Flucht aus Königsberg. Vortrag Dieter Belgardt
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Flucht aus Königsberg. Vortrag Dieter Belgardt
Flucht aus Königsberg Vorbereitungen und erster Aufbruch Sonntag. 28. Januar 1945 Es war etwa fünf Uhr morgens als wir uns bei starkem Frost auf den Weg zum Königsberger Hauptbahnhof machten. Von unserer Wohnung im I.Rundteil war es nur ein kurzer Weg, und so erreichten wir den Bahnhof im Schutze der Dunkelheit schnell. Es waren viele Menschen zu dieser frühen Stunde schweigend auf dem Weg zum Bahnhof. Die russische Artillerie hatte bis spät in die Nacht hinein geschossen, aber jetzt herrschte Ruhe. Am Neujahrstag war unsere Familie zum letzten Mal vollständig zusammen gewesen. Am Nachmittag des Neujahrtages überbrachte ein Soldat meinem Vater den Befehl, umgehend zu seiner militärischen Einheit, die seit Weihnachten in Königsberg lag, zurückzukehren. Dann überstürzten sich bald die Ereignisse. Die Menschen wurden unruhiger, die Stadt wurde stiller. Es wurde heimlich über eine mögliche Flucht gesprochen. Die Meinungen gingen jedoch auseinander Würde es dazu kommen, dass die Russen Königsberg erobern? Wäre es sinnvoll zu flüchten? Wie und wohin sollte die Flucht gehen? Im allgemeinen bestand wohl die Vorstellung geordneter Fahrten in Zügen oder mit Kraftfahrzeugen der Wehrmacht in weniger gefährdete Gebiete des Reiches und einer baldigen Rückkehr, wenn die Gefahr für unsere Stadt gebannt sein würde. Da die Flucht nur als eine vorübergehende Evakuierung angesehen wurde, wollte man auch nicht zu früh aufbrechen; denn man fürchtete, sein Hab und Gut in dieser Zeit zu verlassen und nach der Rückkehr die eigene Wohnung von Fremden besetzt oder beraubt zu finden. Auch wenn einerseits eine Flucht nicht als besonders wahrscheinlich angesehen wurde, war andererseits die Katastrophe doch schon spürbar. Seit geraumer Zeit sah man in der Stadt Flüchtlinge mit voll gepackten Handwagen oder Schlitten. Sie hatten sich aus den Grenzgebieten Ostpreußens aufgemacht, in dem Glauben, in Königsberg sicher zu sein. Dann wurde es stiller in der Stadt. Die Menschen gingen weniger auf die Straße als früher. Einige Geschäfte blieben geschlossen. Von der Wehrmacht, die vorher das Straßenbild beherrscht hatte, war kaum noch etwas zu sehen. Am 13. Januar 1945 brach der Krieg über Ostpreußen in voller Wucht herein und drang in wenigen Tagen bis an die Stadtgrenze von Königsberg vor. Im Rundfunk häuften sich die Meldungen über schwere Kämpfe und gefallene Städte, und eines Tages hörte ich von dem Fall der Stadt Gilgenburg, In dieser Stadt hatten wir noch vor wenigen Wochen eine Schwester meiner Mutter besucht. Bald hörten wir das Donnergrollen der Front wie ein fernes Gewitter und dann kam der Gefechtslärm immer näher. Nun wurden in aller Eile Fluchtvorbereitungen getroffen. Meine Mutter nähte für jeden von uns einen Rucksack. Dann wurde geprobt, wie viel Kleidungsstücke man übereinander tragen konnte, um so viel wie möglich zu retten und während der zu erwartenden langen Reise vor Kälte geschützt zu sein. Dann wurde bekannt, dass die Russen bei Elbing das Frische Haff erreicht hatten. Damit war Ostpreußen eingeschlossen, der Landweg ins "Reich" abgeschnitten. So blieb nur noch die Flucht über die Ostsee oder auf dem Luftweg möglich. Der Luftweg existierte aber nur in der Phantasie der Menschen. Inzwischen hatten die Russen die Stadtgrenze von Königsberg erreicht und beschossen mit Kanonen die Stadt. Man hörte das Grollen der Geschütze, das Pfeifen der Geschosse über unserem Haus und das Detonieren in unserer Nähe. Die Einnahme der Stadt schien unmittelbar bevorzustehen. Die letzte Nacht zu Hause vor der Flucht verbrachten wir in Angst vor Artillerietreffern oder dem Ansturm der Russen. An Schlaf war kaum zu denken. Als mich die Müdigkeit überkam,. wurde ich winterlich angezogen und mit Schuhen ins Bett gelegt. In den frühen Morgenstunden machten wir uns auf den Weg zum Hauptbahnhof, um einen Zug nach Pillau zu bekommen. Von dort sollten Schiffe nach Danzig fahren. So bestand die Möglichkeit, der Einkesselung zu entkommen. Auf dem Hauptbahnhof Durch eisige Kälte, mit Rucksäcken und Koffern bepackt und einem Rodelschlitten als Transportmittel stapften wir durch die finstere Nacht. Eine Straßenbeleuchtung gab es im Krieg natürlich nicht. Wir erreichten bald den Hauptbahnhof. Auf dem Bahnhof, der kaum beleuchtet war, herrschte ein dichtes Gedränge. Junge Männer in der Uniform der Wehrmacht drängten in großer Zahl zu den Bahnsteigen, dazwischen Flüchtlinge mit ihrem Gepäck, schreiende Kinder, die bereits ihre Angehörigen verloren hatten und gelegentlich der kümmerliche Schein einer nach oben abgedunkelten Taschenlampe. Züge standen an den Bahnsteigen, aber es war nicht festzustellen, welche Züge wohin fahren würden, welche Züge für das Militär und welche für Flüchtlinge bestimmt waren. Es gab keine erkennbare Organisation. In dieses gespenstische, ziellose Geschiebe der Menschenmassen hinein wurde der Bahnhof plötzlich beschossen. Scherben des Glasdaches fielen auf die Menschen. Waren es Tiefflieger oder Artillerietreffer? Das Schreien und Schieben nahm zu. Die Menschen versuchten ins Freie zu flüchten, zu den Ausgängen oder zu den offenen Seiten der Bahnsteige. Der Koffer meiner Mutter öffnete sich ungewollt, und sein Inhalt entleerte sich auf die Bahnhofsplattform. Ein Soldat leuchtete kurz mit seiner Taschenlampe, so konnte einiges wieder eingesammelt werden. Von den Nachbarn, mit denen wir gemeinsam die Flucht angetreten hatten, waren wir inzwischen getrennt. Irgendwie gelangten wir wieder nach draußen. Einen passenden Zug hatten wir nicht gefunden. Meine Mutter war wohl etwas unentschlossen, ob wir wirklich fliehen sollten. Im Juni 1998 fuhr ich mit einem ehemaligen russischen Offizier an dem Hauptbahnhof vorbei. Die Hallen über den Bahnsteigen waren mit Holz gedeckt. Der Offizier erklärte mir, dass der Bahnhof noch fast genau so aussähe wie zur deutschen Zeit. Nur früher hätte er ein Glasdach gehabt. Das konnte ich bestätigen mit dem Hinweis, dass ich gerade auf dem Bahnhof war, als die Russen das Glasdach zerschossen. Wir machten uns auf den Rückweg zu unserer Wohnung. Inzwischen war es hell geworden. Wir müssen somit zwei bis drei Stunden auf dem Bahnhof zugebracht haben. Mit dem Tagesanbruch hatten die russischen Tiefflieger ihre Tätigkeit aufgenommen. Wir gingen deshalb nicht über die Artilleriestraße zurück, denn diese Straße bot wegen ihrer nur einseitig durchgehenden Bebauung wenig Schutz. Deshalb wählten wir den Oberhaberberg. Wir hatten ihn fast erreicht, als uns ein Tiefflieger ansteuerte und das Feuer eröffnete. Ein Hausflur brachte die Rettung. Wir warteten im Schutze des Hausflurs bis die Motorengeräusche schwächer wurden. Dann wagten wir uns wieder auf die Straße. Doch kaum waren wir ein kurzes Stück gegangen, als wieder Motorengeräusche ertönten, gefolgt von dem Geknatter der Bordwaffen. Die Einschüsse wirbelten in der Straßenmitte Fontänen von Straßendreck und Erde auf. Wieder brachte ein Hausflur die Rettung. Um keine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, liefen wir nur noch von Haus zu Haus, wenn keine Flugzeuggeräusche in der Nähe waren. Wir gingen auf der linken Seite des Oberhaberbergs vom Bahnhof kommend zum I. Rundteil. In einem Hausflur lag ein toter, älterer Mann. Anscheinend war er erschossen. Wir verließen schnell diesen Hausflur, um im nächsten Haus eine längere Pause einzulegen. Es war wohl das letzte Haus vor der Haberberger Schulstraße. Mittags ließen die Aktivitäten der Tiefflieger nach, und wir konnten das letzte Wegstück zu unserem Haus zurücklegen. Für den Weg vom Hauptbahnhof nach Hause hatten wir statt der üblichen zehn Minuten mehrere Stunden gebraucht. Wieder zu Hause Wir bewohnten in Königsberg/Pr., I. Rundteil Nr. 2 eine Wohnung in der ersten Etage auf der rechten Seite des Hauses. Zusammen mit anderen Bewohnern des Hauses war meine Mutter mit meiner Schwester und mir am Morgen des 28.Januar 1945 zur Flucht aufgebrochen. Von den Nachbarn, von denen wir auf dem Hauptbahnhof getrennt wurden, haben wir nie wieder etwas gehört. Vielleicht haben sie an jenem Morgen einen Zug nach Pillau bekommen. Dann könnten sie das kurz nach dem Auslaufen aus Gotenhafen versenkte Schiff "Wilhelm Gustloff" erreicht haben. In unserem Haus wohnten noch zwei ältere Ehepaare. Eines wohnte über uns, das andere im Erdgeschoß. Die alten Leute waren fest entschlossen, nicht zu fliehen. Sie wollten nicht die Strapazen einer Flucht ins Ungewisse auf sich nehmen, sondern zu Hause die Entwicklung abwarten. Sie machten einen ruhigen und gefassten Eindruck. Auch meine Mutter hatte beschlossen, keinen Fluchtversuch mehr zu unternehmen. Es erschien aussichtslos. Vermutlich würden die Russen in wenigen Stunden Königsberg besetzen. Wir versammelten uns alle im Erdgeschoß in der gemütlichen Wärme des Wohnzimmers, um den Einmarsch der Russen abzuwarten. Der heute zugänglichen Literatur kann man entnehmen, dass die militärische Lage an diesem Tag für Königsberg tatsächlich sehr ungünstig war. Hätten die Russen die Eroberung der Stadt ernsthaft versucht, wäre sie vermutlich erfolgreich gewesen. Nur wussten die Russen das damals nicht. Deshalb stoppten sie den Vormarsch an den Befestigungslinien der Stadt und richteten sich auf eine Belagerung und einen längeren Kampf ein. Das gab der Deutschen Wehrmacht die Gelegenheit, die Verteidigung neu zu organisieren und die Stadt noch bis 9.April 1945 zu halten und damit vielen Menschen noch die Flucht zu ermöglichen. Am Nachmittag begann wieder die Kampftätigkeit der russischen Jagdflieger. Sie strichen über die Häuserreihen und schossen auf alles, was sich bewegte.. 2 Später hörten wir die Schritte eines Mannes auf den Holzstufen unseres Treppenhauses. Dann klopfte jemand an die Tür unserer Wohnung im ersten Stock. Wir sahen nach. Es war ein Mann in Parteiuniform. Er teilte mit, dass Frauen mit Kindern die Stadt zu verlassen haben. Gegen 19 Uhr würde vom Hauptbahnhof ein Zug nach Pillau fahren. Den hätten wir zu nehmen. Von Pillau würden wir mit einem Schiff nach Westen gebracht. Wir sollten uns umgehend zum Bahnhof begeben, falls der Zug früher fahren sollte. Damit war die Entscheidung erneut getroffen worden, diesmal von der Partei. Erneuter Aufbruch Wir machten uns umgehend auf den Weg zum Bahnhof. Diesmal hatten wir nur unsere Rucksäcke und den Rodelschlitten mitgenommen. Weiteres Gepäck war zu Hause geblieben. Die Wohnung wurde verschlossen, denn wir rechneten mit einer Rückkehr in einigen Tagen, Wochen oder allenfalls Monaten. Den Schlüssel hatten wir noch viele Jahre nach Kriegsende, als unser Haus schon lange nicht mehr stand und Königsberg längst Kaliningrad genannt wurde. Auf dem Bahnhof herrschten im Vergleich zum Morgen Ruhe und Ordnung. Wir fanden unseren Zug, und meine Mutter bekam sogar einen Sitzplatz in einem alten Personenzugwaggon mit Türen an jeder Sitzreihe. Jeweils zwei Abteile waren durch einen seitlichen Durchgang miteinander verbunden. Bis zur Abfahrt vergingen noch viele Stunden. Erst in der Nacht setzte sich der Zug in Bewegung. Er muss wohl zu Beginn seiner Fahrt in Kampfgebiet gekommen sein, denn in dieser Nacht schlossen die Russen für kurze Zeit den Ring um Königsberg und besetzten auch diese Bahnlinie. Am nächsten Morgen stand der Zug an dem Haltepunkt Kaspershöfen, einer Station im Samland, etwa auf halbem Wege zwischen Königsberg und Pillau. Es war eine einsame Station ohne Bahnhofsgebäude und ohne Häuser in der Nähe. Draußen war eine Schneewüste, und es war sehr kalt. Bahnstation Kaspershöfen Montag, 29.Januar 1945 Unter den Flüchtlingen verbreitete sich Unruhe, als bekannt wurde, dass die Lokomotive fort war. Es gab keinerlei Informationen. Würde die Lokomotive zurückkommen? Hatte das Lokpersonal den Zug abgekoppelt, um selbst besser fliehen zu können? Waren wir bereits von den Russen überrollt worden? Sollte man zu Fuß aufbrechen und wenn ja wohin? Nach Pillau oder zurück nach Königsberg? Zu der quälenden Ungewissheit kam die Kälte, denn der Zug war wegen der fehlenden Lok auch nicht beheizt. Ich habe keine Vorstellung, wie lange die Ungewissheit dauerte. Dann kam ein weiterer Zug auf dem Nachbargleis an, gezogen von einer altertümlichen Lok mit hohem Schornstein. Die Lokomotive wurde abgekoppelt, und ein auf dem Trittbrett der Lok fahrender Bahnbeamter rief uns im Zurückfahren zu, dass man noch einen weiteren Zug aus Königsberg holen wolle. Dann würde es weiter gehen. Dann begann wieder endloses Warten in der Kälte ohne jede Versorgung. Wir hatten zwar wie die meisten anderen Flüchtlinge Nahrungsmittel aber keine Getränke mit. Sie hätten auch kaum etwas genützt. Bei der Kälte wären sie gefroren. In die Gesellschaft kam Leben. Einige Flüchtlinge verließen den Zug, um das Gelände zu erkunden, etwas über die Feindlage zu erfahren oder auch, um die Flucht zu Fuß fortzusetzen. Eine Frau mit einem etwa zwölfjährigen Mädchen und noch einem kleineren Kind kam von irgendwoher zu uns ins Abteil. Sie hatten kein Gepäck und machten einen völlig verstörten Eindruck. Sie waren schon tagelang unterwegs. In der Nähe von Allenstein waren sie von den der russischen Front überrollt worden. Die Russen der Kampfverbände hatten sie vor ihren nachfolgenden Kameraden gewarnt und die Flucht empfohlen. Die war ihnen dann bis hier auch irgendwie gelungen. Ein junger Soldat kam in unser Abteil. Er suchte einen Platz an der dem Bahnsteig abgewandten Seite des Zuges unmittelbar an einer Tür. Er war vermutlich von seiner Truppe getrennt worden Eine alte Frau lief ständig zwischen den beiden Flüchtlingszügen hin und her. Wenn sie in einem der Züge war, glaubte sie, der andere würde abfahren. Sie war völlig verstört. Ihre Mitreisenden nahm sie gar nicht wahr. Wir mussten eine weitere Nacht im Zug verbringen. Am nächsten Morgen stand neben uns ein Lazarettzug. Dieser Zug war beheizt. Sanitäter und Krankenschwestern bauten auf dem Bahnsteig Öfen auf, auf denen heiße Getränke bereitet werden konnten. Sie waren auch bereit, die Flüchtlinge zu versorgen, wenn diese Gefäße für die Getränke hatten. Die hatten wir aber nicht. Da noch keine Lokomotive zu sehen war und es noch längere Zeit dauern sollte, bis der Zug weiterfahren würde, wollte meine Mutter versuchen, eine Flasche 3 oder ähnliches aufzutreiben. Von der Station aus konnte man einen Bauernhof sehen. Zu dem ging meine Mutter mit mir, während meine Schwester auf unser Gepäck aufpassen sollte. Der Bauernhof war scheinbar menschenleer. Wir gingen in das Haus, dessen Tür nicht verschlossen war. Auch hier war zunächst niemand. Dann hörten wir aus dem Keller Stimmen. Wir stiegen die Treppe hinab. Unten wurden die Stimmen deutlicher, und meine Mutter bemerkte, dass polnisch gesprochen wurde und wollte umkehren. Da wurde eine Tür geöffnet. Ein großer Mann mittleren Alters in einem karierten Hemd trat auf uns zu und fragte, was wir wollten. Meine Mutter erklärte ihm unseren Wunsch. Er forderte uns auf, in einen Raum zu kommen, in dem gefeiert wurde. Wir wurden von den übrigen Anwesenden schweigend angestarrt. Der große Mann nahm eine Flasche, prüfte ob sie leer war, gab sie meiner Mutter und schob uns hinaus.. Wir beeilten uns, zurückzukommen. Von weitem sahen wir die dampfende Lok vor dem Zug. Der Zug fuhr an, als wir ihn erreichten. Meine Mutter reichte mich meiner größeren Schwester in dem schon fahrenden Zug, und es gelang ihr noch, selbst aufzuspringen. Wenig später waren wir in Pillau. Boote Flüchtlinge an Bord nahmen. Wir hatten zunächst keinen Erfolg. Alle Schiffe, die wir erreichten, waren besetzt, der Steg wurde eingezogen oder sie legten gerade ab. Schließlich kamen wir in ein Hafengebiet, in dem keine Schiffe mehr lagen. Von hinten näherte sich ein vollbesetzter Pferdeschlitten und hielt neben uns. Jemand sagte, dass weiter hinten noch ein Schiff fahren würde, aber wir müssten uns beeilen. Wir sollten unseren Schlitten an die Kufe des Pferdeschlittens hängen. An einer Kufe hing bereits ein Rodelschlitten. Meine Schwester setzte sich auf den fremdem Rodelschlitten, meine Mutter mit mir auf den eigenen. Dann ging es in schneller Fahrt weiter. Wir erreichten das kleine Schiff kurz vor dem Ablegen und gingen an Bord. Die Pferde des Schlittens wurden ausgespannt und ihrem Schicksal überlassen. Anscheinend hatte die Besatzung des Schiffes auf diesen Schlitten gewartet. Im Juni 1998 war ich erstmals wieder in Pillau. Ich erkannte den Hafen wieder und konnte auch ungefähr feststellen, wo wir seinerzeit das Schiff erreicht hatten. Zu Hause konnte sich meine Mutter wieder erinnern, dass wir im Hafenbecken IV an Bord gegangen waren. Anhand des Stadtplans konnte ich die Übereinstimmung mit meiner Erinnerung vor Ort feststellen. Es war ein kleines Schiff, die Nautik. Wir kamen in einen überfüllten Raum unter Deck. Es war sehr warm. Das erlebten wir seit Tagen zum ersten Mal. In Pillau Dienstag, 30.Januar 1945 Vor dem Bahnhof in Pillau war ein großer Platz. Auf ihm türmten sich zurückgelassenes Flüchtlingsgepäck. Der ganze Platz war voller Körbe, Kisten, Koffer, Säcke, Handwagen mit Gepäck. Von den Habseligkeiten, die bis hierhin gerettet wurden, hatten sich die Besitzer trennen müssen, weil es für die Weiterfahrt mit den Schiffen noch zu viel war. Geschmückt wurden die zurückgelassenen Schätze von einem großen Hitlerbild, das den aus dem Bahnhof kommenden Flüchtlingen entgegenblickte. Eine Organisation, die die Flüchtlinge annahm, weiterleitete und versorgte, gab es nicht. Wir folgten dem Menschenstrom und gelangten zum Hafen. In einem Kutterhafen lagen zahlreiche Fischerboote. Außer anderen Flüchtlingen waren aber keine Menschen zu sehen. Zu dieser Zeit wurde schon auf Pillau geschossen. Als wir an den Fischkuttern entlang gingen, sah ich einen Feuerball gegen das Steuerhaus eines Bootes fliegen. Der Vorhang, der anstelle einer Tür das Steuerhaus schützte, bewegte sich. Weiter passierte aber nichts. Den Schlitten mit den Rucksäcken ziehend, kamen wir zu dem Teil des Hafens, in dem graue Schiffe und Nach Heinz Schön, Ostsee 45, war die Nautik ein 1937 gebautes Schiff der Neptun, Dampfschiffahrtsgesellschaft Hamburg mit 1127 BRT.In dem Buch „Pillau, Chronik eines Untergangs“ Seite 37 ist das Beladen der Nautik am 30.1.1945 erwähnt. Danach war es ein Schulschiff unter Kapitän Wulf. Das Schiff ging sofort in See. Es stampfte erheblich. Die meisten Anwesenden wurden seekrank. Mir machte das Stampfen nichts aus. Später war ich nach langem Zureden bereit, mich zu einem Mädchen in die obere Koje legen zu lassen. Dann bin ich sofort eingeschlafen. Als ich geweckt wurde, war es mitten in der Nacht. Wir waren in Gotenhafen (Gdingen) gelandet. Gotenhafen Mittwoch, 31.Januar 1945 Wir standen in einem Menschenhaufen auf der Kaianlage von Gotenhafen. Vor uns das kleine Schiff, mit dem wir von Pillau gekommen waren. Der Hafen war verdunkelt, aber auf dem Schiff brannte eine helle Lampe und beleuchtete einen Berg Rodelschlitten auf dem Deck. Matrosen warfen die Schlitten herab. Auch dort türmte sich bereits ein Schlittenberg. Die Menschen versuchten ihren Schlitten zu finden. Da dies zu umständlich war, forderten die Matrosen die 4 Flüchtlinge auf, nicht zu suchen, sondern sich irgendeinen Schlitten zu nehmen. Meine Schwester griff zu und hatte prompt unseren eigenen Schlitten getroffen. Wir wurden dann zu einem großen Schiff, daß gleich nebenan lag geschickt. Seine Einstiegsluke erschien mir so groß, wie ein Scheunentor, und sein Steg war so breit, daß Pferdewagen darauf Platz gehabt hätten. Es war die Cap Arcona mit 27000 BRT. Auf der Cap Arcona 31.Januar bis 4.Februar 1945 Auf der Cap Arcona wurde uns gesagt, das Schiff sei überfüllt, und wir konnten nur auf dem Zwischendeck in der Nähe der Einstiegsluke einen Platz finden. Bei Tagesanbruch sorgte aber die Besatzung dafür, dass jeder einen Platz im Inneren des Schiffes bekam. Wir kamen in einen kleinen Büroraum, den wir mit etwa fünf anderen Personen teilen mussten. Auf dem Boden waren Decken ausgebreitet, und so konnte man ziemlich beengt schlafen. Die Kabine hatte ein Bullauge. Es lag kurz über der Wasserlinie. Wellen schlugen dagegen. Durch das Bullauge sahen wir die Aufbauten einiger Kriegsschiffe. Nachdem wir geraume Zeit an Bord waren, schien es, dass sich die Kriegsschiffe entfernen würden. Die Cap Arcona legte ab. Es war der 31.Januar 1945. Am Tag zuvor war die Wilhelm Gustloff auf ihre Reise gegangen, die ihre letzte werden sollte: "Am 30.Januar 1945 um 21.16 Uhr trafen drei russische Torpedos die Wilhelm Gustloff, die 62 Minuten später sank. 5438 Menschen fanden den Tod. Die Fahrt der Cap Arcona begann also keine 24 Stunden nach dieser Tragödie." Unser Schiff fuhr im Geleitschutz von einigen kleineren Kriegsschiffen. An Bord befanden sich 9800 Menschen. Beim Auslaufen aus der Danziger Bucht wurde es von einem russischen U-Boot mit Torpedos angegriffen. Es gelang der Schiffsführung jedoch, durch Zick-Zack-Kurs den Torpedos zu entgehen. "In der Nacht zum 1.2.1945 scheitert der zweimalige Versuch des sowjetischen U-Bootes "L 3" unter der Führung Kapitän 3. Ranges Konovalov, die vollbeladene Cap Arcona zu torpedieren." Eine ausreichende Versorgung der Menschen an Bord konnte anscheinend nicht durchgeführt werden. Jeder musste essen, was er mitgebracht hatte oder durch Tausch erhalten konnte. Getränke gab es wohl von der Schiffsküche, wenn man sich dort anstellte. Gelegentlich gab es große Stücke trockenen Brotes. Einmal gab es eine extrem dünne, widerlich süße Milchsuppe. Es war wohl gekochter Pudding mit zuviel Süßstoff. Meine Mutter hatte gegen eine Wolldecke ein Stück fetten Speck eingetauscht. Davon wurde mit einem Messer eine schmalzartige Substanz geschabt. So hatten wir einen Brotaufstrich. In unserer Bürokabine lebten wir relativ gut. Einmal sind wir durch das Schiff gegangen, um auf dem Oberdeck frische Luft zu bekommen. Die großen Säle des ehemaligen Luxusschiffes waren dicht bei dicht mit Flüchtlingen belegt. Selbst auf den breiten Stufen der Treppenaufgänge lagerten Menschen und ließen nur einen schmalen Durchgang frei. Auf dem Oberdeck waren kaum Leute. Es war wohl zu kalt zum "Promenieren": Wahrscheinlich fürchteten die Leute auch, ihre Angehörigen oder ihr letztes Hab und Gut auch nur für wenige Augenblicke alleine zu lassen. Eines Tages konnten wir von unserem Bullauge aus sehen, wie Boote längsseits kamen und Brot brachten. Das Brot wurde zu unserem Schiff herüber geworfen. Viele Brote fielen ins Wasser, denn die kleinen Boote schaukelten stark. Die Verständigung zwischen unserem Schiff und den begleitenden Kriegsschiffen erfolgte durch Lichtzeichen. Funkverkehr war anscheinend wegen der Abhör- und Ortungsmöglichkeiten zu riskant. Die Lichtzeichen beunruhigten die Flüchtlinge, denn alles was man nicht verstand, erschien gefährlich. Der Geleitzug fuhr nur tags. Nachts lag er in Küstennähe. Manchmal war die Küste zu sehen. Einmal gab es nachts Luftalarm. Das ganze Schiff war verdunkelt. Alle mußten sich möglichst ruhig verhalte. Die Menschen hatten große Angst. es passierte aber nichts. Die Fahrt von Gotenhafen nach Schleswig-Holstein dauerte fast fünf Tage, weil das Schiff langsam, in Küstennähe und nur am Tage fuhr. Dann sahen wir die mecklenburgische Küste an der Lübecker Bucht. Die Cap Arcona ankerte im offenen Wasser. Mit kleinen Motorbooten wurden wir an Land gebracht. Unser Boot hatte Schwierigkeiten mit dem Motor, der seinen Dienst einstellte. Es gelang jedoch dem Schiffer, ihn wieder zum Laufen zu bringen. Wir gingen bei mildem, sonnigen Wetter in Neustadt/Holstein an Land. Wir wurden am Strand abgesetzt und mussten die steinerne Uferbefestigung empor klettern. Eine große Erleichterung trat ein. Der 5 gefährlichste Teil der Flucht lag hinter uns. SchleswigHolstein war noch friedlich. Tating in Eiderstedt angekommen und von Bauern aus dem Tümlauer Koog aufgenommen worden. Damals hieß er noch Hermann-Göring-Koog. Inzwischen hatten wir den 5.Februar 1945. Ankunft in Schleswig-Holstein Im Tümlauer Koog 4.Februar 1945 Anfang 1945 In Neustadt wurden wir in eine Baracke geleitet, die als Kantine einer Marinekaserne diente. Hier bekamen wir nach über einer Woche das erste normale Essen. Es gab einen Graupenbrei mit Gemüse und reichlich Fleisch. Vielen war dieses Essen nach tagelangem Fasten zu kräftig, so dass sie nur wenig essen konnten. Auch mir schmeckte es nicht. Das Essen wurde in großen, rostroten Portionsschüsseln angereicht. Den Löffel musste man beim Verlassen der Baracke am Eingang zurückgeben, eine sicherlich berechtigte Kontrollmaßnahme. Nach dem Essen wurden wir von zwei Männern in Parteiuniform, die sehr freundlich und hilfsbereit waren, zu einem bereitstehenden Zug gebracht. Der Zug fuhr zunächst nach Kiel, das wir in der Abenddämmerung erreichten. Der Bahnhof war vom Krieg gezeichnet. Das vom Rauch der Lokomotiven braun-schwarz gefärbte Glasdach wies erhebliche Beschädigungen auf. Als wir ein Jahr später, nach Kriegsende, wieder nach Kiel kamen, war das Glasdach kaum noch vorhanden. Auf dem Bahnhof herrschte ein reger Betrieb. Auf dem Nachbargleis stand ein Zug nach Berlin. Einige Flüchtlinge überdachten die Lage neu. Hier in der relativen Sicherheit erschien ihnen die Flucht übereilt, und es überkam sie die Furcht vor der Fremde. Der Zug nach Berlin beflügelte die Phantasie und ließ die Gedanken in die eben verlassene Heimat wandern. Die Vorstellung, in wenigen Stunden den halben Rückweg schaffen zu können, war verlockend. Einige wechselten den Zug, um zurückzufahren. Unser Zug setzte sich lange nach Einbruch der Dunkelheit in Bewegung und fuhr durch stockfinstere, kriegsverdunkelte Nacht. Nach stundenlanger Fahrt kamen wir auf dem dunklen Bahnhof eines kleinen Ortes an. Bäuerinnen standen mit Pferdewagen vor dem Bahnhof, um uns abzuholen. Dann ging es zu einem Nachbarort. Hier kamen wir nach vielen Tagen zum ersten mal wieder in eine menschliche Wohnung, und ich bekam noch in der Nacht größere Mengen Marmeladenbrot zu essen. Wir waren um ein Uhr nachts auf dem Bahnhof von Wir waren in eine andere Welt gekommen: Statt Großstadt die noch nicht einmal zu einem Dorf gefügte Siedlung eines Kooges an der schleswig-holsteinischen Westküste, statt winterkaltem Ostpreußen vorfrühlingshafte Nordseeküste, statt Kriegslärm Ruhe und Frieden. Nur feindliche Flugzeuge am Himmel, von England kommend, zeugten vom Krieg. Wenn die Flugzeuge das Festland erreichten, wurden Stanniolstreifen abgeworfen, um die Zielgeräte der Luftabwehr zu irritieren. Die Einheimischen fürchteten sich weder vor Bomben, die auf ihre Häuser fallen könnten, noch vor einer Besetzung durch den Gegner. Sie fürchteten nur die Zerstörung ihrer Deiche, die sie vor den Fluten der Nordsee schützten. Aber die Deiche wurden nicht zerstört. Später gab es einige Male Aufregung, wenn Jagdflugzeuge den Personenzug auf der Strecke nach Tönning mit Bordwaffen angriffen. Auch wir mussten auf einer Fahrt aus dem Zug flüchten. Aber es passierte wohl nie etwas Ernsthaftes. Wir waren auf einem Bauernhof einquartiert und hatten ein eigenes Zimmer. Der Bauer Frey war Soldat und seit einigen Monaten vermisst. Die Aufnahme war zunächst freundlich. Später gab es Spannungen, und wir mussten unser Quartier wechseln. Das Mittagessen nahmen wir bei anderen Leuten ein. Vom Bürgermeister wurde dafür gesorgt, dass man jede Woche bei einem anderen Bauern zu Gast war. Selbstverständlich mussten die Leistungen bezahlt und Lebensmittelmarken abgegeben werden. Bei dem Bauern Frey waren zwei Kriegsgefangene als Arbeiter tätig, ein Russe und ein Pole. Der Russe Richard, das war sein eingedeutschter Name, war ein freundlicher und umgänglicher Mensch. Der Pole war dagegen ein finsterer Geselle, vor dem sich alle in acht nahmen. Mit dem Russen bin ich oft zuusammengewesen und habe ihn zum Pflügen aufs Feld begleitet oder auf dem Hof bei der Arbeit beobachtet. Der Russe achtete sehr auf sein Äußeres und wirkte stets den Umständen entsprechend gepflegt. Zum Kämmen und Rasieren benutzte er ein Stück einer 6 Spiegelscherbe von der Größe eines Fünfmarkstückes. Der Pole wirkte stets ungepflegt und unrasiert. Der Russe trug als Kleidung eine vermutlich noch aus zaristischer Zeit stammende Uniform, der Pole zivile Lumpen. Die Kriegsgefangenen konnten sich im Ort anscheinend relativ frei bewegen. Die Russen wohnten in einer Scheune. Einmal habe ich Richard bis zu seiner "Wohnscheune" begleitet. Vor dem Eingang waren Soldaten als Posten. Hinein durfte ich nicht. Die Polen hausten in einer Baracke. Das Kriegsende Mai 1945 Gegen Ende des Krieges wohnten wir zunächst in der Schule, später im Gasthaus gegenüber. Die großen Räumlichkeiten waren als Lager hergerichtet. Mit Decken hatten sich einzelne Familien kleine Abteile geschaffen, die so wenigstens optisch eine Abgrenzung bildeten. Das Kriegsende deutete sich an, als lange Kolonnen Soldaten der Deutschen Wehrmacht in teils abenteuerlichen Fahrzeugen in den Ort einrückten. Die Soldaten wurden in Scheunen, in Zelten und in einem Lager untergebracht, das am Ende des Ortes errichtet worden war. An einem sonnigen Nachmittag saßen wir im zur Straße hin gelegenen Garten vor der Gaststätte. Plötzlich Motorengeräusche, und dann kamen einige PanzerSpähwagen der Engländer. Die langen schwankenden Funkantennen fielen mir besonders auf. Die Panzerwagen hielten an der Kreuzung kurz an. Die fremden Soldaten blickten sich kurz um und fuhren sofort weiter. Wir flüchteten erschreckt ins Haus. Man war gespannt, was nun passieren würde. Aber es passierte eigentlich nichts. Die Engländer kümmerten sich gar nicht um die Bevölkerung. Sie fuhren zu dem Barackenlager am Ortsende, das als Kaserne diente. Nach einigen Stunden kamen sie wieder zurück. Kriegsgefangenen und Zivilinternierten in Scharen das Dorf. Manche kannten wir inzwischen. Einige verabschiedeten sich im Vorüberziehen und freuten sich darauf, in ihre Heimat zurückzukehren. Andere waren ganz verändert und begegneten Deutschen mit Hass. Dieser Zug hatte für uns etwas Schwermütiges, zogen doch diese Menschen in die Richtung, aus der wir kamen. Vielleicht würden sie in unserer Heimat angesiedelt. Aber in den Tagen nach Kriegsende zogen auch Räuberhorden durchs Land. Als ich mit anderen Kindern in einem Vorgarten spielte, kam eine Horde Radfahrer und schoss mit Pistolen auf uns. Es wurde niemand getroffen, und wir konnten uns im Haus in Sicherheit bringen. Kurz nach Kriegsende musste ich nach Garding zu einer kleinen Ohrenoperation. Ein Zug fuhr nicht, und wir mussten zu Fuß gehen. Nach einer Ruhepause in der Praxis des Arztes machten wir uns auf den Rückweg. In Garding fuhren Lastwagen der Engländer auf. Jeder, der auf der Straße angetroffen wurde, musste aufsteigen und wurde abtransportiert. Wahrscheinlich war das lediglich eine Kontrollmaßnahme. Aber alle Menschen hatten damals große Angst, verschleppt zu werden. Wir entgingen der Kontrolle, indem wir in ein Geschäft flüchteten. Die Inhaberin war allerdings wenig erfreut. Sie fürchtete Ärger mit den Besatzern. Auf dem Rückweg konnten wir ein kleines Stück mit einem Pferdefuhrwerk fahren. Ansonsten gingen wir zu Fuß. Es ging bald alles wieder seinen gewohnten Gang, so normal, dass selbst die deutschen Soldaten bis weit in den Sommer hinein jeden Morgen und Nachmittag zum Appell antraten. Den Sommer über wohnten wir auf dem Bauernhof Haak. Im Herbst zogen wir nach Tating zu einem uralten Fischer namens Jens. Im Januar 1946 zogen wir dann nach Kiel. 19.2.96 / 8.7.1998 Das war das Kriegsende. Die Kriegsgefangenen wurden freigelassen. Einige Gefangene nahmen die Gelegenheit zur Rache wegen schlechter Behandlung wahr. Bauern wurden verprügelt, einer wurde verschleppt und kehrte erst Tage später nach zu Hause zurück, und einer soll erschossen worden sein. Am Himmel sahen wir einen gewaltigen Feuerschein und schwarze Rauchwolken. Die Polen hatten ihre Baracke in Brand gesetzt. Später, ich weiß nicht, ob es noch am gleichen oder am nächsten Tag war, verließen die ehemaligen 7