MAS 60 H0m - Freunde der Schmalspurbahnen

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MAS 60 H0m - Freunde der Schmalspurbahnen
Freunde der Schmalspurbahnen, CH-7430 Thusis
MAS 60 H0m
Modulares Anlage System im 60°°/60 cm Raster für H0m
Der Verein „Freunde der Schmalspurbahnen“ empfiehlt seinen Mitgliedern und Freunden dasnachstehend beschriebene Modulare Anlagesystem für H0m-Anlagen, das speziell auf die Bedürfnisse der Schmalspurbahner angepasst wurde. Wir bezeichnen es als MAS 60 H0m. Es basiert auf
dem von Edi Isenring, Eisenbahn- und Modulbaufreunde St. Gallen in den 80er Jahren beim Bau
der Schulungsanlage für das SBB Ausbildungszentrum Löwenberg in Murten entworfenen und für
die Spurweite H0 entwickelten System MAS 60.
Für gemeinsame Ausstellungen und Betriebstage suchten wir in unserem Verein nach einer Vorführanlage, deren Elemente verschiedenen Mitgliedern gehören. Sie hätten so die Möglichkeit, aktiv
mitzumachen, ohne notwendigerweise gemeinsam an einer einzigen Grossanlage mitzuarbeiten.
Gehen wir davon aus, dass viele Freunde der Modelleisenbahn nicht über eine grossflächige Anlage verfügen, dass sie aber mit Gleichgesinnten ab und zu gerne mal Betrieb machen möchten oder
Ihre hervorragend gestalteten Dioramen oder Anlagenteile gerne mal einer breiten Öffentlichkeit
zeigen möchten.
Auf Grund der vielen Publikationen in den Fachzeitschriften sowie den Normen NEM 933/2 CH,
kann angenommen werden, dass die grundsätzlichen Überlegungen und auch die Anforderungen
an die bestehenden Systeme bekannt sind. Wir verzichten bewusst darauf, die in den Fachartikeln
erwähnten Vor- und Nachteile nochmals aufzuarbeiten. Es geht vielmehr darum, die hervorragenden Grundideen, die jedem System eigen sind, unter einen Hut zu bringen. So wird der Modulbau
bestimmt eine echte Bereicherung des Klublebens und eine Intensivierung der Beziehungen zu
befreundeten Vereinen und Modelleisenbahnern bringen.
Um den Bedürfnissen der H0m-Bahner, die weitgehend nach Vorbildern im Gebirge bauen, gerecht
zu werden, haben wir die Grundidee der Normen leicht abgeändert und erweitert. Die Modulbaunorm MAS 60-H0m der Freunde der Schmalspurbahnen ist jedoch uneingeschränkt kompatibel
zu den bereits erstellten MAS 60 Modulen in der Spurweite H0m sowie, mit passenden Übergangsstücken, sogar praktisch zu allen übrigen bekannten Modulnormen.
Das hier vorgestellte MAS 60-H0m unterscheidet sich in folgenden Punkten vom MAS 60 von
E. Isenring aus dem Jahre 1987:
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Verbreiterung der Standardmodule von 30 auf 50cm
Steigungs- und Gefällstrecken können eingeplant werden
Die Gleise werden bis zum Modulende verlegt. Daher ist kein Einfügen eines kurzen Gleisstükkes nach dem Zusammenschrauben zweier Module nötig.
Anpassung von H0 auf H0m
Grundlagen
Modul:
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Basislänge 120 cm, verstanden als kleinstes Element in einem 60°/60cm
Grundrastermass (Wabenmuster)
Beliebig zusammenfügbar zu grösseren Einheiten
Einfachster Aufbau mit minimaler Normung und freier Gestaltungsmöglichkeit
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Auszug aus den Normen des „Vereins Freunde der Schmalspurbahnen“
Rastermass
Das Rastermass 60 Grad/60 cm (gleichseitiges Dreieck) bildet die Grundlage für einen beliebigen
Anlagenaufbau bei Ausstellungen oder Vorführungen und ist ohne jede Einschränkung variabel,
ausser allfälligen Übergangsstücken mit Normstirnbrett (Breite 30cm, Fremo usw.) sind keine weiteren Ergänzungen oder Anpassungen notwendig.
Wir empfehlen, alle Module nach Möglichkeit in einer Breite von 50 cm zu erstellen, damit für die
Gestaltung einer hügeligen oder gebirgigen Landschaft sowie das Aufstellen von Gebäuden beidseitig des Bahndamms genügend Platz vorhanden ist. Bei einem 30 cm breiten Modul mit in der
Mitte angelegtem Bahntrasse sind auf beiden Seiten nur noch je ca. 10 cm für die Ausgestaltung
vorhanden, was in vielen Fällen zu knapp bemessen ist.
Da viele Modellbahnfreunde ihre Module auch zu Hause in oftmals engen räumlichen Verhältnissen
aufstellen wollen, wurde der Wunsch nach einem 90°-Bogenmodul geäussert.
Um auch auf solche Wünsche einzugehen, wurde ein solches Modul entwickelt und in unsere Normen aufgenommen.
Kurvenradien
Kurven sind möglichst grosszügig zu erstellen. Im Hinblick auf den Einsatz von Kleinserienfahrzeugen darf der Mindestradius von 450 mm nicht unterschritten werden.
Fahrleitung
Auf allen Streckenmodulen und Durchgangsbahnhöfen wird eine Fahrleitung erstellt. Diese Fahrleitung ist jedoch nur aus optischen und nicht aus betrieblichen Gründen montiert. Zwischen den
Modulen wird nach dem Verschrauben ein Fahrleitungsstück eingehängt, um die sich ergebenden
Zwischenräume zu überbrücken.
Der letzte Mast auf einem Modul sollte 75mm vom Modulrand entfernt stehen. Ein Verbindungsstück wäre demnach 150mm lang. Wird dieser Abstand unter- resp. Überschritten, so ist derjenige
Modulbauer der die Norm nicht einhalten kann verpflichtet, das spezielle Übergangsstück bereitzustellen.
Steigungen und Gefälle
Steigungs- und Gefällstrecken bei Modulanlagen nach Vorbild einer Gebirgstrecke sind erwünscht.
Da diese Strecken jedoch nicht normiert sind, muss der Modulbauer die gesamte Strecke inkl.
Steigungsein- und -auslauf bereitstellen. Der Übergang zum Nachbarmodul muss immer in der
Horizontalen und auf Bezugsebene 0 erfolgen. Die Steigungen werden im reinen Adhäsionsbetrieb betrieben und dürfen auf Hauptstrecken 35 Promille nicht überschreiten (3,5 mm Höhendifferenz auf 100 mm Fahrstrecke).
Farbgebung Modulrahmen
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Als Farbe für die Modulaussenseite wird RAL 7038 (Achatgrau) empfohlen. Die Aussenseiten sollten mit einem Kunstharzlack gestrichen werden, da Dispersionsfarben Fett und Feuchtigkeit zu
leicht aufnehmen.
Die Modulrahmen Innenseite sollten mit einem farblosen Lack gestrichen werden.
Farbgebung und Gelände
Beim Streu- und weiterem Landschaftsmaterial soll auf naturgetreue Farbgebung geachtet werden.
Wir empfehlen an dieser Stelle die Verwendung von Streumaterial von Woodland Scenics und Heki. Für die Jahreszeit empfehlen wir den Spätsommer oder den Frühherbst.
Geländeübergänge vom eigenen zum Nachbarmodul sollten, wenn immer möglich, auf der Bezugsebene 0 erfolgen. Damit wird erreicht, dass verschiedene Geländeformationen einander nicht stören. Bei Modulen, welche immer eine Einheit bilden, kann die Geländeform frei gewählt werden.
Material für Module
Birken-/Buchensperrholz, 15 mm dick, fünffach verleimt und wasserfest, eignet sich hervorragend
für die Herstellung des Kastens der Module. Für die Deckplatte sollte eine weichere Qualität wie
z.B. Pappelsperrholz genommen werden. Da bei den Gebirgsbahnen grosse Niveaudifferenzen im
Bahndammbereich und im Gelände vorkommen, empfehlen wir eine Seitenhöhe von 140 mm. Die
genormten Löcher der Verbindungselemente an den Stirnbrettern sind immer auf die Schienenoberkante bezogen, so dass beliebig hohe Module gestaltet und jederzeit mit dem Nachbarn
verbunden werden können.
Verlegung der Gleise, Modulübergänge
Beim Verlegen der Gleise ist darauf zu achten, dass an den Modulenden die Gleise genau in
der Mitte, rechtwinklig und absolut horizontal auf das Normstirnbrett stossen. Die Schienenprofile dürfen nicht über die Stirnbretter hinausragen. Sie sollten auch nicht mehr als 0,3 mm kürzer
sein. An den Modulenden ist das Gleis, insbesondere bei Bogenmodulen, gerade zu führen. Damit
Module mit Gegenbogen aneinander aufgestellt werden können, darf eine Kurve frühestens 80 mm
nach dem Modulende beginnen. Somit entsteht beim Gegenbogen eine Zwischengerade von 160
mm Länge, was dem längsten Drehzapfenabstand von H0m-Modellen entspricht. Das gleiche gilt
auch für eine allfällige Kurvenüberhöhung. Von dieser Regelung darf nur abgewichen werden, wenn
der Kurveneinlauf mit einem Übergangsbogen gem. NEM 113 konstruiert wird oder der Kurvenradius mindestens 800 mm beträgt.
Die Spurweite am Modulende ist exakt einzuhalten. Sie beträgt 12,1 mm und sollte mit einer Spurlehre von Ferro-Suisse (Art. Nr. 87421) überprüft werden. NEM 310 hält fest, dass die Spurweite
vom H0m im Toleranzbereich zwischen 12,0 und 12,3 mm liegen muss. Eine Aufweitung der Spur
bis maximal 12,3 mm kann insbesondere in Bogen sinnvoll sein.
Die Schienenenden auf Modulen sind beim Transport sowie beim Auf- und Abbau auch bei noch so
vorsichtigem Hantieren der Gefahr von Beschädigungen ausgesetzt. Ein ausgerissenes Schienenprofil ist meist nicht mehr reparierbar. Deshalb sollen die Schienenenden an den Modultrennstellen
fest verankert werden. (Verlöten der Schienenenden auf Messingschrauben oder Kupferkaschierte
Pertinaxplatte)
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Schienenlaschen von einem Modul zum andern entfallen. Der Fahrstrom von Modul zu Modul wird
unter dem Modul mit „Bananenstecker“ hergestellt.
Solche Modulübergänge haben folgende Vorteile:
• schneller Auf- und Abbau der Module
• da kein Schienenstück mehr eingesetzt wird, kann das Modul bis hin zum Modulrand fertig gestaltet und eingeschottert werden. (Die Messingschrauben sind kaum mehr zu erkennen)
• mechanisch stabil, da die Schienenprofile verlötet sind
• die Züge gleiten ohne Zugstrennung und Schanzensprünge von Modul zu Modul
Zusammenfassung
Vorschriften (zwingend)
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Kurvenradien minimal 450 mm
Geländeübergang zu Fremdmodulen immer auf Bezugshöhe 0
Steigung/Gefälle max. 3.5 %
Schienenprofil am Modulende max. 0,3 mm kürzen und verlöten
Modulübergänge bei Bogenmodulen 80 mm gerade Gleisführung
Spurlehre Ferro-Suisse für Modulübergänge
Empfehlungen
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Gleis Code 70
50 cm breite Module
geschlossene Module
Bahnhof Länge mindestens 160 cm
Farbgebung Modulrahmen RAL 7038
Anlagehöhe 100 cm SOK
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Lochbild Stirnseite
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M o d ul G e ra d e 1 2 0 c m
120
Pos. 2
Pos. 3
Pos. 1
50
Pos. 1
38
38
Pos. 2
50
Pos. 1
14
117
Pos. 2
14
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Pos. 3
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Modul Bogen 60 Grad
30°
30°
Pos. 7
Pos. 9
Pos. 9
90°
Pos. 3
Pos. 1
Pos. 1
90°
50
60°
Pos. 8
60°
50
Pos. 1
14
105.7
14
Pos. 7
78.9
14
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11.9
14
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