Rundbrief Nr. 4 - St. Johannes Leonberg
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Rundbrief Nr. 4 - St. Johannes Leonberg
Rundbrief Nr.4 Hallo ihr!! Ab jetzt der Rundbrief in neuem Layout und mit seinem kleinen Bruder: RundbriefInteraktiv. Im interaktiven Rundbrief bieten wir euch die Möglichkeit, euch an unseren Fragen des täglichen Lebens zu beteiligen. Je nach Thema ernster oder weniger ernst zu nehmen. Antworten erwünscht!!! Nun zu den wichtigen Dingen des Lebens. Unsere Wochen verlaufen inzwischen in geregelten Bahnen. Wir geben mehrmals die Woche Unterricht in Englisch, Computer und Musik, und helfen mittags bei den Hausaufgaben/Nachhilfe. Der Unterricht mit den Kindern ist anstrengend. Sie sind selbstständiges Arbeiten noch nicht gewöhnt und wir haben noch nicht die Autorität ecuadorianischer Lehrer erreicht. Zusätzlich fehlt gerade ein Lehrer, weshalb vieles improvisiert werden muss. Die Kinder sind aber trotz allen Schwierigkeiten sehr interessiert und arbeiten gerne mit. Wenn wir morgens nicht in der Schule sind, helfen wir Sor Bernadita beim Kochen und kümmern uns um unsere Wäsche ect. Für den Samstag sind Jugendgruppen in Planung, mal schauen wann wir anfangen können. Sonntags kümmern wir uns um die Bücherei, die immer nach den Gottesdiensten geöffnet ist. Dabei lernen wir viele Leute kennen, aber es gibt auch einige Leseratten die jede Woche kommen. Die Bücherei ist eine Einrichtung von Padre Max; da es hier keine öffentliche Bücherei gibt. Für die meisten ist es die einzige Möglichkeit an Bücher zu kommen. Deswegen schlagen wir sonntags unsere Zelte in der alten Kapelle auf und breiten unsere sechzig Bücher aus. Am Sonntagabend kommen die Kinder von ihren Familien wieder und das Internat füllt sich mit Leben. Dann geht die Woche von vorne los. Notizen: Santo Domingo, die nächste große Stadt, hat leider nichts vom Charme Cuencas. Sie ist groß, hässlich und laut. Aber Santo Domingo hat Internetcafés, Einkaufsstrassen ect, weshalb wir uns in regelmäßigen Abständen dorthin verirren. Meistens sind wir jedoch froh, wenn wir abends wieder heile in Santa Maria ankommen. Je nach Gefährt braucht man 1,5 bis drei Stunden für einen Weg. In den letzten Wochen haben wir mit dem Padre einige Recintos besucht. Am besten gefällt es uns natürlich, wenn wir selber fahren dürfen. Es 1 Da einige Anfragen nach unserer Postanschrift kamen, hier die Adresse: Kristina Hönes / Julia Sander Parroquia Sta. Maria del Toachi c/o Diócesis- Casilla 17 24 00 204 Santo Domingo de los Colorados Ecuador Rundbrief Nr. 4 ist keineswegs mit deutschem Autofahren vergleichbar, die Schotterpisten machen aber mit dem richtigen Auto sehr viel Spaß. Zu Santa Maria gehört eine ganze Menge kleiner und winziger Dörfer, die vom Padre mitversorgt werden und inzwischen fast alle eine Kapelle haben. Interessant ist vor allem, dass die klimatischen Bedingungen der Recintos sehr unterschiedlich sind. Damit bekommt jedes Recinto seinen eigenen Charakter, da die Vegetation vollkommen unterschiedlich ist. Letzten Donnerstag waren wir in San Eduardo. Es ist eine kleine Arbeitersiedlung, die zu einer großen Hacienda gehört. Der Besitzer hatte eine Heiligenstatue für die dortige Kapelle geschenkt, die nun geweiht wurde. Anschließend gab es noch ein Fest, aber wir besuchten in dieser Zeit die Familie eines unserer Internatskinder, die in der Nähe wohnt. Beladen mit Kuchen und Süßigkeiten für die Kinder und uns kamen wir nach einer Hausbesichtigung und Wasserfall zurück. Am häufigsten waren wir bisher in Santa. Cecilia, ca. 20 Minuten mit dem Auto von Santa Maria aus. Es ist die Gemeinde, die eine Partnerschaft mit der Gemeinde Höfingen hat. Die Kapelle dort wurde gerade fertig gestellt und die ersten Gottesdienste gehalten. Am Samstag zum Beispiel war ein Gottesdienst für eine „Quincinera“. Es ist das Fest zum 15.Geburtstag eines Mädchens. Sie zieht hochzeitsähnlich in Rosa, am Arm eines Herrn in die Kirche ein und am Ende des Gottesdienstes werden ihre neuen (hochhackigen) Schuhe geweiht, mit denen sie die Kirche wieder verlässt. Dies ist nach der Hochzeit das zweitgrößte Fest im Leben eines Mädchens. Für uns erschien es etwas sehr kitschig. Aber hier ist das ganz normal. Noch eine gute Nachricht: am 27.09.05 sind auch endlich unsere Wahlunterlagen für die Bundestagswahl eingetroffen. Nun ja, zum Wählen etwas spät, aber wenigstens bedeutet das, dass die Wahlämter in Leonberg und Ditzingen unsere Anträge nicht verschlampt haben. Inzwischen dienen die Wahlzettel als Dekoration in unserem Zimmer… So das war’s fürs erste, Viele Grüße von uns an alle und wir freuen uns schon auf die Antworten auf den Rundbrief-Interaktiv Kristina und Julia