Trendsetter am Rhein - Küche 05/ 2010
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Trendsetter am Rhein - Küche 05/ 2010
KAMEHA GRAND HOTEL Trendsetter am Rhein Lifestyle, Komfort und außergewöhnliches Design kennzeichnen das Konzept des neuen Kameha Grand Bonn. Die Gastronomie ist auf Erlebnis, Livecooking und Regionalität ausgelegt Meterhohe Vasen zieren die Lobby, im Restaurant hängen gigantische Kronleuchter, und in den Zimmern sorgt Designer Marcel Wanders, der das neobarocke Interieur schuf, mit Leuchtmonden überm Bett und Fotokunst im Bad für Staunen. „Die klassische Grand-Hotellerie neu zu interpretieren“ ist das erklärte Ziel von Carsten K. Rath, Kameha-Gründer und CEO des Betreibers, der Lifestyle Hospitality & Entertainment Group. In Verbund mit herausragendem Service soll das „Life & Style Hotel“ neue Maßstäbe in der internationalen Hotellerie setzen. „Durch die Verbindung von Design und Lifestyle mit einem außergewöhnlichen Service schaffen wir für unsere Gäste den neuen Lieblingsplatz am Rhein. Dieser Anspruch Etage mit eigener Dachterrasse hoch über dem Rhein erwartet die Gäste Sushi-Meister Keita zu außergewöhnlichen japanischen Kreationen. Keita Wojciechowski war zuletzt Sushi-Chef im Restaurant Graugans des Hyatt Regency Köln und hat seine Ausbildung in der renommierten Leith’s School of Food and AUF EINEN BLICK eben dem Berliner Adlon ist das Kameha Grand die wohl spektakulärste Hotelneueröffnung der letzten Jahre“, sagt Jörg Stricker, ExecutiveChef im Kameha Grand Bonn. „Wir wurden nach der Eröffnung förmlich überrannt, viele Bonner haben den Besuch hier bei uns wie den Gang ins Museum zelebriert.“ Der gebürtige Gummersbacher, der lange Jahre bei InterContinental beschäftigt war (Frankfurt, Köln) war, hat es dennoch nicht bereut, dass er die Herausforderung angenommen hat, hier die kulinarischen Geschicke zu lenken. „Das Haus polarisiert wegen seines neubarocken Designs. Es ist einzigar- FOTOS: KAMEHA GRAND; LPV (1) N 24 KÜCHE | 5/2010 Kameha Grand Bonn Standort: Bonn, Am Bonner Bogen 1 Zimmeranzahl: 190 Zimmer, 63 Suiten Hotelier: Carsten K. Rath F&B-Direktor: Tim Hansen Executive-Chef: Jörg Stricker Excecutive Sous-chefs: Rainer Sarrazin, Keita Wojciechowski Mitarbeiter: 240 insgesamt, 20 Küche Gastronomie: Brasserie Next Level (230 Plätze), Restaurant Yu Sushi Club (75 Plätze), Stage-Bar (75 Plätze), Puregold-Bar (75 Plätze), Weinlounge Baron Philippe de Rothschild (18 Plätze), Cigar Lounge (18 Plätze) Veranstaltungsbereich: Kameha Dome (flexibele Veranstaltungsfläche für bis 2 500 Gäste), 6 Konferenz- und Banketträume Betreiber: Hotelgesellschaft „Kameha Hotels & Resorts Lifestyle Hospitality & Entertainment Group (LH&E Group), Managementgesellschaft für internationale Lifestyle Hotels & Resorts, Private-Residences und gehobene Lifestyle-Gastronomie, Sitz in Zug/Schweiz www.kamehagrand.com tig für Deutschland, ja, ganz Europa. Ich mag modernes Design und kann mich mit dem Haus 120-prozentig identifizieren. Außerdem kann ich hier wegen der kurzen Kommunikationswege – CEO Carsten Rath ist mein Ansprechpartner – vieles anders machen als in der klassischen Hotellerie.“ Das Kameha Grand Bonn öffnete im November 2009 im neuen Stadtviertel Bonner Bogen seine Pforten. So ungewöhnlich wie der Name – Kameha ist der Name eines hawaiianischen Königs und bedeutet „der Einzigartige“ – ist auch das Konzept des 253-Zimmer-Hotels. Wer hier übernachtet, findet außergewöhnliche Architektur und extravagantes Design. Grandhotel des 21. Jahrhunderts: Das Kameha Grand Bonn liegt am Rhein und hebt sich bereits von außen durch seine besondere Architektur ab. Die Lobby kennzeichnen die neobarocke Innenarchitektur und außergewöhnliche Details. In der Brasserie „Next Level“ wird französische Küche mit regionalen Akzenten geboten. Die verglaste Eventhalle „Kameha Dome“ (unten) bietet Platz für bis zu 2 500 Gäste; hier der Blick auf die Veranstaltung „Hospitality Career 2009“ lässt sich auch gastronomisch umsetzen“, bestätigt Carsten K. Rath. „Unser Küchenchef Jörg Stricker stellt auf den zahlreichen gastronomischen Bühnen des Kameha Grand Bonn seine Kreativität und sein Können unter Beweis und inspiriert die Gäste mit erlesenen Speisen und kulinarischen Highlights.“ Dreh- und Angelpunkt ist die Brasserie Next Level. Sie bietet zu jeder Tageszeit modern interpretierte Speisen einer traditionsreichen kulinarischen Region. Hier ist der Blick auf den Rhein einmalig. Der schnelle Business Lunch eignet sich ideal für Geschäftsessen oder eine kleine Auszeit. Täglich überrascht das Küchenteam seine Gäste mit kreativen Menüs für 24 Euro, inklusive Wasser oder Kaffee. Im Yu Sushi Club auf der fünften Wine abgelegt. Seine Karriere als Sushi-Chef begann er im japanischen Spezialitätenrestaurant Mitsukoshi in London. Stationen in Frankreich (in Calais und Lille) und Köln (Bento Box, Graugans) folgten. Die letzten drei Monate vor der Eröffnung des Yu Sushi Club befand sich Keita Wojciechowski auf einer kulinarischen Reise durch sein Heimatland Japan, um viele neue Eindrücke ins Kameha Grand Bonn einzubringen. Die Gastronomie wird durch diverse Bars und die Baron Philippe de Rothschild-Lounge abgerundet. Ein großes Betätigungsfeld für Küchenchef Jörg Stricker bildet auch der BankettBereich; schließlich verfügt das Hotel mit dem Kameha Dome über enorme Veranstaltungskapazitäten. Die 28 Meter hohe, 5/2010 | KÜCHE 25 FRAGE & ANTWORT „Das Ziel: Der Gast hat Spaß und redet über uns“ Küchenchef Jörg Stricker* über kurze Wege, das gastronomische Konzept im Kameha Grand Bonn, Sushi auf der fünften Etage und die Faszination von Frische, Regionalität und Frontcooking im Veranstaltungsbereich Herr Stricker, Sie sind verantwortlich für das kulinarische Konzept in Europas ausgefallenstem Hotel. Wie ausgefallen kochen Sie denn hier? Stricker: Der Anteil an deutschsprachigen Gästen ist sehr hoch. Wir haben hier auch viele Bonner Gäste, die Wert auf bodenständige Küche legen. Darauf haben wir unsere Konzepte ausgerichtet, die wir fortlaufend korrigieren und erweitern. Das ist relativ zeitnah möglich. Die Wege sind in diesem Haus kürzer sind als in einer klassischen Hotelkette. Mein direkter Ansprechpartner ist der Hotelier und Kameha-CEO Carsten Rath. Er ist sehr oft im Haus und mischt sich ein. Was macht die kulinarischen Konzepte aus und wie kommen sie beim Gast an? Stricker: Wir versuchen, authentisch zu sein. Mit unserer Brasserie „Next Level“ haben wir in den ersten Wochen ordentlich Lehrgeld gezahlt. Es gab sehr viele Gäste, und die Abläufe waren noch nicht optimal eingespielt – da lässt man auch Federn. Die Brasserie ist kein kompliziertes Konzept. Wir bieten hier eine französisch angehauchte Küche mit regionalem Touch. Die Köche sind viel am Gast, haben coole Uniformen, machen Frontcooking. Oben in unserem „Yu Sushi-Club“ haben wir einen japanischen Chef. Es ist ein besonderes Outlet. Es sollte gar kein Restaurant werden, sondern eine Clubetage. Nach langen Diskussionen wurde es jedoch ein japa- nisches Fine-dining-Restaurant. Auf der riesigen Dachterrasse hat man einen tollen Blick über den Rhein. Wir machen dort drei japanische Menüs und Alternativen zum Menü. Im Sommer wollen wir japanische Speisen vom Lavagrill anbieten oder Sushi plus Cocktail. Sushi ist dort oben also kein Gesetz? Stricker: Nein, aber es gibt dennoch viele verschiedene Sushi in großer Auswahl, auch mit Fleisch und mariniert. Wir haben zwei fitte Japaner in der Küche. Das Lokal mutet nicht japanisch an, es ist sehr modern und aufwändig gestaltet sowie nur abends geöffnet. Wir servieren die Speisen auf edlem Hering-Porzellan und sind somit kein klassisches Sushi-Lokal. Das Kameha Grand liegt direkt am Rhein. Wie binden Sie diese Top-Lage in die gastronomischen Konzepte ein? Stricker: Auf der Terrasse mit 500 Plätzen werden wir drei Konzepte fahren. Im Bereich des „Next Level“ wird bei normaler Bestuhlung das Brasserie-Konzept 1 : 1 umgesetzt. Im mittleren Teil bieten wir Gerichte vom Holzkohlegrill in Bedienung zu vernünftigen Preisen. Hier stehen überwiegend Hochtische. Im Bereich vor der „Puregold-Bar“ ist das Mobiliar mit Sofas auf Chill-out ausgelegt. Die kleine Karte bietet Asia Food, Sushi-Boxen und Speisen to-go; der Schwerpunkt liegt jedoch auf Getränken. Im Veranstaltungsbereich nutzen wir die mittlere Terrasse. Ferner gibt’s noch Freiflächen neben dem Hotel sowie die große Treppe zum Rhein. Welche Konzepte werden den Bankettbereich dominieren? Stricker: Im Büfettbereich ist Frontcooking angesagt. Zur Inszenierung setzen wir auf zum Beispiel auf Cubes mit LEDBeleuchtung. Wir wollen nicht unbedingt den klassischen Banketttisch mit Tischdecke, sondern ein eher puristisches Ambiente, in Kombination mit zeitgemäßem Essen. Damit meine ich nicht 20 Vorspeisen oder Hauptspeisen, die am Vortag zubereitet wurden, sondern Frische, Regionalität und Frontcooking, z.B. eine CrêpesStation, eine Risotto-Bar oder Live-Stationen, wo wir etwa geschmorte Ochsenbäckchen in Schälchen mit Apfelsalsa anbieten oder eine frisch gegrillte Entenbratwurst mit Stampes. Damit haben wir das Rad nicht neu erfunden, aber der Gast redet drüber und hat Spaß. Das ist unser Ziel. * Jörg Stricker absolvierte seine Ausbildung im Restaurant „Schwarzenberger Hof“ in Gummersbach und begann seine Karriere im Sheraton Hotel Essen. Weitere Stationen: „Escargot“ im Mövenpick Genf, Schweiz; „Die Ente vom Lehel“, Wiesbaden; „El Olivio“ im Hotel „La Residencia“, Mallorca. Ab 1997 stellvertretender Küchenchef im InterContinental Frankfurt, ab 2003 Executive-Chef im InterContinental Köln. Kochexperte in diversen TVFormaten des Fernsehsenders Vox. Seit August 2009 verantwortlich für die kulinarische Ausrichtung des neuen Kameha Grand Bonn. „Am Anfang gab’s sehr viele Gäste, und die Abläufe waren noch nicht optimal eingespielt. Da lässt man Federn“ FOTOS: MKN (3); KAMEHA GRAND Jörg Stricker, Executive-Chef, Kameha Grand Bonn verglaste Eventhalle mit Blick auf den Rhein ist das imposante Herzstück des 110 Millionen Euro teuren Baus und bietet bis zu 2 500 Gästen Platz. An Silvester feierten 1 600 Gäste hier, vom Flying Buffet bis zum gesetzten Menü gab es diverse kulinarische Angebote. „Wir sind ein Event-Hotel und machen Lifestyle-Inszenierungen aller Art, ob Bodypainting in der Pâtisserie oder molekulare Küche“, so Jörg Stricker. Dem Küchenchef und seinem 20-köpfigen Team stehen drei Küchen zur Verfügung, in denen man auf Technik von MKN vertraut. Die Küchenplanung erfolgte durch GMK projekt Klein Denkte und die Umsetzung durch den Fachhändler Algo, Bad Honnef. Alle Möglichkeiten fürs Kochen auf höchstem 26 KÜCHE | 5/2010 1 1 Herzstück der à la carte-Küche ist der Küchenmeister, der u.a. mit Flächeninduktionsherden, Griddleplatte, Friteusen und Wok-Mulde ausgestattet wurde. 2 Unersetzlich in der Bankettküche sind ein HansDampf 20.1 gold mit FlexiRack für große Kapazitäten sowie vier HansDampf der 6er Reihe. 3 Zwei MKN Druckgarbraisieren und drei Kochkessel (Eco Control) gehören zum Equipment der Vorbereitungsküche. Ein HansDampfCompact ergänzt die Ausrüstung Niveau bietet die à la carte-Küche. Arbeitsmittelpunkt ist ein freistehender MKN Kochblock Küchenmeister, der zweizeilig installiert wurde und über Großkochfelder, Induktionsherde, Griddleplatte, Fritteuse, Wok-Mulde und einen Salamander verfügt. „Der Rolls-Royce unter den Herden“, sagt Jörg Stricker und lobt sowohl die Verarbeitung – „alles steht auf Sockeln, es gibt keine Fugen und nur abgerundete Kanten“ – als auch die individuelle Ausstattung und die Leistung der Induktionstechnik. „Induktion ist fortschrittlich, sauber und nicht anfällig.“ In allen Küchen wird mit Induktion und Elektro gearbeitet. Angesichts der großen Veranstaltungskapazitäten ist ProfiKochtechnik wichtig, die Schnelligkeit, Flexibilität und effizientes Arbeiten erlaubt. Vor diesem Hintergrund sind die multifunktionalen HansDampf-Kombidämpfer unersetzlich. Zehn Stück in verschiedenen Größen gehören zum Equipment in den Küchen. Allein in der Bankettküche kommen diverse HansDampf-Kombidämpfer zum Einsatz, die zur Produktion von Speisen und zur Regeneration fertiger Gerichte genutzt werden. „Die Geräte sind immer in Betrieb, selbst nachts“, erklärt Jörg Stricker. Der Küchenchef schätzt nicht nur die Vielseitigkeit der zum Backen, Braten, Dämpfen und Regenerieren nutzbaren Multitalente („die können mittlerweile alles“), sondern auch die moderne Technik des Nachtgarens. „Unser Küchenkonzept ist darauf ausgerichtet, die Off-Zeiten zu nutzen. Daher produzieren wir in den Kombidämpfern über Nacht bei Niedrigtemperatur Gerichte wie Braten oder Geflügel, die morgens fertig sind. Das entzerrt unsere Abläufe erheblich.“ Auch in der Vorproduktionsküche im Untergeschoss wurde Gartechnik von MKN installiert. Zwei Druckgarbraisieren und drei Schnellkochkessel der Serie „Optima Express“ werden bevorzugt zum 2 schnellen und schonenden Garen von Braten und Schmorgerichten sowie zum Kochen von Jus und Suppen genutzt. Die moderne Ausrüstung ergänzt auch ein HansDampf 3 Compact mit 1/1 GN Maß. Für die kommenden Herausforderungen sieht sich Jörg Stricker gut gerüstet. „Wenn unsere große Außen● S. R. terrasse zum Rhein öffnet, geht’s erst richtig los.“