Lila und die Erfindung der Welt Eine Erzählung
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Lila und die Erfindung der Welt Eine Erzählung
Lila und die Erfindung der Welt Eine Erzählung von Annette Pehnt zu Debussy, 5 Préludes Mi, 15.4.2015, 11 Uhr Freiburg, Konzerthaus, Rolf-Böhme-Saal Do 16.4.2015, 10.30 Uhr Villingen-Schwenningen, Franziskaner Konzerthaus, Konzertsaal SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Dirigentin: Matilda Hofman Erzähler: Rainer Strecker Empfohlen für Zuhörer im Grundschulalter Erstellt von Annette Höschele-Fischer 2 Handreichung „Lila und die Erfindung der Welt“ Inhaltsverzeichnis 1. Die Geschichte „Lila und die Erfindung der Welt“ von Annette Pehnt, Auszüge…………………3 1.1 Abschnitt 1: Lila erfindet die Welt……………………………………………………………………………………3 1.2 Abschnitt 2: Lila macht Bekanntschaft mit dem Weltenbummler……………………………….……3 1.3 Abschnitt 3: Lila erfindet Tiere…………………………………………………………………………………………4 1.4 Abschnitt 4: Die kahle Welt……………………………………………………………………………………………..4 1.5 Abschnitt 5: Ende eines Abenteuers………………………………………………………………………….…….5 2. Ideen zur Umsetzung…………………………………………………………………………………………………………5 2.1. Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 1…………………..……………………………………………………………….5 2.1.1 Malen zu Musik…………………………………………………………………………………………………………….5 2.1.2 Les Collines d’Anacapri: Einige hervortretende Motive………………………………………………..7 2.1.3 Darstellung von Lilas Erfindergeist mit Schwungtuch und Luftballons/ bunten Bällen…9 2.1.4 Zum Weiterarbeiten……………………………………………………………………………………………….….10 2.2.1 Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 2………………………..………………………………………………………11 2.3 Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 3……………………..……………………………………………………………12 2.4 Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 4……………………..…………………………………………………………..13 2.5 Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 5 und dem Gesamtwerk….……………………………………….….14 2.5.1 Arbeitsblatt: Zuordnung Musik – Text – Bild………….…………………………………………………..15 3. Debussy…………………………………………………………………………………………………………………………..17 Hinweis: Auf der Homepage des SWR ist ein Mitschnitt des Kinderkonzertes aus dem Freiburger Konzerthaus vom 26.1.2011 abrufbar: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/konzerte/lila-und-die-erfindung-der-welt//id=659392/nid=659392/did=9259826/7utmpt/index.html 3 1. Die Geschichte „Lila und die Erfindung der Welt“ von Annette Pehnt, Auszüge 1.1 Abschnitt 1: Lila erfindet die Welt „Hast du schon einmal eine Welt erfunden? Die Welt ist ja da; hier ist sie, gleich unter dir ist ein Stuhl, auf dem du sitzt. Links neben dir ein Kind. Rechts neben dir ein Kind. Um dich herum Wände, über dir ein Dach, damit du nicht nass wirst. Das gehört alles zur Welt. Und draußen geht die Welt weiter, die Stadt, die Straßenbahnen, die Geschäfte, Kino, Mülleimer, Kaugummi, Hund und Katzen, das Haus, in dem du wohnst. Warum solltest du eine neue Welt erfinden? Lila hat es versucht. Ihr gefällt die Welt ja soweit nicht schlecht. Aber sie kann gut Dinge erfinden, vielleicht sogar besser als Gott, der sich die Welt vielleicht ausgedacht hat. Lila hat sich schon ihren eigenen Namen ausgedacht, sie heißt eigentlich gar nicht Lila. Und eine Maschine, die Schokolade machen kann, und einen Spezialstall für ihre Meerschweinchen, mit Rutsche und Rennbahn. Sie hat sich auch einen Kaugummi ausgedacht, der den Geschmack nicht verliert, und eine Trinkmischung, mit der man Angst vertreiben kann, und ein Musikinstrument aus Pappe, das man wegschmeißen kann, wenn man nicht mehr üben will. Jetzt hat sie genug kleine Dinge erfunden. Jetzt ist sie bereit für eine Welt.“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt, ISBN 978-3-00-034292-9) Musik zu Abschnitt 1: Claude Debussy: „Les Collines d‘Anacapri”, Instrumentation für kleines Orchester von Hans Zender 1.2 Abschnitt 2: Lila macht Bekanntschaft mit dem Weltenbummler „Gerade will sie ein paar Vögel erfinden oder ein Topfpflanze, oder wenigstens einen Goldhamster, da ruft jemand von weit weg. „Was bildest du dir eigentlich ein?“….“Wer bist du denn?“, antwortet Lila…“Na, das sieht man doch“, sagt der Jemand schlecht gelaunt und kommt aus der hintersten Ecke von Lilas Welt auf sie zu, „ich bin der Weltenbummler.“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt) Musik zu Abschnitt 2: Claude Debussy: “Général Lavine”, Instrumentation für kleines Orchester von Hans Zender 4 1.3 Abschnitt 3: Lila erfindet Tiere „Lila erfindet Tiere, die sie noch nie gesehen hat. Stell dir vielleicht ein Tier vor, das schon durch deine Träume gerannt ist. Ein Tier, wie frisch aus einem Märchen geschlüpft. Etwas ganz Besonderes, nur für dich auf der Welt. Oder ein verrücktes Vieh:Einen Spaghettilöwen? Ein Bügel-Lama? So ähnlich macht es jedenfalls Lila. Als erstes erschafft sie ein Sparschwein, das kugelrund und rot mit weißen Punkten vor ihr steht und mit dem Ringelschwänzchen wackelt wie eine freudiger Hund.“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt) © Mascha Morys „Als nächstes erfindet Lila den Schlendrian, ein zotteliges weiches Tier mit großen verträumten Augen, das ein bisschen aussieht wie ein Faultier….“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt) Weiter denkt sich Lila eine Herde von Zimtzicken aus, eine struppige Katze und das Pferd Klimpertschack. „Sie erfindet eine Handvoll blitzender blauer und roter Fingerlinge, die wie winzige Vögel durch die Luft schießen © M. Morys und um ihren Kopf schwirren, und wenn sie die Hand ausstreckt, setzt sich einer auf jeden Finger: Man kann sie streicheln wie kleine Hummeln, sie knabbern an der Fingerspitze, schon flattern sie © M. Morys wieder auf und ab, kitzeln den Schlendrian und schlüpfen durch den Schlitz des Sparschweins, bis es quiekt, weil sie es von innen kitzeln.“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt) Musik zu Abschnitt 3: Claude Debussy: „Danse de Puck“, Instrumentation für kleines Orchester von Hans Zender © Morys 1.4 Abschnitt 4: Die kahle Welt © Mascha Morys Lila reitet auf Klimpertschack weit in ihre Welt hinaus und möchte sehen, wie groß sie geworden ist. „Sie lauscht dem Geräusch der Hufe, winkt dem Schlendrian zu und reitet mitten durch die schwirrende Wolke von Fingerlingen, bis sie plötzlich den Anfang ihrer Welt nicht mehr sieht…. Das Licht wird bläulich und durchsichtig, als wäre sie im Wasser. So ein Wasserlicht hat sie eigentlich nicht erschaffen. Um sie herum ist es ganz still, so 5 still wie eine Nacht aus Watte.“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt) Musik zu Abschnitt 4: Claude Debussy: „Voiles“, Instrumentation für kleines Orchester von Hans Zender 1.5 Abschnitt 5: Ende eines Abenteuers Nach ihrem Abenteuer ist Lila froh, wieder zu Hause zu sein und wieder bei ihrer Mutter am Küchentisch zu sitzen. „So kann Lila ihre Welt erst einmal lassen. Ob sie morgen dran weitererfinden kann, weiß sie noch nicht; schließlich gibt es sonst auch jede Menge zu tun. Sie könnte mit ihrem Freund draußen eine Hütte bauen, oder kicken oder könnte ins Kino, wenn ihr Taschengeld reicht, und sich vom Erschaffen ausruhen.“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt) Musik zu Abschnitt 5: Claude Debussy: „Des Pas sur la Neige“, Instrumentation für kleines Orchester von Hans Zender 2. Ideen zur Umsetzung 2.1 Ideen zu Text-/ Musikabschnitt 1 2.1.1 Malen zu Musik Das Malen zu Musik ist eine fantastische Möglichkeit, sich mit Musik zu beschäftigen. Es erfordert konzentriertes Zuhören und ermöglicht den Kindern gleichzeitig, eigene Gedanken und Ideen zu verarbeiten. Es steigert ihre Kreativität und fördert die sinnliche Erfahrung der Welt. Melodien bewegen die Sinne! (siehe www.elternlebenleichter.com) Sobald Kinder anfangen zu malen, lassen sie ihrer Fantasie freien Lauf. Wenn die Musik läuft und der Rhythmus plötzlich zu Bildern wird, erzählen Kinder dadurch ihre Gedanken und 6 Geschichten. Kinder lernen die Musik im Bild zu erfassen und spielerisch zu verstehen. Sie setzen sich mit der Musik auseinander. Die Kinder können mit Farben und Formen experimentieren und das Gehörte künstlerisch und spielerisch auffangen. Erheblich positiv wirkt sich das Malen zu Musik bei Kindern auf ihre Konzentration aus. Die Konzentrationsfähigkeit wird ausgebaut und trägt damit zur positiven Entwicklung des Kindes bei. Wichtig ist, dass das Gemalte von Erwachsenen niemals abgewertet wird. Es geht mehr um den Schaffensprozess als um das Gemalte. Jedes Bild spiegelt individuelle Gefühle wider. Es gibt kein „Richtig“ und kein „Falsch“. Bitte greifen Sie nicht in den Schaffensprozess der Kinder ein. Arbeitsauftrag: Male alles, was dir nach dem Textabschnitt 1 durch den Kopf geht, zur Musik des ersten Abschnitts! Farbspritzmaschine von Annika, 9 J. Weltraumpilz und Ufo von Mattis, 7 Jahre Erfindemaschine, Sina, 5 Jahre Ohne Titel, Jannis, 9 Jahre Im Anschluss werden die Werke besprochen. Welche Ideen hatten die Kinder? Welche Farben haben die Kinder verwendet? 7 2.1.2 Les Collines d’Anacapri: Einige hervortretende Motive Das Motiv 1 „Welt, ich erfinde dich!“ (Text zu den Motiven von Annette Höschele-Fischer) erscheint beispielsweise in den Takten 1 und 5, es wird an diesen Stellen von einem Horn; in Takt 6 von einer Trompete gespielt. Hörauftrag 1: Steht schnell auf, wenn ihr das Motiv „Welt, ich erfinde dich!“ hört, danach setzt ihr euch wieder (siehe auch Takt 25 ff (Variation), 32ff, 63ff, 84ff) Hörauftrag 2: Singt Melodie und Text „Welt, ich erfinde dich!“ so leise mit, dass ihr die Musik der CD noch gut hört. Hörauftrag 3: Welche Instrumente spielen das Motiv? Horn und Trompete Umsetzungsmöglichkeiten der Musik in Bewegung gibt es unter 3., Darstellung von Lilas Erfindergeist mit Schwungtuch und Luftballons/ bunten Bällen. Das Motiv 2 „Schaut!“ in Takt 4 gespielt u.a. von einer Piccoloflöte, taucht häufig auf (z.B. Takte 7, 8 und 9. Dieses sehr kleine/ kurze Motiv lässt sich auch gut in eine kleine Bewegung umsetzen, z.B. das Wippen mit den Knien. Bei älteren Kindern schafft man es eventuell sogar zeitgenau, einen Ball werfen zu lassen. Dies bedarf selbstverständlich der genauen Kenntnis der Musik. Hörauftrag: Klopft zu dem Motiv einmal auf den Tisch, wenn die Achtelnote nach den beiden Vorschlagsnoten ertönt (siehe z.B. auch Takt 68ff). 8 Das Motiv 3 „Die Welt denke ich mir aus“ taucht beispielsweise in Takt 14-21 auf, an dieser Stelle gespielt von einer Flöte. Arbeitsauftrag: Alle Kinder fassen sich an den Händen und laufen im Kreis rechtsherum (siehe auch Takt 68ff). Motiv 4 „Möchtest du mit mir in meine Welt gehen“ ist das längste der hier aufgeführten Motive. Es wird in Takt 49 von den Violinen gespielt. Folgende gemeinsame Aktion ist denkbar: Bilden Sie mit den Kindern stehend einen Kreis und wippen Sie zur Musik im Walzerrhythmus jeweils zu der ersten Viertelnote eines Taktes (in den Knien) mit. Schluss: Die letzten 3 Takte lassen das Schwirren von Lilas Erfindungen in der Luft assoziieren. Falls Sie Luftballons verwenden, lassen diese sich auf unterschiedlichste Weise wunderbar in der Luft halten. 9 2.1.3 Darstellung von Lilas Erfindergeist mit Schwungtuch und Luftballons/ bunten Bällen Alternativ: durchsichtige Folie mit bunten Wattebällchen a) Beginn: Alle Kinder sitzen oder liegen mit Ball unter dem Schwungtuch. b) Zu Motiv 1 „Welt, ich erfinde dich“ (Takt 1, Horn) kriechen einige Kinder unter dem Schwungtuch hervor, nehmen den Rand des Schwungtuches in die Hand, evtl. können sie zur Musik mitsingen, Takt 5 (Horn) kriechen wieder einige Kinder und in Takt 6 (Trompete) kriecht der Rest der Kinder hervor. Alle fassen das Schwungtuch an und machen vorsichtig kleine Wellen. c) Zu Motiv 2 „Schaut!“ beispielsweise in den Takten 4, 7, 8 und 9 können jeweils die Kinder, die gerade aus dem Schwungtuch herausgekrochen sind, ihre Bälle/ Luftballons auf das Schwungtuch werfen. d) In Takt 10 können alle Kinder einmal eine große Welle formen. e) Zu Motiv 3 „Die Welt denke ich mir aus“ in Takt 14 können alle Kinder vorsichtig rechtsherum im Kreis laufen, Mitsingen erwünscht! f) Zu Motiv 4 „Möchtest du mit mir in meine Welt gehen“ in Takt 49 wippen alle Kinder zu den ersten Viertelnoten eines Taktes mit. Auch hier ist Mitsingen erwünscht! 10 2.1.4 Zum Weiterarbeiten Wer Zeit und Lust hat, das Thema „Orchester“ und „Instrumente“ zu besprechen, findet im Rondo 3/4 (Mildenberger) mehrere Anregungen: a) Das Orchester, in Rondo 3/4 S. 180f b) Orchesterpantomime, in Rondo 3/4, S. 182 c) Instrumentenschattenbilder, in Rondo 3/4, S. 183 d) Quodlibet: Die Geige beginnet, in Rondo 3/4, S.183 11 2.2 Ideen zu Text- und Musikabschnitt 2 Bevor Sie den Textabschnitt 2 vorlesen, sollten Sie zuerst den Musikabschnitt 2 vorspielen und die beiden Höraufträge bearbeiten lassen. Hörauftrag 1: Bewegt euch passend zu der Musik. Hörauftrag 2: Wenn ihr die Musik einer Person/ einem Wesen zuordnen solltet, wen würdet ihr auswählen? Malt diese Person/ dieses Wesen. Nun kann der Textabschnitt 2 vorgelesen werden und mit den Ergebnissen der Kinder verglichen werden. Kennen die Kinder bereits den Text, sehen die Malergebnisse selbstverständlich ganz anders aus! Weltenbummler von Annika, 9 J., Mischung aus Elefant und Nilpferd, im Rucksack: Brötchen, Geld, Schaukel zum Ausklappen Weltenbummler von Sina, 5 J., mit riesigem Rucksack, darin Glitzerkugel und Glas zum Trinken, links mürrisch, weil müde, rechts glücklich, weil ausgeruht 12 2.3 Ideen zu Text- und Musikabschnitt 3 Auch zu diesem Musikabschnitt kann man die Schüler frei zur Musik malen lassen. Hier war die Aufgabenstellung: Zeichnet Kreise mit dem Zirkel (Klasse 3, Einführung des Zirkels) und malt diese mit Jaxonkreide an. Eine weitere Möglichkeit bietet das Malen eines kugelrunden Schweines. Ohne Vorlage ist dies besonders hübsch. Notfalls gibt es aber auch Malvorlagen unter www.gratis-malvorlagen.de. „Als erstes erschafft sie (Lila) ein Sparschwein, das kugelrund und rot mit weißen Punkten vor ihr steht und mit dem Ringelschwänzchen wackelt wie ein freudiger Hund.“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt) © Mascha Morys Ein aufgeblasener Luftballon mit rotem Transparentpapier beklebt, Füßen und einer Schnauze aus Eierkartonausmuldungen ergibt auch ein passables Sparschwein. Ringelschwänzchen nicht vergessen! Eine Herde von Zimtzicken lässt sich prima kreieren, indem man Weihnachtsbackförmchen mit einem Bleistift umfahren und dazu einen Körper erfinden lässt. © Mascha Morys Bunte Fingerlinge können Sie beispielsweise mit der bekannten Klapptechnik herstellen: Eine Hand wird auf eine weiße Papierhälfte gelegt und mit einem Bleistift umfahren. Nun werden auf die Papierhand Farbklekse (eventuell nur Rottöne bzw. Blautöne) aufgetragen, die durch 13 Klappen des Papiers auf die andere Papierseite abdrucken. Haare werden aus Filzstücken ausgeschnitten, Flügelchen aus Papier. Gruppieren Sie alle Fingerlinge einer Klasse rund um ein großes Sparschwein. Ich selbst habe mir die Freiheit genommen und eine Herde von ganz bunten Fingerlingen herstellen lassen – auch wenn das vom Text abweicht. „Sie erfindet eine Handvoll blitzender blauer und roter Fingerlinge, die wie winzige Vögel durch die Luft schießen und um ihren Kopf schwirren, und wenn sie die Hand ausstreckt setzt sich einer auf jeden Finger. Man kann sie streicheln wie kleine Hummeln, sie knabbern an der Fingerspitze, schon flattern sie wieder auf und ab, kitzeln den Schlendrian und schlüpfen durch den Schlitz des Sparschweins, bis es quiekt, weil sie es von innen kitzeln.“ (Aus: Lila und die Erfindung der Welt, Annette Pehnt) Nur für den Schlendrian fehlt mir eine gute Idee. Vielleicht haben Sie eine? Schließlich bietet sich an, die Schüler in Gruppen zu diesem Musikabschnitt selbst einen Tanz erfinden zu lassen. Oder Sie wiederholen den Hörauftrag aus 2.2 „Bewegt euch passend zu der Musik.“ 2.4 Ideen zu Text- und Musikabschnitt 4 Im Kunstunterricht kann mit kleinen Walzen, verschiedenen Blautönen (Fingerfarbe oder Abtönfarbe) und unterschiedlichen Untergründen ein blauer Hintergrund gestaltet werden. Auch der Einsatz von Gipserhebungen oder kleinen Pappmacheerhebungen ist möglich. 14 Mit Jaxonkreide kann auf einem separaten Blatt ein buntes Pferd (mit Lila obenauf) gemalt werden, das ausgeschnitten und auf den getrockneten, blauen Hintergrund geklebt wird. Keinesfalls sollten die Kinder vorher bereits eine Darstellung von Klimpertschak gesehen haben. 2.5 Ideen zu Text- und Musikabschnitt 5 und dem Gesamtwerk Falls Ihnen und den Schülern Geschichte und Musik gut gefallen haben, lässt sich auch ein ganzes Buch, unterteilt in 5 Kapitel – die 5 Abschnitte – herstellen. Nachdem die Schüler nun alle 5 Musikabschnitte kennen, können sie als Zusammenfassung auf einem Arbeitsblatt (2.5.1) versuchen, die Musik der 5 Abschnitte einem Bild und einem Text zuzuordnen. © Mascha Morys 15 2.5.1 Arbeitsblatt: Zuordnung Musik – Text – Bild Arbeitsauftrag: Dein Lehrer spielt dir die 5 Musikstücke vor, du versuchst Bilder und Text zuzuordnen. Musik zu Bekanntschaft mit dem Weltenbummler Abschnitt 1 Musik zu Lila erfindet die Welt Abschnitt 2 © Mascha Morys Musik zu Die kahle Welt Abschnitt 3 Musik zu Lila erfindet Tiere Abschnitt 4 Musik zu Abschnitt 5 Ende eines Abenteuers 16 Lösungsblatt Zuordnung Musik – Text – Bild Musik zu Abschnitt 1 Lila erfindet die Welt Musik zu Abschnitt 2 Bekanntschaft mit dem Weltenbummler Musik zu Abschnitt 3 Lila erfindet Tiere Musik zu Abschnitt 4 Die kahle Welt Musik zu Abschnitt 5 Ende eines Abenteuers 17 3. Debussy (siehe www.jochenscheytt.de/debussy.html) Achille-Claude Debussy (*1862 in Saint-Germain-en-Laye; †1918 in Paris) war ein französischer Komponist des Impressionismus. Seine Musik gilt als Bindeglied zwischen Romantik und Moderne. Leben Debussy wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Sein Vater führte zuerst ein Steingut- und Porzellangeschäft in Saint-Germain, später arbeitete er als Buchhalter bei einer Eisenbahngesellschaft. Claude besuchte nie eine Schule. Die spärlichen Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens vermittelte ihm seine Mutter. Musik spielte im Hause Debussy keine besondere Rolle. Sein Pate Achille Arosa war es, der Debussy den ersten Klavierunterricht ermöglichte. Während der 13 Jahre des Musikstudiums, die Debussy ab seinem 10. Lebensjahr am Konservatorium verbrachte, entschied er sich aufgrund seines gemischten Erfolgs gegen eine Laufbahn als Klaviervirtuose. Stattdessen entschied er sich für die Kompositionsklasse. Wagner, Strawinsky, Bartok, Ravel und Satie waren zeitgenössische Kollegen. Satie und Debussy verband die Bemühung um eine Überwindung tradierter musikalischer Formen. Tod Am 25. März 1918 starb er an Darmkrebs. Er wurde auf dem Cimetière de Passy in Paris beigesetzt. Wirken als Komponist Debussy entwickelte eine eigene Tonsprache. Er begann, auf eine zielgerichtete Auflösung harmonischer Spannungen zu verzichten, indem er anstelle der klassisch-romantischen Funktionsharmonik mit klaren tonalen Bezugs- und Schwerpunkten (Dur-Moll-Tonalität) im Laufe der Zeit eine eigenständige Harmonik entwickelte, die europäische Einflüsse mit Debussys Entdeckung traditioneller slawischer und asiatischer Musik verband, etwa durch die Verwendung von Pentatonik und der Ganztonleiter. Weil seine daraus resultierenden Klangbilder als fremdartig, schwebend und sphärisch empfunden und dementsprechend mit den ebenso wahrgenommenen Bildern etwa von Claude Monet und Paul Gauguin in Verbindung gebracht wurden, gilt Debussy musikhistorisch als Hauptvertreter des Impressionismus. Die Verwendung nicht Dur-Moll-basierter Harmonik, außereuropäischer Skalen und spanisch anmutender Färbungen wie auch Rhythmen ist bei Debussy niemals Selbstzweck um des bloßen Effekts willen. Aus einem Missverständnis heraus wurde Debussy als reiner 18 Stimmungskomponist eingestuft, ähnlich wie man Monet als Stimmungsmaler bezeichnet hat. Tatsächlich folgen die Strukturen seiner Werke häufig ebenso strengen Regeln wie etwa eine Fuge von Johann Sebastian Bach. Werke u.a. Préludes, Les Nocturnes, Pelléas et Mélisande. Préludes: Bei Debussy bestehen die Préludes aus zwei Bänden mit jeweils 12 Stücken. Die beiden Bände besitzen keine Tonartenordnung. Fast jedes Stück hat einen außermusikalischen Titel, der in den Noten am Ende des Stückes aufgeführt ist. Dass der Titel erst am Ende des Stücks genannt wird, heißt, dass man den Titel nicht kennen muss, um das Stück zu verstehen. Die absolute Musik ist also wichtiger und der Titel soll nur als Anregung oder Hilfe dienen. Die Titel gehen auf literarische Eindrücke, Erinnerungen, Gegenstände und ähnliches zurück. Beide Bände sind aufeinander bezogen, wobei im zweiten Band die musikalische Sprache fortgeschrittener ist. Der zweite Band ist auch klanglich und pianistisch anspruchsvoller. Die zeitgenössische Rezeption des Prélude I war zwiespältig: Bei den Proben waren die Orchestermusiker frustriert darüber, dass Debussy immer wieder Änderungen an der Orchestrierung vornahm, aber sie taten bei der Premiere ihr Bestes, und die Resonanz beim Publikum war wohlwollend. Nicht einhellig fiel jedoch die Kritik seitens der Fachwelt aus, während Paul Dukas sich lobend äußerte, gab es auch Mahner, die Debussy rieten, er solle zu größerer Einfachheit zurückkehren.