Biographie Felix Gonzalez-Torres (1957–1996)
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Biographie Felix Gonzalez-Torres (1957–1996)
Biographie Felix Gonzalez-Torres (1957–1996) 1957 Felix Gonzalez-Torres wird am 26. November in Guáimaro, Kuba, geboren. 1971 Er und seine Schwester Gloria werden für drei Monate nach Spanien geschickt. Von Madrid aus reist Gonzalez-Torres nach Puerto Rico, wo er von Verwandten aufgenommen wird. 1976 Er schließt das Colegio San Jorge ab, studiert an der Universidad de Puerto Rico und nimmt aktiv am künstlerischen und intellektuellen Leben in San Juan teil. 1979 Er zieht nach New York City, um dank eines Stipendiums der Universidad de Puerto Rico am Pratt Institute in Brooklyn zu studieren. Er reist nach Kuba, um seine Eltern zu besuchen, die er seit acht Jahren nicht mehr gesehen hat. 1981 Er nimmt zum ersten Mal (und dann wieder 1983) am Independent Study Program des Whitney Museum of American Art teil. Seinen Eltern und seinen beiden jüngeren Geschwistern Mayda und Mario gelingt während des »Mariel Boatlift« die Flucht aus Kuba. 1983 Er schließt das Studium am Pratt Institute mit dem Bachelor of Fine Arts ab. Er lernt Ross Laycock kennen, der bis zu seinem Tod im Jahre 1991 Gonzalez-Torres’ Lebenspartner bleibt. 1987 Das International Center of Photography und die New York University (NYU) vergeben ihm den Master of Fine Arts. Im Anschluss daran wird er Dozent an der NYU und hält ein Seminar zum Thema »Social Landscape« [»Soziale Landschaft«]. (Er lehrt bis 1989 und dann noch einmal 1992 an der NYU.) Er schließt sich dem Künstlerkollektiv Group Material an. 1988 Einzelausstellungen in New York: im New Museum of Contemporary Art, in der INTAR Latin American Gallery sowie in der Rastovski Gallery. Seine erste Stapelarbeit, »Untitled« [»Ohne Titel«], wird in einer Gruppenausstellung in der alternativen Galerie White Columns in New York präsentiert. 1989 Er erhält ein Artist Fellowship der National Endowment for the Arts, ein Cintas Foundation Fellowship und ein Pollock-Krasner Foundation Grant. Er hat ein Ein-Personen-Projekt im Brooklyn Museum of Art, wo er die erste Version seines Selbstporträts »Untitled« installiert. Der Text lautet: Red Canoe 1987 Paris 1985 Blue Flowers 1984 Harry the Dog 1983 Blue Lake 1986 Interferon 1989 Ross 1983. 1990 Er hat seine erste Einzelausstellung (von fünf zu seinen Lebzeiten) in der Andrea Rosen Gallery. In der Massimo Audiello Gallery, New York, zeigt er seine erste Bonboninstallation, »Untitled« (Fortune Cookie Corner). In der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin, wird seine Gemeinschaftsausstellung mit Cady Noland installiert: »Cady Noland, Felix Gonzalez-Torres: Objekte, Installationen, Wandarbeiten«. Er lehrt am California Institute of the Arts (CalArts) in Valencia, Kalifornien. Die Titel seiner Seminare lauten »AIDS and Its Representations« und »Social Landscape«. 1991 Er nimmt zum ersten Mal an der Whitney-Biennale teil, sowohl als individueller Künstler wie auch als Mitglied des Kollektivs Group Material. (Sein Werk wird später [nach seinem Tod noch] in die Biennalen von 1997 und 2006 aufgenommen.) Er wird mit einem Gordon MattaClark Foundation Award ausgezeichnet. In der Galerie Xavier Hufkens in Brüssel hat er seine erste Galerieausstellung in Europa und im Anschluss daran eine Einzelausstellung bei [in der Galleria] Massimo de Carlo in Mailand. 1992 Im Rahmen der Ausstellung »Projects 34: Felix Gonzalez-Torres« präsentiert das Museum of Modern Art unter dem Titel »Untitled« auf vierundzwanzig verschiedenen Reklametafeln in New York City das Bild eines leeren Bettes. Zusammen mit zwölf anderen Werken von GonzalezTorres gehört dieses Werk heute zur permanenten Sammlung des MoMA, und in den folgenden Jahren wurde sein Werk in zahlreiche Installationen und Ausstellungen des MoMA integriert. Er hat eine Ausstellung im Magasin 3 Stockholm Konsthall. 1993 Einzelausstellungen seines Werks im museum in progress, Wien, in der Galerie Ghislane Hussenot, Paris, in der Galerie Jennifer Flay, Paris, im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris und im Milwaukee Art Museum. 1994 Die erste bedeutende Übersicht über sein Werk, »Traveling«, wird in drei wichtigen Instituten gezeigt: im Museum of Contemporary Art, Los Angeles, im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington D.C., und in der Renaissance Society in der University of Chicago. Zusammen mit Rudolf Stingel hat er eine Gemeinschaftsausstellung in der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz. Mit »Untitled« (America) entsteht sein letztes Lichterketten-Werk. 1995 Im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, wird seine erste große Retrospektive gezeigt. Die weiteren Stationen der Ausstellung sind das Centro Galego de Arte Contemporanea (CGAC), Santiago de Compostela, und das Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris. Im CGAC installiert er die Version seines Selbstporträts »Untitled«, die sich als die letzte erweisen wird. Der Text lautet: Red Canoe 1987 Watercolors 1964 Paris 1985 Supreme Court 1986 Blue Lake 1986 Our Own Apartment 1976 Rosa 1977 Guáimaro 1957 New York City 1979 Pebbles and Biko 1985 Ross 1983 Civil Rights Act 1964 Mariel Boatlift 1980 White Shirt 1984 Julie 1987 An Easy Death 1991 CNN 1980 Black Monday 1987 Berlin Wall 1989 Great Society 1964 Venice 1985 Wawannaisa Lake 1987 U.N. 1945 Mother 1986 Myriam 1990 VCR 1978 Dad 1991 Bay of Pigs 1961 D-Day 1944 Interferon 1989 Jeff 1978 Silver Ocean 1990 H-Bomb 1954 The World I Knew Is Gone 1991 Bruno and Mary 1991 Madrid 1971 MTV 1981 Rafael 1992 May 1968 Andrea 1990 Twenty-fourth Street 1993 L.A. 1990 Placebo 1991 George Nelson Clock 1993 A view to remember 1995. 1996 Felix Gonzalez-Torres stirbt am 9. Januar in Miami an den Folgen von AIDS. 1997 Im Sprengel Museum Hannover wird eine große Ausstellung seines Werks eröffnet. Die weiteren Stationen sind das Kunstmuseum St. Gallen und, 1998, das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (MUMOK) in Wien. Statt einen Katalog herkömmlicher Art herauszugeben, beteiligen sich diese Institutionen an der Veröffentlichung eines Catalogue raisonné zum Werk des Künstlers. 1999 In der Banco de la República, Biblioteca Luis Ángel Arango in Bogotá, Kolumbien, wird die seinem Werk gewidmete Wanderausstellung »Sin Título« (Ohne Titel) eröffnet. Die weiteren Stationen sind in den folgenden zwei Jahren The Douglas Hyde Gallery, Dublin, El Museo Alejandro Otero, Caracas, Venezuela, und das Museu de Arte Moderna, São Paulo, Brasilien. 2000 In der Serpentine Gallery, London, wird die Ausstellung »Felix Gonzalez-Torres« eröffnet. 2002 Gonzalez-Torres’ Reklametafel »Untitled« (It’s Just a Matter of Time) wird gleichzeitig in der Andrea Rosen Gallery, Sadie Coles HQ, in London und in der Galleria Massimo de Carlo in Mailand ausgestellt. Parallel dazu wird das Werk in aller Welt [im öffentlichen Raum] installiert: in Athen, Berlin, Bogotá, Cambridge, Dublin, Kirkwall (Orkney-Inseln), London, Mailand, NeuDelhi, New York, Rio de Janeiro, São Paulo, Tokio, Warschau und Zürich. 2003– Sein Werk ist in mehr als hundert Gruppenausstellungen vertreten. 2005 2006 Zwei wichtige Werkausstellungen werden organisiert: »Felix Gonzalez-Torres« im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin und »Felix Gonzalez-Torres: Early Impressions« im Museo del Barrio, New York. Im Verlag SteidlDangin erscheint die erste umfassende Monografie über Gonzalez-Torres, herausgegeben von Julie Ault. 2007 Gonzalez-Torres repräsentiert die Vereinigten Staaten auf der 52. Biennale von Venedig. Vor ihm war Robert Smithson der einzige amerikanische Künstler, der die Vereinigten Staaten postum auf einer Biennale von Venedig repräsentierte. 2008 In der Fundación Costantini, Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires, wird die Ausstellung »Somewhere/Nowhere« [»Algún lugar/Ningún lugar« (Irgendwo/Nirgendwo)] ((vgl. unten)) gezeigt. 2009 Zwei bedeutende Zwei-Personen-Ausstellungen [Gemeinschaftsausstellungen] werden organisiert: »Paired, Gold: Felix Gonzalez-Torres and Roni Horn« im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, und »Floating a Boulder: Works by Felix Gonzalez-Torres and Jim Hodges« in der FLAG Art Foundation, New York. 2010 Im Museo Universitario Arte Contemporáneo, Mexiko-Stadt, wird die Ausstellung »Algún lugar/Ningún lugar [Irgendwo/Nirgendwo]: Felix Gonzalez-Torres« eröffnet, und [das Kunstzentrum] Artpace in San Antonio organisiert eine (sich über ein ganzes Jahr erstreckende) umfassende Übersicht über Gonzalez-Torres’ Reklametafel-Arbeiten, das »Felix GonzalezTorres: Billboard Project«. Werke von Gonzalez-Torres sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen zu finden, zum Beispiel im Museum of Modern Art, New York, im Whitney Museum of American Art, New York, im San Francisco Museum of Modern Art, im Art Institute of Chicago, im Solomon R. Guggenheim Museum, in der Tate Gallery of Modern Art, London, im Metropolitan Museum of Art, New York, im Philadelphia Museum of Art, im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington, D.C., im Wadsworth Athenaeum, Hartford, im Museum of Contemporary Art, Chicago, im Walker Art Center, Minneapolis, im Dallas Museum of Art, im Museum of Contemporary Art, Los Angeles, im Israel Museum, Jerusalem, im Sprengel Museum Hannover, in der Hamburger Kunsthalle und im Astrup Fearnley Museet for Moderne Kunst, Oslo.