konservatorium verbrachte, entschied er sich aufgrund seines gemischten Erfolgs gegen eine
Laufbahn als Klaviervirtuose. Stattdessen entschied er sich für die Kompositionsklasse.
Wagner, Strawinsky, Bartok, Ravel und Satie waren zeitgenössische Kollegen. Satie und
Debussy verband die Bemühung um eine Überwindung tradierter musikalischer Formen.
Tod
Am 25. März 1918 starb er an Darmkrebs. Er wurde auf dem Cimetière de Passy in Paris
beigesetzt.
Wirken als Komponist
Debussy entwickelte eine eigene Tonsprache. Er begann, auf eine zielgerichtete Auflösung
harmonischer Spannungen zu verzichten, indem er anstelle der klassisch-romantischen
Funktionsharmonik mit klaren tonalen Bezugs- und Schwerpunkten (Dur-Moll-Tonalität) im
Laufe der Zeit eine eigenständige Harmonik entwickelte, die europäische Einflüsse mit
Debussys Entdeckung traditioneller slawischer und asiatischer Musik verband, etwa durch
die Verwendung von Pentatonik und der Ganztonleiter. Weil seine daraus resultierenden
Klangbilder als fremdartig, schwebend und sphärisch empfunden und dementsprechend mit
den ebenso wahrgenommenen Bildern etwa von Claude Monet und Paul Gauguin in
Verbindung gebracht wurden, gilt Debussy musikhistorisch als Hauptvertreter des
Impressionismus.
Die Verwendung nicht Dur-Moll-basierter Harmonik, außereuropäischer Skalen und spanisch
anmutender Färbungen wie auch Rhythmen ist bei Debussy niemals Selbstzweck um des
bloßen Effekts willen. Aus einem Missverständnis heraus wurde Debussy als reiner
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Stimmungskomponist eingestuft, ähnlich wie man Monet als Stimmungsmaler bezeichnet
hat. Tatsächlich folgen die Strukturen seiner Werke häufig ebenso strengen Regeln wie etwa
eine Fuge von Johann Sebastian Bach.
Werke
u.a. Préludes, Les Nocturnes, Pelléas et Mélisande.
Préludes:
Bei Debussy bestehen die Préludes aus zwei Bänden mit jeweils 12 Stücken. Die beiden
Bände besitzen keine Tonartenordnung. Fast jedes Stück hat einen außermusikalischen Titel,
der in den Noten am Ende des Stückes aufgeführt ist. Dass der Titel erst am Ende des Stücks
genannt wird, heißt, dass man den Titel nicht kennen muss, um das Stück zu verstehen. Die
absolute Musik ist also wichtiger und der Titel soll nur als Anregung oder Hilfe dienen. Die
Titel gehen auf literarische Eindrücke, Erinnerungen, Gegenstände und ähnliches zurück.
Beide Bände sind aufeinander bezogen, wobei im zweiten Band die musikalische Sprache
fortgeschrittener ist. Der zweite Band ist auch klanglich und pianistisch anspruchsvoller.
Die zeitgenössische Rezeption des Prélude I war zwiespältig: Bei den Proben waren die
Orchestermusiker frustriert darüber, dass Debussy immer wieder Änderungen an der
Orchestrierung vornahm, aber sie taten bei der Premiere ihr Bestes, und die Resonanz beim
Publikum war wohlwollend. Nicht einhellig fiel jedoch die Kritik seitens der Fachwelt aus,
während Paul Dukas sich lobend äußerte, gab es auch Mahner, die Debussy rieten, er solle
zu größerer Einfachheit zurückkehren.

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