Wairoa Special School in Sydney

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Wairoa Special School in Sydney
Erfahrungsbericht
von
Katharina Hermannsdorfer & Tanja Klust
Australien
Praktikum in der Wairoa Special School in Sydney vom 27.07.09 bis 27.09.09
I.
Organisation vor der Reise
1. Visum
a) Infos zum Occupational Training Visa (subclass 442) im Internet:
http://www.germany.embassy.gov.au/
Visa und Einwanderung
Studentenvisa
Occupational Training Visa (subclass 442):
http://www.germany.embassy.gov.au/beln/work_442.html
•
•
Form 913 (Im Internet verfügbar unter
http://www.immi.gov.au/allforms/pdf/913.pdf)
Checkliste http://www.immi.gov.au/students/sponsored/otv/checklists/nominatorchecklist.pdf
b) Eigene Erfahrung mit der Visumsbeantragung:
Der Schulleiter unserer Praktikumsschule, Ian Gallan, hatte schon vielfache Erfahrung
in der Beantragung des Occupational Training Visums. Er hat uns per E-Mail
geschrieben, welche Unterlagen wir ihm schicken sollen und er musste auch einige
Formulare ausfüllen und Dokumente anfertigen, die z.B. Informationen über die
Organisation oder das Programm enthalten. Diese Unterlagen hat er dann alle an die
Australische Regierung geschickt.
Wir mussten u.a. folgende Dokumente beschaffen: (fast alles auf Englisch)
-
Curriculum Vitae (Lebenslauf)
1
-
Universitätsvertrag auf Englisch (wir haben uns hierfür an Hr. Johannes Hoch von
Student und Arbeitsmarkt gewendet, [email protected])
-
Persönliche Angaben (Voller Name, Geburtstag, -ort, Staatsangehörigkeit,
Wohnort,…)
-
Course outline (Studiengangbeschreibung mit Unterschrift vom jeweiligen
Fachstudienberater)
-
Amtlich beglaubigtes Führungszeugnis auf Englisch
-
Formal letter (Motivationsschreiben in Form eines Bewerbungsschreibens)
-
Kopie der Immatrikulationsbescheinigung
-
Versicherungsnachweis (Kranken-, Unfall-, Haftpflichtversicherung)
All das hat unser Schulleiter benötigt um den „approval letter“ von der Australischen
Regierung zu erhalten. Dieser ist eine Bescheinigung, dass man als Praktikant in
Australien akzeptiert wird und er ist nötig um die weiteren Schritte einzuleiten.
Nach dem Erhalten des „approval letter“
Australische
Botschaft
in
folgt dann die Bewerbung an die
Deutschland/Berlin.
Auf
der
Homepage
http://www.germany.embassy.gov.au/beln/work_442.html sind für diese noch die
Schritte 2 bis 5 zu erledigen. Hat man diese abgearbeitet, schickt man alle Unterlagen
nach Berlin (Australian Embassy, Visa Office, Wallstrasse 76 – 79, D-10179 Berlin,
Germany).
Da wir in einer Schule arbeiten wollten, in der Kinder ab 4 Jahren unterrichtet und
betreut werden, mussten wir zusätzlich eine Tubakuloseuntersuchung bei einem
Radiologen machen.
Die Botschaft informiert einen über alle fehlenden Unterlagen, die man dann eventuell
noch nachreichen muss. Deshalb empfiehlt es sich frühzeitig mit der Beantragung des
Visums anzufangen, um nicht in Zeitnot zu geraten. Wir haben im Dezember 2008
begonnen und haben das Visum trotzdem erst Anfang Juli 2009 erhalten.
2. Praktikumsschule
Wir haben uns im Oktober 2008 auf die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz
gemacht. Da wir in ein weit entferntes, aufregendes, englisch sprachiges Land wollten,
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haben wir schließlich Australien und Neuseeland in der engeren Auswahl gehabt. Wir
haben übers Internet einige Adressen von „Special Schools“ herausgefunden (z.B.
Google: Special Schools Sydney) und sofort angefangen E-Mails an die verschiedenen
Schulen zu schreiben. Von den neuseeländischen Schulen haben wir nichts gehört.
Deshalb waren wir umso überraschter, dass wir sehr viele positive Rückmeldungen
von den australischen Schulen bekommen haben. Die SchulleiterInnen waren
begeistert und haben uns ohne zu Zögern an ihre Schule eingeladen. Nach längerem
Überlegen haben wir uns dann für die Wairoa Special School in North Bondi/Sydney
entschieden. Ab diesem Zeitpunkt waren wir in regem E-Mail Kontakt mit Ian Gallan.
II.
Das Praktikum in der Wairoa Special School
Wairoa School
Brighton Blvd
Bondi Beach 2026
Phone: 9300 9579 (Vorwahl von Australien ist +61 )
Fax: 9130 4867
Email: [email protected]
Homepage: http://www.wairoa-s.schools.nsw.edu.au
1. Erwartungen an das Praktikum
Nachdem wir schon mehrer Praktika absolviert haben und auch beide schon
ehrenamtlich mit geistig behinderten Menschen gearbeitet haben (FSJ), hatten wir
doch schon ein klares Bild vor Augen was uns erwarten wird (Pflegeaufgaben,
Betreuungsaufgaben usw.). Was wir allerdings nicht wussten war, dass sich diese
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Schule speziell auf autistische Kinder spezialisiert hat- womit wir noch keine großen
Erfahrungen hatten. Nachdem das Schulsystem auch darauf ausgerichtet ist, so viele
Kinder wie möglich integrativ zu beschulen, sind in den Special School nur die schwer
verhaltensauffälligen untergebracht. Die ersten Tage waren nicht ganz leicht für uns,
aber sobald man die Kinder kennen gelernt hat und mit ihnen umzugehen weiß, macht
es sehr viel Spaß in der Klasse zu arbeiten.
Die Erwartungen an uns Praktikanten waren allerdings auch sehr hoch, wovon wir erst
vor Ort unterrichtet wurden, unabhängig davon wie viel man für das Praktikum von
Seiten der Universität benötigt.
alle Overseas Students an der Schule:
o.l.: Studentin aus der Holland, Studentin aus
Dänemark, Studentin aus Holland
u.l.: Studentin aus Dänemark, Katharina
Hermannsdorfer, Tanja Klust
2. Aufgaben an der Schule
Die Aufgabengebiete waren breit gestreut:
Pflegeaufgaben:
-
Toilettengang
-
Essen der Kinder bereitstellen (Sandwich toasten, Teller holen) und evtl. füttern
-
Körperpflege (Deo, Gesicht reinigen, Hände reinigen,…)
4
-
Kleidung (Schuhe anziehen, Jacken anziehen,…)
Betreuungsaufgaben:
-
während der Ausflüge/Ausgänge
-
Pausenaufsicht (1 mal am Tag: 25 min)
-
Taxi line: Schüler aller Jahrgangsstufen müssen am Morgen von den Bussen zu
den Klassenzimmern begleiten werden und am Nachmittag wieder zurück zu den
Bussen gebracht werden
-
bei Veranstaltungen in der Aula z.B. bei der Assembly jeden Freitag
-
Betreuung der Schüler falls diese das Klassenzimmer verlassen
Projekte:
-
Power- Point- Präsentation (Informationen über Deutschland und über uns selbst)
-
Gestaltung einer Sensory Story
-
ein oder mehrer Projekte mit einzelnen Schüler über den gesamten Zeitraum des
Praktikums
Haushaltstätigkeiten:
-
Klassenzimmer sauber halten
-
Abspülen
-
Tische wischen
-
saugen
Unterrichtliche Tätigkeiten:
-
Übernehmen von Unterrichtseinheiten (Geschichten vorlesen, Musikstunden,
Power Point Einheit mit den Kindern erarbeiten)
-
falls ein Aushilfslehrer in der Klasse ist, ihn über den Tagesablauf, die Kinder
informieren
-
Interaktion mit den Schülern!
-
Unterstützung der Schüler bei Schulaufgaben
Unterrichtsvorbereitende Tätigkeiten:
-
Arbeit mit dem Boardmaker-Programm um Symbole für den Unterricht zu
erstellen
5
-
Kopieren, Laminieren, Ausschneiden,…
Technische Tätigkeiten:
(freiwillig):
-
Erstellen zweier Smart-Board Programme
-
Erstellen einer Power-Point-Präsentation
-
Erstellen von Photos Papers/ Plakate für die Kinder
Wir waren voll und ganz ausgelastet, erst um alle Kinder, den Tagesablauf und so
weiter kennen zulernen und später dann als volle Hilfskraft in allen Bereichen.
Nachdem wir auch unsere eigenen Projekte hatten waren wir sehr gut beschäftigt. Wir
waren meistens schon um 8 Uhr in der Schule, obwohl erst um 8:30 Uhr
Anwesenheitspflicht war, um unsere Projekte vorzubereiten oder unsere E-Mails von
Kollegen, in denen Neuigkeiten bezüglich einzelner Schüler oder Veranstaltungen
standen, abzurufen und zu lesen. Vor allem unsere technischen Fähigkeiten konnten
wir aufgrund der technology meetings und der Vielzahl der technischen Möglichkeiten
(Smart Board) gut ausbauen.
3. Kollegium
Das Kollegium war wirklich sehr offen und herzlich. Man ist mit jedem ins Gespräch
gekommen und man war schon nach kurzer Zeit darin fest aufgenommen. Das
Kollegium an sich, ist sehr international und somit waren alle auch sehr interessiert
und tolerant was verschiedene Kulturen betrifft. Unterstützung hat man von allen
Seiten bekommen- egal ob es Hilfe mit einem Schüler oder mit einem privaten
Problem- war.
Uns ist aufgefallen, dass im Kollegium ein reger Kommunikationsfluss herrscht. Fast
alle Mitarbeiter treffen sich in den Pausen im Lehrerzimmer um gemeinsam zu essen
und sich zu unterhalten. Auf diesem Weg können aktuelle Probleme mit einzelnen
Schülern sofort besprochen werden und, wenn möglich, Verbesserungsvorschläge und
Interventionsmaßnahmen ausdiskutiert werden. Somit wird andauerndes Fehlverhalten
vermieden und den Schülern ein friedlicheres Miteinander ermöglicht. Es werden in
den Pausen natürlich auch private Gespräche geführt. Auch das hat seine Vorteile,
denn man kommt sich nicht nur beruflich näher, sondern baut ein freundschaftliches
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Verhältnis auf. Die Kooperation im Kollegium ist sehr gut und wir haben eine
herzliche und entspannte Atmosphäre vorgefunden. Es werden auch öfter gemeinsame
Frühstücke oder Mittagessen organisiert, bei denen jeder etwas Kleines mitbringt.
4. Probleme
Wenn wir Probleme mit einzelnen Schülern hatten, weil wir nicht wussten, wie wir
angemessen mit ihnen umgehen sollten, wurden diese meist direkt mit dem
verantwortlichen Lehrer oder unserer Supervisorin geklärt. Dies geschah meistens sehr
direkt und schnell. Am Ende ist der Umgang mit den „Problemschülern“ sehr gut
gelaufen. Ansonsten hatten wir aber weder Probleme mit dem Kollegium, mit der
Unterkunft oder sonstiger Art.
5. Reflexion
Katharina Hermannsdorfer:
Für mich war das Praktikum so weit eine Hilfe, dass ich genau weiß, dass das was ich
studiere, genau das Richtige für mich ist. Des Weiteren haben sich meine Englisch
Kenntnisse durch die Arbeit und den Umgang mit den Arbeitskollegen erheblich
verbessert. Die Gespräche und auch das Sprachniveau ist natürlich besser als wie
wenn man nur als Backpacker durch das Land zieht. Meine „Angst“ später auch
wirklich schwer verhaltensauffälligen Kinder selbst in meiner Klasse zu haben und zu
unterricht, hat sich vollkommen gelegt und ich weiß, dass ich nun damit umgehen
kann. Die Schule an sich ist sehr gut auf Overseas-Studenten ausgerichtet und hat auch
jedes Jahr so um die 15 Studenten aus Amerika, Dänemark, Niederlande, Deutschland,
etc. Es gibt sich wirklich jeder sehr viel Mühe, dass es einem hier gefällt. Das
Praktikum hat mir sehr gut gefallen, hauptsächlich durch die tolle Arbeitsatmosphäre.
Das Kollegium, die Tatsache, dass ich wirklich viele Dinge selbst ausprobieren durfte
und auch meine eigenen Projekte hatte, haben mich motiviert.
Tanja Klust:
Das Praktikum war eine echte Bereicherung für mich und mein weiteres Studium. Ich
habe vieles gelernt, ich bin an meine Grenzen gestoßen und ich habe einige Grenzen
überschritten. Die Arbeit mit den Kindern hat mir u.a. das Störungsbild „Autismus“
näher gebracht. Ich habe gemerkt wie sensibel und geduldig man sein muss und wie
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stark einen diese Arbeit beansprucht. Eine gute Vorbereitung und visuelle Hilfen sind
sehr wichtig um Zugang zu den Kindern zu bekommen.
Außerdem konnte ich meine Computerfähigkeiten ausbauen. Wir haben durch die
Technology meetings z.B. gelernt, wie man Unterrichtsmaterialien in Word herstellt,
wo man im Internet gute Homepages findet und wie das Smart Board und das
dazugehörige Programm funktioniert. Ich habe in den zwei Monaten eine große
Verbesserung meiner Fähigkeiten festgestellt, da wir viele Möglichkeiten hatten
(eigenes Projekt, Sensory Story, Programme fürs Smart Board schreiben,...), die
theoretisch gelernten Sachen praktisch anzuwenden. Das wird mir für mein weiteres
Studium einiges erleichtern.
Meine Englischkenntnisse wurden durch das tägliche Sprechen verbessert und somit
wird es mir leichter fallen, die englischen Texte, die ich für mein Studium lesen muss,
zu verstehen.
Die Wairoa School würde ich immer wieder wählen, weil mir sowohl das
Schulgebäude als auch das Kollegium unwahrscheinlich zugesagt haben. Ich habe
mich vom ersten Tag an wohl gefühlt, weil man mir sofort Hilfe und Unterstützung
bei Schwierigkeiten jeglicher Art angeboten wurde.
III.
Leben in Sydney
1. Allgemeine Infos
a) Freizeitmöglichkeiten
Sportmöglichkeiten befinden sich hier an jeder Ecke, aber hauptsächlich am Strand.
Dort reihen sich die Surf-& Divingshops aneinander und man kann sich das Beste
Angebot aussuchen. Die zwei Däninnen z.B. haben einen 3-tägigen Surfkurs
absolviert, sich ein Surfbord gekauft, um nun auf eigene Faust jeden Tag am Strand zu
surfen. Bei ihrer Abreise können sie das Bord wieder an den Shop zurück verkaufen.
Die meisten Einheimischen joggen jedoch an den zahlreichen Uferpromenaden und
schwimmen ihre Bahnen in dem Meerespools. Muskeltraining kann man an den
kostenlosen Work-out-Stationen am Strand (Bondi Beach) machen.
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Eine andere Freizeitmöglichkeit ist Barbecue. Am Sonntagmittag trifft sich nämlich
ganz Sydney am Strand. Dort befinden sich immer zahlreiche kostenlose
Grillmöglichkeiten. Möchte man sicher ein Grilltisch und sitzt man lieber an einen der
Holztische anstatt im Gras, empfiehlt es sich unter der Woche mal ein Barbecue
anzusetzen.
Ein weiteres Muss ist ein Rugby- Game anzuschauen, falls man sich zur Saison in
Australien befindet. Die Karten sind auch bei sehr guten Spiel sehr günstig (20 $) und
wir waren z.B. im Olympiastadion bei den Rabbitohs (die Rugby- Mannschaft die
Russel Crowe gehört, den wir übrigens auch angetroffen haben). Verkehrsanbindung
ist auch sehr leicht- mit dem Zug von Central Station- Lidcombe- Olympia Park und
dann steht man schon direkt davor.
b) Sightseeing
Ansonsten
bietet
die
Stadt
und
die
Umgebung
von
Sydney
genügend
Freizeitmöglichkeiten für 2 Monate. Neben dem normalen Sightseeing wie das
Aquarium, den Tower, Royal Botanic Gardens kann man noch Ausflüge in die
Bluemountains oder nach Port Stevens unternehmen. In die Blue Mountains kann man
wirklich sehr kostengünstig und gut mit dem Zug fahren. Haltestation Katoomba um
die berühmten „Three Sisters“ anzuschauen (ca. $15 Hin- und Rückfahrt). Die Berge
dort sind natürlich kein Vergleich zu unseren Alpen, aber es empfiehlt sich doch gutes
Schuhwerk anzuziehen, wenn man vorhat, eine „Bushwalk“ zu machen (Haltestelle
Wentworth Falls; Charles Darwin Walk; sehr zu empfehlen). Nach Port Stevens (von
Sydney aus ca. 2, 5 Stunden mit dem Auto in Richtung Norden) hingegen haben wir
uns ein Auto gemietet, da die öffentliche Verkehrsanbindung etwas schwieriger ist.
Dort kann man z.B. Delphin- und Waaltouren machen und in den Sanddünen
„Sandboarden“ (sehr großer Spaßfaktor). Auch ein Wochenendtrip nach Melbourne
kann man sich, dank der günstigen Flüge mit „Jetstar“ (www.jetstar.com.au) und
„Virginblue“ (www.virginblue.com.au), leisten. Wir haben $170 für Hin- und
Rückflug
ohne
Gepäck
zum
Einchecken
gezahlt.
Bei
„Autopia“-
eine
Busreisegesellschaft- kann man einen Tagesausflug von Melbourne nach Phillip Island
buchen ($125 pro Person). Wir haben dort die kleinsten Pinguine der Welt gesehen
und Wallabies, Kängurus & Koalas gefüttert. Alle Unternehmungen, Flüge, Autos und
so weiter kann man im Internet buchen- das erspart meistens Zeit (z.B. kann auch
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schon einen Online Check-in bei den Flügen machen). Am Meisten hat uns der
Reiseführer von „Lonely Planet: East Coast Australien“ bei unserem Aufenthalt, was
Sightseeing, Unterkunft usw. angeht, geholfen.
c) SIM/Telefon/Kreditkarte/YHA
Nichts ist einfacher als eine SIM Karte zu kaufen. Vodaphone z.B. verkauft ihre SIM
Karten im Supermarkt (Woolworth, 2 $). Wir haben unsere Prepaid- SIM von einem
örtlichen Anbieter „Optus“ für 4 $. Man kann dann zwischen mehreren Verträgen und
Laufzeiten wählen- wir haben jetzt einen für 2 Monaten. Die zusätzlich benötigten
Prepaid-Karten kann man $ 30 erhalten. Internet ist in jedem Internet Café oder auch
in allen Backpacker-Worlds (Backpacker-Reisebüro) zu finden. Bringt man seinen
eigenen Laptop mit, kann man sich einen Internet- Stick kaufen und dann überall ins
Internet gehen, dass habe ich allerdings nur gehört- es bestand für uns noch nicht die
Notwendigkeit das auszuprobieren, nachdem wir die Möglichkeiten haben in der
Schule und in unserer Unterkunft ins Internet zu gehen.
Es ist wichtig, dass man eine gängige Kreditkarte zur Hand hat. Man benötigt sie für
alle Internetbuchungen. Wir können allerdings auch mit meiner normalen SparkassenCard überall Geld abheben.
Hat man einen internationalen Jugendherbergs- Ausweis bekommt man bei Nachfrage
meisten in den anerkannten Youth-Hostles (YHA) einen guten Rabatt. Den Ausweis
bestellt man sich in Deutschland im Internet, indem man als Mitglied beitritt (12,50 €
pro Jahr) oder kauft ihn sich hier in den Youth Hostels.
d) Autovermietung
Um ein Auto mieten zu können muss man im Besitz eines Internationalen
Führerscheins
sein.
Kreisverwaltungsreferat
Dieser
wird
ausgestellt,
einem
indem
im
auch
jeweiligen
der
deutsche
Landratsamt/
Führerschein
ausgestellte wurde. 21 ist das gängige Alter um ein Auto mieten zu können, es gibt
aber auch Anbieter die ab 18 Campervans etc. vermieten (backpacker campervan& car
rentals).
Autovermietung:
10
-
backpacker campervan& car rentals
-
www.travellers-autobam.com
-
www.jucy.com.au
-
www.spaceships.tv
e) Öffentliche Verkehrsmittel
Der Bus ist hier eigentlich das gängige Verkehrsmittel. Es gibt sehr viele Linien und
man kommt ohne Probleme mit dem Bus in alle Stadtteile Sydneys. Man kann in den
meisten Bussen (außer in den Prepaid-Bussen) ein Busticket kaufen, aber es empfiehlt
sich, sich ein Zehnerticket zuzulegen. Dieses ist in jeder News Agency erhältlich
(Travel Ten Ticket). Es gibt diese Zehnertickets in verschiedenen Farben, je nachdem
in welchen Ringen man verkehrt. Das billigste Ticket, das Blaue, ist für ca. $10
erhältlich. Eine Ermäßigung (concession) bekommt man bei den Bustickets allerdings
nur, wenn man Student an einer Sydneyer Universität ist.
Dann gibt es noch den Zug. Eine Zugfahrt ist recht billig, wenn man es mit deutschen
Preisen vergleicht. Es gibt aber nur ein paar Haltestellen im Zentrum und am
Flughafen, deshalb ist der Zug eher für Fahrten in die Sydneyer Vororte oder für
längere Strecken zu empfehlen.
2. Unterkunft
Unsere Unterkunft haben wir über die Sekretärin unserer Praktikumsschule erhalten.
Diese vermietet Zimmer an Studenten (bei Interesse einfach eine Email an Juli
Essenberg
[email protected] schicken). Das Haus befindet sich zwar in
Randwick, in der Nähe des Coogee Beaches, und ist etwa 15 min mit dem Auto und
40 min mit dem Bus von unserer Praktikumsschule in Bondi entfernt, aber wir haben
sie und andere Mitfahrgelegenheiten zur Schule. Wir zahlen so ungefähr 100 Euro die
Woche für ein Zimmer, nachdem wir beide ein Zimmer haben, macht das 200 Euro für
uns beide. In dem Preis ist alles enthalten: Internet, Wasser, Strom, KüchenBadbenutzung- und uns wurde auch Bettzeug zur Verfügung gestellt und wir dürfen
jeden Tag mit zur Schule fahren. Dafür sind 400 Euro pro Monat sehr günstig. Die
anderen Overseas- Studenten aus unserer Praktikumsschule haben es anderes gemacht:
2 holländische Mädchen sind für ihren 4-monatigen Aufenthalt in ein holländisches
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Studentenhaus/Hostel eingezogen, und zwei dänische Mädchen haben sich hier für die
erste Woche erst ein Hostel genommen und wollten sich dann vor Ort ein Zimmer
suchen. Allerdings hatten sie etwas Schwierigkeiten und es hat einen Monat gedauert
bis sie das Richtige für sich gefunden haben, da kann viel Zeit drauf gehen. Unsere
Empfehlung wäre bei einem kurzen Aufenthalt (wie bei uns 2 Monate) sich das
Zimmer auf jeden Fall im Vorfeld zu besorgen. Grundsätzlich gilt, dass die
preisgünstigste und effektivste Methode um nicht nur Land sondern auch Leute
kennen zulernen ist, sich ein Zimmer im Hause eines Ortsansässigen zu mieten: hier
auch house-sharing genannt. Dazu gibt es viele Internetseiten, z.B.
http://sydney.gumtree.com.au/
(auf dieser Seite kann man auch Nebenjobs, Campervans und viele andere Dinge
finden)
3. Soziale Kontakte
Unsere Kontakte entstanden vor allem durch unsere Unterkunft und unsere Arbeit. In
unserem Haus wohnte auch noch ein australischer Student der hiesigen Universität.
Durch ihn haben wir auch viele andere junge Leute, hauptsächlich Studenten, kennen
gelernt und auch viel unternommen. Auch mit unserer Vermieterin und ihren Kindern
und Nichten, die dann unser Alter hatten, hatten wir einheimische Kontakte aufbauen
können. Der zweite Part war die Arbeit: alle Mitarbeiter der Schule waren
aufgeschlossen und hilfreich. Jeder versuchte, wenn wir ein Problem hatten zu helfen,
sei es nur ein geeignetes Ausflugsziel fürs Wochenende zu finden oder das Leihen
eines Navigationssystems. Des Weiteren waren wir insgesamt 6 Übersee- Studenten.
Wir haben zum Beispiel viele Aktivitäten mit den zwei Däninnen gemacht. Die
holländischen Mädchen haben ihren Anschluss in ihrem Studentenhaus gefunden.
Aber man kann auch viele Kontakte in den Bars und Pubs knüpfen, da sich meist auch
dort viele Backpacker und internationales Publikum tummelt. Hier in Coogee ist der
„Palace“ - direkt am Coogee Beach- der richtige Treffpunkt um Leute beim Steak
essen und Pool spielen kennen zulernen. Dort gibt es jeden Tag verschiedene günstige
Essensangebote z.B. Steak mit Pommes und Salat für umgerechnet ca. 5,50 Euro.
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4. Sprache/Kultur/Arbeitsbedingungen/Lebensgewohnheiten
a) Sprache
Also niemand erwartet hier dass man mit perfektem Englisch aus dem Flugzeug steigt,
aber die Kenntnisse sollten etwas über den Small Talk hinausreichen um hier zu
Arbeiten. Wir hatte zum Beispiel beide ca. 10 Jahre Englisch Unterricht am
Gymnasium, aber da wir nach unserem Schulabschluss kein Englisch mehr benötigt
haben, waren wir ein bisschen aus der Übung. Aber sobald man hier ist, kommt man
sehr gut zurecht. Die meisten hier kommen aus dem Ausland und wissen also wie das
ist und wiederholen auch gerne die Arbeitsanweisung, erklären es noch mal und
sprechen bewusst deutlicher und langsamer,
b) Kultur
Die Kultur ist aufgrund der zahlreichen Immigranten sehr international bzw. multikulti und jeder findet hier und da eine Tradition aus seiner Heimat. Grundsätzlich ist
hier jeder offen und interessiert für jede Kultur. Die meisten Immigranten hier in
Sydney kommen aus dem englischsprachigen Ausland: UK, USA…. Aber auch aus
dem Libanon oder haben Verwandten in vielen Teilen der Welt. Ich weiß nicht ob,
dass nur bei uns an der Schule so ist, oder ob das für alle Australier gilt, aber wir sind
alle per du und der Umgang ist sehr persönlich, d.h. auch private Probleme werden im
Lehrerzimmer besprochen. Uns Overseas Studenten wurde auch angeboten falls wir
persönliche Probleme, Hilfe und sonstiges brauchen, können wir jederzeit zum
Schuldirektor oder zur Co-direktorin kommen.
c) Arbeitsbedingungen
Das Arbeiten unterscheidet sich nicht sehr groß von unseren Arbeitsgewohnheiten.
Wir unterschreiben, wenn wir mit der Arbeit beginnen und auch aufhören (8.30- 3.15
Uhr). Man erwartet, dass wir unsere Arbeiten selbstständig erledigen. Wir haben auch
zahlreiche Aufgaben in der Klasse:
1. Den Klassenlehrer und die Hilfs-Assistenten zu unterstützen
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2. Ein Projekt mit einem Schüler oder einer Klasse über den ganzen
Praktikumszeitraum durchzuführen
3. Jeder hat eine Sensory Story Box zu erstellen, dort sollen mit verschiedenen
Materialen eine Geschichte versinnlicht werden
4. Verschiedene Präsentation in Power Point erstellen (Vorstellung von sich und seiner
Heimat, Sensory Story, Project)
5. Teilnahme an den Teammeetings
- aber all diese Aufgaben können wir während unserer Arbeitszeit erledigen.
d) Lebensgewohnheiten
Die Lebensgewohnheiten sind aufgrund der oben genannten Multi- Kulti sehr
verschieden oder jeder hat hier seine eigenen oder gemischte Traditionen.
Aber sie gleichen sehr den europäischen, besonders den englischen, und deshalb kann
man sich selbst schnell zurechtfinden und integrieren.
IV.
Verbesserungsvorschläge für Student und Arbeitsmarkt
Wir haben keine großartigen Verbesserungsvorschläge für Student und Arbeitsmarkt, da
wir unseren Aufenthalt hier selbstständig organisiert haben. Einzig das Stipendium läuft
über Student und Arbeitsmarkt, von dem wir eher zufällig erfahren haben- das war eine
gute Alternative zu einem Stipendium vom DAAD, da das leichter und sicherer zu
erhalten war. Da könnte der Informationsfluss zu den Studenten noch besser sein, weil wir
z.B. noch nie etwas davor von diesem Stipendium gehört haben.
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