Jersey BE-600WS 600 Watt Netzteil

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Jersey BE-600WS 600 Watt Netzteil
Beigesteuert von Tobias Guyens
Donnerstag, 17. Juli 2008
Letzte Aktualisierung Montag, 9. Februar 2009
Jersey Black Edition 600 Watt (BE-600WS)
Der Netzteilmarkt ist hart umkämpft. Immer mehr neue Hersteller sind, gerade in der letzten Zeit, auf den Markt gedrängt.
Die breite Masse der Anwender, legt heute Wert auf ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Aber auch die Lautstärke, spielt
zunehmend eine entscheidende Rolle. Wer sich zusätzlich CaseModder schimpft, wird hier auch, die Optik des Netzteils
nennen. Der Hersteller Jersey schickt mit seiner Black Edition Serie mehrere Netzteile ins Rennen, die genau diese
Anforderungen erfüllen sollen. Im Gegensatz zu vielen etablierten Herstellern, wird dass als Silentmodell deklarierte
Netzteil, in der 600 Watt Version für knapp 55 Euro an den Mann gebracht. Der Preis ist also heiß. Wir werden nun
schauen, ob Jersey der Start in das 600 Watt Netzteilsegment gelungen ist.
Für das entgegengebrachte Vertrauen und die Bereitstellung des Testsamples, geht unser Dank an Herrn Teschke sowie
an die Firma Cemos. Das Netzteil ist momentan ab 54,90 Euro im deutschen Handel erhältlich.
Zur Herstellerseite
Infobox Bezeichnung: Jersey BE-600WS Abmessungen(LxBxH): 160x150x82mm Formfaktor: ATX12V Version
2.2 Leistung: 600 Watt
Gewicht: 2,1Kg
Lüfter: 140x140mm IDE Anschlüsse(Molex):
4 x IDE
S-ATA Anschlüsse:
4 x S-ATA
PCIe Anschlüsse:
1 x PCIe Besonderheiten: passive PFC, 14cm Lüfter Zertifikate: TÜV, CE, RoHS
Datenblatt: Datenblatt herunterladen
{mospagebreak title=Details}
Details:
Das Netzteil wird in einer für Netzteile üblichen Kartonage verpackt. Im Lieferumfang enthalten ist zudem ein Netzkabel.
Eine Anleitung oder Schrauben sind nicht vorhanden.
Der riesige 140x140mm Lüfter nimmt fast die gesamte Oberseite für sich in Anspruch. Durch die jeweils 20 Millimeter in
Breite und Höhe, sollte der Lüfter im Vergleich zu seinen kleineren Artgenossen bei gleicher Leistung deutlich leiser sein.
Die bei diesem Kühlkonzept üblichen, wabenförmigen Öffnungen an der Frontseite, überraschen nicht weiter. Da kein Schalter
für den Betrieb unter 110 - 120 V vorhanden ist, kann es nur in Europa vertrieben werden.
Der Name ist Programm: Nicht umsonst nennt Jersey die Reihe "Black Edition". Das gesamte Gehäuse ist in einem matt
glänzenden schwarz lackiert, welches gräulich schimmert. Das Aussehen erinnert an die Farbe, welche auch im Motorsport
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und Autotuning anzutreffen ist.
Das Foto der Oberseite belegt nochmals, dass sie im Prinzip nur aus Lüfter besteht. Die Stelle der Aufkleber wird von
Jersey nicht willkürlich gewählt sein: Da die Gehäuseschrauben direkt darunter liegen, kann im Garantiefall leicht ermittelt
werden, ob das Gehäuse geöffnet wurde.
Ein Aufkleber auf der linken Seite offenbart die technischen Spezifikationen.
{mospagebreak title=Technik}Technik: Die Anschlüsse des BE-600WS sollten für die meisten Systeme mehr als
ausreichend sein. Insgesamt stehen dem Nutzer folgende Anschlüsse zur Verfügung:1x 20/24 Pin ATX-Kombi
1x 4+4 Pin (EPS12V)
1x PCI-E
4x IDE
4x SATA
1x FDD
Durch den 4+4Pin Kombianschluss, können sowohl aktuelle, als auch ältere Mainboards, angeschlossen werden. Da nur
ein PCI-E Anschluss vorhanden ist, wird bei zwei (oder mehr) Grafikkarten ein Adapter benötigt. Auch die Kabel fallen
ausreichend aus.
Mit einer Leistung von 600 Watt, gehört das Netzteil schon zu den stärkeren Varianten. Der Hersteller nennt folgende
Spannungsangaben:+5V
22,0A
+12V1
15,0A+12V2
16,0A-12V
0,8A+3,3V
32,0A+5VSB 3,0A Im Vergleich zu teureren Komponenten de
gleichen Wattstärke, fallen die 12V Leitungen etwas schwacher aus. Ob die Werte im Dauerbetrieb unter Volllast gehalten
werden können, wird der Praxistest zeigen. Bevor das Netzteil an das Stromnetz geschlossen wird, werfen wir einen Blick
in das Gehäuseinnere.
Die Verarbeitung und Lötverbindungen lassen keine offensichtlichen Mängel erkennen. Lobenswert ist auch, dass die
Kabel im Gehäuse bis zum Anschluss mit einem Kabelbinder gebunden sind. Dadurch wird die Luftzirkulation im Netzteil,
und damit auch die Hitzeentwicklung sowie die Lautstärke, verbessert.
Die Stromversorgung des Lüfters wurde nicht angelötet, sondern ist gesteckt. Dadurch kann der Lüfter gut ausgebaut oder
sogar ausgetauscht werden.
Die Kühlkörper sind wichtig und keinesfalls eine Einsparmöglichkeit. Die Firma Jersey hat dies erkannt, und leistet sich in
diesem Bereich keine Schwächen. Da das Netzteil unter anderem über ein TÜV Zertifikat verfügt, hatten wir auch nicht mit
sicherheitsrelevanten Mängeln gerechnet. Dennoch ist die hier gezeigte Verarbeitung in dieser Preisklasse keinesfalls
üblich. {mospagebreak title=Praxis}Überspannungs- und Überlastungsschutz, sowie ein temperaturgeregelter Lüfter, dürften
sich in der Praxis als äußerst hilfreich erweisen. Hier macht sich der geringe Preis lediglich am passiven PFC bemerkbar.
PFC steht für Power Factor Compensation (Leistungsfaktorkorrektur) und sorgt durch das herausfiltern von Störungen und
Oberwellen für einen guten Leistungsfaktor. Die aufwendigere und teurere, aktive Variante, erzielt deutlich bessere
Ergebnisse.Die Theorie hat das BE-600WS bestanden, nun folgt also die Praxis. Wir entscheiden uns für ein aktuelles
System, welches der oberen Mittelklasse zugeordnet werden kann. Mit dem günstigen Preis zielt das Netzteil vor allem
auf diese Anwender. Besitzer von stark übertakteten Systemen, sowie Nutzer mit SLI oder Crossfire Konfigurationen mit
leistungsstarken Grafikkarten, sollten selbstverständlich auf teurere Geräte zugreifen.
Testkonfiguration:AMD Athlon64 X2 5200+ AM2 2x512kB
ASUS M3A32-MVP Deluxe/Wifi-AP
Corsair TWIN2X DHX 8500C5DF 4096MB-Kit CL5
MSI Radeon HD 4850 512MB
Samsung SpinPoint S250 250GB HD250HJ
Jersey BE-600WS
Um zu prüfen, ob das Netzteil die Spannungen auch unter Last halten kann, wird das System mit
unterschiedlichen Benchmarks über insgesamt knapp sechs Stunden gequält. Am Ende jeder Stunde werden die aktuellen
Spannungen mittels Multimeter gemessen. Diese Methode ist genauer, als die vom Mainboard übermittelten
Spannungswerte. Die stärkste Abweichung ergab dabei folgendes Resultat:
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Das Diagramm offenbart leichte Spannungsschwankungen. Schwankungen sind bei jedem Netzteil vorhanden, wichtiger
ist die genaue Differenz. Die hier abgebildeten Schwankungen liegen allerdings noch im Toleranzbereich und sind im
grünen Bereich. Demnach hat das Netzteil den Test bestanden.
Um die Lautstärke zu messen, lassen wir das Netzteil unter Volllast, in circa einem Meter Abstand zu einem
Richtmikrofon, arbeiten. Als Referenzwert nehmen wir das Forton Source Blue Storm II mit 500 Watt, welches knapp 15
Euro teurer ist.
Gegenüber dem Blue Storm II Netzteil, arbeitete das BE-600WS knapp zwei dB(A) leiser. Im geschlossenen Gehäuse ist
das Netzteil damit so gut wie nicht wahrnehmbar und wird von anderen Komponenten, wie beispielsweise einem
Boxedlüfter übertönt. Während des Tests messen wir im Inneren eine Temperatur von 35,3 C°. Das ist unter Last ein guter
Wert. {mospagebreak title=Fazit} Fazit: Der cemos GmbH, welche die Netzteile unter dem Namen Jersey verkauft, ist mit
dem BE-600WS ein solides Netzteil geglückt. Die Optik und das Kühlkonzept sind auf hohem Niveau, und brauchen sich
vor teureren Geräten nicht zu verstecken. Der 140x140mm Lüfter ist im Betrieb angenehm leise und hält das Netzteil
dennoch in vernünftigen Regionen, welche die Langlebigkeit nicht gefährden.
Für moderne Systeme der oberen Mittelklasse hält das Netzteil zudem ausreichend Leistungsreserven zur Verfügung. Auch
aktuelle Highend Grafikkarten, wie die GTX280, lassen sich so betreiben. Wer stark Übertakten möchte, oder auf ein
Crossfire/SLI System setzt, sollte jedoch zu einem teureren Netzteil greifen.
Das äußerst gute Preis-/Leistungsverhältnis belohnen wir mit dem Hardware-Mod Preis Award in Silber.
Zusammengefasst ist das Jersey BE-600WS ein wirkliches Schnäppchen. Die Lautstärke liegt auf einem Niveau, wie es
sonst nur bei teureren Geräten der Fall ist. Auch die Leistung reicht für moderne Systeme.
Pro Contra
günstiger Preis
Verarbeitung
ansprechende Optik
geringe Lautstärke
kein aktives PFC
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