Der FCB hat etwas Magisches
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Der FCB hat etwas Magisches
SPORT NORDWESTSCHWEIZ Sonntag | Nr. 11 | 21. März 2010 Seite 39 SERVICE «Der FCB hat etwas Magisches» BADMINTON Finaltag der Swiss Open ohne Europäer Am Badminton Swiss Open in Basel schieden die letzten Europäer aus. Im Männer-Einzel führte Publikumsliebling Peter Hoeg Gade (Dä) gegen den Chinesen Chen Long im ersten Satz mit 18:12. Doch danach gelang ihm vor 6000 Zuschauern nichts mehr. Gade verlor den Spielabschnitt noch mit 20:22. Im zweiten Satz rannte der Däne vergebens einem frühen Rückstand nach. Chen Long, die Nummer 10 der aktuellen Weltrangliste, trifft im Final auf den um sechs Ränge besser platzierten Landsmann Chen Jin. Auch bei den Frauen kommt es im Endspiel zu einem Aufeinandertreffen zweier Chinesinnen. Wang Shixian und Jiang Yanjiao setzten sich in ihren Halbfinals überlegen durch und deklassierten ihre Gegnerinnen jeweils innert 30 Minuten. Für Sportpsychologe Christian Marcolli ist klar, dass der FC Basel YB noch überholt und Meister wird Als Junior spielte Christian Marcolli für Ettingen, Therwil und Aesch, als Profi für den FC Basel, Old Boys Basel und Delémont: Heute betreut der 37-jährige Sportpsychologe unter anderem die Basler Stars Valentin Stocker und Behrang Safari. Basel. Swiss Open (World Super Series/200 000 Dollar). Männer. Einzel. Halbfinals: Chen Jin (China/3) s. Du Pengyu (China) 21:15, 21:6. Chen Long (China/8) s. Peter Hoeg Gade (Dä/5) 22:20, 21:17. – Doppel. Viertelfinals: Kean Keat Koo/Boon Heong Tan (Malaysia/1) s. Kim Ki-Jung/Shin Baek-Cheol (SKor) 21:17, 21:14. Ko Sung-Hyun/Yoo YeonSeong (SKor) s. Lars Paaske/Jonas Rasmussen (Dä/8) 16:21, 22:20, 21:8. Hirokatsu Hashimoto/Noriyasu Hirata (Jap) s. Chen Hung- Ling/Lin Yu-Lang (Taiwan) 21:17, 29:27. -- Halbfinals: Kean Keat Koo/ Boon Heong Tan (Malaysia/1) s. Mathias Boe/Carsten Mogensen (Dä/4) 21:13, 28:26. Ko Sung-Hyun/Yoo Yeon-Seong (SKor) s. Hirokatsu Hashimoto/Noriyasu Hirata (Jap) 21:13, 21:13. VON RUEDI KUHN Wer wird Meister? Die Young Boys oder der FC Basel? Christian Marcolli lächelt schelmisch und sagt: «Der FCB holt den Titel.» Und warum? «Wer Meister werden will», sagt Marcolli, «der muss heikle Momente überstehen. Diese schwierigen Phasen kann man jedoch nicht simulieren. Da helfen nur Erfahrungen. Diesbezüglich haben die Basler deutliche Vorteile. Im Gegensatz zu YB-Coach Vladimir Petkovic», so Marcolli weiter, «weiss FCB-Trainer Thorsten Fink aus der Zeit als Spieler bei Bayern München wie man Titel gewinnt. In der entscheidenden Phase wird der FC Basel cooler agieren als die Young Boys.» Klare Worte von Marcolli. Als Sportpsychologe weiss er genau wovon er spricht. Mag sein, dass bei ihm auch ein wenig der Wunsch Vater des Gedankens ist. Schliesslich verbrachte er die Junio- renzeit beim FC Aesch, jenem Verein also, bei dem die aktuellen FCB-Aushängeschilder Alex Frei und Marco Streller und der frühere Klassestürmer Gaetano Giallanza gross wurden. Marcolli selbst war Anfang der 90er-Jahre während zweieinhalb Saisons als Profi beim FC Basel unter Vertrag und brachte es bei den Rotblauen auf rund 50 Einsätze. Kramt Marcolli in der Erinnerungskiste, so wird es ihm so richtig wohl ums Herz. Er blickt zurück und gerät ins Schwärmen: «Der FC Basel hat etwas Magisches. Als Spieler wurde ich in der Stadt immer wieder erkannt und profitierte deshalb von vielen Privilegien. Es kam regelmässig vor, dass ich auf spontane Art und Mixed. Halbfinals: Lee Yong-Dae/Lee Hyo-Jung (SKor/2) s. Robert Mateusiak/Nadiezda Kostiuczyk (Pol/7) w.o.. Shin Baek-Cheol/Yoo Hyun- Young (SKor) s. Thomas Laybourn/Kamilla Rytter Juhl (Dä/3) 12:21, 21:15, 24:22. Forfait von Robert Mateusiak (Pol) (Fussverletzung). BILD: GIUSEPPE ESPOSITO/EQ IMAGES FUSSBALL BILD: ALEXANDER WAGNER «In der entscheidenden Phase wird der FC Basel cooler agieren als die Young Boys.» Frauen. Einzel. Halbfinals: Jiang Yanjiao (China/2) s. Bae Youn- Joo (SKor) 21:9, 21:8. Wang Shixian (China/6) s. Ella Diehl (Russ) 21:13, 21:10. – Doppel. Halbfinals: Tian Qing/Yu Yang (China/7) s. Chen Wen-Hsing/ Chien Yu-Chin (Taiwan/3) 21:12, 21:15. Miyuki Maeda/Satoko Suetsuna (Jap/5) s. Ha Jung-Eun/Lee Kyung-Won (SKor/8) 13:21, 21:19, 22:20. Psychologe Christian Marcolli . . . . . . hilft seinen Schützlingen wie Valentin Stocker (vorn), ihr Potenzial abzurufen. Weise zu einem Mittagessen eingeladen wurde oder beim Coiffeur gratis meine Haare schneiden lassen konnte.» Als Fussballer war Marcolli nach eigener Aussage allerdings nur Durchschnitt. Mit einer Ausnahme: Er war torgefährlich, ein Stürmer halt, der oft am richtigen Ort stand und jene Treffer schoss, die man schiessen muss. Seit er 1996 die Ausbildung in Sportpsychologie an der University of Ottawa in Kanada absolviert hat, gilt er in der nationalen und internationalen Szene als Kapazität. Den Doktortitel in angewandter Psychologie erlangte er an der Universität Zürich. Zuvor hatte er in Basel allgemeine und klinische Psychologie und Pädagogik studiert. Als Trainer mit A-Diplom machte sich Marcolli im Schweizer Spitzenfussball gegen Ende der Saison 2007/08 einen Namen, als er den FC Thun in der Funktion als Assistent von Chefcoach Jeff Saibene souverän zum Ligaerhalt führte. Zuvor trainierte er während sechs Jahren die Regionalauswahl Nordwestschweiz, wurde einmal Meister und einmal Zweiter und war massgeblich an der Ausbildung so grosser Talente wie Ivan Rakitic, Yann Sommer und Eren Derdiyok beteiligt. Stimmt die in Sportlerkreisen weit verbreitete Weisheit, dass die mental Starken gewinnen und die mental Schwachen verlieren, kann Marcollis Arbeit tatsächlich über Sieg und Niederlage entscheiden. Natürlich ist auch der im aargauischen Küttigen Wohnhafte kein Wunderheiler, aber seine Nähe zum Spitzensport und seine engagierte Persönlichkeit werden von Profifussballern wie den FCB-Cracks Valentin Stocker und Behrang Safari, dem GC-Goalie Yann Sommer sowie dem Tennisspieler Marco Chiudinelli geschätzt. Sie alle haben unter den Fittichen Marcollis bezüglich Selbstvertrauen und Lockerheit eine gehörige Portion zugelegt. Wie sagt der Mentaltrainer so schön: «Es ist wichtig, dass ein Spitzensportler grundsätzlich mit sich im Frieden und im Reinen ist, dabei zwar Reife zeigt, aber auch das Kindliche und Spielerische bewahrt. Nur so kann er Höchstleistungen bringen.» «Der beste Anschauungsunterricht» VON GEORGES KÜNG Seit 20 Jahren gibt es die Badminton Swiss Open. Und schon bei der ersten Austragung war es ein Turnier von internationaler Klasse, betrug das Budget doch im Jahre 1991 bereits 150’000 Franken. Heute ist der Etat um ein Zehnfaches angewachsen – OK-Präsident Christian Wackernagel, der seit jeher den Swiss Open vorsteht, benötigt heuer 1,5 Millionen Franken, um eine ausgeglichene Rechnung präsentieren zu können. Dies war im Jahre 1998 nicht der Fall. Von jenem Turnier resultierte ein Verlust von 100 000 Franken – und die Crew um Wackernagel macht keinen Hehl daraus, dass «diese Altlast noch heute gewisse Investitionen und mögliche Entwicklungen behindern». Was im Spitzenfussball eine Lappalie wäre, ist im Badminton eine stattliche Summe. BILD: GEORGIOS KEFALAS/KEYSTONE Nur wenige Europäer können in die asiatische Dominanz, ja Phalanx einbrechen. Die gut 5000 Besucher sahen gestern hochstehende, spannende Halbfinal-Partien und staunten, was «Federball» sein kann. DREI JAHRE SPÄTER übernahm Martin Speiser (55), in der Nordwestschweiz schlicht der «Mister Badminton», das Präsidialamt von Kaiser. Heute zählt die Supportervereinigung 90 Mitglieder und kann Jahr für Jahr gut 40 000 Franken ans Budget beisteuern. «In Form von flüssigen Mitteln. Damit kann die Turnierleitung Rechnungen und Aufwendungen bezahlen», wie Kaiser und Speiser unisono erklären. An den ersten drei Tagen ist der Eintritt in die St. Jakobshalle gratis. Von Freitag bis Sonntag kostet es 35 Franken. Wer ist denn der typische Turnierbesucher? «Primär sind es Leute, die selber aktiv Badminton spielen. Man kommt in die Halle, ist auf Tuchfühlung mit den Spitzenspielern und Engagiert in Sachen Badminton: Martin Speiser (links) und Chris Kaiser. sieht, was Badminton auf WeltklasseNiveau sein kann. Und geht dann mit neuer oder gar gesteigerter Motivation nächste Woche in die Klubtrainings und versucht vielleicht, den einen oder anderen Schlag zu imitieren», lacht Kaiser, «Für mich und viele Aktive aus unteren Ligen waren und sind die Swiss Open der beste Anschauungsunterricht». THOMAS SCHÄRER IST beim Turnier- sponsor Wilson (der Vertrag läuft noch bis zum Jahre 2011) zuständig für sämtliche PR-Aktivitäten rund ums Badmin- ton. «Badminton ist eine der wenigen Sportarten, welche noch ein immenses Wachstumspotenzial haben – und dies nicht nur im asiatischen Raum», so der Aargauer. Unter den Besuchern waren sehr viele Kinder und Jugendliche, welche mit Sicherheit in den kommenden Wochen, in der Region den Vorbildern aus China, Nordkorea oder dem Dänen Peter Hoeg Gade nacheifern werden. Dass sie dies weiterhin tun können, haben sie auch Chris Kaiser zu verdanken, der vor zwölf Jahren mit der Supportervereinigung einen wichtigen Stützpfeiler der Swiss Open ins Leben rief. 1. Basel U21 2. Zürich U21 3. YF Juventus 4. Delémont 5. Münsingen 6. Grasshoppers U21 7. Breitenrain 8. Grenchen 9. Old Boys 10. Winterthur U21 11. Schaffhausen 12. Solothurn 13. Laufen 14. Muttenz 15. Wangen b. Olten 16. Höngg 0:4 3:1 3:3 0:0 2:1 19 12 18 10 19 9 19 10 19 9 18 8 19 7 18 7 19 6 19 6 19 6 19 4 18 4 18 3 18 3 19 2 4 3 5 3 8 2 4 5 4 6 6 4 8 4 5 6 6 7 6 7 4 9 7 8 5 9 6 9 3 12 5 12 2. Liga inter, Gruppe 4 Herzogenbuchsee - Red-Star ZH Liestal - Langenthal Black Stars - Zürich-Affoltern 1. Dornach 2. Thalwil 3. Langenthal 4. Liestal 5. Freienbach 6. Alle 7. Porrentruy 8. Black Stars 9. Kosova 10. Nordstern BS 11. Red-Star ZH 12. Moutier 13. Herzogenbuchsee 14. Zürich-Affoltern 1. Oberdorf 2. Allschwil 3. Amicitia Riehen 4. Binningen 5. Old Boys 6. Timau Basel 7. Baudepartement 8. Birsfelden 9. Sissach 10. Reinach 11. Concordia 12. Laufen 13. Pratteln 47:28 35:16 28:18 40:33 33:23 43:30 31:21 22:17 28:30 32:40 27:45 21:30 26:37 25:33 25:45 24:41 40 35 35 34 31 30 29 26 24 24 22 19 17 15 12 11 0:3 1:1 7:3 13 13 14 7 14 7 14 7 13 6 13 6 13 5 14 6 14 4 14 5 14 3 13 3 15 1 14 1 2. Liga regional Baudepartement Basel - Concordia BS Sissach - Timau Basel Dank den Swiss Open wird die St. Jakobshalle in Basel während einer Woche zum Badminton-Mekka Es ist ein offenes Geheimnis, dass vor zwölf Jahren die weitere Existenz des Turniers gefährdet war. Und just in dieser kritischen Phase wurde, dank der Initiative von Chris Kaiser (53, Binningen), die Supportervereinigung gegründet. Der ehemalige Erstliga-Spieler, frühere Journalist und heutige Sekundarlehrer konnte Leute aus der regionalen Badminton-Szene gewinnen, welche bereit waren, die Swiss Open finanziell zu unterstützen. 1. Liga, Gruppe 2. Schaffhausen - Zürich U21 YF Juventus - Winterthur U21 Muttenz - Basel U21 Old Boys - Breitenrain Solothurn - Höngg 13 10 12 8 12 8 12 8 13 7 14 6 14 5 13 4 13 4 13 4 14 4 12 3 13 3 0 0 4 3 4 3 3 3 3 4 2 5 4 4 1 7 5 5 1 7 5 6 2 8 5 9 3 10 47 : 11 39 32 : 17 25 28 : 19 25 27 : 18 24 28 : 23 21 20 : 23 20 17 : 17 19 26 : 26 19 26 : 29 17 26 : 25 16 21 : 23 14 26 : 32 11 11 : 35 8 15 : 52 6 1:5 4:2 0 3 48 : 27 30 2 2 32 : 2026 1 3 35 : 15 25 1 3 36 : 24 25 2 4 42 : 33 23 3 5 41 : 33 21 3 6 17 : 29 18 3 6 21 : 30 15 2 7 22 : 28 14 2 7 18 : 24 14 0 10 23 : 38 12 1 8 23 : 27 10 0 10 23 : 53 9 LEICHTATHLETIK Arles (Fr). Winterwurf-Europacup. Männer. Speer: 1. Rafael Baraza (Sp) 76,21. Ferner: 8. Nicola Müller (Sz) 69,33. TISCHTENNIS Schweizer Cup. 3. Hauptrunde: Vevey (NLC) - Rio Star Muttenz (NLA) 0:15. Thun (NLC) - Silver Star Genf (NLB) 15:0 w.o. Chur (NLC) - Wettingen (NLC) 12:3. Triesen (2. Liga) Pratteln (NLC) 10:5. Nationalliga A. Frauen. 9. Runde: Wädenswil - Rapid Luzern 6:1. Neuhausen - Winterthur 6:2. – Heute Sonntag (10. Runde): Neuhausen - Wädenswil (10.00). Winterthur - Rio Star Muttenz (14.00). Luzern - Morges (14.00). – Rangliste (je 9 Spiele): 1. Morges 17. 2. Neuhausen 15. 3. Wädenswil 9 (37:36). 4. Winterthur 9 (34:37). 5. Rio Star Muttenz 4. 6. Luzern 0. – Morges, Neuhausen, Wädenswil und Winterthur für die Playoff- Halbfinals (best of 3; 17. und 18. April und 2. Mai) qualifiziert; Rapid Luzern steigt in die Nationalliga B ab. WASSERBALL Nationalliga A. Basel - Kreuzlingen 5:19. Genf - Lugano 6:18. Horgen - Frosch Ägeri 16:12. – Rangliste: 1. Lugano 5/10. 2. Kreuzlingen 6/10. 3. Horgen 5/6. 4. Frosch Ägeri 5/4. 5. Genf 6/2. 6. SV Basel 5/0.