Ausgabe 7

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Ausgabe 7
In Blick in die Wiege
Nummer 7
Juni 2008
Neue Folge
DER KICKENBERG
Ptufsgfmefs!Ifjnbucmbuu
Ausgrabungen Antony-Hütte
Firma Schlagböhmer
Der Künstler Leo Strehl
Urmenschen in Osterfeld
Sportvereine in Osterfeld
Osterfeld in Kriegs- und Notzeiten
Straßenbahn erreicht Osterfeld
Vertellstöckskes
Armeler Hof
Bernhard Grünewald
Bevölkerungsentwicklung
Währungsreform
Erinnerungen an die Schulzeit
Lager Waldhof
Alte und neue Ansichten
Veranstaltungskalender
Auflage 2500 Exemplare – kostenlos für Osterfelder Bürger
DER KICKENBERG
Ptufsgfmefs!Ifjnbucmbuu!
Ein neuer "Himmel"
für die Wiege der Ruhrindustrie
Die Antony-Hütte wird ergraben und zu einer
Attraktion für Oberhausener und Gäste.
Das Grabungsteam des Rheinischen Amtes für
Bodendenkmalpflege unter Leitung von Frau
Dr. Julia Obladen-Kauder hat erfreuliche Ergebnisse zu Tage gefördert. Die Grabung ist
eine der Ersten in der noch jungen Fachdisziplin Industriearchäologie im Ruhrgebiet, und
die Befunde sollen zum Kulturhauptstadtjahr
2010 angemessen präsentiert werden.
Ein Wettbewerb brachte ungewöhnlich gute
Entwürfe. Den ersten Preis erreichte eine Planung, die die innovative frühe Geschichte
dieses Ortes fortsetzt. Das elegant geschwungene Dach überspannt wie eine vom Wind
getragene Plane die Grabung. Es soll aus
4 mm starkem Edelstahl entstehen. Übrigens
ist auch der Gasometer aus 4 mm dickem
Stahlblech konstruiert.
Die Gutehoffnungshütte, deren Anfänge in der
Antony-Hütte liegen, war bekannt für die
Entwicklung neuer und richtungweisender
Stahlkonstruktionen. Eine davon ist der direkt
benachbarte Förderturm Schacht IV der Zeche
Osterfeld.
Auch in dieser Hinsicht stehen die Architekten
Ahlbrecht und Scheidt mit Ihrem Entwurf in
einer guten Oberhausener Tradition.
Gespannt auf weitere Entdeckungen in der
Geschichte grüßt Sie
Gertrud Kersting
Denkmalpflegerin
der Stadt Oberhausen
Zum Titelfoto:
St. Antony-Hütte
Stand der Arbeiten am 17.04.07.
Auch im 21. Jahrhundert benutzen die Archäologen bei der
Dokumentation
ihrer
Funde
Lotschnur, Maßstab und Millimeterpapier.
Holzauktion
Am Markttag, Dienstag, dem 11. März 2008,
waren auf den Parkplätzen der unteren Gildenstraße Schilder mit der Aufschrift "Baumschnitt" aufgestellt. Welcher Osterfelder Bürger konnte da ahnen, dass Rodungen vorgenommen werden sollten. War er sich doch
sicher, dass die Oberhausener Baumschutzsatzung eingehalten würde, gerade von städtischer Seite.
In ihrem einstimmig gefaßten Beschluss begründet die Osterfelder Bezirksvertretung die
Fällungen von 27 Bäumen mit "erhebliche
Schäden an den Bodenbelägen und die damit
verbundenen steigenden Reparaturkosten
sowie das unbefriedigende Erscheinungsbild,
insbesondere der Robinien und deren häufiger
Astabwurf"
(Presse vom Mittwoch, dem 12. März 2008).
Von erheblichen Schäden an der Pflasterung
konnte der Autor nichts erkennen, fehlten
doch schon lange Pflastersteine auf dem
Wappenplatz.
Dass mit den Robinien auch gleich zwei Platanen und ein Ahorn gefällt wurden, hat wohl
nichts mit dem Astabwurf, sondern mit dem
Laubfall zu tun. Das scheint ihm auch das
heimliche Argument für die Fällungen zu sein.
Wer will nun noch im heißen Sommer auf dem
vorher idyllischen Wappenplatz sitzen, da die
kleinen Zierapfelbäume ihm kaum Schatten
bieten? Stattdessen muss er im Herbst aufpassen, dass ihm keine Äpfelchen auf den
Kopf fallen. Wie werden Platz und Straßen
aussehen, wenn die reifen Früchte herunterfallen? Sie werden von den Fahrzeugen zerquetscht werden und eine erhebliche Gefahr
für Fußgänger und Radfahrer bilden. Daran
hat wohl kein Baumpflanzer gedacht?
Warum pflanzt man keine neuen Platanen, die
ja die Charakterbäume Osterfelds darstellen?
Auch Linden hätten sich gut in diesem alten
Kulturbereich gemacht.
Leider wurden mit den Fällungen auch die
Nist- und Singplätze des seltenen Girlitzes
zerstört, aber welchen Politiker, der das Wort
Biodiversität leicht im Munde führt, stört das?
Alle Welt spricht von Verminderung des Kohlenstoffdioxidausstosses und der Verminderung des Feinstaubes. Da können die 24 kleinen neuen Bäume wohl kaum die Bedeutung
der alten 27 Bäume ausgleichen. Die Antragsteller für die Baumfällungen hat das wohl
nicht interessiert.
Man kann nur hoffen, dass Arroganz mit
Wahlniederlagen bestraft wird.
Heinrich J. Bahne
-3-
Der "Baumschnitt" auf der Gildenstraße
Impressum
Der Kickenberg
ISSN 1864-7294
Nächste Ausgabe:
September 2008
Herausgeber:
Osterfelder Bürgerring
Redaktion:
Arbeitskreis Heimatkunde
Heinrich J. Bahne
Winfried Böcker
Axel Brinkmann
Dirk Hellmann
Wilfried Kastner
Josef Kortz
Hans Günter Lohmar
Katharina Ombeck
Fritz Pamp
Renee Radermacher
Hans Real
Wilhelm Schulte-Hubbert
Michael Tomec
Kontakte:
Osterfelder Bürgerring e.V.
Redaktion Der Kickenberg
Postfach 120 347
46103 Oberhausen
Telefon: 0177 / 47 72 150
e-Mail:
[email protected]
Satz und Layout: Josef Kortz
Druck: Walter Perspektiven
GmbH
Pfälzer Straße 78
46145 Oberhausen
Internet: www.wa-p.net
Auf chlorfreiem Papier gedruckt
Informationen über Osterfeld
finden Sie im Internet:
www.oberhausen-osterfeld.de
www.osterfeld-westfalen.de
Ausgabe - Juni / 2008
Kickenberg
Die "Wiege der Ruhrindustrie" und was aus ihr wurde (Teil 2)
Ein Blick in die Wiege der Ruhrindustrie
Archäologische Ausgrabungen in Klosterhardt enthüllen die Vergangenheit
Zunächst halten Spaziergänger das Schild
für einen verfrühten Aprilscherz: Archäologische Ausgrabung im Elpenbachtal? So
ein Unsinn, hier kann man doch keine
Überbleibsel aus dem Altertum finden!
Schon nach wenigen Tagen kommen die ersten Grundmauern der Hütte zum Vorschein.
Aber der kleine Bagger, der seit dem
20. März 2006 auf dem Gelände vorsichtig den Boden abträgt, ist Realität. Eine
neugierige Frage an einen Mitarbeiter der
dort tätigen Truppe bringt Klarheit: Die
Archäologen vom Rheinischen Amt für
Bodendenkmalpflege sind zwar normalerweise den Römern auf der Spur, hier
suchen sie jedoch zum ersten Male nach
Resten eines Industriebetriebes, nämlich
der St. Antony-Hütte, die 2008 ihren 250.
Geburtstag feiert. Und pünktlich zu diesem Jubiläum möchten sie dem Publikum
im restaurierten Haus des Hüttenleiters
die Ergebnisse ihrer Forschungen im
Rahmen einer Dauerausstellung präsentieren. Für das Projekt stehen Mittel das
Landschaftsverbandes Rheinland (LVR)
und des Ministeriums für Bauen und
Wohnen des Landes NRW zur Verfügung.
Die Hütte mußte schon 1877 ihre Tore für
immer schließen (Siehe Kickenberg Nr.6),
trotzdem sind die Historiker des Rheinischen Industriemuseums davon überzeugt, fündig zu werden. Sie rechnen fest
damit, daß unsere Altvordern beim Abriß
der Gebäude die im Boden liegenden
Teile nicht entfernt, sondern nur zugeschüttet haben.
Der Bagger arbeitet zügig und vor allen
Dingen erfolgreich, denn schon am
25. März berichtet die NRZ in ihrer Lokalausgabe: "Strahlende Archäologen, ein
glücklicher Oberbürgermeister, faszinierte
Anwohner: Ein historischer Ort tut sich im
wahrsten Sinne des Wortes in Osterfeld
auf und bewegt die Gemüter. Die Ursprünge dessen, was den 'Ruhrpott' einst
formte, nämlich Kohle und Eisen, liegen
hier, in der Kurve der Antoniestraße.
Unter Tonnen von Erde, die erst mit Baggern, jetzt mit Pinseln entfernt werden,
Ausgabe – Juni / 2008
sind die ersten Grundmauern der St. Antony-Hütte zum Vorschein gekommen."
In den folgenden Wochen legen die Archäologen nicht nur die Fundamente des
Kessel- und des Maschinenhauses sowie
der Gießerei frei, sondern sie finden bei
ihrer Arbeit auch Scherben von Töpfen
und den Kopf einer Tabakspfeife aus dem
18. Jahrhundert. Ende April melden sie
sogar eine kleine Sensation: den Fund
einer historischen Kanonenkugel! Bei einer
genauen Untersuchung entpuppt sich das
Gußteil später zwar als ein Eisengewicht
mit 10 cm Durchmesser, aber immerhin
als ein Produkt der St. Antony-Hütte.
rades in der Nähe der Bushaltestelle rund
vier Meter unter dem Bürgersteig der
Antoniestraße zu finden sind. Und natürlich wollen die Archäologen die ältesten
Teile der Wiege auch an das Tageslicht
befördern. Die Stadt möchte mit Blick auf
ihren guten Ruf als Tourismuszentrum
ebenfalls nicht auf die Attraktion verzichten. Die Entscheidung, die Pläne zu genehmigen, fällt nicht besonders schwer,
weil sich die störenden Verkehrseinrichtungen ohne allzu großen technischen
Aufwand verlegen lassen und der LVR die
Kosten übernimmt.
Im Winter 2006/2007 reift bei den Verantwortlichen der Plan, die Ausgrabungsstätte den Besuchern im Rahmen der
Kulturhauptstadt Ruhr 2010 als "Industriearchäologischen Park " zu erschließen. Auf
der Suche nach der besten architektonischen Lösung, loben der LVR und die
Stadt Oberhausen einen Wettbewerb aus,
den das Architektenteam Frank Ahlbrecht
und Hermann Scheidt mit einem sehr
attraktiven und funktionellen Dach aus
Edelstahl für sich entscheidet.
Auch dieser Rauchabzugkanal wird sichtbar
Bis zum Beginn der Winterpause gelingt
es der von Frau Dr. Obladen-Kauder geleiteten Grabungsmannschaft, den Standort
einiger Aggregate der Hütte, z.B. des
Dampfkessels, der Dampfmaschine und
der Kupolöfen, eindeutig zu bestimmen.
Die bisherigen Forschungsergebnisse zeigen aber auch, daß die Reste des ersten
Hochofens und des zugehörigen Wasser-
-4-
Wie ein Schattensegel überspannt das
1 000 m² große und 60 t schwere Dach
die Ausgrabungsstätte.
Fotomontage: Architekten Ahlbrecht & Scheidt
Kickenberg
Im Laufe des Jahres 2007 erweitern die
Archäologen das Grabungsfeld nach
Osten mit dem Ziel, auch die Reste des
ersten Hochofens zu finden. Die Finanzierung dieses Vorhabens ist gesichert, denn
der Vorstandsvorsitzende der MAN TURBO AG Oberhausen, Jürgen Maus, überreicht im Juni Vertretern des Landschaftsverbandes Rheinland und der Stadt Oberhausen bei einem Pressetermin an Ort
und Stelle symbolisch einen Scheck über
200 000 €. Die Muttergesellschaft MAN
AG stellt diesen Betrag für die "Familienforschung" zur Verfügung, weil die
St. Antony-Hütte zu den Ahnen des Weltkonzerns gehört und dieser somit ebenfalls seinen 250. Geburtstag feiern kann.
Während dieser Arbeiten erlebt die bisher
so erfolgreiche Grabungsmannschaft eine
herbe Enttäuschung: an der Stelle, an der
sie eigentlich die Reste des Hochofens
von 1758 erwartet, trifft sie auf eine fast
200 Jahre jüngere Ziegelwand! Beim Bau
eines Überlaufbeckens für den Hüttenteich in den 1970er Jahren ärgerten sich
die Arbeiter wahrscheinlich über die massiven alten Mauern, die sie mühsam zerkleinern mußten. Selbst der leitende
Ingenieur ahnte wohl nicht, was seinen
Leuten die zusätzliche Arbeit bescherte.
Das gesuchte Relikt aus den Anfangsjahren der Industrialisierung ist also unwiederbringlich verloren. Damit entfallen
auch die geplanten Straßenbauarbeiten.
Jürgen Maus, Vorsitzender des Vorstandes der MAN TURBO AG Oberhausen, übergibt symbolisch die Spende an den Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland, Udo Molsberger. Mit
ihm freuen sich der Oberhausener Kulturdezernent Apostolos Tsalastras und Milena Karabiac,
Kulturdezernentin des LVR (von links).
Foto: MAN
In den folgenden Monaten geht die Grabungsmannschaft ins Detail: Anstelle des
Baggers kommen jetzt Spaten, Kelle und
Besen zum Einsatz, um die Fundamente
und Mauern für die Feinaufnahmen mit
Metermaß und Zeichenblock so weit wie
möglich freizulegen. Stück für Stück fügen
die Spezialisten die "Mosaiksteine" zusammen und rekonstruieren so die Lage
und die Funktion der einzelnen Hüttengebäude. Dabei zeigt sich nicht nur die dichte Bebauung des Grundstücks, sondern
die
teilweise
übereinanderliegenden
Grundmauern zeugen auch von vielen
Umbauten und Erweiterungen während
der Betriebszeit.
Die Zuordnung der Funktionen zu den
Foto: LVR/RIM
Gebäuderesten
Die Meßpunkte auf dem Bürgersteig östlich
der Grabungsstelle markieren den Grundriß
des gesuchten Hochofens. Der Kanaldeckel
Foto: LVR/RIM
verheißt nichts Gutes.
Fundamente im Maschinenraum
Zur gleichen Zeit haben die Kanalbauer
auch innerhalb des Grabungsgebietes ihre
Spuren hinterlassen, als sie den Elpenbach verrohrten. Auf der von Ost nach
West verlaufenden Trasse machen die
Archäologen keine Funde.
Die Feinaufnahmen erfordern
Fachkenntnis und Genauigkeit. Foto: LVR/RIM
Verlauf des Elpenbachkanals im Grabungsfeld
Die Seitenwände des bis zu 4m tiefen Grabungsfeldes sind abgestuft und durch Planen
gegen Abrutschen gesichert.
Graphik: LVR/RIM
-5-
Rauchabzug im Gießraum
Ausgabe – Juni / 2008
Kickenberg
Das jüngste Gebäude, welches die Archäologen finden, stammt aus dem Zweiten
Weltkrieg: der Luftschutzbunker behindert
jedoch den freien Blick auf das Bodendenkmal und muß deshalb nach dem
Willen der Architekten weichen.
Die erfolgreiche Suche nach den Resten der St. Antony-Hütte findet ein großes Interesse in den
Medien. Die überörtliche und die örtliche Presse sowie das Fernsehen berichten mehrfach aus
Klosterhardt. Auch für Vereine und Verbände bietet der LVR Führungen unter fachkundiger Leitung
– hier von Frau Dr. Obladen-Kauder – an. Selbst Fragen von "Zaungästen" finden bei den Archäologen ein offenes Ohr.
Das Fundament eines Kupolofens
Ein Blick in das Grabungsfeld
"Informationssäulen", die den Steg wechselseitig stützen, liefern auf Tafeln und Bildschirmen sowie
über Lautsprecher alle wesentlichen Informationen zu den Fundstellen. Wenn diese Präsentation bei
möglichst vielen Besuchern den Wunsch weckt, sich genauer mit der St. Antony-Hütte oder sogar
mit der Industriegeschichte des Ruhrgebiets zu beschäftigen, hat sie ihren Zweck erfüllt.
Fotomontage: Architekten Ahlbrecht & Scheidt
Ausgabe – Juni / 2008
-6-
Die Grabungsmannschaft schließt ihre
Arbeiten im Herbst 2007 ab. Während
ihres Einsatzes in Klosterhardt legt sie
rund 700 m² des Betriebsgeländes der St.
Antony-Hütte frei und bewegt dabei mehr
als 2 000 m³ Erdreich. Zum Abschluß beauftragt der LVR 2008 eine Spezialfirma,
das Bodendenkmal dauerhaft zu konservieren.
Zusammenfassend kann man sagen, daß
die Ausgrabungen neue Erkenntnisse über
den Aufbau und die technische Ausrüstung der ersten Eisenhütte im Ruhrgebiet
gebracht haben und so ihre weitgehend
erforschte Geschichte wirksam ergänzen.
Bei dieser großen industriegeschichtlichen
Bedeutung liegt es eigentlich auf der
Hand, das Grabungsfeld "museal" aufzuarbeiten und in Form eines industriearchäologischen Parks dem Publikum zugänglich zu machen.
Die weiter oben kurz angesprochene Planung der Architekten Ahlbrecht und
Scheidt wollen wir uns nun ein wenig
genauer ansehen.
Das aus 5 mm starken Edelstahlblechen
gefertigte Dach ruht auf vier Fundamenten und überspannt eine Fläche von mehr
als 1 000 m². Die Dachränder sind seitlich
ausgespart und passen sich so an die
Form der Grabung an. Ein Zaun aus starken Stahlpfählen schützt das Museumsgelände vor Vandalismus.
Außerhalb des Grundstückes, im Norden
und Osten des Geländes, planen die Architekten zwei frei zugängliche, verglaste
Sichtbühnen, um die Neugierde der Passanten zu wecken.
Die abgestuften Böschungen bleiben als
"Wunden" im Landschaftsschutzgebiet
erhalten. Sie werden nicht begrünt, sondern nur mit Hochofenschlacke befestigt.
Der Elpenbach soll dagegen bei der Renaturierung westlich der Grabung sein altes
Bett zurückbekommen.
Die Besucher können den Park sowohl
über den behindertengerechten Haupteingang im Westen als auch von der Antoniestraße aus betreten und gelangen zunächst auf je eine große Ausstellungsplattform. Hier sammeln sich die Gruppen zu
einem Einführungsvortrag. Ein an Stahlsäulen befestigter Steg verbindet rund
80 cm über dem Boden die beiden Plattformen. Er folgt dem Verlauf des kanalisierten Elpenbachs, damit die benötigten
Säulenfundamente keine Grabungsobjekte
beschädigen.
Nach diesem Konzept wird der archäologische Park mit dem einmaligen Blick in die
Wiege der Ruhrindustrie bestimmt zu
einem Besuchermagneten ersten Ranges.
Fritz Pamp
IVT Weiner+Reimann GmbH
Industrie-
und
Versorgungstechnik
IVT – Industrietechnik aus einer Hand
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Rohrleitungsbau
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Industrie- und Versorgungstechnik,
Weiner+Reimann GmbH
Fahnhorststraße 36 · 46117 Oberhausen
Tel. (02 08) 99 98 80 · Fax (02 08) 89 20 36
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Kickenberg
Der Armeler Hof in Vonderort
Vonderort – heute ein Stadtteil von Bottrop – gehörte bis zur kommunalen Neuordnung im Jahre 1929 zur Stadt Osterfeld.
Hier lag am Fuße des Donnerbergs bis
1974 der Armeler Hof. In der zweiten
Hälfte des 9. Jahrhundert tauchte er in
den Güterverzeichnissen des Klosters
Werden als Schenkung einer reichen Dame namens Thiathild auf.
Der Armeler Hof (auch Armbugila oder
Arenbögel genannt) muss ein sehr großes
Anwesen gewesen sein, denn in den Quellen ist an vielen Stellen von einem "Territorium" die Rede.
Es ist daher verständlich, dass Arenbögel
mit all seinen umliegenden Gehöften in
Osterfeld, Bottrop, Oberhausen und Sterkrade als "Oberhof" für die Ablieferungen
an das Werdener Kloster zuständig wurde.
Die einzelnen Aufsitzer der Gehöfte hatten
nach der grundherrschaftlichen Verfassung den neuen Herren bzw. auch den
Klöstern Dienste und Abgaben zu leisten.
Arenbögel wurde von einem festangestellten, weltlichen Beamten verwaltet. Er
wachte über alle Geschäfte und trug für
alle Ablieferungen die Verantwortung.
Der Verwalter stieg im Laufe der Zeit zum
Ministerialen des Klosters Werden auf.
Zunächst verwalteten die Schulten to
Armelen das Gut. Später erhielt der Besitzer von Vondern, Wessel von Loe, Arenbögel zum Lehen. Nach der Säkularisation
der Abtei Werden ( 1803 ) kam der Landsitz an den Herzog von Arenberg, der ihn
im Jahre 1808 dem Grafen Nesselrode
Reichenstein übertrug.
Nach 1815 hatte der Landrat Friedrich Karl
Devens (die Devensstraße in Bottrop erinnert an den Beamten) den Armeler Hof im
Besitz, seine Witwe verkaufte ihn an Johann Demond aus Bottrop.
Später erwarb Heinrich Dickmann das
Anwesen und betrieb hier ab 1870 seine
erste Formsandgrube.
Ein Brand im Jahre 1880 legte den Armeler Hof in Schutt und Asche. Die Erben von
Heinrich Dickmann bauten ihn wieder auf
und verpachteten ihn, bis auf die Grundstücke, die für den Formsandabbau ge-
Der Armeler Hof ca. 1950
Armeler Hof in den 1920er Jahren
Kurz vor dem Abriss 1974
nutzt wurden, an den Landwirt Hermann
Steinmann.
1974 fielen die letzten Hofgebäude der
Spitzhacke zum Opfer.
Heute markiert ein bearbeiteter Findling
an der Armeler Straße die Lage dieses so
geschichtsträchtigen Herrenhofs.
Winfried Böcker
Osterfelder Nachrichten
Aus: Abenteuer Industriestadt, Oberhausen 1874 – 1999
20. Juni 1968
Mit einem Finanzaufwand von 3,5 Millionen Mark hat der HOAG-Bergbau den Kohlentransport im Schacht I der Betriebsabteilung Jacobi
auf die rationellere Gefäßförderung umgestellt. Durch die Zusammenfassung der Förderung wird gleichzeitig der Verbund zwischen den
beiden Zechen Jacobi und Franz Haniel hergestellt. Klaus Haniel, Mitglied des HOAG-Vorstands, teilt der Öffentlichkeit gleichzeitig mit,
dass die endgültige Genehmigung für die Fusion der August-Thyssen-Hütte und der HOAG aus Luxemburg eingetroffen sei.
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Kickenberg
Die Firma Otto Schlagböhmer
Erinnerungen an ein alteingesessenes Osterfelder Transportunternehmen
Wer kannte sie nicht, die modernen Omnibusse, Möbeltransporter und Lastzüge
mit der Aufschrift "Otto Schlagböhmer
Oberhausen", die jahrelang auf den europäischen Straßen zuhause waren?
Am 6. Juli 1928 meldete Otto Schlagböhmer, damals 21 Jahre jung, bei der Stadt
Sterkrade ein Gewerbe unter dem Namen
"Auto-Eiltransporte" mit Sitz in Sterkrade,
Friedhofstraße 14 (heute Postweg 14), an.
Ein 2 t- und ein 2½ t-Lastkraftwagen
waren die ersten Fahrzeuge des Unternehmens. Zwei Jahre später kamen ein
weiterer Lastkraftwagen und ein Omnibus
für 24 Personen hinzu.
In den Jahren 1936/37 erhielt die Firma
die Konzession für den Güter- und Möbelfernverkehr. Diese Vergrößerung des Geschäftsbetriebes erforderte sowohl mehr
Personal als auch einen größeren Fahrzeugpark.
Weil das Betriebsgelände mit der Zeit zu
klein geworden war und keine Expansionsmöglichkeiten bestanden, erwarb Otto
Schlagböhmer an der Gutestraße in Osterfeld ein passendes Grundstück und verlegte den Firmensitz dorthin.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges
beschlagnahmte die Wehrmacht sämtliche
Kraftfahrzeuge bis auf einen Möbel- und
einen Lastkraftwagen. Diese transportierten im Auftrag der Stadt Lebensmittel und
beförderten nach 1943 außerdem den
Hausrat, den die Besitzer aus ihren durch
Bomben zerstörten Wohnungen gerettet
hatten, in ein Zwischenlager oder in eine
neue Wohnung. Daneben kam es immer
häufiger vor, dass die Firma Otto Schlagböhmer die Möbel von Familien, die evakuiert wurden, zum Hauptbahnhof Oberhausen bringen mußte. Insgesamt füllten
diese Transporte 647 Eisenbahnwaggons.
Nach dem Zusammenbruch 1945 stellten
die Stadtwerke Oberhausen den Straßenbahnverkehr ein, weil ein großer Teil der
Fahrzeuge und das Schienennetz sowie
alle Brücken über die Emscher und den
Rhein-Herne-Kanal zerstört waren. Auf der
Linie 2 verkehrte als Notbehelf zwischen
der Pankratiuskirche und dem Bahnhof
Sterkrade zunächst ein spartanisch eingerichteter Feuerwehrwagen. Mitte 1946
übernahm der zum Omnibus umgebaute
Möbelwagen der Firma Schlagböhmer die
Beförderung der Fahrgäste. Dieser Zustand blieb bis März 1948 bestehen. Dann
konnten die Straßenbahnen wieder über
die erneuerten Brücken rollen.
Mit der Währungsreform (siehe Seite 17)
kam der allgemeine Aufschwung. Die
Firmen brachten moderne Busse auf den
Der Fuhrpark der Firma Otto Schlagböhmer an der Gutestraße 1934
Die Fahrzeuge stehen nach Alter geordnet auf dem Hof, ganz rechts ist der Omnibus zu sehen. Die
Personen sind von rechts nach links: Paul Schlagböhmer, sein Bruder und Chef Otto Schlagböhmer,
der Mechaniker und "Chauffeur" Otto Beßler sowie der Fahrer Adolf Drachenberg. Der Name des
Fahrers im LKW ganz links ist nicht bekannt.
Der erste Autobus 1930
Der zum Omnibus umgebaute Möbelwagen
Ein Möbelwagen auf der Autobahn um 1960
Markt, und Otto Schlagböhmer war einer
der ersten, die ein Fahrzeug bestellten.
Den Schwerpunkt des Unternehmens
-9-
Ein Teil der Reisebusflotte um 1990
bildete von nun an der Omnibusbetrieb
mit dem Reisedienst, dem Berufsverkehr
und den Schulfahrten.
Die Spedition führte überwiegend Möbeltransporte im Nah- und Fernverkehr
durch. Um die vielfältigen Aufgaben lösen
zu können, standen über 20 Busse und
Möbeltransporter zur Verfügung und mehr
als 30 Mitarbeiter unterstützten den Firmenchef bei seiner Arbeit.
Am 1. Januar 1973 wandelte Otto Schlagböhmer seine Firma in eine Kommanditgesellschaft um und bestellte HermannJosef Bonberg, der schon seit seiner Ausbildungszeit im Betrieb arbeitete, zum
Geschäftsführer.
Die Otto Schlagböhmer KG stellte 1997
nach fast 70 Jahren den Betrieb ein.
Zum Schluß noch eine interessante Zahl:
Wenn man die gefahrenen Kilometer aller
Fahrzeuge addiert, kommt man zu dem
Ergebnis, dass die Busse, Möbeltransporter und Lastzüge mit der Aufschrift "Otto
Schlagböhmer Oberhausen" fast 350mal
den Äquator umrundeten.
Wilfried Kastner
Ausgabe – Juni / 2008
Berücksichtigen Sie bei Ihren Einkäufen in Osterfeld
die WEGO – Fachgeschäfte,
zu erkennen an diesem Logo
Werbegemeinschaft Osterfeld e. V.
Die WEGO zeichnet sich verantwortlich für viele Aktionen
im Osterfelder Stadtgebiet. In Kooperation mit dem Osterfelder Bürgerring
sind wir auch weiterhin bemüht, für Osterfeld Interesse zu wecken.
Kickenberg
Bernhard Grünewald
ein Heimatfreund aus Vonderort
Bernhard Grünewald entstammte einem
alten Bauerngeschlecht, das seinen Hof
in der Bauerschaft Vonderort, einem Teil
der Gemeinde und späteren Stadt Osterfeld i.W. hatte.
Geboren wurde er am 13. Juli 1887.
Nach der Schulzeit entschloss er sich,
Lehrer zu werden und war nach Beendigung seines Studiums am Lehrerseminar
Elten 1911 zunächst für kurze Zeit in
Hüthum am Niederrhein tätig.
Vom 1. Oktober 1911 bis zum 30. September 1920 lehrte er in Osterfeld an der
Schule Süd (später Overbergschule), die
1907 eingereichtet worden war.
Vom 1. Oktober 1920 bis zum 31. März
1921 war er Lehrer an der Osterfelder
Hilfsschule, ab dem 1. Mai 1921 dann an
der katholischen Volkschule Vonderort,
eingeweiht am 1. April 1902 (dort war er
vorher schon aushilfsweise vom 13. bis
zum 21. Mai 1915), wo er am 9. September 1930 Schulleiter wurde.
Durch Eingemeindung kam Vonderort
1929 zu Bottrop.
Dadurch wurde Bernhard Grünewald
vom 1. Oktober 1934 zunächst kommissarisch und vom 1. April 1935 offiziell
Leiter der Cyriakusschule.
Nach dem Krieg war er zunächst ab dem
10. März 1947 Lehrer an der DrosteHülshoff-Schule und ab dem 17. Mai
1949 Leiter der Düppelschule.
Am 6. Dezember 1949 wurde ihm die
Leitung der Wilhelmschule, der heutigen
Wagenfeldschule übertragen.
1952 wurde er wegen Erreichung der
Altersgrenze in den Ruhestand versetzt,
leitete aber die Schule bis zum 1. April
1953 als Angestellter.
1912 war er Mitbegründer des "Verein
für Orts- und Heimatkunde Osterfeld"
und am 13. April 1913 als dessen Vertreter zusammen mit Amtmann Langweg
bei der Gründung des entsprechenden
Vereins in Bottrop anwesend. Seit 1919
war er Schriftführer des Osterfelder
Heimatvereins und später dessen Vorsitzender. Unter seiner Führung erlebte der
Osterfelder Heimatverein eine besondere
Blütezeit.
Bernhard Grünewald befasste sich eingehend mit der Erforschung der Geschichte seiner Heimatstadt und verfasste einige wertvolle Schriften. (siehe
unten!) Dabei zeigte sich auch sein erzählerisches Talent.
Durch seine Tätigkeit an Bottroper Schulen lag es nahe, nach Bottrop zu ziehen,
was 1932 geschah, und dem Bottroper
Heimatverein beizutreten. Als Geschäftsführer organisierte Bernhard Grünewald
Vorträge, Wanderungen und Studienfahrten.
In den Jahren des Nationalsozialismus
versuchte er, den Verein möglichst von
dessen Einfluss freizuhalten.
Nach dem Zusammenbruch belebte er
sofort den Heimatverein neu und organisierte heimatkundliche Wanderungen,
Betriebsbesichtigungen, heimatkundliche
Vorträge und Exkursionen. Sowohl der
Westfälische Heimatbund als auch der
Verband der Vereine für Orts- und Heimatkunde im Vest Recklinghausen
schätzten ihn als einen wertvollen Mitarbeiter.
Einen Höhepunkt seines Schaffens stellte
die Organisation des 40jährigen Jubiläums des Bottroper Heimatvereins am 18.
und 19. April 1953 dar.
Er starb am Donnerstag, dem 11. März
1954, 67jährig an einer zweiten Herzembolie und wurde auf dem Parkfriedhof
Bottrop beigesetzt.
Bis 1990 konnte man sein Grab besuchen, das die Nr. 167-169 im Feld 5
besaß.
Für den Heimatverein Bottrop, dessen
"Seele" er war, verschied er leider zu
früh. Denn wenn der Verein einer der
stärksten und aktivsten im Vest Recklinghausen war, so verdankt er das auch
der menschlichen und fachlichen Kraft
Bernhard Grünewalds.
Sein langjähriger Freund Professor Dr.
Gläßer hob in seinem Nachruf hervor:
"Heimatliebe und tiefe Religiosität sind
die Triebfedern seiner Arbeit gewesen.
Durch sein Wirken hat manch einer erst
die Liebe zur Heimat in sich entdeckt".
- 11 -
Seine vielen Schüler und die große Zahl
der Mitglieder der beiden Heimatvereine
haben durch ihn in seiner über
40jährigen Tätigkeit unvergessliche und
lebendige Anregungen für die Liebe zur
Heimat erhalten.
Seine Religiosität zeigte sich u.a. in der
Kritik am Weihnachtsrummel. In vielen
Städten habe man in der Werbung zum
Weihnachtsfest auf alle christliche Figuren und Symbole verzichtet und sich auf
Tannengirlanden und Adventskränze
beschränkt.
Dankbar sind die Osterfelder Heimatfreunde, die sich in einem Arbeitskreis
zusammengefunden haben und im Sinne
des leider eingegangenen Osterfelder
Heimatvereins arbeiten wollen, Bernhard
Grünewald besonders für seine
Veröffentlichungen:
1.
2.
3.
Bilder aus der Geschichte der
Gemeinde Osterfeld i. W.
Teil 1. Osterfeld 1920
Geschichte der Stadt Osterfeld
i. W. Festschrift zur Stadtwerdung Osterfelds.
Verlag W. Osterkamp,
Osterfeld 1922
Osterfeld Bilder aus der Geschichte eines alt-vestischen
Gemeinwesens. Osterfeld 1929
Bernhard Grünewald nach einer Zeichnung im
Vestischen Kalender von 1963.
Heinrich Bahne
Ausgabe – Juni / 2008
Kickenberg
Kunst und Künstler in Osterfeld
5. Leo Strehl
Im folgenden will ich mich auf die Spuren des Osterfelder Künstlers Leo Strehl
begeben.
Leo Strehl wurde am 30. Oktober 1912
in Osterfeld geboren.
Bis 1928 besuchte er die Rektoratschule.
Hier erkannte u.a. sein Lehrer Studienrat
Kuhlmann seine künstlerische Veranlagung und sorgte dafür, dass der junge
Leo mit Hilfe eines Stipendiums seine
Ausbildung im Oktober 1928 mit 16 Jahren auf der Essener Kunstgewerbeschule
(Folkwang) begann, wo er unter Prof.
Urbach (Malerei) und Prof. Enseling
(Bildhauerei) studierte. Ab 1930 besuchte er sechs Semester lang die Kunsthochschule in Karlsruhe. Dort arbeitete
er unter den Professoren Scholz und
Kupferschmidt (Malerei) und unter Prof.
Voll (Bildhauerei). Drei Semester war er
Meisterschüler. Er hatte durch Prof. Conz
eines der 15 Atelierräume der Akademie
bekommen. Eine hohe Anerkennung,
wenn man bedenkt, dass damals 400 bis
500 Studenten dort immatrikuliert waren. Mit 21 Jahren stellte er 1933 sein
Studium ein und kehrte ins Elternhaus
zurück. Nun begann seine Arbeit als freischaffender Künstler. Er hatte eine Reihe
von Ausstellungen, z.B. in Bad Triberg,
Karlsruhe, Bremen und Nürnberg. 1961,
nach seinem Tod, endlich auch in Oberhausen, im Raucherfoyer des Stadttheaters. 1953 bekam er ein Stipendium der
Stadt Oberhausen. Bis 1956 wohnte Leo
Strehl Ecke Bottroper Straße und Lilienthalstraße in einer bescheidenen Dachgeschosswohnung. Dort diente ein Zimmer als Ausstellungsraum. Sein Atelier
hatte er an der Osterfelder Straße. 1956
zog er nach Alt-Oberhausen, zur Falkensteinstraße in eine Etagenwohnung eines
neuen Hauses. Das war ihm nicht leicht
gefallen. Er hing an Osterfeld, konnte
dort aber keine passende Wohnung mit
Atelier finden. Viele Jahre hindurch gehörte Leo Strehl zu den Ausstellern der
Jahresschau von Oberhausener Künstlern. Strehl war nicht nur Bildhauer. Seine Malerei, seine Radierungen, seine Silberarbeiten und auch seine Entwürfe für
Kirchenfenster zeigen seine Vielseitigkeit.
Portraits gibt es von ihm in verschiedenen Techniken: Gezeichnet, in Rötel und
als Ölbilder. Weiter malte er Landschaften aus der Heimat und aus Spanien.
Prägnant sind seine Plastiken: hochgereckt, schlicht in den Konturen und im
Ausdruck.
Seine Arbeiten sind keine Anlehnungen
an seine Lehrer, auch wusste er sich keiner Kunstrichtung verpflichtet, Bindungen an Ismen und Stoffe lehnte er ab, er
bewahrte seine Eigenart.
Zahlreiche seiner Werke profaner wie
auch sakraler Art finden sich in vielen
Kirchen des Ruhrgebiets, in Schulen und
Verwaltungsgebäuden, sowie in Privatbesitz.
Leo Strehl starb unerwartet am 3. September 1957, er wurde nur 45 Jahre alt.
Leider liegt mir kein Werksverzeichnis
vor und so kann ich nur einige aus der
Vielzahl seiner Werke nennen und zeigen:
Kreuz: im Privatbesitz
1. In Ton
Pankratiusrelief 2,50 m hohe Tonarbeit
1954, wurde 1982 von der Fa. Grünewald am ehemaligen Jugendheim abgenommen, in Beton gefasst und am Pfarrheim von St. Pankratius angebracht.
Weitere Holzarbeiten ohne Abbildung:
Christus
St. Barbara
Maria Goretti
Die Frierende
3. In Stein
4. In Farbe
Blick auf Osterfeld: im Privatbesitz
2. In Holz
Madonna mit Kind: im Privatbesitz
Invalidenskat im Osterfelder Stadtwald
(ohne Abbildung)
5. Radierungen
Burg Vondern: im Privatbesitz
Heinrich Bahne
Ausgabe - Juni / 2008
- 12 -
Kickenberg
Die Bevölkerungsentwicklung in Osterfeld i. Westf.
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts bleiben
die rund 400 Bewohner des Dorfes Osterfeld praktisch unter sich. Die wenigen
Neubürger, seien es nun Heiratswillige
oder Handwerker, stammen normalerweise aus den Nachbarortschaften.
Diese Idylle endet plötzlich und unerwartet mit dem Bau der St. Antony-Hütte. Der
Bauherr von Wenge läßt nämlich die Fachleute für die Errichtung des Staudammes
und des Hochofens in Italien und Belgien
anwerben. Damit kommen 1753 die ersten
Gastarbeiter nach Osterfeld. Im Gegensatz
zu den einheimischen Ziegelbrennern,
Maurern und Zimmerleuten haben die
Ausländer große Schwierigkeiten, ein
Quartier zu finden.
Nach der Inbetriebnahme der Hütte kehrt
zunächst wieder Ruhe ein. Mit der kleinen
Anzahl im deutschsprachigen Raum angeworbener Spezialisten gibt es keine Probleme.
Bis 1845 steigt die Zahl der Einwohner
trotz der beiden Eisenhütten im benachbarten Sterkrade und Oberhausen nur auf
775, weil ein großer Teil der dort Beschäftigten wohl nicht in Osterfeld wohnt. Das
ändert sich, als die Häuser in der Kolonie
Eisenheim von Leuten der Oberhausener
Hütte bezogen werden. 1850 leben bereits
1 083 Männer, Frauen und Kinder im Ort.
In den folgenden Jahren vergrößert sich
die Bevölkerung mit der Ausweitung der
Eisenproduktion und dem Ausbau der
Eisenbahn immer schneller: 1870 auf
2 700 und zehn Jahre später bereits auf
knapp 4 000 Seelen.
Die stärkste Bevölkerungszunahme liegt
zwischen 1880 und 1915, also in einer
Zeit, in der nicht nur der Bergbau, sondern auch der Rangierbahnhof mit den
angeschlossenen Eisenbahnbetriebswerkstätten immer mehr Mitarbeiter benötigt.
Während die Eisenbahn ihre Beamten und
Arbeiter weiterhin aus den im Westen
liegenden preußischen Provinzen rekrutieren kann, müssen die Werber der Gutehoffnungshütte ihr Tätigkeitsfeld ausschließlich in die Ostgebiete verlegen.
Gleichzeitig entwickelt sich die Wohnungsnot zu einem großen Problem, auch
wenn zu jedem neuen Betrieb der GHH
eine Kolonie gehört, und die Eisenbahnverwaltung für ihre Bediensteten ebenfalls
Mehrfamilienhäuser erstellt. Der Wohnungsbau kann trotz zusätzlicher privater
Anstrengungen nicht mit dem steigenden
Bedarf Schritt halten. Ledige Zuwanderer
finden nur in Heimen oder als Kostgänger
bei ihren verheirateten Arbeitskameraden
eine Unterkunft. Diese stellen einem jungen Landsmann gern "Kost und Logis" zur
Verfügung, um mit dem Kostgeld einen
Teil der eigenen Wohnungsmiete
bestreiten zu können.
Bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert steigt der Anteil der Polnisch sprechenden preußischen Staatsbürger an der
Gesamtbevölkerung auf fast 11 %. Die
Zuwanderer haben Integrationsprobleme,
weil der größte Teil der Einheimischen
nicht wie die Behörden zwischen "preußischen Polen" und "ausländischen Polen"
unterscheidet. Er kann oder will Masuren
und Polen – egal ob preußisch oder ausländisch – nicht auseinanderhalten und
lehnt sie zusammen als "Pollacken" ab.
Besonders die Masuren hören diese Bezeichnung nicht gern. Sie sehen sich nicht
als Polen sondern als Preußen, die treu zu
König und Vaterland stehen, und weisen
darauf hin, daß sie sich im Gegensatz zu
den "richtigen Polen" zum evangelischen
Glauben bekennen.
Am Arbeitsplatz unter Tage spielt eine
solche Differenzierung von Anfang an
keine Rolle. Hier malocht man zusammen,
ist aufeinander angewiesen, und jeder
sagt unabhängig von seiner Muttersprache "Schüppe", "Hacke" und "Wagen",
wenn er eine Schüppe, eine Hacke oder
einen Wagen meint.
Im täglichen Leben bleiben die Vorbehalte
der Alteingesessenen wegen der verschiedenen Sprachen, Sitten und Gebräuche
länger bestehen. Sie verschwinden erst in
der nächsten Generation.
Eine Arbeiterfamilie mit drei Kostgängern.
Dem Herrn des Hauses steht bei der Fotoaufnahme ein Ehrenplatz auf dem Stuhl zu.
Nach der amtlichen Volkszählung von
1913 leben in Osterfeld 28 553 Menschen,
darunter 4 666 preußische Polen und
373 Masuren. Ihr Anteil beträgt nun knapp
18 %. Ausländische Polen sind 1913 nicht
gemeldet.
- 13 -
Die genannte Zählung weist 492 selbständige Gewerbetreibende und Handwerker
aus. Davon bezeichnen sich als Polen:
1 Wirt,
1 Kartoffelhändler,
1 Kolonialwarenhändler, 1 Fuhrmann, 4 Schneider,
2 Schuhmacher, 2 Friseure und 1 Schreiner.
Ein Schuhmacher ist Masure.
Die Mehrzahl der männlichen Zuwanderer
im erwerbsfähigen Alter, nämlich 617 Polen und 79 Masuren, arbeitet im Bergbau.
Auf der Zeche Osterfeld geben 1913 von
den 4 123 Belegschaftsmitgliedern 1 663
oder 40 % Polnisch als ihre Muttersprache
an. Auf der Zeche Vondern liegt die Quote
sogar über 50 %, hier benutzen 1 135 von
2 242 Mann die polnische Sprache.
Die Zahlen machen deutlich, daß ein
Großteil der auf den Osterfelder Zechen
beschäftigten, Polnisch sprechenden Bergleute nicht in Osterfeld wohnt, weil hier
immer noch Unterkünfte fehlen.
Die "preußischen Polen" suchen Geborgenheit in 11 nationalen Vereinen mit den
verschiedensten Zielrichtungen. Es gibt
Kegelklubs, Sportvereine, einen Lotterieklub, eine Rosenkranzbruderschaft und
einen St. Barbara-Verein. Die letzteren
beiden Gemeinschaften, die religiöses
Brauchtum pflegen, gehören zur Pfarre
St. Pankratius und werden von Kaplan
Roosen seelsorgerisch betreut. Dieser
zelebriert alle vier Wochen eine Messe mit
einer Predigt in polnischer Sprache und
hält zusätzlich im Abstand von 2 Wochen
Andachten ab.
Die evangelischen Masuren dürfen selbst
den "weltlichen" Vereinen nicht beitreten,
sie wollen es wohl auch nicht.
Bis 1921, als Osterfeld die Stadtrechte
erhält, steigt die Einwohnerzahl langsam
auf 32 850, obwohl viele polnischstämmige Familien Osterfeld in den Jahren 1919
bis 1921 verlassen. Sie wandern teils in
das nordfranzösische Kohlenrevier aus,
teils siedeln sie in die neuerstandene
Republik Polen um.
Der Bergbau beschäftigt 9 000 Mitarbeiter,
während bei der Eisenbahn rund 2 000
und im Grobblechwalzwerk, das auf Osterfelder Gebiet liegt, 500 Menschen in Arbeit
und Brot stehen. Diese Betriebe sind die
größten Arbeitgeber in der Gemeinde.
Am 1. August 1929 entsteht per Gesetz
aus den Städten Oberhausen, Sterkrade
und Osterfeld die Großstadt Oberhausen (Rhld) mit 193 000 Einwohnern. Bei
dieser Eingemeindung verliert die Stadt
Osterfeld nicht nur ihre Selbständigkeit,
sondern die 31 800 Westfalen im Stadtteil
Osterfeld werden auch von heute auf
morgen zu (Zwangs-)Rheinländern.
Fritz Pamp
Ausgabe – Juni / 2008
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Kickenberg
Urmenschen in Osterfeld
Würde man bei einem örtlichen Quiz
die Frage nach dem "ersten Osterfelder" stellen, hätte wohl mancher seine Schwierigkeiten. Wer weiß das
schon?
Nehmen wir die früher nicht bestehende Gemeindegrenze ganz weg, so
lässt sich die Frage leichter beantworten.
In der Kiesgrube Stremmer am "Alten
Postweg" in Kirchhellen wurden im
Rhein-Hauptterrassenkies Steingeräte
gefunden. Nach den Untersuchungen
des Geologischen Landesamtes NRW
in Krefeld sind diese Kiesablagerungen zwischen 950 000 und 750 000
Jahre alt. Der Mensch, der hier seine
noch etwas primitiven Geräte (Faustkeile usw.) zurück gelassen hat, war
der Homo erectus, der "aufrecht gehende Mensch".
Diese Menschenform wanderte vor
etwa einer Million Jahren von Afrika
kommend, wohl über Gibraltar, nach
Europa ein. Da sich durch die Zusammensetzung des Rhein-Hauptterrassenkieses kein Knochenmaterial
erhalten hat, liegen bei uns nur Steingeräte vor. Die Verbreitung des Homo
erectus konnte aber durch Knochenfunde zwischen Spanien und Thüringen und auch auf dem Balkan nachgewiesen werden.
Jahrhunderttausende später tauchte
der Homo sapiens neanderthalensis in
unserem Raum auf. Beim Abbruch der
Schleuse in Essen-Dellwig, also dicht
an der Osterfelder Grenze, wurden elf
Steingeräte gefunden. Nur 850 Meter
weiter kanalaufwärts, wurde bei Kanalkilometer 13,65 der bisher größte
bekannt gewordene Rastplatz einer
Neandertalergruppe im Ruhrgebiet
entdeckt. Der Durchmesser dürfte
45 m betragen haben.
Hier wurden 364 Steinwerkzeuge,
dazu etliche Geräte aus Knochen,
Geweih und Elfenbein aufgesammelt.
Diese Geräte wurden auf Gebrauchsspuren unter 200facher Vergrößerung
untersucht. Dabei ließ sich die Bearbeitung von Fleisch, Leder, Knochen
und Holz nachweisen. Der Rastplatz
lag auf einer Sand/Kiesbank in der
Emscher und wurde als Sommerlager
angesprochen.
Die Neandertaler zogen umher. In
den Vulkankratern der Eifel fand man
Rastplätze mit Geräten aus nordischem Feuerstein. Dieser Stein kommt
nur im Verbreitungsgebiet des Eises in
Norddeutschland vor. Für das Ruhrgebiet heißt das, bis knapp über die
Ruhr, bis Düsseldorf und auf der anderen Rheinseite entlang Xanten nach
Kleve. Das bedeutet also, dass die
Neandertaler, die in den Eifelvulkanen
überwinterten, vorher im Ruhrgebiet
waren.
Der Neandertaler ist vor rund 30 000
Jahren ausgestorben.
Etwa vor 100 000 Jahren wanderte
der moderne Mensch, Homo sapiens
sapiens in Europa ein. Wenig westlich
von Osterfeld, auf Bottroper Gebiet,
wurden bei Baggerarbeiten einige
Tausend Jahre alte Knochen (Elle,
Oberschenkel,
Schädelfragmente)
dieser Menschenart gefunden.
Als "Oberhausener Schädel" ging ein
1911 beim Bau des Rhein-HerneKanals (Kilometer 11,5) gemachter
Fund in die Literatur ein. Dieser Schädel ohne Oberkiefer wurde mit dem
Spaten aus dem Erdreich gehoben,
leider ohne Bodenproben zur Altersdatierung zu entnehmen. So ließ sich
nichts über das genaue Alter ermitteln. Hans Virchow, Sohn des bekannten Rudolf Virchow, hat den
Schädel beschrieben und lässt ein
Alter bis in's Jungpaläolithikum
(40 000 bis 8 000 Jahre) vermuten.
Mit heutigen modernen Methoden
könnten sicher genauere Daten gefunden werden.
Leider ist der Schädel aber verim
schwunden.
Nachforschungen
Landesmuseum in Bonn oder bei der
ehemaligen Preußischen Geologischen
Landesanstalt in Berlin waren erfolglos. Glücklicherweise besitzt die Stadt
Oberhausen aber eine Gipskopie, die
zeigt, wie gut erhalten dieser Schädel
ist.
Dieser Erhaltungszustand zeigt auch,
dass der Tote nicht weit von der Emscher transportiert und abgelagert
wurde. Die anderen leichteren Skeletteile wurden sicher einzeln vom
Wasser weiter abgetrieben.
Der 1911 beim Bau der Rhein-Herne-Kanals
gefundene "Oberhausener Schädel".
(Kopie im Stadtarchiv Oberhausen)
Mit diesem kurzen Abriß sollte gezeigt
werden, daß das Gebiet des heutigen
Oberhausener Stadtteils Osterfeld von
allen in Europa nachgewiesenen Hominidenarten der Vorgeschichte besucht worden ist.
Arno Heinrich
Osterfelder Nachrichten
Aus: Abenteuer Industriestadt, Oberhausen 1874 – 1999
6. Dezember 1963
Mit dem Abbruch des 64 Jahre alten Scheibengasbehälters an der Nürnberger Straße wird begonnen. Er wurde zusammen mit dem Gaswerk 1899 von der damals selbständigen Gemeinde Osterfeld errichtet, verlor aber bei dem steigenden
Gasbedarf und der nur geringen Speicherkapazität rasch an Bedeutung. Osterfeld wird seit 1956 von dem an der
Friedrichstraße in Sterkrade stehenden Gasspeicher versorgt.
- 15 -
Ausgabe – Juni / 2008
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Kickenberg
Es geschah vor 60 Jahren
Die Währungsreform am 20. Juni 1948
Die Hoffnung vieler Menschen, daß sich
nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Lebensumstände grundlegend verbessern würden, erfüllte sich zunächst nicht. Im Gegenteil, Not und Hunger bestimmten in
den Jahren zwischen 1945 und 1948 den
Alltag. Denn besonders im Ruhrgebiet
erschwerte das weitgehend zerstörte
Verkehrsnetz die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung, Kleidung und lebensnotwendigen Gütern erheblich. Obgleich
die Alliierten die Kaloriensätze für Normalverbraucher auf weniger als 1 000 Kilokalorien und die für Schwerstarbeiter auf
unter 1 400 Kilokalorien pro Tag reduzierten, standen die "aufgerufenen" – d.h. die
für jeden Lebensmittelkarten-Inhaber in
der
Zuteilungsperiode festgesetzten –
Nahrungsmittel meistens nicht in der
erforderlichen Menge zur Verfügung. Die
Folge davon waren enttäuschte Menschen,
die seit dem frühen Morgen stundenlang
in einer Schlange vor dem Geschäft gestanden hatten und trotzdem leer ausgingen, weil die Lieferung mal wieder nicht
für alle eingetragenen Kunden reichte.
Der Kampf um das nackte Überleben
bestimmte den Tagesablauf. Alle versuchten irgendwie, über die Runden zu kommen. Damals kannte im Ruhrgebiet jedermann folgenden Vierzeiler:
Wer sein Leben liebt, der schiebt.
Wem Ehrlichkeit im Blute rauscht,
der tauscht.
Wem beide Wege sind verbaut,
der klaut.
Wer sich zu allem ist zu fein,
der geht ein.
Da die Menschen nicht eingehen wollten,
mußten sie sich für eine der drei angeführten Möglichkeiten entscheiden.
Zum richtigen Schieber, der große "Märkte" mit Waren versorgte, brachten es nur
wenige, dafür lebten diese aber wie die
sprichwörtliche Made im Speck.
Eine nicht so selten genutzte Möglichkeit,
zusätzliche Lebensmittel zu beschaffen,
bot der Schwarzmarkt. Das klappte aber
nur, wenn die Käufer über hohe Reichsmarkbeträge verfügten. Denn die Händler
verlangten für ihre Waren – im Vergleich
zum durchschnittlichen Monatsverdienst
eines Arbeitnehmers von 180 RM – horrende Preise.
Es kosteten im Frühjahr 1946 zum Beispiel:
1,5 kg Brot 60 RM; 1 kg Speck 440 RM;
50 kg Kartoffeln 600 RM.
Eine andere Gruppe versuchte, auf abenteuerlichen Reisen bei den Bauern in der
näheren und weiteren Umgebung ihre
letzten Habseligkeiten gegen Kartoffeln
und Speck zu verramschen. Die Erzeuger
landwirtschaftlicher Produkte mußten zwar
den größten Teil zu Festpreisen abliefern,
trotzdem blieb ihnen soviel, daß sie mit
der Not der Bevölkerung gute Geschäfte
machen konnten.
Es gab aber auch nicht wenige Menschen,
die weder über große Mengen Bargeld
noch über Tauschartikel verfügten, weil
sie als Bombengeschädigte oder Flüchtlinge alles verloren hatten. Sie mußten täglich improvisieren, sei es z.B. durch Gelegenheitsarbeiten gegen Naturalien oder
durch die Nutzung jeder noch so kleinen
Freifläche zum Gemüseanbau.
Und wer keine andere Möglichkeit mehr
sah, als sich das Lebensnotwendige illegal
zu beschaffen, "klaute" nicht sondern
"fringste". Dieser Ausdruck entstand,
nachdem der Kölner Erzbischof Josef
Kardinal Frings in seiner Silvesterpredigt
1946 den Diebstahl von zum Überleben
notwendigen Gütern in einer existentiellen
Notlage rechtfertigte.
Der für geordnete Verhältnisse erforderliche Wirtschaftsaufschwung konnte sich
nur einstellen, wenn es gelang, den
Tauschhandel ebenso wie den Schwarzmarkt und die fortschreitende Geldentwertung zu beenden. Die drei Siegermächte
USA, Großbritannien und Frankreich planten hierzu unter strengster Geheimhaltung
eine Währungsreform. Die Deutsche
Mark (DM) sollte die alte Reichsmark (RM)
ablösen. Um der neuen Währung den Weg
zu ebnen, faßten sie im März 1948 ihre
Besatzungszonen zu einem einheitlichen
Wirtschaftsgebiet, der "Trizone", zusammen.
Erst am 18. Juni 1948 wurde die Bevölkerung durch den Rundfunk über die bevorstehende Währungsreform informiert.
•
Jeder Bewohner konnte 60 RM im
Verhältnis 1:1 in DM umtauschen; davon
wurden 40 DM am Sonntag, dem 20. Juni
1948, die restlichen 20 DM bis spätestens
September ausbezahlt, weil die Menge
der in den USA gedruckten Banknoten
nicht ausreichte.
•
Die Bürger mußten ihre ReichsmarkBestände innerhalb einer Woche bei den
Banken einzahlen und ihre weiteren Guthaben zur Umstellung anmelden.
•
Die Finanzämter prüften die Herkunft
aller Guthaben über 5 000 RM.
Als Umtauschkurs setzten die Alliierten
1 DM für 10 RM fest. Die Sparer konnten
aber nur über die Hälfte der neuen DMGuthaben sofort verfügen. Die andere
Hälfte lag zunächst unerreichbar auf Festkonten. Am 4. Oktober 1948 gaben die
Besatzungsmächte dann zwei Zehntel
dieses Festgeldes frei, ein weiteres Zehntel durften die Kontoinhaber in mittel-
- 17 -
und langfristigen Wertpapieren anlegen,
der Rest wurde gestrichen. Von 100 RM
Guthaben blieben also am Ende 6,50 DM.
Altschulden mußten 10:1 abgewertet in
Deutsche Mark getilgt werden. Regelmäßige Zahlungen wie Löhne, Gehälter,
Pensionen, Renten und Mieten wurden im
Verhältnis 1:1 umgerechnet. Der Aktienund der Immobilienbesitz blieben unangetastet.
Am Sonntag herrschte beim Umtauch überall
ein großer Andrang. Jeder wollte so schnell wie
möglich das neue Geld in den Händen haben.
So sahen die in den USA gedruckten Banknoten aus.
Zusammenfassend kann man also feststellen, daß Sparer, die trotz der oben beschriebenen schweren Zeiten noch Geld
auf ihrem Konto hatten, durch die Währungsreform den größten Teil ihrer Rücklagen verloren, die Aktien-, Haus- und
Grundstücksbesitzer büßten dagegen fast
nichts ein.
Die damaligen "Normalverbraucher" erinnern sich heute wegen ihrer nicht (mehr)
vorhandenen Guthaben weniger an die
soziale Ungerechtigkeit der Währungsreform als an ihren "Schaufenstereffekt".
Plötzlich konnten sie in den jahrelang
leeren Geschäften wieder alles kaufen,
wenn auch zunächst das nötige Geld fehlte. Im Laufe der Jahre steigerten die meisten von ihnen jedoch – dank des durch
die Währungsreform ausgelösten "Wirtschaftswunders" – ihren Lebensstandard
beträchtlich.
Fritz Pamp
Ausgabe – Juni / 2008
Kickenberg
Radfahren war in Osterfeld um 1900 nur mit dem "Fahrradführerschein" möglich
RV Westfalia 1894 wird 1971 die Abteilung Radsport der SG Osterfeld
Auch über den Radfahrerverein Westfalia
1894 Osterfeld, der sich 1971 wie schon
andere Vereine vorher der neu gegründeten 1. Sportgemeinschaft Osterfeld e.V
angeschlossen hatte, könnte ein interessanter Film gedreht werden. Zu Beginn
waren es vor allem die Sportkameraden
Fritz Kortz als 1. Vorsitzender, Heinrich
Bramhoff, Bernhard Kalveram und Johann
Winkelheck, die dem Verein mit der Gründungsurkunde "Leben einhauchten". Alle
Osterfelder, die ein Fahrrad besaßen,
trafen sich regelmäßig zu ihren Wanderfahrten und hatten ihren großen Spaß.
Urkunden belegen aber, dass dies nur mit
der Radfahrkarte, dem Führerschein des
kleinen Mannes, möglich war. Und G.
Benninghoff war 1905 z.B. derjenige, dem
die Radfahrkarte 51 mit der Polizeiverordnung ausgestellt wurde, wie man sich auf
öffentlichen Wegen und Straßen zu
verhalten habe.
Als sich dann kurze Zeit später Heinrich
Broß, Jean Bürger, Bernhard Illing, Eduard
Lankers, Johann Michels, Heinrich Schemmann, und Johann Waltmann stärker
angagierten, wurde der Sport mit dem
"Saalfahren" (heute Hallenradsport) noch
interessanter. Im Saal des damaligen
Vereinslokals Kalveram wurde zunächst
auf Hochrädern trainiert. Als dann das
"Niederrad" erfunden wurde, besorgten
die Sportkameraden Kalveram und Kortz
dem RV Westfalia die ersten acht Saalräder. Ein neuer Ruck ging durch den Verein
bis hin zu den Kreis-, Bezirks- und Gaumeisterschaften, in der vor allem das über
10 Jahre lang berühmte 8er-Kunstreigenteam weit über die Stadtgrenzen hinaus
bekannt war.
Überall, wo die Sportkameraden um die
Brüder Hans und Bernhard Kalveram,
Adolf und Josef Pullen, Karl Mellis und Co.
unter ihrem riesigen Vereinsbanner mit
dem springenden Pferd, dem Wappen
Westfalens (wozu Osterfeld bis 1929 gehörte), auftauchten, gab es Spitzenleistungen zu sehen. Kein Wunder, dass der
Vereinsschrank bald aus allen Nähten
platzte, denn neben den zahlreichen Siegerschleifen, Plaketten, Pokalen und Ehrenschildern musste auch der von allen
bewunderte große Goldpokal des Grafen
von Schaumburg und Lippe untergebracht
werden. Aber auch beim Radball und den
Radrennen mit Start und Ziel auf der heutigen Westfälischen Straße wurden große
Erfolge gefeiert. So stand z.B. Heini Grünewald in den 50er Jahren mit seinen 18
Siegen bei großen Rennen ebenso in den
Schlagzeilen wie vorher in den 20er und
30er Jahren schon der starke, farbige
Radrennfahrer aus der damaligen deutschen Kolonie Kamerun, der bei Hermann
Kortz beschäftigt war.
Ausgabe – Juni / 2008
Beim bis hin zum Deutschen Radsportbund geschätzten großen Osterfelder
Sportpionier Peter Lohr sah man immer
wieder das Blitzen in seinen Augen, wenn
er als Fachwart für den Kunstradsport in
NRW neue Talente fördern konnte und
seine Osterfelder 8er-Kunstrad-Formation
wieder einmal den großen Beifall der Zuschauer einheimste. Nach dem 1. Weltkrieg waren es vor allem Heini und Hannes Grünewald, Jupp Görtzen, Ernst Bendrath, Hans Hausmann, August Kampen,
Jupp Reisen, Hans Rüdel, Heinrich und
Hugo Schemmann, Willi Schürig, Hannes
Stemmer, Hennes Kassen, Heini Voß,
Hennes Winkelheck, die Brüder Hubert,
Josef und Hans Kamp, Walter Lubitz, Heini
Omansieck sowie die Radsportlegende
Peter Lohr mit ihren großen Erfolgen im
Kunstradfahren, Radball und Radrennen.
Trotz dieser Erfolge wurde das Wanderfahren nicht vernachlässigt, denn seit der
Vereinsgründung wurde jährlich die Saison
mit der Karfreitagsfahrt nach Gahlen eingeläutet. Die weiteste Wanderfahrt führte
1929 mehr als 65 Westfalia-Sportler und Sportlerinnen mit ihren Rädern zum Landestreffen nach Bad Neuenahr, von dem
sie mit dem 1. Platz und dem Gewinn von
zwei neuen Rädern zurückkehrten. Einmalig verlief 1954 der Radausflug nach Gahlen mit 135 (!) Personen, denn aufgrund
des 60. Jubiläums konnten neben den
Vereinsmitgliedern auch alle Bürger der
Stadt teilnehmen. Danach musste aber
leider diese Traditionsfahrt eingestellt
werden, denn der "Gahlenwirt" konnte
wegen Personalmangels die Radfahrer
nicht mehr bedienen. Bei all den sportlichen Erfolgen kamen aber auch die gesellschaftlichen Veranstaltungen nicht zu
kurz, so feiert man z.B. den traditionellen
RV-Westfalia-Maskenball
stets am Rosenmontag, und alle Osterfelder waren
eingeladen.
Westfalia Osterfeld 1951
Während des 2. Weltkrieges musste das
Training eingestellt werden. Alle Kunstund Radballräder, einst der Stolz der Aktiven, wurden ebenso unter den Trümmern
begraben wie der große Vereinsschrank
mit den Siegestrophäen und dem wertvollen Vereinsbanner.
- 18 -
Dass es nach dem 2. Weltkrieg wieder
aufwärts ging, war das Verdienst von
Hans Knepper, der Theodor Erwig und
Karl Voss als Vorsitzender ablöste und bis
1950 den Verein führte.
Aber auch danach sorgten seine Nachfolger Bernhard Lindfeld (1950 – 1956),
Helmut Damoiseaux (1956 – 1964) mit
Sportkameraden wie Feldmann, Hackfoort,
Krüßmann,
H. Schemmann,
Steffens,
Großeschmidt, Tegethoff, Baltmann, Bartels, Görtzen, Lohr, Roitzheim, Vierkotten,
Vonderheid und Winkelheck für ein gutes
Sportangebot.
Start zum Radrennen an der heutigen
Westfälischen Straße
Sie brachten nicht nur den notwendigen
Idealismus mit, sondern besorgten durch
den Tausch von Schinken, Kartoffeln,
Kaffee und Zigaretten auch neue Räder.
Da der Saal Kalveram noch in Trümmern
lag, wurde das Training mit den neuen
Kunsträdern (später kamen auch wieder
Radballräder hinzu), in den Saal des neuen Vereinswirtes Heinz Lüger verlegt. Die
Stimmung konnte nicht besser sein, im
Saal trainierten die Radsportler und oben
auf der Bühne war Gymnastik und Tischtennis angesagt. Es war 1951, als mit den
von Heinrich Schemmann und Hans
Krüßmann in Eigenbau hergestellten Toren die Jungen und Männer wieder Radball spielten und die Mädchen und Frauen
ihre Liebe für das Radpolospiel entdeckten. Die jungen Sportler und Sportlerinnen
verbuchten auf ihren Kunsträdern nun
über 4 Jahrzehnte lang nicht weniger als
118 Titel bei Stadt- und 93 Siege bei Bezirksmeisterschaften und stellten 32 Meister, 26 Vizemeister und 19 dritte Plätze
bei den NRW-Meisterschaften. Glanzpunkte setzten besonders die Radpolo-Spielerinnen Maria Tepper und Leni Reichstein
bei den deutschen Meisterschaften 1952
in Hamburg und 1954 in Passau, Anneliese Kaus/Elisabeth Schleußer im Kunstradfahren als Deutschen Vizemeisterinnen
1958 in Saarbrücken, 1959 in Hannover
und 1969 in Bonn, Franz Berns/Walter
Waltmann als Deutsche Vizemeister 1958
und 1959 im 2er-Kunstfahren, Elisabeth
Schleußer/Anita Wienisch als Dritte bei
den DM 1961 in Karlsruhe sowie das 6erMädchenteam, das 1950 und 1952 bei den
Kickenberg
DM jeweils den 3. Platz belegte.
Besonders erwähnt werden muss der
Osterfelder Hallenradsport-Pionier, Sportwart, Trainer und mit zahlreichen Ehrungen im Deutschen Radsport ausgestattete
Peter Lohr (Siehe "Forum" auf der Seite
www.oberhausen-osterfeld.de), der sich
durch seinen unermüdlichen Einsatz für
den Radsport mehr als verdient gemacht
hat und leider im Februar 1970 im Alter
von 72 Jahren verstarb.
Team gegen Berlin – Bremen – NiederSachsen, beim Ländervergleich
1978
NRW : CSSR in Stadtlohn sowie beim
Rückkampf 1979 in Prag.
Sportler – Pädagoge – Funktionär – Vorbild
Peter Lohr
Mit der Verlegung des Trainings von der
Turnhalle der Kantschule in die neue
Turnhalle der Kernschule verzichtete der
Verein auf das Polospiel, um den Hallenboden zu schonen. Das Radballspiel allerdings erfreute sich immer größerer Beliebtheit und kleine und große Erfolge
wechselten sich stets ab. Die 60er Jahre
wurden im Kunstradsport von Elisabeth
Ohlgart und Renate Schulte geprägt, einige landesweite Erfolge und gute Platzierungen bei den DM waren der Lohn. 1971
hatte sich der Radfahrerverein Westfalia
der Sportgemeinschaft Osterfeld angeschlossen und Hans-Werner Busch zum
Nachfolger von Franz Kusenberg (1965 bis
1970) als Vorsitzenden gewählt. Die wichtige Trainingsarbeit wurde intensiviert,
Herbert Krause und Klaus Klever übernahmen das Training der Kunstfahrer,
Hans Heep und Franz Berns die Übungsstunden mit dem Radball-Nachwuchs. Die
Erfolge ließen nicht lange auf sich warten.
Das Kunstrad–Duo Jutta Pöller / Beate
Kaiser (geb. Wienisch) wurde 6. bei den
DM 1977 in Straubing, 5. bei den DM 1979
in Moers, Vizemeister 1980 bei den Landesmeisterschaften in Paderborn sowie
den Nordwest-Meisterschaften in Stadtlohn und gehörte im Bund Deutscher
Radfahrer dem B-Kader an.
Kunstradfahren in Vollendung:
Unten Beate Wienisch, oben Jutta Pöller
Abseits vom großen Hallenradsport treffen
sich aber auch seit 1969 sportliche Damen
zur Gymnastik. Marianne Waltmann und
Mia Krause waren die Gründerinnen und
zeigten sich verantwortlich für diese Gruppe, fortgesetzt von Elisabeth Ohlgarth und
Ulla Pöller bis hin zur heutigen Vorturnerin
Beate Kaiser.
Im Radball-Sport konnte dreimal die höchste Spielklasse (Oberliga) erreicht werden,
es waren 1973 Klaus Klever/Klaus Celesnik, 1979 Günter Pohlner/Walter Willuweit
und 1981 Klaus Klever/Walter Willuweit
(die übrigens 50 bzw. 40 Jahre dem Verein angehören).
Kunstfahrer - Radballspieler - Franz Berns
Aber auch international waren sie eingesetzt: 1977 beim Internationalen Vergleichsturnier in Belgien und im NRW-
Sie waren viele Jahre als Radballteam in NRW
erfolgreich: links der SGO- Abteilungsvorsitzende Klaus Klever und rechts der heutige Mitarbeiter im NRW-Verband Walter Willuweit.
- 19 -
Ab 1987 organisierten die ehemaligen
Wolfgang
Verbandsliga – Radballspieler
Rengers und Norbert Wagner im Rahmen
des Osterfelder Stadtfestes ein Jahrzehnt
lang das "Osterfelder Volksradfahren" auf
einem interessanten 23 km-Kurs.
Eine Galionsfigur für den Osterfelder
Radsport war während dieser Zeit der
unvergessene Hans Heep, der sich während seiner 44jährigen Vereinszugehörigkeit als Kassierer, Geschäftsführer, Trainer
und Vorsitzender (1978 bis 2004) zur
Verfügung stellte und leider 2004 ganz
unerwartet verstarb.
Neben den Wettkämpfen war die Osterfelder Radfahrkunst auch auf radsportfremden Großveranstaltungen im Land gern
gesehen und als Helfer und Autofahrer
standen aus den Sportfamilien immer
Klaus Pöller, Hans Waltmann, Pilar Kortz
und andere parat. Auch in der Funktionärsarbeit des NRW-Radsportverbandes
haben die Osterfelder einen guten Namen,
denn nach dem damaligen großen Engagement von Peter Lohr ist heute Walter
Willuweit (Ex-Radballspieler, RadsportArchivar und bis 2006 Trainer) dort tätig.
Der aktuelle Abteilungsvorstand mit Klaus
Klever als 1. Vorsitzender, Jörg Celesnik
(2. Vorsitzender), Michael Kempkens (Geschäftsführer.), Norbert Wagner (Kassierer), Christina Kassalik (Jugendwartin.),
Wolfgang Rengers (Materialwart) und
Beate Kaiser (Turnwartin) führt das Abteilungsschiff in ruhige Gewässer. Mit Stolz
kann die SGO-Radsportabteilung auf ihre
Ausbildung zum Einradfahren, Kunstradfahren, Radball und Radpolo hinweisen –
es ist das umfangreichste Angebot aller
Hallenradsportvereine in NRW.
Einhundert Namen müssten noch genannt
werden von erfolgreichen Osterfelder
Sportlern und Helfern, die große Erfolge
feiern durften. Aktuell sorgt die Trainergilde mit Michael und Doris Kempkens, Sabrina Preuß, Petra Hausmann, Christina
Kassalik, Holger Wallstab und Julius Mels
mit Herz und Gefühl dafür, dass die Aktiven gut ausgebildet werden und die Erfolgskette nicht abreißt.
Voraussetzung zum Mitmachen ist der
Spaß, sich schon auf dem normalen Rad
gut bewegen zu können, wobei ein optimales Einstiegsalter von ca. 7 Jahren
empfohlen wird.
Interessierte Zuschauer bzw. an einem
Probetraining interessierte Sportler und
Sportlerinnen sind zu einem Turnhallenbesuch an der Waisenhausstraße herzlich
eingeladen oder können sich über die
Homepage
www.sg-osterfeld-radsport.de
informieren.
Günter Lohmar
Ausgabe – Juni / 2008
Kickenberg
Erinnerungen
an meine Schulzeit
Osterfeld in
Kriegs- und Notzeiten
1936 begann meine Schulzeit in der Pankratius-Schule, wo
heute das Osterfelder Schwimmbad steht. Schon kurze Zeit
danach mussten wir zur Südschule an der Arminstraße umziehen. Der Schulweg war für uns Siebenjährige sehr weit. Heutzutage werden die Kinder schon bei einem relativ kurzen Weg
von den Eltern im Auto zur Schule gebracht oder sie benutzen
den Bus. Wir Kinder von der Michel- und Kampstraße mussten
schon früh los: erst die lange, von Wiesen und Feldern gesäumte Kampstraße hinunter bis zu den Bahngeleisen. Vor
den dort von einem Bahnwärter, wenn ein Zug nahte, herabgelassenen Schranken – wir nannten sie "Bageeren" (Barrieren) – befand sich eine dunkelgrüne Wellblechbude – "Emils
Büdken", so eine Art Kiosk. Sehnsüchtig schauten wir die
Gläser mit wunderbaren Sachen, wie Liebesperlen, Salmiakpastillen, Süßholz, Lakritz und Dauerlutschern an, aber damals gab es noch kein Taschengeld, mit dem wir uns die
Leckereien hätten kaufen können.
Weiter ging es bergab zu den Treppchen, anschließend wurde
die heutige Kettelerstraße, die zu der Zeit Admiral-vonSchröder-Straße hieß, überquert. Am Markt vorbei kam man
durch die Kirchstraße und Vikariestraße auf die damalige
Hauptstraße. Von dort mussten wir unter der großen Unterführung her bis zur Arminstraße.
Zweimal in der Woche mussten wir uns noch früher auf den
Weg machen, weil dann morgens Schulmesse in St. Pankratius war.
Im folgenden Jahr wurde unsere Klasse dann wieder umgesetzt. Diesmal bekamen wir einen Klassenraum im Mädchengymnasium am ehemaligen Horst-Wessel-Platz an der
Westfälischen Straße zugewiesen. Ein weiterer Umzug
erfolgte, als 1939 evangelische und katholische Schulen
zusammengelegt wurden und wir zur Dietrich-Eckart-Schule,
der ehemaligen Luther-Schule an der Rothebuschstraße,
eingeteilt wurden.
Zum Glück behielten wir trotz der vielen Schulwechsel in den
ersten Jahren unsere Lehrerin Fräulein Agnes Rohn, bei der
wir viel lernten. Danach bekamen wir zuerst den Lehrer Menke und später unterrichtete uns Rektor Ellenberg, ein guter
Lehrer, der im Aussehen an Hindenburg erinnerte.
Mit Unterbrechungen durch die Kinderlandverschickung nach
Neumarkt St. Veit in Bayern und 1941 nach Pommern, wo wir
auf dem Dorf mit allen acht Jahrgängen gemeinsam in einem
Raum unterrichtet wurden, blieben wir dann bis Kriegsende in
der Dietrich-Eckart-Schule.
Osterfeld hat im Laufe der Zeit zahlreiche Kriege und andere
schlimme Zeiten erlebt. Unter der Kurköllnischen Herrschaft
und der Regierung des Erzbischofs Dietrich von Moers hatten
unsere Vorfahren viel Not und Elend zu ertragen. Auch der
Spanisch- Niederländische Krieg wirkte sich auf die Gebiete
diesseits des Rheines aus. Er endete 1609 durch den Waffenstillstand von Antwerpen. Nach ein paar Friedensjahren begann 1618 der 30jährige Krieg, in dessen Verlauf die Gemeinde Osterfeld immer wieder in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Mal waren es die Schweden, mal die Dänen, die Kaiserlichen
oder andere Truppen, die brandschatzend und marodierend
durch das Land zogen. Erst nach dem Westfälischen Frieden
1648 konnten die Osterfelder endlich aufatmen. Allerdings
war auch diesmal die Ruhe nicht von langer Dauer. Immer
wieder überfielen die Soldaten König Ludwigs XIV. auf ihren
Raubzügen die Dörfer und Gemeinden.
Auch sonst wurden die Menschen auf alle möglichen Arten
ausgebeutet. Im Österreichischen Erbfolgekrieg 1740 – 48
z.B. mussten die Einwohner dieser Gegend 2500 französische
Soldaten, welche im Vest Quartier bezogen hatten, zweimal
wöchentlich mit Lebensmitteln versorgen.
Nach der Französischen Revolution bildete sich eine europäische Koalition im Kampf gegen Frankreich, wobei sich die
Deutsche Reichsarmee nach anfänglichen Erfolgen zurückziehen musste. Wie in den meisten Orten des Vestes, lagerten
auch in Osterfeld große Truppenverbände, die von den hiesigen Bauern verpflegt werden mussten. Noch schlimmer gestaltete sich die Lage, als sich die Soldaten Napoleons 1806 in
diesem Gebiet breit machten.
Nach dem Sieg über die französische Armee 1815 bei Waterloo wurde das hiesige Vest dem preußischen Staat zugesprochen. Die Lage der hier lebenden Menschen verbesserte sich
aber nicht, sondern wurde durch die hohe Steuerbelastung,
mit der der Preußenkönig die Bauern belegte, noch wesentlich
verschlechtert. Besonders schwer lastete der wirtschaftliche
Druck auf unseren Vorfahren im Hungerjahr 1847, als auch
kein Geld vorhanden war, um Getreide von auswärts zu kaufen. Lange dauerte es, bis sich die Einwohner von dieser
Notzeit erholten.
Im Jahre 1870 wurden auf Grund der Kriegserklärung Frankreichs alle Männer zum Kriegsdienst einberufen, allein in Osterfeld waren dies 250. Der Krieg war mit dem Sieg der Deutschen nach einem Jahr beendet. Und dann folgte der erste
Weltkrieg 1914 – 1918. Tag und Nacht rollten auf den durch
Osterfeld führenden Eisenbahnlinien die Truppentransporte.
Das St. Marienhospital wurde in ein Lazarett umgewandelt.
Nach Kriegsende 1918 beklagte man in Osterfeld 621 Gefallene sowie fast 400 Männer, die in Gefangenschaft geraten
waren. Am Osterfelder Marktplatz wurde ein Denkmal zum
Gedächtnis der Toten errichtet.
Der Krieg war beendet, Deutschland besiegt, und der Kaiser
ging ins Exil nach Holland, aber die politischen Wirren und die
allgemeine Unsicherheit durch Soldatenräte, Arbeiterräte und
so genannte Vollzugsräte hielten bis 1920 an. Die nächsten
Jahre verliefen, abgesehen von Inflation und großer Arbeitslosigkeit, ruhig, bis die Nationalsozialisten 1933 die Macht in
Deutschland übernahmen und 1939 den zweiten Weltkrieg
entfachten. Viele von uns haben die Schrecken der Bombenangriffe und Zerstörung vieler Osterfelder Gebäude während
ihrer Kinder- und Jugendzeit miterlebt und können sagen,
dass dieser Krieg alles Vorherige übertraf. Hoffentlich war
dies der letzte Krieg, unter dem unsere Heimat leiden musste.
Kathi Ombeck
Kathi Ombeck
- 21 -
Ausgabe – Juni / 2008
Kickenberg
Kriegsgefangenenlager Waldhof in Vonderort
Den meisten Bürgern von Osterfeld werden die einzelnen Kriegsgefangenenlager
in ihrer Heimatstadt nicht mehr bekannt
sein. Daher soll in diesem Artikel das
Kriegsgefangenenlager
Waldhof
zum
Thema gemacht werden.
Während des 2. Weltkrieges mussten
immer mehr Männer zur Wehrmacht einrücken. Die dadurch entstandenen Lücken
in der Belegschaft füllten die Unternehmen mit Ausländern auf. Man unterschied
dabei zwischen Gastarbeitern – so nannte
man schon damals Arbeitskräfte aus befreundeten Staaten – Fremdarbeitern,
Ostarbeitern und Kriegsgefangenen. Alle
vier Gruppen lebten in Lagern. Die Gastund Fremdarbeiter waren in Bezug auf die
Löhne und Lebensmittelkarten genauso
gestellt wie ihre deutschen Arbeitskollegen. Die Ostarbeiter, es handelte sich um
Russen, Ukrainer und Angehörige anderer
Völker aus dieser Gegend, erhielten einen
Lohn, der weit unter Tarif lag, und zudem
waren diese Menschen oft mangelhaft
ernährt. Die Kriegsgefangenen bekamen
nur ein Taschengeld als Lohn und noch
weniger zu essen.
Die Gutehoffnungshütte Oberhausen AG
setzte während des 2. Weltkrieges in
ihren Oberhausener Betrieben die erwähnten Arbeitskräfte ein. In mehreren Lagern,
die sich auf das Gebiet der Stadt Oberhausen verteilten, waren diese unter Bewachung untergebracht. In Osterfeld gab
es z. B. gegenüber der Zeche Osterfeld ein
Lager für sowjetische Kriegsgefangene.
Auch in Vonderort existierte ein Lager der
Gutenhoffnungshütte Oberhausen AG mit
dem Namen Waldhof. Die Bezeichnung
stammte vom gleichnamigen Gebäude,
welches an der Stelle des Freizeithauses
im heutigen Revierpark Vonderort stand.
Lager Waldhof 1954
Der Waldhof, der 1944 zerstört wurde,
war ein Ausflugslokal mit Gondelteich und
Tennisplätzen.
Die Gutehoffnungshütte Oberhausen AG
erhielt 1943 die Anweisung der deutschen
Behörden, ein Kriegsgefangenenlager am
Waldhof zu errichten. Die Organisation
Todt übernahm die Bauausführung. Letztere war eine nach militärischem Vorbild
Ausgabe – Juni / 2008
organisierte Bautruppe, die nach ihrem
Gründer Fritz Todt benannt war.
Das Lager Waldhof befand sich auf dem
Gelände von Dr. Felix Graf Droste zu
Vischering von Nesselrode Reichenstein
westlich der Osterfelder Straße. Heute
liegt auf dem Gebiet der Gesundheitspark
Quellenbusch. Das Lager befand sich also
zwischen der Osterfelder- und der Vonderorter Straße sowie der Trasse der Rheinischen Eisenbahn.
Im Lager lebten hauptsächlich Russen und
andere Osteuropäer. Zeitweilig waren
auch Franzosen dort interniert. An der
Osterfelder Straße links und rechts der
angelegten Straße "Kickenberg" befanden
sich zwei Wachposten. Das gesamte Lager
war mit einem etwa vier Meter hohen
Stacheldrahtzaun umgeben.
Obwohl es verboten war, bettelten die
Gefangenen immer wieder bei den Nachbarn, bzw. sie versuchten Gegenstände,
die im Lager hergestellt worden waren, zu
verkaufen oder gegen Lebensmittel einzutauschen. Die Wachen übersahen oft
absichtlich, dass Personen kurzzeitig das
Anwesen verlassen hatten. Die inhaftierten Russen fertigten im Lager Waldhof
maßgeschneiderte Pantoffeln aus Filz und
Stoffresten sowie Edelstahl-Anstecknadeln
mit grauer glänzender Schrift an.
Aus anderen Lagern der Gutenhoffnungshütte Oberhausen AG ist bekannt, dass
die Insassen in ihrer Freizeit aus Holz und
Schießdraht Spielzeug für Kinder hergestellt haben. Üblich waren z. B. Körbchen
aus Draht, bewegliche Dackel, Tauben mit
Flatterflügeln oder eine Gruppe Hühner.
Diese Dinge wurden dann für wenig Geld,
meist für ein Butterbrot, abgegeben.
Das Lager Waldhof trug während des
Krieges durch Bomben Beschädigungen
davon. Die erhaltenen Akten geben leider
keine Auskunft darüber, was genau geschah.
Durch das Ende des 2. Weltkrieges 1945
bedingt, wurden die Gefangenen freigelassen. Diese durchstreiften dann in kleinen Gruppen die Umgegend. In der Nachbarschaft befand sich der Hof Brinkmann,
den die Russen aufsuchten, um sich dort
notfalls unter Gewalt Lebensmittel zu
besorgen. Die Nachbarn, die ihnen geholfen hatten, blieben unbehelligt.
Ein böswilliger Wachposten des Lagers
Waldhof soll erschossen worden sein.
Die Insassen wurden noch 1945 in ihre
Heimat zurückgeschickt. In der Sowjetunion internierte man diese Menschen umgehend wieder in Lagern. Dort arbeiteten
sich die meisten, so wollte es Stalin, zu
Tode. Nachdem das Lager Waldhof geräumt war, plünderten es viele Nachbarn.
Aus den leer stehenden Baracken entwendete man z. B. Bettgestelle aus Holz und
neuwertige Gartengeräte.
- 22 -
Im Herbst 1945 legte die North German
Coal Control, es handelte sich dabei um
eine Kontrollbehörde der Siegermächte,
der Gutenhoffnungshütte Oberhausen AG
auf, das Lager zur Unterbringung von
Bergarbeiterfamilien zu nutzen, da die
Baracken damals leer standen, und Wohnraum sehr knapp war. Weil der alte Pachtvertrag zwischenzeitlich ausgelaufen war,
schlossen 1946 Dr. Felix Graf Droste zu
Vischering von Nesselrode Reichenstein
und die Gute Hoffnungshütte Oberhausen
AG einen neuen Kontrakt über die Pachtung der Grundstücksfläche ab, auf der
sich das Lager Waldhof befand. Nach dem
Tod seines Vaters im Jahre 1953 wurde
Hermann Graf Droste zu Vischering von
Nesselrode Reichenstein Eigentümer des
Grundbesitzes.
Im Jahre 1947 wohnten dort ca. 80 Familien. In der Zeit von 1947 bis 1951 sanierte die Gutehoffnungshütte Oberhausen AG
das Lager, d. h. die Straße mit Namen
"Kickenberg" wurde befestigt und das
Kanalsystem erweitert. In der Baracke 2,
die etwas größer war, legte man einen
kleinen VA-Konsum, es handelt sich um
die Verkaufsanstalt der Gutenhoffnungshütte Oberhausen AG, mit Poststelle an.
Dieses mit vergitterten Fenstern versehene Behelfsheim lag rechts neben dem
rechten Wachposten. Neben der Baracke 2
gab es noch weiter rechts einen Feuerlöschteich. Zu den Wohnungen gehörten
Ställe, die entweder an die Baracken angebaut waren oder frei standen. Auf dem
Gelände verteilt befanden sich zwei Kläranlagen sowie ein Wasserbehälter. Nach
dem 2. Weltkrieg wurde die Gutehoffnungshütte Oberhausen AG von den Siegermächten in mehrere Unternehmen
aufgeteilt. Den Bereich Bergbau führte das
1952 gegründete Unternehmen Bergbau
AG Neue Hoffnung fort und der Bereich
der Stahlproduktion ging auf die 1947
gegründete Hüttenwerk Oberhausen AG
(HOAG) über.
Im Jahre 1956 verpflichtete sich die Bergbau AG Neue Hoffnung, das Lager spätestens bis zum 01.07.1958 zu räumen.
Herrmann Graf Droste zu Vischering von
Nesselrode Reichenstein hatte den Pachtvertrag gekündigt.
Letzterer war vertraglich verpflichtet,
seinen Pächtern, den Unternehmen Frau
August Dickmann GmbH und Wilhelm
Kleinefenn (Einzelfirma), die Fläche für
den Betrieb von deren Formsandgrube zur
Verfügung zu stellen. Beide Firmen, die
rechtlich völlig eigenständig waren, unterhielten die Formsandgrube, die bis an das
Lager heranreichte, fast 100 Jahre lang
gemeinsam.
Die Bergbau AG hatte große Schwierigkeiten, die Bewohner in betriebseigenen
Wohnungen unterzubringen.
Kickenberg
Durch den Abbruch des Lagers Forsterbruch in Eisenheim im Jahre 1956, in dem
ebenfalls Bergarbeiterfamilien wohnten,
verzögerte sich die Schließung des Lagers
Waldhof.
Das Lager Forsterbruch nach Kriegsende
Erst 1959 war es möglich, die Bewohner in
anderen Gebäuden des Unternehmens
unterzubringen. Die Bergbau AG Neue
Hoffnung kündigte im genannten Jahr die
Mietverträge. Noch 1959 wurde das genannte Unternehmen in die Hüttenwerke
Oberhausen AG übergeführt, so dass die
zuletzt genannte Firma für die Siedlung
Waldhof zuständig war. Der Abbruch der
Siedlung begann 1959. Bis auf zwei
Wohnhäuser hatte die Hüttenwerke Oberhausen AG 1960 alle anderen Gebäude
abgerissen.
Der in einer Baracke wohnende Osterfelder Polizeibeamte Münsterkötter weigerte
sich 1959, diese zu verlassen. Daher wurde eine Räumungsklage gegen ihn angestrengt. Durch den Abbruch der Siedlung
wurde der Hüttenwerk Oberhausen AG
bekannt, dass die teilweise massiv und
teilweise provisorisch errichteten Behelfsheime direkt nordwestlich des Kickenbergweges ohne Baugenehmigung und
Einwilligung des Grafen Droste zu Vischering von Nesselrode Reichenstein erstellt
worden waren. In alten Adressbüchern
führte man diese drei Behelfsheime daher
unter dem Begriff "Sandkuhle". Seit 1949
hatte die Gutehoffnungshütte Oberhausen
AG, bzw. deren Nachfolgefirmen, eine
Fläche in unmittelbarer Nachbarschaft der
illegal erbauten Baracken an den Deutschen Verband für Gebrauchshundevereine verpachtet, auf der dieser einen Hundeübungsplatz anlegte.
Von den widerrechtlich erbauten Baracken
nahm der Verband Pacht. Die Hüttenwerk
Oberhausen AG weigerte sich, für diese
Bewohner neue Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Mit dem Abbruch der
gesamten Siedlung Waldhof wurde dann
1961 auch der Hundeübungsplatz aufgegeben. Der Vorsitzende des Vereins war
bis 1960/1961 Herr Müller, der in einer
einzeln stehenden Baracke wohnte, die
sich am Kickenbergweg befand.
Auf der gegenüberliegenden Seite des
Weges lagen die drei illegal errichteten
Baracken. Münsterkötter sagte vor Gericht
aus, dass er direkt einen Pachtvertrag mit
Hermann Graf Droste zu Vischering von
Nesselrode Reichenstein hätte. Diese
Aussage stellte sich aber als unwahr heraus.
Die Trasse der Straße
Kickenberg verschwand erst,
als das Gelände in den 70er Jahren von
der Firma Johannes Beckedahl als Kippe
genutzt wurde.
Die letzten Reste der Barackensiedlung,
die aus 21 Häusern bestanden hatte,
konnten 1961 fast alle entfernt werden,
bis auf zwei der drei illegal errichteten
Gebäude. Diese wurden erst in den Jahren
1968 bis 1972 abgerissen. Der Abbruch
des Lagers Waldhof erfolgte aber nicht
vollständig.
Bis heute sind noch Reste der Fundamente
des Lagers Waldhof zu sehen.
Es sei noch erwähnt, dass die Fläche der
Siedlung nicht mehr von Dickmann und
Kleinfenn ausgesandet worden ist. Beide
Firmen legten 1965 ihre Formsandgrube
still.
Bewohner des Lagers Waldhof nach dem amtlichen Adressbuch von 1955:
( Zahlen = Hausnummern, Straße = Kickenberg )
1 Kusenberg, Philipp, Bergmann
1a Hasenbeck, Johann, Arbeiter
Hasenbeck, Helga, Laufmädchen
Heuer, Georg, Invalide
van Geister, Johann, Bergmann
van Geister, Günther, Anstreicher
1b Huckfeld, Heinrich, Bergmann
2 Chilla, Franz, Bergmann
Huckfeld, Erich, Bergmann
Wemmers, Wilhelm, Bergmann
2b Weidenfeller, Elisabeth, Witwe
Weidenfeller, Karl-Heinz, Bergmann
2c Jaruszcyk, Johann, Bauarbeiter
2d Witt, Franz, Bergmann
2e Vollmayer, Albrecht, Bergmann
3 Demond, Johann, Bergmann
Farin, Kurt, Bergmann
Scherer, Friedrich, Bergmann
Schwenteck, Lina, Haushälterin
Schwenteck, Martha, Witwe
3c Lorz, Rudolf, Bergmann
Bohm, Otto, Bergmann
4 Broddin, Manfred, Schlosser
4a van Otterlo, Hendrik, Angestellter
4b Sklenak, Felix, Bergmann
5 Brysiewicz, Franz, Bergmann
Harms, Heinz, Feinmechaniker
Jahnke, Erich, Bergmann
Kausch, Theodor, Bergmann
Otten, Johann, Bergmann
Wannagat, Ernst, Arbeiter
5b Krause, Gustav, Invalide
6 Becker, Franziska, Witwe
Schuba, Anton, Bergmann
6a
6b
6d
7
7a
7c
7e
8
8d
9
9a
10a
10b
11
11b
12
12a
12e
Gudden, Hermann, Bergmann
Schlüsener, Heinrich, Bergmann
Lauert, Emil, Bergmann
Grabowski, Anna, Ehefrau
Heinrich, Alfred, Bergmann
Augstein, Willi, Bergmann
Merklein, Alfred, Bergmann
Huckfeldt, Heinrich, Bergmann
Fink, Heinrich, Bergmann
Lischewski, Adalbert, Bergmann
Walgenbach, Heinrich, Schlosser
Hoffmann, August, Heilgehilfe
Hoffmann, August, Arbeiter
von Keutz, Jakob, Invalide
Jakobi, Emma, Witwe
Kamczyk, Franz, Kokereiarbeiter
Schäfer, Franz, Kokereiarbeiter
Schäfer, Ursula, Hausgehilfin
Maroschek, Ernst, Bergmann
Maroschek, Ernst, Arbeiter
Maroschek, Reinhold, Hilfslaborant
Jakobi, Werner, Zechenmaurer
Beyer, Richard, Schreiner
Borszeit, Otto, Förderaufseher
Peta, Andreas, Bergmann
Peta, Siegfried, Bergmann
Wisniewski, Josef, Bergmann
Daniel, Paul Bergmann
Boden, Peter, Invalide
Huckfeldt, Hildegard, Witwe
Kohn, Alois, Bergmann
Plauschniat, Karl, Bergmann
Dickhoff, Bernhard, Bergmann
Wall, Wilhelm, Bergmann
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13 Kausch, Karl, Bergmann
Preuß, Franz, Maurer
Puderbach, Hermann, Bergmann
13a Schmidt, Hermann, Bergmann
13b Kujelis, Erich, Bergmann
14 Orlowski, Albert, Bergmann
Bierfreund, Franz, Bergmann
Dudzinski, Johann, Bergmann
14a Nowak, Leo, Bergmann
Kons, Peter, Bergmann
15 Kons, Werner, Malerlehrling
15a Kasuch, Wilhelm, Bergmann
Bavald, Lambert, Bäcker
15b Brans, Julius
16 Fiedrich, Helmut, Bergmann
Dittfach, Arthur, Bergmann
Panitz, Heinrich, Bergmann
16b Turnbach, Karl, Hilfsarbeiter
16d Persich, Anton, Bergmann
17 Smela, Grete, Frau
Gross, Klara, Witwe
Gross, Wilhelm, Bergmann
Schmitz, Wilhelm, Bergmann
Talkowski, Albert, Bergmann
Wuttke, Paul, Bergmann
Zirfas, Erich, Zimmermann
Zum Lager Waldhof gehörig: Sandkuhle
(Illegal errichtete Baracken, daher keine
Hausnummern).
Kowsky, Otto, Bauumschüler
Kowsky, Christel, Ehefrau
Manka, August, Bergmann
Dirk Hellmann
Ausgabe – Juni / 2008
Kickenberg
Die Straßenbahn erreicht Osterfeld
Straßenbahnen fahren in Oberhausen
bereits seit April 1897. Die Stadt führt den
Betrieb als einzige deutsche Kommune in
eigener Regie. Da die Bürger die rund
20 km/h schnellen Züge gern und häufig
nutzen, kommen in kurzen Abständen
weitere Linien, auch in die Nachbargemeinden, hinzu.
Der Fahrer kann sich 1897 nicht über
Frischluftmangel beklagen
Amtmann Langweg und die Osterfelder
Gemeindevertretung stimmen für den Anschluß des Ortes an das Oberhausener
Straßenbahnnetz, damit die Beschäftigten
der GHH in Zukunft die Möglichkeit haben,
schnell ihre Arbeitsplätze zu erreichen.
Als erste Osterfelder freuen sich die Bewohner der Kolonie Eisenheim im Septem-
Ausgabe – Juni / 2008
ber 1897 über das neue Nahverkehrsmittel. Sie können nämlich bequem mit der
Linie 1, deren Strecke über die Provinzialstraße (heute Sterkrader Straße) verläuft,
nach Oberhausen oder Sterkrade gelangen. Drei Jahre später (Juni 1900) verlängert die "Straßenbahn Oberhausen" ihre
Linie 2, die seit April 1897 bis zum Walzwerk "Neu Oberhausen" verkehrt, über die
Emscher zunächst bis zur St. Pankratius - Kirche und ab Mai 1901 über die
Hauptstraße (heute Bottroper Straße) und
die Zechenstraße und Sterkrader Straße
(beide bilden heute die Vestische Straße)
bis Sterkrade.
Viele Bürger im Dorf wehren sich gegen
die Weiterführung nach Sterkrade, weil sie
befürchten, daß durch die Abspannung
des Fahrdrahtes ihre Häuser einstürzen
könnten. Außerdem sehen sie ein erhebliches Sicherheitsrisiko für ihr Vieh, wenn
sie es von Weide über die Straße nach
Hause treiben. Um den Plan trotzdem zu
realisieren, führt die Straßenbahngesellschaft schließlich den Fahrdraht an Masten
mit Auslegern, sie benutzt also die Häuser
nicht als Abspannpunkte. Die Sicherheitsbedenken können die Mitglieder des Ge-
- 24 -
meinderats in vielen Einzelgesprächen zerstreuen.
Ein Triebwagen der Linie 2
auf der Osterfelder Straße
Ab 1909 haben die Osterfelder die Möglichkeit, mit der Straßenbahn nach Bottrop
zu fahren, denn die "Vestische Kleinbahn
GmbH" nimmt ihre Linie 18 bis zur
St. Pankratius - Kirche in Betrieb. Zunächst bis zum Marktplatz verlängert, wird
sie schließlich im Oktober 1927 bis zur
Hasenstraße weitergeführt. Gleichzeitig
verbindet die neue Linie 22 den aufstrebenden Ortsteil Klosterhardt auch mit
Bottrop und Sterkrade.
Fritz Pamp
Kickenberg
Alte Ansichten – neue Ansichten
Der Marktplatz in Osterfeld
Marktplätze gibt es schon, seit sich Angebot und Nachfrage getroffen haben. So auch hier in Osterfeld. Osterfeld, ehemals Dorf, 1921
zur Stadt geworden (Kickenberg Nr. 5 – Rathaus Osterfeld) und 1929 zur Stadt Oberhausen eingemeindet, hatte und hat immer noch
einen Marktplatz.
Die Gebäude, wenn auch mit anderen Geschäften, stehen im Vergleich zwischen der Postkarte (um 1967) und dem Foto (März 2008)
unverändert.
Früher gab es in dem Gebäude im linken Vordergrund ein Lebensmittelgeschäft, heute befinden sich hier der Frisör Rheinberger, die
Provinzial sowie die Polizei. Auf der Ecke gegenüber, wo heute das Sanitätshaus Bergmann sein Geschäft hat befand sich früher das
Sternkaufhaus.
Die Häuser, die etwas im Hintergrund zu sehen sind, sind auch architektonisch interessant. Man sollte hier mal einen Blick auf die Giebel
und Balkone werfen. Eines wird gerade restauriert. Am Ende der Straße kann man das Schuhgeschäft Erwig erkennen. Leider steht
dieses Ladenlokal derzeit leer und dient "Herumlungernden als gemütliche Ecke". Leider!
Die Bäume um den Marktplatz herum stehen noch und prägen das innerstädtische Bild Osterfelds. Hier findet zweimal wöchentlich der
Markt statt. Die alte "Bude" wurde leider in den 90er Jahren abgerissen. Hier befindet sich nun ein Bistro. Früher wie heute wurde der
Marktplatz an "Nicht-Markt-Tagen" als Parkplatz genutzt. Heute fahren leider viele Autofahrer über die Fußgängerzone (Gildenstraße)
auf diesen Parkplatz.
Axel Brinkmann
Vertellstöckskes van Welm Albers
Twe Names: Komp on Schöttel ös en Deel.
Lang, lang ös et her, as Grothe-Bur sinne Jong dat vertellden. On det mik heij gern.
Heij sag, eck vergät nie denn Dag, dor hät onse Vader denn Nober en grote Karr Meß tugesproken. Beijt afhalen hät denn onse grote
Schöttel op dem Hoff kapott gemackt. Mät denn Trecker ös heij trögwerts dröver gefahrn. Seij wor platt wie en Pannekuken!
Moder hät geschompen on wor geftig. Awer det hät nex gebad, de grote Komp wor "dorhenn".
Denn anderen Dag – all früh – ös Moder met et Rad in et Dörp gejöckelt. Seij hät alle Hußholtsakenläden, wor sowat drin sin kont,
afklabastert on nex gefohnen. Dett ejne wor teklejn, dett andre wor nech ütt Bleck, et wor wie Konstoff. Sowat wolden man öhr andreijen. Nä, nä, wie soll eck döse op denn Porr-Owend sätten? Op enmol kom jömes mät en schöne grote Schöttel, wie onse wor.
Döse hadden ene klene Döll on wor 5,- Mark belliger. Doröver wor Moder noch hennerher lange Titt glöcklich on hät seck gefreut. Van
nau av geng et mät de Schöttel stracks widder, wie met de olle fö twe Dag.
Tägen seß Uhr woren de Klensten ütt et Huß all mobil. Det send twelf Poggen (Ferkel), die Honger hadden on versörgt werren wollden. Moder mik de Komp voll Melkpapp on gov de Pöchskes dat fö de Morgesmohltit. Seij hadden dat ruckzuck leg geschlabbert. Om
half 7 wor Vader inne Köck on wollden sin Frühstöck. Moder wor gerad dorbeij, de Komp met Sodawater proper te schuren. Seij wor
so fö de "Hygene" Tegen half 8 komen de Blagen van boven. Dor stong de Schöttel op de Deel inne Waschköck op en afgesagden
Stuhl. Weij moßden ons alle gehörig waschen. Dett wor fö de School. Dann ös de Schöttel wer döchtig geschurt worren. Moder wor jo
so fö de "Hygene". So öm negen Uhr worden den Klensten wach. Denn kom ganz inne Komp te stohn. Dett wor ömmer en Vollbad.
On in sin Badewater hät Moder hennerher sinne natgepenkelden Knöngels – mät en bätzken het Water – propper gemackt. Allwer ös
de Komp ütgeschrobbt worren. Moder wor jo so fö de "Hygene". Wor et twälf Uhr, dor komen de Blagen ütt de School on Vader van
et Feld. Soten allemol beijen (beieinander), kom de Schöttel mät örges en Supp op denn Desch. Beijt Eten worden vertellt, getaggt
(gezankt), gekröcht, geschlabbert on gesach, wie de Supp geschmackt hät. De Mohltitt wor gau (schnell) vobei, on alle gingen an öhre
Ärbeit, Schoolsaken, Stall, o.s.w. Wer wor Moder de Schöttel an schuren. Seij wor jo so fö de „Hygene". Noh denn Meddagsdesch
nohm Moder de Komp fö sech. Seij hadden ömmer Pin inne Röch (Rücken). Wat se all geschrobbt hät, dat wett nömmes. Aver et ging
öhr achterher völl bäter, weil seij sech ütgereßt hät. Fö denn Nomendag stong de Komp wer op Ort on Stell. Moder wor jo so fö de
"Hygene". Vader frogden nevenbeij, wat geftet van Owend te eten. Moder sag wie ömmer op sonne Frog: Pap, Erpeln on Zauß. Beij
negentin Uhr on half 8 gov et Owendeten. Wer wor de Schöttel mät Brockmüßkessupp (Trockenobst) op dem Desch. Fö die noch
hongrigen gov et twe Schiewen Schwattbrot. Oma hät grad denn Desch afgerümmt, dor wor det Sodawater on dä Wottelbossel alwer
mät Moder beijt Schöttelschuren. Moder wor ja so förde "Hygene". Det woren denn ersten Dag van onse neije Komp, villech ok Schöttel. Omes hät Vader in en bätzken klenere Schöttel de Füt gebaijt. Wor döse wer leg (leer), nohmen heij on Moder se mät in de
Schlopkamer. Wor de Nach öm, drug Vader döse Schöttel innen Stall. Dor ös se innen Ferkesstall, in ne Meßkull villech ok int Hüsken
geschött worren. Ok döse Komp hät Moder fö Omes geschroppt an fottgesatt. Vader sag ömmer: En guijen Bur, brängt dem Meß noh
Huß.
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Ausgabe – Juni / 2008
Kickenberg
Veranstaltungskalender
Juni – September 2008
31. Mai/1. Juni 2008
19:00 Uhr/12:00 Uhr
Gemeindefest St. Pankratius,
Kirchstraße/Nürnbergerstraße
14. - 15. Juni 2008
19:30 Uhr/10:30 Uhr
Gemeinde St. Franziskus
Josefsfest
1. Juni 2008 – 10:00 Uhr
IGOOO
(Interessengemeinschaft
Oberhausen-Osterfelder Oldtimerfreunde)
Oldtimer-Show
Marktplatz Osterfeld
22. Juni 2008 – 11:00 bis 18:00
Trödelmarkt im Park
Revierpark Vonderort,
Bottroper Straße 322
Ab 11:00 Uhr:
touristische Oldtimer-Ausfahrt, interessante Ziele und Aufgaben, tolle Gewinne
Den ganzen Tag über:
Oldtimerausstellung
(Automobile und Zweiräder)
Rahmenprogramm, Unterhaltung, Moderation, Imbiss- und Getränkestände.
Weitere Informationen und
Anmeldung unter www.igooo.de und
Tel. 0208 / 62002-0
6. Juni 2008 – 19:00 Uhr
Marinekameradschaft Osterfeld 02
Mitgliederversammlung
Heideblümchen
Vestische Str. 171
8. Juni 2008 – 11:00 Uhr
Film- und Kinobörse
– Sammlermarkt für Kinoartikel –
Revierpark Vonderort
Freizeithaus
Bottroper Straße 322
17. August 2008 – 11:00 Uhr
Friends of Dixieland
Die beliebte Dixielandband spielt auf der
Burg Vondern
Arminstraße 65
30. - 31. August 2008
Gemeinde St. Franziskus
Jakobusfest
5. September 2008 – 19:00 Uhr
Marinekameradschaft Osterfeld 02
Mitgliederversammlung
Heideblümchen
Vestische Str. 171
4. Juli 2008 - 19:00 Uhr
Marinekameradschaft Osterfeld 02
Mitgliederversammlung
Heideblümchen, Vestische Str. 171
25. - 27. Juli 2008
Schützenverein BSV 1882 Osterfeld e.V.
Schützen- und Volksfest
Zum ersten Mal auf dem Olga-Gelände.
5. - 7. September 2008
23. Osterfelder Stadtfest
Mit vielen Attraktionen und guter
Live-Musik
1. August 2008 – 19:00 Uhr
Marinekameradschaft Osterfeld 02
Mitgliederversammlung
Heideblümchen, Vestische Str. 171
3. August 2008 – 11:00 Uhr
Schützenverein SV Klosterhardt 1925 e.V.
Droste-Hülshoff-Straße 27
9. August 2008 – 19:00 Uhr
Schützenverein SV Klosterhardt 1925 e.V.
Krönungsball
Vereinslokal "Zur Bockmühle"
Teutoburger Straße 158
15.- 17. August 2008
Schützenverein SV Rothebusch
Schützenfest
Nürnberger Straße 99
7. September 2008 – 10:00 Uhr
Biker Gottesdienst
Biker Open Air Gottesdienst
Marktplatz Osterfeld
13. - 14. September 2008
St. Marien Rothebusch
Gemeindefest
20. - 21. September 2008
Gemeinde St. Franziskus
Antoniusfest
27. September - 1. Oktober 2008
Fahrt nach Dresden,
weitere Infos auf der Webseite
www.oberhausen-osterfeld.de
oder im Kickenberg auf Seite 16
Aktuelle Kurznachrichten aus Osterfeld
Die Jugend von Arminia Klosterhardt vor ihrem neuen Haus
Jubiläum der Ordensschwestern
Am Samstag, dem 3. Mai 2008, weihte Arminia Klosterhardt am
Hans-Wagner-Weg das neue Vereinsjugendheim ein. Zu den
Feierlichkeiten kamen neben den Vereinsmitgliedern auch Prälat
Johannes Knauf, der den kirchlichen Segen spendete, sowie der
Präsident des Stadt-Sportbundes Josef Loege und weitere Ehrengäste. Der Vorsitzende Eduard Olszak bedankte sich bei allen am
Gelingen des Werkes Beteiligten und lobte besonders deren Opferbereitschaft, ohne die die Baukosten für das zweckmäßig eingerichtete, einstöckige Gebäude – immerhin 150 000 € – nicht zu
finanzieren gewesen wären.
Am Himmelfahrtstag 2008 feierten drei Ordensschwestern aus
dem St. Marien-Hospital Osterfeld nicht alltägliche Jubiläen:
Schwester Mardonia (mitte) legte vor 60 Jahren ihr Gelübte ab,
bei Schwester Rainette (links) jährte sich dieses Ereignis zum 50.
Male. Schwester Gertrud (rechts) konnte dagegen auf eine
50jährige Tätigkeit im Osterfelder Krankenhaus zurückblicken.
Auch im Ruhestand legen die Ordensfrauen ihre Hände nicht in
den Schoß. Schwester Mardonia betreut die Bücherei, Schwester
Rainette arbeitet im Ambulanten Hospiz und Schwester Gertrud
sorgt für den Blumenschmuck in der Kapelle.
Ausgabe – Juni / 2008
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