Die Musik spielt im Osten

Lippisches Kultur-Journal
SEITE 19
LIPPISCHE LANDES-ZEITUNG NR. 183, MONTAG, 9. AUGUST 2010
Die Musik spielt im Osten
KULTUR
LZ-KULTURTIPP
Spiel der Woche:
Sommerbühne präsentiert Mix aus Jazz, Weltmusik, politischen Liedern, Ska, Pogo, Reggae und Folklore
Von Andreas Beckschäfer
Das erste Sommerbühnen-Wochenende haben Künstler mit
Klängen osteuropäischer Prägung auf dem Marktplatz dominiert. Und diese kamen
beim Publikum sehr unterschiedlich an.
Redaktion
Ohmstraße 7
32758 Detmold
(0 52 31) 9 11-140
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Barbara Luetgebrune
-140
WAS IST LOS?
Vernissage
ƒ Detmold. „Annäherung –
Das Sultanat Oman“, Fotoausstellung, 18 Uhr, Kreishaus, Ebene 3,
Felix-Fechenbach-Straße 5.
Sonstiges
ƒ Detmold. Mondscheinkino:
„Maria, ihm schmeckts
nicht“, 21.30 Uhr, Waldbühne am Hermannsdenkmal.
Kino
ƒ Filmbühne Kinocenter, Brüderstr. 11, Bad Salzuflen:
ƒ Eclipse – Biss zum Abendrot: 20 Uhr.
ƒ Karate Kid: 15, 17.45, 20.15
Uhr.
ƒ Kindsköpfe: 15.15, 17.30, 20
Uhr.
ƒ Knight and Day: 17.15 Uhr.
ƒ Marmaduke: 15.15 Uhr.
ƒ Toy Story 3: 15, 17.30, 20
Uhr, Karten-☏ (0 52 22)
1 05 62.
ƒ Filmwelt, Lange Str. 74,
Detmold:
ƒ Eclipse – Biss zum Abendrot: 20.15 Uhr.
ƒ Freche Mädchen 2: 15, 17.15
Uhr, Karten-☏ (0 52 31)
3 20 73.
ƒ Kaiserhof-Lichtspiele, Am
Bahnhof 1, Detmold:
ƒ Für immer Shrek: 14 Uhr.
ƒ Kindsköpfe: 16, 20.15 Uhr.
ƒ Knight and Day: 18 Uhr,
Karten-☏ (0 52 31) 2 55 97.
ƒ Filmpalast, Kleppergarten
1, Horn-Bad Meinberg:
ƒ Das Lied von den zwei Pferden: 19.15 Uhr.
ƒ Vergebung: 21 Uhr, Karten-☏ (0 52 34) 9 96 70.
ƒ Hansa Kino, Neue Torstr.
33, Lemgo:
ƒ Eclipse – Biss zum Abendrot: 17.45 Uhr.
ƒ Marmaduke: 15 Uhr.
ƒ Toy Story 3 3D: 14.45, 17,
19.30 Uhr.
ƒ Young Victoria: 20.30 Uhr,
Karten-☏ (0 52 61)
18 85 00.
Ausstellungen
ƒ Detmold. Acrylbilder, von
Eva Ilsenberg, 10 - 17 Uhr,
Klinikum Lippe Detmold,
Station 5b, Röntgenstraße,
☏ (0 52 31) 72 10 72.
ƒ Detmold. „Stimmungen im
Sommer“, Arbeiten von Sabine Bauer, 10-17 Uhr, Gemeindepsychiatrisches Zentrum (GPZ),
Schlabrendorff weg 2 bis 6.
Die Legende
lebt
ABBA-Show im Kurpark
Bad Salzuflen. Im Kurpark Bad
Salzuflen steigt am Freitag, 27.
August, die große ABBASommer-Party. Los geht es um 20
Uhr.Die Veranstalter versprechen zahlreiche unvergessene
Hits der schwedischen PopGruppe wie „Waterloo“, „Dancing Queen“ und „Money, Money, Money“ zum Mitsingen
und Mittanzen. Mit Plateauschuhen, Glitzeroveralls und
mitreißender Bühnenshow soll
die ABBA-Legende wieder aufleben, heißt es in der Pressemitteilung.
Karten gibt es in den LZ-Geschäftsstellen oder an der Theaterkasse im Kurgastzentrum.
Detmold. Eben noch klassische
Folkmusik, dann im zeitlichen
Ursprung eher dem Mittelalter zuzuordnen – und irgendwie doch immer auch Jazz: In
etwa so (nämlich nahezu unbeschreiblich) klangen die musikalischen Entwürfe der Gruppe „Ulman“, welche den Auftakt
der Sommerbühne gestalteten.
Mit ihrem höchst außergewöhnlichen Instrumentarium
(Drehleier, Harmonica, Posaune und unterschiedliche Schlagwerkzeuge) erzeugten die vier
Leipziger nicht minder außergewöhnliche Klänge. Bewusst
jenseits jeglicher stilistischer
Festlegbarkeit luden die anfänglich eher sperrig und verschachtelt wirkenden Kompositionen letztlich doch immer
auch zum Tanz ein – wenn auch
auf Umwegen. Die Gewinner
Rauf aufs
virtuelle Grün
ein, ich spiele kein Golf.
Oder doch? Ich spieNle zurzeit
„Tiger Woods
Tanztaumel zum Abschluss: Was das Kollektiv „Rotfront Emigrantski Raggamuffin“ aus Berlin auf die Marktplatz-Bühne brachte, war
furios und unverschämt tanzbar.
Lebt von filigranen Zwischentönen: die Musik von East Affair mit
Fedor Ruskuc (Kontrabass) und Kim Efert (Jazzgitarre; von links).
„Küchentischtäter“
verbreiten Grusel-Flair
Krimis im ausverkauften Umweltzentrum
Bad Salzuflen. „Morde im Grünen“ haben am Samstag mehr
als 120 Gäste im ausverkauften
Umweltzentrum Heerser Mühle erlebt. Das Publikum war auf
Gruseln in sommerabendlicher
Atmosphäre eingestellt.
Um es vorwegzunehmen:
Die Erwartung wurde nicht
enttäuscht. Gleich zu Anfang
verbreitete Andrea Gehlen
Gänsehautfeeling. In ihrer im
Umweltzentrum angesiedelten
Kurzgeschichte „Schwesterherz“ gab die „Küchentischtäterin“ aus Bielefeld abgrundtiefe Einblicke in das Seelenleben
mörderischer Zwillingsschwestern. Auch die Lesung ihrer
Erzählung „Das Brombeerzimmer“ ließ die Zuhörer erschauern.
Vergeblich auf den Thrill
hoffte das Publikum bei Wolfram Tewes. Der Erfinder des
Lippe-Krimis wartete mit einer Geschichte über einen gelangweilten Rentner auf, der in
Bad Salzuflen das Grauen einer
Schlankheitskur erlebt. Humorig ging es in Ausschnitten
aus einigen Geschichten weiter, die Tewes zusammen mit
Jürgen Reitemeier veröffentlicht hat. Die mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit versehenen Protagonisten hatten
stets die Lacher auf ihrer Seite,
als sie auf einem Rotlicht-Parkplatz ebenso fremdelten wie im
Detmolder Landestheater. Die
augenzwinkernd-liebenswürdig beschriebenen Charaktere passten bestens zu dem bis
dahin noch lauen Sommerabend.
Während sich die Dunkel-
PGA Tour 11“. Das ist wie
Golf, nur ohne Schläger.
Getrieben wird der Ball
über die satten Grüns mit
dem Controller. Richtig:
Dieses Golf-Spiel ist nicht
real, sondern virtuell. Ob
sich das Handling ähnlich anfühlt wie auf echten
Plätzen, mit echten Bällen
und mit echten Schlägern,
kann ich mangels Vergleichsmöglichkeit nicht
sagen. Aber soviel doch:
Das Treiben der Bälle auf
der Konsole macht reichlich Spaß. Dazu sehen die
Plätze und Landschaften top aus. Darüber hinaus könnte ich mich im
Online-Modus mit weltweit bis zu 24 Konkurrenten messen. Wovon ich
aber vorerst die Finger lasse: Erst will ich meine minimalen Minigolf-Vorkenntnisse virtuell tunen.
(Rei)
heit über das kleine Amphitheater senkte, ließ Uwe Voehl die
Anwesenden an seinen kriminellen Gedankengängen teilhaben. Laut dachte der Herausgeber der Reihe „OWL kriminell“,
der auch die Kriminacht moderierte, über Einbrüche in vorübergehend verwaiste Häuser
oder die Entwendung von Luxuskarossen nach.
Joachim H. Peters, Polizist mit mörderischem Hobby, stellte seine rund um das
Mühlencafé angesiedelte Geschichte mit verblüffender
Pointe vor. Bei der action-geladenen Story von „Koslowski
und dem Schattenmann“ ließen sich die Zuhörer vom einsetzenden lippischen Landregen nicht irritieren.
Nachdem der rechtsradikale
Arzt zur Strecke gebracht war,
sah sich Uwe Voehl gezwungen, die Veranstaltung abzubrechen. So kamen die Zuhörer
an diesem Abend nicht in den
Genuss der Lesung von Claudia Puhlfürst, Mitherausgeberin der Reihe „OWL kriminell“.
Ihnen bleibt die Hoff nung auf
die dritte Folge von „Morde im
Grünen“.
(cr)
Las selbst und moderierte auch:
Uwe Voehl.
FOTO: REUNER
FOTOS: BECKSCHÄFER
des „Creole“-Weltmusikpreises hatten sich durch ein denkwürdiges Konzert im Rahmen
der „Klangkosmos“-Reihe für
einen Auftritt auf dem Marktplatz empfohlen, ebenso wie
die Gruppe „East Affair“, die
im Anschluss folgte. Für deren
musikalische Prägung schien
die Akustik wenig zuträglich,
denn ihre Musik lebt von den
fi ligranen Zwischentönen, die
improvisierte Zwiegespräche
zwischen Jazz-Gitarre, Kontrabass, Percussion und Cimbal
hervorrufen. Feinheiten, die im
geschlossenen Raum reizvoll
wirken, sich unter freiem Himmel jedoch trotz fraglos virtuoser Ausführung fast vollständig
verloren – was sich auch in den
eher verhaltenen Reaktionen
des Publikums niederschlug.
Ein wenig verloren wirkte,
allein mit seiner Gitarre auf
der großen Bühne stehend, am
Folgetag auch „Ganef“. Der jü-
dische Immigrant aus der Ukraine bekannte, dass sein Name
„Ganove“ bedeute, er sich als
solcher verstehe und dementsprechend vorwiegend „Ganovenlieder“ zu spielen gedenke.
Nicht weniger als elf Mal brachte er denn auch das Wort „klauen“ in der Ankündigung eines
Songs unter, dessen Text sich
aus Ausschnitten der Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl zusammensetzte.
Doch weil sein Verständnis von
Musik aufmerksames Zuhören
erfordert, schien Ganef im weitläufigen Forum der Sommerbühne etwas deplatziert. „Im
Gesamtkontext der Veranstaltung sollte auch Platz für einen politischen Liedermacher
sein“, verwies Kultur-TeamChef Reinhold Seeg darauf,
dass musikalische Vielfalt Teil
des bewährten Konzepts sei.
Erinnerungen an den Höhepunkt der Konzertreihe in 2009
weckte zum Abschluss der furiose Auftritt des Kollektivs
„Rotfront Emigrantski Raggamuffin“, dessen eigenwillige Zusammenstellung von Elementen aus Ska, Pogo, Reggae
und osteuropäischer Folklore
stets in einnehmend eingängigem Balkan-Pop mündete, wie
er im Vorjahr bereits von „Shantel“ erfolgreich dargeboten worden war. So schamlos sich die
Berliner ihre Melodien auch aus
populären Werken der Musikgeschichte, aus deutschem und
amerikanischem Hip-Hop, aus
russischen Volksliedern oder
eben auch direkt beim Vorreiter dieser Stilrichtung „liehen“,
so unverschämt tanzbar war
die Zusammenführung dieser
Versatzstücke im Ergebnis. Ein
fantastischer Schlussakkord für
das erste Sommerbühnen-Wochenende, das so im versöhnlichen Tanztaumel endete.
Kommentar Seite 10
Wenn die Konten Trauer tragen
Industriemuseum Ziegelei Lage präsentiert Kabarett-Reihe
Lage. Das Westfälische Industriemuseum Ziegelei Lage
legt wieder eine Kabarett-Reihe auf. Vier Veranstaltungen
stehen im kommenden halben
Jahr im Museum auf dem Programm.
Los geht es am 8. Oktober.
Dann ist Ludger K. mit seinem Programm „RTL ist ALLES Schuld“ zu Gast. „Ludger
K. entlarvt die Medien. Anspruchsvoll, zynisch, voller
Überraschungen und herrlich
politisch unkorrekt legt er alle
Heiligtümer unserer modernen Zeit auf den Seziertisch“,
heißt es in der Ankündigung.
Am 24. Oktober gastiert Gernot Voltz mit seiner Show „Herr
Heuser vom Finanzamt. Wenn
die Konten Trauer tragen“. Als
Mann mit der Mission, Menschen für den Beruf des Finanzbeamten zu begeistern, schaffe
er den Brückenschlag zwischen
Kabarett und Comedy, heißt es
in der Pressemitteilung. Lioba
Albus ist am 12. November mit
ihrem Programm „Erfolgreich
scheitern für Fortgeschrittene“
zu Gast, und am 16. Januar 2011
liefert Bernd Gieseking einen
satirischen Jahresrückblick.
Unter dem Titel „Ab dafür!“
präsentiert er aktuell Glossen
und satirische Kommentare.
Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt kostet zwischen 16 und 18 Euro.
Karten gibt es im Ziegeleimuseum,
(0 52 32) 9 49 00.
„Tiger Woods PGA Tour 11“,
Videospiel für die Playstation
3, Xbox 360 und Wii, ab ca.
50-60 Euro im Handel.
Rocken
in Lieme
Lippe-Open-Air
Lemgo-Lieme. Zwölf Bands,
zwölf mal Rock vom Feinsten:
Am Samstag, 21. August, geht
auf dem Hengstfeld in LemgoLieme das große Lippe-OpenAir-Festival über die Bühne.
„Auf der großen Radio-Lippe-Bühne spielen lippische
Bands Musik aus den 60ern,
70ern, 80ern und aktuelle
Hits“, heißt es in der Ankündigung. Als Höhepunkt wird
Mungo Jerry seine bekannten
Hits wie „In the Summertime“
oder „Lady Rose“ spielen.
Weiterhin treten die folgenden Formationen auf: Dumbos, M.O.B., Goldmund, Toxic Pony, Summery Mind, The
Maros Company, Limelight
Fire, Hyena, Vantasten, Instant Apparello, Roaddogs and
Friends.
Das Festival beginnt um 13
Uhr, Einlass ist ab 12 Uhr.
Eintrittskarten gibt es in allen LZ-Geschäftsstellen.
LZ-AKTION: DAS FOTOSUCHSPIEL
Aus welchem Bild in
unserer heutigen Ausgabe
stammt dieser Ausschnitt?
Fotosuchspiel
er die Lokalseiten und
W
Lokalsportseiten der
heutigen LZ aufmerksam
Montag, 9.8.
gelesen hat, dem dürfte die
Antwort nicht schwerfallen.
Aber Achtung: Obwohl der
Ausschnitt farbig ist, kann
das gesuchte Bild schwarzweiß sein.
Haben Sie das richtige
Bild gefunden? Dann tragen
Sie die Seitenzahl auf dem
neben stehenden Coupon
ein, ebenso die Lösungszahlen der übrigen Tage dieser Woche. Die Summe aller
sechs Zahlen ist Ihre Lösungszahl. Tragen Sie Ihre
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bis Dienstag, 17. August, an:
Mittwoch, 11.8.
LZ-Marketing
Stichwort „Fotosuchspiel“
Ohmstraße 7
32758 Detmold
9. bis 14. August
Dienstag, 10.8.
Donnerstag, 12.8.
Freitag, 13.8.
Samstag, 14.8.
Gesamt
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Vorname
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ist ausgeschlossen.
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Telefon
Einsendeschluss: 17.8.2010