Zitierhinweis copyright Teedema, Lea: Rezension über: Piret

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Teedema, Lea: Rezension über: Piret Lotman, Ajalookirjutaja aeg.
Aetas historicorum, Tallinn: Eesti Rahvusraamatukogu, 2008, in:
Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der
Deutschen im östlichen Europa, --, 18 (2010),
http://recensio.net/r/f1bffe4208d99495c0145b2fa7f5120e
First published: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und
Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, --, 18 (2010)
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te legislative Akte sowie dem Thema entsprechende Zeitungsaufsätze. Das Quellenmaterial
bezieht sich auf das Gesetz über die Kulturselbstverwaltung der nationalen Minderheiten,
speziell auf die deutsche Kulturselbstverwaltung, sowie auf die deutschen Schulen. Die wissenschaftliche Untersuchung gibt vor allem eine Übersicht über die demographische Entwicklung der deutschbaltischen Minderheit seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und
die Situation während der ersten Jahre des Bestehens der Republik Estland. Außerdem werden das Gesetz der Kulturselbstverwaltung von 1925 bis 1940 erörtert und das Kultur- und
Bildungswesen der deutschen Minderheit sowie ihre wirtschaftliche Lage in der Republik
Estland behandelt. Der Verfasser hat sich in seinen Forschungen vor allem mit der Annahme und Anwendung des Gesetzes der deutschen Kulturselbstverwaltung sowie den daraus
entstandenen Problemen und Widerständen in der Republik Estland, mit der praktischen
Durchführung der Kulturselbstverwaltung in Estland sowie mit der Verwirklichung der an
die Kulturautonomie gestellten Aufgaben beschäftigt. Die schon seit der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts kleiner werdende deutsche Volksgruppe geriet in der Republik Estland in
eine schwierige Lage. Sie war gezwungen, ihre bisherigen politischen und wirtschaftlichen
Privilegien aufzugeben. Nach der Enteignung der Güter begab sich die deutsche Minderheit
in die Städte. Es entstanden Identitäts- und Loyalitätsprobleme gegenüber dem Staat. Der
Verfasser kommt zu dem Schluss, dass die Kulturselbstverwaltung die Integration der deutschen Minderheit in die estnische Gesellschaft unterstützte. Sie ermöglichte auch die Erhaltung ihrer muttersprachlichen Schulen sowie kultureller und wissenschaftlicher Einrichtungen. Dank der deutschen Kulturselbstverwaltung konnte der Nationalsozialismus in Estland
nicht Fuß fassen.
Kersti Taal
Urve Lippus (Hg.): 19. sajandi muusikaelu Eestis. Musikleben in Estland im 19.
Jahrhundert. Tallinn 2008 (Eesti Muusikaloo toimetised. Beiträge zur Estnischen
Musikgeschichte 9). 292 S., dt. Zusammenfassungen. ISBN 978-9985-9797-5-4.
Der vorliegende Band enthält Aufsätze von Kristel Pappel und Tiinamai Keskpaik über den
Musikverein zu Reval/Tallinn, seine Etablierung und Tätigkeit, von Triin Vallaste über August Krüger und die Stadtkapelle im Revaler Musikleben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, von Heidi Heinmaa über Hans Schmidt als „einen großen Geist in der deutschbaltischen Musikgeschichte“ und von Pille Raitmaa über den Choralgesang in Livland in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts.
Kersti Taal
Piret Lotman (Hg.): Ajalookirjutaja aeg. Aetas historicorum. Tallinn: Eesti Rahvusraamatukogu 2008 (Eesti Rahvusraamatukogu toimetiste allseeria „Raamat ja aeg“
[Unterserie der Abhandlungen der Estnischen Nationalbibliothek „Buch und Zeit“]
1). 247 S., Abb., engl. Zusammenfassungen. ISBN 978-9949-4132-1-8.
In diesem Band werden sieben Geschichtsschreiber, Verfasser gedruckter Texte oder handschriftlicher Aufzeichnungen, von der Vorreformation bis zur Aufklärung vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Schreibmotive des jeweiligen Autors, sein kultureller und sozialer Hintergrund. Der Sammelband wird von Marek Tamme mit einem Beitrag über Zeit,
Erzählung und Geschichte eingeleitet. Tiina Kala betrachtet die Darstellung des Stadtlebens
von Reval/Tallinn in den Aufzeichnungen des Ratsherrn und Vorstehers der Nikolaikirche
Hans Rotgers im Rechnungsbuch dieser Kirche im ausgehenden 15. und beginnenden 16.
2. Baltikum
303
Jahrhundert. Der Beitrag von Janet Laidla stellt eine 1701 in London erschienene „Erzählung
über Livland“ vor, ein Werk, das bisher wenig Aufmerksamkeit gefunden hat. Darin wird die
Geschichte Livlands durch Privatbriefe in englischer Sprache wiedergegeben. Lea Kõiv behandelt in ihrem Beitrag einen Streit zwischen dem Rat und den Geistlichen der Stadt Reval/
Tallinn im 17. Jahrhundert, dessen Verlauf sich in den Protokollen des Rats und des Stadtkonsistoriums widerspiegelt. Kristiina Savin analysiert in ihrem Beitrag die Darstellung von
Glück und göttlicher Vorsehung im Werk von Johannes Schefferus Memorabilium Sueticae
gentis exemplorum liber singularis sowie die Behandlung der Geschichte im lutherischen Kulturraum des 17. Jahrhunderts. Der Beitrag von Aivar Põldvee über Johann Wolfgang Boeckler und dessen Schrift über abergläubische Gebräuche der Esten widerlegt die Auffassung,
dass Johannes Forselius Autor des 1685 erschienenen Traktats sei. Piret Lotman versucht die
Frage zu beantworten, ob Thomas Hiärne, dessen Geschichte Est-, Liv- und Lettlands im
Jahr 1676 fertiggestellt wurde, die Geschichte aus der Perspektive eines Livländers oder eines
Reichsschweden sah. Sirje Lusmägi berichtet über den Antiquar der Aufklärung und Begründer der baltischen Geschichtsbibliographie Friedrich Konrad Gadebusch und seine eigenhändigen Ergänzungen im dreibändigen Livländischen bibliographischen Lexikon.
Lea Teedema
Dace Lūse: Latviešu literatūra un 20. gadsimta politiskās kolīzijas [Die lettische Literatur und politische Kollisionen im 20. Jahrhundert]. Rīga: Valters un Rapa 2008.
416 S., Abb. ISBN 978-9984-80513-9.
In diesem Buch wird das Bild der lettischen politischen Geschichte des 20. Jahrhunderts im
Spiegel der lettischen Belletristik und in publizistischen Reflexionen nachgezeichnet. Das erste Kapitel setzt sich mit der Rolle der lettischen Literaturschaffenden bei der Verbreitung der
Ideen des Nationalismus Anfang des Jahrhunderts auseinander. Die nächsten Kapitel sind der
Schilderung der Revolution 1905 und des Ersten Weltkrieges wie auch der Position der lettischen Schriftsteller gewidmet. Einzelne Kapitel behandeln die Widerspiegelung des Jahres
1919 und der europäischen Erfahrung in literarischen Texten und in der Weltanschauung der
Schriftsteller. Hauptthemen des Buches sind die literarische Darstellung der Republik Lettland, des ersten Jahres der sowjetischen Okkupation (1940/41) und der Kollaboration lettischer Literaturschaffender mit den Okkupationsregimen.
Helēna Šimkuva
Mākslas vēsture un teorija. Art History and Theory. H. 12. Rīga 2009. 104 S., Abb.,
engl. u. dt. Zusammenfassungen. ISSN 1691-0869.
Das einzige 2009 erschienene Heft von „Geschichte und Theorie der Kunst“ zeichnet sich
durch hohe Qualität in Wort und Bild aus. Silvija Grosa behandelt in ihrem Aufsatz Motive
der faszinierenden Bilder-Welten der Fassaden und Interieurs zahlreicher Bauten des Jugendstils, die um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts in Riga/Rīga entstanden. Jānis Zilgalvis stellt das Weiße Schloss von Alt-Schwanenburg/Vecgulbene als Beispiel eines baltischen
Herrenhauses vor, das seit dem beginnenden 19. Jahrhundert im Besitz derer von Wolff war
und sich im Laufe der Zeit mehrfach veränderte. Stella Pelše untersucht rezeptionsgeschichtliche Aspekte im lettischen intellektuellen Milieu des 19. und 20. Jahrhunderts. Aija Taimiņa
schreibt über den Fund eines stehend eingemauerten Menschen in der St.-Jakobs-Kirche zu
Riga im Jahr 1774. Jānis Kalnačs berichtet über lettisches Archiv- und Museumsgut, das während des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland verbracht und durch US-Streitkräfte 1945 an

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