30 - eva reiter

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30 - eva reiter
30 KULTUR & MEDIEN
KURIER
FREITAG, 30. OKTOBER 2009
Sido: Casting-Shows sind
so menschenverachtend
Tabubrüche Über diese ersten 21 Jahre zieht Sido in
dem heute, Freitag, erscheinenden Album „Aggro Berlin“ Bilanz. Genauso
wie über den Untergang
des gleichnamigen Labels:
Aggro Berlin mischte zu
Beginn des Jahrtausends
die gemütlich im Kommerz
alt werdende deutsche
Rap-Szene auf, provozierte
mit Tabubrüchen und
brachte das Wort Gangsta
in den deutschen Hip-Hop.
Und obwohl Image alles
für das Label war, sagt Sido,
er sei nie in eine Richtung
gedrängt worden, immer er
selbst gewesen. „Ich bin ein
Junge von der Straße, der
deshalb eine andere Denkweise hat, als Leute mit einem geregelten Leben.
Deshalb dachten alle, dass
ich ein Gangsta bin. Aber
meine Texte waren nie gewalttätig. Ich hab’ viel
Scheiße gequatscht, weil
ich auf Drogen war. Aber
mit dem ersten Album hatte ich so viel Erfolg, dass ich
damit aufhören konnte –
weil ich nichts mehr verdrängen musste und weiß,
dass ich das alles wieder
verliere, wenn ich damit
weitermache.“
Jury So lebt Sido mit der
ehemaligen
„Popstars“Gewinnerin Doreen spießig in einem Loft, animiert
Jugendliche, wählen zu gehen und war sogar in der
„Popstars“-Jury.
Ein grober Fehler: „Ich
dachte ehrlich, da geht es
darum, eine gute Band zu
finden. Aber die Produktionsfirma wusste genau,
wer weiterkommt, bevor
wir die gesehen hatten. Da
ging es nur um Fleisch und
Tränen. Wenn eine Kandidatin eine krebskranke
Mutter hatte, musste die
weiterkommen, denn dann
hatten sie noch drei Folgen
lang eine Story mir ihr. Das
ist so menschenverachtend – mit einem Format
wie Popstars dürften wir
gar nicht in der EU sein!“
– Brigitte Schokarth
KURT HOERBST
Rap-Star – Ein Haus am Wasser, die Sonne geht unter,
die Frau hängt die Wäsche
auf, und er baut mit seinem
Sohn eine Holzschaukel für
den Garten. „Richtig spießig“, sagt Sido selbst, ist
sein Lebenstraum.
Der Rapper, der 2003 mit
Fäkaliensprache und pornografischen Texten die
Teenies
zum
Tanzen
brachte und deren Eltern
schockierte, kommt mit einem Look wie der Schüler
Gerber zum KURIER-Interview und erklärt den Grund
für den Lebenstraum: „Ich
bin im sozial schwachen
Märkischen Viertel in Berlin aufgewachsen, mir ging
es 21 Jahre extrem schlecht.
Also kann man meinen
Wunsch nach dieser Harmonie verstehen. Denn das
ist das, was ich nie hatte.“
Eva Reiter: Der jungen österreichischen Komponistin und Interpretin ist beim Festival Wien Modern ein Fokus mit drei Konzerten gewidmet
Porträt
Jeder Klang ein Stück Widerstand
Eva Reiter sind bei
Wien Modern drei
Konzerte gewidmet –
zwischen Druckmaschinen, Barock und
Molekularbiologie.
...............................................................
VON JUDITH SCHMITZBERGER
UNIVERSAL MUSIC
K
Paul Würdig,
wie Sido bürgerlich heißt, wird
am 30. November 30. Er will –
mit dem Alter
zum „Spießer“
mutiert – weg
vom GangstaRapper-Image
und hin zur
Familienidylle
länge von Maschinen
haben es ihr angetan.
Vor allem von mechanischen. Der Lieblingsklang
aus Eva Reiters Klangbibliothek stammt von Druckmaschinen aus den 1950ern, die
sie im Keller einer Druckerei
im 15. Bezirk aufgestöbert
hat. Bei einem ihrer Streifzüge durch die Stadt, bei dem
sie urbanen Klängen nachspürt, Luftschächte, Rolltreppen, elektrische Zahnbürsten auf Tonband aufnimmt. Und in ihre Kompositionen einfließen lässt.
Die metallischen, kargen
und rhythmisch fordernden
Klänge bilden meist den
Rahmen für Reiters Kompositionen. Dazu kommen reale Instrumente, die sich mit
den aufgenommenen Klangwelten in Beziehung setzen.
„Sich an der Aktualität zu
feilen“, ist der Anspruch
dem Reiter damit gerecht zu
werden versucht.
Bei Wien Modern stellt die
Wienerin in drei Konzerten
ihre Vielfältigkeit unter Beweis. Denn als Interpretin ist
Eva Reiter auch in einer ganz
anderen Welt zuhause. Da
gibt es neben den „asymmetrischen Rhythmen der Maschinen“ warme Klänge des
Barock, vor allem der Viola
da Gamba und der Flöte.
Das Spiel am Instrument
ist für Eva Reiter das Verbindungsglied zwischen ihren
beiden musikalischen Welten. Komponieren ist dadurch keine formale Trockenübung, sondern Arbeit
am Klang, mit dem Instrument in der Hand und nicht
nur im Kopf.
Biochemie Ihre Inspiration
findet Reiter oft außerhalb
der Musik. In der Biochemie
etwa. In den Strukturen der
DNA. „Das ist keine außermusikalische
Rechtfertigung. Es dient als Strukturgenerator, als Inspiration.
Man muss nichts von Biochemie verstehen, um meine Musik zu hören.“
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Wien Modern: Festival für neue Musik
Eva Reiter Die österreichische
Komponistin und Musikerin wurde 1976 in Wien geboren. Sie
studierte Gambe und Blockflöte
in Wien und Amsterdam. Reiter
ist als Barock-Interpretin und
Klangkünstlerin international tätig. Konzerte: 4., 5. und 12. 11.
Programm Bis 21. November
90 Veranstaltungen an 22 Orten
in Wien. 2009 sind den Komponisten Edgard Varese und Iannis Xenakis, Robert Ashley, OleHenrik Moe, Bernhard Gander,
Eva Reiter und Philipp Quehenberger Schwerpunkte gewidmet.
Nach Wochen der Recherchen in der Welt der Wissenschaft, der Strukturen und
Alltagsgeräusche
beginnt
Reiter dann zu spielen: „Der
Klang am Instrument ist der
Ursprung von allem. Von
diesem Klang lasse ich mich
leiten. Mit all meinen formalen Konzepten und Ideen.“
Die Mensch-MaschineDialektik, die Strenge der gesellschaftlichen Strukturen,
die gesellschaftliche Macht
und die eigene Ohnmacht –
all das fließt in Reiters Arbeit
ein: „Alles, was ich am Instrument tue hat mit meiner
Sicht auf die Welt zu tun.
Und die ist sicher nicht unkritisch. Jedes Stück ist ein
Stück Widerstand, ein sich
abarbeiten am Hier und Jetzt
– für mich ein wesentlicher
Auftrag von Kunst. Viele
Leute wollen geistig nicht
mehr angeregt werden. Ich
kann das auch verstehen.
Aber es ist für mich das einzige, das Sinn macht.“
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