Jahresdokumentation - LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in
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JAHRESDOKUMENTATION DER PRÄVENTIONSFACHKRÄFTE IN RHEINLAND-PFALZ 2013 -0- -1- Die Fachkräfte für Suchtprävention in Rheinland-Pfalz Die Fachkräfte für Suchtprävention in RheinlandRheinlandPfalz sind auf Landesebene als Arbeitskreis der Landestelle Suchtkrankenhilfe organisiert und werden aus Mitteln des Landes, der Kommunen und der Träger finanziert. -2- Inhalt Vorwort .....................................................................................................................5 Dokumentationsbeiträge • Den Blick auf die Angehörigen von Suchtkranken richten ......................................6 Präventionsfachstelle des Diakonischen Werkes des Ev. Kirchenkreises –Altenkirchen– • PC, Tablets und Smartphones – Risiken und Nebenwirkungen .............................9 Präventionsfachstelle des Diakonischen Werkes –Bad Dürkheim– • Geocaching „Rund(e) um Sucht“ verbindet Spaß und Lernen ............................. 11 Präventionsfachstelle des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e. V. –Bernkastel-Wittlich– • Kind s/Sucht Familie – Fortbildung für Multiplikatoren ......................................... 14 Präventionsfachstelle des Caritas-Zentrums St. Elisabeth –Bingen– • Bericht zur Aktionswoche Suchtprävention im Mai 2013 ...................................... 17 Präventionsfachstelle des Caritasverbandes Westeifel e. V. –Bitburg– • Suchtpräventionsparcours 8. Mai 2013 Rathausplatz .......................................... 20 Präventionsfachstelle des Diakonischen Werkes –Frankenthal– • Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) ....................................................................... 23 Präventionsfachstelle der Jugend- und Drogenberatung – Release – –Kaiserslautern– • FiF – Fantasy im Fort ........................................................................................... 25 Präventionsfachstelle der Evangelischen Heimstiftung Pfalz –Landau– • Tom & Lisa – Klassenworkshop zur Alkoholprävention“....................................... 28 Präventionsfachstelle des Diakonischen Werkes –Ludwigshafen– • „Berlin ist eine Reise wert“ – 1. Bundeswettbewerb Alkoholprävention ................ 31 Präventionsfachstelle der Evangelischen Heimstiftung Pfalz –Neustadt– -3- • 1. Aktionstag „Mach Dir nix vor“ ........................................................................... 33 2. Entspannungsseminar für Mitarbeiter in der Kinder und Jugendarbeit ............ 34 Präventionsfachstelle des Caritasverbandes Rhein-Wied-Sieg e.V. –Neuwied– • KlarSicht – Ein MitmachParcours zu Tabak und Alkohol (Koffer-Version) ........... 35 Präventionsfachstelle der Verbandsgemeinde Nieder-Olm – Reling –Nieder-Olm– • Projekt Tag: Teamgeist ........................................................................................ 38 Präventionsfachstelle des Diakonischen Werkes Mainz-Bingen –Oppenheim– • Jugendschutzaktion „Alle Jahre wieder! Besinnungs-Los im Zelt“ ....................... 41 Präventionsfachstelle des Diakonischen Werkes im Westerwaldkreis –Westerburg– • Suchtprävention mit Filmabend: „Mach Dir nix vor!“ gegen Alkoholmissbrauch ... 43 Präventionsfachstelle des Caritasverbandes Worms e. V. –Worms– • Nichtraucheraktion im Evangelischen Krankenhaus ............................................ 45 Präventionsfachstelle der Drogenhilfe –Zweibrücken– Konzeptionelle Rahmenbedingungen – Die Fachkräfte für Suchtprävention in Rheinland-Pfalz ............................................................48 Impressum ............................................................................................................54 -4- Vorwort Prävention lohnt sich Alle Aktivitäten und Maßnahmen, die dazu dienen die persönlichen Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu stärken oder die Lebenswelten von Menschen zu beeinflussen, tragen dazu bei, Suchterkrankungen zu verhindern. Dies ist durch vielfältige und unterschiedlichste Untersuchungen belegt. Dank der Präventionsfachkräfte in der Suchtarbeit in Rheinland-Pfalz, die durch das Land seit Jahren in besonderer Weise gefördert werden, konnten auch im Jahr 2013 viele Maßnahmen, Projekte und Aktionen im Sinne der lebenskompetenzfördernden Suchtprävention durchgeführt werden. In Zahlen waren es 1.335 Maßnahmen und Projekte, durch die 5.099 Multiplikatoren, wie Erzieher, Lehrer, Eltern, Beschäftigte in der Kinder- und Jugendhilfe und Verantwortliche in der Verbands- und Vereinsarbeit geschult werden konnten. Neben den Multiplikatoren wurden durch die Aktionen und Maßnahmen der Präventionsfachkräfte 35.377 Menschen erreicht. Einige wenige dieser Maßnahmen sind in dieser Dokumentation zusammengestellt, um Ihnen einen Eindruck der Arbeit zu ermöglichen. Für Rückfragen zu einzelnen Projekten oder Themen bitten wir Sie, sich direkt an die betreffende Präventionskraft zu wenden. Danke sagen, möchten wir an dieser Stelle allen Geldgebern und Förderern der Suchtpräventionsarbeit in Rheinland-Pfalz, im Besonderen dem Land, den Kommunen und den Trägern der Suchtpräventionsstellen sowie allen sonstigen Förderern für ihre finanzielle, materielle und ideelle Unterstützung. Gleichfalls ein herzliches Danke an die vielen, vielen Kooperationspartner landauf, landab, ohne die Suchtprävention in Rheinland-Pfalz nicht so erfolgreich wäre. Der Sprecherrat: Lena Amin Josef Fuchs -5- Rudolf Barth Diakonisches Werk Stadthallenweg 16 57610 Altenkirchen Telefon 02681 8008-20 Fax 02681 8008 82 Den Blick auf die Angehörigen von Suchtkranken richten Angebote für Kinder, Erwachsene und Fachkräfte Die Fachstelle für Suchtprävention und für Kinder aus suchtbelasteten Familien im Diakonischen Werk Altenkirchen hat sich im Jahre 2013 neben der Unterstützung für Kinder aus Suchtfamilien auch verstärkt mit der Situation der erwachsenen Angehörigen von Suchtkranken beschäftigt. Dazu haben wir am 16.10.2013 in Wissen eine Fachtagung zum Thema „Um dem stillen Leiden der Angehörigen von Suchtkranken zu begegnen, brauchen wir neue Angebote in der Prävention, Beratung und Therapie“ durchgeführt. Im folgenden sollen neben der Fachtagung weitere Aktivitäten der Fachstelle beschrieben werden: Gruppe für Angehörige von Suchtkranken Tag für die Familie Fachtagung „Um dem stillen Leiden der Angehörigen von Suchtkranken zu begegnen, brauchen wir neue Angebote in der Prävention, Beratung und Therapie“ Rund 40 Fachkräfte und Angehörige waren der Einladung der Fachstelle für Suchtprävention gefolgt. „Was wäre, wenn die Suchthilfe (mehr) Angebote für die Angehörigen und Kinder realisieren würde? lautete das Thema des Vortrags, den der Diplom-Psychologe Jens Flassbeck von der Klinik für Suchtmedizin im LWL-Klinikum Gütersloh hielt. Er ist auch Autor des Buches „Co-Abhängigkeit, Diagnose, Ursachen und Therapie für Angehörige von Suchtkranken“. Angehörige, so Flassbeck seien für die Öffentlichkeit und die Medien uninteressant. Die Medien stürzten sich mehr auf die mit Sucht einher gehenden Exzesse, während das Leiden der Angehörigen nur selten gesehen werde. Ähnlich verhalte sich allerdings auch die Suchthilfe: Ihre Angebote kreisten vorwiegend um den suchtkranken Menschen. Flassbeck empfahl, die Perspektive zu wechseln und die Angehörigen in den Mittelpunkt der Hilfen zu stellen. -6- Henning Mielke von der Nacoa e.V., einer Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien, machte eine Bestandsaufnahme der Hilfen, die es in Deutschland für Kinder und Jugendliche aus Suchtfamilien gibt. In den vergangenen Jahren, so seine Bilanz, hätten sich die Hilfen zwar verdoppelt, bewegten sich jedoch zahlenmäßig auf sehr niedrigrem Niveau. So erreichten die Angebote nur einen kleinen Teil der circa drei Millionen Kinder alkoholkranker Eltern. „In Deutschland gibt es bei den Angeboten ein Nord-Süd-Gefälle“, sagte er. Im Norden sei die Zahl der Angebote vergleichsweise gering. Das Ehepaar Ruth und Lothar Holzapfel von der Selbsthilfegruppe Freundeskreis Westerwald berichtete von seinem gemeinsamen Weg als suchtkranker Mann und co-abhängige Frau. „Ohne professionelle Hilfe hätte ich mein co-abhängiges Verhalten nicht erkannt. Ich musste erkennen, dass ich mich selbst ändern muss“, sagte Ruth Holzapfel. Wie gut die Fachtagung ankam, zeigt das Resümee einer Teilnehmerin: „Das war die erste Veranstaltung, die sich nur mit der Situation der Angehörigen beschäftigt hat“, sagte sie. „Das fand ich gut.“ Gestalteten und referierten die Fachtagung: v.l.n.r. Henning Mielke, Dirk Bernsdorff, Ruth Holzapfel, Jens Flassbeck, Lothar Holzapfel Gruppe für Angehörige von Suchtkranken Seit fünf Jahren trifft sich die Gruppe für Angehörige einmal im Monat in Altenkirchen. Die Gruppe wurde auf Initiative von Betroffenen gegründet, die zuvor an Informationsseminaren zum Thema „Co-Abhängigkeit“ teilgenommen hatten. In der Gruppe, die von der Fachkraft für Suchtprävention geleitet wird, treffen sich Erwachsene, die sich in unterschiedlichen Beziehungen zu einem ihnen nahestehenden suchtkranken Menschen befinden oder befanden: - als Partner oder Partnerin als erwachsenes Kind als Elternteil als Schwester oder Bruder als Freund oder Freundin in anderen Beziehungskonstellationen. In den zweistündigen Gruppentreffen tauschen sich die Angehörigen über ihre Gefühle und Erfahrungen aus, berichten von ihren Veränderungsprozessen, Erfolgen und auch schmerzlichen Rückschlägen. Für viele Mitglieder ist es wichtig, dass sie erleben, dass sie nicht alleine sind mit solch einer schwierigen Lebenssituation. -7- Wenn Angehörige länger in der Gruppe bleiben, entstehen Kontakte und auch Freundschaften außerhalb der Gruppentreffen. Der Leiter der Gruppe gibt während der Gruppentreffen auch immer wieder inhaltliche Impulse z. B. zum Thema „Co-Abhängigkeit" und gibt hilfreiche Text- und Literaturempfehlungen. Angehörige haben auch die Möglichkeit, zusätzliche Beratungstermine wahrzunehmen. Tag für die Familie Am 20. April 2013 traf sich eine Gruppe von Familien in dem Sozio-kulturellem Zentrum „Haus Felsenkeller“ in Altenkirchen. Es waren insgesamt 8 Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren und 12 Erwachsene gekommen. Der Künstler und freiwillige Mitarbeiter Peter Lang gestaltete mit den Familien Gesichter aus verschiedenen Materialien. Es wurden Steine bemalt, die von den Familien zuvor in einem Bach gefunden wurden. Es wurden Gesichter mit Messern aus Tonstücken geschnitzt und es wurden Gesichter mit Naturmaterialien auf Baumscheiben gestaltet. Mittags wurde gemeinsam gegessen und zwischendurch bestanden viele Möglichkeiten, sich auszutauschen und sich kennen zu lernen. Die Kinder lernten ihre Eltern von einer Seite kennen, die sie noch nicht kannten, nämlich wie viel Kreativität in ihnen steckt und umgekehrt staunten einige Eltern darüber, was in den Kindern steckt. Der Tag war ein Tag zum Genießen, Entspannen, schöpferischem Arbeiten und zum Kennen lernen. Fachstelle für Suchtprävention und für Kinder aus suchtbelasteten Familien im Diakonischen Werk des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen Dirk Bernsdorff Stadthallenweg 16 57610 Altenkirchen Tel.: 02681 8008 46, Fax: 02681 8008 82 E – mail: [email protected] -8- PC, Tablets und Smartphones – Risiken und Nebenwirkungen Ein Themenabend für alle Eltern des Landkreises Bad Dürkheim 1,4 Millionen junge Menschen im Alter zwischen 14 – 24 Jahren zeigen ein problematisches Nutzungsverhalten im Bereich Computer / Internet. Der Anteil der Smartphone Nutzer in Deutschland hat sich in den letzten vier Jahren nahezu verfünffacht. Waren es 2009 noch 6 Millionen haben sich die Zahlen bis Ende 2012 bei 30 Millionen erhöht. Jeder zweite Jugendliche zwischen 1619 Jahren besitzt mittlerweile einen solchen Minicomputer. Eltern sind zunehmend verunsichert durch die Generation „Online“. Der Regionale Arbeitskreis Sucht hat sich aus diesem Anlass im Rahmen des Landesweiten Aktionstages Sucht Rheinland Pfalz dazu entschieden einen Themenabend anzubieten. Als Referenten sollten Sebastian Giralt von der Ambulanz für Spielsucht in Mainz und Tamina Barth von der Verbraucherzentrale Ludwigshafen Eltern Einblicke in die virtuelle Lebenswirklichkeit ihrer Kinder geben. Eingeladen waren alle Eltern des Landkreises Bad Dürkheim. Veranstaltungsort war die Aula des Werner Heisenberg Gymnasium in Bad Dürkheim. Nach einleitenden Worten im Namen des Regionalen Arbeitskreises Sucht durch Stefan Gerdon, Gesundheitsamt Neustadt, erläuterte Referent Giralt anhand eines konkreten Fallbeispiels Klassifikationsmerkmale für süchtiges Verhalten. Er gab umfassende Informationen zum Thema Handymissbrauch und Handybenutzung durch Kinder, die nicht unumstritten waren. Tamina Barth informierte über konkrete Gefahren bei der Benutzung von Apps. Wie viele Informationen den jeweiligen Anbietern mit der dem Download solcher Miniprogramme zugänglich gemacht werden war den meisten Eltern bis dahin nicht bewusst. Anhand der kontinuierlichen Verbindung zum Internet lassen sich regelrecht Bewegungsprofile einzelner Personen erstellen, ganz zu schweigen von Kontaktund Bilddateien, die den Anbietern entsprechender Apps unter Umständen alleine durch einen Download zugänglich gemacht werden. Circa 50 interessierte Eltern und sogar Jugendliche waren zu diesem Themenabend gekommen und bekundeten via angeregter Rückfragen ihr Interesse am Thema. Offensichtlich war, wie sehr dieses Thema insbesondere Eltern unter den Nägeln brennt. An einzelnen Feedbacks wurde erkennbar, welche Brisanz dieses Thema in so mancher Familie besitzt und wie groß das Bedürfnis nach Lösungen und Handlungsanleitungen in diesem Zusammenhang ist. -9- Der Regionale Arbeitskreis Sucht Bad Dürkheim hat sich vor mehr als 15 Jahren in Bad Dürkheim gegründet. Er besteht aus Mitarbeitern der offenen Jugendarbeit, des Gesundheitsamtes, der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Bad Dürkheim und ist mit Vorsitz an die Fachstelle Sucht Bad Dürkheim angegliedert. Ansprechpartner des Regionalen Arbeitskreises ist: Melanie Eckstein Haus der Diakonie Kirchgasse 14 67098 Bad Dürkheim Tel. : 06322 94180 Email: [email protected] - 10 - Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e. V. Geocaching „Rund(e) um Sucht“ verbindet Spaß und Lernen Anlässlich der landesweiten Aktionswoche Suchtprävention vom 04.05. – 11.05.2013 hat die Suchtberatung der Caritas-Geschäftsstelle Wittlich in Kooperation mit dem Jugendwart des Sportkreises Bernkastel-Wittlich, Kai Lukas, eine Geocaching-Route innerhalb von Wittlich entwickelt. Hintergrund: Motivation dazu war die Überlegung, wie man Menschen dazu bringen kann, sich mit dem Thema „Sucht“ auseinanderzusetzen. Tagtäglich erleben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Suchtberatung, dass Sucht immer noch ein großes Tabuthema in der Bevölkerung ist. Manche möchten sich nicht damit auseinandersetzen, andere schämen sich vielleicht, weil sie selbst oder ein nahestehender Mensch suchtkrank sind, und einige denken, dass sie das Wichtigste wissen. Daher werden öffentliche Informations-Angebote wie Elternabende oder Aktionsstände in der Regel nur zögerlich angenommen. Auf der anderen Seite kursiert aber viel „Halbwissen“, gerade im Bereich Führerschein und Drogen oder was die „Eigenbedarfsgrenze“ von Cannabis angeht. Ziele: Vor diesem Hintergrund sollen durch die Verbindung der Freizeitaktivität „Geocaching“, das sich in der Bevölkerung einer wachsenden Beliebtheit erfreut, mit dem ernsten Thema „Sucht“ mehrere Ziele erreicht werden. Ein möglichst breiter Bevölkerungskreis soll: - Berührungsängste/ Schwellenängste abbauen - sich mit rechtlichen Fragen zu Alkohol und Drogen beschäftigen - sich mit Wirkungen und Nebenwirkungen einzelner Suchtmittel auseinandersetzen - Anlaufstellen allgemein kennenlernen, bei denen man professionelle Hilfe bei Problemen bekommen kann - neugierig werden, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Aufbau der „Rund(e) um Sucht“: Die „Rund(e) um Sucht“ umfasst sechs Stationen in Wittlich, die in irgendeiner Weise mit Alkohol und Drogen zu tun haben können: die Kreisverwaltung (Führerscheinstelle), die Caritas-Geschäftsstelle, das Deutsche Rote Kreuz, der Stadtpark, die Jugendstrafanstalt und die Lebensberatung. Die Geocacher kennen die Stationen bzw. die genauen Verstecke im Vorfeld nicht: Sie müssen Koordinaten errechnen, indem sie vorher Fragen beantworten, deren Antwortmöglichkeiten mit Zahlen verbunden sind: Caritas-Geschäftsstelle Wittlich Claudia Engler Kurfürstenstr. 6 54516 Wittlich Tel. 06571 9155-0 - 11 - Fax -24 Station 1: Hier müssen Aussagen zu Alkohol/ Drogen und Führerschein auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden. Station 2: Einfache und kurze Fallbeispiele sind einzuordnen, Abhängigkeit vorliegt oder ein risikoarmer Konsum. Station 3: Es sind mehrere (Neben-)Wirkungen angegeben, die einem Suchtmittel zugeordnet werden müssen (jeweils drei Antwortmöglichkeiten). Station 4: Bei angegebenen Liedern sollen die Geocacher herausfinden, welche Suchtmittel/ Verhaltenssüchte darin vorkommen. Station 5: Aussagen zu strafrechtlichen Aspekten sollen auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden. Station 6: Bilder der örtlichen Beratungsstellen sind den jeweiligen Adressen zuzuordnen. ob eine Da die Nutzer der Runde auch etwas lernen sollen, sind die Aufgaben nicht immer ganz einfach und es macht Sinn, das Internet als Hilfe zur Beantwortung heranzuziehen. Sind die Koordinaten ermittelt, geht es mittels GPS-Geräten auf die Suche nach den Verstecken von kleinen Behältern. Darin sind Logbücher, in die man sich als Finder eintragen kann, bspw. mit einem Phantasienamen, und die eine Bonuszahl enthalten. Hat man alle sechs Verstecke gefunden, kann man mit Hilfe der sechs Bonuszahlen die Koordinate für das Versteck des „Schatzes“ errechnen. Aus der „Schatzdose“, die Give-Aways der Suchtprävention enthält wie Stifte, Rezeptbücher für alkoholfreie Cocktails, Rauchfrei-Anstecker etc., darf man sich einen Gegenstand mitnehmen. Die Route dauert zu Fuß etwa 2 Stunden, man kann alle Stationen aber auch mit Fahrrad oder Auto anfahren (Parkplätze sind in der Nähe). Fragenkatalog: Die Fragen sind über die Projektbeteiligten erhältlich oder können auf der Internetseite www.geocaching.com gelesen werden (kostenlose Registrierung/ Anmeldung erforderlich). Zusatzaufgaben für Gruppen: Für größere Schüler- und Jugendgruppen, die die Route gerne an Wandertagen, Ferienfreizeiten usw. machen möchten, können zusätzliche Gruppenaufgaben angefordert werden. Diese Aufgaben können dann beim anschließenden Grillen oder gemütlichen Beisammensein von den Jugendlichen vorgeführt werden. Ideen für Zusatzaufgaben wären bspw. typische Sprüche zu Alkohol und Drogen pantomimisch darzustellen, bekannte Lieder thematisch umzudichten, sich mit Verführungssituationen in einem Rollenspiel auseinanderzusetzen oder Bilder zu gestalten, wie sich das Leben durch Drogenkonsum ändern kann. - 12 - GPS-Geräte-Verleih: Dank der finanziellen Förderung der Aktionswoche Suchtprävention durch das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie sowie der Koordination durch die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V. (LZG) konnten GPS-Geräte zum Verleih an Schulen und andere Gruppen angeschafft werden. Öffentlichkeitsarbeit und Workshops: Zum Projektstart wurde ein Zeitungsartikel im Trierischen Volksfreund veröffentlicht. Derselbe Artikel ist auch auf Facebook zu finden unter Caritasverband für die Diözese Trier e. V. (13.05.13) Multiplikatoren wurden über den E-Mail Verteiler der Fachkraft für Suchtprävention und über Aushänge an den regionalen weiterführenden Schulen informiert und zu einem Geocaching-Workshop eingeladen. Bisher fanden zwei dreistündige Theorieund Praxis-Workshops Geocaching für Multiplikatoren aus Schule und Jugendarbeit statt, weitere Workshops sind in Planung. Evaluation: Schulen bzw. Gruppen, die die Fragen bei den Projektbeteiligten anfordern bzw. die GPS-Geräte ausleihen, können im Anschluss einen Rückmeldebogen ausfüllen. Bisher liegen 28 ausgefüllte Bögen vor, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem Rückmeldungen zur Verständlichkeit und Lösbarkeit der Fragen, zur Verbindung von Spaß und Lernen, zur Erweiterung des eigenen Wissens und zur Originalität der Verstecke gegeben haben. Auch positive Anmerkungen oder Änderungsvorschläge wurden erfasst. Bei der Frage nach einer Gesamt-Schulnote für die „Rund(e) um Sucht“ vergaben die Geocacher durchschnittlich die Note 1,9. 79% werden sie Freunden oder Bekannten weiterempfehlen. Die Gesamtauswertung kann bei Claudia Engler angefragt werden. Einzelne Geocacher geben oft über die Internetseite www.geocaching.com unsystematisch Rückmeldungen. Diese sind ebenfalls wertvoll, bspw. damit die Projektbeteiligten reagieren können, wenn ein Behälter von jemandem entfernt und nicht wieder an seinen Platz zurückgelegt wurde. Einige O-Töne…: …von Rückmeldebögen: • „Prima Sache! Ich fand die Verbindung mit dem Thema „Sucht“ gut! Lässt sich gut in der Schule umsetzen.“ • „Verbindung Theorie und Praxis! Super!“ …von www.geocaching.com: • „sehr abwechslungsreiche, originelle Verstecke; das Rätseln macht Spaß“ • „Danke für diese gut gemachte Runde, die die Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Thema gelenkt hat!“ • „Die einzelnen Rätsel konnten im Vorfeld gut gelöst werden, in der lustigen Runde hat es viel Spaß gemacht und wir haben auch einiges lernen können“ …mündlich aus Workshops: • „Die Route kann man bei Wandertagen mit den Schülern ganz gut umsetzen.“ • „Das Geocachen hat richtig Spaß gemacht, das hat was von Abenteuer!“ - 13 - caritas-zentrum St. Elisabeth Fachstelle für Suchtprävention Christian Haacke (Dipl. Pädagoge, Coach) Rochusstraße 8 - 55411 Bingen Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 Kind s/Sucht Familie Fortbildung für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren „Denk‘ an mich! - Kinder aus suchtbelasteten Familien“ - Landkreis Mainz-Bingen 26.-27. November 2013 Kloster Jakobsberg, Ockenheim Ausgangssituation In Deutschland lebt etwa jedes sechste Kind in einer Familie mit einer Suchtproblematik. Ungefähr 6 Millionen Erwachsene sind als Kinder in suchtbelasteten Familien aufgewachsen. Das innere Erleben vieler Kinder ist dabei geprägt von Hilflosigkeit, Scham, Einsamkeit und manchmal Schuldgefühlen. Während nach außen die „heile“ Familienfassade meist gewahrt bleibt, erfahren die Kinder innerhalb des Systems wenig Zuverlässigkeit und Geborgenheit. Manche können durch auffälliges Verhalten auf ihre emotionale Belastung hinweisen (aggressives Verhalten oder Rückzug), andere „funktionieren“ scheinbar problemlos. Diese Kinder weisen ein hohes Risiko auf, einmal selbst abhängig zu werden (ca. 30%), oder als Erwachsener mit einem suchtkranken Beziehungspartner das erlernte Muster zu wiederholen. Rahmenbedingungen und Ziele Lange Zeit haben sich Hilfeeinrichtungen für suchtkranke Menschen lediglich auf die Situation der Erwachsenen konzentriert. Die Kinder, die der angespannten Situation in einer suchtbelasteten Familie häufig über lange Zeit ausgeliefert sind, wurden kaum wahrgenommen. Für sie gab es keine eigenen Hilfsangebote, obwohl sie zu einer Risikogruppe der Prävention zählen. In den letzten Jahren hat sich dies an vielen Orten in Rheinland-Pfalz geändert. Kinder aus suchtbelasteten Familien werden wahrgenommen, es sind konkrete Fortbildungs- und Gruppenangebote entstanden. Das Büro für Suchtprävention bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. hat Fachkräfte der Suchtprävention ausgebildet, um diese zu befähigen, Seminare für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren durchzuführen. - 14 - Ziel ist zum einen die Vermittlung von Fachwissen und praxisnahen Handlungsmöglichkeiten, zum anderen die Bildung, Förderung und Begleitung von Netzwerken. Diese 2-tägigen Fortbildungen werden im Landkreis Mainz-Bingen seit 2008 regelmäßig mit 1-2 Seminaren pro Jahr im Netzwerk (4 Beratungsstellen) angeboten und durchgeführt. Zielgruppen der Fortbildung Zielgruppen sind alle Personen, die beruflich in Kontakt mit Kindern aus suchtbelasteten Systemen stehen. In der hier beschriebenen Fortbildung waren Fachkräfte aus den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Schulsozialarbeit, Schule (beauftragte Lehrerinnen und Lehrer für Suchtprävention) und dem ASD vertreten. Sie war eine gelungene Kooperationsveranstaltung mit dem Diakonischen Werk Mainz-Bingen, Fachstelle für Suchtprävention im Beratungszentrum Oppenheim. Durchführung und Inhalte Folgende Inhalte wurden in den einzelnen Bausteinen vermittelt: 1. Organisatorisches, Kennen lernen und Erwartungsabklärung 2. Themeneinstieg, Einführung ins Thema 3. Basiswissen Sucht / Abhängigkeit Hintergrundwissen zu Abhängigkeitserkrankungen, um Sucht als Krankheit zu verstehen und erkennen zu können. 4. Suchtkranke Eltern und Die Suchtfamilie Welche Merkmale kennzeichnen eine Familie? Welches Klima (Gefühle und Haltungen) herrscht in einer Familie? Welche Ressourcen sind in der Familie vorhanden? 5. Situation der Kinder Hintergrundwissen zu Kindern aus suchtbelasteten Familien; Einfühlen in das Erleben, um die Bedürfnisse und ihren Lebenskontext besser zu verstehen. Welchen Belastungsfaktoren sind die Kinder ausgesetzt? Darauf aufbauend: Ideen für eine sinnvolle Förderung und Unterstützung der Kinder entwickeln oder ausbauen. (Was brauchen diese Kinder? Was können wir leisten?) 6. Netzwerke und externe Unterstützung (Ansprechpartner und Anlaufstellen), Hilfsmöglichkeiten 7. Kindeswohlgefährdung Vorgehen bei möglicher Kindeswohlgefährdung (in einer suchtbelasteten Familie). Welche professionell angemessenen Reaktionsmöglichkeiten existieren? Wo kann ich mich im Bedarfsfall hinwenden? Beispiele für eine Dokumentation von Hilfeprozessen (Muster) 8. Sonstiges Literaturempfehlungen, Netzwerklisten 9. Auswertung, Reflexion und Abschied Ergebnisse und Evaluation In der Auswertung zeigte sich, dass die praxisnahe Behandlung des Themas und die klare Aufteilung in Bausteine (Module) bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf positive Resonanz gestoßen sind. Die einzelnen Themen wurden durch unterschiedliche Methoden bearbeitet (Methodenvielfalt und –wechsel), wobei es zwischen den einzelnen Sequenzen immer wieder auch zu Fallbesprechungen aus der Praxis kam. Positiv rückgemeldet wurden außerdem der ausgewogene Mix von Theorie und - 15 - Praxis, die daraus entstehende abwechslungsreiche Gestaltung und das gute Miteinander in der Gruppe. Alle vorgestellten Folien und Übungen wurden von uns in einem umfangreichen Handout für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammengestellt. Die Veranstaltung ist nach dem Standardfragebogen des Büros für Suchtprävention bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. evaluiert worden. Fazit und Perspektive Die Entscheidung, das Thema „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ als ein weiteres Thema für den Bereich der Suchtprävention zu wählen, hat sich fachlich als gute Wahl herausgestellt. Dies belegt auch die starke Nachfrage nach den Fortbildungsseminaren (Warteliste). Aus diesem Grund wird voraussichtlich auch 2014 eine Fortbildung zu diesem Thema angeboten werden. Dank auch an das Büro für Suchtprävention bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) für die Fortbildung und Bereitstellung der hervorragenden Arbeitsmaterialien. Ein besonderer Dank geht an den Kollegen von der Fachstelle für Suchtprävention im Diakonischen Werk Mainz-Bingen, Beratungszentrum Oppenheim, für ein stets gutes kollegiales Miteinander. Kontakt Tel. (06721) 9177-32 oder E-Mail: [email protected] Tel. (06133) 57899-16 oder E-Mail: [email protected] - 16 - Caritasverband Westeifel e.V. Brodenheckstr. 1, 54634 Bitburg Fachstelle Suchtprävention Josef Fuchs, Dipl. Sozialpädagoge Bericht zur Aktionswoche Suchtprävention im Mai 2013 im Eifelkreis Bitburg-Prüm Die Mitglieder des regionalen Arbeitskreises Sucht – und Gewaltprävention Bitburg Prüm haben sich recht frühzeitig für die Durchführung von Infoveranstaltungen zum Thema „Jugendschutz und Alkohol“ im Rahmen der Aktionswoche Suchtprävention im Mai 2013 entschieden. Zur Vorbereitung hatte sich eine Kleingruppe mit Vertretern aus Schule, (Beratungslehrer für Suchtprävention), Fachstelle Kinder – und Jugendpastoral des Bistums Trier, Jugendschutzbeauftragter des Eifelkreises, Präventionsbeauftragter bei der Polizeidirektion Wittlich und der Mitarbeiter der Fachstelle Suchtprävention gebildet. Die Idee dazu ist bei der Infoveranstaltung zum Jugendschutz am 16.11.2012 entstanden. Vertreter und Multiplikatoren aus dem Bereich Schule, wie Schulsozialarbeit, LehrerInnen für Suchtprävention und Medien hatten angeregt, Infoveranstaltungen zu „Jugendschutz und Alkohol“ durchzuführen. In der Arbeitsgruppe des AK wurden die beiden Veranstaltungen für Bitburg und Prüm, den 7. und 14. Mai 2013 in dem Zeitraum der Aktionswoche geplant und schließlich durchgeführt. Wichtige Aufgaben / Bausteine der Arbeitsgruppe waren: - - die Erstellung/Gestaltung eines Flyers zum Thema Jugendschutz: „Ja zum Jugendschutz“ ein Elternbrief für alle Eltern im Eifelkreis ab dem 7. – 10. Schuljahr Verteilung des Flyers und Elternbriefes mittels eines Anschreibens an alle Schulen Programmablauf für die Infoveranstaltungen: gesetzlicher. und erzieherischer Jugendschutz, Verständnis von Prävention u. – strategien, Info über FASD Erkrankung und die Sichtweise / Erfahrungen eines betroffenen Alkoholkranken ( Kooperation mit dem hiesigen Kreuzbund) Moderation Öffentlichkeitsarbeit: Pressemitteilungen Gestaltung / Herstellung einer Beachflag mit dem Logo des AK und der LZG Die Arbeitsgruppe nutzte den Flyer des Regionalen Arbeitskreises aus Bad Kreuznach als Vorlage. Dies wurde in unserem Flyer auch vermerkt. Die Formulierungen im Flyer, wie z.B. „Schauen Sie hin“ oder „schauen Sie nicht weg“ mit dem entsprechenden Bild wurde kontrovers diskutiert. Die Mehrheit der TN in der AG hat sich für die Aussage „...schauen Sie nicht weg“! entschieden. Insgesamt war es uns wichtig, dass der Flyer eine verständliche und respektvolle Sprache enthält, sowie klare Aussagen und Informationen für Eltern und Erziehungsverantwortliche. - 17 - Die zusätzlichen Themen, wie z.B. die Info über FASD Erkrankung und das Statement eines Betroffenen der hiesigen Selbsthilfe dem Kreuzbund war der Arbeitsgruppe ebenfalls sehr wichtig. Trotz der Tatsache, dass etwa 4300 Elternbriefe und genauso viele Flyer über die Schulen verteilt worden sind und der Tatsache, dass in Bitburg und in Prüm insgesamt nur 33 Eltern teilgenommen haben, waren die TN der Arbeitsgruppe dennoch mit dem Ablauf, den Inhalten, den Gesprächen und den Rückmeldungen der Eltern zufrieden. Die TN der Vorbereitungsgruppe fühlten sich ermutigt, weitere Infoveranstaltungen durchzuführen. Der Beitrag über das fetale Alkoholsyndrom und das persönliche Statement eines Betroffenen über seine Alkoholerkrankung wurden als echte Bereicherung erlebt. Hier die Einladung / Elternbrief, der über die Schulen verteilt wurde. Einladung zum Themenabend: „Alkohol gehört zum Leben und Feiern“!? 7. Mai 2013 um 19:30 Uhr - Realschule plus Bitburg, Talstraße 7 14. Mai 2013 um 19:30 Uhr - Konvikt Prüm, Kalvarienbergstraße 1 An diesem Abend wollen wir mit Ihnen ins Gespräch kommen über Fragen zu: • • • • • Was verbinde ich mit Alkohol? Positives und Negatives!? Was bedeutet (gesetzlicher) Jugendschutz? Welche Rolle spielt der Alkohol z. B. im Jugendalter, bei „Schulabsch(l)usspartys“ oder später? Ist der Konsum von Alkohol bei Jugendlichen überhaupt ein Thema? Welche Präventionsmaßnahmen und Orientierungshilfen erscheinen sinnvoll? Außerdem haben Sie die Möglichkeit, mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen. Wir würden uns über Ihre Teilnahme an einer der Veranstaltungen freuen. Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag Im Auftrag Josef Fuchs Robert Müller Fachstelle Suchtprävention Jugendschutzbeauftragter des AK Sucht - Gewaltprävention BitburgEifelkreises Bitburg-Prüm Prüm …………………………………………………………………………………………………………… Hiermit bestätige ich, den Flyer und die Einladung zum Themenabend erhalten zu haben. Ich werde mit ___ Personen am 7. Mai 2013 teilnehmen. Ich werde mit ___ Personen am 14. Mai 2013 teilnehmen. Ich nehme nicht teil. _______________________________________ Datum Unterschrift Themenabend - 18 - „Alkohol gehört zum Leben und Feiern!?“ 7. Mai 2013, 19:30 Uhr – 21:30 Uhr, Realschule Plus Bitburg 14. Mai 2013, 19:30 Uhr – 21:30 Uhr, Konvikt Prüm Reflexion und Rückmeldungen - - in Bitburg sind ca. 12 Personen der Einladung gefolgt in Prüm sind ca. 21 Personen der Einladung gefolgt manche Teilnehmer/innen sind über die geringe Resonanz verwundert der Einstieg mit dem Trailer „KOMA-SAUFEN“ war perfekt die Veranstaltung war sehr gut solche Themenabende müssten öfter angeboten werden es war sehr gut, dass es nicht nur Vortrag war, sondern auch Gesprächsrunde es war interessant und gut zu erfahren, wie viele Stellen und Personen sich mit diesem Thema befassen und auseinandersetzen die Vielfalt und die verschiedenen Aspekte und die Herangehensweisen an das Thema „Alkohol“ war sehr gut gesetzlicher Jugendschutz war sehr interessant sehr interessant, wichtig und für viele absolut neu waren die Informationen über die Schädigung des ungeborenen Kindes durch Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft (FASD) es tut gut zu wissen, dass so viele Personen an diesem wichtigen Thema arbeiten und somit gleichzeitig Ansprechpersonen bekannt geworden sind persönlicher Bericht eines Betroffenen war bewundernswert und wertvoll der hohe Anspruch an den Abend wurde erfüllt noch mehr Information, bzw. Hilfestellung und Anregungen für den Umgang mit Fehlverhalten anderer Eltern die Einladung war optisch nicht ansprechend gestaltet noch interessant zu erfahren wäre, welche Auswirkungen der Alkohol auf den jugendlichen Körper hat Ergänzungen des Reflexionstreffens am 28.5. 2013 (J. Fuchs, R. Müller, S. Halfen, N. Hau-Grommes) - die Verteilung der Einladungen sind nicht 100%ig optimal gelaufen - beim Verteilen der Einladungen auf jeden Fall die Schulsozialarbeiterinnen mit einbinden - vielleicht wäre es für manche Eltern besser die Schule als Veranstaltungsort für einen solchen Themenabend zu wählen, niedrigere Hemmschwelle? - die Eltern wollen mehr „Konkretes“ (konkrete Hilfestellungen) an die Hand - wäre schön gewesen, ein Getränk anzubieten - Veranstaltungen zu diesem Thema waren zeitlich sehr gut platziert, weil jetzt die Planungen für die Abschlusspartys laufen Für den AK Sucht – und Gewaltprävention Bitburg-Prüm: Josef Fuchs Robert Müller Fachstelle Suchtprävention Jugendschutzbeauftragter Brodenheckstr. 1 Triererstr. 1 54634 Bitburg 54634 Bitburg Tel.: 05661 – 9671 – 0 Tel.: 06561 – 15 - 0 [email protected] [email protected] - 19 - Frankenthal Fachstelle Suchtprävention, Bahnhofstraße 38, 67227 Frankenthal Suchtpräventionsparcours 8.Mai 2013 Rathausplatz Regionaler Arbeitskreis Frankenthal Vom 06. – 10. Mai 2013 fand die landesweite Aktionswoche zur Suchtprävention statt. Der regionale Arbeitskreis/ Arbeitsgruppe „Kinder und Jugendliche – Drogen und Suchtprävention“ des Frankenthaler Präventionsrates hat sich dieser landesweiten Aktionswoche angeschlossen und veranstaltete am Mittwoch, den 08. Mai 2013, auf dem Rathausplatz einen Aktionstag zur Suchtprävention für Schülerinnen und Schüler der 7. – 10. Klassen. Das Thema Verantwortung zieht sich als roter Faden durch die Arbeit der Suchtprävention: Verantwortung für sich selbst und das eigene Konsumverhalten, Verantwortung für andere Personen und im Straßenverkehr. Alle Jugendlichen werden mit Suchtmitteln und Suchtverhalten konfrontiert und müssen ihre eigenen Entscheidungen über den Umgang damit treffen. Ziel des Aktionstags war es, über gesundheitsbezogene Einstellungen ohne erhobenen Zeigefinger ins Gespräch zu kommen. Wir wollten Jugendlichen Erfahrungen ermöglichen und Informationen zur Verfügung stellen, die es erleichtern Verantwortung für sich zu übernehmen. In einem aufgelockerten Rahmen mit Spiel, Spaß und Musik wurde erfahrbar gemacht, dass ein Leben ohne Sucht und Drogen lebenswert ist. Der Aktionstag fand ganz bewusst außerhalb der Schulen statt, um die Jugendlichen auf vielfältige Weise für die Thematik der Suchtprävention zu sensibilisieren und aufzuklären, ohne Sie auf die sonst typische Weise rein fachlich orientiert zu „unterrichten“. In Frankenthal wurde unter der Beteiligung der verschiedensten Organisationen und Institutionen auf dem Rathausplatz ein Parcours errichtet, den fast 700 Schülerinnen und Schüler durchwandern konnten. Die verschiedensten Stationen in diesem Parcours boten erlebnisorientierte Informationsmöglichkeiten oder sportliche Abwechslung. Die Schülerinnen und Schüler haben den Parcours in kleinen Gruppen durchlaufen und konnten sich an den vielen einzelnen Ständen informieren. Zum Beweis konnten sie sich so genannte „Stationenkarten“ an den Ständen abstempeln lassen. Mit mindestens 7 Stempeln waren sie zur Teilnahme an einer Verlosung berechtigt. Es beteiligten sich viele regionale und überregionale Institutionen. Folgende Stationen warteten auf einen Besuch der Schülerinnen und Schüler: - 20 - Thema „Gesunde Ernährung“: Beim Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation konnten die SchülerInnen unter dem Motto „Unsere Nahrung – unser Schicksal“ den Inhaltsstoffen so mancher Nahrungs- und Genussmittel auf den Grund gehen. Parcours der Sinne: Das Dekanat Frankenthal hat in einem „Parcours der Sinne“ und beim „Klaviertasten-Spiel“ alternative Möglichkeiten sein Leben zu genießen vermittelt. Thema gesundheitliche Auswirkung und Hilfe: Der Malteser Hilfsdienst hat an seinem Stand fortlaufend demonstriert, was zu tun ist bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand infolge einer Vergiftung z.B. durch Alkohol. Wo beginnt die Sucht? An diesem Stand regte die Fachstelle Sucht des Diakonischen Werks Pfalz mit einem Spiel zu Konsum, Missbrauch und Abhängigkeit durch verschiedenste Konsummittel und Konsumverhalten zum Nachdenken an. Eine weitere Station der Fachstelle Sucht bot Messungen mit dem CO Messgerät an und kam mit einigen stark nikotinabhängigen SchülerInnen ins Gespräch. Rauschbrillen Für Gefahren durch übermäßigen Alkoholgenuss sensibilisierte der Selbsthilfeverband Blaues Kreuz in einem „Rauschbrillenparcours“, der die Schülerinnen und Schüler erfahren ließ, wie sich die Wirkung von Alkohol anfühlt. Ein Promillespiel zeigte, welche Wirkungen bei bestimmten Promillekonzentrationen zu erwarten sind. Thema Alkohol: An einem Stand der Polizeiinspektion Frankenthal wurde speziell über Alkohol und Drogen im Straßenverkehr informiert. Es wurden die möglichen strafrechtlichen Folgen aufgezeigt und über den Verlust bzw. die Hinderungsgründe zur Erteilung der Fahrerlaubnis berichtet. Ein „Rauschbrillenparcours“, bei dem die Schülerinnen und Schüler die Orientierungslosigkeit und Gleichgewichtsstörungen nach Alkoholgenuss erleben konnten, regte fühlbar zum Nachdenken an. „Hey, was geht?: An einem Pavillon mit Mitarbeitern des Kommunalen Vollzugsdienstes des Ordnungsamtes haben Schülerinnen und Schüler Flaschen und Dosen bekannter Spirituosen und Getränke vorgefunden. Die Schüler mussten zuordnen, ab welchem Alter welches Getränk gekauft werden darf und wie viel Alkohol die verschiedenen Getränke enthalten. Die Vollzugsbeamten vermittelten nebenbei Informationen über Jugendschutzbestimmungen und Inhalte der Gefahrenabwehrverordnung. Kleinfußballfeld Das Kinder- und Jugendbüro und ein Vertreter der AWO haben ein Kleinfußballfeld betrieben. Sport, Spiel und gute Laune stehen in einem engen Zusammenhang. Kletterwand: Um auch ohne Alkohol an seine Grenzen gehen zu können und seine Risikobereitschaft auf nicht schädigende Art zu erfahren, hatte das THW eine Kletterwand im Angebot. - 21 - Beratungsstelle: Die Beratungsstelle der Diakonie für Eltern, Kinder und Jugendliche hat mit einem Quiz über deren Tätigkeit informiert und darüber, welche Beratungsangebote dort insbesondere für Jugendliche zu erhalten sind. Was ist, wenn ?: Im Leben läuft nicht immer alles glatt. Von der Sozial- und Lebensberatung und von der Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werks wurden Jugendliche eingeladen, die Perspektive zu wechseln und zu überlegen, was in schwierigen Lebenssituationen getan werden kann. Suchtmittel bieten keinen Ausweg, wichtiger kann es sein sich professionelle Hilfe zu suchen. Alternativen: Am Saftmobil des Kinder- und Jugendbüros (KiJuB), betrieben von der Schulsozialarbeit der Friedrich-Ebert-Realschule plus und Schülern der Schule konnten die ParcoursteilnehmerInnen mit alkoholfreien Cocktails ihren Durst löschen und erfahren, dass ein Drink ohne Alkohol mindestens ebenso gut schmeckt, aber die negativen Nebenwirkungen fehlen. Direkt daneben stellte der Streetworker das KiJuB und seine vielfältigen Angebote an einem Infostand samt Spielmöglichkeit am Tischkicker vor. Internet: Das Zentrum für polizeiliche Prävention beschäftigte sich mit dem Thema „Was ist legal, was illegal im Umgang mit Internet, Smartphones, Sozialen Netzwerken und Co.“ Am Stand der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. ging es um das Thema „Abzocke im Internet“. Nikotin: Schülerinnen und Schüler des AEG fragten mit einem Zuordnungsspiel, „was ist drin, im Zigarettenrauch?“. Wer will schon Polonium und Blausäure inhalieren. Musik: Die Band des Karolinengymnasiums hat für Festivalstimmung gesorgt. Vielen Dank an alle Kooperationspartner und an die Unterstützung durch die LZG. Ein solches Projekt ist nur gemeinsam möglich! Weitere Informationen: Fachstelle für Suchtprävention Diakonisches Werk Pfalz Heike Ochsenreither Bahnhofstr. 38, 67227 Frankenthal, 06233 22266 [email protected] - 22 - Jugend- und Drogenberatung - Release - Kaiserslautern Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) - Leitlinien zur Diagnostik, Risikofaktoren und Prävalenzen Schätzungsweise werden in Deutschland jährlich ca. 10 000 Kinder geboren, die, als Folge des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft, vorgeburtlich alkoholgeschädigt sind. Man geht davon aus, dass ca. 3 000 bis 4 000 dieser Kinder mit dem Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms geboren werden, wobei nach Vermutung von Experten die Dunkelziffer weit höher ausfällt. Viele dieser Kinder leben in Pflege- oder Adoptivfamilien, die nicht über die Ursachen und Folgen dieser Erkrankung informiert sind. Voller Hoffnung und Engagement in der Betreuung und Pflege ihrer Kinder und Pflegekinder stoßen diese Eltern schon bald an ihre Grenzen. Es folgt nicht selten eine Beratungsodyssee, die die Eltern in Selbstzweifel stürzen und deren Erziehungsfähigkeit in Frage stellen; denn das Störungsbild des Fetalen Alkoholsyndroms ist selbst in Fachkreisen nicht ausreichend bekannt und allgemeingültige Diagnosekriterien lagen nicht vor. Aus diesem Anlass heraus veranstalteten wir in Kooperation mit dem Westpfalzklinikum Kaiserslautern und der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft mit Unterstützung von fasd-deutschland e.V. am 22. Mai 2013 eine Fortbildung für Ärztinnen, Psychotherapeutinnen, Pädagoginnen, Sozialarbeiterinnen, Hebammen und Betroffene. Frau Dr. Birgit Bach-Erb führte aus Sicht der Kinderklinik des Westpfalzklinikums in die Thematik ein. Frau Claudia Kettering von der ev. Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft beschrieb aus Sicht einer betroffenen Adoptivmutter Auffälligkeiten und Verhaltensweisen von Kindern mit FASD. Hauptreferentin der Fortbildung war Frau Dr. med. Dipl.-Psychologin Mirjam N. Landgraf vom Klinikum der Universität München. Frau Dr. Landgraf war maßgeblich an dem Leitlinienprojekt beteiligt, das von der damaligen Bundesdrogenbeauftragten Frau Mechthild Dyckmans an die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin übertragen wurde. Ende 2012 wurden diese Leitlinien erstellt, die auch ohne die Bereitschaft zur Mitwirkung der leiblichen Mutter zu einem Ergebnis führt. Es wurde somit möglich das Störungsbild allgemeingültig zu beschreiben und von anderen Erkrankungen, wie z.B. ADHS, abzugrenzen. Das Fetale Alkoholsyndrom ist eine unumkehrbare Schädigung des Gehirns. Mit den üblichen auf Einsichtsfähigkeit und Belohnungssystem basierenden Therapien ist nichts zu erreichen. Je früher und eindeutiger eine Diagnose gestellt ist, umso früher lassen sich geeignete Hilfen für die Kinder und Entlastung für das Familiensystem und für die Kinder erreichen. So kann es für Kinder hilfreich sein zu wissen, dass sie bestimmten Anforderungen nicht genügen können, es nimmt ihnen Druck, wenn sie sich im Vergleich mit Gleichaltrigen sehen. Hieraus ergibt sich für die Kinder beispielsweise - 23 - die Anerkennung eines Behindertenstatus oder die Einteilung in eine Pflegestufe, was wiederum das Familiensystem entlasten kann. Die hohe Teilnehmerzahl an der Veranstaltung sprengte unsere Erwartungen und auch die Raumkapazitäten im Konferenzraum des Westpfalzklinikums, so dass einige Teilnehmer nur noch auf den Fensterbänken und im Flur Platz fanden. Bei annähernd hundert Teilnehmern lässt sich ein großer Informationsbedarf an der Thematik erkennen. Erfreulich war auch die Teilnahme von mehreren betroffenen Eltern, wie sich aus den anschließenden Diskussionsbeiträgen herausstellte. Weitere Vorhaben zu diesem Thema sind die Installation einer regionalen Selbsthilfegruppe für betroffene Eltern, Fortbildungsangebote für Adoptiv- und Pflegeeltern und Öffentlichkeitsarbeit bezüglich einer Null-Toleranz-Haltung bei Alkohol in der Schwangerschaft. Ärzte sollten noch einmal gezielt angesprochen werden, damit diese bei jeder Schwangerschaft auf diese Problematik aufmerksam machen. Unabhängig vom Verlauf dieser Vorhaben bieten wir ca. zweimal jährlich die Fortbildung „Kind s/Sucht Familie“ für Schule und KITA/KIGA an. Gerd Laub Jugend- und Drogenberatung –ReleaseFachstelle für Suchtprävention Am Gottesacker 13 67655 Kaiserslautern Tel. 0631/64575 Fax 0631/64515 E-mail: [email protected] - 24 - Fachstelle Sucht Landau Westring 3a, 76829 Landau FiF – Fantasy im Fort im Rahmen der landesweiten Aktionswoche Suchtprävention vom 04. – 11. Mai 2013 Ausgangslage Handys, Fernsehen, Computer und weitere Medien gewinnen bei Kindern und Jugendlichen zunehmend an Bedeutung. Anstatt sich draußen zum Spielen zu verabreden, trifft man sich immer häufiger in der virtuellen Welt. Reale Abenteuergeländespiele wie „Schnitzeljagd“ oder „Räuber und Gendarm“ geraten dabei in den Hintergrund oder sogar in Vergessenheit. Doch wie schafft man es, Kindern im Alter von 10 – 12 Jahren Abenteuergeländespiele wieder schmackhaft zu machen und sie zum realen Spiel mit Freundinnen und Freunden im Freien zu bewegen? Dieser Frage widmete sich der Fachdienst Prävention der Fachstelle Sucht in Kooperation mit dem RAK Südpfalz1 im Hinblick auf die landesweite Aktionswoche Suchtprävention 2013. Gemeinsam entschied man sich ein reales Fantasy-Geländespiel zu entwickeln, um es mit Kindern aus den Städten Germersheim und Landau sowie dem Landkreis Südliche Weinstraße durchzuführen. Die Jugend- und Suchtberatungs- und Behandlungsstelle NIDRO in Germersheim führte schon einmal ein Fantasy-Geländespiel mit Kindern durch und entwickelte dafür einen speziellen Spielablauf. Diese Grundlage wurde vom Fachdienst Prävention und dem RAK Südpfalz genutzt und an die Gegebenheiten vor Ort, das Fort in Landau, angepasst. Spielablauf Am 08.05.2013 fand FiF – Fantasy im Fort in Landau statt. Die etwa 90 Kinder im Alter von 10 – 12 Jahren aus den Städten Germersheim und Landau sowie dem Landkreis Südliche Weinstraße trafen am Aktionstag an verschiedenen Eingängen des Landauer Fort ein. Dort teilte sich jede Kindergruppe nochmals in drei Gruppen auf, sodass es insgesamt neun Kindergruppen gab. Alle Gruppen bekamen ältere und zuvor instruierte Paten zugewiesen, die sie während der gesamten Spieldauer begleiteten und ins Spiel einführten. Die erste Aufgabe der Paten bestand darin, den Kindern mitzuteilen, dass alle Germersheimer von nun an als Ritter, alle Landauer als Magier und alle aus dem Landkreis Südliche Weinstraße als Elben angesprochen werden. Zur besseren Erkennung wurden alle Ritter, Magier und Elben farblich markiert. Im nächsten Schritt wurde in den neun Kleingruppen die passende Geschichte zu Fantasy im Fort vorgelesen. Daraus ging hervor, dass im sogenannten „Land an der Au“ vor vielen Jahren ein Schatz versteckt wurde und nur durch eine Reihe von Prüfungen Informationen zu diesem Schatz zu erhalten seien. Darüber hinaus werde der Schatz von einem Drachen bewacht und man könne 1 Der Regionale Arbeitskreis Südpfalz ist ein Zusammenschluss von verschiedenen Institutionen aus Landau, dem Landkreis Südliche Weinstraße sowie Germersheim. Die Mitglieder sind Mitarbeiter der folgenden Institutionen: AIDS-, Drogen- & Jugendhilfe Landau e.V., Fachstelle Sucht Landau, Haus der Jugend Annweiler „Lemon“, Jugendamt Landau, Jugendförderung Landau, Jugendpflege Verbandsgemeinde Annweiler, Jugendzentrum Herxheim, Jugendzentrum „Hufeisen“ Germersheim, Jugendzentrum Kandel, Jugend- und Suchtberatungs- und Behandlungsstelle NIDRO Speyer/Germersheim, Kreisjugendamt Germersheim, Paul Gillet Realschule plus Edenkoben, Verbandsgemeinde Landau-Land. - 25 - diesen nur mit ausreichend Mut und Geschick bezwingen, um den Schatz letztlich zu heben. Alle Ritter, Magier und Elben waren nun angehalten die Prüfungen welche sich rund um das Landauer Fort erstreckten zu meistern, um auf ihren Laufkarten die notwendigen Hinweise zu erhalten. Für die Prüfungen wurden im Landauer Fort insgesamt sieben Stationen aufgebaut welche von verschiedenen pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der teilnehmenden Gebiete betreut wurden. So gab es beispielsweise die Station „Barde“, wo jede Kleingruppe die Aufgabe hatte ein Lied zu dichten und vorzutragen. Bei den „Hexen“ mussten diverse Kräuter richtig erkannt und beim Riechquiz Düfte erraten werden. Mit Hilfe des Wandelnden A‘s musste eine Person aus der Gruppe sicher über eine gewisse Strecke transportiert werden, ehe der „Zauberer“ einen weiteren Hinweis gab. Die „Krieger“ schulten die Kinder im Hufeisenwerfen und so durfte sich die gesamte Kleingruppe einmal ausprobieren bis eine gewisse Punktzahl erreicht wurde und nach der nächsten Station gesucht werden konnte. Treffsicherheit war auch beim „Jäger“ gefragt, wo mit Pfeil und Bogen achtsam umgegangen werden musste. Bei den „Gauklern“ durften die Kleingruppen ihr akrobatisches Geschick zeigen und erhielten daraufhin einen weiteren Hinweis auf ihren Laufkarten. Mit Teamwork war das Spinnennetz bei den „Zwergen“ zu überwinden. Ritter, Magier und Elben erhielten an jeder Station einen anderen Hinweis, unterschiedliche Wörter die Teil eines ganzen Satzes waren. Vor dem Bismarckturm im Fort trafen die Kleingruppen nach erfolgreicher Bewältigung aller Stationen ein und fühlten sich bereit den Schatz zu heben. Der Torwächter versperrte gemeinsam mit dem Orakel (Ansprechpartner während des gesamten Spiels bei Fragen, Notfällen o.ä.) den Weg zum Schatz und machte die Kleingruppen darauf aufmerksam, dass ein Bündnis aus Rittern, Magiern und Elben notwendig sei, um vorzutreten. Die Teilsätze in den jeweiligen Kleingruppen gaben bei einem Zusammenschluss mit den anderen Wesen einen vollständigen Satz, die Torlosung. Hatte sich eine Gruppe aus Rittern, Magiern und Elben gefunden konnte die Torlosung, die notwendig war um am Torwächter vorbei zu kommen, vorgetragen werden. War dies geschafft musste von der gleichen Großgruppe noch eine Endprüfung geleistet werden. Dazu wurden die Magier aus der Gruppe aufgefordert einen Zauber zu sprechen, um jeweils einen Ritter und einen Elb der Großgruppe weiter zu lassen. Der ausgewählte Ritter bekam daraufhin die Augen verbunden und einen Pfeil in die Hand. Der ebenfalls ausgesuchte Elb musste Anweisungen geben damit der Pfeil das Ziel, den Drachen (in Form eines Luftballons), trifft. Wurde diese Aufgabe erfolgreich gemeistert wurde der Schatz für diese Großgruppe frei gegeben. Die verbleibenden Ritter, Magier und Elben mussten sich ebenfalls zu Großgruppen zusammenfinden und der gleichen Vorgehensweise folgen, um an den Schatz zu gelangen. - 26 - Resümee In den Augen des Fachdienstes Prävention sowie dem RAK Südpfalz ist mit der Aktion FiF – Fantasy im Fort das angestrebte Ziel erreicht worden. Die Kinder erlebten gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden in der realen Welt einen Tag voller Spaß, Spannung und Aktion. Wie in der virtuellen Welt schlüpften die Kinder in unterschiedliche Rollen und trafen während ihrer Reise durch das Landauer Fort auf weitere Weggefährten. Als positiver Effekt ist außerdem zu benennen, dass die Kinder beim Versuch die Stationen erfolgreich zu durchlaufen ihre Teamfähigkeit sowie Geschicklichkeit unter Beweis stellen und weiter ausbauen mussten. Ebenso wurden Konzentrationsfähigkeit sowie Geschicklichkeit geschult und die soziale Kompetenz wurde beim Aufeinandertreffen von Kindern aus anderen Gebieten gefördert und zugleich gefordert. FiF – Fantasy im Fort hat gezeigt, dass die Aktion mit einer größeren Personengruppe durchzuführen ist, sofern ausreichend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Ausblick Da im Rahmen der landesweiten Aktionswoche Suchtprävention mit Hilfe der Fördermittel der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. die Hauptelemente für die Durchführung von FiF – Fantasy im Fort angeschafft werden konnten, ist eine Wiederholung unter den genannten Voraussetzungen möglich und sinnvoll, um den Erfolg weiter auszubauen. Denkbar wäre beispielsweise eine Umsetzung in der Ferienzeit oder am Wochenende mit unterschiedlichen Kinder- und Jugendfreizeitstätten aus der Region. Für Schulen könnte FiF – Fantasy im Fort in Form eines Wandertages durchgeführt werden, indem mehrere Klassen eines Jahrgangs an der Aktion teilnehmen. Für den Fachdienst Prävention und den RAK Südpfalz Anja Baumann Anja Baumann Fachstelle Sucht Landau Fachdienst Prävention Westring 3a 76829 Landau Tel.: 06341/ 995267-12 Fax: 06341/ 995267-18 [email protected] - 27 - Fachstelle Suchtprävention Falkenstraße 17-19, 67063 Ludwigshafen Tom & Lisa Klassenworkshop zur Alkoholprävention Ausgangslage: Die meisten Jugendlichen machen im Alter von 12 bis 16 Jahren ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol. Diese sind nicht immer ungefährlich und enden daher manchmal auch mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Risiken, welche mit einem übermäßigen Alkoholkonsum im Jugendalter einhergehen können. Neben der Chronifizierung von schädlichen Konsummustern oder der Entwicklung einer Abhängigkeit sind es besonders die akuten Gefahren (z.B. Unfälle, Gewalttaten, Suizid oder ungeschützter Geschlechtsverkehr), welche für die Jugendlichen von zentraler Bedeutung sind. Hinzu kommen die jugendtypische Risikobereitschaft sowie die Unerfahrenheit, welche im Umgang mit Alkohol eine beunruhigende Kombination darstellt. Um alldem frühzeitig begegnen zu können und den Jugendlichen Risikokompetenzen im Umgang mit Alkohol zu vermitteln, sollte diese Form der Prävention in der Jugendphase ansetzen. Hier beginnt der Einstieg in den Alkoholkonsum und individuelle Trinkmuster entstehen. Tom & Lisa nutzt diese Erkenntnisse und zielt in erster Linie auf die Förderung der Risikokompetenz im Umgang mit Alkohol. Somit steht der risikoarme Konsum im Vordergrund, nicht die Abstinenz. Abstinenz stellt zwar immer eine Möglichkeit da, ist jedoch nicht das oberste Ziel der Präventionsmaßnahme. Dies macht Tom & Lisa authentisch und für Jugendliche attraktiv. - 28 - Zielgruppe: Der Klassenworkshop findet im Klassenverband statt, richtet sich an alle Schultypen und ist insbesondere für die Klassenstufen 8 und 9 ausgelegt. In zwei zeitversetzten Modulen, mit jeweils 3 bis 4 Schulstunden, findet die Simulation einer Geburtstagsparty statt. “Tom und Lisa“ laden die Schüler dazu ein, treffen mit ihnen die Vorbereitungen für die Party und feiern anschließend gemeinsam mit allen damit verbundenen Risiken. Die Eltern werden im Vorfeld über den Workshop informiert und erhalten dazu eine Informationsbroschüre, die Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol bereit hält. Die Schüler werden in Form einer Einladung, welche im Klassensaal ausgehängt wird und den Termin der Durchführung enthält, auf den Workshop aufmerksam gemacht. Inhalte des Präventionsworkshops: 2 bis 5 Teams treten bei Tom & Lisa gegeneinander an und müssen während des Verlaufs der Party verschiedene Aufgaben bearbeiten, für die es Teampunkte gibt. Ein großer Spielplan markiert den Weg zu einer sicheren Party. Musik dient zur Unterscheidung der unterschiedlichen Spielphasen. Inhaltlich lernen die Schüler die gesetzlichen Bestimmungen kennen. Sowohl das Jugendschutzgesetz als auch das Thema Alkohol und Straßenverkehr werden hierbei thematisiert. Mit Hilfe von Rauschbrillen werden die Beeinträchtigungen des Alkoholkonsums aufgezeigt. Im Team setzen sich die Schüler mit den Vor- und Nachteilen einer alkoholfreien Party auseinander und entwickeln anschließend Ideen für Partyspaß ohne Alkohol. Diese Ideen werden reihum pantomimisch vorgestellt und von den Mitschülern bewertet, wofür es Punkte gibt. Beim Flaschendrehen werden die Schüler mit unterschiedlichen Fragen zum Thema Alkohol und dessen Wirkung konfrontiert. Notsituationen aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum sollen zwar vermieden werden, doch sollte im Notfall richtig reagiert werden können. Daher üben die Schüler die Reaktion bei einer schweren Alkoholvergiftung. Was ist zu tun? Welche Nummer muss ich für den Notruf wählen? Anhand eines Elterninterviews kommen die Schüler mit ihren Eltern zum Thema Alkohol ins Gespräch. Bei der anschließenden Besprechung können die Schüler einen Perspektivwechsel vollziehen, indem sie diskutieren, welche Haltung ihrer Eltern sie sich wünschen und wie sie später als Eltern ihre Kinder im Umgang mit Alkohol erziehen möchten. Zum Abschluss werden alle gemachten Erfahrungen zusammengetragen und Sicherheitsregeln im Umgang mit Alkohol formuliert. Diese dienen der Vorbereitung auf die nächste reale Party. - 29 - Umsetzung: 2008/2009 wurde Tom & Lisa in einer trinationalen Arbeitsgruppe (Deutschland, Frankreich, Schweiz) entwickelt, 2009/2010 erprobt, evaluiert und nochmals weiterentwickelt. Zuletzt wurden in ganz Deutschland Präventionsfachkräfte von Mitarbeitern der Villa Schöpflin sowie der KKH Allianz geschult und mit einem Materialkoffer ausgestattet. Da die Fachstelle Suchtprävention seit 2010 in Kooperation mit dem Suchthilfenetzwerk Ludwigshafen das HaLT-Projekt in Ludwigshafen umsetzt und den reaktiven Baustein des HaLT-Projektes koordiniert, nahm die Fachkraft das Schulungsangebot zu Tom&Lisa gerne an. Der Klassenworkshop ist eine ideale Ergänzung des reaktiven Bausteins des HaLT- Projektes. Seit 2012 setzt die Fachkraft Tom&Lisa an den unterschiedlichsten Schulformen in Ludwigshafen um. Im Jahr 2013 konnten 381 Schülerinnen und Schülern an fünf Schulen erreicht werden. Der Klassenworkshop Tom&Lisa erhielt sowohl von Seiten der Schüler als auch von Seiten der beteiligten Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter ein außerordentlich positives Feedback. Einige Schulen haben den Workshop inzwischen fest in ihr Curriculum implementiert. Für das erste Halbjahr 2014 haben bereits vier Schulen die Umsetzung von Tom&Lisa in einer ganzen Klassenstufe terminiert. Weitere Informationen erhalten Sie über: Fachstelle Sucht Ludwigshafen Anette Schilling Falkenstraße 17-19 67063 Ludwigshafen/Rhein 0621 520 44 54 [email protected] - 30 - Fachstelle Sucht > Fachdienst Prävention > Schillerstraße 11 > 67434 Neustadt Matthias Möndel > [email protected] > 06321-9274980 „Berlin ist eine Reise wert“ Öffentlichkeitsarbeit durch Teilnahme am Bundeswettbewerb Alkoholprävention 2011 entwickelte der AK Jugend & Prävention zusammen mit dem Fachdienst Prävention Neustadt ein neues Programm zur Eindämmung des Alkoholmissbrauchs auf Weinfesten und Ackerpartys in der Region. Nach einem ersten Probelauf wurde das Konzept 2012 erweitert und modifiziert, 2013 kamen weitere Bausteine hinzu. Nicht zuletzt die Aussicht auf einen der ausgelobten Geldpreise veranlasste uns zur Teilnahme am 1. Bundeswettbewerb Alkoholprävention – ohne zu ahnen, welcher Arbeitsaufwand damit verbunden war. Aber es hat sich gelohnt: Im Februar 2013 wurde unser Projekt in Berlin mit einem 2. Preis ausgezeichnet und für seine innovativen Elemente mit € 7000.- honoriert. „Bei KOMA greifen unterschiedliche Präventionsansätze und Strategien eng ineinander. Insgesamt 9 verschieden Bausteine ergeben ein stimmiges Ganzes. Die ineinandergreifenden Bausteine sorgen für nachhaltige Effekte und erlauben, Jugendliche individuell abzuholen“. (www.bundeswettbewerb-alkoholpraevention.de) Über die Nominierung, Einladung zur Preisverleihung und Preisübergabe in Berlin wurde in zahlreichen Medien ausführlich berichtet (ARD Tagesschau, regionale und überregionale Radiosender sowie Printmedien). Einladungen zu Fachtagungen (Jugend-Sucht-Gewalt), Fortbildungsveranstaltungen und Mitarbeiter – Schulungen sorgten für eine weitere Steigerung des Bekanntheitsgrades von KOMA. KOMA ist auf verschiedensten Ebenen wahrgenommen und „gewichtiger“ geworden. Das Preisgeld hat zur relativen finanziellen Unabhängigkeit von Haushaltsplänen geführt. Multiplikatoren Schulungen, Wettbewerb (Präventionskalender 2014), - 31 - Entwicklung und Anschaffung jugendgemäßer Informationsmaterialien (Denk-Zettel, KOMA Bänder, Ballons, Flyer, Rote Karte ect.) wurden so erst ermöglicht. Das KOMA Mobil (Beratungsbauwagen auf Weinfesten) konnte technisch und optisch „aufgepeppt“, Neuanschaffungen wie Atemalkoholmessgerät und smokerlyzer angeschafft werden. Durch den gesteigerten Bekanntheitsgrad fällt es bis heute wesentlich leichter, weitere Sponsoren für die Präventionsarbeit zu akquirieren. Von der Preisverleihung und der damit verbundenen Öffentlichkeitsarbeit konnten alle Kolleginnen und Mitarbeiter des AK Jugend & Prävention Neustadt profitieren, „dieser Schwung ist im KOMA Projekt noch immer zu spüren, das nun gut ausgerüstet und motiviert in die nächste Weinfest – Saison gestartet ist“ (www. bundeswettbewerb-alkoholpraevention.de). Mitarbeiter, Kolleginnen und Peers bei der Preisverleihung in Berlin mit Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, Frau Prof.Dr. Pott (BzgA) und Frau Holtehoft-Schulte (Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen) - 32 - Dokumentation zur landesweiten Aktionswoche Suchtprävention vom 4. Mai – 11. Mai 2013 des regionalen Arbeitskreises Neuwied Aktionstag „Mach Dir nix vor“ Im Rahmen der landesweiten Aktionswoche des regionalen Arbeitskreises Suchtprävention fanden vom 22. April – 24. Mai 2013 in Stadt und Kreis Neuwied eine Vielzahl von Veranstaltungen und Projekten zum Thema Suchtprävention für Schüler und Interessierte statt. Als zentrale Veranstaltung wurde am 06. Mai 2013 ein Aktionstag für Kinder und Jugendliche der Klassenstufen 5 – 10 durchgeführt. Im Neuwieder Jugendtreff Big House wartete der spannende informative Mitmachparcours: „Gesund mit Grips“ des Jugendrotkreuz auf die Kinder und Jugendlichen. Hier hatten sie die Möglichkeit, sich aktiv mit den Themenfeldern: Bewegung, Ernährung, Ich & Du und Sucht auseinanderzusetzen. Für die Klassenstufen 5 – 7 wurde ein Theaterstück von Schülern/Schülerinnen der Integrierten Gesamtschule Neuwied aufgeführt. Unter Anleitung der Theaterpädagogin Sabine Parker, stellte die Theatergruppe in vier Szenen die Themen: Essstörungen, Alkoholkonsum durch Gruppendruck, Handysucht und Tablettenkonsum dar. Im Anschluss an die Aufführung nutzten die Zuschauer die Möglichkeit Fragen an die Akteure zu stellen und eigene Beiträge zum Konsum einzubringen. In der Volkshochschule der Stadt Neuwied konnten sich Schüler/Schülerinnen ab der Klassenstufe 8 das Improvisationstheaterstück: „Die pure Lust am Leben“ der Theatergruppe RequiSIT anschauen. Durch die auf Zuruf dargebotenen kurzen Theatersequenzen konnte die Zielgruppe schnell für das Thema begeistert und sensibilisiert werden. Im Anschluss an die Vorstellung standen die Schauspieler/Schauspielerinnen dem Publikum Rede und Antwort. Abgerundet wurden die Aktionen durch Informationsstände des Gesundheitsamtes, der Barmer Ersatzkasse und des Arbeitskreises Suchtprävention, an denen sich die Teilnehmer/ Teilnehmerinnen umfangreich informieren konnten. - 33 - Entspannungsseminar für Mitarbeiter in der Kinder und Jugendarbeit Der Berufsalltag von Mitarbeitern in der Kinder- und Jugendarbeit ist gekennzeichnet von einer ständigen Präsenz. Flexibilität, Krisenintervention, Vermittlung zwischen verschiedenen Parteien (Schule, Familie, Ausbildungsstelle) setzen Mitarbeiter häufig unter Strom. In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist schnelles Handeln erforderlich. Die beschriebene Situation löst häufig Stress und Verspannungen aus. Entspannungsmethoden sind eine Möglichkeit für die eigene Gesundheit zu sorgen und lassen sich im Alltag selbstbestimmt integrieren. Außerdem hat sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit psychosozialen Problemen gesteigert, was sich häufig in Psychosomatischen Symptomen (Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen etc.) äußert. Um adäquat reagieren zu können benötigen Pädagogen vielfältige Methoden. Elemente verschiedener Entspannungsmethoden wurden im Seminar vermittelt, die sowohl der eigenen Gesundheit dienen, als auch in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen schnell und effektiv einsetzbar sind. Im Rahmen der Suchtprävention haben wir dieses Seminar angeboten. Folgende Entspannungsverfahren und körperorientierte Methoden wurden vermittelt: • Yoga • Progressive Muskelentspannung • Autogenes Training • Phantasiereisen / Imagination Referentin: Lisa Seibert-Atkins Dipl.-Sozialpädagogin, Yogalehrerin, Entspannungspädagogin Fachkraft der Suchtpräventionsstelle des Caritasverbandes Neuwied Zeit : Insgesamt 6 Seminareinheiten Teilnehmerzahl: 6 Personen Caritasverband Rhein-Wied-Sieg e.V.Geschäftsstelle Neuwied Fachdienst Sucht – Prävention & Beratung – Heddesdorfer Str. 5 56564 Neuwied Tel. (02631) 98 75-60, Fax -75 [email protected] www.caritas-neuwied.de Stephanie Fischer Martina Knapp Lisa Seibert-Atkins - 34 - Fachstelle Suchtprävention Nieder-Olm Psychosoziale Beratungsstelle Reling Lena Amin Pariser Str. 110 55268 Nieder-Olm 06136-922280 [email protected] KlarSicht – Ein MitmachParcours zu Tabak und Alkohol Die Koffer-Version Der BzgA MitmachParcours KlarSicht informiert über die Wirkungen und Suchtpotenziale von Tabak und Alkohol und richtet sich an Jugendliche ab 12 Jahren, die gerade anfangen eigene Konsummuster zu entwickeln. Familie und Freunde sind in dieser Entwicklungszeit Vorbilder mit großer Wirkung, die Werbung verstärkt teilweise das Gefühl, dass der Konsum von Alkohol oder Tabak zum Erwachsen werden dazu gehört. Ziel des interaktiven MitmachParcours ist es das Nichtrauchen zu fördern, evt. einen Ausstieg anzuregen und einen kritischen und bewussten Umgang mit Alkohol anzuregen. Im Februar 2012 wurde der KlarSicht Parcours der BZgA in Kooperation mit der Psychosozialen Beratungsstelle Reling für die Jahrgangsstufe acht an allen weiterführenden Schulen in der VG Nieder-Olm angeboten und erfreute sich großer Beliebtheit. Die Schüler empfanden die spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema unterhaltsam, informativ und anregend. Um das Angebot in den Regionen regelmäßig anbieten zu können, hat die BZgA eine „Kofferversion“ entwickelt, die alle sechs Parcours-Stationen im handlichen Kleinformat enthält. In dieser Form konnte der KlarSicht Parcours im Juni 2013 in Kooperation mit Schulsozialarbeitern aus dem Landkreis Mainz-Bingen, an der IGS Nieder-Olm erneut für alle achten Klassen umgesetzt werden. 120 Schüler wurden von 12 Multiplikatoren betreut und während eines Vormittages durch den Parcours geführt. Im darauf folgenden Unterricht konnten einzelne Fragen und Themengebiete aufgegriffen und weiter vertieft werden. Die Stationen des MitmachParcours Tor der Entscheidung – du bist gefragt Gestartet wird mit dem „Tor der Entscheidung“. Die Jugendliche, die in Kleingruppen den Parcours durchlaufen, bekommen vom Spielleiter eine Frage zum Thema Alkohol und Tabak gestellt und sollen ihre Einschätzung abgeben. Zum Beispiel, ist eine Party ohne Alkohol langweilig? Gibt es mehr Raucher, oder Nichtraucher? – Ja, - 35 - nein, vielleicht? Am Ende des Parcours, nach 6 Stationen, wird am Tor der Entscheidung noch einmal geprüft, hat sich die Meinung der Schüler durch das erworbene Wissen verändert? Oder lagen Sie mit ihrer Einschätzung richtig? Zigaretten – nichts vernebeln Die Gruppe beantwortet an dieser Station gemeinsam Fragen rund um das Thema Rauchen und kommt dabei in eine lebendige Diskussion. Die einzelnen Themengebiete werden durch den Griff nach einer (beschrifteten) Zigarette bestimmt. „Wie viel Geld kann man sparen, wenn man auf den täglichen Glimmstengel verzichtet?“ „Was würdet ihr mit dem Geld machen?“ „Welche Schadstoffe enthält der Zug an einer Zigarette?“ Zahlreiche Bilder und InfoTafeln geben Hinweise und Spicken ist erlaubt. Alkohol – Alles im blauen Bereich An dieser Station wird der Wissensdurst rund um das Thema Alkohol mit vielen Informationen gestillt. Wie viel Alkohol versteckt sich in einem Mixgetränk? Wie wird man abhängig? Gibt es einen risikoarmen Konsum? Auch hier sammeln die Jugendlichen gemeinsam Punkte, durch die eine Siegergruppe am Ende ermittelt werden kann. Images – mach dir ein Bild Die Werbung verknüpft Alkohol und Tabak oft mit Spaß, Jugend, Erfolg, Freiheit und Genuss. An dieser Station werden die Jugendlichen zu Kreativdirektoren, die hinter die Strategien bekannter Werbebotschaften blicken, diese kritisch hinterfragen und zeigen, wie eine eigene Kampagne aussehen könnte. Vom Gesang bis zur schauspielerischen Einlage ist alles erlaubt. Station Drunkbuster – Voll daneben Wie die Wahrnehmung sich durch Alkoholkonsum verändert, kann an dieser Station mit Hilfe von Rauschbrillen simuliert werden. In kleinen Szenen und Parcours erleben die Schüler, wie schwierig die einfachsten Dinge nach 3 bis 4 alkoholhaltigen Mixgetränken (0,8 bis 1,5 Promille) werden können. - 36 - Nach dem Praxistest, geht es darum den Verlust von Selbstkontrolle und körperlichen Fähigkeiten zu reflektieren. „In welcher Situation kann das riskant werden?“ „Wie erhöht sich das Unfallrisiko?“ „Welche Unterstützung brauchen Jugendliche evt. von Freunden?“ Talkshow Die Jugendlichen entwickeln eine fiktive Geschichte, bei der das Problem des Protagonisten mit dem Konsum von Alkohol oder Tabak zusammenhängt. Im Sinne einer Talkshow geht es darum die Konfliktsituationen zu erkennen, Probleme anzusprechen und mögliche Handlungs- bzw. Hilfsmöglichkeiten für die betroffene Person zu erschließen. Nachdem alle Jugendlichen die Stationen passiert haben, werden die Spielkarten der teilnehmenden Gruppen ausgewertet und es gibt eine Siegerehrung. Alle Jugendlichen bekommen zum Abschied ein Giveaway, Info-Material über Alkohol, Tabak und helfende Institutionen vor Ort und im Netz. - 37 - Regionales Diakonisches Werk des Diakonischen Werks in Hessen und Nassau e.V. Projekt Tag: Teamgeist Beratungszentrum Oppenheim Suchtprävention Niko Blug Telefon: 06133 - 57 899 16 Telefax: 06133 - 57 899 10 [email protected] „Teamgeist (auch Mannschaftsgeist) ist eine positive soziale Eigenschaft einer Gruppe von Menschen oder einer Mannschaft, meist im Sport. Das Team steht zusammen, um eine bestimmte Aufgabe erfüllen zu können. Das Wir steht dabei im Vordergrund und nicht das Ich. Teamgeist ist eine starke Form des Wir-Gefühls, die sich im Gegensatz zum bloßen Wir-Gefühl in gegenseitiger Unterstützung der Gruppenmitglieder ausdrückt, während das Gruppengefühl lediglich vom gemeinsamen Ziel getragen wird.“* (*Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Teamgeist) Aktuelle Prävention versteht sich als ausgewogenes Zusammenspiel von informierenden Elementen, strukturellen Anpassungen/ Neuorientierungen und der Förderung individueller sozialer Kompetenzen. Suchtprävention ist also mehr als Aufklärung und Abschreckung, oder wie Andreas Robra in seinem Suchtspielbuch beschreibt: „…sowohl der Abschreckungsansatz wie auch bloße Aufklärung haben sich im besten Falle als Wirkungslos erwiesen“. Resultierend aus diesen Erfahrungen sollte moderne Suchtprävention auf eine Mischung verschiedenster Angebotsformate bauen und in verschiedenste Lebenswelten junger Menschen eingebettet sein. Grund genug für die Mitglieder des Regionalen Arbeitskreises Suchtprävention Oppenheim sich diesem Thema genauer zu widmen. Teamgeist innerhalb einer Gruppe zu fördern bedeutet Lebenskompetenzen des Einzelnen zu stärken, bedeutet soziale Kompetenzen zu stärken. Es bietet der institutionellen Suchtprävention aber auch die Möglichkeit junge Menschen in einem neutralen Umfeld zu erreichen. Nach Möglichkeit, bevor Sucht und Drogen im Spiel sind. Im Laufe des Jahres 2012 entwickelte das Jugendhaus Oppenheim in Zusammenarbeit der Fachstelle für Suchtprävention des Diakonischen Werks das Konzept Teamgeist. In Abstimmung mit vier regionalen, weiterführenden Schulen wird dieses Konzept seit dem Frühjahr 2013 für die Klassenstufe 7 angeboten. Das Konzept versteht sich als Rahmenkonzept und kann individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Ein Projekttag findet generell im Jugendhaus Oppenheim statt und erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Zeitstunden. Klassenlehrer /-innen, Schulsozialarbeiter /-innen und Integrationskräfte begleiten passiv den Vormittag. Es gibt die Möglichkeit den jeweiligen Projekttag zu dokumentieren (Video für den anschließenden internen Gebrauch und die Auswertung innerhalb der Klasse wird empfohlen). Im Vorfeld der Projekttage findet an jeder Schule ein Vortreffen mit allen - 38 - Teilnehmenden Fachkräften vor Ort statt. Ein Mitarbeiter des Jugendhauses oder der Suchtprävention besucht dabei und führt ein 30 Minutiges Informationsgespräch. 2013 wurden insgesamt 14 Projekttage mit 376 Schüle /-innen mit drei teilnehmenden Schulen umgesetzt. Ab 2014 ist die Umsetzung an vier weiterführenden Schulen geplant. Ebenso wie eine feste Verankerung im jeweiligen Schulkonzept. Das Konzept Teamgeist ist innerhalb der Suchtprävention des Diakonischen Werks in ein suchtpräventives Konzeptangebot für Schulen integriert und wird dauerhaft kostenfrei angeboten. Kurze Ablaufübersicht: Nach einer allgemeinen Begrüßung und Vorstellung durch die beiden Referenten von Jugendhaus und Suchtprävention, findet ein von den Schülern organisiertes gemeinsames Frühstück statt. Jede Klasse bekommt im Vorfeld des Projekttages den Auftrag, gesunde Frühstückszutaten zu besorgen. Nun liegt der Auftrag darin diese als Gruppe in einem angenehmen Ambiente aufzubereiten und allen Projektteilnehmern anzubieten. Kurz gesagt der Tag startet mit einer anspruchsvollen Teamaufgabe und gibt während des Frühstücks die Möglichkeit des Kennenlernens. Ein guter Start in den Tag. Im Anschluss folgt ein erlebnisorientierter Einstieg in die folgende theoretische Arbeitsphase. Mit diversen Übungen (Stabmeditation, Aufstehen am Seil, Wurfspielen,…) wird die Gruppe auf spielerische Art inhaltlich vorbereitet. Was für Teams gibt es eigentlich? Welche Voraussetzungen braucht ein Team? Was muss ich beitragen, damit mein Team gut funktioniert? Was habe ich davon wenn wir ein gutes Team sind? Und was von alle dem brauchen wir für unsere Klasse? Diesen Fragen widmet sich die dritte Einheit des Projekttages. In Kleingruppen suchen sich 5 – 7 Schüler ein auf einer Bildkarte dargestelltes Team aus und stellen nach ausführlicher Gruppenarbeit mit Hilfe eines selbstgestalteten Posters ihr Team im Plenum vor. Zur Auswahl stehen 20 Teamarten: Bürogemeinschaft, Fußballmannschaft, Familie, Ärzte, Lehrerkollegium, usw.. Sämtliche Teams werden im Anschluss verglichen. Parallelen zum eigenen „Team“ werden im Plenum erarbeitet und gesammelt. Innerhalb der vierten Einheit wird das Erlernte erprobt und praktisch an Hand diverse Übungen erprobt. Sowohl in Kleingruppen, als auch in der Großgruppe muss sich die Klasse nun selbst beweisen, wie es um ihren Teamgeist bestellt ist. Schwierigkeiten werden erkannt. Probleme werden gemeinsam mit dem jeweiligen Referenten und abschließend im Plenum besprochen. Somit werden alternative Chancen und Möglichkeiten wiederholend in verschiedensten Settings aufgezeigt. - 39 - Abschließend erfolgt eine gemeinsame Auswertung mit der Möglichkeit sich visuell und verbal zu äußern und den Projekttag zu reflektieren. Literaturempfehlung: - Andreas Robra; 1999; Das Suchtspielbuch; Kallmeyer Verlag - Rüdiger Gilsdorf & Günter Kistner; 1995; Kooperative Abenteuerspiele; Kallmeyer Verlag - Eckhardt Schiffer; 1999; Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde, Beltz Taschenbuch Verlag - 40 - Diakonisches Werk Im Westerwaldkreis Fachstelle für Suchtprävention Reiner Kuhmann Hergenrother Straße 2a 56457 Westerburg [email protected] 02663943031 Jugendschutzaktion “Alle Jahre wieder!Besinnungs-Los im Zelt“ im Rahmen des Weihnachtsmarktes Bad Marienberg am 29.11.2013 Die Aktion „Alle Jahre wieder!Besinnungs-Llos im Zelt!“ ist die Idee, die aus dem Projekt „Jugendscout“ mit Schülern der Realschule Plus Bad Marienberg entwickelt wurde. Jugendscouts sind Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 und 9 die sich freiwillig einer Ausbildung zu einem Multiplikator in der Suchtvorbeugung im Jugendbahnhof gemeldet haben. Dazu gehörte, neue Ideen in der Umsetzung der Suchtvorbeugung zu entwickeln. Erster Schritt war die Entwicklung einer Ausstellung zum Thema Sucht und die Präsenz damit an einem Weihnachtsmarkt in Bad Marienberg, auf dem in den letzten Jahren durchaus häufiger durch Glühwein aber auch stärkere Alkoholika betrunkene Jugendliche und Erwachsene aufgefallen sind. Als Aktionen fanden in einem Zelt also die Präsentation der Ausstellung statt, aber begleitend überreichten die Jugendlichen den Weihnachtsmarktbesuchern „Wunschzettel“, auf denen sie vermerken konnten, was ihnen Weihnachten bedeutet und wie viele Glühwein sie voraussichtlich trinken. Diejenigen, die den Wunschzettel im Zelt abgaben, konnten sich dafür einen alkoholfreien Winterpunsch abholen. Für 22.OO Uhr war die Verlosung von attraktiven Preisen angesetzt. Immerhin 124 Besucher des Weihnachtsmarktes kamen dieser Aufforderung nach. Außerdem war es möglich, durch Rauschbrillen den Zustand des Betrunken-sein gefahrlos auszuprobieren, mit der Frage ob dieser Zustand wirklich als erstrebenswert anzusehen ist. Es ging dabei nicht um die grundsätzliche Verteufelung von Alkohol, sondern die Sensibilisierung für Grenzüberscheitung und Suchtgefahren. - 41 - Wunschzettel: Aufgrund der großen Resonanz im Zelt, der vielen interessanten Gespräche hatten die 12 Jugendlichen aber auch die beteiligten Erwachsenen von der Realschule Plus Bad Marienberg Frau Wilde, Frau Ehrlich Beratungslehrerinnen für Suchtprävention/ Tanja Woiner Schulsozialarbeiterin, Elke Keller, Claudia Göhlert-Wagner, Jugendbahnhof Bad Marienberg Reiner Kuhmann, Fachstelle für Suchtprävention des Diakonischen Werkes Westerburg allen Grund den Erfolg dieser Aktion zu feiern. - 42 - Suchtprävention mit Filmabend Motto: „Mach Dir nix vor!“ gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen Im Rahmen der landesweiten Aktionswoche zur Suchtprävention beteiligte sich der regionale Arbeitskreis Suchtprävention in Worms unter anderem mit einer großen Kinoaktion. Ablauf: Am 7.Mai zeigte die Caritas Worms bei freiem Eintritt im großen Kinosaal der Kinowelt Worms mit 200 Plätzen den Film mit Sandra Bullock „28 Tage“ (USA 2000, fsk12 ,104 Minuten) Anschließend standen die Fachkräfte des Regionalen Arbeitskreises insbesondere Herr Dürr vom Blauen Kreuz, Frau Schiefelbein von „Mit Jugend gegen Drogen e.V.“, Herr Hasselbach Suchthelfer ebwo und Frau Sohl Suchtberatung Caritas unter der Moderation von Susann Kirst Fachkraft für Suchtprävention Caritas Worms, den Jugendlichen in einer Diskussionsrunde zur Verfügung. Ein Klient der Drogenberatungsstelle „Mit Jugend gegen Drogen e.V. berichtete über seine Drogenkariere und seinen erfolgreichen Therapieverlauf und regte damit eine sehr angeregte und emotionale Diskussion an. - 43 - Ziel: Das Ziel der Aktion war es auf die steigenden Zahlen der Kinder- und Jugendlichen aufmerksam zu machen, welche im Jahr 2012 im stark alkoholisierten Zustand bis hin zum Komasaufen ins Wormser Klinikum eingeliefert worden sind. Frau Kirst (Suchtprävention) veranschaulichte diesen Tatbestand, in dem Sie stellvertretend für die 79 Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, welche 2012 mit Komasaufen ins Klinikum eingeliefert worden sind, 79 Personen im Kinosaal aufstehen ließ. Resümee: Die geplante Kinoaktion war eine rundum gelungene Aktion welche sehr großen Anklang bei den Wormser Kindern und Jugendlichen fand. Der Kinosaal war komplett mit Jugendlichen aus den umliegenden Schulen und sozialen Jugendhilfeeinrichtungen ausgebucht und hinterließ durch die eindrucksvolle Schilderung eines betroffenen trockenen Klienten der Suchtberatungsstelle sowie die kompetente Beratung der Fachleute des Regionalen Arbeitskreises für Suchtprävention einen sehr nachhaltigen Eindruck bei den Jugendlichen. Aufgrund des Erfolges der Aktion wird im nächsten Jahr 2014 wieder eine Filmaktion zum Thema Kinder suchtkranker Eltern angestrebt. Kooperationspartner der Kinoaktion im Mai unter dem Motto „Mach Dir nix vor!“ • • • • • • • Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke und Angehörige Caritasverband Worms Jugend- und Drogenberatung „Mit Jugend gegen Drogen“ e.V. Worms Blaues Kreuz Worms Ebwo Worms Kinowelt Worms LZG Mainz Ansprechpartner: Susann Kirst (Fachkraft für Suchtprävention) Psychosoziale Beratungs und Behandlungsstelle Caritasverband e. V. Worms Gießenstr. 2 67547 Worms Tel: 06241 20617 -33 e-mail: [email protected] - 44 - Herzogstr.13 Zweibrücken 06332/871-578-564-565 Fax: 06332/871-579 [email protected] Prävention Drogenhilfe, Herzogstr.13, 66482 Zweibrücken Dokumentation der Fachstelle Prävention Zweibrücken Nichtraucheraktion im Evangelischen Krankenhaus im Rahmen der Herzwoche Ziel der Veranstaltungsreihe: Niedrigschwellige Aktion zur Sensibilisierung von Jugendlichen und Erwachsenen zum Thema Nichtrauchen Kooperation: Evangelisches Krankenhaus Zweibrücken und Stadtjugendpflege Teilnehmer und Teilnehmerinnen: Besucher und Besucher sowie Patienten und Personal des Krankenhauses Schüler der HWRS, die an einem Nichtrauchervortrag teilnahmen Insgesamt etwa 150 Personen über den Tag verteilt Dauer: Eintägig Inhaltliche Ausgestaltung: 1. Aufstellen von übergroßen Pappzigaretten im Foyer des Evangelischen Krankenhauses, beschriftet mit humorvollen Slogans angelehnt an gängige Werbesprüche: Besucher und Besucherinnen mussten daran vorbeilaufen. Slogans waren: - Guten Freunden gibt man ein Kippchen - Krebs: 3-2-1- meins! - Bist du zu stark, bin ich zu schwach! - Rauchen macht die Lunge froh und den Atem ebenso. - We love to pain you 2. Austeilen von zuckerfreien Lutschpastillen an die Leute, die sich einen Nichtraucherspruch überlegten und ihn auf die Pastillendosen draufschrieben. Ideen hatten wir auf einer Moderationstafel angebracht. - 45 - Fazit: Die Aktion war sehr erfolgreich. Viele Besucher und auch Jugendliche lobten die Aktion und nahmen beschriftete Pastillendosen für Bekannte und Freunde mit! Es entwickelten sich einige Gespräche zum Thema Nichtrauchen vor allem bei Personal und Patienten. Die gleiche Aktion werden wir beim Tag der Offenen Tür an der Berufsbildenden Schule durchführen. Karin Bieg/Fachstelle Prävention im Januar 2014 - 46 - - 47 - Konzeptionelle Rahmenbedingungen Die Fachkräfte für Suchtprävention in Rheinland-Pfalz Stand: 08. April 2013 - 48 - Suchtprävention wird heute als Teilbereich allgemeiner Gesundheitsförderung verstanden. „Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit; ist seelisches, körperliches und geistiges Wohlbefinden“ (1986 Ottawa-Charta – WHO-Festlegung) Die Suchtvorbeugung stellt einen lebenslangen, ganzheitlichen Prozess dar, der eingebettet ist in die Bemühungen für ein sinnvolles, gesundes Leben. Ziel aktueller Suchtprävention ist die Förderung von sozialen und emotionalen Kompetenzen und die Verringerung und Beseitigung ungünstiger Lebensumstände. Nach diesem Verständnis ist die Suchtprävention eine gesellschaftliche Querschnittsaufgabe, die sich personalkommunikativer und an Strukturen ansetzender Konzepte bedient, um Suchtentwicklung vorzugbeugen und somit langfristig Folgekosten von Suchterkrankungen zu reduzieren. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass es in der Suchtprävention zwei Ansätze gibt: Zum einen präventive Maßnahmen, die auf das Verhalten von Menschen ausgerichtet sind, zum anderen Interventionen, die auf die Beeinflussung gesellschaftlicher Strukturen zielen. Erfolgreiche Suchtprävention kann nur durch eine Mischung von Strategien erreicht werden. Die verschiedenen Strategien sind in ihrer Bedeutung als gleichwertig anzusehen. Die Verhaltens- und Verhältnisprävention sollten sich ergänzen. Sie orientieren sich an den Begrifflichkeiten, universelle, selektive und indizierte Prävention. Vernetzung, Kooperation und Nachhaltigkeit Entscheidend für erfolgreiche Prävention ist die prozesshafte, langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit mit Institutionen, Organisationen, Kirchen, Vereinen, Bildungseinrichtungen, Betrieben, Ehrenamtlichen, Verwaltungen, politischen Gremien und Einrichtungen des Gesundheitswesens. Für eine gute Kooperationsarbeit ist es wichtig intensive Beziehungen aufzubauen und kontinuierlich weiter zu entwickeln, wie u. a. bei den Regionalen Arbeitskreisen Suchtprävention. Alle Tätigkeiten und Aktionen der Fachkräfte werden einer Qualitätskontrolle in Form eines einheitlichen Dokumentationssystems unterzogen. Ziel ist die Entwicklung eines gemeinsamen Präventions-verständnis zwischen den verschiedenen Institutionen. Des Weiteren werden beispielhaft Präventionsmaßnahmen der Präventionsfachkräfte in der jährlichen Dokumentation veröffentlicht. Alle drei Jahre erfolgt eine Überprüfung des Konzeptes und der Organisationsstruktur der Präventionsfachkräfte. Die Organisationsstruktur der Präventionsfachkräfte stellt sich wie folgt dar: • Zweimal im Jahr Vollversammlung: Mitglieder des Gremiums sind die Präventionsfachkräfte aller verschiedenen Träger. Die Leitung obliegt dem Sprecherrat (zwei gewählte Mitglieder aus der Vollversammlung plus ein Vertreter aus der Landesstelle für Suchtfragen) • Universelle Prävention beinhaltet Maßnahmen, die sich entweder an die Allgemeinbevölkerung oder nur an Teilgruppen wenden, um künftige Problemlagen zu verhindern. Dazu gehören Programme zur Reflektion von Konsumverhalten bzw. einstellung, zur Förderung von Lebenskompetenzen oder massenmediale Kampagnen. - 49 - • Selektive Prävention richtet sich an Gruppen mit spezifischen Risikomerkmalen und eine damit verbundene spätere Suchtproblematik (z.B. Schulprobleme, Aufwachsen in suchtbelasteten Familien). Diese Interventionen zielen auf die Verhinderung des Suchtmittelkonsums durch Stärkung von Schutzfaktoren, wie Selbstwertgefühl und Problemlösungsstrategien, sowie Unterstützung im richtigen Umgang mit Risikofaktoren. • Indizierte Prävention richtet sich an Personen die bereits ein Risikoverhalten etabliert haben, einem erhöhten Suchtrisiko ausgesetzt sind, aber noch keine Abhängigkeitssymptome aufweisen (z.B. Jugendliche oder junge Erwachsene, die am Wochenende wiederholt exzessiv Alkohol trinken). Schwerpunkte der Arbeit der Präventionsfachkräfte sind: 1) Angebote an Zielgruppen • Altersspezifische suchtpräventive Maßnahmen zur Erweiterung der emotionalen und sozialen Handlungskompetenz • Suchtpräventive Projekte, zum Teil geschlechts-spezifische, setzen ursachenbezogen an den Problemen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an, um einem Einstieg in die Sucht entgegen zu wirken • Veranstaltungen mit suchtgefährdeten Jugendlichen führen außerdem zu einer Reduzierung von Schwellenängsten und erhöhen die Akzeptanz von Hilfsangeboten wie z.B. Suchtberatung 2) Arbeit mit MultiplikatorInnen • Zusammenarbeit mit Fachkräften im Elementarbereich • Unterstützung und Begleitung von Lehrkräften, Fachkräften der Schulsozialarbeit und Schülermultiplikatoren in der suchtpräventiven Arbeit • Arbeit mit Eltern und Elternvertretungen • Angebote der Erwachsenenbildung und Kooperation mit Vertretern in der Gesundheitsförderung • Kooperation mit Fachkräften in der Jugendpflege, Jugendhilfe und Jugendarbeit • Kooperation mit Ehrenamtlichen z. B. Trainern, Jugendleitern, Betreuern, Verantwortlichen in Jugendparlamenten sowie der Suchtselbsthilfe. • Einbindung von Unternehmen und Angebote in betrieblicher Suchtprävention 3) Strukturelle Prävention • Berücksichtigung und Förderung des Lebensumfeldes von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (z.B. Familie, Schule, Freizeit) • Bildung von Kooperationsnetzwerken und Durchführung gemeinsamer Projekte • Stärkung unmittelbarer sozialer Stützsysteme • Sensibilisierung des öffentlichen Bewusstseins, auch auf politischer Ebene, für die Entwicklung von Abhängigkeitserkrankungen und deren Folgen • Initiativen zur Einhaltung des Jugendschutzes • Entwicklung massenkommunikativer Präventionsmaßnahmen • Fundraising und Sponsoring zur Finanzierung von Projekten und Veranstaltungen • Homegroup: Regionale Zusammenschlüsse von Präventionsfachkräften, die lernorientierten und intervisorischen Charakter haben und maximal viermal im Jahr tagen. - 50 - • Themenspezifische und projektspezifische Arbeitsgruppen (z.B. AG Rauchfrei, AG Kinder aus suchtbelasteten Familien, AG Konzept) • Kooperation mit der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz (LZG) und das Angebot landesweiter Projekte wie „MOtivierende KurzinterVEntion (MOVE)“, „Selbst-kontrolltraining (SKOLL)“, „Hilfe, mein Kind pubertiert“, „FamTische“, „SchülerMultiplikatorenSeminar“, „Förderung des Nichtrauchens“, „Kinder aus suchtbelasteten Familien“, „Frühintervention bei erstauffälligen Drogen- und Alkoholkonsumenten (FreD)“ Informationen, Adressen und Angebote finden sich auf folgenden Internetseiten: Landesstelle für Suchtfragen Rheinland Pfalz:: www.sucht-rlp.de Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V.: www.lzg-rlp.de Vernetzungsportal zur Suchtprävention: www.prevnet.de Präventionsfachkräfte in Rheinland-Pfalz: ■ Dirk Bernsdorff, Diak. Werk Altenkirchen, Tel. 02681/800846, [email protected] ■ Ursula Pich/Martina L. Miedreich, Jugend- u. Drogenberatungsstelle Alzey Tel. 06731/1372, [email protected] ■ Melanie Eckstein, Haus der Diakonie Bad Dürkheim, Tel. 06322/9418-0, [email protected] ■ Heinz-Jürgen Menche Fachstelle für Suchtprävention, Caritasverband Bad Kreuznach Tel. 0671/838280, [email protected] ■ Gerd Aehnlich, Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V., Bad Neuenahr –Ahrweiler, Tel. 02641/759880, [email protected] ■ Christian Haacke, Suchtprävention, caritas-zentrum St. Elisabeth Bingen, Tel. 06721/917732, [email protected] ■ Josef Fuchs, Caritasverband Bitburg, Tel. 06561/96710, [email protected] ■ Heike Ochsenreither, Suchtprävention, Haus der Diakonie Frankenthal, Tel. 06233/22266, [email protected] ■ Daniel Fauth, Sucht- und Jugendberatung Ingelheim, Tel. 06132/622002-11, [email protected] ■ Gerd Laub, Drogenhilfe Release Kaiserslautern, Tel. 0631/64575, [email protected] ■ Anita Korfmann KV Donnersbergkreis, Kreisjugendamt Kirchheimbolanden, Tel. 06352/710277, [email protected] - 51 - ■ Anja Baumann, Evang. Heimstiftung Pfalz, Fachstelle Sucht Landau, Fachdienst Prävention, Tel. 06341/995267-12, [email protected] ■ Anette Schilling, Fachstelle Suchtprävention, Haus der Diakonie Ludwigshafen, Tel. 0621/5204454, [email protected] ■ Verena von Hornhardt, Dezernat Soziales, Integration und Sport Ludwigshafen, Tel. 0621/5043661, [email protected] ■ Niko Blug, Beratungszentrum Oppenheim, Diakonisches Werk Mainz-Bingen, Tel.: 06133/57899-16, [email protected] ■ Matthias Möndel, Gaby Hoffmann ,Fachstelle Sucht, Fachdienst Prävention, Neustadt, Tel. 06321/927498-13, [email protected] ■ Martina Knapp/Kirsten Hoffmann-Ley/Lisa Seibert-Atkins/Stefanie Fischer, CV Neuwied, Tel. 02631/987560, [email protected] ■ Lena Amin, Psychosoziale Beratungsstelle Reling Nieder-Olm, Tel. 06136/922280, [email protected] ■ Kerstin Schreiner/Peter Reuter, Diak. Werk Oppenheim, Tel. 06133/5791-14, [email protected] ■ Reiner Kuhmann, Diak. Werk Westerburg, Tel. 02663/943031, [email protected] ■ Claudia Engler, Suchtberatung, Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V., Tel. 06571/9155-20, [email protected] ■ Susann Kirst, PSBB Caritasverband Worms, Tel. 06241/20617-0, [email protected] ■ Karin Bieg, Drogenhilfe Zweibrücken Tel. 06332/871578, [email protected] - 52 - - 53 - Impressum Herausgeber: Fachkräfte für Suchtprävention Rheinland-Pfalz Redaktion und Layout: Claudia Engler Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. - 54 - - 55 -