Broschüre: Erweiterte Schwindeldiagnostik und
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Broschüre: Erweiterte Schwindeldiagnostik und
HNO Ermittlung des Sturzrisikos Dem eigentlichen Neurofeedback-Training geht die Diagnostik der Stand- und Gangsicherheit voraus. Zur Anwendung kommt hier die mobile Posturographie eine Weiterentwicklung der klassischen diagnostischen Wackelplattform. Das moderne Verfahren erlaubt nicht nur eine Objektivierung und Quantifizierung der Schwindelbeschwerden. Zusätzlich wird die koordinierte Gleichgewichtsreaktion des Körpers in alltagsnahen Situationen (Gehen, Balancieren, Treppensteigen usw.) untersucht. Die Messungen erfolgen mit einem Gürtel, der um die Hüfte gelegt wird. Ein Bewegungssensor am Gürtel misst während der Testdurchführung die Körperschwankungen in zwei Ebenen (Sagittal- und Transversalebene), um integrativ die Körperposition im Raum zu bestimmen. Durch Abgleich mit intern gespeicherten alters- und geschlechtsbezogenen Normwerten wird so ein Sturzrisiko errechnet. Chronischer Schwindel Ermittlung des Sturzrisikos und Neurofeedback-Training In wissenschaftlichen Studien wurde nachgewiesen, dass mit dem Neurofeedback-Training eine deutliche Verbesserung der Schwindelbeschwerden zu erreichen ist. Beim Altersschwindel wird etwa eine Verminderung der Körperschwankung um durchschnittlich 38% erzielt, die Erfolgswahrscheinlichkeit liegt bei 91%. In der abschließenden Testauswertung wird dargestellt, bei welchen Testkonditionen die größten Defizite liegen, also worin die Ursachen des individuellen Sturzrisikos bestehen. Aus dieser Information läßt sich ein gezieltes Neurofeedback-Training ableiten. Nach der Therapie wird die Eingangsmessung wiederholt, um das Sturzrisiko vor und nach Neurofeedback-Training zu vergleichen. Vibrotaktiles Neurofeedback-Training Ihr Team der HNO Praxis Schloßstraße Dr. med. Slavomir Biedron Das Training konzentriert sich auf die Übungen, die bei der vorangegangenen Messung auffällig waren. Dabei reagiert der Gürtel auf übermäßige Körperschwankungen mit einer entgegen gesetzten Vibration. Dieser zusätzliche Reiz unterstützt die Ausbildung und Verknüpfung von Nervenbahnen im Gehirn (Gleichgewichts-Gedächtnis). Das Gerät erlaubt am Anfang des Trainings ein größeres Schwanken und wird mit jedem Trainingstag empfindlicher eingestellt. Das Training umfasst insgesamt 5 bis 10 Tage und wird innerhalb von 1 bis 5 Wochen absolviert. Praxis Biedron Bei Fragen und für weitere Informationen stehen wir gerne zu Ihrer Verfügung. HNO Praxis Schloßstraße Dr. med. Slavomir Biedron Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Schloßstraße 8-10 45468 Mülheim an der Ruhr Telefon: 0208 474500 Email: [email protected] Internet: www.hno-biedron.de Chronischer Schwindel Gleichgewichtstraining (Vestibularistraining) Intensivierte Therapie bei anhaltendem Schwindel Im Gleichgewichtssystem (Vestibularsystem) werden Informationen aus unterschiedlichen Sinnesorganen miteinander verschaltet - dies veranschaulicht die Abbildung „Die 3 Säulen des Gleichgewichtssystems“. Neben der (akuten) ursächlichen Therapie einer Schwindelerkrankung wird daher oft ein zusätzliches Gleichgewichtstraining durchgeführt. Dieses entspricht einer gezielten Bewegungstherapie, mit der die gestörte Koordination im Gleichgewichtssystem wieder synchronisiert wird. Die Prognose der Schwindelkompensation hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie etwa dem Schweregrad der Schädigung, der Sehkraft (Stichwort Gleitsichtbrille), der Funktion des Tastsinns (verminderte Empfindlichkeit z.B. bei diabetischer Polyneuropathie), aber auch vom Alter und der Mobilität des Betroffenen. Bei diesem Vestibularistraining werden Augen-, Kopf- und Körperbewegungen in aufeinander abgestimmter Weise durchgeführt, damit sich das Gehirn schneller an den neu vorliegenden Funktionszustand der Sinnesorgane gewöhnt. In einigen Fällen wird mit dem klassischen Vestibularistraining eine nur unzureichende objektive und vor allem subjektive Verbesserung von Schwindel und Sturzgefahr erreicht. Da diese Situation mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität einhergeht und Stürze oft schwerwiegende Folgen haben können, wurden Methoden entwickelt, um die Therapieeffizienz des Vestibularistrainings zu steigern. Es ist bekannt, dass die Wirksamkeit der Gleichgewichtsübungen deutlich gesteigert werden kann, wenn dem Gehirn gleichzeitig über einen Zusatzreiz hilfreiche Zusatzinformationen präsentert werden. Chronisch verlaufende Schwindelbeschwerden und solche, für die trotz ausgiebiger Diagnostik keine eindeutige Ursache zu finden ist, sind häufig auf ein Ungleichgewicht im Gleichgewichtssystem zurück zu führen. Erkrankt eines der drei am Gleichgewicht beteiligten Sinnesorgane, erhält das Gehirn Fehlinformationen, die nicht mit den Eindrücken der übrigen (gesunden) Sinne vereinbar sind. Um eine Heilung herbeizuführen, muss entweder die Ursache behoben werden, oder im Gehirn muss eine Gewöhnung an den neuen Zustand eintreten. Dies wird auch als zentrale Kompensation bezeichnet. Die entsprechenden Übungen werden in unserer Praxis erläutert und individuell auf den Patienten abgestimmt. Diese können anschließend selbständig durchgeführt werden. Natürlich gilt es, Übungen mit erhöhter Sturzgefahr zu vermeiden. Je nach Beschwerdebild des Patienten gibt es Übungen im Liegen, im Sitzen und im Stehen, mit und ohne Gegenstände, alleine oder mit Partner. Eine Intensivierung des Training ist zu erreichen, wenn die Augen dabei geschlossen werden, oder wenn man sich für die Übungen auf einen weichen Untergrund stellt. •Die 3 Säulen des Gleichgewichtssystems GEHIRN (Verschaltung und Kontrolle) INNENOHR TASTSINN A U G E N Version 141026 Erkrankungen Der Nutzen eines Vestibularistrainings beschränkt sich nicht nur auf Erkrankungen des Innenohrs, wie etwa die unvollständige oder gestörte Kompensation nach Ausfall eines Gleichgewichtsorgans. Auch andere Erkrankungen, die mit chronischem Schwindel einhergehen, deren Ursache aber nicht im Innenohr liegt, können gut auf eine gezieltes Training ansprechen. Dazu zählen die Folgen ausbehandelter Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, zerebraler Durchblutungsstörungen und nicht zuletzt der Schwindel im Alter, der meist mit einem nicht unerheblichen Sturzrisiko einhergeht. Dieses Prinzip wird im sogenannten NeurofeedbackVerfahren verwirklicht.