Hochschule - Technische Hochschule Brandenburg
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ISSN 0946-8285 Jahrgang 12 Januar 2005 Nr. 1 / 2005 Zeitschrift der Fachhochschule Brandenburg Studentisches Dampfmobil Havelkönigin im Hörsaal Erste Biervorlesung Brennstoffzellenauto im Test Anzeigen 2 INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Auftakt Hochschule Interview mit neuem Senatsvorsitzenden Prof. Schröder ....... 6 Interview mit neuem Vizepräsidenten Prof. Hoier ................... 7 Innovations-Preis zum dritten Mal verliehen ........................... 9 FH Brandenburg unterstützt Junioren-WM im Rudern .......... 13 Fragebogen Prof. Franz und Prof. Stark ............................... 27 Immatrikulationsfeier und Auszeichnung von Absolventen ... 28 Workshop „www.brb“ für kleine und mittlere Unternehmen ... 28 3. Regionalwettbewerb der FIRST-LEGO League ................ 29 Zwei neue Projektgruppen: Campus-TV und Hochschulball . 29 Feuchtfröhliche Stimmung bei der Biervorlesung .................. 30 Studierende / Alumni Maschinenbauer konstruieren und fertigen Dampfmobil ......... 5 Brennstoffzellenauto von DaimlerChrysler getestet ................ 8 Havelrundfahrt und polnischer Abend ................................... 10 Interview mit Havelkönigin Maylie Sontag ............................. 24 Birgit Silkenstedt erlebte die Anfänge der FHB ..................... 25 Gründer Holger Matho ist seit vier Jahren erfolgreicher Unternehmer . 4 Neues vom Existenzgründernetzwerk BEGiN ...................... 14 International Jahrestagung des internationalen Netzwerks PRIME ........... 11 Internationales E-Learning-Projekt ....................................... 11 Auslandssemester in Indonesien und Indien ........................ 18 Recherche in Namibia .......................................................... 19 Praktikumsmöglichkeit in chinesischer Metropole ................ 23 Wissenschaft 2. Workshop zum BürgerServiceNetz ................................... 12 Dr.-Ing. Thomas Götze und das „Abenteuer Promotion“ ....... 16 Roboter-Plattform RCUBE international präsentiert ............. 18 Thermographie-Tagung in Las Vegas ................................... 20 9. Multimedia-Tag zum „Ubiquitous Computing“ ................... 21 Machbarkeitsstudie für Krankenhaus-Logistikzentrum ......... 22 Fachbuch zur Mitarbeiterorientierung in Krankenhäusern .... 26 INFOCUS Januar 2005 / Nr. 1 / 12. Jahrgang Herausgeber: Der Präsident der Fachhochschule Brandenburg Prof. Dr. rer. pol. Rainer Janisch Redaktion, Anzeigen, Layout: Stefan Parsch (V.i.S.d.P.) Mitarbeit: Alle genannten Autoren und Fotografen Titelfoto: Nico Roßwinkel Druck: Druckerei Pietsch, Grebs Auflage: 1 500 Exemplare Anschrift: Fachhochschule Brandenburg Magdeburger Straße 50 14770 Brandenburg an der Havel Postanschrift: Postfach 2132 14737 Brandenburg a. d. H. Telefon: (03381) 355-0 Telefax: (03381) 355-199 E-Mail: [email protected] INFOCUS ist die Zeitschrift der Fachhochschule Brandenburg. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Beiträge werden nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr veröffentlicht. Die Redaktion behält sich Kürzungen von unaufgefordert eingereichten Beiträgen vor. Nachdruck einzelner Artikel gegen Belegexemplar gestattet. Impressum Rubriken Personalien ........................................................................... 12 Chronik September bis Dezember 2004 ............................... 17 Editorial Inhalt Foto: Wildgrube Wildgrube Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2004 ist gerade zu Ende gegangen und diese Zeit eröffnet uns die besondere Chance, zurückzuschauen und für das kommende Jahr unsere Erwartungen zu formulieren. So war das vergangene Jahr für die Fachhochschule Brandenburg im Bereich der Studierendenentwicklung (hier ist mit ca. 600 Studienanfängern / Studienjahr die maximale Aufnahmekapazität erreicht) sowie mit der Weiterführung der Baumaßnahmen am dringend benötigten großen Hörsaal und der Renovierung der Sporthalle von positiven Entwicklungen gekennzeichnet. Im Bereich Forschung und Entwicklung, und damit auch in der Drittmitteleinwerbung, haben wir das Niveau des Vorjahres überschritten. Viele Professoren und Wissenschaftliche Mitarbeiter konnten auf nationalen und internationalen Konferenzen ihre Arbeiten vorstellen. Positiv ist auch hervorzuheben, dass die Landesregierung die Technologie- und InnovationsBeratungsStelle (TIBS) weiterhin finanziell unterstützt und die Hochschule somit ihre wichtige Funktion in der regionalen Wirtschaftsentwicklung in den kommenden zwei Jahren erhalten und ausbauen kann. Trotz dieser positiven Entwicklungen hält das Jahr 2005 neue und schwierige finanzielle Aufgaben für uns bereit. So müssen die Organisationsentwicklung in unserer Hochschule weiter voran gebracht und die Anbindung unserer Aktivitäten in Lehre und Forschung bei unseren Partnern im In- und Ausland optimiert werden. Zudem müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, um unsere personelle und finanzielle Situation zu verbessern. Das Jahr 2004 war ein gutes Jahr, dank der Leistungsbereitschaft aller Kolleginnen und Kollegen. Warum also sollte das Jahr 2005 trotz einer sehr rauen See nicht wieder erfolgreich werden? Ich wünsche allen ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2005. Prof. Dr. rer. pol. Rainer Janisch Präsident der Fachhochschule Brandenburg INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 3 Gründer „Die Firma platzt aus allen Nähten“ FHB-Absolvent Holger Matho hat Unternehmerpreis der Stadt erhalten mit dem Ziel, ein Echtzeitbetriebssystem aufzubauen. Zwei Monate nach der Firmengründung stellte Matho mit Mathias Haase, ebenfalls FHB-Absolvent, seinen ersten Mitarbeiter ein. Die Firmengründung wäre jedoch ohne eine Person nicht zu Stande gekommen: Uwe Maiberg hatte Mathos Diplomarbeit betreut und unterstützte ihn als Mentor beim Weg in die Selbstständigkeit. Mit seiner Hilfe und der eines Steuerberaters bekam Matho auch die betriebswirtschaftliche Seite seines Unternehmens in Am 1. Juli 2000 gründete Holden Griff. Maiberg ist Geschäftsger Matho die Firma „COMplus führer der COMplus Service Automation GmbH“, deren GeGmbH, mit der Mathos Firma bis schäftsführer er bis heute ist. Der heute eng zusammenarbeitet. Weg dorthin war jedoch verDie Produktpalette von COMschlungen, nicht zuletzt aufgrund plus Automation ist inzwischen des Mauerfalls. 1986 begann Mabreit gefächert: Automation von tho eine Lehre als Elektromonteur beim Stahl- und Walzwerk Bran- Holger Mathos Firma COMplus Automation GmbH ist im Branden- Industrie- und ProduktionsanlaFoto: Parsch gen mit Hard- und Softwaredenburg. Nach der Ableistung des burger Stadtteil Kirchmöser angesiedelt. lösungen, Energiemanagement (namhafte sehr wichtig. Nach dem Abschluss wurde Grundwehrdienstes arbeitete er beim Kunden wie Dr. Oetker oder Telekom), ITer bei der Firma COMplus Digital in KirchElektrostahlwerk. Sein Ziel war ein IngeKomplettlösungen, Produktion und Vermöser als Projektingenieur eingestellt. Man nieurstudium, doch die Verwerfungen der marktung von Neuentwicklungen. Letzteres kannte ihn dort schon durch Praktikum und Wendezeit machten ihm einen Strich durch betrifft ein Projekt des Fachbereichs InforDiplomarbeit. Seine Aufgabe war es, Entdie Rechnung. Deshalb ließ er sich ab matik und Medien der FH Brandenburg: wicklungen im Bereich Automation und 1991 erst einmal von der IHK zum Fachdas Aksen-Board des „RCUBE“, einer inSoftwareentwicklung für die Industrie vorarbeiter für Informationstechnik ausbilden telligente Roboterplattform für sehende anzutreiben, denn das Unternehmen war ließ. Mit der Gründung der FH Brandenautonome Systeme. Complus Automation zuvor mehr auf Verwaltung und öffentlichen burg bot sich dann jedoch die Gelegenheit: war schon an der Entwicklung beteiligt, da Dienst ausgerichtet. 1993 nahm er das Studium der Elektro- und lag der Produktions- und VermarktungsIm Jahr 2000 wurde das Unternehmen Kommunikationstechnik auf. vertrag mit der Hochschule nahe. COMplus Digital neu strukturiert und HolSein Studium schloss Holger Matho in Auch auf anderem Gebiet kooperiert ger Matho sah sich vor die Wahl gestellt: der Regelstudienzeit ab: „Ich war fachlich Holger Matho mit seiner früheren StudienAusgründen und Verantwortung übernehschon recht fit und wollte dann auch mal stätte: Für ein Projekt namens „Moradia“ men oder den Standort Brandenburg verfertig werden.“ Bis heute ist ihm die Ziel(Mobile Radio-Datenkommunikation für lassen. Er entschied sich für das Risiko und strebigkeit der Studenten, die beispielsweiindustrielle Anwendungen) arbeitet er mit die Heimatstadt: Die COMplus Automation se in seiner Firma ein Praktikum machen, Prof. Dr. Bernhard Hoier in einem DrittmitGmbH entstand. telprojekt zusammen. Einer seiner MitarDurch die fast beiter, Stefan Meyer, arbeitet sogar ständig dreijährige Tätigkeit in FHB-Labors. Anwendung könnte Moauf seinem Fachgeradia vielleicht beim Geoforschungsinstitut biet hatte Matho Potsdam finden; so könnte mit Hilfe von nicht nur solide Schallwellen eine Art ComputertomograKenntnisse, son* immer volles Programm in 8 Kinosälen phie eines Berges oder von Erdschichten dern auch wichtige erstellt werden. Kontakte. So hatte Kinobistro * Zunächst aber steht Mathos Firma eine er gleich in der * CineClub für Mitglieder geographische Veränderung bevor: ein Startphase einen Umzug in ein größeres Gebäude, wiedeAuftrag des Fraun* ca. 1000 freie Parkplätze im gesamten rum in Kirchmöser. „Wir platzen hier aus hofer Instituts MagBrandenburger Einkaufszentrum allen Nähten“, sagt Holger Matho über deburg: Er sollte seine acht Mitarbeiter zählende Firma. Und eine Testumgebung Kartenreservierung & Programminfo unter zur Messung von dieser Indikator für ein gesundes Wachs03381/201430 oder www.movietown-wust.de Programmzyklus- tum ist noch mehr wert als ein Unternehmerpreis. zeiten entwickeln Stefan Parsch Der Schritt in die Selbstständigkeit hat sich für Holger Matho gelohnt. Im November 2004 erhielt der FHB-Absolvent den Unternehmerpreis der Stadt Brandenburg, der anhand von Kriterien wie Entwicklung der Beschäftigtenzahl und des Umsatzes in den vergangenen drei Jahren, Ausbildung und überregionaler Absatz vergeben wird. „Im Nachhinein war die Firmengründung schon ein bisschen blauäugig“, sagt Matho. Aber der Erfolg gibt ihm heute Recht. 4 INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Studierende Studenten machten mächtig Dampf Maschinenbauer beließen es nicht bei der Konstruktion eines Mobils Im Rahmen der Vorlesung „Entwerfen und Gestalten“ bei Prof. Dr. Franz-Henning Schröder erhielten die Maschinenbaustudenten der Fachrichtung Produktentwicklung im 6. Semester die Aufgabe, ein Dampfmobil zu entwerfen. Zuerst erschien es ihnen etwas unzeitgemäß, im Zeitalter von Brennstoffzelle und Solarenergie, eine Dampfmaschine zu bauen. Doch spätestens nach den ersten Vorüberlegungen und Konzeptentwürfen wurde ihnen der Umfang der Projektarbeit deutlich. Ein Bericht von Matthias Petersen und Harald Schult. Es sollte mit möglichst geringem finanziellen Aufwand, ein fahrbares Dampfmobil entwickelt und in der Werkstatt der FH gefertigt werden. Da sich die Aufgabe als sehr umfangreich herausstellte, hatten sich die elf angehenden Produktentwickler in vier Gruppen aufgeteilt. Somit war gewährleistet, dass die einzelnen Baugruppen parallel entworfen und realisiert werden konnten. Nachdem die ersten Konzepte erstellt waren, wurden umfangreiche Berechnungen zur Auslegung der Komponenten durchgeführt. Die Konstruktion und Simulation des Dampfmobils erfolgte mit dem 3D-Tool „Inventor 8“. Mit Hilfe dieses Programms lassen sich 3-D Modelle realitätsgetreu erzeugen und Funktionsabläufe simulieren. So können schon während der Konstruktionsphase Probleme erkannt und behoben werden. Nachdem die ersten Konstruktionszeichnungen zur Fertigung in die Werkstatt gegeben wurden, dachten wir die Entwurfsphase sei abgeschlossen. Doch das Werkstattteam der FH wies uns des Öfteren darauf hin, dass die Fertigung der Baugruppen nicht wie von uns geplant umgesetzt werden konnte. Die Probleme reichten von fehlenden Bemassungen bis hin zu nicht realisierbaren Passungen. Hier wurde uns erstmals deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit von Konstruktion und Fertigung ist. Denn beim Entwerfen ist man sich oft nicht im Klaren, welcher Fertigungsaufwand in den einzelnen Bauteilen steckt. Auf diese Weise wurde uns die Bedeutung des Konstrukteursgrundsatzes: „So einfach wie möglich“ mehr als bewusst. Es gingen mehrere Wochen ins Land, bis endlich alle Teile gefertigt, zusammengebaut und ein erster Test mit Druckluft erfolgen konnte. Anfang November war es dann endlich soweit, die Jungfernfahrt stand bevor. Voller Erwartungen Die Produktentwickler des Jahrgangs 2001 und Konstrukteure des Dampfmobils (v. l.): Andreas Metzen, Klaus Pfeiffer, Mariano Arnold, Michel Heuwinkel, Harald Schult, Andreas Jurczyk, Mathias Triebel, Matthias Petersen, Oliver Duwe, David Nahrun. Auf dem Bild fehlen: Matthias Kolberg und Christian Wetzel. Fotos (3): Petersen versammelten sich alle Beteiligten in der Werkstatt der FH. Doch die Probefahrt endete bevor sie eigentlich begonnen hatte. Es stellte sich heraus, dass die Luftzufuhr für den Brennstoff nicht ausreichend bemessen war, so dass die Flamme immer wieder erlosch. Doch von dieser Enttäuschung ließen wir uns nicht einschüchtern und begannen sofort durch konstruktive Änderungen das Problem zu lösen. So wurde u. a. die Luftzufuhr durch eine verbesserte Aufnahme für den Trockenbrennstoff optimiert und mittels Hitzeschutzblech der Motor vor zu starker Erwärmung geschützt. Eine weitere Optimierung sollte durch eine veränderte Materialauswahl von Kolben und Zylinder erfolgen, welche einen geringeren Reibungswiderstand zur Folge hatte. Nachdem die Änderungen umgesetzt wurden, stand einer erneuten Probefahrt nichts mehr im Wege. Da auch andere Professoren und Mitarbeiter der FH Interesse an unserem Projekt zeigten, war die Werkstatt am 9. November 2004 sehr gut besucht. Als der Kessel befüllt und der Brennstoff entzündet, war die Anspannung groß. Alle schauten wie gebannt auf das Manometer, das den Kesseldruck anzeigte. Als der Druck fast 2 bar betrug, setzte sich unser Dampfmobil unter dem Beifall aller Anwesenden in Bewegung. Uns allen fiel ein Stein vom Herzen, als wir sahen, dass sich die vielen Anstrengungen gelohnt hatten. Anhand dieses Projektes wurde uns sehr deutlich, dass Theorie und Praxis unmittelbar zusammen gehören. Unser besonderer Dank gilt den Mitarbeitern der Werkstatt, die entscheidend zum Erfolg des Dampfmobils beigetragen haben. INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 5 Hochschule Konstruktiv zusammenarbeiten Prof. Dr. Franz-Henning Schröder über sein Amt als Senatsvorsitzender Am 13. Oktober wählte der Senat der FH Brandenburg Prof. Dr. Franz-Henning Schröder zu seinem Vorsitzende. Schröder ist Professor für Maschinenbau, Konstruktion / CAD und Maschinenelemente im Fachbereich Technik. Zu seiner Stellvertreterin wurde Prof. Dr. Barbara Wiesner gewählt; sie ist Professorin für Datensicherheitstechnik im Fachbereich Informatik und Medien. Mit dem neuen Senatsvorsitzenden sprach Stefan Parsch. INFOCUS: Wie sehen Sie die Arbeit des letzten Senats? Prof. Schröder: Die Arbeit der letzten Senate war vor allem dadurch bestimmt, die Aufgaben und die Position zu finden, die dem Senat durch die Neufassung des Hochschulgesetzes zugewiesen wurde. Der letzte Senat hat dabei besonders drei Aspekte herausgearbeitet, die auch die weitere Tätigkeit des jetzigen Senats stark bestimmen wird: Das Recht zur Denomination, also zur inhaltlichen Zuweisung von Professorenstellen, basierend auf den Vorschlägen der Fachbereiche und des Präsidenten, das Recht auf umfassende Information und die Möglichkeit, sich bei der Außenwirkung positiv aufstellen zu können. In diesem Zusammenhang sind z. B. das Treffen der Senatsvorsitzenden an unserer Hochschule, der Besuch der Ministerin zur 100. Sitzung und die Weihnachtsempfänge des Senats zu nennen. INFOCUS: Wie sehen Sie selbst die Arbeit dieses Gremiums? Prof. Schröder: Ich halte die Wahl solcher Gremien, etwa auch der Fachbereichsräte, als Organe der Selbstverwaltung für sehr wichtig. Diese Aufgaben auf Zeit sind für mich auch mit der Pflicht verbunden, mich einzubringen, die Demokratie zu leben. Da- 6 einen gemeinsamen Neufür will ich mich stark einjahrsempfang mit dem setzen und in dieser HinPräsidium geben. sicht die Arbeit des letzten INFOCUS: Welches TheSenats fortsetzen. Gleichma liegt Ihnen persönlich zeitig werde ich mich als denn besonders am HerSenatsvorsitzender bezen? sonders um eine koopeProf. Schröder: Die Quarative Zusammenarbeit lität der Lehre. Ich finde, mit dem Präsidenten bewir müssen uns daran mühen, um so optimale messen lassen, wie unseErgebnisse für die Hochre Lehre von den Studieschule als Ganzes erzierenden beurteilt wird. Zulen zu können. Ich denke, gleich müssen wir dafür wir haben da schon zu eisorgen, deren Studierfänem passenden Stil gehigkeit zu erhöhen. Es funden miteinander umgeht um Arbeitstechniken zugehen. Ferner möchte für ein erfolgreiches Stuich, dass die Senatssit- Prof. Dr. Franz-Henning Schröder dium: Was bedeutet studieren? Wie teile ich zungen einen effizienten und konstruktiven meinen Tag ein, wann sind meine LeisCharakter haben, was man auch durch eine tungshöhepunkte? Wie bereite ich eine Vergute Sitzungsvorbereitung erreichen kann. anstaltung nach und eine Prüfung vor? Die Das bedeutet jedoch nicht, Entscheidungen taktische Einstellung zum Studium ist entvorwegzunehmen. Es geht um ein vernünfscheidend für den Erfolg, ebenso wie die tiges Zeitmanagement in den Sitzungen bestmögliche Form der Ausbildung, denn und um sachbezogene Auseinandersetdazu gehören nicht nur gute Labore. Die zung mit den Tagesordnungspunkten. Qualitätsstandards müssen verbessert werINFOCUS: Womit wird sich der Senat in der den, das gilt auch im Hinblick auf die Bakommenden Zeit befassen müssen? chelor- und Master-Studiengänge: Hier dürProf. Schröder: Es zeichnet sich schon fen wir nichts überstürzen, müssen die zu jetzt ab, dass die Bachelor-/Master-Probleregelnden Dinge mit Bedacht festlegen, damatik, der neue Hochschulentwicklungsmit wir hinterher keine Qualitätsmängel zu plan und die neue Besoldungsstruktur für beklagen haben und die BachelorabsolvenProfessoren die beherrschenden Themen ten keine Schmalspurdiplomanden werden. sein werden. Da werden wir viel Arbeit hinAuch der Master muss gründlich erarbeitet ein stecken müssen, aber ich bin zuversein, damit die Absolventen auch die Mögsichtlich, dass wir das in einer kooperativen lichkeit zur Promotion haben. Das kann der Sitzungsleitung mit meiner Stellvertreterin, Senat - und erst recht der SenatsvorsitzenFrau Prof. Wiesner, bewältigen werden. de - nicht alleine regeln. Darum bitte ich alle Und natürlich, wie gesagt, in ZusammenBeteiligten um eine konstruktive Zusamarbeit mit der Hochschulleitung. Als sichtbamenarbeit zu Gunsten der Ausbildungsres Zeichen der Kooperation wird es im qualität an unserer Hochschule. Anschluss an die Senatssitzung im Januar INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Hochschule „Ich habe viel Geduld!“ Neuer Vizepräsident: Prof. Dr. Bernhard Hoier Ein bisschen war es wie mit der Jungfrau und dem Kind: Knapp zwei Monate vor seiner Wahl zum Vizepräsidenten für Lehre und Studium ist Prof. Dr. Bernhard Hoier, Professor für Kommunikationstechnik im Fachbereich Technik, überhaupt erst gefragt worden, ob er sich zur Wahl stellen wolle. Nach kurzer Bedenkzeit erklärte er sich bereit und wurde im Senat - bei einer Enthaltung - einstimmig gewählt. Stefan Parsch sprach mit ihm über sein neues Amt. INFOCUS: Weshalb haben Sie sich für das Amt des Vizepräsidenten der FH Brandenburg zur Wahl gestellt? Prof. Hoier: Es ist etwas Neues für mich, denn bisher hatte ich an dieser Hochschule noch keine Leitungsfunktion inne. Dafür habe ich jetzt zehn Jahre lang den Bereich Kommunikationstechnik mit aufgebaut, aber jetzt ist ein Tapetenwechsel, eine andere Blickrichtung eine willkommene Sache. Ich denke, dass mich diese Aufgabe auch weiterbringt, weil ich auch mit Problemen, die die ganze Hochschule betreffen, konfrontiert werde. INFOCUS: Welche Themen werden die Schwerpunkte in Ihrer Amtszeit sein? Prof. Hoier: Mit Sicherheit der BolognaProzess, der für uns im Wesentlichen die Umstellung auf Bachelor- und MasterStudiengänge bedeutet. Das müssen zwar die Fachbereiche bewerkstelligen, doch ich kann vielleicht als Moderator wirken und zum Erfahrungsaustausch zwischen den Fachbereichen beitragen. Mir ist es wichtig, dass wir nicht alle Studiengänge über einen Kamm scheren. So kann für die ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge auch ein siebensemestriges Bachelor-Angebot in Frage kommen. Besonders bedeutsam für unsere Hochschule ist zudem, dass wir qualifizierte Master-Studiengänge erhalten. Denn wenn wir nur noch Bachelor-Abschlüsse hätten, gäbe es kaum einen Unterschied zur nicht-akademischen Berufsausbildung, die ja auch drei Jahre dauert. INFOCUS: Wann wird die Umstellung der Abschlüsse an der FH Brandenburg abgeschlossen sein? Prof. Hoier: Bisher haben wir ja nur kleinere Bachelor- und Master-Studiengänge realisiert, bei den Hauptstudienangeboten steht uns die Umstellung noch bevor. Ich wünsche mir eine Übergangsphase, in der Diplom- und Bachelor- / Master-Studiengänge befristet parallel angeboten werden. Ich denke, ab dem Jahr 2006 wird es zahlreiche Startphasen geben. INFOCUS: Haben Sie auch eine Vision oder ein großes Ziel, das Sie bis zum Ende Ihrer Amtszeit erreichen wollen? Prof. Hoier: Visionen sind nicht meine Sache, ich türme lieber viele kleine Projekte auf, bis etwas Größeres entsteht. Natürlich habe ich Ziele. Ich möchte etwa erreichen, dass die Studierendenzahlen unserer Hochschule so stabilisiert werden, dass sie bei geringeren Zahlen von Schulabgängern, die ja absehbar sind, nicht massiv einbrechen. Deshalb halte ich auch Schulkooperationen für sehr sinnvoll. Wir sollten möglichst viele potenzielle Studenten frühzeitig an die Hochschule binden. Wir sind da auf einem guten Weg, aber man kann noch mehr tun. INFOCUS: Gibt es auch an der FH Brandenburg noch Dinge, die verbesserungswürdig sind? Prof. Hoier: Sicherlich. Beispielsweise in der Studienorganisation. Da hat sich in den Fachbereichen vieles parallel entwickelt. Mechatronik e.V. gegründet Anlässlich des 8. Arbeitstreffens des Arbeitskreises „Mechatronik an Hochschulen“ wurde von 21 Professoren der „Mechatronik e.V.“ gegründet. Dieser Verein hat sich die die Förderung von Wissenschaft, Technik, der schulischen und beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie des bilateralen Transfers von Wissen zwischen Hochschulen und Wirtschaft im Bereich der Mechatronik zur Aufgabe gestellt. Im Vorstand des Vereins übernahm Prof. Dr. Harald Loose (FH Brandenburg) das Amt des Schriftführers. Der Verein übernimmt schwerpunktmäßig folgende Aufgaben: Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere die Propagierung der Mechatronik, Förderung der interdisziplinären Forschung, Entwicklung und akademischen Bildung sowie des Wissenstransfers zur Wirtschaft im Bereich der Mechatronik, Einrichtung und Betreuung eines Fachbereichtags Mechatronik, in dem die Studiengänge / Fachbereiche Mechatronik an Hochschulen vertreten sind. Weitere Informationen auf der Internetseite „www.mechatronik-ev.org“. Unermüdliche FHB-Professoren Prof. Dr. Bernhard Hoier Foto: Parsch Warum geschieht etwa die Prüfungsanmeldung in jedem Fachbereich unterschiedlich? Wir wollen da einiges zusammenführen, allerdings mit Augenmaß und indem wir die betroffenen Mitarbeiter mitnehmen. Wir müssen deren Bedenken wahrnehmen, da steckt viel drin, was für die Lösung gebraucht wird. Ich weiß, dass der Teufel im Detail steckt, aber wenn mir etwas wirklich wichtig ist, dann bin ich ziemlich unbeirrbar und habe ich viel Geduld. INFOCUS: Ist das Ihre Herangehensweise an Probleme: Geradlinigkeit und Geduld? Prof. Hoier: Ich finde, man muss die Dinge gründlich betrachten, gut durchdenken und die getroffenen Entscheidungen dann gemeinsam umsetzen. Nach einer Aufstellung des Statistischen Bundesamtes („www.destatis.de“) waren im Jahr 2002 die Drittmitteleinnahmen pro Professor an der FH Brandenburg mit 33 150 Euro rund dreieinhalb Mal so hoch wie im Bundesdurchschnitt an Fachhochschulen (9 300 Euro). Insgesamt betrugen 2002 die an der FH Brandenburg eingeworbenen Drittmittel von öffentlichen und privaten Stellen 1 750 746,23 Euro. Das entspricht 23 Prozent der Haushaltsmittel, die die Hochschule vom Land Brandenburg bekam (7 615 799,94 Euro). 103 000 Euro für Geräte Die FH Brandenburg hat im September 2004 die Zusage für insgesamt 103 000 Euro zur Beschaffung eines Digitalen Schnittplatzes und eines HochfrequenzNetzwerkanalysators erhalten. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschungs und Kultur des Landes Brandenburg kam damit einem lange geäußerten Wunsch der Hochschulen nach. Insgesamt bewilligte das Ministerium 700 000 Euro für die neun Hochschulen des Landes. INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 7 Studierende Brennstoffzellentechnik im Aufwind Prof. Malessa und Studierende testeten Prototyp von DaimlerChrysler Auf Einladung der Vattenfall Europe AG testeten Prof. Dr. Reiner Malessa und Studierende der Energie- und Umwelttechnologien das neue, zwei Wochen alte Brennstoffzellenauto von DaimlerChrysler auf Basis der Mercedes A-Klasse. Es ist eines von fünf Fahrzeugen des Flottenversuchs von DaimlerChrysler in Europa. Weitere 55 Autos werden in Kalifornien, Japan und Singapur auf ihre Alltagstauglichkeit hin getestet. In einer Reihe von Diplom- und Praxissemesterarbeiten haben Studierende der Energie- und Umwelttechnologien an Teilaufgaben zur Brennstoffzellenentwicklung im DaimlerChrysler-Forschungszentrum bei der Firma Dornier in Friedrichshafen mitgewirkt. Nun war es soweit: Das Vorserienauto stand bei der Vattenfall in Berlin zur Probefahrt bereit. Aufgetankt an der kürzlich in Betrieb genommenen Wasserstofftankstelle in BerlinWilmersdorf ging es mit auf 350 bar komprimiertem Wasserstoffgas auf die Reise in den Berliner Stadtverkehr. Die Brennstoff- 8 Tim Schäfer und Tobias Grähn, Energie- und Umwelttechnologen, Heiko Köpke, Fachbereichsleiter bei Vattenfall, und Prof. Dr. Reiner Malessa (v. l.) nach der Testfahrt mit dem BZ-Auto. Foto: A. Wrede zelle (BZ) treibt den 87 PS starken Elektromotor an und erlaubt dank des hohen Drehmoments des Asynchronmotors ein unerwartet flottes Beschleunigen im Stadtverkehr. Abgesehen von einem leichten Pfeifen der Verbrennungsluftkompresso- INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Hochschule Studierende arbeiten in Diren bewegt sich der Merceplomarbeiten an Brennstoffdes vollkommen geräuschlos zellenantrieben für Schiffe, durch die Stadt. testen bei RWE BZ-basieIm Wageninneren werden rende Blockheizkraftwerke, am Monitor Energieflüsse entwickeln bei Bosch BZ für visualisiert. Brennstoffzellendie Stromversorgung des leistung, Batterieladestrom Bordnetzes von Autos oder und Energierückgewinnung erproben den Biogaseinsatz durch „Motorbremsung“ werals BZ-Brennstoff. In der den angezeigt. Mit einer Maschinenhalle wird gegenWasserstofffüllung wird gewärtig unsere neue Brenngenwärtig eine Reichweite stoffzelle mit 1 kW elektrivon 150 Kilometer erzielt. scher Leistung aufgebaut, Durch Erhöhung des Tankdie demnächst zur Ausbildrucks von 350 auf 700 bar dung eingesetzt wird. Und im soll in naher Zukunft die Januar geht’s zum BrennReichweite verdoppelt werstoffzellenforschungszenden. trum an der MaschinenAnsonsten - eine spektabaufakultät der Technischen kuläre Technologie wurde in Universität Singapur. Vieleinem nach außen moderSchnell noch mal nachgeschlagen: Wie funktioniert noch die Brennstoffzelle? Tim leicht können auch dort, wie nen, aber vollkommen unSchäfer und Annika Wrede studieren das BZ- Auto im Detail. Fotos (2): Malessa bisher an der Universität spektakulären Auto umgeKapstadt, Diplom- und Praxissemesterarsetzt. Gestaltung des Innenraums, äußere Mercedes der A-Klasse. beiten realisiert werden. Erscheinung, Fahrverhalten und BedieAber auch an der FH Brandenburg wird nung entspricht gänzlich einem typischen an Brennstoffzellenthemen gearbeitet. Prof. Dr. Reiner Malessa Praxisnahe Probleme neuartig gelöst Innovations-Preis an der FH Brandenburg zum dritten Mal verliehen im Internet: „www.buergerservicenetz.de“. Den 3. Preis (1000 Euro) erhielten Dennis Dahm und Katja Solbrig von der Firma IBE Wodtke in Rathenow, die mit ihrem „Havelland Kiosk“ einen OnlineShop mit Regionalbezug, eine komplexe Lösung zur Popularisierung und Vermarktung von Produkten, Leistungen und der Geschichte der Region Havellandentworfen haben. Zugleich stellt die Internetseite einen umfangreichen Informationspool zur Vermarktung von regional-historischen Bild- und Textdaten und den Aufbau eines virtuellen regionalen Geschichtsbuches dar. Die Plattform ist im Internet zu finden unter „www.havelland-kiosk.de“. Der Sonderpreis für Existenzgründer wurde an Marko Schröter und Wido Widlewski vergeben, die in ihrer Berliner Firma websimplex auf der Basis des Content-Management-Systems TYPO3 branchenspezifische Module entwickelt haben. Für den Betrieb einer Webseite, die sie selbst aktualisieren könMichael Buschner (l.) und Maximilian Hoyer hießen die Sieger des Innovations- nen, zahlen die Kunden nur Preises 2004 (Bild links). Dr. Wolfgang Krüger (Bild rechts), Staatssekretär im Wirt- geringe Monatspauschalen. schaftsministerium, betonte die Bedeutung von Innovationen. Fotos: commsult AG Infos: „www.websimplex.de“. In Anwesenheit des Staatssekretärs Dr. Wolfgang Krüger aus dem Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg und unter Mitwirkung von Schülern des VonSaldern-Gymnasiums sind am 24. November die Sieger des Wettbewerbs „Innovations-Preis 2004“ ausgezeichnet worden. Eine „Innovative Lösung praxisnaher Probleme in Brandenburg“ sollten die Teilnehmer präsentieren - die Gewinner legen ein aufschlussreiches Zeugnis für die Praxisnähe ihrer eingereichten Entwicklungen ab: Alle preisgekrönten Projekte befinden sich in der Testphase oder werden bereits eingesetzt. Der 1. Preis (2 500 Euro) ging an Michael Buschner und Maximilian Hoyer, von der Firma commsult AG in Potsdam für den „mobile ERP connector“, den sie gemeinsam mit dem Institut für Betriebliche Anwendungssysteme (IBAW) der FH Brandenburg entwickelt haben. Die neue Basistechnologie auf einem tragbaren Taschencomputer gewährt sicheren und blitzschnellen Zugriff auf die bekannte Funktionalitäten eines Standard-Systems (z. B. SAP R/3) per Wireless LAN. Ein erstes Pilotprojekt mit der ZF Getriebe GmbH wurde erfolgreich realisiert. Auf den 2. Platz (1 500 Euro) gelangte das BürgerServiceNetz-Team um Prof. Dr. Dietmar Wikarski mit den Wettbewerbsteilnehmern Heiko Klischke, Thomas Lerike, Tobias Müller, Christine Mundt, Michael Naumann und Patrick Seidel. Nähere Informationen zum Projekt auf Seite 12 und INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 9 Studierende Havelrundfahrt und polnischer Abend Austausch- und internationale Studierende genossen „Kultur und Party“ Kultur und Party sind wohl die wichtigsten Interessen eines Studenten im Ausland! Wenn Studenten ein Semester oder ein ganzes Studium in einem fremden Land verbringen, müssen sie sich klar werden, welche Erfahrungen sie sammeln wollen. Meist entscheiden sie sich, das Land und die Kultur kennen zu lernen und dabei auch möglichst viel Spaß zu haben. Nach diesen Grundsätzen werden auch die Austausch- und internationalen Studenten der FH Brandenburg behandelt. Am 24. September lud das Akademische Auslandsamt diese Studierenden zu einer Havelrundfahrt ein, um die Landschaft Brandenburgs zu erleben. Da es ein sehr kalter Herbsttag war, hatten die Studenten nicht nur gute Laune, sondern auch warme Kleidung im Gepäck. Für die TIM-Studenten aus wärmeren Ländern war es gleichzeitig die erste harte Erfahrung mit dem vermeintlichen Winter. Zu Beginn der Rundfahrt fanden sich alle auf dem offenen Teil des Schiffes ein, doch trotz der schönen Umgebung Brandenburgs waren sie nach einer halben Stunde nicht mehr für die frische Luft zu begeistern. Um die Gemüter zu erhitzen, spendierte Heike Wolff allen einen Kaffee. So kam es, dass nach zwei Stunden Natur, kalten Fingern und netten Gesprächen, alle mit einem guten Gefühl das Schiff verließen und sich bei Heike Wolff bedankten. Zu Beginn der Fahrt waren die Teilnehmer noch im offenen Teil des Bootes zu finden. Nach einer Willkommensparty für die internationalen Studierenden und etlichen Mittwochabenden im Studentenkeller IQ gab es im Dezember erstmals einen „Polnischen Abend“. Die polnischen Studierenden bereiteten typische Snacks zu und schmückten das IQ mit Informationen über Polen. Außerdem führten sie traditionelle polnische Wahrsagerrituale vor, wie Wachsgießen und das Vorhersagen des zukünftigen Liebsten. Die Musik und die Getränke wurden wieder vom sehr hilfsbe- Foto: ZIS reiten IQ-Team zu erschwinglichen Preisen bereitgestellt. So kam es, dass eine gemütliche Gruppe deutscher und internationaler Studenten einen erlebnisreichen und interkulturellen Abend miteinander verbrachten. Selbst als das IQ um zwölf schließen musste, fand sich noch ein harter Kern im Partyraum des Wohnheimes ein, um die gute Stimmung nicht enden zu lassen. Natürlich soll es auch in diesem Jahr wieder Veranstaltungen dieser Art geben. Erich Steib Ausstellungen in der Bibliothek Erneut Geldspende über 25 000 Euro Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk: Wie bereits 2003 hat ein Privatmann der Hochschule 25 000 Euro gespendet. Von dieser Summe erhalten die Hochschulbibliothek 10 000 Euro und das Akademische Auslandsamt 5 000 Euro. Die übrigen 10 000 Euro werden für studentische Projekte, Praktika und internationale Beziehungen verwendet. FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch hat die Spendengelder am 23. November den Leiterinnen der Einrichtungen, Heike Wolff (Akademisches AuslandsFoto: Parsch amt, links) und Dr. Birgit Zänker (Hochschulbibliothek) symbolisch übergeben. 10 8. Januar - 30. Februar 2004: „Reflections“, Ölbilder von Claudius Wak. 18. März - 18. April 2004: „Politische Plakate“ von Klaus Staeck. 22. April - 24. Mai 2004: „Positionen“, Arbeiten von Schülern des Bertolt-Brecht-Gymnasiums. Mit Galerie „Sonnensegel“ und AdK Berlin. 4. Juni - 2. Juli 2004: „Impressionen“, Ölbilder, Collagen, Plastik von Ilona Gähme und Leopold Karafiat. 12. Juli - 6. August 2004: „Die Brücke“, Fotos von Lore Sadowski rund um eine Baustelle. 20. September - 20. Oktober 2004: „Chinesische Lackmalerei“, DeutschChinesischen Freundschaftsverein. 30. November - 22. Dezember 2004: „Die Havel als Lebensort für Menschen, Pflanzen und Tiere“, Ausstellung des Fördervereins Mittlere Havel. INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG International „Let’s PRIME-network together!“ Jahrestagung des internationalen Netzwerks an der FH Brandenburg Die FH Brandenburg war vom 11. bis 16. Oktober Gastgeber der Jahresversammlung des europäischen PRIME-Netzwerkes. Die internationale, nicht-kommerzielle Organisation, die 2001 gegründet wurde, steht für Bildung, Forschung und Weiterbildung, denn PRIME Networking heißt: „PRofessional Interuniversity Management for Educational networking“. Weitere Informationen im Internet unter „http:// www.indutec.be/prime/“. „Responsible Leader“ und damit verantwortlich für die Netzwerkaktivität an der FHB ist Prof. Dr. Bettina Burger-Menzel aus dem Fachbereich Wirtschaft. „Das PRIME- NetzVon 15 europäischen Hochschulstandorten kamen die PRIME-Netzwerker nach Brandenburg. Foto: Parsch werk bietet Studierenden und Profweek and an one-hour presentation / in all three countries. We presented items essoren viele Vorteile“, so die Professorin. discussion in English and this was nothing like corruption, equality, environmental „Warum? Nehmen wir zum Beispiel die virtual. Our topic attracted a lot of people and labour standards and we analysed Studierenden. Jedes Jahr findet an einem and the response was a very positive one. EU-guidelines for business ethics stander fünfzehn europäischen HochschulFor us, the EUROWEEK created an dards and their advantages and disadvanstandorte die so genannte EUROWEEK European feeling that we had never expetages. Communication with our Portustatt.“ Nach Portugal im Vorjahr war vom rienced before and we really enjoyed worguese and Czech team members was 26. April bis 1. Mai 2004 die österreichiking with our team mates and meet the organised via the internet. Sometimes it sche FH Kapfenberg Organisator der young generation of Europe.“ was difficult to get adapted to different EUROWEEK. Motto war „Die Herausfor„Also: Let’s PRIME-network together!“ mentalities and to work as a virtual team derung der EU-Erweiterung“ und ca. 150 fordert Prof. Burger-Menzel auf. Die as we could not speak with them face to Studierende und Betreuer aus 14 Ländern EUROWEEK 2005 zum Thema ‚Innoface. But it has been a big challenge and stürzten sich mit ihren 19 Arbeiten in den vation Management’ findet vom 18. bis 24. a great experience. After nearly six Wettbewerb um das beste Projekt. Auch April an der Karol Adamiecki University of months of working together in an internader Fachbereich Wirtschaft der FHB war Economics in Katowice statt. tional team we met in Kapfenberg for one wieder mit grenzüberschreitenden Projekten dabei. Ein Projekt war eine „Koproduktion“ mit Finnland und Frankreich, das zweite Projekt eine gemeinsame Arbeit mit Studierenden aus Portugal und der TscheZusammen mit neun anderen europäischen sprachlich weiterbilden möchten oder müssen. Hochschulen und Einrichtungen der berufliSobald die ersten Versionen der Module ferchischen Republik. Die interdisziplinären chen Bildung nimmt die FHB an einem tiggestellt sein werden (dauert ein bisschen), Themen und das multikulturelle Umfeld E-Learning-Projekt teil, das durch das europäistartet die Erprobungsphase. Europaweit wermotivieren und schaffen neue Horizonte sche Förderprogramm „Leonardo da Vinci“ den Verbesserungsvorschläge gesammelt und auch über das Studium hinaus: „Eine ermöglicht wird. Ziel des Projekts VENOCES ausgewertet. Durch die Gewährleistung gegelungene Vorbereitung für eine globali(Vocational English Online Courses and meinsamer sprachlicher Standards hilft es Stusierte Berufswelt, aber vor allem auch eine Course Evaluation System) ist die Erstellung dierenden und Arbeitnehmer/innen, sich in verund optimierte Nutzung von E-Learning-Moschiedenen Regionen Europas zurecht zu finbereichernde persönliche Erfahrung!“ sagt dulen für die fachsprachliche Qualifizierung im den. Die besondere Rolle der FHB in dem ProProf. Burger-Menzel. „Am besten schilHochschul- und Weiterbildungsbereich. jekt ist die Koordinierung der Öffentlichkeitsardern das die FHB-Studierenden selbst!“ Die erste Phase (Bedarfsanalyse) hat in beit in Zusammenhang mit dem Projekt, d.h. Im Folgenden der Auszug aus einem allen Partnereinrichtungen bereits begonnen. Erstellung und Betreuung eines wirksamen Kurzbericht der BWL-Studentinnen Mandy An dieser Stelle vielen Dank an alle (StudieInternetauftritts, Erstellung von Werbematerende, Lehrkräfte und Mitarbeiter/innen der rialien und Vorstellung des Projektes auf TaKorsus, Karin Pospisil und Marcella Agentur für wissenschaftliche Weiterbildung gungen und Konferenzen. Purucker zur diesjährigen EUROWEEK: und Wissenstransfer e.V. (AWW), die dabei Neben der Erstellung der Module gibt das „One of our intercultural projects dealt mitgewirkt haben. Das Projekt hat eine Laufzeit Projekt der FHB eine hervorragende Möglichwith the concept of business ethics: von drei Jahren und während dieser Zeit werkeit, Verbindungen mit anderen Bildungsein,Business ethics - differences between den Module produziert, die den Anforderungen richtungen in Europa zu knüpfen und mit ihnen cultures? An overview about three einer fachbezogenen Sprachausbildung in enger zusammenzuarbeiten. Englisch entsprechen. Nutznießer sollen Für Anfragen steht Angela Lloyd, Zentrum European countries: The Czech Republic, neben den Studierenden der beteiligten für Internationales und Sprachen (ZIS), zur Portugal & Germany’. The main topic of Hochschulen, auch Mitarbeiter / innen von kleiVerfügung: „[email protected]“. our work was to compare the business neren Betrieben aus der Region sein, die sich Angela Lloyd ethics of companies that had subsidiaries E-Learning mit Leonardo da Vinci INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 11 Wissenschaft Personalien Signaturkarte gefordert Eingestellt (jeweils zum 01.10.2004): Antje Eberle, Wiss. Mitarbeiterin im BLKProjekt Prof. Dr. Robert Franz, Professor im FB Wirtschaft (Wirtschaftsinformatik) Raum 341 / WWZ, 227 Lars Gentsch, Wiss. Mitarbeiter im Projekt „Softwarekomponenten ...“, FB Informatik und Medien Raum 014 / InfZ, 468 Michael Holicki, Wiss. Mitarbeiter im Projekt EXIST SEED Raum 058 / WWZ, 558 Gundula Kampe, Wiss. Mitarbeiterin im FB Wirtschaft, Teilzeitvertretung Raum 204 / WWZ, 204 Angela Lloyd, Lehrkraft für besondere Aufgaben, ZIS Raum 007 / InfZ, 423 Jan Tobias Mühlberg, Wiss. Mitarbeiter im FB Wirtschaft, Teilzeitvertretung Raum 142 / WWZ, 245 Susanne Schneider, Wiss. Mitarbeiterin im Projekt „MEKON“ Weitere Personalien: Prof. Dr. Michael Vollmer hat einen Ruf auf eine C3-Professur an der Universität Bielefeld abgelehnt. Prof. Dr. Michael Vollmer wurde zum fellow des Institute of Physics (England) gewählt. Prof. Dr. Jochen Heinsohn wurde am 05.10.2004 erneut zum Dekan des FB Informatik und Medien gewählt. Prodekan wurde Prof. Dr. Arno Fischer. Prof. Dr. Franz Eckhard Endruschat wurde am 13.10.2004 erneut zum Dekan des FB Technik gewählt. Prodekan wurde Prof. Dr. Jürgen Socolowsky. 12 2. Workshop zum „BürgerServiceNetz“ Beim Workshop „BürgerServiceNetz Bürgerfreundliche Angebote mit neuen Technologien“ der Alcatel SEL Stiftung für Kommunikationsforschung wurden die neuesten Entwicklungen des gleichnamigen Electronic-Government-Projektes vorgestellt. Mit dem BürgerServiceNetz sollen Bürger über Computerterminals, die mit Call Centern verbunden sind, viele Behördengänge erledigen können, ohne die Ämter selbst aufsuchen zu müssen. Auch andere Dienstleistungen können über diese so genannten „Kiosk-Systeme“ genutzt werden. Um Datenschutz und SiDie ebenfalls am Workshop teilnehmencherheit zu gewährleisten, brauchen die de Bundestagsabgeordnete Dr. Margrit Bürger jedoch eine Signaturkarte, die sie Spielmann, Mitglied des Ausschusses für eindeutig identifiziert. Diese Signaturkarte könnte die elektronische Gesundheitskarte sein, die ohnehin jeder Bürger erhalten wird. Die Einführung dieser Karte bietet nach Ansicht der Experten die einmalige Chance, auch die digitale Signatur in Deutschland flächendeckend einzuführen. Der Workshop zum BürgerServiceNetz am 7. Oktober war bis in die letzWeitere Informaten Reihen gut besucht. Foto: Parsch tionen im Internet unter „www.buergerservicenetz.de“ oder bei Gesundheit und soziale Sicherung, beProf. Dr. Dietmar Wikarski („wikarski@fhgrüßte diese Forderung und sicherte zu, brandenburg.de“). sich für deren Umsetzung einzusetzen. Ein ganz konkretes Ergebnis zeitigte der zweite Workshop zum „BürgerServiceNetz“ an der FHB: Die versammelten E-Government-Experten plädierten dafür, dass die elektronische Gesundheitskarte, deren Einführung die Bundesregierung für 2006 vorsieht, unbedingt eine qualifizierte digitale Signatur enthalten sollte. Damit könnten die Bürger - auch über den medizinischen Bereich hinaus - Verwaltungsdienstleistungen in Anspruch nehmen, die eine Authentifizierung erfordern. INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Hochschule Sportereignis wirft Schatten voraus FH Brandenburg kooperiert mit Organisatoren der JWM im Rudern Ein sportliches Großereignis in Brandenburg an der Havel wirft seine Schatten voraus: die Junioren-Weltmeisterschaften (JWM) im Rudern vom 1. bis 6. August 2005. Die FH Brandenburg unterstützt diese Veranstaltung. Deshalb wurde am 25. November 2004 ein Kooperationsvertrag zwischen der Hochschule und dem Landesruderverband Brandenburg unterzeichnet. Auch der AStA der FH Brandenburg engagiert sich für die JWM 2005, indem er unter der Studierendenschaft Etwa 40 Studierende ließen sich die Regattastrecke am Beetzsee zeigen. Im Studentenkeller (Bild rechts) begingen um Helfer für das Sportereig- u. a. Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann, FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch, Hartmut Duif (Landesrudernis wirbt. Im Gegenzug sorg- verband Brandenburg), Willi Weber (Organisationskomitee JWM 2005) und Dr. Klaus-Peter Tiemann (Verein der Fotos: Parsch Freunde der FHB) den Auftakt der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Ruderverband. te das Organisationskomitee Land gesorgt: In den letzten Jahren ist in Die Junioren-Weltmeisterschaften im der JWM dafür, dass die AStA-Sportmehreren Bauabschnitten daran geganRudern werden übrigens nicht zum ersten mannschaften (Volleyball Damen und gen worden, die Wettkampfanlage und Mal am Beetzsee ausgetragen. Die allerHerren, Basketball Herren, Fußball Herren das Umfeld zu sanieren und zu modernierste Ruder-JWM fand dort im August und die neue Ruderriege) Trikotsätze sieren. Weitere Baumaßnahmen sind der1985 statt. Damals beteiligten sich 30 Naerhielten. zeit noch im Gange. tionalmannschaften. Im August diesen Die Veranstaltung am 25. November beWer Interesse hat, vom 1. bis 6. August Jahres, bei der 21. Auflage des Wettgann mit einer Fahrt für potenzielle Helfer als Helfer bei der JWM im Rudern zu helkampfes, werden es erheblich mehr werzur Regattastrecke am Beetzsee. Etwa 40 fen, kann sich bei AStA-Sportreferent Uwe den. Dass die bis zu 10 000 Teilnehmer, Studierende ließen sich erklären, wie die Leske melden (astasport@fh-branden Betreuer und Gäste auf einer modernen Anlage funktioniert und was sich im Umburg.de, 355-209). Informationen im InterWettkampfanlage mit Tradition begrüßt feld der Regattastrecke bis August noch net unter „www.jwm2005.de“. Stefan Parsch werden können, dafür haben Stadt und ändern werde, bevor sie vom Großsponsor McDonald’s zu einer Mahlzeit eingeladen wurden. Anschließend fand im Studentenkeller IQ eine Auftaktveranstaltung zur Zusammenarbeit zwischen FH Brandenburg und den Organisatoren der JWM 2005 statt. Selbst Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann überbrachte Grußworte. Ihr Mann, Dr. Klaus-Peter Tiemann, war sogar in einer Doppelfunktion anwesend: als 1. Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der Fachhochschule Brandenburg und als Geschäftsführer des Sponsors RFTonline. Nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch und des Präsident des Landesruderverbandes Brandenburg, Hartmut Duif, wurden die Trikots an die AStA-Sportmannschaften übergeben. Anschließend taufte Havelkönigin Maylie Sontag (siehe Interview Seite 24) ein Ruderboot für den Spitzenruderer Peter Krüger (ebenfalls FHB-Student) auf den namen „Ronald“. Mit zwei Fässern Freibier klang die Veranstaltung aus. INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 13 Gründer Hilfreiche Gesprächspartner Businessplan-Wettbewerb erfolgreich gestartet Der Businessplan-Wettbewerb BerlinBrandenburg (BPW) geht bereits in seine 10. Runde. Auch an der FH Brandenburg ist der BPW 2005 mit der Einführungsveranstaltung im November 2004 in die neue Runde gestartet. In Vorbereitung auf die Abgabe der 1. Stufe zum Businessplan-Wettbewerb fanden bereits die Basisseminare zu den Themen Produkt / Dienstleistung und Gründer /-team im Dezember 2004 statt. Am 6. Januar 2005 werden in Vorbereitung auf die Abgabe der 2. Stufe des BPW 2005, die Basisseminare zu den Themen Marktanalyse und Marketing stattfinden. Am 20. Januar findet das Regionaltreffen in der Bibliothek der FH Brandenburg statt. An dem Abend werden viele Coaches und Juroren des BPW anwesend sein. Hier haben die Teilnehmer die Möglichkeit interessante und hilfreiche Gesprächspartner zu finden, aber auch mit anderen Teilnehmern und Gründern Erfahrungen auszutauschen. Terminkette BPW 2005: Abgabe 1. Stufe: 19. Januar 2005 Abgabe 2. Stufe: 16. März 2005 Abgabe 3. Stufe: 26. Mai 2005 Steve Kapocsi berichtete bei der Auftaktveranstaltung von seinen BPW-Erfahrungen. Foto: Parsch Die BEGiN-Mitarbeiter wünschen allen Teilnehmern des Businessplan-Wettbewerbs Berlin-Brandenburg 2005 viel Erfolg. Wer noch kurzfristig teilnehmen will und keine eigene Gründungsidee hat, kann sich bei BEGiN melden. Nähere Informationen zum BPW 2005 im Internet unter „www.b-p-w.de“. Aktuelle Unterlagen und Informationen sind aber auch im BEGiN-Büro an der FH Brandenburg erhältlich: Raum 17 WWZ, Telefon: (03381) 355-517, E-Mail: „[email protected]“. Abenteuer, Spaß und Kanu-Barbecue Gründerprofil: Carsten Süßenguth und Dirk Sadrinna organisieren Events Gründer: Carsten Süßenguth, Dirk Sadrinna Name des Unternehmen: planB outdoor & event OHG Branche: Dienstleistungen / Einzelhandel Standort: Brandenburg an der Havel Gründungsdatum: Februar 2004 Wir sind ein junges Team von BWL-Studenten, die der Faszination des Kanufahrens erlegen sind. Dem entsprechend haben wir unsere Geschäftstätigkeit „rund um das Kanu“ konzentriert. Wir bieten Kanutourismus, d. h. die Kunden erleben Deutschlands schönste und abwechslungsreichsten Gewässer im Kanu und mit planB. Ob Touren mit Guides (ab ca. 10 Teilnehmer) oder ungeführt (Vermietung) - Kanutouren durch Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern stehen 14 für Abenteuer, Spaß, Natur, Entspannung, Aktivität, Motivation und Abwechslung gleichermaßen. Wir organisieren unvergessliche Ausflüge (Betriebsausflüge, Firmenincentives, Schulausflüge, Klassenfahrten, Vereinsfahrten, Studententrips) ohne Stress, samt kompletter Ausrüstung und Logistikabwicklung gerne auch auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Sehr beliebt sind z. B. unsere „Kanu-Barbecues“! Zusätzlich können Kunden bei uns das notwendige Equipment erhalten. Wir bieten Produkte der führenden Hersteller aus der Kanusportbranche. Dass Kanu-Touren zu einem besonderen Event werden können, erfahren die Kunden durch unsere spe- zielle Eventplanung, die so beworben wird: „Seien Sie der Star des Abends, Ihr „Film“ steht im Mittelpunkt, lassen Sie uns das Drehbuch schreiben! Ein Drehbuch voller Emotionen, Spannung, Aufmerksamkeit, Begeisterung, Faszination, Aufregung, Bewegung und Erinnerung - um bestimmte Informationen über Ihr Produkt oder Ihr Unternehmen zu transportieren.“ Ob Business- oder Sportbereich, ob Promotion, Tagungen u.a. - wir liefern ein Veranstaltungskonzept, das auf die Ziele der Kunden zugeschnitten ist. planB outdoor & event OHG Rathausstraße 12 14774 Brandenburg an der Havel Telefon: (03381) 80 40 150 Internet: „www.planb-outdoor-event.de“ E-Mail: „[email protected]“ INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Gründer Nachfolger gesucht Thema Unternehmensübernahme Dass die FH Brandenburg vielfältige Angebote für Gründungswillige bereithält, ist bekannt. Unternehmerisches Know-how wird im Rahmen der Lehrveranstaltungen oder außerhalb der Lehre vermittelt. Dass wir seit einem Jahr uns auf die besondere Form der Existenzgründung - die Unternehmensnachfolge - spezialisiert haben, ist weniger präsent. Seit dem Wintersemester 2003 / 2004 wird im Fachbereich Wirtschaft das dreisemestrige Wahlpflichtfach „Unternehmensnachfolge / Wirtschaftsrecht“ angeboten. Flankierend zu der Lehrveranstaltungen fanden Veranstaltungen (Training von sozialen Kompetenzen für Unternehmensnachfolger) statt, die den Teilnehmern nun eine ganzheitliche Auseinandersetzung mit der Thematik ermöglichen. Ihr angeeignetes Wissen müssen die Studierenden in diesem Semester anwenden und umsetzen. Dafür entwickeln sie für Unternehmen aus der Region, die sich im Übernahmeprozess befinden, Übernahmekonzepte. Je nach individueller Ausgangsvoraussetzung beinhalten diese, u. a. eine Unternehmensbewertung, ein Unternehmensprofil, ein Nachfolgerprofil oder eine Meilensteinplanung, etc. Die Aufgabe stellt hohe Anforderungen an die Studierenden, da die UnternehmerInnen mit großen Erwartungen den Ergebnissen entgegensehen. Diese stellen auch die Grundlage für die Realisierung dar. Auch nach Abschluss der studentischen Projekte werden die Unternehmen von der FH Brandenburg begleitet und unterstützt. Wer sich für das Thema interessiert, sollten sich mit BEGiN in Verbindung setzen. Es besteht auch die Möglichkeit, im Rahmen der Diplomarbeit eine unternehmensspezifische Aufgabenstellung zu bearbeiten. Weiterhin ist BEGiN mit UnternehmerInnen in Kontakt, die kurz-, mittel- und langfristig einen Nachfolger für ihr Unternehmen suchen. Dafür sind nicht nur Betriebswirte gefragt, sondern auch Ingenieure! Nähere Informationen: Diana Deinert, Raum 17 WWZ, E-Mail: „[email protected]“, Telefon: (03381) 355-517. Seit März 2004 haben Studierende und wissenschaftliche MitarbeiterInnen im Land Brandenburg mit dem Lotsendienst die Möglichkeit, qualifizierende Beratung und Coaching kostenfrei in Anspruch zu nehmen. Im vergangenen Jahr haben davon 15 Studierende Gebrauch gemacht, davon haben sich bis Dezember 2004 bereits neun Studierende mit den unterschiedlichsten Gründungsideen selbständig gemacht. Auch 2005 bietet der Lotsendienst die Möglichkeit, Gründungswillige erfolgreich auf dem Weg in die Selbständigkeit zu navigieren. Und so funktioniert es: Wer noch nicht selbständig ist und im Land Brandenburg mit einem Haupt- oder Nebenwohnsitz lebt, kommt zu einem ersten Gespräch zum Lotsendienst an der FH Brandenburg. Gemeinsam machen Gründer und Gründerlotsin eine Meilensteinplanung für die Geschäftsidee, d. h. es werden die Schritte besprochen, die bis zur Gründung notwendig sind. Ein erster Schritt wird die Teilnahme an einem fünftägigen Assessment-Center sein, in dem die Teilnehmer durch externe TrainerInnen ein Feedback zu ihrer Gründerpersönlichkeit und ihrer Gründungsidee erhalten. Aufgrund des Feedbacks wird dann gemeinsam der Coachingbedarf festgelegt. Pro Teilnehmer stehen dafür maximal 2 600 Euro zur Verfügung. Themen für das Coaching können u. a. sein: Erarbeitung eines Businessplan, Kaufmännisches Know-how, rechtliche und steuerrechtliche Grundlagen, Marketing, Finanzierung oder Verhandlungstraining. Die Teilnehmer können das Know-how von externen BeraterInnen nutzen, die gemeinsam ausgewählt werden. Das nächste Assessment-Center im Rahmen des Lotsendienstes findet in dem Zeitraum von Montag, 21. Februar, bis Freitag, 25. Februar 2005 (ganztägig), statt. Es können maximal 12 Gründungswillige teilnehmen. Informationen und Anmeldungen: Diana Deinert, Telefon: 355-517, E-Mail: „[email protected]“. „Neue Blickwinkel“: Erfolg beim BEGiN-Fotowettbewerb Beim BEGiN-Fotowettbewerb „Neue Blickwinkel“ hat FHB-Student Christian Morgenstern den 3. Platz belegt (Bild rechts). Besser waren nur René Staebler (Bild links) als Sieger und Moritz Detel (Bild Mitte) auf Platz 2. Mit über 30 Wettbewerbsbeiträgen war der Wettbewerb im vergangenen Jahr zu Ende gegangen. Am 14. Dezember 2004 fand die Prämierung im „Schaufenster“ der FH Potsdam in Anwesenheit der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanka, statt. Die Fotos sind ab Donnerstag, 20. Januar um 18.00 Uhr, an der FH Brandenburg zu sehen. Dann nämlich findet die Ausstellungseröffnung im Foyer der Bibliothek statt - im Rahmen des BPW-Regionaltreffens an der FH Brandenburg. INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 15 Wissenschaft Was lange währt, wird endlich gut Dr.-Ing. Thomas Götze hat das „Abenteuer Promotion“ bestanden Feelini-Bett oder die Resonanz-Kartoffelschälmaschine hielten ihn immer wieder von einer Intensivierung seiner Promotionsbestrebungen ab: „In den vorlesungsfreien Zeiten konnte ich arbeiten, doch sonst kam ich nicht dazu.“ Anfang 2001 rief Prof. Albers an und fragte Götze, ob er in Karlsruhe für Honda an einem automatisierten Schaltgetriebe arbeiten wolle. Das Projekt kam zwar 1984 erlangte Götze das nicht zustande, aber der GeIngenieursdiplom an der danke, zur Forschung nach Technischen Hochschule Karlsruhe zu gehen, war geOtto von Guericke in Magdeburg. Gern hätte er eine wis- Der frisch gebackene Dr.-Ing. Thomas Götze (mit Hut) im Kreise der Prüfer (v. l.): boren. Nach Absprache mit Prof. Dr.-Ing. Albert Albers (Doktorvater), Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Hirschmann der eigenen Hochschule und senschaftliche Laufbahn ver(Korreferent) und Prof. Dr.-Ing. Ulrich Spicher (Vorsitz Prüfungsausschuss). der Familie forschte Götze folgt, doch aus verschiedeam Institut für Produktentwicklung (IPEK) dekan Dr. Günther Hübner riet ihm aufnen Gründen wurde er Entwicklungs13 Monate lang am Parallelstranggetriebe grund seiner Forschungsintentionen, sich ingenieur beim VEB Schiffsbau in Bran(siehe Kasten). Die rund 70 000 Kilometer, lieber später auf die Stelle eines Wissendenburg an der Havel. die er bei den Wochenendheimfahrten per schaftlichen Mitarbeiters zu bewerben, Nach der Wende bekam er die Anfänge Bahn zurücklegte, finanzierte er aus angewas er 1994 mit Erfolg tat. Eine Promotion der FH Brandenburg unmittelbar mit: Er sparten Drittmitteln. sei grundsätzlich möglich, erfuhr er im Besaß von 1990 bis 1994 für das Neue FoAm 1. März 2003 war die praktische werbungsgespräch. Allerdings sind die rum in der Stadtverordnetenversammlung. Phase abgeschlossen, bis zum Herbst Fachhochschulen - im Gegensatz zu den Er kannte Paul Netter, den Hauptinitiator folgten wieder an der FHB theoretische Ingenieur-Hochschulen der DDR - nicht der Hochschule, gut und unterstützte sein Nacharbeiten. Im November begann die promotionsberechtigt. Es blieb also nur Anliegen. „Irgendwann kam dann grünes Niederschrift und eine Woche vor Ostern eine externe Promotion. Licht aus dem Ministerium. Es war eine 2004 kam die Erlösung: Die Dissertation Doch zunächst gab es an der FHB viel richtig tolle Zeit“, erinnert sich Götze. war abgegeben. Obwohl zunächst ein zu tun. Erst 1998, durch Vermittlung Dr.Mit dem Aufbau der Fachhochschule Prüfungstermin im Juli avisiert worden war Ing. Wolf-Ekkehard Kriegs von der ZF kam ihm auch der Promotionsgedanke wurde am Ende selbst der nächste Termin, Getriebe GmbH, kam der Kontakt zu Prof. wieder öfter in den Sinn. Sein Arbeitgeber 18. Oktober, noch knapp, weil die korrigierDr.-Ing. Albert Albers von der Universität war mittlerweile die Ingenieurtechnik und te Arbeit vor der Prüfung vier Wochen lang Karlsruhe (TH) zustande. Er war bereit, ihn Maschinenbau GmbH in Rostock, wo sich in der Fakultät Maschinenbau ausliegen als externernen Doktoranden anzunehjedoch eine zweite Entwicklungsabteilung musste, was auf den Tag genau gelang. men. Götze machte sich auf die Suche befand. Wie lange würde man die Außen„Mit den Formalien hatte ich fast mehr zu nach einem Thema. Er besuchte Fachkonstelle in der Havelstadt noch aufrecht kämpfen als mit der Materie meiner Disserferenzen, sichtete Literatur, begab sich auf erhalten? Solche Überlegungen spielten tation“, scherzt er. Die Anleitung zur Patentrecherche und meldete 2000 selbst eine Rolle, als sich Thomas Götze 1992 Durchführung des Promotionsverfahrens ein Patent an. Doch die Lehrverpflichauf eine Laborleiterstelle an der FHB an der Uni Karlsruhe umfasst 24 Seiten! tungen und Drittmittelprojekte wie das bewarb. Doch der damalige GründungsDie mit „Sehr gut“ bewertete Dissertation „Das Parallelstranggetriebe - ein modifiziertes Doppelkupplungsgetriebe mit verbessertem Rekuperationspotenzial“ Ziel der Dissertation war es, ein Antriebsstrangkonzept insbesondere für Kleinwagen wird in Kürze veröffentlicht. Dann darf und Pkw bis zur „Mittelklasse“ zu entwickeln, welches einerseits den gestiegenen KomThomas Götze auch selbst den Doktorfortanspruch an die Schaltfunktionalität berücksichtigt, andererseits aber trotzdem die Titel führen. Verbrauchsbilanz weiter senkt. Das Parallelstranggetriebe übernimmt die komfortablen Eigenschaften eines Doppelkupplungsgetriebes und erweitert dessen Funktionalität In seinem Vortrag „Schalten und Walten durch voreinstellbare, schaltbare Freiläufe und die Integration von E-Maschinen in den bald passé? - Oder: Warum künftig autoTriebstrang, die wahlweise motorisch oder generatorisch arbeiten. Das Fahrgefühl in matisierte Getriebe dem Fahrer jeden einem derart ausgestatteten Fahrzeug würde dem mit einem Automatgetriebe entspreWunsch vom Fuß ablesen“ am Mittwoch, chen und bei der Simulation einer Fahrstrecke im Stadtverkehr konnten theoretisch über 19. Januar, um 19.00 Uhr im Hörsaal 101 30 Prozent der Bewegungsenergie zurück gewonnen werden. Kleiner Clou am Rande: des IWZ I wird Dr.-Ing. Götze auch auf das Das Getriebe kann ein Rückwärtsrollen am Berg verhindern - wäre da nicht jeder Fahrvon ihm entworfene Getriebe eingehen. schüler begeistert? Das Ziel Promotion hat er nun erreicht. Gut Dr.-Ing. Thomas Götze Ding will eben Weile haben. Stefan Parsch Was lange währt, wird endlich gut. Diese Redensart trifft in hohem Maße auf das „Abenteuer Promotion“ zu, das der Wissenschaftliche Mitarbeiter im Fachbereich Technik, Dr.-Ing. Thomas Götze, hinter sich gebracht hat. Denn seine ersten Gedanken an eine Promotion liegen bereits mehr als 20 Jahre zurück. Das Parallelstranggetriebe 16 INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Zeitgeschehen Chronik - Vier Monate im Überblick Ereignisse und Veranstaltungen an der Fachhochschule Brandenburg September 20. Die Studienanfänger im Wintersemester 2004/05 werden in einer Immatrikulationsfeier in der Mensa begrüßt (siehe S. 28). Bis Ende Oktober steigt ihre Zahl bis auf 594. Oktober 11. Die ersten Mitglieder des europäischen PRIME-Netzwerkes treffen an der FHB ein. Bis 16.10. führen sie hier ihre Jahresvollversammlung durch (siehe S. 11). 13. Bei der konstituierenden Sitzung des Senats wird Prof. Dr. Franz-Henning Schröder mit 7 von 11 Stimmen zum Vorsitzenden gewählt (siehe S. 6). Zu seiner Stellvertreterin bestimmen die Senatoren Prof. Dr. Barbara Wiesner. 21. Die FH Brandenburg schließt mit zwei Gymnasien der Stadt Kooperationsverträge: mit dem Von-Saldern-Gymnasium und dem Bertolt-Brecht-Gymnasium. Die Unterzeichnung der Verträge findet im Rahmen einer Schulleiterkonferenz an der FH Brandenburg statt (siehe S. 23). 28. Die ersten Absolventen des vor drei Jahren eingeführten Online-Studiengangs Medieninformatik (OSMI) erhalten ihre Bachelor-Urkunden. Während Stadtverordnete tagen an der FHB Als Zeichen der engen Zusammenarbeit zwischen der FH Brandenburg und der Stadt Brandenburg an der Havel fand am 27. Oktober 2004 erstmals eine Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Hörsaal 101 des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums I statt. Zudem hatten mehrere Hochschulangehörige die Möglichkeit, die FH Brandenburg den Stadtverordneten vorzustellen. Foto: Parsch einer Feierstunde des Hochschulverbunds Virtuelle Fachhochschule in Berlin werden zwei Brandenburger Absolventen, Jan Kopia und Fred Machulka, mit dem „oncampus award“ ausgezeichnet. Beide hatten einen Notendurchschnitt von 1,7 erreicht. November 10. Prof. Dr. Bernhard Hoier wird im Senat bei einer Enthaltung einstimmig zum Vizepräsidenten für Lehre und Studium gewählt (siehe S. 7). Er folgt Prof. Dr. Thomas Kern im Amt nach, der zuletzt als Beauftragter des Präsidenten für Lehre und Studium tätig war. 25. Mit einer Auftaktveranstaltung im Studentenkeller beginnt die Zusammenarbeit der FHB mit dem Organisationskomitee der Junioren-Weltmeisterschaft im Rudern 2005. Vor allem unterstützen Hochschule und AStA die Organisatoren bei der Gewinnung von Helfern für das Sportereignis (siehe S. 13). Dezember Mehr als 1 000 FHB-Absolventen Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Im Jahr 2004 hat der 1 000. Studierende sein Studium an der FH Brandenburg erfolgreich abgeschlossen. Um nicht nur einen einzelnen Glückpilz zu ehren, wurden gleich drei Absolvent(inn)en im Rahmen der Professorenvollversammlung am 1. Dezember 2004 mit einer Urkunde und einem Büchergutschein ausgezeichnet (v. l.): FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch gratulierte Susan Nitschke (BWL) und Christiane Lemke (Informatik). Der dritte Preisträger, Foto: Parsch Sven Großmann (Maschinenbau), konnte nicht anwesend sein. 3. Mit einem ganztägigen Workshop geht die FHB verstärkt auf kleine und mittlere Unternehmen der Region zu. „www.brb“ steht für „Wirtschaft - Wissenschaft - Wir in Brandenburg“ (siehe S. 28). 15. Die Experimentalvorlesung „Physik im Rampenlicht“ findet in der Studiobühne des Brandenburger Theaters statt. Die Karten für die Veranstaltung waren im November bereits nach wenigen Tagen ausverkauft gewesen. INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 17 Wissenschaft Zum Symposium nach Sydney Die FHB-Entwicklung RCUBE wurde rund um den Globus präsentiert Nachdem Ingo Boersch die Ergebnisse des Projektes „Initiative Autonome Systeme“ erstmals auf der ICIT'03 vorgestellt hatte (INFOCUS 2 / 2004), hatte das Projektteam (Prof. Dr. Harald Loose, Prof. Dr. Jochen Heinsohn, Ingo Boersch, Kai-Uwe Mrkor) eine Reihe von Beiträgen für nationale und internationale Konferenzen, Symposien und Workshops vorbereitet, um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Entwicklung - der RCUBE-Plattform aufzuzeigen und deren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Ein Erlebnisbericht von Prof. Dr. Harald Loose. Unsere Beiträge wurden auf den vier angepeilten Mechatronik-Tagungen durch das Programmkomitee begutachtet und angenommen. Ein langer, mit Tagungsteilnahmen und der Gastdozentur in Indonesien gefüllter Sommer stand mir bevor. Meine erste Station war Anfang Juni die IEEE International Conference on Mechatronics 2004 ICM’04 in Istanbul am Bosporus. In der Sektion „Intelligent and Autonomous Systems“ präsentierte ich unseren Beitrag „RCUBE - A Multipurpose Platform for for Intelligent Autonomous Systems“. Neben vielen Fachgesprächen war es für mich besonders wichtig, Dale Carnegie von der University of Waikato / Neuseeland wieder zu treffen, den ich be- Auch in der australischen Hafenstadt Sydney (Bild) wurde der RCUBE vorgestellt. reits seit einigen Jahren persönlich kenne. Meine zweite Station führte mich Anfang September zum 3. IFAC Symposium on Mechatronics 2004 nach Sydney / Australien. Nach einem fast siebenstündigen Flug vom tropisch warmen Jakarta landete ich im frühlingshaften Sydney. Eine zün- Auslandssemester in Jakarta Im INFOCUS 2 / 2003 habe ich bereits die SGU (www.sgu.ac.id) vorgestellt und über meinen 2. Aufenthalt in diesem wunderschönen und liebenswerten Land berichtet. Während meiner dritten, durch den DAAD unterstützten Kurzeitdozentur habe ich zur Belebung des zwischen der FH Brandenburg und der Swiss German University Bumi Serpong Damai / Java (Indonesien) am 14 Oktober 2002 unterzeichneten Kooperationsvertrags folgendes vereinbart: Studierende der FHB können ein Semester ohne die sonst üblichen Studiengebühren in Höhe von 2 200 USDollar in den englischsprachigen Studiengängen „Information Technology“, „Mechatronics“ oder „Business Administration“ an der SGU studieren, zwei Studierende der SGU (BachelorKurs „Mechatronics“) werden ihr Praxissemester an der FHB absolvieren und Studierende der FHB können ihr Pra- 18 xissemester in Jakarta und Umgebung verbringen. Auch an einer privaten Hochschule - der SHANMUGHA Arts, Science, Technology & Research Academy (SASTRA) - im Bundesstaat Tamil Nadu in Indien („www.sastra.edu“) ist ein Auslandssemester in der School of Computing, insbesondere gedacht für Studierende des Studiengangs Computing and Media, möglich. Ich fordere alle Studierenden unserer Hochschule, die keine Berührungsängste zu uns unbekannten Kulturen haben, auf, dieses Angebot aufzugreifen. Neben solidem Fachwissen warten auf Sie faszinierende Erlebnisse in einer unbeschreibbar schönen und andersartigen Welt. Für weitere Informationen zu beiden Einrichtungen und Studienaufenthalten stehe ich gern zur Verfügung (Durchwahl -428, [email protected]). Harald Loose Foto: Loose ftige Erkältung, da weder psychisch noch sächlich auf diese Kälte (tags 20 bis 25° C, nachts 10° C, kalter Wind vom Meer) vorbereitet, war absehbar. Meine Neugier auf die für mich unbekannte Welt sowie die Vorträge und Diskussionen mit mir bekannten und noch unbekannten Fachkollegen wurde dadurch nicht getrübt. Das IFAC-Symposium bestach durch seine legere und kühle Atmosphäre, die sich jedoch nicht auf die Kontakte zu Wissenschaftlern aus aller Welt übertrug. Ein Schwerpunkt des Symposiums war „Robotics“, zu dem wir mit unserem Beitrag „RCUBE - A Multipurpose Platform for Mobile Robots“ beitrugen. Nach der Konferenz blieb ich noch einige Tage, um Sydney und ein kleines Eckchen von Australien - den Staat New South Wales - ein wenig kennen zu lernen. Ich war fasziniert von der andersartigen Natur (den bunten Straßenvögeln, den Mischwäldern aus Eukalyptusbäumen, Kakteen und Palmen, den endlosen Sandstränden und dem grünblauen Meer), der vielfältigen Landschaften, der gigantischen Metropole Sydney als Tor in die Welt und natürlich den kontaktfreudigen und hilfsbereiten Einwohnern. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Jakarta zur Abnahme der Prüfungen kehrte ich kurz vor Semesterbeginn nach Deutschland zurück, um eine Woche später zum 49. Internationalen Kolloquium nach Ilmenau und von dort direkt nach INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG International Kielce / Polen zum 5. Workshop on Research and Education in Mechatronics REM 2004 zu reisen. In Ilmenau präsentierten wir einen Vortrag zum Thema „Autonomous and Mobile Robots in Education“ in der Session „Mobile Systeme“. Besonders positiv empfand ich die große Zahl von Fachkollegen aus Osteuropa, die durch die Organisatoren des Kolloquiums ermöglicht wurde. Vierte Station und ein abschließender Höhepunkt dieses Sommers war die REM 2004, eine inzwischen etablierten Folge von europäischen Workshops zu Themen der Lehre und Forschung in der Mechatronik. In diesem Jahr fand sie in Kielce, etwa in der Mitte zwischen Warschau und Krakau, statt. Neben dem Wiedertreffen mit der REM-Family und den Fachvorträgen freute ich mich auf den Besuch in unserem Nachbarland. Unser Beitrag „RCUBE - A Multipurpose Platform for Mobile Systems in Education“ wurde mit großem Interesse aufgenommen. Beeindruckend waren auch der Wandel und seine sichtbaren Zeichen in der polnischen Öffentlichkeit, die insbesondere in Krakau aber auch in Kielce und auf den Autobahnen sichtbar waren. Nach diesem arbeits- und erlebnisreichen Sommer kehrte ich geistig und moralisch erfrischt an die Hochschule zurück und freute mich auf die „Ruhe der Vorlesungszeit“, den Start unseres Forschungsprojekts „BOSPORUS“, in dem neben den Professoren Stefan Edlich und Thomas Preuß unsere drei ehemaligen Studierenden und neuen Mitarbeiter Christiane Lemke, Mark Rambow und Lars Gentsch aktiv sein werden. Beiträge zum RCUBE: Boersch I., Heinsohn J., Loose H., Mrkor K.-U.: RCUBE - A Multipurpose Platform for Intelligent Autonomous Systems, IEEE International Conference on Mechatronics 2004, ICM'04, Istanbul, 03.-05.06.2004, pp 182-187. Loose H., Boersch I., Heinsohn J., Loose H., Mrkor K.-U.: RCUBE - A Multipurpose Platform for Mobile Robots, 3. IFAC Symposium on Mechatronics 2004, Sydney, 06.-08.09.2004, pp. 423-428. Loose H., Boersch I., Heinsohn J.: Autonomous and Mobile Robots in Education, 49. IWK 2004, Ilmenau, 27.30.09.2004, S. 163-168. Loose H., Boersch I., Heinsohn J., Mrkor K.-U.: RCUBE - A Multipurpose Platform for Mobile Systems in Education, 5th International Workshop on Research and Education in Mechatronics REM 2004, Kielce, 1.-2.10.2004, S. 171-184. Treffen im „Kronprinzen“ Dr. Christian Zehner recherchierte in Namibia Auch im südlichen Afrika sind Mitarbeiter der FH Brandenburg dienstlich unterwegs. Ein Bericht von Dr. Christian Zehner. tenden Oberbürgermeister zu besuchen. Aber auch Verabredungen z. B. im „Thüringer Hof“, im „Café am Zoo“ und im „Kronprinzen“ brachten interessante Ergebnisse und Kontakte, denn man bespricht in Namibia gern geschäftliche Themen außerhalb des Office in netter Atmosphäre Nach einer recht abenteuerlichen Fahrt durch die Wüste Namib und das angeschlossene Gebirgsmassiv konnte ich weitere nützliche Gespräche mit Unternehmern im Seebad Swakopmund und in der benachbarten Hafenregion Walvis Bay führen. Viertens bin ich mit vielen Kontakten, Mittags steht die Sonne hoch im Norden und der Schatten den man wirft ist sehr kurz. Abenddämmerung gibt es kaum, es ist so als würde das Tageslicht einfach ausgeschaltet und am Morgen wieder eingeschaltet werden. Am Tag zeigt das Thermometer um die 40°C und in der Nacht ist es bei ungefähr 5°C recht kalt. Dazu kommen ständig seltsame Winde aus allen Richtungen. Gerade diese Winde zwischen den umliegenden kahlen Bergen auf einem Hochplateau von ungefähr 2 000 Meter haben der Hauptstadt Namibias, Windhoek, ihren holländischen Namen gegeben „Windecke“. Warum waren meine Dienstreiseziele im September 2004 die Städte Windhoek, Swakopmund und Walvis Bay in Namibia? Der Grund war ein Auftrag einer Berliner und Teltower Firma an unsere Hochschule in Namibia den Einsatz von moderner Funktechnologie zu re- Internetauftritt der namibischen Hauptstadt Windhoek Anregungen, Aufgaben und bleibenden cherchieren und Markteintrittsstrategien Eindrücken wieder gut nach Hause geabzuleiten. kommen, abgesehen davon, dass das Der Auftrag wurde erledigt, die Leistung Flugzeug kaputt ging und ich einen Tag der Hochschule bezahlt und einige interzusätzlich in der Nähe von Windhoek zuessante nachhaltige Projekte und Vorbringen durfte. haben begonnen. Die Republik Namibia, genau so alt wie Wie macht man so etwas? bei uns die neuen Bundesländer, zeigt Erstens, indem die Reise gut vorbereisehr viele Parallelen im Bereich der Wirttet wird. Gespräche mit der Botschaft schafts- und Wissenschaftsentwicklung Namibias in Berlin, mit der Auslandszu uns. Dazu kommen noch die deutabteilung der IHK, umfangreiche Inforschen Wurzeln in Namibia aus der mationen über Namibia und nicht zuletzt Kolonialzeit und eine sehr hohe Meinung der Besuch der Wirtschaftskonsularin der von dem ehemaligen Mutterland und insNamibischen Botschaft Anfang August besondere von den neuen Bundeslän2004 an unserer Hochschule. dern. Zweitens habe ich frühere Kontakte Diese Situation ist eine gute Grundlage nach Windhoek per E-Mail aufgefrischt, für vielfältige Kooperationen zwischen eine preiswerte Pension gebucht und die Brandenburg und Namibia. Die MenReise organisiert. schen sind freundlich, verständnisvoll, Drittens habe ich in Windhoek von meikönnen zuhören und sind an einer partner Pension aus sehr viel telefoniert, Konnerschaftlichen Zusammenarbeit sehr takte aufgebaut und Gesprächstermine interessiert. vereinbart. Somit war es mir gelungen, in Man sollte sich aber beeilen, um diesen mehreren Ministerien vorzusprechen und Bonus auszunutzen, denn ich war nicht u.a. die Polytechnic, die Deutsche der einzige Ausländer in Windhoek. Höhere Privatschule und den stellvertreINFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 19 Wissenschaft Thermographie-Tagung in Las Vegas FHB-Professoren bei der renommierten „Inframation 2004“ wohl an Anwendungen als auch an Grundlagenproblemen dieser Technik. Zu dieser Gruppe gehören auch Dipl.Ing. Detlef Karstädt, Dr. Frank Pinno und Dipl.-Phys. Norbert Lutz (Dipl.Physik-Ing. Steffen Henke, der wesentliche Teile des Projekt bearbeitete, hat Die Tagung wurde bereits die FH inzwischen verlassen zum 5. Mal organisiert und und ist jetzt bei der Raytek zog mehr als 300 Teilnehmer GmbH, dem führenden Heraus vielen Ländern zu den steller von Pyrometern zur 40 jeweils halbstündigen berührungslosen TemperaturVorträgen und elf teilweise messung beschäftigt). parallel angeboten dreistünDie in Las Vegas vorgedigen Workshops zu spezielstellten Arbeiten handelten len Themen an. Ergänzt wurvon Anwendungen der Therde das Angebot durch eine mographie in der MikroPostersitzung sowie eine systemtechnik (Vortrag Prof. umfangreiche Ausstellung Las Vegas hat auch viele Tagungszentren zu bieten. Fotos (3): FB Technik Möllmann), Identifikation und von Infrarot-Kamera- und Unterdrückung thermischer Reflexe in internationales Forum genutzt werden, um Zubehör-Herstellern. Infrarotbildern (Vortrag von Prof. Vollmer) die Ergebnisse eines im Rahmen des Wieso findet eine renommierte internasowie den Problemfeldern der Bildgebung Programms „Angewandte Forschung und tionale Tagung in Las Vegas statt, einer bei Systemen wie Gasen oder Metallen mit Entwicklung an Fachhochschulen“ geförStadt, die eher für Spielcasinos und Showniedrigem Emissionsgrad (Poster). Die sich derten erfolgreichen Projekts vorzustellen. business bekannt ist? Der Grund ist einan die Präsentationen anschließenden DisDie hohe Qualität der Brandenburger fach: Neben dem warmen Wüstenklima kussionsbeiträge und Rückmeldungen Arbeiten zeigte sich in den Ergebnissen bietet sich Las Vegas als Tagungsort vor zeigten das große Interesse an diesen Ardes Auswahlverfahrens der Konferenzallem wegen der vergleichsweise geringen beiten, die auch im über 400-seitigen Tabeiträge. Zwei der zuvor eingereichten AbÜbernachtungskosten an, wobei gleichzeigungsband sowie auf einer CD-ROM bestracts wurden nach Begutachtung für eine tig ein vielfältiges Angebot an großen Tareits veröffentlicht wurden. In Deutschland mündliche Präsentation ausgewählt, was gungszentren in den Spielcasinos vorhanwerden die Arbeiten auf der Frühjahrstazudem die Konferenzgebühr um jeweils den ist. Für Konferenzbesucher gab es algung der deutschen physikalischen Gesell1000 $ senkte. Die beiden anderen eingelerdings nur sehr begrenzt Zeit für Ablenschaft im März 2005 in Berlin vorgestellt. reichten Arbeiten wurden zusätzlich zur kungen: das dichte Programm begann Fazit: die Inframation-Tagung in Las VePräsentation als ein Poster ausgewählt. bereits um 8.00 Uhr früh. gas war ein voller Erfolg und die OrganisaUnter Thermographie versteht man ein Die Brandenburger Thermographiegruptoren haben darum gebeten, dass die IRbildgebendes Verfahren, ähnlich einer pe war erstmals auf einer Inframation-TaGruppe der University of Applied Sciences Videokamera, wobei nicht sichtbares Licht gung und wurde durch Prof. Dr. Klausin Brandenburg auch für die Inframation im sondern Infrarote Strahlung (IR) nachgePeter Möllmann und Prof. Dr. Michael VollHerbst 2005, die voraussichtlich auch wiewiesen wird. Diese IR-Strahlung enthält mer vertreten. Das rein passive Teilnehmen der in Las Vegas stattfinden wird, neue Informationen über die Temperatur der sie wäre bei 1 300 $ Konferenzgebühr pro PerBeiträge anmeldet. aussendenden Objekte. Die Infrarotarbeitsson teuer geworden. Das war aber sowieso gruppe an der FH Brandenburg arbeitet sonicht geplant, denn die Konferenz sollte als Prof. Dr. K.-P. Möllmann, Prof. Dr. M. Vollmer Vom 4. bis 8. Oktober 2004 fand in Las Vegas die „Inframation 2004“, die international renommierteste Tagung zu Grundlagen und Anwendungen der Thermographie, statt. Prof. Dr. Michael Vollmer (r.) im Tagungshotel „The Orleans“. 20 Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann am Poster der Brandenburger IR-Gruppe. INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Wissenschaft „Intelligenz“ in Form von Minichips 9. Brandenburger Multimedia-Tag zum Thema „Ubiquitous Computing“ Wenn in absehbarer Zeit viele Objekte mit „Intelligenz“ in Form von Minichips (Transpondern) ausgerüstet werden, der Computer also quasi „allgegenwärtig“ wird, besteht die Möglichkeit, bisher nicht erfassbare Information über die Zustände der Objekte und deren Ortskoordinaten zu erhalten. Diese Information muss nahtlos in die bereits bisher genutzten Softwaresysteme eingespeist werden, um Medienbrüche zu vermeiden und Synergieeffekte zu erzielen. Andererseits besteht die Gefahr des Informationsmissbrauchs, indem z. B. über Kauf- und Verbrauchsgewohnheiten von Personen berichtet wird, deren Einwilligung dazu nicht vorliegt. Über diese und andere, damit unmittelbar zusammenhängende Probleme, wie z. B. Sensornetze und Normung in der Radio-Frequency-Technologie befasste sich der Workshop, der vom Studiengang Wirtschaftsinformatik und vom Fachbereich Technik gemeinsam am 11. November 2004 in den Räumen der FHB veranstaltet wurde. Die Diskussionsbeiträge Der 9. Multimedia-Tag an der FH Brandenburg war gut besucht. vermittelten eine Fülle von Anregungen für den künftigen Umgang, zu den Möglichkeiten und Grenzen dieser Entwicklung. Foto: Parsch Die Forschung auf diesem Gebiet soll in der FHB künftig intensiviert werden. Prof. Dr. Bernhard Hoier, Prof. Dr. Falko Ihme TK – vor Ort Beratungstermine und Informationen an der Fachhochschule Brandenburg Sollten Sie Interesse haben, dann vereinbaren Sie einfach einen Beratungstermin vor Ort. Ansprechpartner: Bernd Hofer 0172 3 177 177 @ [email protected] INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 21 Wissenschaft Optimierung durch Logistikzentrum Projektgruppe legt Machbarkeitsstudie zu Krankenhausverbund vor Ein Logistikzentrum würde die Versorgung bestimmter Krankenhäuser und Kliniken verbessern. Das ist das zentrale Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die von der AGKAMED - K-E-L-M GmbH, eine von Krankenhäusern für Krankenhäuser gegründete Einkaufsgesellschaft, beim Fachbereich Wirtschaft in Auftrag gegeben worden war (siehe INFOCUS 1/2004). Die generelle Zielsetzung der Machbarkeitsstudie lag in der Analyse und Bewertung von Möglichkeiten zur Optimierung der logistischen Versorgungsprozesse ausgewählter Krankenhäuser. Speziell ging es darum, für die relevanten Krankenhäuser die Auslagerung logistischer Prozesse und damit die Errichtung eines gemeinsamen Logistikzentrums hinsichtlich der ökonomischen Tragfähigkeit zu wie den Studierenden Nadine Anders, Alexandra Geske, Julia-Katharina Grimm, Carmen Horlacher, Mirko Karsch, Stefan Lüdke, Enka Rückwarth, Cathleen Schnacke, Christoph Stühmer, Mark Stüwe und Jens Wolf. Die Untersuchung der logistischen Prozesse in den acht Krankenhäusern bzw. Kliniken sowie die Recherche von Logistikstudien im Gesundheitswesen ergab zusammengefasst folgende Ergebnisse: Lagerbestände an jeder Verbrauchsstelle und dort häufig zu hohe Bevorratung; dadurch unnötige Kapitalbindung und auch Verlust von Produkten durch Ablauf der Haltbarkeit; Intransparenz in der Bestandführung bzw. der Beschaffungsprozesse; hoher Aufwand und damit hohe Kosten im Einkauf und in der Disposition; Vertreter des Klinikums zu Gast Die Leitung und mehrere Chefärzte des Städtischen Klinikums Brandenburg haben sich am 24. November über die FH Brandenburg informiert. Während einer Gesprächsrunde im Senatssaal wurden die Fachbereiche und die Technologie- und InnovationsBeratungsStelle (TIBS) vorgestellt. Anschließend besichtigten die Gäste einige Labore (im Bild stellt Prof. Dr. Arno Fischer, links, das Netzwerklabor des Fachbereichs Informatik und Medien vor). Nach dem Besuch hat es bereits Gespräche über mögliche gemeinsame Projekte gegeben. Das Städtische Klinikum Brandenburg gehörte zu den Foto: Parsch Krankenhäusern, die in Hinblick auf ein Logistikzentrum untersucht worden waren. überprüfen. Konkret war zu untersuchen, ob eine zentrale Versorgungslogistik mit Medikalprodukten (z. B. Spritzen, Einmalhandschuhe) und angrenzenden Gütern (Pharmazeutika, Büroprodukte, Wirtschaftsprodukte, Laborprodukte, Betten) kostengünstiger sein kann als die bislang praktizierte dezentrale Logistik. Dieser komplexen Aufgabe widmete sich das unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Schwill stehende Projektteam mit Dipl.-Betriebswirtin (FH) Regina Schalinski, Dipl.-Kauffrau (FH) Ursula Schwill so- 22 uneinheitliche und z. T. ineffiziente Prozessstrukturen in der Logistik (z. B. Bestellung von Medikalprodukten „per Hand“ auf Lagerpendelkarten trotz eines vorhandenen SAP-Systems); Belastung des Pflegepersonals mit logistischen Aufgaben; logistische Funktionsbereiche arbeiten aufgrund „gewachsener Strukturen“ nicht zusammen; so erfolgt beispielsweise häufig eine Trennung zwischen Lager und Einkaufsabteilung, was in den von uns beobachteten Fällen zu Kommunikationsproblemen und Kompetenzgerangel führt. Aus diesen Ergebnissen ergaben sich vielfältige Optimierungspotenziale. Da die logistischen Prozesse in jedem Krankenhaus separat untersucht wurden, konnte das Projektteam jeweils auch hausspezifische betriebswirtschaftliche Handlungsempfehlungen unterbreiten. Hinsichtlich der konkreten Fragestellung konnte ein eindeutiges Ergebnis ermittelt werden: Eine kosten- und qualitätsoptimale Versorgung der Verbrauchsstellen lässt sich unter Berücksichtigung der untersuchten Häuser und der dort praktizierten Logistik nur durch ein in zentraler Verantwortung liegendes Logistikmanagement erzielen. Mit der Krankenhausversorgung durch ein Logistikzentrum gehen im Wesentlichen folgende Vorteile einher: Reduzierung der Lagerbestände (insbesondere in den Verbrauchsstellen) und dadurch geringere Kapitalbindung und auch weniger Verluste durch Überalterung der Produktbestände im Lager; erhöhter Druck zu Produktstandardisierungen und -spezifizierungen; dadurch Möglichkeit, die Anzahl der Lieferanten zu reduzieren (vergleichbare Untersuchungen sprechen in diesem Zusammenhang von Einsparpotenzialen in Höhe von 10 bis 15 Prozent); Bündelung der Belieferungen durch verstärkte Nutzung des Einkaufsverbundes, dadurch höhere Mengenabnahme und Preisvorteile pro Stück (economiesof-scale-Effekte); Optimierung der Vertragsverhandlung und der Vertragsgestaltung sowie Lieferantencontrolling (erzielbare Einspareffekte liegen bei bis zu 10 Prozent); Einsparungen durch Implementierung von eProcurement-Systemen (je nach betriebsindividueller Voraussetzung können bis ca. 40 Prozent der Prozesskosten eingespart werden); Entlastung von patientenfernen Tätigkeiten und damit Steigerung der Zufriedenheit des medizinischen / pflegerischen Fachpersonals. Diese z. T. beträchtlichen Einsparpotenziale werden durch bereits existierende Krankenhauslogistikzentren bestätigt. So haben beispielsweise das Kinderkrankenhaus auf der Bult und sechs Standorte des Klinikums Hannover durch ein gemeinsames Krankenhaus-Logistikzentrum Kosteneinsparungen von bis zu 30 Prozent und einen Rückgang der Lieferfahrten bis zu 90 Prozent erzielt. Nach den Erfahrun- INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG International gen des regionalen Logistikzentrums München rechnet es sich, wenn mindestens 2 500 Betten von einem Logistikzentrum versorgt werden. Die untersuchten acht Krankenhäuser und Kliniken kommen auf insgesamt 3 413 Betten, so dass die „kritische Menge“ damit längst überschritten ist. Die Ergebnisse bzw. Zahlenwerte bestätigen insgesamt die Notwendigkeit einer kooperativen Zusammenarbeit der Häuser, um eine optimale Nutzung der Synergieeffekte zu ermöglichen. Bei einem Rückgang der Beteiligungsquote an einem Logistikzentrum bzw. durch eine Reduzierung der Betten wäre eine erneute Prüfung der betriebswirtschaftlichen Tragfähigkeit eines zentralisierten Logistikmanagements erforderlich. Das Projektteam hat eigens hierfür ein Excel-basiertes Kalkulationsprogramm (Toolbox) entwickelt, das in der Lage ist, die Kosten für den gesamten Logistikprozess in jedem Krankenhaus schnell zu erfassen. Damit können Kostenstrukturen transparent gemacht und kostenminimierende Entscheidungen generiert werden. Prof. Dr. Jürgen Schwill Kooperation mit zwei Gymnasien Am 21. Oktober unterschrieben die Schulleiter Dr. Uwe Schröder (links, Bertolt-Brecht-Gymnasium) und Hanswalter Werner (Mitte, Von-Saldern-Gymnasium) Kooperationsverträge mit der FH Brandenburg, für die Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch (rechts) unterzeichnete. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit soll dazu beitragen, Schüler in Fächern wie Mathematik, Informatik oder Physik zu fördern und sowohl auf Wettbewerbe als auch auf das Studium eines der Fächer vorzubereiten. Foto: Parsch Aufbruchstimmung in Nanjing Neue Praktikumsmöglichkeiten in chinesischer Metropole Immer mehr Studierende der FHB haben die Vorteile eines Praktikums im Ausland erkannt. Mit der wachsenden Bedeutung des chinesischen Marktes wächst auch das Interesse an „first-hand knowledge“ des Landes. Die bestehenden Kontakte zu chinesischen Hochschulen konnten jetzt durch eine vielversprechende Partnerschaft mit dem „Nanjing Institute of Technology“ (NJIT) erweitert werden. Es wird ein Austauschprogramm vorbereitet, das Studierenden aller Fachbereiche der FHB die Möglichkeit eröffnet, auch ohne chinesische Sprachkenntnisse ein Die neue Universitätsbibliothek des NJIT. Praxissemester in China erfolgreich zu gestalten. Gute Englischkenntnisse sind in vielen Fällen erforderlich. Genauso wie die FHB, bietet das NJIT seinen Studierenden ein sehr praxisnahes Studium und unterhält dadurch vielfältige Kontakte zur Industrie der Region. Das Auslandsamt (Foreign Affairs Office) von NJIT unterstützt bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen und Unterkünften. Nanjing ist die Provinzhauptstadt von Jiangsu, zirka drei Bahnstunden nordwestlich von Shanghai entfernt. Mit einer Bevölkerung von fast sechs Millionen gehört Nanjing zu den bedeutenden Metro- Fotos (2): Lloyd polen Chinas. Nanjing hat sich zu einem wichtigen Industrie-, Wissenschafts- und Technologiestandort im Osten Chinas entwickelt. Es ist eine Stadt, die Geschichte und moderne Lebensweisen vereint. Wirtschaftliche und kulturelle Aufbruchstimmung prägen die Dynamik der Stadt und machen einen Aufenthalt attraktiv und lohnenswert. Für weitere Informationen zum Austauschprogramm können sich Interessierte an das Akademische Auslandsamt ([email protected]) oder an Angela Lloyd (lloyd@fh-brandenburg. de) wenden. Angela Lloyd Die Skyline der Sechs-Millionen-Metropole Nanjing. INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 23 Studierende Und am Wochenende Kleid und Krone Die amtierende Havelkönigin Maylie Sontag studiert BWL an der FHB es etwas Besonderes, das Kleid und die Krone zu tragen und mit dem großen Wagen gefahren zu werden. Aber es ist eine Rolle, in die ich schlüpfe. Ich brauche mich zwar nicht zu verstellen, aber es fühlt sich anders, auch die vielen Blicke, die ich auf mich ziehe. Vor allem Kinder sind ganz beINFOCUS: Weshalb haben geistert, wenn sie ein AutoSie sich zur Havelkönigin gramm von mir bekommen. wählen lassen? INFOCUS: Was möchten Sontag: Es heißt, dass BranSie später einmal beruflich denburg immer älter wird. Ich machen? wollte ein Zeichen für die Sontag: Ich würde gerne Jugend setzen, die in dieser Stadt Chancen sieht und hier Maylie Sontag als „gewöhnliche“ Studentin und als Havelkönigin, hier bei der professionelle HochzeitsplaTaufe eines Bootes für den erfolgreichen Ruderer Peter Krüger. Fotos: Parsch nerin werden. Ich habe im bleiben möchte. Fernsehen einen Bericht über diesen Beruf Stadt, trete bei Stadtfesten, Eröffnungen INFOCUS: War die Wahl aufregend? gesehen und ich glaube, es wäre mein oder Tourismusmessen auf. Einmal im MoSontag: Am Freitag hatte ich Abi-Ball, am Traumjob. Ich habe mir schon Firmen in nat treffen sich mein Manager André Samstag wurde ich gewählt und am SonnBerlin herausgesucht, bei denen ich PrakEckhardt, mein Fahrer und Bodyguard Raitag hatte ich meine ersten Auftritte als tika absolvieren möchte. Vielleicht kann ich ner Ziehm und ich zur Terminabsprache. Havelkönigin. Da musste ich am Montag so etwas auch in Brandenburg aufziehen. Herr Eckhardt hat meinen Stundenplan, so erst mal tief durchatmen. INFOCUS: Denken Sie, dass Ihre Bekanntdass es zu keiner Kollision mit meinem INFOCUS: Hatten Sie damit gerechnet, heit und die Kontakte, die Sie jetzt knüpfen Studium kommt. gewählt zu werden? können, Ihnen dabei helfen werden? INFOCUS: Wie reagieren nun Ihre KommiSontag: Nein, denn das freie Reden fiel Sontag: Vielleicht. Ich bin ja wirklich bei litonen, wenn sie Sie erkennen? mir schwer. Aber am Wahltag selber war vielen Veranstaltungen, die ich sonst kaum Sontag: Wenn sie mich im Fernsehen oder ich gut vorbereitet und habe offenbar die besuchen würde, und lerne ein Menge Leuin der Zeitung gesehen haben, sprechen Leute überzeugt. Und inzwischen habe ich te kennen. Und ich habe jetzt erst wirklich sie mich an und fragen, ob ich es denn etwas Routine, so dass mir die Auftritte bemerkt, wieviel in der Stadt eigentlich los auch bin. Das ist manchmal schon witzig! auch wirklich Spaß machen. ist und wie viele Menschen sich hier engaINFOCUS: Haben Ihre Auftritte als HavelINFOCUS: Was ist nun Ihre Aufgabe als gieren. Mein Blick auf diese Stadt hat sich königin Sie verändert? Havelkönigin? auf jeden Fall zum Positiven verändert. Sontag: Nein, ich glaube nicht. Natürlich ist Sontag: Ich bin eine Repräsentantin der Die FH Brandenburg kann sich seit kurzem mit einer königlichen Hoheit schmücken: Maylie Sontag, die aktuelle Havelkönigin, studiert hier seit diesem Semester Betriebswirtschaftslehre. Mit Ihrer Durchlaucht sprach Stefan Parsch. 24 INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Alumni Viel Gestaltungsspielraum Birgit Silkenstedt erlebte die Anfänge der FHB Als Birgit Silkenstedt an der FH Brandenburg zu studieren begann, erlebte sie gleich zwei Startphasen: Die ihres eigenen Studiums und die der Hochschule selbst. Mit der Matrikelnummer 922701 war sie die Erste, die in den Studiengang Betriebswirtschaftslehre eingeschrieben wurde. Zwar war der Lehrbetrieb nicht so gut organisiert wie heute, doch erlebte sie das nicht als Manko, sondern als Chance: „Es gab noch keinerlei Verkrustungen, wie man sie aus älteren Universitäten kennt. Ich fand es sehr interessant, nicht nur zu lernen, sondern mich persönlich einzubringen.“ mien wie Gründungssenat, Berufungskommissionen, Baukommission oder Studentenvertretung. Auch mit dem ersten Auslandssemester brachte sie sich in die FHB-Geschichte ein: Über ihr halbes Jahr im südafrikanischen Staat Swaziland schrieb sie auch einen Artikel für eine der ersten INFOCUS-Ausgaben. In Swaziland arbeitete sie in einem Büro der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ), zu der ihr Prof. Dr. Rainer Janisch, der heutige FHB-Präsident, den Kontakt vermittelt hatte. Ein weiteres Mal erwähnt Birgit Silkenstedt im Gespräch Prof. Janisch: Dieser sei ihr einmal freudestrahlend entgegen gekommen und habe ihr gesagt, dass er gerade die Fliesen für die Toiletten ausgesucht habe. So sei es eben damals gewesen: Noch keine verfestigten Strukturen, viel Gestaltungsfreiraum für alle Hochschulangehörigen und ein sehr enger persönlicher Kontakt zwischen Professoren und Studierenden. Dies und die kleinen Lerngruppen sei für die wenigen Westdeutschen unter den Studierenden für die Wahl der Hochschule entscheidend gewesen, während die Ostdeutschen überwiegend einfach so schnell wie möglich ihr Studium haben hinter sich bringen wollen, erinnert sich Silkenstedt. Ihr Engagement im Hochschulbetrieb habe ihr viel gebracht, sagt sie heute, ihre Persönlichkeit sei durch diese Arbeit gereift, sie sei menschlich gewachsen. Noch mehr hat ihr der Auslandsaufenthalt gebracht: „Ohne diese Erfahrung und die er- Von den 62 Studierenden, die im Herbst 1992 das Studium aufnahmen, war Birgit Silkenstedt wiederum eine Ausnahme: „Als Jahrgang 1960 war ich mit Abstand die Älteste. Um mich herum waren 19-, 20-Jährige, die mich anfangs sogar gesiezt haben!“ Sie brachte allerdings auch eine andere Lebenserfahrung als ihre Kommilitonen mit. Gelernt hatte sie Einzelhandelskaufmann für Farben und Tapeten. Nach verschiedenen Jobs arbeitete sie schließlich in der Bankettabteilung eiÜber ihren Aufenthalt in Swaziland schrieb Birnes Hotels, wo sie Veranstaltungen orgagit Silkenstedt einen Artikel für den INFOCUS. nisierte. Doch irgendwann kam sie zu der worbenen Sprachkenntnisse hätte ich Einsicht, dass es das noch nicht gewesen meine heutige Stelle nicht.“ sein konnte. Ihr war klar, dass sie ohne Studium nicht weiterkommen würde. Also Nachdem sie ihr Studium in der Regelfragte bei der neu gegründeten Universität studienzeit beendet hatte, übernahm sie Potsdam an und erhielt aus einem ihr bis nach einiges Jobs erst einmal die Filialheute schleierhaften Grund einen Termin leitung einer Schuhhandelskette, doch nur beim Rektor. Dieser eröffnete ihr, dass sie um sich fleißig weiterzubewerben. Als mit ihrem Fachabitur nicht an einer Unidann Sanofi-Synthelabo von München versität studieren dürfe, aber nach Berlin umzog und nicht - es gebe da diese Fachalle Mitarbeiter mitkamen, hochschule in Brandenburg war ihre große Chance gean der Havel, die in Kürze kommen. In dem Unternehden Studienbetrieb aufnehmen, mittlerweile als Sanofime, da solle sie sich doch Aventis der größte Pharmamal melden. Und schon wekonzern Europas und der nige Wochen später fuhr sie drittgrößte der Welt, ist sie im regelmäßig von ihrem Bereich Eventmanagement Wohnort Ferch in die Haveltätig: Sie plant und kontrolliert stadt, um sich in die Gedie Budgets für kleine und heimnisse der Betriebswirtgroße Veranstaltungen, Taschaft einweihen zu lassen. gungen, Kongresse, SatelliSie stürzte sich indes ten-Symposien uvm., sowohl nicht nur auf den Lehrstoff. national als auch internatio„Ich fand die Mitbestimnal. Weil große und wichtige mungsmöglichkeiten für StuVeranstaltungen auch vor Ort denten sehr spannend. Ich persönlich betreut werden, ist kam ja aus der Wirtschaft, es kein trockener Bürojob: wo mitdiskutieren nicht so „So kann man dann auch sehr erwünscht war.“ Also Birgit Silkenstedt, BWL-Studentin der ersten Stunde, arbeitet heute im Event- Heidelberg oder Riga näher engagierte sie sich in Gre- management von Sanofi-Aventis. Foto: Ralph Schwarz kennen lernen.“ Stefan Parsch INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 25 Wissenschaft Zufriedene Mitarbeiter und Patienten Neues Buch von Prof. Dr. Anja Lüthy zur Mitarbeiterorientierung In den letzten 15 Jahren hat in deutschen Krankenhäusern ein komplettes Umdenken stattgefunden. Der Begriff Mitarbeiterorientierung wurde im Rahmen von Lean Management und Verschlankungsprozessen überhaupt erst vor wenigen Jahren geprägt. Heute ist er eine wichtige Säule des Qualitätsmanagement. Mitarbeiterorientierung soll dazu führen, dass Mitarbeiter gerne und leistungsstark zu den derzeitigen angespannten Bedingungen arbeiten. Dazu brauchen diese „internen Kunden“, wie Mitarbeiter auch genannt werden, allerdings Führungskräfte mit ausgeprägten Soft Skills. Anstatt die Mitarbeiter aus den Krankenhäusern „zu vergraulen“, sollten Führungskräfte ihre Mitarbeiter als wertvolle Humanressource „behandeln“. Das Buch richtet sich an diejenigen Führungskräfte im Krankenhaus, die ihre Mitarbeiter professionell führen wollen. In den einzelnen Kapiteln wird beschrieben, wie ein hoher Grad an Mitarbeiterorientierung über Soft Skills und den Einsatz klassischer Managementinstrumente erreicht werden kann. Praxisbeispiele prämierter Unternehmen (z. B. das Schindlerhof Hotel zum zweiten Mal als EQA Gewinner im Jahr 2003) belegen am Ende der Kapitel, dass die vorgestellten Instrumente erfolgreich im Einsatz sind. Das Buch macht deutlich, dass es lehrund lernbar ist, Mitarbeiter kontinuierlich zu motivieren, sie zielorientiert zu führen, ih- 26 INFOCUS 1 / 2005 nen durch Coaching zur Seite zu stehen, bei Konflikten rechtzeitig einzugreifen und immer öfter die „richtigen“ Entscheidungen zu treffen. Führungskräfte erhalten in diesem Buch einerseits fundiertes Wissen zu den Themen Motivation, Führung, Konfliktlösung, Gesprächsführung und Coaching. Andererseits leistet das Buch Führungskräften im konkreten Umgang mit den Mitarbeitern praxisnahe Hilfestellung. Es ist so verständlich und anschaulich geschrieben, dass man vieles sofort in der eigenen Abteilung umsetzen kann. Formulare und Checklisten in den Kapiteln sind dabei eine wichtige Hilfe. Damit Führungskräften für ihre Mitarbeiterorientierung im Alltag auch genügend Zeit aufwenden können, werden im letzten Kapitel des Buches Tipps und Tricks für effizientes Zeitmanagement und eine effektive Selbstorganisation verraten. Die Autorinnen hoffen, dass binnen kurzer Zeit viele Führungskräfte der bundesdeutschen Krankenhäuser in der Lage sein werden, mit Unterstützung dieses Buches ihre Teams mitarbeiterorientiert zu führen. Denn „zufriedene Mitarbeiter haben auch zufriedene Patienten zur Folge“, meinen Anja Lüthy und Jessica Schmiemann. Das Buch wird am 20. Januar 2005 um 20.00 Uhr in der Lehmanns Fachbuchhandlung in Berlin am Ernst Reuter Platz in Form eines Management Workshops vorgestellt. Der Eintritt beträgt 2 Euro und alle Interessierten sind herzlich eingeladen auch zum anschließenden Sektempfang. Mitarbeiterorientierung im Krankenhaus: Soft Skills erfolgreich umsetzen Von Anja Lüthy und Jessica Schmiemann Erschienen im Verlag für Krankenhaus und Pflege der W. Kohlhammer GmbH, 2004. Reihe: Kohlhammer Krankenhaus, 284 Seiten. Kart. € 31,80 ISBN 3-17-017862-8 Hochschule Prof. Dr. Robert Franz Prof. Dr. Christian Stark Jahrgang 1969 Studium der Physik, TU Berlin ab 1994 Wiss. Mitarbeiter am FritzHaber-Institut der Max-PlanckGesellschaft, TU Berlin (Dr. rer. nat.) ab 1996 Mitarbeiter der SAP AG in Walldorf; Abbildung betriebswirtschaftlicher Prozesse in Standardsoftware seit 01.09.2004 Professur für webbasierte Lehre und Medienmanagement im FB Wirtschaft (WI) Arbeitsschwerpunkte: betriebsw. Anwendungssysteme, Integrationstechnologien, Geschäftsprozessmanagement, Mobile Business, Wissensmanagement Jahrgang 1954 Studium Maschinenbau mit Schwerpunktrichtung Produktions- und Fertigungstechnik, TU Berlin ab 1979 Wiss. Mitarbeiter und Assistent, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik, TU Berlin (Dr.-Ing.) ab 1985 leitende Positionen in der Industrie, auch als Prokurist und zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung eines weltweit agierenden Unternehmens seit 15.09.2004 Professur für Fertigungsund Produktionstechnik im FB Technik (Maschinenbau), zuvor bereits Professorenstellenvertreter Prof. Dr. Robert Franz Prof. Dr. Christian Stark Wie war Ihr erster Eindruck von der Fachhochschule Brandenburg? Überaus positiv! Neben den schönen und noch frisch sanierten bzw. neu errichteten Gebäuden, die für einen angenehmen Rahmen und eine gute Infrastuktur sorgen, wurde ich auch gleich sehr freundlich und hilfbereit von allen hier aufgenommen, so dass ich mich bereits gut eingelebt habe. Oh, doch so klein, aber überschaubar und reizvoll. Was haben sich die Architekten beim Studentenwohnheim und bei den gelben Gebäuden gedacht? Welche Chancen bietet die FH Brandenburg, die andere Hochschulen nicht bieten? Im Allgemeinen eröffnet das großartige Campusgelände sicher eine gute Grundlage für die Identifikationsbildung mit der Hochschule. Wenn die Studenten hier ihr Studienleben positiv erleben, bieten sich sicher Gelegenheiten, den Kontakt zwischen Hochschule und Absolventen auch über die Studienzeit hinaus zu pflegen. Für mich persönlich bietet die FHB darüber hinaus den Vorteil, dass meine bestehenden Kontakte zu Wirtschaftsunternehmen aus der Region aus vorherigen Tätigkeiten durch die räumliche Nähe hoffentlich weiter gepflegt werden können und zu dem einen oder anderen spannenden Kooperationsprojekt führen, um so den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aktiv mitgestalten zu können. In kleinen Gruppen in Form von seminaristischen Veranstaltungen und Übungen im Labor intensive Ausbildung des Ingenieurswesens zu betreiben. Leider fehlen hierzu insbsondere bei den Maschinenbauern noch Kapazitäten im Sinn von mehreren Professorenstellen. Wie groß ist Ihr Interesse an interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Professoren aus anderen Fachbereichen? Als Physiker, der in der an sich ja per Definition interdisziplinären Wirtschaftsinformatik tätig ist, besteht ein großes Interesse an fachbereichsübergreifender Zusammenarbeit. Bei der einen oder anderen Veranstaltung und bei Gesprächen seit meinem Start konnte ich auch schon einige interessante Kontakte knüpfen und hoffe, dieses in den kommenden Monaten noch ausweiten zu können. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist wichtig und notwendig, weil der Einzelne das gesamte Wissen aufgrund der heute verfügbaren Menge an Informationen und ihrer schnellen Veränderungen nicht mehr vermitteln kann. Die Zusammenarbeit ist aber nur dann sinnvoll, wenn man in Übereinstimmung konkrete Themen definieren kann, die zielorientiert und praxisnah Umgesetzt werden können. Leider gibt es mehr Bekenntnisse zur interdisziplinären Zusammenarbeit als reale Projekte. Für welches Projekt können Sie sich zurzeit am meisten begeistern? Mein Tätigkeitsschwerpunkt sind ja vor allem die ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) . In diesem Umfeld stehen gerade eine ganze Menge Umbrüche vor der Tür: Umsetzung von bisher eher funktional orientierten Anwendungen hin zur Prozessorientierung, damit verbunden die Umstellung auf serviceorientierte Architekturen mit all den Integrations- und Sicherheitsaspekten sowie die Einbindung immer weiterer Gruppen in die Geschäftsprozesse z. B. über mobile Lösungen. Gerade auf dem zuletzt genannten Feld bahnen sich zurzeit einige Projekt (z.B. im Umfeld der RFID-Technologie) an und ich hoffe hier auch weiter ganz dicht an der Weiterentwicklung der Thematik mitarbeiten zu können. Für alle, die ich im Moment selbst betreue. Da ich erst seit kurzer Zeit an dieser Fachhochschule bin, sind dies im Wesentlichen die Begleitung der Studenten in Praxisprojekten und Diplomarbeiten. Für Drittmittelprojekte aus dem Gebiet der Fertigungs- und Produktionstechnik müssen noch erhebliche Voraussetzungen geschaffen werden, um beispielsweise mit anderen Fachhochschulen konkurrieren zu können. Mal sehen, was sich in Zukunft machen lässt. Wenn Sie 100 000 Euro für Investitionen an der FH Brandenburg vergeben dürften: Wie würden Sie das Geld einsetzen? Das ist - inbesondere bei der aktuellen Haushaltslage- eine sicherlich spannende Frage und ich werde mir die Gedanken alsbald machen, sobald ich eine Zusage über (oder zumindest eine realistische Aussicht auf) eine solche Investitionssumme habe. Es gibt sicherlich viele Investitionsmöglichkeiten um die FHB als einen Kristallationspunkt für Unternehmensneugründungen in der Region zu etablieren, als interessanter Kooperations- und Forschungspartner mit der Wirtschaft zu gelten und nicht zuletzt auch durch den Aufbau weiterer international interessanter MasterAngebote die Hochschule auch über die regionalen Grenzen hinweg bekannter zu machen. Diese Frage schließt an das oben gesagte an: Voraussetzungen schaffen für die Drittmittelforschung durch Investieren in Werkzeugmaschinen und Messdatenerfassung. 100 000 Euro reichen aber dafür nicht aus. Zu guter Letzt: Was würden Sie der Hochschulöffentlichkeit gerne noch sagen? Vielen Dank für die nette Aufnahme durch alle Studenten, Mitarbeiter und Kollegen. Ich hoffe auf eine spannende, erlebnisreiche, produktive und angenehme Zusammenarbeit auf allen Ebenen in den kommenden Monaten und Jahren und freue mich auf die gemeinsame Zeit an der FH Brandenburg. Achtet auf die Qualität der Ausbildung. Hier müssen Standards vorhanden sein, die insbesondere in der Industrie Anerkennung finden, denn es ist das wesentliche Ziel der Absolventen, mit einem fundierten Ingenieurswissen einen attraktiven Arbeitsplatz zu erhalten. Es spricht sich in der Industrie relativ schnell herum, wo gute Ingenieure ausgebildet werden. INFOCUS 1 / 2005 27 Hochschule Begrüßung der Studienanfänger Immatrikulationsfeier mit Auszeichnung hervorragender Absolventen Die Mensa war bis auf den letzten Platz gefüllt, als am 20. September mit der Immatrikulationsfeier die neuen Studierenden begrüßt worden. In seiner Ansprache gab FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch der Hoffung Ausdruck, dass zu Beginn des nächsten Wintersemesters bereits das renovierte Hörsaalgebäude zur Verfügung stehen werde. Anschließend berichtete Max-Christian Zehner, Student am Fachbereich Wirtschaft, über seine Erfahrungen mit einem Auslandsstudium. Grußworte sprachen der Vorsitzende des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA), Christian Goutrie, die Geschäftsführerin des Studentenwerks Potsdam, Karin Bänsch, sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Bran- Die Immatrikulationsfeier fand 2004 vielleicht zum letzten Mal in der Mensa statt. Foto: Parsch denburg an der Havel, Dr. Dietlind Tiemann. Die Auszeichnung der jahrgangsbesten Diplomanden nahm der Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde der FH Brandenburg, Dr. Klaus-Peter Tiemann, vor. Im Einzelnen wurden geehrt: Marcel Boritzki (Betriebswirtschaftslehre), Matthias Hartert (Wirtschaftinformatik), Anett Ihwe (Physikalische Ingenieurwissenschaften), Oliver Kalz (Informatik), Norman Kersten (Maschinenbau), Christian Koth (Informatik), Patricia Ines Roja Montalvo (Technologie- und Innovationsmanagement). Der Brandenburgische Landtagspräsident Dr. Herbert Knoblich verlieh den DAAD-Preis an Claude Romeo Zombou Mbogning aus Kamerun. Er hat im Studiengang Ingenieurwissenschaften trotz anfänglicher Sprachschwierigkeiten hervorragende Studienleistungen erbracht. Musikalisch begleitet wurde die Immatrikulationsfeier von der Gruppe „The Wednesdays“ mit Prof. Eberhard Hasche. Die Erstsemesterparty am selben Abend im Studentenkeller IQ wurde von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse großzügig unterstützt. Netzwerkbildung und Innovationen Workshop „Wirtschaft - Wissenschaft - Wir in Brandenburg“ Wissens- und Technologietransfer, Netzwerkbildung und Innovation sind Schlagwörter unserer Zeit. Was jedoch verbirgt sich praktisch dahinter? Wie können Unternehmen neue Ideen umsetzen, neue Märkte erschließen, neue Fördergelder akquirieren oder neue Kooperationen schließen? Was kann man aus Erfahrungen anderer lernen? Das waren die Leitfragen eines Workshops mit dem Titel „www.brb“ oder „Wirtschaft - Wissenschaft - Wir in Brandenburg“ am 3. Dezember an der FH Brandenburg. Die Themenbereiche lauteten: „Neue Ideen - neue Produkte - neue Märkte“, „Fördermöglichkeiten für Innovationen“, „Wissenschaftseinrichtung als Motor der regionalen Wirtschaftsentwicklung“ sowie „Brandenburg 2010 - Perspektiven und Diskussion“. Die Technologie- und InnovationsBeratungsStelle (TIBS) nutzte das von ihr organisierte Forum, um sich und ihre Arbeit den kleinen und mittelständische Unternehmen der Region vorzustellen, an die 28 sich die Veranstaltung im Wesentlichen richtete. Der Workshop „www.brb“ fand mit freundlicher Unterstützung der Technolo- giestiftung des Landes Brandenburg und der Ingenieur- und Wirtschaftsakademie „Johann Beckmann“ statt. Um Wissens- und Technologietransfer ging es beim Workshop „www.brb“. Foto: Parsch INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Hochschule Lego-Roboter lösen schwere Aufgaben 3. Regionalwettbewerb der FIRST LEGO League an der FH Brandenburg Das Seniorteam der „Chaos Designer“ vom Märkischen Gymnasium „Friedrich Grasow“ (Brandenburg an der Havel) und das Privatteam „Parabots“ aus Berlin waren die Sieger des Regionalwettbewerbs Berlin/Brandenburg der FIRST LEGO League am 6. November in der Mensa. Der Fachbereich Informatik und Medien organisierte die Veranstaltung bereits zum dritten Mal. Auch andere Teams erhielten Auszeichnungen. Dabei schnitten die Mannschaften aus Brandenburg an der Havel ebenfalls gut ab: Teamwork Award: „Die Stations-Tüftler“, Station Junger Techniker & Naturforscher (Bandenburg an der Havel) Hypothesis Presentation Award: „Professor Pi’s Kids“, JugendTechnikSchule Berlin Robust Design, Programming Design, Innovative Design: „Chaos Designer“, Junior Team, Märkisches Gymnasium „Friedrich Grasow“, Brandenburg / Havel Ausdauer: „Magic creators“, Wernervon-Siemens-Gymnasium (Magdeburg) Höchste Konzentration war während des Wettbewerbs angesagt. Insgesamt haben an diesem Regionalwettbewerb 96 Schülerinnen und Schüler sowie etwa 40 Trainer und Betreuer teilgenommen. Für die „Chaos-Designer“ vom Märkischen Gymnasium ging die Erfolgsge- Foto: Parsch schichte noch weiter: Im deutschen Finale in Tauberbischofsheim belegten sie in der Kategorie Roboterleistung den ersten Platz. Das berechtigt sie zur Teilnahme an den internationalen US-Meisterschaften der FIRST LEGO League in Atlanta (USA). Projektgruppe Campus-TV Hochschulball in Planung In diesem Semester hat sich die Projektgruppe „Campus-TV“ gegründet. Interessierte Studierende erstellen kurze Beiträge, die dann einmal im halben Jahr zu einer halbstündigen Sendung zusammengefasst werden. Diese wird im Stadtkanal Brandenburg (SKB) zu sehen sein. Dessen leitende Redakteurin, Cindy Schönknecht, beteiligt sich an der Projektgruppe. Außerdem entsteht derzeit ein landesweites Hochschulfernsehen, in dem die Beiträge dann ebenfalls laufen könnten. So hat das Campus-TV-Team die Möglichkeit, seine Arbeit nicht nur auf eine Videokassette zu speichern, sondern öffentlich zu zeigen. Zurzeit werden noch überwiegend die Ressourcen des Fachbereichs Informatik und Medien genutzt, langfristig soll jedoch eine eigenständige Infrastruktur ausgebaut werden. Wer Interesse hat, ob mit oder ohne Vorkenntnisse, kann sich bei Prof. Alexander Urban Foto: Parsch melden: „[email protected]“, 355-443. Im November 2005 soll an der FH Brandenburg erneut ein Hochschulball stattfinden. Die Planungen zu diesem Ereignis haben bereits begonnen. In drei Gruppen - Rahmen, Strategie, Logistik - erarbeiten Studierende aller Fachbereiche Programm und Organsiation der Veranstaltung. Um alles muss sich Gedanken gemacht werden: Schirmherrschaft, Sponsoring, Live-Band und DJ, Ordnungsamt, Moderation, VIP-Gäste und Betreuung, Multimediashow während der Einlasszeit, Internetseite, Catering, Pressearbeit, Eintrittskarten, Plakate und vieles mehr. Neben der Möglichkeit, Erfahrung in der Organisation einer Großveranstaltung zu sammeln, können die meisten Studierenden auch einen Projektschein erwerben. Wer Interesse hat, in der Hochschulball-Planungsgruppe mitzuarbeiten, kann sich an die Initiatorin Gundula Kampe wenden: 355-204, „kampe@fhFoto: Parsch brandenburg.de“. INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 29 Hochschule Hervorragende Diplomarbeit Für seine hervorragende Abschlussarbeit ist Andreas Vogel, Absolvent des Studiengangs Maschinenbau, vom Förderverein der Brandenburgischen Ingenieurkammer e.V. ausgezeichnet worden. Die Arbeit mit dem Titel „Konzeption und Konstruktion eines Kühlsystems für eine Getriebeadaption“ war von den Betreuern mit Andreas Vogel 1,0 bewertet worden. Zudem hat Andreas Vogel sein Studium in der Regelstudienzeit abgeschlossen. Das Thema war vom Werk Brandenburg des Unternehmens ZF Getriebe GmbH gestellt worden. Der FHB-Student hat die Aufgabe so gut bewältigt, dass er auf Grund dessen von der ZF Getriebe GmbH als Ingenieur eingestellt wurde. Stipendium des IiF&E Sabine Seidl, Informatikstudentin mit dem Schwerpunkt Digitale Medien, ist zurzeit „full-time student“ an der University of Luton in England. Ermöglicht hat ihr diesen Studienaufenthalt an Stelle eines Praxissemesters ein Forschungsstipendium des InSabine Seidl stituts für interdisziplinäre Forschung und Entwicklung (IiF&E) an der FH Brandenburg. Auszeichnung für VFH-Absolventen Jan Kopia und Fred Machulka sind mit dem „oncampus award“ des Hochschulverbundes Virtuelle Fachhochschule (VFH) ausgezeichnet worden. Sie erhielten den Preis für ihre Bestnoten im OnlineStudiengang Medieninformatik (OSMI). Im Rahmen einer feierlichen Verabschiedung der ersten AbsolventInnen der VFH am 28. Oktober in der Technischen Fachhochschule Berlin wurden ihnen Preis und Urkunde von der Leitung der VFH übergeben. Die FH Brandenburg stellt drei von insgesamt sechs Absolventen im Hochschulverbund, die den OSMI in der Regelstudienzeit erfolgreich abschließen konnten. 30 Bierernste Erkenntnisse Heiterer akademischer Ulk mit Prof. Cerevisius Eine so heiter-gelöste Stimmung wie am Abend des 11. November 2004 hat im Hörsaal 027 des Zentrums für Informatik und Medien vermutlich noch nie geherrscht. Was so ein paar Gläser goldgelben Gerstensaftes doch bewirken können ... Zum Auftakt der fünften Jahreszeit hatte die FH Brandenburg zu einer ganz besonderen Vorlesung gela- Die Stimmung im Hörsaal war heiter und gelöst, wie wahrscheinden: „Bemerkungen zur Kul- lich niemals zuvor. Foto: Zimmermann turgeschichte des Bieres“ lautete der Titel des heiteren akademischen Ulkes, der von Prof. Cerevisius bierernst vorgetragen wurde. Für alle Gäste galt die Anforderung, dass die Inhalte der Vorlesung nur bei vollständigem Konsum der gereichten Bierbeispiele verstanden werden konnten. Da die von der Lübzer Brauerei dankenswerter Weise gesponserten Fässer am Ende vollständig geleert waren, muss davon ausgegangen werden, dass alle Zuhörer kenntnisreich nach Der Bierstand der Lübzer Brauerei - vor dem großen Ansturm der durstigen Gäste. Foto: Parsch Hause gegangen sind. scher Bedienungen blieb während dieser Prof. Cerevisius spannte einen weiten Zeit kein Gaumen trocken. Unterbrochen historischen Bogen, von der Urzeit (wie wurde der Vortrag jedoch immer wieder sie sich Brösel, der Zeichner der „Werner“von Gästen, die ihre Sextaner-Blasen Comics, vorstellt) über mittelalterliche nicht im Griff hatten. Die Versuche, mögKlöster, in denen die Mönche das Bier lichst heimlich den Hörsaal zu verlassen, brauten, bis zur überschäumenden Getrug neben dem bilderreichen Vortrag und genwart. Dank hervorragender studentider bierseligen Stimmung sehr zur Erheiterung des Saales bei. Mehrere der studentischen Zuhörer sollen sich nach der Veranstaltung vorgenommen haben, die begonnenen Studien fortzusetzen und sich dazu regelmäßig in einen Keller mit dem bezeichnenden Namen „IQ“ zurückzuziehen. Da man sich ans Bier hält, dürften dabei auch keine Schnapsideen herauskommen. Tatkräftig unterstützt wurde die Veranstaltung vom Museumsdirektor der Stadt Brandenburg an der Havel, Dr. HansGeorg Kohnke, und von Günter Weber, dem Inhaber der „Bismarck-Terrassen“. Im November diesen Jahres soll ein anderes Grundnahrungsmittel im Mittelpunkt einer Vorlesung stehen: der Wein. Stefan Parsch Prof. Cerevisius beim Vortrag. Foto: Parsch INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG Anzeige INFOCUS 1 / 2005 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG 31