SICAM MIC Benutzerhandbuch

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SICAM MIC Benutzerhandbuch
Vorwort, Inhaltsverzeichnis
SICAM RTUs
Installation
Schnittstellen und Beschaltung
SICAM MIC
Projektierung vorbereiten
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
Benutzerhandbuch
Projektierung über Webbrowser
Service
Parametrieranleitung
Variablen in der AWL
Beispiele für Anwenderprogramme
Fehlerbehandlung
Abgleich von Widerstandsthermometern
Wählverbindung über PPP einrichten
Glossar
DC6-057-2.01
1
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4
5
6
7
A
B
C
D
E
Hinweis
Bitte beachten Sie die Hinweise und Warnungen zu Ihrer Sicherheit im Vorwort.
Haftungsausschluss
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der
beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen.
Die Angaben in diesem Handbuch werden regelmäßig überprüft,
und notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen
enthalten. Für Verbesserungsvorschläge sind wir dankbar.
Copyright
Copyright © Siemens AG 2015
Weitergabe und Vervielfältigung dieser Unterlage, Verwertung und
Mitteilung ihres Inhalts ist nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich
zugestanden. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz.
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere für den Fall der Patenterteilung oder GM-Eintragung.
Technische Änderungen bleiben vorbehalten.
Document Label:
SIC1703-BHBSICAMMIC-GER_V2.01
Ausgabedatum:
23.06.2015
Siemens AG
Bestellnr.: DC6-057-2.01
Vorwort
Zweck des Handbuchs
Dieses Handbuch beschreibt wie ein SICAM MIC System zu installieren und zu parametrieren
ist, welche Fehler auftreten können und welche Diagnosemöglichkeiten bestehen.
Im Einzelnen enthält es die folgenden Informationen:
Sicherheitshinweise
Installationsanleitungen
Hardwarebeschreibungen (Module)
Projektierungsmöglichkeiten
Parametrierung von fernwirktechnischen Anwendungen
Programmierung von Steuer- und Regelfunktionen
Anwenderdaten sichern und laden
Testfunktionen
Firmware laden
Diagnose
Zielgruppe
Das vorliegende Dokument richtet sich an Anwender, die mit folgenden Aufgaben betraut
sind:
konzeptive Tätigkeiten, wie zum Beispiel Design und Konfiguration
mechanische Installation
erstellen der aufbautechnischen Dokumentation
projektieren und testen mit den dafür vorgesehenen Projektierungswerkzeugen
technische Systembetreuung und Service, Baugruppenhandling
In diesem Handbuch befinden sich Hinweise, wie Sie sich Informationen oder Dateien mittels
Online Support Produkte beschaffen können. Sollte Ihnen dieser Zugang nicht zur Verfügung
stehen, wenden Sie sich bitte an Ihren Projektleiter bei Siemens.
Empfehlungen für Fremdprodukte
Siemens übernimmt weder Haftung noch Gewähr für Empfehlungen, die durch dieses Handbuch gegeben bzw. impliziert werden. Für den korrekten und bestimmungsgemäßen Gebrauch des jeweiligen Produktes sind in jedem Fall die zugehörigen technischen Beschreibungen zu beachten.
Verweise auf fremde Internetseiten
Siemens übernimmt keine Haftung für die Inhalte von fremden Internetseiten, die in diesem
Handbuch erwähnt sind, sowie für die Richtigkeit der Veröffentlichungen und Links. Für alle
Produktinformationen haftet der jeweilige Hersteller.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
3
Vorwort
Konventionen
Handbücher, auf die verwiesen wird, sind in Kursivschrift dargestellt, wie zum Beispiel
SICAM MIC Systembeschreibung, Kapitel "Systemübersicht".
Ausgaben in Fenstern, die am Bildschirm sichtbar sind, werden in dieser Schrift
dargestellt.
Eingaben in Fenstern, die am Bildschirm sichtbar sind und über die Tastatur oder Mausbedienung erfolgen, werden in dieser Schrift dargestellt.
Menüpunkte in Fenstern, die am Bildschirm sichtbar sind, werden in dieser Schrift
dargestellt.
Nicht änderbare Texte in Fenstern, die am Bildschirm sichtbar sind, WERDEN IN DIESER
SCHRIFT DARGESTELLT .
Knöpfe in Fenstern, die am Bildschirm sichtbar sind und die über Tastatur oder Mausbedienung betätigt werden, werden in dieser Schrift dargestellt .
Befehlscode von Programmen und Variablennamen werden in dieser Schrift
dargestellt.
Namen von Parametern werden in dieser Schrift dargestellt; sie können auch
den Pfad des Navigationsbaums enthalten, der zum Parameter führt, wie zum Beispiel
Parameter | CPC80 | Topologie.
Namen von Werten werden werden in dieser Schrift dargestellt.
Symbolische Namen, Programmnamen und Dateitypkennungen werden in dieser Schrift
dargestellt.
Einordnung in die Informationslandschaft
Dokumentname
Sachnummer
SICAM MIC Systembeschreibung
MC6-053-2
SICAM TM I/O-Module
DC6-040-2
SICAM RTUs Gemeinsame Funktionen Peripherieelemente nach
IEC 60870-5-101/104
DC0-010-2
SICAM RTUs Gemeinsame Funktionen System und Basissystemelemente
DC0-014-2
SICAM RTUs • Ax 1703 Gemeinsame Funktionen Protokollelemente
DC0-022-2
SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe
*)
CAEx plus Online-Hilfe
*)
*)
4
verfügbar im Projektierungssystem SICAM TOOLBOX II
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Vorwort
Weitere Unterstützung
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte unser Customer Support Center:
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Fax: +49 (0)180 524 24 71
(Gebühren abhängig vom Netzbetreiber)
e-mail: [email protected]
Die Siemens Power Academy bietet ein umfassendes Programm professioneller Trainings in
den Bereichen Energieerzeugung, -verteilung und –übertragung.
Hauptstandorte sind:
Nürnberg, Deutschland (Stammsitz)
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Fax: +43 51707 55243
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Schenectady, NY, USA
Tel: +1 518 395 5005
Fax: +1 518 346 2777
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Tel: +44 1914 953449
Fax: +44 1914 953693
[email protected]
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Vorwort
Hinweise zu Ihrer Sicherheit
Dieses Handbuch stellt kein vollständiges Verzeichnis aller für einen Betrieb des Betriebsmittels (Baugruppe, Gerät) erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen dar, weil besondere Betriebsbedingungen weitere Maßnahmen erforderlich machen können. Es enthält jedoch Hinweise,
die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten
müssen. Die Hinweise sind durch ein Warndreieck hervorgehoben und je nach Gefährdungsgrad wie folgt dargestellt.
Gefahr
bedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden eintreten wird, wenn die
entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
Warnung
bedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden eintreten kann, wenn die
entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
Vorsicht
bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung oder ein Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
Hinweis
ist eine wichtige Information über das Produkt, die Handhabung des Produktes oder den jeweiligen Teil
der Dokumentation, auf den besonders aufmerksam gemacht werden soll.
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Vorwort
Qualifiziertes Personal
Inbetriebsetzung und Betrieb eines in diesem Handbuch beschriebenen Betriebsmittels (Baugruppe, Gerät) dürfen nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes
Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieses Handbuches sind Personen,
die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den Standards der
Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, freizuschalten, zu erden und zu kennzeichnen.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die im Katalog und der technischen Beschreibung vorgesehenen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen
bzw. zugelassenen Fremdgeräten und -komponenten verwendet werden.
Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung und Montage sowie Bedienung und Instandhaltung voraus.
Beim Betrieb elektrischer Betriebsmittel stehen zwangsläufig bestimmte Teile dieser Betriebsmittel unter gefährlicher Spannung. Es können deshalb schwere Körperverletzung oder
Sachschäden auftreten, wenn nicht fachgerecht gehandelt wird:
Gefährliche Spannungen können in allen mit der Spannungsversorgung verbundenen
Schaltungsteilen anstehen.
Auch nach Abtrennen der Versorgungsspannung können gefährliche Spannungen im Betriebsmittel vorhanden sein (Kondensatorspeicher).
Die im Handbuch bzw. in der Betriebsanleitung genannten Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden; dies ist auch bei Prüfung und Inbetriebnahme zu beachten.
Gefahr
Beachten Sie unbedingt die Sicherheitsregeln für die Durchführung von Arbeiten an elektrischen Anlagen:
1. Allpolig und allseitig abschalten!
2. Gegen Wiedereinschalten sichern!
3. Auf Spannungsfreiheit prüfen!
4. Entladen, Erden, Kurzschließen!
5. Benachbarte spannungsführende Teile abdecken und Gefahrenstelle eingrenzen!
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Vorwort
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Inhaltsverzeichnis
1
Installation ................................................................................................................... 23
1.1
Mechanischer Aufbau ..................................................................................... 24
1.2
Aufbau und Elemente eines Moduls................................................................ 25
1.2.1
Peripheriestecker....................................................................................... 25
1.2.2
Kommunikationsschnittstellen .................................................................... 25
1.2.3
Anschaltbilder ............................................................................................ 26
1.2.4
Arretierungsbügel ...................................................................................... 26
1.2.5
Anzeigeelemente / Frontplatte ................................................................... 26
1.2.6
Abmessungen ........................................................................................... 26
1.3
1.3.1
Montage ......................................................................................................... 27
Einbauort................................................................................................... 27
1.3.1.1
Einbaulage ........................................................................................... 27
1.3.1.2
Platzbedarf ........................................................................................... 28
1.3.2
Montage der TS35-Schiene (Hutschiene) .................................................. 28
1.3.3
Montage des Kabelkanals.......................................................................... 29
1.3.4
Ein- und Ausbau von Modulen ................................................................... 29
1.3.4.1
Handhabung ......................................................................................... 29
1.3.4.2
Kopplung .............................................................................................. 30
1.3.4.3
Reihenfolge .......................................................................................... 30
1.4
1.4.1
Aufbau externer Kommunikationsverbindungen .............................................. 32
Serielle Schnittstelle .................................................................................. 33
1.4.1.1
Gemeinschaftsverkehr mit Standleitungs- und WT Kanalmodem........... 33
1.4.1.2
Gemeinschaftsverkehr über Lichtwellenleiter und Sternkopplung .......... 34
1.4.1.3
Wählverkehr analog mit Eurocom 24 .................................................... 34
1.4.1.4
Wählverkehr analog mit Westermo TD-36 und externer Speisung ......... 37
1.4.1.5
Wählverkehr ISDN mit Westermo IDW-90 und externer Speisung ......... 38
1.4.1.6
Wählverkehr GSM ................................................................................ 39
1.4.2
1.4.2.1
1.4.2.2
Ethernet-Schnittstelle................................................................................. 39
Wählverkehr GPRS .............................................................................. 39
LAN Kommunikation ............................................................................. 40
1.5
Stromversorgung ............................................................................................ 41
1.6
Verdrahtung Prozessperipherie ...................................................................... 42
1.6.1
Einleitung .................................................................................................. 42
1.6.2
Peripheriestecker....................................................................................... 43
1.6.3
Verdrahtung analoger Messwerte .............................................................. 44
1.7
1.7.1
1.7.2
1.8
1.8.1
Schirmung und Schutzerdung ......................................................................... 45
Schirmung ................................................................................................. 45
Schutzerde und Masse .............................................................................. 45
Beschriftung ................................................................................................... 46
Regions- und Komponentennummer.......................................................... 46
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Inhaltsverzeichnis
1.8.2
Anlagen- und Ortsbezeichnung.................................................................. 47
1.8.3
Betriebsmittelkennzeichnung (BMK) .......................................................... 47
1.8.4
Klemmenbeschriftung ................................................................................ 48
1.8.5
Individuelle Klemmpunktbeschriftung ......................................................... 48
1.8.6
1.9
2
1.9.1
Einschalten................................................................................................ 50
1.9.2
Ausschalten............................................................................................... 50
Schnittstellen und Beschaltung ................................................................................. 51
2.1
2.1.1
PS-6630 .................................................................................................... 52
Frontplatte ............................................................................................ 52
2.1.1.2
Steckerbelegung und Anzeige .............................................................. 52
2.1.1.3
Blockschaltbild ..................................................................................... 53
2.1.1.4
Abmessungen ...................................................................................... 53
2.1.1.5
Steuerung der Ausgangsspannung 2 .................................................... 54
2.1.1.6
Kurzschlussschutz ................................................................................ 54
2.1.1.7
Unterbrechungsüberbrückung............................................................... 54
PS-6632 .................................................................................................... 55
2.1.2.1
Frontplatte ............................................................................................ 55
2.1.2.2
Steckerbelegung und Anzeige .............................................................. 55
2.1.2.3
Blockschaltbild ..................................................................................... 56
2.1.2.4
Abmessungen ...................................................................................... 56
2.1.2.5
Steuerung der Ausgangsspannung 2 .................................................... 57
2.1.2.6
Kurzschlussschutz ................................................................................ 57
2.1.2.7
Unterbrechungsüberbrückung............................................................... 57
2.2
2.2.1
Steuerkopfmodule .......................................................................................... 58
CP-6020 .................................................................................................... 58
2.2.1.1
Steckerbelegung und Anzeige .............................................................. 58
2.2.1.2
Blockschaltbild ..................................................................................... 59
2.2.1.3
Abmessungen ...................................................................................... 59
2.2.2
CP-6040 .................................................................................................... 60
2.2.2.1
Steckerbelegung und Anzeige .............................................................. 60
2.2.2.2
Blockschaltbild ..................................................................................... 61
2.2.2.3
Abmessungen ...................................................................................... 61
2.3
I/O-Module ..................................................................................................... 62
Projektierung vorbereiten ........................................................................................... 63
3.1
Projektierungswerkzeuge ............................................................................... 64
3.1.1
Unterschiede ............................................................................................. 64
3.1.2
Verriegelung .............................................................................................. 64
3.2
3.2.1
10
Stromversorgungsmodule............................................................................... 52
2.1.1.1
2.1.2
3
Klemmencodierung.................................................................................... 49
Ein- und Ausschalten des Systems................................................................. 50
Software für die Projektierung......................................................................... 65
SICAM TOOLBOX II .................................................................................. 65
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Inhaltsverzeichnis
3.2.1.1
3.2.2
Webbrowser .............................................................................................. 67
3.2.2.1
Voraussetzungen.................................................................................. 67
3.2.2.2
Programm WEBmic .............................................................................. 68
3.2.2.3
Programm FLASHmic ........................................................................... 68
3.3
Ladbare Firmwares......................................................................................... 69
3.4
SIM-Karte ....................................................................................................... 70
3.4.1
3.4.1.1
SIM-Kartenleser/-schreiber (optional)......................................................... 71
Einstellungen des Kartenschreib/-lesers ............................................... 71
3.5
Schnittstellen für die Projektierung .................................................................. 72
3.6
Projektierungs-PC mit dem Zielsystem verbinden ........................................... 73
3.6.1
SICAM TOOLBOX II .................................................................................. 73
3.6.1.1
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über serielle Schnittstelle .......................... 73
3.6.1.2
LAN/WAN-Verbindung über Terminal Server ........................................ 74
3.6.1.3
LAN/WAN-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle ................................ 74
3.6.2
Webbrowser .............................................................................................. 75
3.6.2.1
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über serielle Schnittstelle .......................... 75
3.6.2.2
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle ........................ 76
3.6.2.3
LAN/WAN-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle ................................ 76
3.7
3.7.1
Interaktion mit dem Projektierungs-Werkzeug ................................................. 77
SICAM TOOLBOX II .................................................................................. 77
3.7.1.1
Projektierungsablauf ............................................................................. 77
3.7.1.2
Aufbau der Bedienoberfläche................................................................ 78
3.7.2
Webbrowser .............................................................................................. 79
3.7.2.1
Projektierungsablauf ............................................................................. 79
3.7.2.2
Kommunikationsverbindung am Projektierungs-PC einrichten ............... 81
3.7.2.3
IP-Adressen einstellen .......................................................................... 81
3.7.2.3.1
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über serielle Schnittstelle...................... 82
3.7.2.3.2
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle ................... 83
3.7.2.3.3
LAN/WAN-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle ........................... 84
3.7.2.4
4
Voraussetzungen.................................................................................. 66
Aufbau der Bedienoberfläche................................................................ 87
3.7.2.4.1
Parametereingabe ........................................................................... 88
3.7.2.4.2
Hochlaufanforderung ....................................................................... 89
3.7.2.4.3
SICAM TOOLBOX II Verriegelung ................................................... 89
3.7.2.5
Besonderheiten bei Projektierung über SICAM TOOLBOX II ................. 90
3.7.2.6
Besonderheiten bei Projektierung über Webbrowser ............................. 90
Projektierung über SICAM TOOLBOX II ..................................................................... 93
4.1
4.1.1
Fernwirken ..................................................................................................... 94
Voreinstellungen........................................................................................ 96
4.1.1.1
Benutzer und Rechte ............................................................................ 96
4.1.1.2
Passwort .............................................................................................. 97
4.1.1.3
Sprache................................................................................................ 97
4.1.2
Einstieg in das Projekt ............................................................................... 97
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11
Inhaltsverzeichnis
4.1.2.1
Anmeldung ........................................................................................... 97
4.1.2.2
Abmeldung ........................................................................................... 97
4.1.2.3
Passwort ändern .................................................................................. 98
4.1.3
Anlagenkonfiguration ................................................................................. 98
4.1.4
Firmware einlagern .................................................................................... 98
4.1.5
Parametrierung der Fernwirkfunktionalität .................................................. 99
4.1.5.1
Bestückung ........................................................................................ 100
4.1.5.2
Systemtechnische Einstellungen ........................................................ 101
4.1.5.2.1
Kommunikation.............................................................................. 101
4.1.5.2.2
Peripherie ...................................................................................... 101
4.1.5.3
4.1.5.3.1
Ebenen .......................................................................................... 102
4.1.5.3.2
Typen ............................................................................................ 102
4.1.5.3.3
Abbilder ......................................................................................... 103
4.1.5.4
Parametrierung umsetzen........................................................................ 104
4.1.7
Import, Export und Sicherung von Projektierungsdaten ............................ 104
4.1.8
Dokumentation ........................................................................................ 105
4.1.8.1
Bestückung ........................................................................................ 105
4.1.8.2
Aufbautechnik .................................................................................... 105
4.1.8.3
Schnittstelle zu ELCAD....................................................................... 106
4.1.8.4
Fernwirkfunktion ................................................................................. 106
4.1.8.4.1
Systemtechnische Parameter ........................................................ 106
4.1.8.4.2
Verfahrenstechnische Parameter ................................................... 106
Inbetriebnahme und Test ......................................................................... 106
4.1.9.1
Projektierungsdaten laden .................................................................. 107
4.1.9.2
Parametervergleich ............................................................................ 108
4.2
4.2.1
Automatisierung ........................................................................................... 109
Erstellen eines Funktionsplans (FUP) ...................................................... 110
4.2.1.1
Einschränkungen bei der Erstellung eines Funktionsplans .................. 110
4.2.1.2
Externe Signale konfigurieren ............................................................. 111
4.2.1.3
Funktionsplan erstellen ....................................................................... 111
4.2.1.4
Programmcode generieren ................................................................. 112
4.2.2
Dokumentation ........................................................................................ 114
4.2.2.1
Querverweisliste ................................................................................. 114
4.2.2.2
Steuer- und Regelfunktion .................................................................. 114
4.2.3
Inbetriebnahme und Test ......................................................................... 115
4.2.3.1
Programmcode laden ......................................................................... 115
4.2.3.2
Testfunktionen.................................................................................... 116
4.2.3.2.1
Funktionsplan offline simulieren ..................................................... 116
4.2.3.2.2
Oszilloskop .................................................................................... 116
Projektierung über Webbrowser .............................................................................. 117
5.1
12
Dezentrales Archiv (DEAR) ................................................................ 104
4.1.6
4.1.9
5
Verfahrenstechnische Einstellungen ................................................... 102
Fernwirken ................................................................................................... 118
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Inhaltsverzeichnis
5.1.1
Voreinstellungen...................................................................................... 118
5.1.1.1
Benutzer und Rechte .......................................................................... 118
5.1.1.2
Passwort ............................................................................................ 119
5.1.2
Anmeldung und Abmeldung..................................................................... 119
5.1.3
Offline-Projektierung ................................................................................ 120
5.1.3.1
Neues Projekt erstellen....................................................................... 122
5.1.3.2
Bedienoberfläche offline starten.......................................................... 124
5.1.3.3
Bestückung der Hardware .................................................................. 124
5.1.3.4
Parameter sichern und laden .............................................................. 125
5.1.3.4.1
Parameter auf SIM-Karte schreiben ............................................... 125
5.1.3.4.2
Parameter von SIM-Karte lesen ..................................................... 125
5.1.3.5
Projekt öffnen ..................................................................................... 126
5.1.3.6
Projekt schließen ................................................................................ 126
5.1.3.7
Datenpunkte importieren und exportieren ........................................... 127
5.1.3.7.1
Datenpunkt Import ......................................................................... 127
5.1.3.7.2
Datenpunkt Export ......................................................................... 128
5.1.3.8
5.1.4
Projekt-Vervielfältigung ....................................................................... 129
Online-Projektierung ................................................................................ 132
5.1.4.1
Bedienoberfläche online starten.......................................................... 134
5.1.4.2
Automatische Bestückung der Hardware ............................................ 134
5.1.4.3
Parameter sichern und laden .............................................................. 135
5.1.4.3.1
Parameter sichern ......................................................................... 135
5.1.4.3.2
Parameter laden ............................................................................ 135
5.1.5
5.1.5.1
Projektierung offline oder online............................................................... 137
Systemeinstellung .............................................................................. 137
5.1.5.1.1
Stationsadresse und Anlagendaten ................................................ 138
5.1.5.1.2
IP-Konfiguration ............................................................................. 138
5.1.5.1.3
Passwort und Zugriffsrecht ............................................................ 139
5.1.5.1.4
Überwachung und Fehlerverhalten ................................................ 139
5.1.5.1.5
Rücksetzen aller Parameter ........................................................... 140
5.1.5.2
Zeiteinstellung .................................................................................... 141
5.1.5.3
Konfiguration der Kommunikationsschnittstelle ................................... 142
5.1.5.4
Einstellungen des Kommunikationsprotokolles.................................... 143
5.1.5.5
Konfiguration der Eingänge und Ausgänge ......................................... 144
5.1.5.6
Einstellungen der Eingänge und Ausgänge ......................................... 147
5.1.5.6.1
Meldungserfassung ....................................................................... 147
5.1.5.6.2
Zählimpulserfassung ...................................................................... 148
5.1.5.6.3
Strom-/Spannungserfassung.......................................................... 150
5.1.5.6.4
Temperaturerfassung..................................................................... 151
5.1.5.6.5
Frequenzerfassung ........................................................................ 152
5.1.5.6.6
Drehzahlerfassung......................................................................... 153
5.1.5.6.7
Befehlsausgabe ............................................................................. 156
5.1.5.6.8
Meldungsausgabe ......................................................................... 158
5.1.5.6.9
Strom-/Spannungsausgabe ........................................................... 159
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
13
Inhaltsverzeichnis
5.1.5.7
5.1.5.7.1
Allgemeines................................................................................... 160
5.1.5.7.2
Konfiguration des DEAR ................................................................ 160
5.1.5.7.3
Datenpunkte von Peripherieelementen archivieren ........................ 162
5.1.5.7.4
5.1.5.8
Datenpunkte von SPS archivieren.................................................. 163
Dokumentation ................................................................................... 164
5.1.5.8.1
Übersicht ....................................................................................... 164
5.1.5.8.2
Stromversorgungsmodul ................................................................ 164
5.1.5.8.3
Protokoll ........................................................................................ 165
5.1.5.8.4
I/O Module..................................................................................... 165
5.1.6
Inbetriebnahme und Test ......................................................................... 166
5.1.6.1
Hochlauf auslösen .............................................................................. 166
5.1.6.2
Hochlaufanforderung wegen Parameteränderung ............................... 166
5.1.6.3
Testfunktionen.................................................................................... 168
5.1.6.3.1
Anzeige des Zustands von Ein- und Ausgängen ............................ 168
5.1.6.3.2
Simulieren von Ausgängen ............................................................ 170
5.1.6.4
Ereignisliste anzeigen......................................................................... 171
5.1.6.4.1
Ereignisliste sichern ....................................................................... 172
5.1.6.4.2
Ereignisliste löschen ...................................................................... 172
5.1.6.5
Dezentrales Archiv (DEAR) lokal auslesen ......................................... 173
5.1.6.5.1
DEAR sichern ................................................................................ 174
5.1.6.5.2
DEAR löschen ............................................................................... 175
5.2
5.2.1
Automatisierung ........................................................................................... 176
Erstellen eines Anwenderprogramms als Anweisungsliste (AWL)............. 176
5.2.1.1
Aufbau einer Anweisungsliste ............................................................. 176
5.2.1.2
Schreibweise für Anweisungen ........................................................... 177
5.2.1.2.1
Allgemein ...................................................................................... 177
5.2.1.2.2
Adressierung von I/O-Variablen ..................................................... 178
5.2.1.2.3
Adressierung von Merkern ............................................................. 178
5.2.1.2.4
Aufruf von Funktionen.................................................................... 179
5.2.1.2.5
Aufruf von Funktionsbausteinen ..................................................... 180
5.2.1.3
Anweisungskommentare .................................................................... 180
5.2.1.4
Einstellungen im Anwenderprogramm................................................. 180
5.2.1.4.1
Einstellung der Zykluszeit .............................................................. 180
5.2.1.4.2
Spontane Programmausführung .................................................... 182
5.2.1.4.3
Datenflusssteuerung ...................................................................... 183
5.2.1.5
Systeminformationen im Anwenderprogramm ..................................... 184
5.2.1.6
Befehlsverarbeitung gemäß IEC 61131 .............................................. 184
5.2.1.7
Generieren von Zählwerten ................................................................ 185
5.2.1.8
Systemfehler lesen ............................................................................. 185
5.2.2
14
Dezentrales Archiv (DEAR) ................................................................ 160
Inbetriebnahme und Test ......................................................................... 186
5.2.2.1
Hochlauf auslösen (Warmstart)........................................................... 186
5.2.2.2
Hochlaufanforderung wegen Anwenderprogrammänderung (Kaltstart) 187
5.2.2.3
Konfiguration ...................................................................................... 188
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Inhaltsverzeichnis
5.2.2.3.1
SPS Programmausführung sperren und freigeben ......................... 189
5.2.2.3.2
SPS Code sichern und laden ......................................................... 189
5.2.2.3.3
SPS Code neu übersetzen............................................................. 190
5.2.2.3.4
SPS Code von SIM-Karte löschen ................................................. 191
5.2.2.4
6
Programmausführung stoppen und starten .................................... 192
5.2.2.4.2
Programmausführung an einer Befehlszeile stoppen...................... 192
5.2.2.4.3
Programmausführung variablenabhängig stoppen ......................... 192
5.2.2.4.4
Variable lesen und schreiben ......................................................... 193
Service ....................................................................................................................... 195
6.1
6.1.1
LED-Anzeigen am Steuerkopfmodul ............................................................. 196
LED-Anzeigen bei Hochlauf ..................................................................... 196
6.2
Überwachung der I/O Module ....................................................................... 197
6.3
Verhalten der Ausgänge bei Hochlauf und Kommunikationsausfall ............... 198
6.4
Diagnose ...................................................................................................... 199
6.4.1
SICAM TOOLBOX II ................................................................................ 200
6.4.1.1
Ax 1703 Fehlertelegramm................................................................... 200
6.4.1.2
Diagnose der Steuer- und Regelfunktion............................................. 201
6.4.2
Webbrowser ............................................................................................ 202
6.4.2.1
Übersicht ............................................................................................ 202
6.4.2.2
Systemdiagnose ................................................................................. 204
6.4.2.3
Systemstatus...................................................................................... 205
6.4.2.4
Diagnose der Uhrzeit .......................................................................... 207
6.4.2.4.1
6.4.2.4.2
6.4.2.5
6.5
Uhrzeitsynchronisation................................................................... 207
Lokales Setzen der Uhrzeit ............................................................ 208
Diagnose der Steuer- und Regelfunktion............................................. 209
Umgang bei Wartung der Hardware .............................................................. 211
6.5.1
Allgemeines zum Austausch von Modulen ............................................... 211
6.5.2
Austausch des Steuerkopfmodules .......................................................... 212
6.5.3
Austausch der SIM-Karte ......................................................................... 212
6.5.3.1
Gesamte SIM-Karte lesen und schreiben ............................................ 213
6.5.3.2
Inhalt der SIM-Karte löschen............................................................... 213
6.5.4
Austausch eines I/O-Modules .................................................................. 213
6.5.5
Entfernung eines I/O-Modules ................................................................. 213
6.5.6
Hinzufügen eines I/O-Modules ................................................................. 213
6.6
Firmware-Update.......................................................................................... 214
6.6.1
Mechanische Verbindung mit dem Zielsystem herstellen ......................... 214
6.6.2
Firmware laden........................................................................................ 215
6.6.2.1
7
Testfunktionen .................................................................................... 191
5.2.2.4.1
Fehler beim Laden der Firmware ........................................................ 217
Parametrieranleitung ................................................................................................ 219
7.1
Systemeinstellung ........................................................................................ 220
7.2
Zeiteinstellung .............................................................................................. 222
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
15
Inhaltsverzeichnis
7.2.1
7.3
7.3.1
7.3.1.1
Kommunikation ............................................................................................ 223
Protokollkonfiguration .............................................................................. 223
Übertragungseinrichtungen................................................................. 224
7.3.1.1.1
Gemeinschaftsverkehr (Ax, SK) und Stafettenbetrieb (SK) ............. 224
7.3.1.1.2
Wählverkehr (Ax) ........................................................................... 226
7.3.1.1.3
Ethernet LAN (Ax, nur CP-6040) .................................................... 228
7.3.1.1.4
Internet, GPRS (Ax, nur CP-6040) ................................................. 229
7.3.1.2
Telegrammeinstellungen (Ax) ............................................................. 230
7.3.1.3
Telegrammeinstellungen (SK)............................................................. 231
7.3.2
Protokolleinstellungen ............................................................................. 232
7.3.2.1
Gemeinschaftsverkehr (Ax) ................................................................ 232
7.3.2.2
Gemeinschaftsverkehr (SK) ................................................................ 233
7.3.2.3
Stafettenbetrieb (SK) .......................................................................... 233
7.3.2.4
Wählverkehr (Ax)................................................................................ 234
7.3.2.5
Ethernet LAN und Internet GPRS (Ax, nur CP-6040) .......................... 236
7.3.3
Einstellungen wenn keine Kommunikation ausgewählt ist ........................ 237
7.3.4
Behandlung bei Kommunikationsausfall................................................... 238
7.4
Bestückung .................................................................................................. 239
7.5
Prozessperipherie ........................................................................................ 240
7.5.1
Einzelmeldungserfassung ........................................................................ 242
7.5.1.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 242
7.5.1.2
Erfassung ........................................................................................... 242
7.5.1.3
Inversion ............................................................................................ 242
7.5.1.4
Telegrammweitergabe ........................................................................ 243
7.5.1.5
Informationsobjekte ............................................................................ 243
7.5.1.6
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 244
7.5.1.7
Einstellungen...................................................................................... 244
7.5.2
Doppelmeldungserfassung ...................................................................... 245
7.5.2.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 245
7.5.2.2
Erfassung ........................................................................................... 245
7.5.2.3
Inversion ............................................................................................ 245
7.5.2.4
Überwachung auf Differenz- und Störstellung ..................................... 245
7.5.2.5
Telegrammweitergabe ........................................................................ 246
7.5.2.6
Informationsobjekte ............................................................................ 247
7.5.2.7
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 247
7.5.2.8
7.5.3
16
Uhrzeitsynchronisierung .......................................................................... 222
Einstellungen...................................................................................... 248
Zählimpulserfassung ............................................................................... 249
7.5.3.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 249
7.5.3.2
Erfassung ........................................................................................... 249
7.5.3.3
Inversion ............................................................................................ 249
7.5.3.4
Impulszählung .................................................................................... 250
7.5.3.5
Zählerstandsbildung ........................................................................... 250
7.5.3.6
Zählwertbildung .................................................................................. 250
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Inhaltsverzeichnis
7.5.3.7
Zählerabfrage ..................................................................................... 251
7.5.3.8
Intervallsteuerung ............................................................................... 251
7.5.3.9
Zählwertübertragung........................................................................... 251
7.5.3.10
Telegrammweitergabe ........................................................................ 252
7.5.3.11
Spontaner Telegrammempfang .......................................................... 252
7.5.3.12
Informationsobjekte ............................................................................ 253
7.5.3.13
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 253
7.5.3.14
Einstellungen ...................................................................................... 254
7.5.4
Stromerfassung ....................................................................................... 255
7.5.4.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 255
7.5.4.2
Erfassung ........................................................................................... 255
7.5.4.3
Korrektur ............................................................................................ 256
7.5.4.4
Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle ......................... 257
7.5.4.4.1
Unipolare Messung ........................................................................ 258
7.5.4.4.2
Bipolare Messung .......................................................................... 260
7.5.4.4.3
Live Zero Messung ........................................................................ 262
7.5.4.5
Änderungsüberwachung ..................................................................... 263
7.5.4.6
Telegrammweitergabe ........................................................................ 264
7.5.4.7
Informationsobjekte ............................................................................ 265
7.5.4.8
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 265
7.5.4.9
7.5.5
Einstellungen ...................................................................................... 266
Spannungserfassung ............................................................................... 267
7.5.5.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 267
7.5.5.2
Erfassung ........................................................................................... 267
7.5.5.3
Korrektur ............................................................................................ 268
7.5.5.4
Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle ......................... 269
7.5.5.4.1
Unipolare Messung ........................................................................ 270
7.5.5.4.2
Bipolare Messung .......................................................................... 272
7.5.5.4.3
Live Zero Messung ........................................................................ 274
7.5.5.5
Änderungsüberwachung ..................................................................... 275
7.5.5.6
Telegrammweitergabe ........................................................................ 276
7.5.5.7
Informationsobjekte ............................................................................ 277
7.5.5.8
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 277
7.5.5.9
Einstellungen ...................................................................................... 278
7.5.6
Temperaturerfassung .............................................................................. 279
7.5.6.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 279
7.5.6.2
Erfassung ........................................................................................... 279
7.5.6.3
Glättung ............................................................................................. 280
7.5.6.4
Anpassung ......................................................................................... 280
7.5.6.5
Änderungsüberwachung ..................................................................... 280
7.5.6.6
Telegrammweitergabe ........................................................................ 281
7.5.6.7
Informationsobjekte ............................................................................ 282
7.5.6.8
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 282
7.5.6.9
Einstellungen ...................................................................................... 283
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
17
Inhaltsverzeichnis
7.5.6.10
Werte für die Linearisierungstabellen .................................................. 284
7.5.6.11
Berechnung zwischen 2 Stützwerten .................................................. 287
7.5.7
7.5.7.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 288
7.5.7.2
Erfassung ........................................................................................... 288
7.5.7.3
Korrektur ............................................................................................ 288
7.5.7.4
Frequenzverlauf ................................................................................. 289
7.5.7.5
Änderungsüberwachung ..................................................................... 289
7.5.7.6
Telegrammweitergabe ........................................................................ 290
7.5.7.7
Informationsobjekte ............................................................................ 290
7.5.7.8
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 291
7.5.7.9
Einstellungen...................................................................................... 291
7.5.8
Drehzahlerfassung .................................................................................. 292
7.5.8.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 292
7.5.8.2
Erfassung ........................................................................................... 293
7.5.8.3
Drehrichtungserkennung .................................................................... 293
7.5.8.4
Überwachung des Gradienten der Drehzahl ....................................... 293
7.5.8.5
Stillstandsüberwachung ...................................................................... 294
7.5.8.6
Schleichdrehzahlerkennung................................................................ 294
7.5.8.7
Drehzahlschwellwerte ......................................................................... 294
7.5.8.8
Änderungsüberwachung ..................................................................... 295
7.5.8.9
Störkontakt als Watchdog für die Drehzahlerfassung .......................... 295
7.5.8.10
Drehzahlausgabe ............................................................................... 295
7.5.8.11
Datenpunkte für die Software ............................................................. 296
7.5.8.12
Telegrammweitergabe ........................................................................ 297
7.5.8.13
Informationsobjekte ............................................................................ 297
7.5.8.14
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 298
7.5.8.15
Einstellungen...................................................................................... 298
7.5.9
7.5.9.1
Impulsbefehlsausgabe ............................................................................. 300
Ablauf der Befehlsausgabe ................................................................. 301
7.5.9.1.1
Befehlsausgabe (OC) .................................................................... 301
7.5.9.1.2
Befehlsausgabe mit internen Prüfungen (IC1) ................................ 302
7.5.9.1.3
Befehlsausgabe mit Widerstandsprüfung (RC1) ............................. 303
7.5.9.2
Freigabe/Sperre ................................................................................. 304
7.5.9.3
Befehlsausgabe einleiten.................................................................... 304
7.5.9.3.1
Formale Prüfung ............................................................................ 305
7.5.9.3.2
Direkter Befehl............................................................................... 305
7.5.9.3.3
Anwahl- und Ausführungsbefehl .................................................... 306
7.5.9.3.4
1-aus-n-Prüfung............................................................................. 307
7.5.9.3.5
Steuerort einstellen........................................................................ 307
7.5.9.4
18
Frequenzerfassung.................................................................................. 288
Impulsdauer überwachen ................................................................... 308
7.5.9.4.1
Befehlsausgabezeit ....................................................................... 308
7.5.9.4.2
Rückmeldungsüberwachung .......................................................... 308
7.5.9.4.3
Sonderfälle .................................................................................... 309
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Inhaltsverzeichnis
7.5.9.5
Steuerkreis vorbereiten (vom Systemelement abhängig)..................... 310
7.5.9.5.1
Ruheprüfung.................................................................................. 310
7.5.9.5.2
Selektive Aktivierungsprüfung ........................................................ 310
7.5.9.5.3
Widerstandsprüfung....................................................................... 310
7.5.9.5.4
Stromflussmessung ....................................................................... 311
7.5.9.5.5
Ansteuerung von Stellgliedern mit Selbstunterbrechung ................. 311
7.5.9.5.6
Erdschlussprüfung ......................................................................... 311
7.5.9.6
Fehlerbehandlung............................................................................... 313
7.5.9.6.1
Abbruch ......................................................................................... 313
7.5.9.6.2
Abbruch mit Diagnose.................................................................... 313
7.5.9.6.3
Abbruch mit Sperre........................................................................ 313
7.5.9.7
Periodische Steuerkreisprüfung .......................................................... 314
7.5.9.8
Ausgabe ............................................................................................. 314
7.5.9.8.1
Beschaltungsvarianten................................................................... 314
7.5.9.9
Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang .............................. 316
7.5.9.10
Informationsobjekte ............................................................................ 317
7.5.9.11
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 318
7.5.9.12
Einstellungen ...................................................................................... 319
7.5.10
Meldungsausgabe ................................................................................... 320
7.5.10.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 320
7.5.10.2
Ausgabe ............................................................................................. 320
7.5.10.2.1
Verhalten des Ausgangs bei Ausfall ............................................... 321
7.5.10.3
Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang .............................. 322
7.5.10.4
Informationsobjekte ............................................................................ 322
7.5.10.5
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 323
7.5.10.6
Einstellungen ...................................................................................... 323
7.5.11
Stromausgabe ......................................................................................... 324
7.5.11.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 324
7.5.11.2
Sollwertausgabe einleiten ................................................................... 324
7.5.11.2.1
Formale Prüfung ............................................................................ 325
7.5.11.2.2
Direkter Befehl ............................................................................... 325
7.5.11.2.3
Anwahl- und Ausführungsbefehl .................................................... 325
7.5.11.3
7.5.11.3.1
7.5.11.4
7.5.11.4.1
Technologische Anpassung ................................................................ 327
Kennlinie ....................................................................................... 327
Ausgabe ............................................................................................. 328
Verhalten des Ausgangs bei Ausfall ............................................... 328
7.5.11.5
Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang .............................. 329
7.5.11.6
Informationsobjekte ............................................................................ 330
7.5.11.7
Konfiguation der Kontakte................................................................... 330
7.5.11.8
Einstellungen ...................................................................................... 331
7.5.12
Spannungsausgabe ................................................................................. 332
7.5.12.1
Freigabe/Sperre ................................................................................. 332
7.5.12.2
Sollwertausgabe einleiten ................................................................... 332
7.5.12.2.1
Formale Prüfung ............................................................................ 333
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
19
Inhaltsverzeichnis
7.5.12.2.2
Direkter Befehl............................................................................... 333
7.5.12.2.3
Anwahl- und Ausführungsbefehl .................................................... 333
7.5.12.3
Technologische Anpassung ................................................................ 335
7.5.12.3.1
7.5.12.4
Ausgabe ............................................................................................. 336
7.5.12.4.1
Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang.............................. 337
7.5.12.6
Informationsobjekte ............................................................................ 338
7.5.12.7
Konfiguration der Kontakte ................................................................. 338
7.5.12.8
Einstellungen...................................................................................... 339
7.6.1
Funktionsweise........................................................................................ 340
Erfassung von Ereignissen ................................................................. 340
7.6.1.2
Adressierung der Datenpunkte ........................................................... 341
7.6.1.3
Archivierung vor dem Zeitsetzen......................................................... 341
7.6.1.4
Behandlung des Tageswechsels ........................................................ 341
7.6.1.5
Unterstützte Typkennungen ................................................................ 342
7.6.1.6
Erzeugung von Archivdateien ............................................................. 342
7.6.2.1
7.6.2.2
7.6.3
Dateitransfer gemäß IEC 60870-5 ........................................................... 343
Festlegungen für die Abfrage von Dateien .......................................... 344
Parametriervorschriften für Gegenstellen ............................................ 345
Parametrierung........................................................................................ 346
7.6.3.1
Konfiguration ...................................................................................... 346
7.6.3.2
Datenpunkte der Peripherieelemente zuordnen .................................. 347
7.6.3.3
Datenpunkte der SPS zuordnen ......................................................... 347
7.7
Automatisierung ........................................................................................... 348
7.7.1
Einstellungen........................................................................................... 348
7.7.2
Technische Rahmenbedingungen............................................................ 348
Variablen in der AWL ................................................................................................ 349
A.1
Systemvariablen........................................................................................... 350
A.1.1
Verarbeitung............................................................................................ 350
A.1.2
Datenfluss ............................................................................................... 350
A.1.3
A.2
Systemfehler ........................................................................................... 350
Datenpunkte vom Peripherieelement ............................................................ 351
Beispiele für Anwenderprogramme ......................................................................... 353
B.1
20
Dezentrales Archiv ....................................................................................... 340
7.6.1.1
7.6.2
B
Verhalten des Ausgangs bei Ausfall ............................................... 336
7.5.12.5
7.6
A
Kennlinie ....................................................................................... 335
Eingang auf Melde- und Befehlsausgang transferieren ................................. 354
B.2
Zwei Eingänge mit UND verknüpfen ............................................................. 355
B.3
Lineare Anpassung mit Werteauswahl .......................................................... 356
B.4
Betriebsstundenzähler .................................................................................. 357
B.5
Flatterunterdrückung .................................................................................... 359
B.6
Sollwert-Stellbefehl....................................................................................... 361
B.7
Befehl mit ACTCON/ACTTERM bilden über Eingang .................................... 362
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Inhaltsverzeichnis
B.8
C
Fehlerbehandlung ..................................................................................................... 369
C.1
Fehlermeldungen..................................................................................... 370
C.1.2
Weiterführende Fehlerinformationen ........................................................ 377
Bedienfehler ................................................................................................. 378
Abgleich von Widerstandsthermometern ................................................................ 381
D.1
E
Systemfehler in der Diagnose ....................................................................... 370
C.1.1
C.2
D
Drehzahlvergleich......................................................................................... 367
Abgleichvorgang........................................................................................... 382
Wählverbindung über PPP einrichten ...................................................................... 383
E.1
Einstellungen unter Windows ........................................................................ 384
E.2
Einstellungen in Microsoft Windows 8 ........................................................... 385
E.2.1
Modeminstallation.................................................................................... 385
E.2.2
Konfiguration der Netzwerkverbindung .................................................... 388
E.3
Einstellungen in Microsoft Windows 7 ........................................................... 396
E.3.1
Modeminstallation.................................................................................... 396
E.3.2
Konfiguration der Netzwerkverbindung .................................................... 398
E.4
Einstellungen in Microsoft Windows Vista ..................................................... 406
E.4.1
Modeminstallation.................................................................................... 406
E.4.2
Konfiguration der Netzwerkverbindung .................................................... 408
E.5
Einstellungen in Microsoft Windows XP Professional .................................... 416
E.5.1
Modeminstallation.................................................................................... 416
E.5.2
Konfiguration der Netzwerkverbindung .................................................... 418
E.6
E.6.1
E.6.2
E.7
Einstellungen in Microsoft Windows 2000 Professional ................................. 425
Modeminstallation.................................................................................... 425
Konfiguration der Netzwerk- und DFÜ Verbindungen ............................... 428
Einstellungen in Microsoft Windows NT 4.0 .................................................. 433
E.7.1
Modeminstallation.................................................................................... 433
E.7.2
Netzwerkkonfiguration ............................................................................. 436
E.8
Einstellungen wiederherstellen für die Internet-Verwendung ......................... 447
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21
Inhaltsverzeichnis
22
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1
Installation
Inhalt
1.1
Mechanischer Aufbau ..................................................................................... 24
1.2
Aufbau und Elemente eines Moduls................................................................ 25
1.3
Montage ......................................................................................................... 27
1.4
Aufbau externer Kommunikationsverbindungen .............................................. 32
1.5
Stromversorgung ............................................................................................ 41
1.6
Verdrahtung Prozessperipherie ...................................................................... 42
1.7
Schirmung und Schutzerdung ......................................................................... 45
1.8
Beschriftung ................................................................................................... 46
1.9
Ein- und Ausschalten des Systems ................................................................. 50
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23
Installation
1.1
Mechanischer Aufbau
Das System SICAM MIC besteht aus Modulen, die auf einer TS35 Schiene (Hutschiene) befestigt werden. Die Reihenfolge von links nach rechts oder von oben nach unten ist wie folgt
vorgegeben:
1 Stromversorgungsmodul, optional 2 für Redundanz
1 Steuerkopfmodul
optional bis zu 8 I/O-Module
Standard-Anordnung
max. 8 I/O-Module
TS35 Schiene
Steuerkopfmodul
Stromversorgungsmodul
Die genauen Informationen zur Montage finden Sie im Abschnitt 1.3, Montage.
24
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Installation
1.2
Aufbau und Elemente eines Moduls
1.2.1
Peripheriestecker
Auf den Modulen befinden sich, abhängig vom Typ, bis zu 4 Stück 10-polige Stiftleisten mit
abziehbaren Schraubklemmen (optional können auch Federzug –oder Crimpklemmen eingesetzt werden).
Bei der Schraubklemme besteht als Option die Möglichkeit einer mechanischen Klemmencodierung (siehe Kapitel 1.8.6, Klemmencodierung).
1.2.2
Kommunikationsschnittstellen
Diese stehen nur auf den Steuerkopfmodulen zur Verfügung. Je nach verwendetem Typ
(CP-6020, CP-6040) bieten diese verschiedene Stecker für die Kommunikation.
Stecker
verwendet für
DSUB-9
V.28 serielle Schnittstelle; Fernkommunikation mit Gemeinschaftsverkehr oder Wählverkehr nach IEC 60870-5-101
RJ45
10Base-T; Netzwerkschnittstelle nach IEC 60870-5-104 vom Typ
TCP/IP
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25
Installation
1.2.3
Anschaltbilder
Diese befinden sich auf der Unterseite der Module. Sie zeigen Beispiele für die externe Beschaltung der Module.
1.2.4
Arretierungsbügel
Mittels dieser zwei Metallbügel werden die Module auf der TS35-Schiene arretiert und auch
wieder abgenommen.
1.2.5
Anzeigeelemente / Frontplatte
Die Anzahl und Bedeutung der Anzeigen auf der Frontplatte sind bis auf die RY-LED auf allen
Modulen unterschiedlich. Während die RY-LED stets die Funktionsbereitschaft des Moduls
anzeigt, ist die Bedeutung der anderen Anzeigen der jeweiligen Beschreibung zu entnehmen
(siehe Kapitel 6, Service).
1.2.6
26
Abmessungen
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Installation
1.3
Montage
1.3.1
Einbauort
Die Module sind für den Einbau in einem Schrank, Gestell oder an der Wand vorgesehen. Der
zulässige Temperaturbereich für den Betrieb der Module liegt bei –25°C bis +70°C.
Weitere Details finden Sie in der SICAM MIC Systembeschreibung, Kapitel " Umgebungsbedingungen".
1.3.1.1
Einbaulage
SICAM MIC Systeme dürfen ausschließlich waagrecht oder senkrecht montiert werden. Der
senkrechte Einbau ist zu bevorzugen da dieser einen wesentlich platzsparenderen und effizienteren Aufbau bietet. Auch die Kabelführung von externen Kabeln wird dadurch bedeutend
erleichtert.
horizontale Einbaulage
senkrechte Einbaulage
Nicht zulässig sind Montagen an der Decke (Eigengewicht) und am Boden (Staubbelastung).
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27
Installation
1.3.1.2
Platzbedarf
Der Platzbedarf eines komplett bestückten SICAM MIC (Stromversorgung, Steuerkopf, bis zu
8 I/O Module) beträgt in der Länge 630 mm (ohne Endhalter und Klemmleistenmarker für die
Anlagenkennzeichnung).
Der Platzbedarf für die Breite hängt von mehreren Faktoren ab. Neben der Modulgröße selbst
(130 mm), ist die Größe der verwendeten Kabelkanäle und deren Mindestabstand zu den Modulen zu beachten. Dieser Abstand beträgt 20 mm, wenn keine Adernbeschriftung erfolgt und
30 mm, wenn die Adern mit Beschriftungstüllen versehen werden.
630mm (System mit 8 I/O Modulen)
63mm
20 mm
oder
30 mm
1.3.2
Montage der TS35-Schiene (Hutschiene)
Zur Montage der Module wird eine TS35-Schiene
verwendet. Diese muss der Europanorm EN 50 022
entsprechen.
Die Lage und Position, in der die TS35-Schiene zu
montieren ist, muss vor Ort ermittelt werden. Die im
Abschnitt 1.3.1.2, Platzbedarf gemachten Angaben
sind zu berücksichtigen.
Vorsicht
Mittels der Verbindung TS35 Schiene – Schrank/Gestellrahmen muss eine zuverlässige Masseverbindung
gewährleistet werden.
28
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Installation
1.3.3
Montage des Kabelkanals
Für die Verkabelung sind beidseitig der Module Kabelkanäle vorzusehen (80x60 mm bei
Standardaufbau) . Der Mindestabstand vom Klemmenmodul zum Kabelkanal beträgt bei einer
Verdrahtung ohne Adernbeschriftung 20 mm. Werden die Adern mit Beschriftungstüllen versehen beträgt der Mindestabstand 30 mm (siehe Kapitel 1.3.1.2, Platzbedarf).
1.3.4
Ein- und Ausbau von Modulen
1.3.4.1
Handhabung
Die Module können von Hand, ohne jedes Werkzeug, auf der TS35-Schiene montiert und
auch wieder entfernt werden.
Dazu werden die Arretierungsbügel an der Moduloberseite zusammengedrückt , das Modul
mittels der Führungen an den Gehäuseecken mit dem danebenliegendem Modul gekoppelt
und auf die TS35-Schiene aufgesetzt .
Zum Demontieren werden die Arretierungsbügel wieder zusammengedrückt und das Modul
bei gedrückten Bügeln abgenommen.
Warnung
Das Stecken und Ziehen von Modulen ist nur im spannungslosen Zustand erlaubt. Dieser Zustand wird
erreicht indem die Spannungsversorgung zum Stromversorgungsmodul und zur Peripherie unterbrochen
wird.
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29
Installation
1.3.4.2
Kopplung
Module, die aneinander grenzen, werden mittels der Führungen an den Gehäuseecken mechanisch miteinander verbunden.
Vorsicht
Die Gehäuseform älterer TM-Module bietet noch keinen ausreichenden Schutz gegen einen verdrehten
Einbau. Achten Sie daher auf die korrekte Ausrichtung wenn Sie solche Module montieren.
Korrekt ist, wenn bei senkrechter Einbaulage des Systems, der SIEMENS-Schriftzug auf der
Frontplatte von links nach rechts gelesen werden kann. Bei waagrechter Einbaulage des Systems, muss der SIEMENS-Schriftzug auf der Frontplatte von unten nach oben gelesen werden können.
1.3.4.3
Reihenfolge
Die ersten beiden Module sind stets das Stromversorgungsmodul und das Steuerkopfmodul.
Danach werden die I/O Module montiert.
Vorsicht
Beim letzten Modul ist zum Schutz des Busses ein Busabschluss aufzuschnappen. Dieser Busabschluss
ist standardmäßig beim Stromversorgungsmodul beigepackt.
Zusätzlich ist bei senkrechter Montage noch ein Endhalter zu montieren. Dadurch verhindert man, dass
sich die Module auf Grund ihres Eigengewichts verschieben.
30
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Installation
Bezeichnung
Sachnummer / MLFB
Endhalter Clipfix 35
PHO+3022218
Busabschluss
TC6-050
6MF13130GA500AA1
Hinweis
Beachten Sie bitte die Regeln in der SICAM MIC Systembeschreibung, Kapitel „Systemübersicht“, Abschnitt „Architektur“ | „I/O-Module“ | „Bestückungshinweise“.
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31
Installation
1.4
Aufbau externer Kommunikationsverbindungen
Abhängig vom eingesetzten Steuerkopfmodul stehen unterschiedliche Kommunikationsschnittstellen (Seriell V.28, Ethernet TCP/IP) zu externen Datenübertragungseinrichtungen zur
Verfügung.
Dieser Abschnitt zeigt wie die verschiedenen Kommunikationsarten mittels Datenübertragungseinrichtungen realisiert werden können.
Je nach Kommunikationsart werden verschiedene Verbindungskabel für den Anschluss einer
Datenübertragungseinrichtung am Steuerkopfmodul benötigt.
Hinweis
Kommunikationskabel sind nach Möglichkeit getrennt von Versorgungs- und Peripheriekabeln zu verlegen.
32
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Installation
1.4.1
Serielle Schnittstelle
1.4.1.1
Gemeinschaftsverkehr mit Standleitungs- und WT Kanalmodem
CE-070x
TC6-210
V.24/V.28 (X1)
Hinweis
Berücksichtigen sie bei dieser Konfiguration (Stromversorgung von CE-070x über CP-60xx) den Leistungsverbrauch des Modems.
Bestellinformation für Übertragungseinrichtung und Kabel siehe SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang “Bestellinformation“, Abschnitt “Zubehör“.
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33
Installation
1.4.1.2
Gemeinschaftsverkehr über Lichtwellenleiter und Sternkopplung
PS-663x
CM-0822
Lichtwellenleiter
max. 1.5 km
CM-0827
Modular Kupplung
RJ45 - 9pol. D-SUB
Bestellinformation für Übertragungseinrichtung und Kabel siehe SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang “Bestellinformation“, Abschnitt “Zubehör“.
1.4.1.3
Wählverkehr analog mit Eurocom 24
Das analog Modem Eurocom 24 wird direkt auf das Steuerkopfmodul gesteckt.
Bestellinformation für Übertragungseinrichtung und Kabel siehe SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang “Bestellinformation“, Abschnitt “Zubehör“.
34
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Installation
Umbauanleitung für den Einsatz von Eurocom 24 in SICAM MIC
Um einen sicheren Halt des Modems auf dem Steuerkopfmodul zu gewährleisten werden die
9-poligen DSUB Schnittstellen beider Geräte mit einer Steckerverriegelung (TC6-212) versehen. Gehen Sie wie folgt vor:
Entfernen Sie auf Modem und Steuerkopfmodul die Gewindebolzen links und rechts des
9-poligen DSUB Steckers
Montieren Sie den Gleitverschlussrahmen mit den Befestigungsschrauben auf dem Modem
Montieren Sie die Gegenschrauben für die Gleitverriegelung auf dem Steuerkopfmodul
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35
Installation
Montage von Eurocom 24 am Steuerkopfmodul
Um die Montage zu erleichtern wird empfohlen das Steuerkopfmodul zuvor von der TS35
Schiene zu nehmen. Gleiches gilt auch für die Demontage.
Öffnen Sie den Gleitverschlussrahmen
Stecken Sie das Modem auf das Steuerkopfmodul
Schließen Sie die Gleitverriegelung
36
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Installation
1.4.1.4
Wählverkehr analog mit Westermo TD-36 und externer Speisung
Westermo TD-36
max. 25 m
4
WESTERMO TD-36
PSTN
Stromversorgung
POWER
20 - 264VAC / 14 - 300VDC (TD-36 AV)
10 - 30VAC / 10 - 60VDC (TD-36 LV)
Bestellinformation für Übertragungseinrichtung und Kabel siehe SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang “Bestellinformation“, Abschnitt “Zubehör“.
Kabelbeschaltung CP-60xx – Westermo TD-36
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37
Installation
1.4.1.5
Wählverkehr ISDN mit Westermo IDW-90 und externer Speisung
Westermo IDW-90
max. 25 m
RS-232
WESTERMO IDW-90
Stromversorgung
ISDN
4
12 - 48VAC / 12 - 34VAC (IDW-90 LV)
Bestellinformation für Übertragungseinrichtung und Kabel siehe SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang “Bestellinformation“, Abschnitt “Zubehör“.
Kabelbeschaltung CP-60xx –Westermo IDW-90
38
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Installation
1.4.1.6
Wählverkehr GSM
GSM Modem
TC6-211
Bestellinformation für Übertragungseinrichtung und Kabel siehe SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang “Bestellinformation“, Abschnitt “Zubehör“.
1.4.2
Ethernet-Schnittstelle
1.4.2.1
Wählverkehr GPRS
GPRS Modem
Patchkabel
CP-6040
Bestellinformation für Übertragungseinrichtung und Kabel siehe SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang “Bestellinformation“, Abschnitt “Zubehör“.
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39
Installation
1.4.2.2
LAN Kommunikation
Ethernet
TCP/IP 60870-5-104
Switch
Patchkabel
CP-6040
Bestellinformation für Übertragungseinrichtung und Kabel siehe SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang “Bestellinformation“, Abschnitt “Zubehör“.
Details für Verbindungen über 10 m entnehmen Sie dem Handbuch SICAM RTUs Plattformen
Konfiguration Automatisierungseinheiten und Automatisierungsnetze, Anhang A; Abschnitt
"Elektrische Verbindung", "Kabellänge größer 10 m".
40
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Installation
1.5
Stromversorgung
Die Anspeisung der Stromversorgungsmodule (PS-663x) kann mit Einzeladern vom Typ
H07V-K (1,5-2,5) oder einem Kabel vom Typ LA-YY-0(2x1,5-2,5) bzw. H05VV-F3G(1,5-2,5)
erfolgen.
Zur Absicherung wird ein Leitungsschutzschalter 2-pol. 2A Kennlinie C (Standardtyp: Merlin
Gerin C60H 6kA) empfohlen.
Vorschaltnetzgeräte / Standardtypen siehe SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang A, Abschnitt „Zubehör“.
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41
Installation
1.6
Verdrahtung Prozessperipherie
1.6.1
Einleitung
Schrankinterne Verdrahtungen werden vorzugsweise mit kunstoffisolierten Leitungen nach
DIN VDE 298 T4 2/89 ausgeführt. Typen: H05V-K (0,5-1mm²), H07V-K (1,5-2,5).
Die Verwendung von Adernhülsen wird empfohlen.
Der Aufbau der Peripheriestecker ist für eine direkte Peripherieverdrahtung ausgelegt. Das
bedeutet, dass die Verdrahtung ohne Einsatz von Rangierigel oder sonstigen zusätzlichen
Schraubklemmen vorgenommen werden kann.
Für die Verdrahtung sind beidseitig der Module Kabelkanäle vorzusehen (siehe Kapitel
1.3.1.2, Platzbedarf).
Warnung
Die in diesem Abschnitt beschriebenen Tätigkeiten setzen voraus, dass die Masseverbindung zwischen
SICAM MIC und Schrank oder Gestell ordnungsgerecht ausgeführt wurde und diese geerdet sind.
Warnung
Bei Modulen die mit Spannungen > 60 V arbeiten (z.B.: DO-6212, DI-6101) ist darauf zu achten, dass an
den Peripheriesteckern ausschließlich im spannungslosem Zustand hantiert werden darf.
Der Grund liegt darin, dass beim Ziehen des oberen Peripheriesteckers unter Spannung die externe
Spannung durch den noch gesteckten unteren Peripheriestecker zugeführt werden kann. Die nun frei zugängigen Pins des oberen Peripheriesteckers würden nun die externe Spannung führen.
42
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Installation
1.6.2
Peripheriestecker
Klemmentyp
Bezeichnung
Adernabgang
Querschnitt
Schraubklemme
im Lieferumfang
seitlich
bis 2,5 mm²
bis 1,5 mm²
Federzugklemme
Phönix
FKC 2,5/10-ST-5,08
Crimpklemme
Crimpcontakt
Phönix
MSTBC 2,5/10-STZFD-5,08
MSTBC-MT 1,5-2,5
oben
bis 2,5 mm²
bis 1,5 mm²
oben
1)
1)
1,5 mm² bis 2,5 mm²
1,5 mm²
2)
1,0 mm²
3)
1)
bei Verwendung einer Drahtbrücke mit 0,75 mm² oder eines Brückenkammes (siehe folgendes
Bild)
2)
Drahtbrücke mit 0,75 mm²
3)
Drahtbrücke mit 1,00 mm²
Externe Verdrahtung in 3-Leiter Technik
Bezeichnung
Sachnummer / MLFB
Beschriftete Schraubklemme (1-10);
ohne Codierung
Beschriftete Schraubklemme (11-20);
ohne Codierung
Beschriftete Schraubklemme (21-30);
ohne Codierung
Beschriftete Schraubklemme (31-40);
ohne Codierung
Abziehhilfe für Klemmen
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TC6-200
6MF13130GC000AA0
43
Installation
1.6.3
Verdrahtung analoger Messwerte
Bei Verdrahtung von Messwerten mit Einzeladern, müssen die Adern verdrillt werden.
44
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Installation
1.7
Schirmung und Schutzerdung
1.7.1
Schirmung
Grundsätzlich sind die TM-Module so ausgelegt, dass keine geschirmten Kabel notwendig
sind.
Standardmäßig werden geschirmte Kabel direkt nach dem Schrank/Gestelleintritt zugentlastet
und danach auf einer dafür montierten Schirmschiene großflächig gemasst. Die Klemmmodule selbst bieten keine Möglichkeit für die Schirmabfangung.
1.7.2
Schutzerde und Masse
Beim Einbau eines SICAM MIC ist darauf zu achten, dass der verwendete Schrank oder das
verwendete Gestell eine ordnungsgemäße Verbindung mit der Schutzerde aufweist. Das
heißt, dass alle elektrisch leitenden Teile großflächig und möglichst kurz mit dem Schrankholm verbunden sein müssen. Der Schrankholm seinerseits muss mit dem bestehenden Erdungssystem verbunden sein.
Sind diese Voraussetzungen gegeben, erfolgt die Verbindung des Gerätes mit Masse über die
Verbindung der TS35-Schiene mit dem Schrankholm. Eine zuverlässige Verbindung wird
durch Verwendung von Schrauben mit Kontaktscheiben erreicht.
Hinweis
Die TS35-Schiene eines komplett bestückten System (PS+CP+8 I/O Module) muss mindestens 4x auf
metallischen Untergrund verschraubt werden. Dieser Untergrund sollte mindestens 40 cm breit sein. Die
Verwendung einer Montageplatte wird empfohlen.
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45
Installation
1.8
Beschriftung
Dieser Abschnitt zeigt wie ein SICAM MIC System gemäß Standard zu beschriften ist. Folgende Beschriftungen sind vorgesehen:
Regions- -und Komponentennummer
Anlagen- und Ortsbezeichnung
Betriebsmittelkennzeichnung (BMK)
Klemmenbeschriftung
Individuelle Klemmpunktbeschriftung
1.8.1
Regions- und Komponentennummer
Für das Beschriftungschild mit der Regions- und Komponentennummer ist vor dem Stromversorgungsmodul ein Endhalter mit Klemmleistenmarker zu montieren.
R#255/K#255
Endhalter
Klemmleistenmarker
46
Bezeichnung
Sachnummer
CLIPFIX 35-5
Schnellmontage-Endhalter für
TS-Schiene
PHO+3022276
Klemmleisten-Kennzeichnungsträger
KLM3
PHO+0811969
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Installation
1.8.2
Anlagen- und Ortsbezeichnung
Standardmäßig erfolgt die Anlagen- und Ortsbezeichnung auf dem Schrank in dem das System eingebaut wird.
Bei Bedarf kann die Anlagen- und Ortsbezeichnung aber auch auf einem weiteren Endhalter
mit Klemmleistenmarker erfolgen. Diese wird vor der Regions- und Komponentennummer
montiert.
R#255/K#255
Anlage/Ort
Endhalter
Klemmleistenmarker
1.8.3
Betriebsmittelkennzeichnung (BMK)
Für die Beschriftung der Module mit der Betriebsmittelkennzeichnung (BMK) ist auf jedem
Modul ein Phönix Beschriftungsschild Typ: ZB8/27 vorgesehen.
-A100
-A101 -A101.0 -A101.1 -A101.2
Standardbeschriftung:
BMK
HW-Bezeichnung
Verwendung
-Ax00
PS-663x
Stromversorgung
-Ax01
CP-6020/CP-6040
Steuerkopfmodul
-Ax01.0
Peripherie
-Ax01.1
Peripherie
-Ax01.2
Peripherie
-Ax01.3
Peripherie
-Ax01.4
Peripherie
-Ax01.5
Peripherie
-Ax01.6
Peripherie
-Ax01.7
Peripherie
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47
Installation
1.8.4
Bezeichnung
Sachnummer
Zackband ZB8/27 10 Stk
PHO+0807216
Klemmenbeschriftung
Die einzelnen Klemmen sind bereits ab Lager beschriftet. Die Nummerierung erfolgt durchgehend von 1 – 20 (auf Stromversorgungsmodul und Steuerkopfmodul) oder von 1 - 40 (auf allen I/O Modulen).
1.8.5
Individuelle Klemmpunktbeschriftung
Diese Art der Beschriftung kann optional, zusätzlich zur Klemmenbeschriftung, erfolgen.
Dabei wird ein Klebeschild individuell beschriftet, und danach auf die schräge Fläche des Gehäusedeckels geklebt.
48
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Installation
1.8.6
Bezeichnung
Sachnummer
Etiketten BMKL 50x12 ws für Thermodruck.
DIN A4 Bogen mit 63 weißen Klebeschildern
PHO+5032387
Klemmencodierung
Um zu verhindern, dass Klemmleisten der unteren Ebene eines Moduls (Klemmenbeschriftung: 1-10 und 31-40) mit jenen der oberen Ebene des gleichen Moduls (Klemmenbeschriftung: 11-20 und 21-30) vertauscht werden, sind Klemmen und Stiftleisten mit einer mechanischen Codierung versehen.
Eine Codierung, die verhindert, dass Klemmleisten eines Modules mit jenen eines anderen
Modules vertauscht werden, kann mittels dieser Art der Codierung verwirklicht werden, wird
aber werksseitig nicht ausgeführt.
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Bezeichnung
Sachnummer / MLFB
PHOENIX CR-MSTB/ Codierreiter 6
Stk.
PHO+1734401
Codierprofil für Klemmleiste
TC6-055
6MF13130GA550AA0
49
Installation
1.9
Ein- und Ausschalten des Systems
1.9.1
Einschalten
Vor dem Einschalten des Systems müssen alle Bestandteile an eine Spannungsversorgung
angeschlossen sein. Einschalten erfolgt durch Zuschalten der Spannung, häufig zum Beispiel
durch Einschalten eines Leitungsschutzschalters. Das System läuft selbsttätig hoch (Hochlauf
nach Power up).
Das gesamte System wird betriebsbereit (ohne Fehleranzeige), sobald alle vorhandenen Bestandteile mit Spannung versorgt sind und alle Systemelemente den Hochlauf abgeschlossen
haben (siehe Abschnitt 6.1.1, LED-Anzeigen bei Hochlauf). Dies gilt auch sinngemäß, wenn
nur Teile des Systems ausgeschaltet und wieder eingeschaltet werden.
1.9.2
Ausschalten
Das Ausschalten des Systems erfolgt durch Abschalten der Spannung an allen Bestandteilen.
Wird die Spannung nur am Steuerkopfmodul abgeschaltet, sind die untergeordneten Bestandteile nicht betriebsbereit.
Vorsicht
Das Ausschalten des Steuerkopfelementes während Schreibvorgängen auf die SIM-Karte (Firmware laden, Parameter laden) ist unbedingt zu vermeiden, da dadurch die Daten auf der SIM-Karte zerstört werden können.
50
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2
Schnittstellen und Beschaltung
Inhalt
2.1
Stromversorgungsmodule ............................................................................... 52
2.2
Steuerkopfmodule .......................................................................................... 58
2.3
I/O-Module ..................................................................................................... 62
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
51
Schnittstellen und Beschaltung
2.1
Stromversorgungsmodule
2.1.1
PS-6630
2.1.1.1
Frontplatte
Auf der Frontplatte befindet sich eine Schraubklemme zum Anschluss der Spannungsversorgung, sowie eine Leuchtanzeige.
P
S
6
6
3
0
2.1.1.2
Steckerbelegung und Anzeige
Erklärung
52
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Schnittstellen und Beschaltung
2.1.1.3
Blockschaltbild
Umschaltung 5 V / 10 V mittels TM-Bus-Telegramm zum Stromversorgungsmodul.
2.1.1.4
Abmessungen
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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53
Schnittstellen und Beschaltung
2.1.1.5
Steuerung der Ausgangsspannung 2
Die Ausgangsspannung 2 wird zur Modemspeisung verwendet. Hierfür stehen 5,2 VDC oder
10 VDC zur Verfügung. Die Umschaltung zwischen diesen Spannungswerten am PS-6630
Modul wird durch das Steuerkopfelement gesteuert – abhängig von dem in der Paramtrierung
ausgewählten Modemtyp. Aus Sicherheitsgründen wird als voreingestellter Wert immer
+5.2 VDC bei Ausgangsspannung 2 aufgeschaltet.
Welche Übertragungseinrichtungen welche Spannung benötigen ist im Abschnitt 7.3.1.1,
Übertragungseinrichtungen ersichtlich.
2.1.1.6
Kurzschlussschutz
Über den Regler auf der Primärseite des DC/DC-Wandlers sind die Ausgangsspannungen 1
und 2 grundsätzlich gegen Zerstörung durch Überlast und Kurzschluss geschützt (Strombegrenzung des Primärstromes). Dies hat allerdings zur Folge, dass in diesem Fall die interne
Sicherung im Primärkreis auslöst und somit die PS-6630 ausfällt.
2.1.1.7
Unterbrechungsüberbrückung
5
6
7
8
Abgegebene Leistung
Pout [W]
4
Uin=60VDC
1
2
3
Uin=20VDC
0
54
10
20
30
40
50
60
70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180
Tu [ms]
Unterbrech. Zeit (typ.)
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Schnittstellen und Beschaltung
2.1.2
PS-6632
2.1.2.1
Frontplatte
Auf der Frontplatte befindet sich eine Schraubklemme zum Anschluss der Spannungsversorgung, sowie eine Leuchtanzeige.
P
S
6
6
3
2
2.1.2.2
Steckerbelegung und Anzeige
Erklärung
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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55
Schnittstellen und Beschaltung
2.1.2.3
Blockschaltbild
2.1.2.4
Abmessungen
56
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Schnittstellen und Beschaltung
2.1.2.5
Steuerung der Ausgangsspannung 2
Die Ausgangsspannung 2 wird zur Modemspeisung verwendet. Hiefür stehen 5,2 VDC oder
10 VDC zur Verfügung. Die Umschaltung zwischen diesen Spannungswerten am PS-6632
Modul wird durch das Steuerkopfelement gesteuert – abhängig von dem in der Paramtrierung
ausgewählten Modemtyp. Aus Sicherheitsgründen wird als voreingestellter Wert immer
+5,2 VDC bei Ausgangsspannung 2 aufgeschaltet.
Welche Übertragungseinrichtungen welche Spannung benötigen ist im Abschnitt 7.3.1.1,
Übertragungseinrichtungen ersichtlich.
2.1.2.6
Kurzschlussschutz
Über den Regler auf der Primärseite des DC/DC-Wandlers sind die Ausgangsspannungen 1
und 2 grundsätzlich gegen Zerstörung durch Überlast und Kurzschluss geschützt (Strombegrenzung des Primärstromes). Dies hat allerdings zur Folge, dass in diesem Fall die interne
Sicherung im Primärkreis auslöst und somit die PS-6632 ausfällt.
2.1.2.7
Unterbrechungsüberbrückung
5
6
7
8
Abgegebene Leistung
Pout [W]
1
2
3
4
Uin=110VDC
0
10
20
30
40
50
60
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70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180
Tu [ms]
Unterbrech. Zeit (typ.)
57
Schnittstellen und Beschaltung
2.2
Steuerkopfmodule
2.2.1
CP-6020
Auf der Frontplatte befindet sich 1 Anschluss für die Kommunikation, sowie eine Leuchtanzeige.
C
P
6
0
2
0
2.2.1.1
Steckerbelegung und Anzeige
Erklärung
58
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Schnittstellen und Beschaltung
2.2.1.2
Blockschaltbild
2.2.1.3
Abmessungen
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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59
Schnittstellen und Beschaltung
2.2.2
CP-6040
Auf der Frontplatte befindet sich 1 Anschluss für die Kommunikation, sowie eine Leuchtanzeige.
C
P
6
0
4
0
2.2.2.1
Steckerbelegung und Anzeige
Erklärung
60
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Schnittstellen und Beschaltung
2.2.2.2
Blockschaltbild
2.2.2.3
Abmessungen
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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61
Schnittstellen und Beschaltung
2.3
I/O-Module
Die Beschreibungen der I/O-Module finden Sie im Handbuch SICAM TM I/O-Module.
62
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3
Projektierung vorbereiten
Inhalt
3.1
Projektierungswerkzeuge ............................................................................... 64
3.2
Software für die Projektierung ......................................................................... 65
3.3
Ladbare Firmwares......................................................................................... 69
3.4
SIM-Karte ....................................................................................................... 70
3.5
Schnittstellen für die Projektierung .................................................................. 72
3.6
Projektierungs-PC mit dem Zielsystem verbinden ........................................... 73
3.7
Interaktion mit dem Projektierungs-Werkzeug ................................................. 77
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
63
Projektierung vorbereiten
3.1
Projektierungswerkzeuge
Die Projektierung von SICAM MIC ist wahlweise möglich über die folgenden Werkzeuge (exklusiv):
SICAM TOOLBOX II
Webbrowser (Microsoft Internet Explorer®)
3.1.1
Unterschiede
Für die Projektierung über Webbrowser sind keine speziellen Kenntnisse eines Projektierungssystems erforderlich und auch keine Lizenzen. Die Web-Oberfläche schafft einen sehr
einfachen Zugang zur Parametrierung von SICAM MIC. Die Struktur der Parameterblöcke ist
prinzipiell identisch aufgebaut wie in der SICAM TOOLBOX II (konsistente Datenhaltung).
Die Projektierung über Webbrowser dient für einfache Anwendungen. Es stehen nicht alle
Funktionen, welche die SICAM TOOLBOX II bietet, zur Verfügung. Hauptunterschied ist, dass
über den Webbrowser keine verfahrenstechnische Parametrierung des Steuerkopfelements
möglich ist. Bei der Projektierung über die SICAM TOOLBOX II stehen die Online-Funktionen
(Diagnose, Test) nicht zur Verfügung.
Genaueres dazu finden Sie in den Abschnitten 3.7.2.5, Besonderheiten bei Projektierung über
SICAM TOOLBOX II und 3.7.2.6, Besonderheiten bei Projektierung über Webbrowser.
Eine Übersicht über die jeweiligen Funktionen finden Sie in Kapitel 4, Projektierung über
SICAM TOOLBOX II und Kapitel 5, Projektierung über Webbrowser.
3.1.2
Verriegelung
Der schreibende Zugriff auf ein Zielsystem ist exklusiv. Das bedeutet, Änderungen der Parametrierung eines Zielsystems sind nur mit jenem Projektierungswerkzeug möglich, mit dem
die Projektierung erstmals begonnen wurde.
Wurde ein Zielsystem über Webbrowser parametriert, ist es nicht möglich, die Parametrierung
in die SICAM TOOLBOX II zu übernehmen. Sämtliche Online-Werkzeuge der SICAM
TOOLBOX II (Diagnose, Datenflusstest, Telegrammsimulation, etc.) können nicht verwendet
werden.
Wurde ein Zielsystem über die SICAM TOOLBOX II parametriert, ist über Webbrowser nur ein
lesender Zugriff möglich (Änderung von Parametern nicht möglich). Die Online-Funktionen
(Diagnose, Prozessanzeige) können in diesem Fall verwendet werden.
64
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung vorbereiten
3.2
Software für die Projektierung
3.2.1
SICAM TOOLBOX II
Die SICAM TOOLBOX II (ab Version 4) ist auf DVD-ROM erhältlich und besteht aus den folgenden Toolsets:
EM II
Engineering Manager (Basispaket)
PSR II
Projektierungs- und Servicerechner
OPMII
Objektorientierter Prozessdatenmanager
CAEx plus
Werkzeug für die Erstellung eines Anwenderprogramms als Funktionsplan (FUP), Strukturierter Text (ST), Ablaufsprache (AS)
Alternativ kann auch eine bestehende und kompatible Anweisungsliste (AWL) in die
SICAM TOOLBOX II eingelagert werden
Die Toolsets sind auch als “Light”-Version erhältlich. Mit dieser Version ist die Projektierung
eingeschränkt auf maximal 100 Systemelemente und 2000 Datenpunkte.
Die Toolsets sind einzeln erhältlich. Informationen und Updates für die einzelnen Toolsets,
sowie zahlreiche Lizenzen, finden Sie im Online Support Produkte.
Dokument
Bezeichnung
Sachnummer
Lizenzen, Varianten und Bestellformular
SICAM TOOLBOX II V5 Lizenzkatalog,
Lizenzanforderung
D30-013-5
Ausführliche Informationen zur Installation und Durchführung von Updates finden Sie in der
Broschüre der SICAM TOOLBOX II CD.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
65
Projektierung vorbereiten
3.2.1.1
Voraussetzungen
Voraussetzung für den Betrieb der SICAM TOOLBOX II ist die Verwendung eines geeigneten
PC, der je nach dem von Ihnen erworbenen Lizenzpaket bestimmte Hardwareanforderungen
erfüllen muss.
Informationen darüber befinden sich in der im Online Support Produkte laufend aktualisierten
Liste der PC-Vorzugstypen (PC Products Preference List). Sollte Ihnen diese nicht zur Verfügung stehen, wenden Sie sich bitte an Ihren Ansprechpartner bei Siemens.
Für die Installation der SICAM TOOLBOX II sind folgende Voraussetzungen erforderlich:
DVD- oder BlueRay-Laufwerk muss existieren
C:\-Laufwerk mit Dateisystem NTFS muss existieren
Administrator-Rechte für Betriebssystem Windows ® (Lese und Schreib-Rechte auf das
Dateisystem und die Windows Registry)
installiertes TCP/IP
andere SICAM TOOLBOX II Version darf nicht installiert sein
andere ORACLE ® Anwendung (Datenbank, Client, etc.) darf nicht installiert sein
erforderliche länderspezifische Einstellungen:
'Punkt' für Dezimaltrennzeichen und 'Komma' für das Tausendertrennzeichen müssen
unterschiedlich sein
als Trennzeichen darf kein 'einfaches Hochkomma' verwendet werden
Verwendung von Windows Fonts in Normalgröße (96 DPI)
Microsoft Internet Explorer ab Version 6.0
Macromedia Flash Player ab Version 7.0 (Abspielen der Online Help Tutorial Videos), siehe Installations-CD1 Verzeichnis \MACROMEDIA oder www.macromedia.com
mindestens 5 GB freien Festplattenspeicher
mindestens 2 GB installierter Hauptspeicher
Unterstützte Betriebssysteme und Hardwareanforderungen
Die genauen Informationen zu unterstützten Betriebssystemen und Hardware finden Sie im
folgenden Dokument:
66
Dokument
Bezeichnung
Sachnummer
Broschüre mit Informationen
zur Installation und Durchführung von Updates
SICAM TOOLBOX II DVD Booklet V5
D3E-016-1
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Projektierung vorbereiten
3.2.2
Webbrowser
Für die Projektierung über Webbrowser benötigen Sie die folgenden Programme:
Programm
Bezeichnung
Microsoft Internet Explorer ®
Webbrowser
Microsoft Notepad ®
1)
CPC60
WEBmic
Sachnummer
Texteditor für das Erstellen eines Anwenderprogramms als Anweisungsliste (AWL) 2)
Firmware für Steuerkopfelement 3) 4)
Offline-Projektierungswerkzeug
4)
SC6-060
SC6-900
1)
oder ein beliebiger ASCII Texteditor
2)
AWL kann lokal am PC oder auch direkt auf einer SIM-Karte gespeichert werden
3)
CPC60 enthält die Funktionalität eines Webservers als grafische Benutzeroberfläche für die Projektierung (siehe auch 3.3, Ladbare Firmwares)
4)
Software und Informationen finden Sie im Online Support Produkte
Hinweis
Bei der Adressierung von SICAM MIC über andere Webbrowser erscheint eine Warnung in der LogonMaske.
3.2.2.1
Voraussetzungen
Unterstützte Betriebssysteme:
Betriebsystem
Webbrowser
Windows 8 Professional ®
Internet Explorer ® ab Version 10.0
Windows 7 Professional ®
Internet Explorer ® ab Version 8.0
Windows XP Professional ® ab Service Pack 2
Internet Explorer ® ab Version 6.0
Windows 2000 Professional ® ab Service Pack 4
Internet Explorer ® ab Version 5.5
Microsoft Windows NT 4.0 ®
Internet Explorer ® ab Version 5.5
Microsoft Windows CE ® (Pocket PC ab 2002)
Pocket Internet Explorer ® ab Version 3.0
Hinweis
Ab CPC60 mit Revision 24.04 gilt nur mehr Microsoft Internet Explorer ® Version 10 oder 11 mit Microsoft
Windows 7 und Windows 8. Dabei müssen die „First Party Cookies“ erlaubt sein, anderenfalls kann man
sich nicht an SICAM MIC anloggen.
So prüfen Sie die Einstellung im Internet Explorer: Klicken Sie auf den Menüpunkt Tools und wählen Sie
Internetoptionen. Im folgenden Fenster klicken Sie auf die Registerkarte DATENSCHUTZ, dann klicken
Sie auf den Knopf Erweitert . Im folgenden Fenster muss unter COOKIES VON ERSTANBIETERN die Option
ZULASSEN aktiviert sein.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
67
Projektierung vorbereiten
3.2.2.2
Programm WEBmic
WEBmic ist das Werkzeug für die Offline-Projektierung über einen Webbrowser. Dieses Programm fungiert als Webserver für die lokale Datenhaltung am Projektierungs-PC. Es dient
auch für das Sichern und Laden von Parameterdateien auf einer SIM-Karte.
Zusätzlich dient WEBmic für die Online-Parametrierung der IP-Adresse eines über die Kommunikationsschnittstelle verbundenen Zielsystems.
Die entsprechende ausführbare Datei finden Sie unter SC6-900-<Version>.XX/86 im Online Support Produkte.
Hinweis
Die Projektierung ist auch online über einen Webbrowser möglich. Dazu ist kein eigenes Werkzeuf erforderlich, da die Firmware des Steuerkopfelements die benötigte Funktionalität eines Webservers enthält.
3.2.2.3
Programm FLASHmic
FLASHmic ist das Werkzeug für das Nachladen von CPC60 Firmware-Updates. Dieses Programm ist der Flashloader und enthält die Firmware CPC60 in der jeweils aktuellen Revision.
Die entsprechende ausführbare Datei finden Sie unter SC6-060-<Version>.XX/86 im Online Support Produkte.
Die Details zum Laden von Firmware finden Sie im Abschnitt 6.6, Firmware-Update.
68
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
3.3
Ladbare Firmwares
SICAM MIC besteht aus Systemelementen, die für spezifische Funktionen vorgesehen sind:
Steuerkopfelement
Zentrale Verarbeitung und Kommunikation
Kommunikation mit Leitstelle und weiteren Automatisierungseinheiten
Peripherieelement
Erfassung und Ausgabe von Prozesssignalen
Für die Realisierung der jeweiligen Funktionen steht für jedes Systemelement eine eigene
Firmware zur Verfügung (Ausnahme: Protokollelemente sind am Steuerkopfelement integriert). Die Funktionalität jedes Systemelements ist über Parameter einstellbar.
Als Partner von Siemens können Sie für Ihr System sämtliche Code-Revisionen als ladbare
Datei über Online Support Produkte herunterladen.
Beispiele:
Firmware
Sachnummer
Bedeutung
CPC60 Zentrale Verarbeitung
und Kommunikation
SC6-060-1
Revisionsgeschichte
SC6-060-1.XX/86
Flashladetool & Firmware CPC60
SC6-060-1.XX/53
CPC60 TB II-Update
USIO60 Universelle Signaleingabe und -ausgabe
SC6-099-1
Revisionsgeschichte
SC6-099-1.XX/53
USIO60 TB II-Update
USIO61 Gesicherte Befehlsausgabe
SC6-098-1
Revisionsgeschichte
SC6-098-1.XX/53
USIO61 TB II-Update
Das jeweilige Binärfile enthält den Firmwarecode für das entsprechende Systemelement (bei
Projektierung über Webbrowser).
Das jeweilige TB II-Update enthält den Firmwarecode für das entsprechende Systemelement,
sowie die Stammdaten für die Toolbox II (bei Projektierung über SICAM TOOLBOX II).
Damit die entsprechenden Systemelemente parametriert werden können und funktionieren,
müssen sich die jeweiligen
Firmwarecodes im Zielsystem befinden
Toolbox-Updates in der SICAM TOOLBOX II eingelagert sein (bei Projektierung über
SICAM TOOLBOX II)
Wie Firmwares in ein Zielsystem geladen werden ist im Abschnitt 6.6, Firmware-Update beschrieben.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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69
Projektierung vorbereiten
3.4
SIM-Karte
SICAM MIC verwendet zur Speicherung der Parameter eine SIM Karte (Subscriber Identification Module) welche sich im Gehäuse des Steuerkopfmoduls befindet.
Diese Karte kann beschrieben werden während sie sich im Steuerkopfmodul befindet (OnlineParametrierung) oder man beschreibt sie mittels externem Kartenleser/-schreiber (Offline Parametrierung mittels WEBmic).
Je nach verwendeter Methode bestehen unterschiedliche Anforderungen an die Hard- und
Software.
Hinweis
Die Steuerkopfmodule werden ohne SIM Karte ausgeliefert.
Bezeichnung
Sachnummer / MLFB
SIM Karte 32 kB
CC6-093
6MF12131GA030AA0
CC6-092
6MF12131GA020AA0
SIM Karte 128 kB
(nur mit CPC60 ab Rev. 11)
70
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
3.4.1
SIM-Kartenleser/-schreiber (optional)
Projektierungsdaten und Firmwares können von der SIM-Karte mit einem handelsüblichen
SIM-Kartenleser/-schreiber gelesen und auf einem PC gespeichert werden. Andererseits können die Daten, insbesondere zur Initialisierung eines Zielsystems, von einem PC auf die SIMKarte übertragen werden.
Eine für die Verwendung des SIM-Kartenleser/-schreibers erforderliche Treibersoftware ist
zuvor am PC zu installieren. Folgen Sie dazu den Angaben des Herstellers.
Vorsicht
Nach einer Treiberinstallation für den SIM-Kartenleser/-schreiber benötigt der erstmalige Zugriff auf die
SIM-Karte mit dem Werkzeug WEBmic erheblich mehr Zeit als die darauffolgenden!
3.4.1.1
Einstellungen des Kartenschreib/-lesers
Sie können die Einstellungen des Kartenschreib/-lesers für Chipkarten auslesen über das
Pop-up-Menü von WEBmic unter SIM Kartenleser | SIM Kartenleser Einstellungen.
WEBmic prüft ob am PC ein Kartenschreib/-leser installiert ist. Wenn keine gültige Installation
gefunden wird erscheint eine Fehlermeldung. Andernfalls prüft WEBmic den Zustand des installierten Kartenschreib/-lesers und der SIM-Karte und zeigt dies in einem Statusfenster an.
Im Wesentlichen werden folgende Informationen angezeigt:
SIM Kartenleser Info
Status = Fehler (wenn Kartenleser nicht gefunden wurde)
Status = gültig (wenn Kartenleser gefunden wurde)
Schnittstelle am PC
Typ
Version
Übertragungsrate
SIM Karteninfo
Status = Fehler (SIM-Karte fehlerhaft oder Kartenleser nicht gefunden)
Status = warten (SIM-Karte nicht gefunden oder nicht gültig)
Status = aktiv (SIM-Karte erkannt)
Aktivkennung
Chip-Typ
Protokoll
Speichergröße
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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71
Projektierung vorbereiten
3.5
Schnittstellen für die Projektierung
SICAM MIC kann über die Kommunikationsschnittstelle(n) mit einer beliebigen übergeordneten Automatisierungseinheit im Gemeinschafts- oder Wählverkehr (mit Hilfe einer externen
Datenübertragungseinrichtung), oder direkt über LAN/WAN kommunizieren.
Steuerkopf
Schnittstellen
Norm
Verbindung
CP-6020/CPC60
RS-232 *)
IEC 60870-5-101
Punkt-zu-Punkt (TCP/IP)
IEC 60870-5-101
Punkt-zu-Punkt (TCP/IP)
IEC 60870-5-104
Ethernet (TCP/IP)
CP-6040/CPC60
*)
RS-232
LAN/WAN
mit Versorgung für externes Modem
Für die Übertragung von Projektierungsdaten in ein System SICAM MIC muss der Projektierungs-PC mit dem Zielsystem verbunden sein, und eine geeignete SIM-Karte im Zielsystem
bestückt sein.
Steuerkopfmodul CP-6020
Prozesskommunikation und Projektierung verwenden die serielle Schnittstelle exklusiv, sie
sind daher nicht zugleich verfügbar.
Steuerkopfmodul CP-6040
Prozesskommunikation ist verfügbar entweder nach IEC 60870-5-101 oder nach
IEC 60870-5-104, aber nicht zugleich nach beiden Normen unter Verwendung beider Schnittstellen.
72
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung vorbereiten
3.6
Projektierungs-PC mit dem Zielsystem verbinden
3.6.1
SICAM TOOLBOX II
Die Parametrierung von SICAM MIC ist online über folgende Verbindungen möglich:
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über serielle Schnittstelle
Serielle Verbindung über Telekommunikationseinrichtungen
LAN/WAN-Verbindung über Terminalserver und serielle Schnittstelle
LAN/WAN-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle
3.6.1.1
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über serielle Schnittstelle
SICAM MIC wird mit dem Projektierungs-PC über ein Nullmodemkabel direkt verbunden.
TOOLBOX II
Nullmodemkabel
2xDB9F (TF5-204--)
TM 1703 mic
Steuerkopfmodul
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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73
Projektierung vorbereiten
3.6.1.2
LAN/WAN-Verbindung über Terminal Server
SICAM MIC wird mit dem Projektierungs-PC über ein Netzwerk und einen Terminalserver
verbunden (serielle Schnittstelle DSUB9).
Ethernet (TCP/IP)
Terminal
Server
TOOLBOX II
CM-1820 TOOLBOX Anschlusskabel
CM-0820/ADAP
TOOLBOX Adapter
TM 1703 mic
Steuerkopfmodul
3.6.1.3
LAN/WAN-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle
SICAM MIC wird mit dem Projektierungs-PC über ein Netzwerk mit Standard-Patchkabel verbunden (Ethernet-Schnittstelle RJ45).
Ethernet (TCP/IP)
TOOLBOX II
RJ45-Stecker
TM 1703 mic
Steuerkopfmodul
74
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
3.6.2
Webbrowser
Die Online-Parametrierung von SICAM MIC ist über folgende Verbindungen möglich:
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über serielle Schnittstelle
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle
LAN/WAN-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle
3.6.2.1
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über serielle Schnittstelle
PC und SICAM MIC werden mit einem Nullmodemkabel (DSUB-Stecker, 9-polig, männl.) direkt verbunden über die serielle Schnittstelle.
Webbrowser
Nullmodemkabel
2xDB9F (TF5-204--)
SICAM MIC
Steuerkopfmodul
CP-6040 (-6020)
Bezeichnung
Sachnummer / MLFB
Nullmodemkabel 2x DB9F für
SICAM MIC
TF5-204
6MF13140FC040AA0
3 m; 9-pol. D-Sub
(Verbindung Steuerkopf – PC)
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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75
Projektierung vorbereiten
3.6.2.2
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle
Die Parametrierung über Punkt-zu-Punkt eignet sich zur Erstparametrierung oder wenn der
Projektierungs-PC und SICAM MIC nicht in einem Netzwerk betrieben werden (Steuerkopfmodul CP-6040 erforderlich).
PC und SICAM MIC werden mit einem ausgekreuzten Patchkabel (RJ45-Stecker) direkt verbunden über die Ethernet-Schnittstelle (Steuerkopfmodul CP-6040 erforderlich).
Twisted pair EN Kreuzkabel
Kat.5 (T41-258--)
Webbrowser
SICAM MIC
Steuerkopfmodul
CP-6040
Hinweis
Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung eignet sich nicht für im Netzwerkbetrieb befindliche SICAM MIC, da die
betreffende Station vom LAN abgezogen werden müsste.
Für lokale Parametrierung oder Diagnosezwecke bei Betrieb ist es sinnvoller, die serielle Schnittstelle zu
benutzen.
3.6.2.3
LAN/WAN-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle
Die Parametrierung über Punkt-zu-Punkt eignet sich wenn der Projektierungs-PC und (mehrere) SICAM MIC in einem Netzwerk betrieben werden.
PC und SICAM MIC werden über ein Standard-Patchkabel (RJ45-Stecker) mit dem Netzwerk
verbunden (Steuerkopfmodul CP-6040 erforderlich).
Ethernet TCP/IP 60870-5-104
Standard-Patchkabel
Webbrowser
SICAM MIC
Steuerkopfmodul
CP-6040
76
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
3.7
Interaktion mit dem Projektierungs-Werkzeug
3.7.1
SICAM TOOLBOX II
3.7.1.1
Projektierungsablauf
Für die Projektierung von SICAM MIC dient die am Projektierungs-PC installierte SICAM
TOOLBOX II.
Die Firmware CPC60 muss einen Revisionsstand ab 14 aufweisen. Ältere Revisionsstände
sind für die Projektierung über die SICAM TOOLBOX II nicht geeignet.
Bevor Sie mit der Projektierung beginnen, sind die vordefinierten Konfigurationsparameter der
SICAM TOOLBOX II zu prüfen und gegebenenfalls zu ändern (siehe Abschnitt 4.1.1, Voreinstellungen).
Die Einstellung der Parameter wird mit dem Werkzeug "OPM II" durchgeführt („offline“). Ein
Anwenderprogramm kann mit dem Werkzeug "CAEx plus" als Funktionsplan erstellt werden,
oder alternativ als Anweisungsliste mit einem Texteditor im ASCII-Format („offline“).
Die mit der SICAM TOOLBOX II gepflegten Projektierungsdaten werden in einer Datenbank
am Projektierungs-PC gespeichert. Über Ladevorgänge können die Projektierungsdaten vom
Projektierungs-PC in ein Zielsystem transferiert werden („online“). Dazu muss das Zielsystem
mit dem Projektierungs -PC verbunden und eingeschaltet sein, und im Steuerkopfmodul des
Zielsystems muss eine SIM-Karte bestückt sein.
Während eines Ladevorgangs werden die Projektierungsdaten vom Zielsystem auf der bestückten SIM-Karte gespeichert. Beim Hochlauf des Zielsystems werden alle neuen oder geänderten Daten in seinen Arbeitsspeicher transferiert.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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77
Projektierung vorbereiten
3.7.1.2
Aufbau der Bedienoberfläche
Die einzelnen Werkzeuge der SICAM TOOLBOX II haben ein Windows-orientiertes Design.
Sie können nach erfolgreicher Installation aus dem Windows-Startmenü Start | Programme | TOOLBOX II gestartet werden, oder über die Toolbox-Verknüpfung am Desktop.
Die am häufigsten benötigten Werkzeuge (Parameter laden, CAEx plus, etc.) lassen sich
auch direkt aus dem zentralen Projektierungswerkzeug "OPM II" starten.
Die ausführlichen Anleitungen für das Arbeiten mit den Werkzeugen der SICAM TOOLBOX II
befinden sich in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, sowie in der CAEx plus Online-Hilfe.
Die Online-Hilfe kann direkt oder von jedem der Werkzeuge über das Menü Hilfe gestartet
werden.
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SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung vorbereiten
3.7.2
Webbrowser
3.7.2.1
Projektierungsablauf
Für die Projektierung von SICAM MIC dient in diesem Fall ein am Projektierungs-PC installierter Webbrowser und das Programm WEBmic.
Die Parametrierung kann entweder ohne Zielsystem („offline") oder direkt im Zielsystem („online") durchgeführt werden. Ein Anwenderprogramm kann als Anweisungsliste mit einem
Texteditor im ASCII-Format erstellt werden („offline“).
Offline-Projektierung
Online-Projektierung
Der Webbrowser greift auf eine lokal
gespeicherte Datei oder eine SIMKarte zu. Er zeigt HTML-Seiten an,
die WEBmic zur Verfügung stellt.
Der Webbrowser greift auf ein Zielsystem
zu. Er zeigt HTML-Seiten an, die der integrierte Webserver des Zielsystems zur
Verfügung stellt.
WEBmic
Parameter
Editor
Anweisungsliste
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
Offline-Projektierung
Mit WEBmic gepflegte Projektierungsdaten werden bei der Projektierung in einer Datei am
Projektierungs-PC (Variante a) oder auf einer SIM-Karte gespeichert (Variante b).
Variante a: Über Ladevorgänge können die Projektierungsdaten vom Projektierungs-PC in ein
Zielsystem über seinen integrierten Webserver transferiert werden („online“). Dazu muss das
Zielsystem mit dem Projektierungs -PC verbunden und eingeschaltet sein, und im Steuerkopfmodul des Zielsystems muss eine SIM-Karte bestückt sein.
Während eines Ladevorgangs werden die Projektierungsdaten vom Zielsystem auf der bestückten SIM-Karte gespeichert. Beim Hochlauf des Zielsystems werden alle neuen oder geänderten Daten in seinen Arbeitsspeicher transferiert.
Variante b: Sie können die SIM-Karte mit den Projektierungsdaten in das Steuerkopfmodul
des Zielsystems stecken (nur in spannungslosem Zustand). Danach ist lediglich ein Hochlauf
des Zielsystems erforderlich, um die Parameter und das optionale Anwenderprogramm zu aktivieren.
WEBmic
Lokale Parameter Datei
SIM Lese- / Schreibgerät
SIM Karte
Steuerkopfmodul
Online-Projektierung
Mit dem im Steuerkopfelement integriertem Webserver gepflegte Projektierungsdaten werden
auf der SIM-Karte des Steuerkopfelements gespeichert. Sie können auch über Ladevorgänge
von der Festplatte des Projektierungs-PC in ein Zielsystem transferiert werden.
Beim Hochlauf des Zielsystems werden Daten, die sich von jenen im Flash-PROM unterscheiden, in das Flash-PROM übernommen.
Bevor Sie SICAM MIC online über Webbrowser parametrieren können müssen Sie
gegebenenfalls die aktuelle Firmware CPC60 auf der SIM-Karte speichern
eine Kommunikationsverbindung am Projektierungs-PC einrichten
IP-Adressen einstellen für den Datenaustausch mit dem Zielsystem
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SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
3.7.2.2
Kommunikationsverbindung am Projektierungs-PC einrichten
Die Anleitung für verschiedene Betriebssysteme (Microsoft Windows ®) finden Sie im Anhang
E, Wählverbindung über PPP einrichten.
3.7.2.3
IP-Adressen einstellen
Für die Parametrierung muss das Zielsystem mit dem Projektierungs-PC verbunden und eingeschaltet sein. Im Steuerkopfmodul des Zielsystems muss eine SIM-Karte bestückt sein.
Der Datenaustausch zwischen dem Projektierungs-PC und den Zielsystemen erfolgt über einstellbare IP-Adressen.
Voreingestellte IP-Adressen
Parameter
Wert
Bedeutung/Anmerkung
Eigene IP-Adresse
172.16.0.1
Adresse des SICAM MIC Webservers (Punkt-zu-Punkt
über serielle Schnittstelle)
Fremde IP-Adresse
172.16.0.2
Adresse die dem Projektierungs-PC von SICAM MIC temporär für die Parametrier-Sitzung zugewiesen wird (Punktzu-Punkt über serielle Schnittstelle)
Eigene IP-Adresse
172.16.0.3
Adresse des SICAM MIC Webservers (Punkt-zu-Punkt
über Ethernet-Schnittstelle)
Subnetzmaske
0.0.0.0
0.0.0.0 = nicht verwendet
Default-Gateway
0.0.0.0
0.0.0.0 = nicht verwendet
Interface
halbduplex
die Einstellung ist abhängig von den verwendeten Übertragungsmedien und sollte nur in Ausnahmefällen umgestellt werden
Das Einstellen von IP-Adressen ist abhängig von der gewählten physikalischen Verbindung
(siehe 3.6.2, Webbrowser).
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
3.7.2.3.1
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über serielle Schnittstelle
IP-Adresse für Projektierungs-PC konfigurieren
Für die Parametrierung werden die in SICAM MIC voreingestellten IP-Adressen verwendet.
Dabei ordnet der Webserver des Zielsystems dem Projektierungs-PC automatisch eine IPAdresse zu, wenn dieser für die automatische Übernahme einer IP-Adresse konfiguriert ist.
Klicken Sie in der Systemsteuerung des PC auf Netzwerkverbindungen , danach auf
Neue Verbindung Wizard .
Erstellen Sie nun eine serielle Verbindung zu einem anderen Computer (in diesem Fall
SICAM MIC) über eine verfügbare COM-Schnittstelle des Projektierungs-PC.
Klicken Sie im Eigenschaftsdialog der seriellen Verbindung auf die Lasche Netzwerk , markieren Sie Internet-Protokoll (TCP/IP) und klicken Sie auf Eigenschaften .
Wählen Sie IP-ADRESSE AUTOMATISCH EMPFANGEN und bestätigen Sie mit OK .
Bestätigen Sie die Verbindungs-Einstellungen OK .
Verbindungsaufbau mit dem Webbrowser
Starten Sie den Webbrowser und geben Sie in der Adressleiste die IP-Adresse ihres
SICAM MIC ein. Diese ist bei Auslieferung auf 172.16.0.1 voreingestellt.
Nach Auswahl des Benutzers und Eingabe des Passwortes sind Sie am System SICAM MIC
angeloggt.
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SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
3.7.2.3.2
Punkt-zu-Punkt-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle
IP Adresse für den Projektierungs-PC konfigurieren
Für die Parametrierung der IP-Adresse über Punkt-zu-Punkt kann der Projektierungs-PC entsprechend der voreingestellten IP-Adresse von SICAM MIC eingestellt werden.
Klicken Sie in der Systemsteuerung des PC auf Netzwerk und Wählverbindungen , danach auf Lokales Netzwerk und Eigenschaften .
Wählen Sie im Eigenschaftsdialog Internet-Protokoll (TCP/IP) und klicken Sie auf
Eigenschaften .
Wählen Sie FOLGENDE IP-ADRESSE VERWENDEN und tragen Sie die IP-Adresse 172.16.0.4
und die Subnetzmaske 255.0.0.0 ein und bestätigen Sie mit OK .
Bestätigen Sie die Netzwerk-Einstellungen mit OK .
Verbindungsaufbau mit dem Webbrowser
Starten Sie den Webbrowser und geben Sie in der Adressleiste die IP-Adresse ihres
SICAM MIC ein. Diese ist bei Auslieferung auf 172.16.0.3 voreingestellt.
Nach Auswahl des Benutzers und Eingabe des Passwortes sind Sie am System SICAM MIC
angeloggt.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
3.7.2.3.3
LAN/WAN-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle
IP-Adresse mit WEBmic konfigurieren
Bei Betrieb in einem Netzwerk muss SICAM MIC eine eindeutige IP-Adresse zugewiesen
werden. Die Vergabe der IP-Adresse ist von der im Netzwerk verwendeten Subnetzmaske
abhängig.
Über einen Menüpunkt des Offline-Tools WEBmic kann die IP-Adresse online von jedem Punkt
des Netzwerkes (auch über Router) geändert werden. Die Identifikation für die Zuweisung der
IP-Adresse erfolgt allein über die MAC-Adresse des Zielsystems. Diese steht auf einem Aufkleber auf der Rückseite des Steuerkopfmodules.
Für die Adressvergabe starten Sie das Programm WEBmic.exe durch Doppelklick mit der linken Maustaste.
Der WEBmic Splash-Screen wird geöffnet.
Klicken Sie OK um den Splash Screen zu schließen.
Nun erscheint das WEBmic-Symbol
im Benachrichtigungsfeld der Taskleiste.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das WEBmic-Symbol um das Kontextmenü zu öffnen.
Ändern Sie bei Bedarf die Sprache und öffnen
das Kontextmenü erneut.
Danach klicken Sie auf den Punkt
Ethernet IP Adresse vergeben
(CP6040) .
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Projektierung vorbereiten
Das Fenster zur Adressvergabe wird geöffnet.
Ergänzen Sie die letzten drei Bytes der MAC ADDRESS und geben Sie die IP-Einstellungen ein.
Hinweis
Die IP-Einstellungen sind von der Konfiguration und den verwendeten Übertragungsmedien Ihres Netzwerks abhängig. Zur Einstellung dieser Werte wenden Sie sich bitte an Ihren Netzwerk-Administrator.
Nach der Eingabe der Parameter klicken Sie auf Set IP . Es erscheint die Meldung
Schreibe ARP-Tabelle. Nachdem die Adressen auf die SIM-Karte der SICAM MIC geschrieben sind erscheint eine weitere Rückmeldung Schreibe IP Adresse. Wenn beide
Meldungen den Anhang OK erhalten bedeutet dies, dass die Adressen korrekt geschrieben
worden sind und dass das SICAM MIC vom PC aus identifiziert werden kann.
Der Status NOK bedeutet, dass ein Fehler beim Schreiben der Adressen aufgetreten ist.
Prüfen Sie die eingestellten Netzwerkadressen und die physikalische Verbindung.
Prüfen Sie bei Bedarf die IP-Einstellungen Ihres PC über die Eingabeaufforderung mit
dem Befehl ipconfig.
Abhängig vom verwendeten Betriebssystem kann es erforderlich sein, dass das OfflineTool WEBmic mit Administratorrechten gestartet wird; klicken Sie dazu auf die Programmdatei WEBmic.exe mit der rechten Maustaste und wählen Als Administrator ausführen.
Hinweis
Mit der Firmware CPC60 ab Revision 24.04 ist das Setzen einer IP-Adresse mittels WEBmic nur unterstützt
wenn im Zielsystem die voreingestellte IP-Adresse (172.16.0.3) vorliegt.
Wenn das Schreiben der IP-Adresse mit OK abgeschlossen wurde, können Sie mit dem
Webbrowser auf SICAM MIC zugreifen.
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Projektierung vorbereiten
Verbindungsaufbau mit dem Webbrowser
Starten Sie den Webbrowser und geben Sie in der Adressleiste jene IP-Adresse ein, welche
Sie ihrem SICAM MIC zuvor zugewiesen haben.
Nach Auswahl des Benutzers und Eingabe des Passwortes sind Sie am System SICAM MIC
angeloggt.
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SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
3.7.2.4
Aufbau der Bedienoberfläche
Offline-Dialog
Die im Webbrowser dargestellte Bedienoberfläche gliedert sich in folgende Teile:
Kopfzeile
Die Anzeigen in der Kopfzeile sind
Stationsname
CASDU1
CASDU2
Uhrzeit (offline vom Projektierungs-PC, online von SICAM MIC generiert)
Navigationsbaum
Dient zum Navigieren zu den einzelnen Ein-/Ausgabemasken. Durch Klicken auf die Symbole + oder – und auf das jeweilige Dateisymbol wird der gewünschte Dialog geöffnet.
Dialog für die Parametereingabe
Parameter und Werte, Erklärungstexte, Anzeige von Zuständen, Ausführen von Bedienhandlungen.
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Projektierung vorbereiten
Online-Dialog
Der Online-Dialog ist gleich aufgebaut wie der Offline-Dialog. Zusätzlicher Punkt:
Hinweiszeile
Erscheint bei Änderung von Parametern die einen Hochlauf von SICAM MIC.
3.7.2.4.1
Parametereingabe
Die Bedienoberfläche unterstützt zwei Eingabearten für Parameter:
Eingabe eines Wertes
Der Wert wird direkt in das Eingabefeld geschrieben. Es bestehen keine Begrenzungen
durch das Eingabefeld. Bei Übernahme des Wertes erfolgt eine Plausibilitätsprüfung anhand des zulässigen Wertebereichs und der maximalen Anzahl von Zeichen. Ein unplausibler Wert wird nicht übernommen oder gegebenenfalls auf "0" gesetzt. Bei der Vergabe
von Signaltexten erfolgt eine Beschränkung auf maximal 10 Zeichen.
Auswahl eines Wertes
Der Wert kann aus einem Pull-down-Menü ausgewählt werden oder die Auswahl erfolgt
durch Anklicken eines Kontrollkästchens.
Die Beschreibung der Einstellwerte befindet sich im Kapitel 7, Parametrieranleitung.
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Projektierung vorbereiten
3.7.2.4.2
Hochlaufanforderung
Nach Änderung der Einstellung von Konfigurationsparametern müssen diese durch einem
Hochlauf des Zielsystems aktiviert werden. In diesem Fall erscheint die Hinweiszeile.
Durch Klicken auf den interaktiven Teil wird ein Hochlauf ausgelöst.
Es können jedoch beliebig viele weitere Parameter geändert werden, bevor alle zusammen
per Hochlauf aktiviert werden.
Die Hinweiszeile bleibt dafür auch beim Wechsel der Parametrier-Menüs erhalten. Sie verschwindet erst nach Ausführung eines Hochlaufs des Zielsystems.
3.7.2.4.3
SICAM TOOLBOX II Verriegelung
Wurde die erstmalige Projektierung mit der SICAM TOOLBOX II durchgeführt, erscheint eine
statische Anzeige in der Kopfzeile:
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung vorbereiten
3.7.2.5
Besonderheiten bei Projektierung über SICAM TOOLBOX II
Die folgenden Funktionen werden nicht unterstützt:
Firmware laden
Datenflusstest
Telegrammsimulation
Servicefunktion online
ST Emulation
Topologietest
Diagnose
Funktionsplan Onlinetest
3.7.2.6
Besonderheiten bei Projektierung über Webbrowser
Die Parametersätze in der SICAM TOOLBOX II und im Webbrowser sind grundsätzlich gleich
strukturiert. Für die Projektierung über Webbrowser bestehen jedoch einige Vereinfachungen,
daher werden die folgenden Funktionen nicht oder in anderer Form unterstützt:
Parameter des OPM II Expertenmodus werden nicht angezeigt
Kann eine Funktion nur über einen Expertenparameter aktiviert werden, werden die zugehörigen Datenpunkte auch nicht angezeigt.
Beispiel: die Funktion Schalterfallunterdrückung bei Automatischer Wiedereinschaltung für
Doppelmeldungen lässt sich nur über einen Expertenparameter aktivieren, daher werden
die zugehörigen Datenpunkte Wiedereinschalt. <…>… nicht angezeigt.
Bestückung Basissystemelement (BSE)
Das BSE wird automatisch bestückt, sobald eine SIM-Karte mit der Firmware CPC60 gesteckt wurde.
Verfahrenstechnik Basissystemelement (BSE)
Die verfahrenstechnischen Einstellungen am BSE (Systemfunktionen) stehen nicht zur
Verfügung:
Fehlertelegramm Detaildiagnosetabelle
Fehlertelegramm Summendiagnosetabelle
Kommunikationssteuertelegramm
Protokollelement Rückmeldetelegramm
Protokollelement Steuertelegramm
Redundanz Rückmeldetelegramm
Redundanz Steuertelegramm
Sonderapplikation Ausgang
Sonderapplikation Eingang
Jedoch werden bei Verwendung eines Anwenderprogramms globale Systemvariablen unterstützt, um auf den Inhalt der Summendiagnosetabelle zugreifen zu können (siehe A,
Variablen in der AWL).
Systemtechnik Peripherieelement (PE)
Im OPM II müssen nach dem Bestücken des PE die I/O-Module bestückt werden. Bei der
Projektierung über Webbrowser werden die I/O-Module automatisch bestückt.
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SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Verfahrenstechnik Peripherieelement (PE)
Im Gegensatz zum OPM II werden keine Abbilder angelegt, je I/O–Modul gibt es eine Konfigurations- und eine Einstellungsseite.
In der Konfigurationsseite wird die Verwendung der I/Os definiert (entsprechend dem Auflegen in der SICAM TOOLBOX II).
In der Einstellungsseite werden die zuvor konfigurierten I/Os parametriert. Dort erscheinen
nur die für die definierte Verwendung relevanten Parameter.
Folgende allgemeine Datenpunkte stehen nicht zur Verfügung:
Revision
Steuerort
Verfahrenstechnik Protokolle
Im Gegensatz zum OPM II werden keine Abbilder angelegt, die Verfahrenstechnik wird in
Form von Spreadsheets zur Verfügung gestellt (Sendefeinrangierung, Empfangsfeinrangierung).
Firmware laden und Auswahl von Protokollelementen
Protokollelemente können nicht geladen werden. Sie sind fix integriert in der Firmware des
Steuerkopfelements.
Firmware laden und Auswahl von Peripherieelementen
Peripherieelemente können nicht geladen werden. Sie sind fix integriert in der Firmware
des Steuerkopfelements.
Telegrammsimulation
Die Telegrammsimulation wird nicht unterstützt (einschleusen beliebiger Telegramme in
das System). Jedoch gibt es die Möglichkeit, aktuelle Prozesswerte der Peripherie anzuzeigen (Meldungszustände, Zählwerte, Messwerte) und Prozesswerte vorzugeben (Befehle, Sollwerte).
Datenflusstest
Der Datenflusstest wird nicht unterstützt (verschiedene Protokollierpunkte, Filter, etc.)
Revisionsabfrage
Die aktuelle Firmware-Revision des Basissystemelements wird in der Kopfzeile der Bedienoberfläche angezeigt, die Revisionen der Zusatzsystemelemente ist nicht relevant.
Anwenderprogramm
Die grafische Erstellung eines Funktionsplans (FUP) ist nicht möglich, es kann nur eine
Anweisungsliste (AWL) in ASCII-Format in das Zielsystem geladen werden.
Test des Anwenderprogramms
Offline-Simulation ist nicht möglich. Der Onlinetest beschränkt sich auf die Statusanzeige
oder das Steuern von einer auswählbaren Variable (die in der AWL verwendet wird) je
Test.
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Projektierung vorbereiten
92
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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4
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
Inhalt
4.1
Fernwirken ..................................................................................................... 94
4.2
Automatisierung ........................................................................................... 109
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93
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1
Fernwirken
Übersicht der Aufgaben
Aufgabe
Bedeutung
Voreinstellungen
Benutzer und Rechte definieren; Sprache
Initialisierung der Anlagendaten
Anlage und Automatisierungseinheit konfigurieren
Firmware einlagern
Firmware in die SICAM TOOLBOX II laden
Bestücken
installierte Systemelemente auswählen
Parametrieren der Systemtechnik
Uhrzeitmanagement
Kommunikation allgemein
Protokollelemente
Darstellung auf Hardware-I/Os zugeordneter Datenpunkte
Dezentrales Archiv
Parametrieren der Verfahrenstechnik
Abbilder erstellen
Auflegen von Prozessabbildern auf Datenpunkte
Einstellungen für konfigurierte Prozesssignale
Rangierung von Sende- und Empfangsdaten
Massenbearbeitung
bearbeiten großer Mengen von Abbildparametern
Parameter umsetzen
Parameter für Zielsystem übersetzen
Import/Export
erzeugen und einlesen von Sicherungen der Anwenderdaten
Dokumentation
aufbereitete Tabellen zum Ausdrucken
Hardware (Bestückung, Pin-Belegung)
Parameter
Parameter laden
Parameter und Funktionsplan zum Zielsystem übertragen
Parametervergleich
Vergleich der Einstellungen zwischen aktuellem Projekt und
Zielsystem
Hinweis
Test und Diagnosefunktionen (online) können nur über den Webbrowser durchgeführt werden. Firmware
laden kann nur mit dem Werkzeug FLASHmic durchgeführt werden.
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SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
Wesentliche administrative Funktionen
Berechtigungen
Voreinstellung
TOOLBOX II
Anlage
konfigurieren
Voreinstelungen
Anlagenmanagement
System
Projekttechnik
Kunde
Systemtechnik
Anlage
Region
AE
Aufbautechnik
Export/Backup
Data Distribution Center
Import
Anlage
Station
Einbauort
Schrank
Baugruppenträger
Verfahrenstechnik
Anlage
Bereich
Inhalt des ExportSatzes hinzufügen …
Kunde
Anlagenmanagement
Systemtechnik
Verfahrenstechnik
Systemelemente
Auswahl Importdatei
Auswahl Importdatei
Auswahl AE
Dienste
Systemtechnik
Auswahl AE
Start Export
Data Distribution Center
Bestückung
dokumentieren
Dokumentation
generieren (csv file)
Aufbautechnische
Dokumentation
Vorschau Spreadsheet
Parametrierung
dokumentieren
Spreadsheet drucken
OPM II
Grundsätzlicher Ablauf der Parametrierung
Anlage
konfigurieren
OPM II
AE mit Modulen
bestücken
Kunde und verfahrens
technische Anlage definieren (mit Wizard)
Kunde
verfahrenstech.Anlage
Niederlassung
Nummer
Systemtechnische
Anlage definieren (mit
Wizard)
Systemtechnische
Anlage
Region
AE
Basissystemelemente
Peripherieelemente
OPM II
Systemtechnik
Systemfunktionen
AE/BSE auswählen
Parametrieren
Speichern
Verfahrenstechnik
Peripherie
Systemdaten
Abbilder anlegen
Paramerieren
Speichern
Systemtechnik
Automatisch beim
Speichern
Fernwirkfunktion
parametrieren
OPM II
Parameter
umsetzen
OPM II
|
Verfahrenstechnik
Anwender legt den
Zeitpunkt fest
(Auswahl AE)
Parameter in
Zielsystem
Auswahl AE
Parameter laden
Parameter
Laden
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.1
Voreinstellungen
Bevor Sie mit der Projektierung von SICAM MIC beginnen sind einige grundsätzliche Einstellungen für das Arbeiten mit der SICAM TOOLBOX II vorzunehmen:
Benutzer und Rechte
Benutzerspezifische Einstellungen
Passwort
arbeitsplatzspezifische Einstellungen
Organisation der SICAM TOOLBOX II
Sprache
Für den Einstieg in die SICAM TOOLBOX II ist eine Anmeldung mit Benutzername und Passwort erforderlich.
Die Parametrierung mit der SICAM TOOLBOX II erfolgt ausschließlich offline. Nur der Transfer von Daten (Firmware, Anwenderdaten), sowie Test und Diagnose erfolgen online über eine Kommunikationsverbindung.
Die global in der SICAM TOOLBOX II gültigen Konfigurationsparameter werden mit dem
Werkzeug "Voreinstellungen TOOLBOX II" angezeigt und eingestellt. Sie können - in Abhängigkeit von den Zugriffsrechten - zu jedem beliebigen Zeitpunkt geändert werden.
Die Details dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "Voreinstellung
TOOLBOX II" und Kapitel "Administration der TOOLBOX II".
4.1.1.1
Benutzer und Rechte
Die folgenden Benutzertypen sind vordefiniert und können gewählt werden:
Typ admin
Typ profi
Typ standard
Je nach Benutzertyp sind unterschiedliche Rechte vordefiniert.
Neue Benutzernamen (max. 8 Zeichen) können Sie als Benutzertyp admin frei vergeben.
Jedem Benutzer kann eine spezielle Rolle (max. 20 Zeichen) zugewiesen werden.
Für jede Rolle lassen sich bestimmte Rechte aus einer Liste frei auswählen und zuordnen.
Abhängig von der Rolle die einem Benutzer zugewiesen ist, darf er bestimmte Funktionen bedienen. Eine Ausnahme sind die nicht änderbaren Rollen, die dem Service-Personal von Siemens für Wartungszwecke vorbehalten sind.
Die Details dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "Voreinstellung
TOOLBOX II", Abschnitt "User-/Rollenverwaltung".
Hinweis
Sämtliche in diesem Handbuch beschriebenen Bedien- und Testfunktionen von SICAM MIC gelten generell für die in der SICAM TOOLBOX II vorhandenen Rolle "Administrator".
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SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.1.2
Passwort
Der Einstieg in die SICAM TOOLBOX II ist für jeden Benutzer durch ein individuelles Passwort geschützt.
Das voreingestellte Passwort ist gleich dem vordefinierten Benutzertyp.
Hinweise
Das voreingestellte Passwort muss nach der ersten Anmeldung geändert werden.
4.1.1.3
Sprache
Die Sprache Deutsch oder English kann gewählt werden.
4.1.2
Einstieg in das Projekt
4.1.2.1
Anmeldung
Beim erstmaligen Start eines Werkzeugs der SICAM TOOLBOX II müssen Sie einen Benutzernamen und ein Passwort eingeben. Danach können Sie mit der Parametrierung beginnen.
Ein Benutzerwechsel ist mit dem Werkzeug "Voreinstellungen TOOLBOX II" möglich (Menü
Berechtigung | Login ).
4.1.2.2
Abmeldung
Eine Benutzerabmeldung ist mit dem Werkzeug "Voreinstellungen TOOLBOX II" möglich
(Menü Berechtigung | Logout ). Noch aktive Werkzeuge können danach weiter bedient
werden, aber das Aktivieren von Werkzeugen erfordert eine erneute Anmeldung.
Bei Beenden aller Werkzeuge ohne Abmeldung bleibt der Benutzer angemeldet, außer es erfolgt eine Abmeldung vom Projektierungs-PC oder Toolbox-Server.
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.2.3
Passwort ändern
Als Benutzertyp admin können Sie für jeden neu hinzugefügten Benutzer ein Passwort
festlegen.
Richtlinien für die Vergabe von Passworten
das Passwort darf aus bis zu 8 Zeichen bestehen
keine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung
Sonderzeichen können verwendet werden
leeres Passwort möglich (Anmeldung an das Projekt ohne Passwort)
4.1.3
Anlagenkonfiguration
Eine Anlage wird gemäß verschiedener Sichten konfiguriert:
Projekttechnik
Aufbautechnik
Systemtechnik
Verfahrenstechnik
Die Konfigurationsdaten werden jeweils spezifisch für die verschiedenen Sichten der Anlage
parametriert.
Bei der erstmaligen Erstellung einer Anlage müssen Sie mit dem Werkzeug "OPM II" die Konfigurationsdaten in die SICAM TOOLBOX II eingeben. Die Eingabe der Parameter wird dabei
durch "Wizards" unterstützt. Anhand der Parametrierung der Konfigurationsdaten wird die Anlagentopologie festgelegt.
Nach der Initialisierung kann die Administration der Anlagenkonfiguration mit dem Werkzeug
"Anlagen-Management" durchgeführt werden. Mit diesem Werkzeug können die Konfigurationsdaten jederzeit geändert oder gelöscht werden.
Die Details dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "Anlagenmanagement".
4.1.4
Firmware einlagern
Für die Parametrierung eines Zielsystems müssen die zu verwendenden Systemelemente bestückt, und die zugehörigen Firmwares in der SICAM TOOLBOX II vorhanden sein.
Die benötigten Firmwares - soweit noch nicht vorhanden - können Sie mit dem Werkzeug
"Stammdaten einlagern" in die Datenbank der SICAM TOOLBOX II laden. Die entsprechenden Dateien finden Sie in Online Support Produkte (siehe Abschnitt 3.3, Ladbare Firmwares).
Die Details dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "OPM II", Abschnitt "Stammdaten aktualisieren".
Eine weitere Möglichkeit bietet das Werkzeug "Live Update". Die Informationen dazu finden
Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "Dienstprogramme", Abschnitt "Live Update".
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.5
Parametrierung der Fernwirkfunktionalität
Die Erfassung, Parametrierung und Dokumentation für die Fernwirkfunktion und der dazugehörigen Datenpunkte wird in der SICAM TOOLBOX II hauptsächlich mit Hilfe des Werkzeugs
"OPM II" (Objektorientierter Prozessdatenmanager) ermöglicht.
Die Bedienungsanleitung des OPM II finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "OPM II".
Die Beschreibung der systemtechnischen und verfahrenstechnischen Einstellungen finden Sie
im Handbuch SICAM RTUs Gemeinsame Funktionen System und Basissystemelemente, Kapitel "Fernwirken".
Die Beschreibung der systemtechnischen und verfahrenstechnischen Einstellungen finden Sie
im Kapitel 7, Parametrieranleitung.
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.5.1
Bestückung
Vor der Parametrierung der Funktionalität muss das Zielsystem mit den erforderlichen Systemelementen bestückt werden:
Steuerkopfelement
Peripherieelement
I/O-Module
Hinweis
Die Firmwarecodes der entsprechenden Systemelemente müssen sich im Zielsystem befinden.
Einen Überblick der verfügbaren Systemelemente und Module mit den technische Daten finden Sie in der SICAM MIC Systembeschreibung, Kapitel “Mechanische Ausführung“, Abschnitt “Architektur | I/O-Module“, sowie im Abschnitt 7.4, Bestückung.
Die Bestückung erfolgt mit dem Werkzeug "OPM II" über die Menüpunkte Werkzeuge |
Systemtechnik und Werkzeuge | Bibliothek-Übersicht . Alternativ ist die Bestückung
auch mit dem Werkzeug "Bestückung" möglich.
Durch hineinziehen von Systemelementen des Systems SICAM MIC aus der BibliothekÜbersicht auf das jeweilige Zielsystem in der Systemtechnik, werden die entsprechenden Systemelemente mit voreingestellten Parametern hinzugefügt.
Bei Verwendung von I/Os muss zuerst das übergeordnete Peripherieelement (USIO60 or
USIO61) bestückt werden. Danach können I/O-Module auf das Peripherieelement gezogen
werden und Signale zum jeweiligen I/O-Modul zugeordnet werden (Systemtechnik).
Beim Löschen eines Systemelements oder eines I/O-Moduls werden die entsprechenden Einstellungen in der Systemtechnik verworfen.
Hinweis
Die Bestückung im "OPM II" muss mit den mechanisch bestückten I/O-Modulen übereinstimmen.
Wenn Sie ein externes I/O-Modul mechanisch entfernen, müssen sie es auch im "OPM II" löschen. Wenn
Sie die Bestückung im "OPM II" nicht adaptieren, erkennt das Zielsystem das entfernte I/O-Modul als ausgefallen (Fehlermeldung).
Wenn Sie ein externes I/O-Modul mechanisch hinzufügen ohne die Bestückung im "OPM II" anzupassen,
hat dies keine Auswirkungen. Das hinzugefügte I/O-Modul wird in diesem Fall ignoriert.
Wie alle systemtechnischen Parameter muss eine geänderte Bestückung mit umgesetzt und
in das Zielsystem geladen werden, um wirksam zu sein (siehe 4.1.6, Parametrierung umsetzen und 4.1.9.1, Projektierungsdaten laden).
Nach Änderung der Bestückung erfolgt immer ein automatischer Hochlauf des Zielsystems.
Dabei prüft das Zielsystem, ob die mechanisch bestückten Systemelemente und I/O-Module
mit der Parametrierung übereinstimmen. Wenn nicht erfolgt eine Fehlermeldung (rote ER-LED
leuchtet).
100
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.5.2
Systemtechnische Einstellungen
Die systemtechnische Konfiguration eines Zielsystems befindet sich im Fenster "Systemtechnik". Dieses kann über das Menü Werkzeuge | Systemtechnik geöffnet werden.
Die Parametrierung erfolgt im Navigationsbaum, jeweils unter dem ausgewählten Basissystemelement:
allgemeine Einstellungen
Zeitmanagement
Kommunikationsprotokolle
Netzwerkeinstellungen
Topologie
Datenflussfilter
Peripherie
dezentrale Archivierung
4.1.5.2.1
Kommunikation
Ein für die vorhandene Applikation geeignetes Protokoll kann über ein Pull-down-Menü unter
dem Basissystemelement (<Basissystemelement> | Kommunikation 101/104 | Protokollkonfiguration (Ax)) und dessen Parametrierung festgelegt werden.
4.1.5.2.2
Peripherie
Die Peripheriefunktionen werden durch Bestücken des Peripherieelements, der für die vorhandene Applikation geeigneten I/O-Module, sowie deren Parametrierung festgelegt.
Unter der Ebene des Ax-P-Bus wird das bestückte Peripherieelement mit den konfigurierbaren
Signalen angezeigt:
Hardware-Pins
Software-Datenpunkte
Mittels Kontextmenü eines Hardware-Pins/Software-Datenpunkts, Auswahl Abbild
bearbeiten , gelangen Sie direkt zu den verfahrenstechnischen Einstellungen des jeweiligen
Signals.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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101
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.5.3
Verfahrenstechnische Einstellungen
4.1.5.3.1
Ebenen
Die verfahrenstechnische Anlage kann in frei definierbare Hierarchieebenen strukturiert werden. Die folgende Grafik zeigt ein Beispiel:
Die Anleitung zur Erstellung von Ebenen finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe,
Kapitel "OPM II", Abschnitt "Ebenen".
Die verfahrenstechnischen Einstellungen der Systemelemente können zentral über das Menü
Werkzeuge | Abbilder geöffnet werden.
4.1.5.3.2
Typen
Typen bilden die Vorlage für die Struktur einer verfahrenstechnischen Anlage. Sie dienen zur
Vereinfachung bei der Projektierung von großen Mengen von Objekten, Parametern und Werten.
Typen der folgenden Typkategorien können unterhalb der Ebenen definiert werden:
Usertypen
Linktypen
Infotypen
Parametertypen
Ein Typ wird jeweils für Objekte definiert, die über die gleichen Merkmale verfügen (Beispiele:
Abzweig, Leistungsschalter, Trenner).
Die Anleitung zur Festlegung der verschiedenen Typen finden Sie in der SICAM TOOLBOX II
Online-Hilfe, Kapitel "OPM II", Abschnitt "Typen".
102
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.5.3.3
Abbilder
Abbilder sind reale Objekte der Anlage mit Parametern und Einstellungen (Beispiele: Abzweig
Nord, Leistungsschalter Q00, Trenner Q10).
Typisierte Abbilder
Typisierte Abbilder können aus den definierten Typen angelegt werden, das bedeutet, jedes Abbild ist einem Typ zugeordnet. Der zugeordnete Typ gibt dabei die Struktur für das
Abbild vor. Die Struktur definiert welche Linktypen ein Signal beinhaltet und welche Parameter ein Link beinhaltet. Diese Struktur kann nur im Typ des zugehörigen Abbilds geändert werden. Alle Abbilder, die diesem Typ zugeordnet sind, übernehmen automatisch die
Strukturänderung (Vererbung). Das gleiche Verhalten gilt auch für Defaultvorgaben.
Die Verwendung typisierter Abbilder ist umso effizienter, je mehr gleiche Abbilder vorhanden sind.
Typlose Abbilder
Typlose Abbilder haben keinen Bezug zu den Typen, das bedeutet, es findet keine Vererbung statt. Typlose Abbilder entstehen auch durch strukturelle Veränderung eines typisierten Abbilds (da das Abbild nicht mehr die gleiche Struktur wie der Typ hat).
Typlose Abbilder sind vorteilhaft, wenn Abbilder nur einmalig existieren.
Unterhalb von typlosen Abbildern können typisierte Abbilder verwendet werden (Beispiel:
Spannungsebene “20 kV“ ist typlos da sie nur einmal existiert, alle Abzweige darunter sind
typisierte Abbilder)
Linkabbilder
In den Linkabbildern können die Parameter der einzelnen Zielsysteme parametriert werden.
Die Signale der Bibliotheken enthalten als ersten Link einen sogenannten allgemeinen
Link (LNK_ADR). Dort befinden sich Parameter (Beispiel: Langtext, LAN Station...) die zu
anderen Links des selben Signals “Referenzen” enthalten oder Quelle von “Formeln” sind.
Eine Referenz bewirkt, dass bei Änderungen eines Eintrags im allgemeinen Link automatisch die Änderung im Link des spezifischen Zielsystems erfolgt. Telegramadresse
CASDU(1,2), IOA(1,2,3) und TI werden durch Ausfüllen der 1703 Linkadresse (Lk_Reg,
Lk_Komp, Lk_BSE, Lk_ZSE, Lk_DP) automatisch durch Formeln und Referenzen gebildet
und müssen nicht eingetragen werden.
Die Anleitung zur Erstellung von Abbildern finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe,
Kapitel "OPM II", Abschnitt "Abbilder".
Parametrierung der Prozesssignale und Zuordnung zur Systemtechnik
Die Parameter für die technologische Aufbereitung von Prozesssignalen befinden sich im Navigationsbaum unter den Linkabbildern:
Adressierung
Signalvorverarbeitung
Signalnachbearbeitung
Die Beschreibung der Parameter finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel
“Parameter-Dokumentation" sowie im Abschnitt 7.5, Prozessperipherie.
Die Beschreibung der technologischen Aufbereitung von Ein-/Ausgängen der Prozessperipherie finden Sie im Dokument SICAM RTUs Gemeinsame Funktionen Peripherieelemente nach
IEC 60870-5-101/104.
Die Zuordnung eines Prozesssignals zu einem Hardware-Pin oder Software-Datenpunkt in
der Systemtechnik erfolgt durch Auflegen (wahlweise automatisch oder manuell). Die Anleitung dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel “OPM II“, Abschnitt “Auflegen“.
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103
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.5.4
Dezentrales Archiv (DEAR)
Das dezentrale Archiv dient zur lokalen Speicherung von Ereignissen einer Unterstation, und
- wann immer es erforderlich ist – zur Übertragung an das Leitsystem. Damit ist es beispielsweise möglich, das Archiv eines Leitsystems nach einer Kommunikationsstörung wieder herzustellen.
Im dezentralen Archiv können alle Datenpunkte erfasst werden, die in der Unterstation verwendet werden.
In der Systemtechnik des "OPM II" (Parametergruppe Dezentrale Archivierung der jeweiligen Automatisierungseinheit) wird das Archiv konfiguriert. In den Abbildern werden die verfahrenstechnischen Parameter der zu erfassenden Datenpunkte festgelegt. Diese Datenpunkte werden im Betrieb jeweils bei Zustandsänderung zeitfolgerichtig archiviert. Dies gilt für alle
Befehle und Meldungen der Sende- und Empfangsrichtung.
Die genauen Informationen über die Einstellungen finden Sie im Handbuch SICAM RTUs
Gemeinsame Funktionen System und Basissystemelemente, Kapitel "Fernwirken", Abschnitt
"Dezentrales Archiv".
4.1.6
Parametrierung umsetzen
Die verfahrenstechnischen Parameter der Anlage müssen vor dem Laden in das Zielsystem
umgesetzt werden. Dies erfolgt mit dem Werkzeug "OPM II".
Wählen Sie dazu über das Kontextmenü der Automatisierungseinheit (rechter Mausklick) den
Menüpunkt Zielsysteme | SICAM 1703 | Umsetzen… .
Systemtechnische Parameter werden automatisch beim Speichern umgesetzt.
Die Details dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "OPM II", Abschnitt "Umsetzen und Laden", "SICAM 1703".
4.1.7
Import, Export und Sicherung von Projektierungsdaten
Das Werkzeug "Data Distribution Center" ermöglicht das Importieren und Exportieren von Parametern, sowie das Anlegen von Sicherungdateien.
Die Details dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "Data Distribution
Center".
104
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.8
Dokumentation
Mit dem Werkzeug "OPM II" können Sie die Dokumentation der Projektierungsdaten erzeugen
und ausdrucken:
Bestückung
Aufbautechnik
Schnittstelle zu Elcad
Fernwirkfunktion
systemtechnische Parameter
verfahrenstechnische Parameter
Die Details dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "OPM II", Abschnitt "Systemtechnik", "Dokumentation".
4.1.8.1
Bestückung
Die Dokumentation der bestückten Systemelemente können Sie im Anlagenbaum des Menüs
Systemtechnik , über das Kontextmenü der Automatisierungseinheit, starten.
Die Ausgabe erfolgt als Tabelle in einer Datei (Format .csv) oder auf einem Drucker.
Mit dem Werkzeug "Bestückung" können Sie den Systemelementen die erforderlichen aufbautechnischen Informationen zugeordnen.
4.1.8.2
Aufbautechnik
Die Dokumentation der aufbautechnischen Konfiguration können Sie im Anlagenbaum des
Menüs Systemtechnik , über die Kontextmenüs der I/O-Module, starten.
Die Ausgabe erfolgt als Tabelle mit einstellbarem Layout, wahlweise als Vorschau am Bildschirm oder auf einem Drucker.
Die Dokumentation erstreckt sich über die HW-Pins des jeweiligen I/O-Moduls und enthält
Steckplatz und Typ des I/O-Moduls
systemtechnische Adresse jedes Pins innerhalb eines Telegramms
verfahrenstechnische Adresse jedes Pins innerhalb eines Telegramms
allgemeine Informationen eines Pins (Langtext)
Zuordnung des Pins zu einem Linkabbild im "OPM II"
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105
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.8.3
Schnittstelle zu ELCAD
Für die Kopplung mit dem Konstruktionswerkzeug ELCAD ist es möglich, Abbilder die auf ein
Systemelement aufgelegt sind, über diese definierte Schnittstelle zu übergeben.
Die Ausgabe erfolgt in einer Textdatei (Format .asc).
Die Erstellung der Datei erfolgt durch Auswahl des Menüs Zielsysteme | SICAM 1703…
| SICAM 1703 Umsetzer .
Die Details dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "OPM II", Abschnitt "Elcad".
4.1.8.4
Fernwirkfunktion
4.1.8.4.1
Systemtechnische Parameter
Die Dokumentation der systemtechnischen Parameter können Sie im Menü
Systemtechnik , über das Kontextmenü einer Automatisierungseinheit oder eines spezifischen Systemelements, starten.
Die Ausgabe erfolgt als Spreadsheet, wahlweise als Vorschau am Bildschirm oder auf einem
Drucker.
4.1.8.4.2
Verfahrenstechnische Parameter
Die Dokumentation der verfahrenstechnischen Parameter können Sie im Menü Abbild
bearbeiten , über das Kontextmenü einer selektierten Hierarchieebene, starten.
Die Ausgabe erfolgt als Spreadsheet, wahlweise als Vorschau am Bildschirm oder auf einem
Drucker.
4.1.9
Inbetriebnahme und Test
Für Inbetriebnahme und Test der projektierten Einstellungen stehen die folgenden Funktionen
zu Verfügung (online):
Projektierungsdaten laden
Parametervergleich
Für diese Funktionen muss der Projektierungs-PC mit dem Zielsystem verbunden sein (siehe
3.6.1, SICAM TOOLBOX II).
Hinweis
Die von der SICAM TOOLBOX II zur Verfügung gestellten Online-Testfunktionen und Diagnose werden
für SICAM MIC nicht unterstützt. Online-Funktionen sind nur über den Webbrowser möglich.
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.1.9.1
Projektierungsdaten laden
Das Laden der Parameter einer verfahrenstechnischen Anlage vom PC in das Zielsystem erfolgt mit dem Werkzeug "OPM II" aus der Systemtechnik.
Wählen Sie dazu über das Kontextmenü der Automatisierungseinheit (rechter Mausklick) den
Menüpunkt Parameter | Laden .
Zum Laden der Parameter stehen verschiedene Varianten zur Verfügung:
intelligent Laden
nur die geänderten Parameter werden in das Zielsystem übertragen
ergibt kürzere Ladezeiten
kann lokal oder über die Ferne angewendet werden
unbedingt Laden
alle Parameter werden in das Zielsystem übertragen
nach dem Laden der Parameter wird ein automatischer Hochlauf des Zielsystems
durchgeführt
kann lokal oder über die Ferne angewendet werden
initialisieren
alle Parameter werden im Zielsystem gelöscht, und alle Parameter neu übertragen
wird für das erste Laden einer Automatisierungseinheit oder eines Basissystemelements verwendet
kann nur mit dem lokal angeschlossenen Automatisierungseinheit durchgeführt werden
Vorsicht
Während eines Ladevorgangs ist ein Ausschalten des Systems unbedingt zu vermeiden, da dadurch die
Daten auf der SIM-Karte zerstört werden können.
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
Beim Laden der Parameter werden alle Parametrierungen die in der SICAM TOOLBOX II
durchgeführt worden sind gemeinsam auf der SIM-Karte des Zielsystems gespeichert:
Konfigurationsparameter
Systemparameter
Verfahrenstechnische Parameter (wenn sie zuvor umgesetzt wurden)
Anwenderprogramm (wenn zuvor Code generiert wurde)
Die Details dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "OPM II", Abschnitt "Umsetzen und laden | SICAM 1703".
4.1.9.2
Parametervergleich
Mit dem Werkzeug "OPM II" können Sie prüfen, ob der Parametersatz im Zielsystem aktuell
ist.
Wählen Sie dazu über das Kontextmenü der Automatisierungseinheit (rechter Mausklick) den
Menüpunkt Parameter | Vergleich .
Für jede ausgewählte Automatisierungseinheit erscheint die Anzeige, ob die Parametrierung
aktuell ist oder nicht.
108
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.2
Automatisierung
Zur Realisierung von frei definierbaren Steuer- und Regelaufgaben können Sie optional ein
Anwenderprogramm als Funktionsplan (FUP) erstellen.
Übersicht der Aufgaben
Aufgabe
Bedeutung
externe Signale konfigurieren
Abbilder anlegen für spontane und periodische Datenpunkte
Funktionsplan erstellen
editieren des Anwenderprogramms
Funktionsplan simulieren
Offline-Test des Anwenderprogramms
Programmcode generieren
kompilieren des Anwenderprogramms
Programmcode laden
Anwenderprogramm in das Zielsystem laden
Hochlauf durchführen
Anwenderprogramm initialisieren am Zielsystem
Dokumentation
Anwenderprogramm zum Ausdrucken aufbereiten
Grundsätzlicher Ablauf der Programmierung
externe Signale
konfigurieren
OPM II
Parameter
umsetzen
OPM II
Funktionsplan
erstellen
Funktionsplan
simulieren
Code
generieren
Abbilder anlegen für…
Spontane Telegramme
Periodische Datenpunkte von Peripherie
CAEx plus: Signalliste/
Code generieren
Anwender legt den
Zeitpunkt fest
Signalliste neu erstellen
Verwendung der
verfahrenstechnischen
Signale vom OPM II
Auswahl Ressource
Offline-Simulation
(Test der Funktionsplanlogik ohne
Zielsystem)
Auswahl Ressource
Codegenerierung
Auswahl AE
Parameter laden
CAEx
plus
CAEx
plus
CAEx
plus
Code laden
OPM II
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109
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.2.1
Erstellen eines Funktionsplans (FUP)
Für die Erstellung eines Funktionsplans ist das Werkzeug "CAEx plus" erforderlich.
4.2.1.1
Einschränkungen bei der Erstellung eines Funktionsplans
Bausteine und Datentypen
In die Typinstanz und in die Anwenderbausteine der AE-Library können nur Bausteine und
Datentypen hineingezogen und losgelassen werden ("drag & drop"), die von SICAM MIC
unterstützt werden. Für alle anderen erscheint ein Einbahnschild.
Zur einfachen Bedienbarkeit ist im Projekt eine SICAM MIC-Library vorhanden, welche alle zu SICAM MIC kompatiblen Bausteine enthält.
Signale aus der Signalliste
Aus der Signalliste können nur von SICAM MIC unterstützte Signaltypen in die Typinstanz
hineingezogen werden. Für alle anderen (beispielsweise TI 38 – Schutzereignis) erscheint
ein Einbahnschild. Die Prüfung erfolgt über den Datentyp des Signals.
Auch der Systemdatenpunkt aus der Signalliste kann nicht in die Typinstanz hineingezogen werden.
Systemdatenpunkte
Stehen als globale Variablen im globalen Variablenobjekt "Systeminfo" in der Ressource
zur Verfügung. Diese globalen Variablen können in den FUP hineingezogen werden.
Typkennungen
Während der Erstellung des FUP erfolgt eine Überprüfung der Typkennungen. Telegramme mit von SICAM MIC nicht unterstützten Typkennungen lassen sich nicht in den FUP
hineinziehen.
Das Telegramm mit der Typkennung 101 (Zählerabfrage) wird vom FUP nicht unterstützt.
Spannungsausfallsichere Zustände
Werden im FUP Telegramme oder Ein-/Ausgänge von Bausteinen auf "spannungsausfallsicher" gesetzt, dann wird bei der Codegenerierung eine entsprechende Warnung ausgegeben.
CASDU
Alle Informationen die in SICAM MIC entstehen haben dieselbe CASDU in der Telegrammadresse. Dadurch ist es erforderlich, dass für Telegramme die im Funktionsplan
entstehen im CAEx plus Link dieselbe CASDU zugeordnet wird.
Bei "falscher" Projektierung im "OPM II" bricht die AWL-Codegenerierung mit einer entsprechenden Fehlermeldung ab.
Für Eingangstelegramme im FUP kann eine beliebige Telegrammadresse zugeordnet
werden.
Statusbit "Class 1"
Dieses wird vom FUP nicht unterstützt (Prioritätssteuerung der Kommunikationsfunktion).
Es können spezielle Variablennamen verwendet werden, um ein „Class 1“-Telegramm zu
bilden und damit eine Wählverbindung anzuregen.
Statusbit "R" (Redundanz)
Dieses kann in den FUP hineingezogen werden, wird jedoch vom Zielsystem nie gesetzt.
Bei Verwendung des Redundanz-Bits wird bei der Codegenerierung eine Warnung ausgegeben.
Zusatzattribute
Diese werden von SICAM MIC nicht unterstützt. Bei der Codegenerierung werden diese
Attribute nicht berücksichtigt, und es wird weder Warnung noch Fehler ausgegeben.
Weitere Informationen finden Sie im Handbuch SICAM RTUs Gemeinsame Funktionen System und Basissystemelemente, Kapitel "Automatisierung", Abschnitt "Eingeschränkte Steuerund Regelfunktion".
110
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.2.1.2
Externe Signale konfigurieren
Die I/O's werden in den Funktionsplan über die Signalliste eingebunden. Abhängig davon, ob
das Zielsystem über die SICAM TOOLBOX II oder über den Webbrowser parametriert wird,
kann die Signalliste wahlweise
mit dem Werkzeug "OPM II" erzeugt werden
von einer lokalen Parametrierung importiert werden (siehe dazu Abschnitt 5.1.3.7, Datenpunkte importieren und exportieren)
Die Signale der verfahrenstechnischen Anlage können nach dem Umsetzen (siehe Abschnitt
4.1.6, Parametrierung umsetzen) von "CAEx plus" verwendet werden. Die Struktur des Projektbaumes passt sich automatisch der Struktur aus dem "OPM II" an.
Eine Einführung zur Projekterstellung finden Sie in der
SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "Tutorials", Abschnitt "CAEx plus"
CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel "Erste Schritte" und Kapitel "Zusätzliche Produkte", Abschnitt "Signalliste (Optional)", sowie in der Online-Hilfe von "CAEx plus"
4.2.1.3
Funktionsplan erstellen
Das Werkzeug "CAEx plus" stellt verschiedene Editoren und Standard-Bibliotheken für die Erstellung der Steuer- und Regelfunktionen zur Verfügung.
Die verfahrenstechnischen Funktionen einer Anlage werden mit dem Funktionsplan-Editor
(FBS-Editor) erstellt. Ein Funktionsplan entsteht dabei durch das Verschalten von
vordefinierten Funktionen und Funktionsbausteinen ("CAEx plus" Standard-Bibliothek)
vom Anwender definierbaren Funktionen und Funktionsbausteinen
Die Beschreibung des Editors finden Sie in der CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel "Editoren".
Ergänzende Informationen finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel
"Tutorials", Abschnitt "CAEx plus".
Die wichtigsten Kenngrößen (Grenzen) für die Erstellung der Steuer- und Regelfunktionen finden Sie in der SICAM MIC Systembeschreibung, Kapitel "Technische Daten der Module", Abschnitt "Steuerkopfmodule".
Die technischen Details zur Bearbeitung der Steuer- und Regelfunktion und ihrer Teilfunktionen
finden Sie im Handbuch SICAM RTUs Gemeinsame Funktionen System und Basissystemelemente, Kapitel "Automatisierung", Abschnitt "Eingeschränkte Steuer- und Regelfunktion",
"Anwenderprogramm","Funktionsplan".
Hinweis
Alternativ zur Erstellung eines Funktionsplans kann in "CAEx plus" eine bestehende und kompatible Anweisungsliste (AWL) in ASCII-Format importiert werden (Werkzeug “OPM II“, Kontextmenü der CPU,
Anweisungsliste | Einlagern von Datei ).
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111
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
Funktionsplan-Editor (beispielhafte Logik)
4.2.1.4
Programmcode generieren
Vor dem Laden der Steuer- und Regelfunktion in das Zielsystem muss der Programmcode generiert werden.
Die Codegenerierung können Sie über den CAEx plus Umsetzer oder aus "CAEx plus", über
das Kontextmenü des Basissystemelements (Ressource), starten.
Start der Programmcodegenerierung
112
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
Der Funktionsplan wird daraufhin von einem Compiler übersetzt und geprüft. Gleichzeitig wird
der Programmcode als Anweisungsliste (AWL) im Ordner “Specification“ erstellt.
Über das Menü Tools | Fehler-Status-Anzeige können Sie die Meldungsanzeige der
Codegenerierung aktivieren. Dort werden allgemeine Meldungen (wie zum Beispiel Angaben
über belegten Speicherplatz für Code und Variablen), sowie erkannte Fehler detailliert eingetragen.
Fehler-Status-Anzeige (Beispiel)
Die genaue Beschreibung des Werkzeugs befindet sich in der CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel
"Zielsystem-Anbindung", Abschnitt "Funktionalitäten zur Zielsystem-Anbindung", Abschnitt
"Codegenerierung".
Die Codegenerierung kann unabhängig von "CAEx plus" mit dem Werkzeug "OPM II" durch
Auswahl der Funktion Zielsysteme | CAEx plus… | Signalliste/Code generieren gestartet
werden. Für die Verarbeitung der parametrierten Signale in der Steuer- und Regelfunktion
wird dabei eine Signalliste erstellt und in "CAEx plus" eingelesen.
Die Details dazu finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "OPM II", Abschnitt "Umsetzen und Laden", "CAEx plus".
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113
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.2.2
Dokumentation
4.2.2.1
Querverweisliste
Mit dem Werkzeug "CAEx plus" kann über die Projekthierarchie eine Querverweisliste erzeugt, am Bildschirm angezeigt, oder ausgedruckt werden.
Die Querverweisliste erstreckt sich wahlweise über
Basissystemelement
Programm-Organisationseinheit
und wird mittels Kontextmenu Querverweise ausgeführt.
Die Details dazu finden Sie in der CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel "Grundlagen", Abschnitt
"Standard-Bedienelemente", Abschnitt "Befehle der Kontextmenüs".
4.2.2.2
Steuer- und Regelfunktion
In der Projekthierarchie des Werkzeugs "CAEx plus" kann durch Auswahl einer jeden Ebene
mittels Kontextmenu die Funktion Drucken ausgeführt werden. Der Druckvorgang wird auf
dem am PC voreingestellten Drucker gestartet.
Die Details dazu finden Sie in der CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel "Grundlagen", Abschnitt
"Standard-Bedienelemente", Abschnitt "Befehle der Kontextmenüs", Abschnitt "Im Projektmanagement drucken".
Ergänzende Informationen finden Sie in der CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel "Grundlagen",
Abschnitt "Standard-Eigenschaften" sowie Kapitel "Listen und Referenzen", Abschnitt "Ausdrucke gestalten mit DXF".
Weitere umfangreiche Möglichkeiten zur Dokumentation bietet die optionale Funktion
Dokumentenverwaltung (Zusatzprodukt von "CAEx plus").
Die Details dazu finden Sie in der CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel "Zusatzprodukte", Abschnitt
"Dokumentenverwaltung (optional)".
114
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Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.2.3
Inbetriebnahme und Test
4.2.3.1
Programmcode laden
Um den kompilierten Programmcode in das Zielsystem zu laden, muss der Projektierungs-PC
mit dem Zielsystem verbunden sein (siehe Abschnitt 3.6.1, SICAM TOOLBOX II).
Das Laden des Programmcodes in das Zielsystem erfolgt gemeinsam mit den eingestellten
Parametern in der Systemtechnik des "OPM II".
Wählen Sie dazu über das Kontextmenu der jeweiligen Automatisierungseinheit (rechter
Mausklick) den Menüpunkt Parameter | laden ). Weitere Details siehe Abschnitt 4.1.9.1,
Projektierungsdaten laden).
Alle Steuer- und Regelfunktionen, die in "CAEx plus" durchgeführt worden sind, werden dabei
auf der SIM-Karte im Steuerkopfelement gespeichert.
Alternativ kann die übersetzte Anweisungsliste exportiert und über den Webbrowser in
SICAM MIC geladen werden (siehe Abschnitt 5.2.2.3.2, SPS Code sichern und laden).
Hinweis
Der Import einer mittels Text-Editor erstellten Anweisungsliste nach "CAEx plus" ist nicht möglich.
Das Laden des Anwenderprogrammcodes führt zu einer Betriebsunterbrechung des Zielsystems. Nachdem der Ladevorgang beendet ist, wird ein Hochlauf des Zielsystems erforderlich.
Die technische Beschreibung dazu finden Sie im Handbuch SICAM RTUS Gemeinsame
Funktionen System und Basissystemelemente, Kapitel "Automatisierung", Abschnitt "Laden
des Anwenderprogramms".
Die Bedienungsanleitung finden Sie in der SICAM TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel "OPM II",
Abschnitt "Umsetzen und laden | SICAM 1703".
Vorsicht
Während eines Ladevorgangs ist das Ausschalten des Steuerkopfelementes unbedingt zu vermeiden, da
dadurch die Daten auf der SIM-Karte zerstört werden können.
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115
Projektierung über SICAM TOOLBOX II
4.2.3.2
Testfunktionen
4.2.3.2.1
Funktionsplan offline simulieren
Die Verknüpfungslogik eines Funktionsplans kann in "CAEx plus" mit der Funktion "OfflineSimulation" getestet werden.
Diese Funktion kann über das Kontextmenü des Basissystemelements, Programm- oder Typinstanz aufgerufen werden. Genaue Details dazu finden Sie in der CAEx plus Online-Hilfe,
Kapitel "Zusatzprodukte", Abschnitt "Offline-Simulation".
Hinweis
Die Funktion "Online-Test" des Werkzeugs "CAEx plus" steht für SICAM MIC nicht zur Verfügung.
Eine Online-Simulation ist nur über Webbrowser möglich (siehe 5.2.2.4, Testfunktionen).
4.2.3.2.2
Oszilloskop
Oszilloskopfunktionen dienen der zeitlich aufgelösten Darstellung von Analogwerten und Binärwerten während der "Offline-Simulation" des Funktionsplans.
Genaue Details dazu finden Sie in der CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel "Zusatzprodukte", Abschnitt "Logikanalyse mit Oszilloskopfunktionen".
CAEx plus Oszilloskop (Beispiel)
116
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5
Projektierung über Webbrowser
Inhalt
5.1
Fernwirken ................................................................................................... 118
5.2
Automatisierung ........................................................................................... 176
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117
Projektierung über Webbrowser
5.1
Fernwirken
5.1.1
Voreinstellungen
5.1.1.1
Benutzer und Rechte
Beschreibung
Administrator
Lokal
Startseite
Systemeinstellungen
x
Guest
Fern
Offline
Fern
Offline
x
x
x
x
x
x
*)
x
-
-
-
x
x *)
x
-
-
-
Parametrierung
x
x *)
x
-
-
-
Anzeige
x
x
x
x
x
x
Administrator
x
Lokal
Passwort ändern
Guest
Passwort ändern
Kommunikation
Peripherie
Parametrierung
x
x
x
-
-
-
Anzeige
x
x
x
x
x
x
x
x *)
-
-
-
-
x
x
-
x
x
-
-
-
-
-
Sichern/Laden
Prozess
*)
Anzeige
Steuerung
*)
x
x
Bestückung
-
-
x
-
-
-
Diagnose
x
x
-
x
x
-
*)
nur wenn vom lokalen Administrator mit Parameter "Fernsteuerung über Web" freigegeben (sicherheitsrelevant), siehe Abschnitt 5.1.5.1, Systemeinstellung
Unterscheidung des Zugriffsortes LOKAL und FERN
Die Unterscheidung des Zugriffsortes ist von der Kommunikationsverbindung zwischen PC
und SICAM MIC abhängig.
Zugriffsort
Bedeutung/Anmerkung
Lokal
Verbindung über die serielle Schnittstelle (ohne Modem) oder über Ethernet
Fern
Verbindung über Modem, Bedienmöglichkeiten sind unter Umständen eingeschränkt (siehe oben), der Parameter Fernsteuerung ueber Web ist nicht
sichtbar
Hinweis
Sämtliche in diesem Handbuch beschriebenen Bedien- und Testfunktionen von SICAM MIC gelten generell für das uneingeschränkte Zugriffsrecht „Administrator“ (lokal).
118
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über Webbrowser
5.1.1.2
Passwort
Jedes Projekt kann durch ein individuelles Passwort geschützt werden. Das voreingestellte
Passwort ist sat und sollte nach der ersten Anmeldung unbedingt geändert werden.
Die Vergabe des Passworts ist in der Systemeinstellung jederzeit möglich, die Speicherung
erfolgt gemeinsam mit den Parametern des geöffneten Projekts:
Online: am Webserver des jeweiligen Zielsystems
Offline: in der jeweiligen Parameterdatei
Achten Sie bei der Vergabe eines Passworts auf die folgenden Richtlinien:
das Passwort darf aus bis zu 8 Zeichen bestehen (weitere Zeichen werden ignoriert)
Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung
Sonderzeichen können verwendet werden
Hinweis
Bei Problemen mit Passwörtern nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Siemens Support Center auf.
5.1.2
Anmeldung und Abmeldung
Für die Projektierung von SICAM MIC müssen Sie in der Anmeldemaske der Bedienoberfläche die Sprache und den Benutzertyp auswählen. Nach Eingabe des korrekten Passworts
und Klicken auf Logon gelangen Sie in die Startmaske eines Projektes. Beim Online-Zugriff
wird dabei eine Sitzung mit dem Steuerkopfelement (Webserver) geöffnet.
Die Benutzer verfügen über unterschiedliche Zugriffsrechte:
Sprache
Benutzer
Zugriffsrecht
Deutsch
Administrator
schreiben und lesen
Guest
lesen
Administrator
schreiben und lesen
Guest
lesen
English
Zum Verlassen eines Projekts klicken Sie in der Startmaske auf den Knopf Logout .
Damit im Fall eines ungewollten Abbruchs eines Projekts (Ausfall der Kommunikationsverbindung, unbeabsichtigtes Schließen des Webbrowsers, etc.) die zuvor geöffnete Sitzung beendet wird, enthält die Firmware des Steuerkopfelements folgende Sicherheitsmechanismen:
Beenden der Sitzung durch Laufzeitüberwachung
Wenn innerhalb von 15 Minuten kein Zugriff zum Webserver erfolgt, wird die Sitzung automatisch beendet. Für einen erneuten Zugriff ist eine erneute Anmeldung erforderlich.
Beenden der Sitzung durch erneute Anmeldung
Mit der Anmeldung zum Webserver wird eine noch geöffnete Sitzung sofort geschlossen.
Vorsicht
Dürfen mehrere Benutzer auf dasselbe Steuerkopfelement zugreifen, bekommt derjenige, welcher sich als
letzter mit dem korrekten Passwort anmeldet das Zugriffsrecht. Die Sitzung des Vorgängers wird getrennt.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
119
Projektierung über Webbrowser
5.1.3
Offline-Projektierung
Bei der Offline-Projektierung besteht keine physikalische Verbindung zum Zielsystem.
Übersicht der Funktionen bei der Offline-Projektierung
Komponente
Funktion
Bedeutung/Anmerkung
WEBmic
(Dialog über
Pop-up-Menü)
Projekt neu
neue Parameterdatei erstellen welche im Name die
Anlagendaten "Kunde", "Anlage", "Station" enthält,
und den Webbrowser starten (offline)
Projekt öffnen
bestehende Parameterdatei öffnen und den Webbrowser starten (offline)
Projekt schließen
aktuelle Parameterdatei schließen
Projekt vervielfältigen
bestehende Parameterdatei kopieren und/oder diese
auf SIM-Karte schreiben; optional Anwenderprogrammdatei auf SIM-Karte schreiben 1)
Datenpunkt Import/Export
Datenpunkte eines Projekts als Datei speichern oder
von Datei einlesen
lese/schreibe Parameter
von/auf SIM-Karte
Parameter von SIM-Karte lesen und in Datei schreiben oder umgekehrt 1)
lese/schreibe SPS von/auf
SIM-Karte
Anwenderprogramm von SIM-Karte in Datei schreiben oder umgekehrt 1)
schreibe/lese gesamte SIMKarte
komplettes Datenabbild erstellen
Lösche gesamte SIM-Karte
alle Anwenderdaten von der SIM-Karte löschen
Ethernet IP Adresse vergeben
IP-Adresse online in das Zielsystem schreiben (ohne
Webbrowser); die MAC-Adresse des Zielsystems
muss bekannt sein
Kartenleser Einstellungen
Einstellungen des SIM-Karten Lese-/Schreibgeräts
anzeigen 1)
Parameter
Einstellungen für System, Zeit, Kommunikationsprotokoll und Peripherie (speichern auf einer lokalen
Datei oder auf SIM-Karte)
HW-Dokumentation
Ein-/Ausgangs-/Klemmenbelegung der projektierten
Module, Signalbelegung der Kommunikationskabel
Dezentrales Archiv
Dezentrales Archiv konfigurieren, Datenpunkte der
I/O Module und des Anwenderprogramms festlegen
Bestückung ändern
Projektierung der installierten Hardware (Steuerkopf
und I/O Module)
Anweisungsliste
Datei editieren die das Anwenderprogramm enthält
WEBmic
(Webbrowser)
ASCII Editor
120
2)
1)
nur mit installiertem Lese-/Schreibgerät für Chipkarten
2)
beispielsweise Microsoft Notepad
1)
1)
®
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Projektierung über Webbrowser
Die folgende Grafik stellt die Parametrierung offline von SICAM MIC als Ablaufdiagramm dar.
Aufgabe:
neues Projekt
erstellen
bestehendes
Projekt öffnen
Projekt laden
Projekt sichern
WEBmic startem
Projekt neu
SIM
Projekt öffnen
File
SIM
Anlagendaten
lese Parameter
von SIM Karte
Dateiname Quelle
Dateiname Ziel
OK
OK
Projekt wird auf
SIM geschrieben
Projekt wird in
Datei geschrieben
File
Dateiname
OK
schreibe Parameter
auf SIM Karte
OK
Webbrowser (startet automatisch)
anmelden
Projekt bearbeiten
Parameter übernehmen
Projekt
auf SIM
Projekt wird auf
SIM geschrieben
Projekt
auf File
Projekt wird in
File geschrieben
Mit dem Offline-Tool WEBmic kann die Projektierung der Parameter ohne Zielsystem durchgeführt werden. Die Parameter werden in eine Datei oder direkt auf die SIM-Karte im Lese-/
Schreibgerät geschrieben.
Hinweis
Hier werden nur die Schritte beschrieben, die für die Parametrierung offline relevant sind. Alle weiteren
Schritte sind im Abschnitt 5.1.5, Projektierung offline oder online, beschrieben.
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121
Projektierung über Webbrowser
5.1.3.1
Neues Projekt erstellen
Bevor Sie mit der Parametrierung beginnen können, müssen Sie ein Projekt, in dem die Daten
für ihr System verwaltet werden, anlegen. Gehen Sie wie folgt vor:
Starten Sie das Programm WEBmic.exe mit einem Doppelklick.
Der WEBmic Splash Screen wird geöffnet.
Klicken Sie OK um den Splash Screen zu schließen.
Das WEBmic-Symbol
erscheint im Benachrichtigungsfeld der Taskleiste.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das WEBmic-Symbol zum Öffnen des Kontextmenüs von WEBmic.
Ändern Sie bei Bedarf die Sprache und öffnen
das Kontextmenü erneut.
Danach klicken Sie auf den Punkt Projekt
neu .
122
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über Webbrowser
Das Fenster zur Festlegung des Dateispeicherortes wird geöffnet.
Unter ZIEL können Sie nun auswählen, ob Sie die Projektdaten direkt auf die SIM-Karte im
angeschlossenen Lese-/Schreibgerät oder in eine Datei schreiben wollen, oder beides parallel.
Falls kein Lese-/Schreibgerät installiert ist lassen sich die Menüpunkte, die sich auf die SIMKarte beziehen, nicht auswählen (sie erscheinen als eingravierter Text).
In den ANLAGENDATEN wird der Name des Kunden, der Anlage und der Station eingetragen.
Der Dateiname (FILENAME) der Projektdaten wird automatisch aus diesen Einträgen gebildet.
Klicken Sie OK um das Projekt zu erstellen. Dabei wird, je nach Auswahl, entweder eine projektspezifische Parameterdatei generiert, oder die SIM-Karte beschrieben. Es ist auch beides
parallel möglich. Die Datei erhält einen Namen, der sich aus den Anlagendaten und der Typkennung mic zusammensetzt.
Falls SIM-KARTE markiert wird, aber kein Lese-/Schreibgerät installiert oder angeschlossen ist,
erscheint die Meldung Kann SIM-Kartenleser nicht finden.
Speichern der Parameter
Wenn der Webbrowser durch Projekt oeffnen oder Projekt neu von einer Datei aus gestartet wurde, dann wird der Parametersatz bei jeder Übernahme eines Parameters in die Datei
geschrieben.
Wenn der Webbrowser durch Projekt oeffnen oder Projekt neu von einer SIM-Karte aus
gestartet wurde, dann wird der Parametersatz bei jeder Übernahme eines Parameters auf die
SIM-Karte geschrieben.
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Projektierung über Webbrowser
5.1.3.2
Bedienoberfläche offline starten
Der Webbrowser wird nach der Erstellung des Projektes automatisch gestartet. Die Einstiegsmaske der Bedienoberfläche wird geöffnet.
Nach Auswahl des Benutzers und Eingabe des Passwortes (siehe Abschnitt 5.1.1, Voreinstellungen) können Sie mit der Parametrierung beginnen.
5.1.3.3
Bestückung der Hardware
Als Basis für die Parametrierung der Peripherie muss zuerst die Bestückung von SICAM MIC
offline parametriert werden.
Nachdem Sie sich angemeldet haben klicken Sie im Menübaum auf Bestueckung. In der
Bestückungsmaske können Sie das Steuerkopfmodul und die verfügbaren I/O Module auswählen. Ein SICAM MIC unterstützt max. 8 I/O Module.
Ein Überblick der verfügbaren Steuerkopf- und I/O Module und deren Beschreibung befindet
sich im Abschnitt 7.4, Bestückung (bitte beachten Sie auch die "Bestückungsregeln").
124
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über Webbrowser
Nach Auswahl der Module speichern Sie die Einstellungen mit Mausklick auf den Knopf
Uebernehmen. Die Einstellungen werden je nach Auswahl auf der SIM-Karte oder in der
Datei gespeichert.
Hinweis
Eine manuelle Projektierung von I/O Modulen ist nur offline möglich. Die projektierte Bestückung wird bei
Hochlauf von SICAM MIC mit der tatsächlich vorhandenen Bestückung verglichen. Wenn keine Übereinstimmung vorliegt wird eine Fehlermeldung erzeugt.
Rücksetzen aller Parameter
Bereits projektierte Datenpunkte von I/O Modulen können auf ihre voreingestellten Werte zurückgesetzt werden, indem man das entsprechende Modul in der Bestückung entfernt, den
Knopf Uebernehmen anklickt, und anschließend das Modul wieder projektiert. Die zugehörigen Datenpunkte liegen anschließend mit ihren voreingestellten Werten vor.
5.1.3.4
Parameter sichern und laden
Offline ist für diese Funktionen ein am Projektierungs-PC installiertes Lese-/Schreibgerät für
SIM-Karten erforderlich. Der Webbrowser wird in diesem Fall nicht benötigt.
5.1.3.4.1
Parameter auf SIM-Karte schreiben
Diese Funktion dient zum Übertragen der Parameter von einer Datei am PC in die SIM-Karte.
Klicken Sie dazu im Pop-up-Menu von WEBmic auf Schreibe Parameter auf SIM-Karte.
Es erscheint ein Dialog zur Auswahl des Quellpfades und der Quelldatei. Der fest voreingestellte Dateityp ist mic. Nur dieser Dateityp kann auf die SIM-Karte geschrieben werden.
Klicken Sie anschließend auf Öffnen um die Parameter von der ausgewählten Datei auf die
SIM-Karte zu schreiben. Der Schreibvorgang dauert wenige Sekunden. Beachten Sie die Aktiv-LED am Lese-/Schreibgerät, sofern vorhanden.
5.1.3.4.2
Parameter von SIM-Karte lesen
Diese Funktion dient zum Übertragen der Parameter von der SIM-Karte in eine Datei, beispielsweise um das entsprechende Projekt zu vervielfältigen.
Klicken Sie dazu im Pop-up-Menu von WEBmic auf Lese Parameter von SIM-Karte. Der
Lesevorgang wird gestartet und dauert wenige Sekunden (Aktiv-LED am Lese-/Schreibgerät
beachten). Es erscheint ein Dialog zur Auswahl des Zielpfades und der Zieldatei. Der vorgeschlagene Dateiname ergibt sich aus den ausgelesenen Anlagendaten (KUNDE, ANLAGE und
STATION). Der Dateiname kann auch umbenannt werden. Der fest voreingestellte Dateityp ist
mic.
Klicken Sie anschließend auf Sichern um die Parameter von der SIM-Karte in der gewählten
Datei zu speichern.
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125
Projektierung über Webbrowser
5.1.3.5
Projekt öffnen
Zum Bearbeiten eines bestehenden Projektes klicken Sie im Pop-up-Menü von WEBmic auf
Projekt oeffnen. Im Dialogfenster zum Öffnen können Sie wählen, ob Sie mit einer Datei
oder auf einer SIM-Karte arbeiten möchten. Für die Auswahl einer Datei steht eine BrowserFunktion zur Verfügung.
Nach der Auswahl klicken Sie auf OK.
Der Webbrowser wird automatisch gestartet, das Projekt geöffnet und die Einstiegsmaske der
Bedienoberfläche offline wird geladen.
Nach erfolgter Anmeldung können nun die Fernwirkparameter gelesen und geändert werden.
Änderungen werden jeweils bei Übernahme in der Datei bzw. auf der SIM-Karte gespeichert.
Beim Verlassen des Projektes fragt WEBmic, ob es zusätzlich auf einer SIM-Karte gespeichert
werden soll. Sie haben dadurch die Möglichkeit, in einem Arbeitsgang eine SIM-Karte und eine konsistente Back-up-Datei zu erzeugen.
Projekt mit altem Revisionsstand
Wurde das Projekt mit einem älteren Revisionsstand von WEBmic editiert, dann erscheint eine
Hinweismeldung mit der Frage, ob die Parametrierung auf den aktuellen Revisionsstand konvertiert werden soll.
Klickt man auf Nein , dann wird das Projekt nicht geöffnet.
Bei der Auswahl Ja erfolgt eine Konvertierung der Parametrierung, der Webbrowser wird automatisch gestartet, das Projekt geöffnet und die Einstiegsmaske der Bedienoberfläche offline
wird geladen.
Hinweis
Eine Konvertierung kann nicht rückgängig gemacht werden. Ein konvertiertes Projekt ist nicht abwärtskompatibel, das bedeutet es kann nicht mehr mit WEBmic mit niedrigerem Revisionsstand geöffnet werden.
5.1.3.6
Projekt schließen
Nach der Bearbeitung eines Projektes offline sollte das Projekt geschlossen werden. Klicken
Sie dazu im Pop-up-Menü von WEBmic auf Projekt schliessen.
Sobald Sie ein weiteres oder ein neues Projekt öffnen wird das aktuelle Projekt automatisch
geschlossen. Mit einer WEBmic-Session kann immer nur ein Projekt geöffnet sein.
Ob ein Projekt noch geöffnet ist erkennt man im Pop-up-Menü daran, dass der Menüpunkt
Projekt schliessen aktivierbar ist.
126
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über Webbrowser
5.1.3.7
Datenpunkte importieren und exportieren
Damit die Konfiguration der Datenpunkte von extern verwaltet werden kann, lässt sie sich als
Datei in ein Projekt einlagern oder von einem Projekt auslagern. Der Vorteil ist beispielsweise,
dass die Projektierung im Systemverbund nur einmal durchgeführt werden muss.
Hinweis
Eine mit dem "OPM II" erstellte Konfiguration von Datenpunkten kann mit WEBmic (offline) importiert werden. Umgekehrt kann eine mit WEBmic erstellte Konfiguration mit dem "OPM II" importiert werden.
Die Funktion kann nur von einem geöffneten Projekt ausgehend durchgeführt werden.
Das Format der Import- oder Exportdatei ist csv (comma seperated value), das bedeutet, es
handelt sich um eine Tabelle die sowohl mit einem ASCII Text-Editor als auch mit Microsoft
Excel® geöffnet und bearbeitet werden kann.
5.1.3.7.1
Datenpunkt Import
Die Tabelle muss in der ersten Zeile die folgenden Spaltenüberschriften besitzen, in der Ansicht mit einem Texteditor müssen die einzelnen Spalten müssen durch ";" getrennt sein:
MICDP (Datenpunktadresse)
MICTEXT (Kurztext)
TI (Typkennung)
CASDU1
CASDU2
IOA1
IOA2
IOA3
Es werden nur jene Datenpunkte behandelt, die der CASDU1 und CASDU2 der entsprechenden Unterstation angehören. Die Tabelle darf daher auch nicht zugehörige Datenpunkte enthalten, wie zum Beispiel von allen Unterstationen der Anlage.
Um einen Import auszuführen klicken Sie im Pop-up-Menü von WEBmic auf Datenpunkt
Import (CSV Datei -> SICAM MIC). Es erscheint ein Dialog zur Auswahl der Quelldatei.
Die Datei muss eine Textdatei vom Typ csv sein.
Löschen einzelner Datenpunkte
Ist die Typkennung eines Eintrages 0 oder –1, dann wird der entsprechende Datenpunkt (DP)
in SICAM MIC entfernt und auf "nicht verwendet" gesetzt. Das gleiche gilt auch wenn die
IOA1/IOA2/IOA3=0/0/0 ist.
Nach Auswahl der Textdatei mit den zu importierenden Parametern fragt WEBmic, ob Datenpunkte, die nicht in der Textdatei vorhanden sind, in SICAM MIC gelöscht werden sollen. Sie
können damit entscheiden, ob Sie mit Hilfe der Tabelle nur neue Parameter hinzufügen möchten, oder ob exakt die Konfiguration von der Tabelle im geöffneten Projekt gespeichert werden
soll.
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127
Projektierung über Webbrowser
Quittieren Sie die Meldebox mit Ja oder mit Nein. Nach erfolgtem Import erscheint eine Meldebox welche die Anzahl der importierten Datenpunkte anzeigt.
Damit die importierten Datenpunkte in das geöffnete Projekt übernommen werden muss die
Anzeige auf der Bedienoberfläche (Webbrowser) aktualisiert werden. Sie erreichen dies entweder mit der Aktualisierungsfunktion des Webbrowsers oder durch erneute Anwahl der
Ein-/Ausgabemaske.
Hinweis
Das aktualisierte Projekt wird erst durch Anklicken des Knopfes Uebernehmen in einer beliebigen Bedienmaske gespeichert. Wird das Projekt geschlossen ohne dass eine Übernahme stattgefunden hat,
dann gehen die importierten Daten verloren.
5.1.3.7.2
Datenpunkt Export
Die Tabelle enthält – im Gegensatz zur Importdatei – zusätzlich die Spalte
MICSRC (Modultyp, Quelle des Datenpunkts)
Wenn das Projekt ein Anwenderprogramm enthält, können bei Bedarf alle in der optionalen
Anweisungsliste (AWL) programmierten Datenpunkte gemeinsam mit den parametrierten Datenpunkten für das Fernwirken ausgelagert werden.
Um einen Export auszuführen klicken Sie im Pop-up-Menü von WEBmic auf Datenpunkt
Export (SICAM MIC -> CSV Datei). Jetzt erscheint eine Meldebox mit der Frage, ob der
Export mit den in der AWL vorhandenen Datenpunkten durchgeführt werden soll.
Quittieren Sie die Meldebox mit Ja, dann erscheint ein Dialog zur Auswahl der AWL-Datei.
Nach erfolgter Auswahl bestätigen Sie mit Öffnen .
Anschließend erscheint ein Dialog zu Auswahl der Zieldatei für die auszulagernden Datenpunkte. Geben Sie einen Dateinamen und Pfad an. Der Dateityp ist voreingestellt auf csv.
Klicken Sie auf Speichern zum Schreiben der Textdatei.
128
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über Webbrowser
5.1.3.8
Projekt-Vervielfältigung
Werden in einer Anlage mehrere SICAM MIC mit gleichen oder ähnlichen Parametern eingesetzt besteht die Möglichkeit, mit Hilfe von WEBmic - von einem bereits durchparametrierten
Projekt ausgehend - die gewünschte Anzahl von Kopien herzustellen.
Da die kopierten Projekte jeweils direkt auf eine SIM-Karte geschrieben werden können, ist für
die Inbetriebnahme weiterer SICAM MIC kein PC erforderlich. Voraussetzung ist, dass die bestückte Hardware der Projektierung entspricht.
Der Dialog für die Vervielfältigung wird im Pop-up-Menü von WEBmic mittels Projekt
vervielfaeltigen gestartet.
Auswahl von Quelle und Ziel
Wählen Sie die Quelle (Parameterdatei, Dateityp mic) im Dialogfenster unter PAR mittels
Browserfunktion aus.
Wählen Sie das Ziel für die Kopie(n) durch Anklicken der Kontrollkästchen für SIM KARTE oder
für FILE aus. Es kann auch auf beide Medien gleichzeitig geschrieben werden.
Ist das Kontrollkästchen SIM KARTE angehakt und keine SIM-Karte vorhanden, dann erscheint
die Meldung Keine valide I2C SIM Karte!
Beim Arbeiten mit SIM-Karten kann außer den Parametern gleichzeitig ein optional vorhandenes Anwenderprogramm vervielfältigt werden. Wählen Sie dazu die Quelle (AWL, Dateityp
plc) unter SPS aus. So können mehrere SICAM MIC jeweils in einem Vorgang gleichzeitig mit
Parametern und Anwenderprogrammcode versorgt werden.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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129
Projektierung über Webbrowser
Zeilen einfügen
Je nach dem wieviele Kopien zu erstellen sind muss die entsprechende Anzahl Zeilen in die
Tabelle eingefügt werden.
Markieren Sie die 1. Zeile oder klicken Sie auf ein Feld in dieser Zeile. Klicken Sie nun mit der
rechten Maustaste an einer beliebigen Stelle der Tabelle. Das Pop-up-Menü zum Editieren
der Zeilen und Werte öffnet sich. Es kann zwischen zwei Menüpunkten gewählt werden:
Zeile einfuegen
Fügt 1 Zeile vor der markierten Zeile ein.
Zeilen einfuegen
Mittels Eingabe wird eine frei definierbare Anzahl Zeilen (Wert zwischen 1 und 1000) vor
der markierten Zeile eingefügt.
Vervielfältigen der Basisparameter
Durch Anklicken des Kontrollkästchens für FILENAME WIE STATIONSADRESSE wird der Dateiname
für die zu erzeugende(n) Datei(en) automatisch vom Stationsnamen abgeleitet.
Durch Anklicken des Kontrollkästchens für ETHERNET IP ADRESSE WIE QUELLE werden die IPAdressen für die kopierten Projekte automatisch der IP-Adresse des Quellprojektes gleichgesetzt. Dadurch kann fallweise eine erleichterte Nachbearbeitung dieses Parameters erreicht
werden.
Die Basisparameter zur eindeutigen Identifikation einer Station (eines Projektes) lassen sich
tabellarisch editieren:
Stationsname
CASDU1
CASDU2
Linkadresse
Ethernet IP Adresse
Diese Werte können manuell eingetragen oder automatisch erzeugt werden. Automatisch erzeugte Werte können manuell nachbearbeitet werden.
Markieren Sie die Spalten, deren Werte vervielfältigt werden sollen, oder aber die gesamte
Tabelle. Klicken Sie nun mit der rechten Maustaste an einer beliebigen Stelle der Tabelle. Das
Pop-up-Menü zum Editieren der Zeilen und Werte öffnet sich. Es kann zwischen zwei Menüpunkten gewählt werden:
Ausfuellen mit erstem Wert
Kopiert den Wert der 1 Zeile in alle folgenden Zeilen.
Aufsteigend vom ersten Wert
Die Zeilen der markierten Spalten werden aufsteigend jeweils vom Wert der vorgehenden
Zeile plus 1 beschrieben.
Wenn die Werte von der ersten Zeile beibehalten wurden, dann muss zumindest der Dateiname (Filename) eindeutig sein. Andernfalls kann immer nur eine Datei geschrieben werden.
Alle Parameter eines Projektes können später mit der Bedienoberfläche geändert werden.
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Projektierung über Webbrowser
Generieren der Projektkopien
Nachdem alle Zeilen mit den Basisparametern ausgefüllt sind können die Kopien generiert
werden. Der Anstoß erfolgt manuell und kann auf zwei verschieden Arten erfolgen:
Anklicken des Knopfes Selektierte >>
Die tabellarisch aufgelisteten Projekte werden durch Markieren der Zeilennummer(n) selektiv erzeugt.
Anklicken des Knopfes Alle >>
Alle tabellarisch aufgelisteten Projekte werden erzeugt.
Eine Kopie wird nur dann erzeugt wenn alle Parameter eingetragen sind. Nach dem Generiervorgang auf Datei bestätigt eine Meldebox, wieviele Parameterfiles erfolgreich generiert wurden.
Für den Generiervorgang auf SIM-Karte muss die entsprechende Anzahl von SIM-Karten vorhanden sein. WEBmic beschreibt je Kopie eine SIM-Karte und fordert Sie danach auf, eine
neue SIM-Karte in das Lese-/Schreibgerät einzustecken. Dieser Vorgang wiederholt sich solange bis alle Kopien geschrieben wurden.
Nach der Generierung schließen Sie den Dialog durch Klicken auf den Knopf Schliessen .
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131
Projektierung über Webbrowser
5.1.4
Online-Projektierung
Bei der Online-Projektierung ist das Zielsystem mit dem Projektierungs-PC verbunden und
eingeschaltet. Im Steuerkopfmodul des Zielsystems muss eine SIM-Karte bestückt sein.
Übersicht der Funktionen bei der Online-Projektierung
Komponente
Funktion
Bedeutung/Anmerkung
FLASHmic *)
Firmware-Update
Firmware in SICAM MIC übertragen
Webserver
(Dialog über
Webbrowser)
Parameter
Einstellungen für System, Zeit, Kommunikationsprotokoll und Peripherie
Parameter sichern/laden
Parameter von SICAM MIC nach PC übertragen und
umgekehrt
Prozessanzeige
Status der Eingänge/Ausgänge (je bestücktes
I/O Modul)
Ausgänge simulieren
Werte für Test- und Servicezwecke Ausgängen zuweisen
Ereignisliste
chronologische Anzeige der aufgetretenen Ereignisse
Systemdiagnose
von der Selbstüberwachung generierte Meldungen
anzeigen
HW-Dokumentation
Ein-/Ausgangs-/Klemmenbelegung der projektierten
Module, Signalbelegung der Kommunikationskabel
SPS Code sichern/laden
Anweisungsliste vom SICAM MIC nach PC übertragen und umgekehrt
SPS Code neu übersetzen
Anweisungsliste auf SIM Card (SICAM MIC) übersetzen
SPS Code löschen
Anweisungsliste auf SIM Card im (SICAM MIC) löschen
SPS Programmausführung
sperren/freigeben
wird erst nach Hochlauf aktiv, alle internen und externen Signale werden auf den Defaultwert gesetzt
SPS-Diagnose
Zykluszeit und Speicherbedarf
SPS starten/stoppen
Ausführung des Anwenderprogramms freigeben/anhalten; anhalten: aktuelle Zustände der internen und externen Signale bleiben "eingefroren"
Variable lesen/schreiben
Zustandsanzeige oder Simulieren einer ausgewählten Variable
Hochlauf auslösen
System rücksetzen mit anschließendem Hochlauf
*)
132
enthält dieFirmware CPC60 (aktuelle Revision)
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Projektierung über Webbrowser
Ablauf der Online-Parametrierung
Aufgabe:
neues Projekt
erstellen
Ethernet
Webmic starten
bestehendes
Projekt öffnen
Projekt laden
Projekt sichern
seriell
Modemverbindung
aufbauen
Ethernet IP Adresse
vergeben (CP6040)
OK
Webbrowser manuell starten
IP-Adresse (seriell: 172.16.0.1)
anmelden
Projekt bearbeiten
Parameter übernehmen
Projekt wird auf
SIM geschrieben
Parameter laden
(Upload)
Parameter sichern
(Download)
Dateiname Quelle
Dateiname Ziel
Projekt wird auf
SIM geschrieben
Projekt wird in
Datei geschrieben
Über den integrierten Webserver von SICAM MIC kann die Projektierung der Parameter direkt
im Zielsystem durchgeführt werden. Die Parameter werden direkt auf die SIM-Karte im Zielsystem geschrieben.
Voraussetzung ist eine aktive Kommunikationsverbindung zwischen dem Projektierungs-PC
und SICAM MIC.
Hinweis
Hier werden nur die Schritte beschrieben, die für die Parametrierung online relevant sind. Alle weiteren
Schritte sind im Abschnitt 5.1.5, Projektierung offline oder online, beschrieben.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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133
Projektierung über Webbrowser
5.1.4.1
Bedienoberfläche online starten
Starten Sie den Webbrowser Ihres PC, geben die zuvor parametrierte IP-Adresse von
SICAM MIC in die Kommandozeile ein (Beispiel: http://172.29.2.226) und übernehmen
Sie.
Die Einstiegsmaske der Bedienoberfläche wird online geöffnet.
Nach Auswahl des Benutzers und Eingabe des Passwortes (siehe Abschnitt 5.1.1, Voreinstellungen) können Sie mit der Parametrierung beginnen.
Wenn Sie angemeldet sind erscheint die Startmaske mit dem Menübaum zum Navigieren zu
den einzelnen Parametrierfunktionen.
Online können gleichermaßen wie offline alle Fernwirkparameter eingestellt werden. Einzige
Ausnahme ist die Bestückung der I/O Module.
5.1.4.2
Automatische Bestückung der Hardware
Bei Hochlauf lernt SICAM MIC die tatsächlich vorhandene Bestückung der Module. Ist auf der
SIM-Karte noch keine Bestückung projektiert, werden die Module automatisch in der richtigen
Reihenfolge in den Menübaum aufgenommen. Das gleiche gilt wenn I/O Module hinzugefügt
(an eine bereits projektierte Bestückung angehängt) werden. Die Parameter von neu erkannten Modulen werden mit ihren voreingestellten Werten belegt.
Nach dem Austausch eines Modules durch ein Modul gleichen Typs bleiben die ursprünglich
projektierten Parameter erhalten. Werden im Gegensatz zur projektierten Bestückung
I/O Module entfernt oder ihre Reihenfolge geändert, dann wird ein Fehler gemeldet und die rote ER-LED angesteuert.
Rücksetzen aller Parameter auf voreingestellte Werte
Nach dem Rücksetzen der Parameter wird automatisch ein Hochlauf durchgeführt, und die
aktuelle Bestückung der Module wird in den dynamischen Menübaum übernommen.
Weitere Details siehe im Abschnitt 5.1.5.1, Systemeinstellung, Rücksetzen aller Parameter.
134
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Projektierung über Webbrowser
5.1.4.3
Parameter sichern und laden
Die in SICAM MIC hinterlegten fernwirktechnischen Parameter können auf einem Datenträger
gesichert werden, oder von einem Datenträger eingelesen werden.
Durch Klicken auf Upload/Download im Menübaum öffnet sich die Maske zur Parameterverwaltung.
5.1.4.3.1
Parameter sichern
Diese Funktion dient zum Übertragen der Parameter von SICAM MIC in eine Datei (Download), beispielsweise um das entsprechende Projekt zu vervielfältigen.
Die Parametrierung kann wie folgt in eine Datei transferiert werden:
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf PARAMETER SICHERN (RECHTE MAUSTASTE, ZIEL
Es öffnet sich ein Dialog zur Angabe der Zieldatei und des Zielpfades.
SPEICHERN UNTER).
Der voreingestellte Dateiname ergibt sich aus den 3 Namen für Kunde, Anlage und Station.
Der Dateiname kann umbenannt werden, die vorgeschlagene Typkennung mic sollte für den
Zugriff auf die Datei durch WEBmic beibehalten werden.
Nach Bestätigung mit OK wird der Parametersatz von der SIM-Karte von SICAM MIC gelesen und in der eingestellten Datei gespeichert.
5.1.4.3.2
Parameter laden
Ein in einer Datei gespeicherter Parametersatz kann in ein SICAM MIC geladen werden (Upload). Die Datei kann zuvor mit der Funktion Parameter sichern oder durch anlegen eines
neuen Projektes mit WEBmic erstellt worden sein. Wie beim Sichern sollte der Dateityp mic
verwendet werden.
Die Parametrierung kann wie folgt nach SICAM MIC transferiert werden:
Geben Sie die Namen des Quellpfads und der Quelldatei entweder direkt in die Eingabezeile
ein oder wählen Sie diese mit der Suchfunktion aus.
Durch Mausklick auf den Knopf Browse… öffnet sich ein Fenster, in welchem die Quelle herausgesucht werden kann.
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135
Projektierung über Webbrowser
Durch Mausklick auf den Knopf öffnen werden Pfad und Dateiname übernommen.
Zum Laden der Parameter klicken Sie auf den Knopf Upload.
Der Parametersatz wird nun auf die SIM-Karte von SICAM MIC geschrieben. Zuvor wird jedoch geprüft, ob die Parameter gültig sind. Sind die Parameter nicht gültig wird eine Fehlermeldung angezeigt.
Hinweis
Für die Übertragung über Ethernet wird empfohlen, die Einstellungen für HTTP 1.1 Ihres PC zu deaktivieren (Systemsteuerung | Internetoptionen | Erweitert). Andernfalls besteht die Möglichkeit,
dass die übertragene ASCII-Datei von SICAM MIC nicht interpretiert werden kann.
136
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung über Webbrowser
5.1.5
Projektierung offline oder online
Unabhängig davon ob Sie offline oder online in ein Projekt einsteigen, können Sie alle Fernwirkparameter einstellen
Systemeinstellung
Zeiteinstellung
Kommunikation
Peripherie
und das Dezentrale Archiv konfigurieren.
5.1.5.1
Systemeinstellung
Durch Klicken im Menübaum auf Systemeinstellung wird die Maske zur Einstellung der
Systemparameter geöffnet.
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137
Projektierung über Webbrowser
Geänderte Parameter werden durch Klicken des Knopfes Uebernehmen auf der SIM-Karte
oder in der Datei gespeichert. Die Einstellung des Kompatibilitätsmode wird online erst nach
Hochlauf aktiv.
Hinweis
Bestimmte Parameter werden nach Änderung und Übernahme erst durch einen anschließenden Hochlauf
von SICAM MIC aktiv, da sie eine Initialisierung des Systems erfordern (siehe Abschnitt 5.1.6.2, Hochlaufanforderung wegen Parameteränderung).
Die Details zu den Parametern sind im Abschnitt 7.1, Systemeinstellung beschrieben.
5.1.5.1.1
Stationsadresse und Anlagendaten
Gemeinsame Adresse der ASDU
Tragen Sie eine eindeutige Stationsadresse (CASDU1 und CASDU2) ein. Beide Adressen
zusammen ergeben bei Übernahme automatisch die CASDU. Ein unzulässiger Wert wird auf
einen Wert zwischen 0 und 255 gesetzt.
Anlagendaten
Die erstmalig eingestellten Anlagendaten (Kunde, Anlage, Stationsname) können jederzeit
geändert werden. Die Speicherung erfolgt bei Übernahme, nach Aktualisierung der Bedienoberfläche wird der Stationsname in der Kopfzeile angezeigt. Der Dateiname der sich aus den
ursprünglichen Anlagendaten zusammensetzt bleibt davon unberührt.
5.1.5.1.2
IP-Konfiguration
IP-Adressen dienen für die Kommunikation zwischen Projektierungs-PC und SICAM MIC
(siehe 3.7.2.3, IP-Adressen einstellen).
Hinweis
Die IP-Einstellungen sind von der Konfiguration und den verwendeten Übertragungsmedien Ihres Netzwerks abhängig. Zur Einstellung dieser Werte wenden Sie sich bitte an Ihrem Netzwerk-Administrator.
Parametrierung über eine serielle TCP/IP-Verbindung
Bei der Projektierung über eine serielle Punkt-zu-Punkt-Verbindung können festgelegte IPAdressen verwendet werden, da sie nur temporär für die Parametrierung von SICAM MIC benötigt werden.
Die Eigene IP Adresse wird dem in SICAM MIC integrierten Webserver zugeordnet, die
Remote IP Adresse wird dem Projektierungs-PC zugeordnet, wenn dieser für die automatische Übernahme einer IP-Adresse konfiguriert ist. Prüfen Sie dazu die Netzwerkeinstellungen
Ihres PC unter Einstellungen | Netzwerk und Wählverbindungen | Lokale
Netzwerkverbindung | Eigenschaften | Internet-Protokoll (TCP/IP) |
Eigenschaften (Pfadangabe ist abhängig von den verschiedenen Betriebssystemen).
Weitere Details siehe Abschnitt 3.7.2.3.1, Punkt-zu-Punkt-Verbindung über serielle Schnittstelle.
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SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung über Webbrowser
Parametrierung über eine Ethernet-TCP/IP-Verbindung
Die Adressen für die Ethernet-Schnittstelle sind voreingestellt und müssen gegebenenfalls auf
das Subnetz von SICAM MIC umgestellt werden:
Bei einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung kann einem SICAM MIC eine beliebige IP-Adresse
zugeordnet werden. Die Erstparametrierung kann über Anwahl der voreingestellten IPAdresse 172.16.0.3 erfolgen. Der Webserver ordnet dem Projektierungs-PC automatisch
eine IP-Adresse zu, wenn dieser für die automatische Übernahme einer IP-Adresse konfiguriert ist.
Weitere Details siehe 3.7.2.3.2, Punkt-zu-Punkt-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle.
Bei einer Netzwerkverbindung sind die Adressen entsprechend Ihrer Anlagenkonfiguration
einzustellen und zu administrieren. Die Erstparametrierung kann über Anwahl der voreingestellten IP-Adresse 172.16.0.3 erfolgen, außer SICAM MIC befindet sich in einem anderen Subnetz.
Weitere Details siehe 3.7.2.3.3, LAN/WAN-Verbindung über Ethernet-Schnittstelle.
Hinweis
Lässt sich SICAM MIC mit einer geänderten IP-Adresse nicht mehr vom Webbrowser aus ansprechen,
dann kann die IP-Adresse online nur mit Hilfe von WEBmic korrigiert werden.
Die Erstparametrierung der Ethernet IP-Adresse eines SICAM MIC kann außer in der Systemeinstellung
ebenfalls mit Hilfe von WEBmic durchgeführt werden.
5.1.5.1.3
Passwort und Zugriffsrecht
Administrator-Passwort, Gast-Passwort
Die Passworte zum Einstieg in ein Projekt können jederzeit geändert werden. Ein geändertes
Passwort wird nach Übernahme gespeichert, das Projekt bleibt geöffnet. Ein erneutes Logon
in das Projekt ist nur bei Übereinstimmung der Eingabe mit dem aktuellen Passwort möglich.
Es wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden, Sonderzeichen wie "." oder "/"
sind erlaubt. Das Verfahren gilt gleichermaßen für die Benutzer Administrator und Guest.
Fernsteuerung über Web freigeben
Der lokale Administrator legt damit fest, ob der entfernte Administrator die gleichen Zugriffsrechte bekommt oder nur eingeschränkt auf ein SICAM MIC zugreifen darf (siehe Abschnitt
5.1.1.1, Benutzer und Rechte).
5.1.5.1.4
Überwachung und Fehlerverhalten
Verwendung des D01-Ausgangs
Der Ausgang D01 am Steuerkopfmodul kann alternativ als Ausgang, als Watchdog oder als
Störkontakt verwendet werden.
Hinweis
Wird der Ausgang D01 also als Watchdog oder Störkontakt genutzt, dann steht am Steuerkopfmodul nur 1
Meldungs- oder Befehlsausgang (D00) zur Verfügung. Eine Doppelbefehlsausgabe über das Steuerkopfmodul ist dann nicht möglich.
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Projektierung über Webbrowser
Ax 1703 Fehlertelegramm freigeben
Das Ax 1703 Fehlertelegramm entspricht der Norm IEC 60870-5-101/-104 privater Bereich
(TI135 FC148/4), weiteres ist im Abschnitt 6.4.1.1, Ax 1703 Fehlertelegramm beschrieben.
Fehlermeldungen
Zur jeweiligen Meldung eines Summenfehlers für die Typen "Störung" und "Ausfall" kann eine
frei Adresse (IOA1, IOA2, IOA3) festgelegt werden.
Kompatibilitätsmode
Es kann unterschieden werden, ob SICAM MIC mit einer Automatisierungseinheit der älteren
Systemfamilie (SK-Mode) oder der aktuellen Systemfamilie (Ax-Mode) verbunden wird.
Erfassungsraster für TM Module
Prinzipiell erfolgt die Erfassung der Eingangssignale in einem 10 ms-Raster. Für schnelle Anwendungen besteht die Möglichkeit, das Erfassungsraster auf 2.5 ms zu verringern. Diese
Option ist aber nur mit den geeigneten I/O-Modulen möglich (siehe Abschnitt 7.4, Bestückung).
Übertragungsursache ACTCON (7), ACTTERM (10)
Werden die Kennungen für Befehlsbestätigung (ACTCON) und Befehlsende (ACTTERM)
nicht verwendet, so werden Befehle und Sollwerte die in die AWL geführt werden nicht mehr
in den zeitfolgerichtig globalen Ring, sondern in den zeitfolgerichtigen Ring eingetragen (Verhalten wie Meldungen). Die Generalabfrage ist davon ausgenommen.
5.1.5.1.5
Rücksetzen aller Parameter
Online können alle Parameter auf ihre voreingestellten Werte zurückgesetzt werden. Eine bereits vorhandene Projektierung geht dadurch verloren und die Parametrierung kann wie bei
der Erstellung eines neuen Projektes aufgesetzt werden.
Klicken Sie dazu auf den Knopf Parameter ruecksetzen und bestätigen Sie mit JA .
Die Parameter werden nun rückgesetzt und ein automatischer Hochlauf von SICAM MIC
durchgeführt. Die aktuelle Bestückung der Module wird dabei gelernt.
Die Daten der Automatisierungsfunktion (optional geladene AWL) bleiben davon unberührt.
Hinweis
Es ist zu beachten, dass beim Rücksetzen der Parameter auch die IP-Adressen betroffen sind (seriell und
Ethernet). Wenn keine Verbindung zum SICAM MIC hergestellt werden kann, muss wieder eine gültige IPAdresse eingestellt werden (siehe Abschnitt 5.1.5.1.2, IP-Konfiguration.
Offline können die Parameter nur modulweise zurückgesetzt werden, indem ein Modul aus
der Bestückung entfernt oder ausgetauscht wird.
Die voreingestellten Werte zu den einzelnen Parametern sind im Abschnitt 7.1,
Systemeinstellung angegeben.
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Projektierung über Webbrowser
5.1.5.2
Zeiteinstellung
Durch Klicken im Menübaum auf Parameter | Zeiteinstellung wird die Maske zur Einstellung der Zeitparameter geöffnet.
Die interne Uhr von SICAM MIC dient zur Zeitstempelung von generierten Daten (von der Peripherie und optionaler AWL). Die kleinste Auflösung beträgt 10 ms.
Die Uhrzeit wird in der Kopfzeile der Bedienoberfläche online angezeigt. Die Aktualisierung erfolgt hier nicht permanent, sondern bei jeder Aktualisierung des Webbrowsers.
Einstellungen
Mit Hilfe von Pull-down-Menüs lassen sich die Zeitzone und bei Bedarf eine Regel zur Sommer-Winterzeitumschaltung einstellen. Änderungen werden durch Klicken auf den Knopf
Uebernehmen in der Datei oder auf der SIM-Karte gespeichert. Im Online-Betrieb sind die
Einstellungen sofort aktiv (kein Hochlauf erforderlich).
Bei Kommunikation gemäß IEC 60870-5-104 kann die Uhrzeit über SNTP (Simple Network
Time Protocol) synchronisiert werden. Um dies zu erreichen kann man die IP-Adresse von bis
zu 4 SNTP-Servern angeben, sowie die Zykluszeit der SNTP-Synchronisierung. Die Einstellungen dazu befinden sich in der Maske Parameter | Kommunikation | Protokoll |
Einstellungen unter ZEITSYNCHRONISIERUNG (NTP).
Zusätzlich kann die Uhr online manuell gestellt werden. Diese Funktion ist insbesondere sinnvoll für den Stand-alone-Betrieb (siehe Abschnitt 6.4.2.4.2, Lokales Setzen der Uhrzeit).
Informationen zur Uhrzeitsynchronisation befinden sich im Abschnitt 6.4.2.4, Diagnose der
Uhrzeit, und zu den Einstellungen im Abschnitt 7.2, Zeiteinstellung.
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Projektierung über Webbrowser
5.1.5.3
Konfiguration der Kommunikationsschnittstelle
Durch Klicken im Menübaum auf Parameter | Kommunikation | Protokoll | Konfiguration
wird die Konfigurationsmaske für das Protokoll geöffnet.
Hier kann die Kommunikationsart ausgewählt werden:
IEC 60870-5-101 Gemeinschaftsverkehr (seriell)
IEC 60870-5-101 Wählverkehr (seriell)
IEC 60870-5-104 Ethernet, LAN (nur bei Steuerkopfmodul mit Ethernetschnittstelle)
IEC 60870-5-104 Internet, GPRS
keine Kommunikation (Stand-alone-Betrieb)
Bei Änderung der Kommunikationsart baut sich die Konfigurationsmaske unmittelbar mit den
jeweils spezifischen Parametern neu auf. Bei der Parametrierung online muss gegebenenfalls
der Knopf Uebernehmen angeklickt werden.
Die geänderten Einstellungen werden durch Klicken auf den Knopf Uebernehmen gespeichert (SIM-Karte oder Datei). Bei Parametrierung online ist ein Hochlauf des Systems erforderlich, damit die Einstellung wirksam wird.
Die Details zu den Parametern sind im Abschnitt 7.3, Kommunikation beschrieben.
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Projektierung über Webbrowser
Allgemeine Einstellungen
Unabhängig von der Kommunikationsart kann für jeden Informationsobjekt-Typ festgelegt
werden, ob eine Übertragung mit oder ohne Zeitstempel erfolgen soll.
Bei Auswahl Gemeinschaftsverkehr oder Wählverkehr können die unterstützten Übertragungseinrichtungen eingestellt werden, sowie die Byteanzahlen der normierten Kennungen im
Telegrammkopf (gemäß IEC 60870-5-101):
Linkadresse
Gemeinsame Adresse der ASDU (CASDU)
Informationsobjektsadresse (IOA)
Übertragungsursache (COT)
Typkennungen (TI)
Die Einstellung der Übertragungsrate (Baudrate) ermöglicht die Reduktion des Datenvolumens für die Übertragung zur Zentrale und die Anpassung an die Übertragungseinrichtung.
5.1.5.4
Einstellungen des Kommunikationsprotokolles
Durch Klicken im Menübaum auf Parameter | Kommunikation | Protokoll | Einstellungen
wird die Einstellungsmaske für das Protokoll geöffnet.
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Projektierung über Webbrowser
Hier können je nach ausgewählter Kommunikationsart die spezifischen Einstellungen durchgeführt werden. Änderungen werden durch Klicken auf den Knopf Uebernehmen gespeichert (SIM-Karte oder Datei). Bei Parametrierung online ist kein Hochlauf erforderlich.
Die Bedeutung und die Wertebereiche für die einzelnen Protokollparameter sind in den Abschnitten 7.3.1, Protokollkonfiguration und 7.3.2, Protokolleinstellungen erläutert.
Besondere Einstellungen beim Wählverkehr
Optional kann unabhängig von der Prozesskommunikation jeweils bei Zustandsänderung von
bis zu 8 definierbaren Datenpunkten ein SMS versendet werden (Telefonnummer einstellbar).
Für SICAM MIC kann eine automatische Überwachung parametriert werden. Zu einer festen
Uhrzeit versucht die Unterstation eine Verbindung zur Zentrale aufzubauen. Die Uhrzeit für
den Verbindungsaufbau ist frei parametrierbar (Stunde, Minute).
Falls im Netzwerk bereits zu einem festgelegten Zeitpunkt eine Verbindung aufgebaut werden
soll (Beispiel: Zählerabfrage), können Wartezeiten vermieden werden, indem die Überwachungsfunktion zeitlich möglichst weit weg von diesem Zeitpunkt gestartet wird.
Auswahl "keine Kommunikation"
Optional können SMS versendet werden. Die Voraussetzungen dafür sind gleich wie für SMS
beim Wählverkehr.
5.1.5.5
Konfiguration der Eingänge und Ausgänge
SICAM MIC stellt integrierte Funktionen für die technologische Aufbereitung der
Ein-/Ausgänge (Signalvorverarbeitung, Signalnachbearbeitung) zur Verfügung.
In einem SICAM MIC können maximal 8 I/O Module betrieben werden. Folgende Modultypen
werden unterstützt:
Binäres Eingabemodul
Binäres Ausgabemodul
Analoges Eingabemodul
Analoges Ausgabemodul
Modul zur Periodenmessung
Zusätzlich dazu sind auch die Steuerkopfmodule mit binären Ein-/Ausgängen ausgestattet.
Korrespondierend zu der projektierten Bestückung der Module finden sich deren Namen im
Menübaum unter dem Menüpunkt Peripherie wieder. Die gleiche Struktur befindet sich auch
unter dem Menüpunkt HW-Dokumentation.
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Projektierung über Webbrowser
In der Maske Parameter | Peripherie | <Modulname> | Konfiguration scheinen jeweils die
modulspezifischen Eingänge oder Ausgänge auf.
Modulspezifisch erscheint eine Liste der Pins und ihrer Einstellungen. Diese Einstellungen
spezifizieren Typ, Name und Informationsobjektadresse (IOA) eines jeden Datenpunktes.
Hier können die dem I/O Modul fix zugeordneten Ein-/Ausgänge von der Hardware zu frei definierbaren Datenpunkten in der Software zugeordnet werden.
Zuordnung der Ein-/Ausgänge zu Informationsobjekten
Jedes I/O Modul ist mit einer individuellen Anzahl von physikalischen Ein-/Ausgängen ausgestattet, die zur Erfassung oder zur Ausgabe von elektrischen Signalen dienen. In der Konfigurationsmaske erscheinen je I/O Modul automatisch die modulspezifischen Ein-/Ausgänge samt
der zugeordneten Parameter.
Die Zuordnung der elektrischen Signale zu einem I/O Modul erfolgt durch die relative Klemmenbelegung. Anhand der Reihenfolge der bestückten Module berechnet das System für jeden Eingang und Ausgang eine absolute Datenpunktadresse (DP). Diese ist eindeutig innerhalb eines SICAM MIC.
Durch Parametrierung werden die elektrischen Signale zu Informationsobjekten zugeordnet.
Jedes Informationsobjekt bekommt zur eindeutigen Identifizierung eine Informationsobjektadresse (IOA1, IOA2, IOA3). Diese Adresse dient der Zuordnung der elektrischen Signale zur
Kommunikation (Fernwirken) und zur Steuerung (Automatisierung).
In der Voreinstellung ist IOA1=DP, IOA2=0, IOA3=0. Alternativ kann zu jedem Informationsobjekt eine beliebige IOA (jeweils zwischen 0 und 255) parametriert werden.
Insgesamt können bis zu 256 Datenpunkte projektiert werden. Zu jedem Datenpunkt kann zusätzlich ein Langtext von bis zu 10 Zeichen frei vergeben werden. Dieser Text wird sowohl in
der Dokumentation als auch bei einer Protokollierung des jeweiligen Datenpunkts in der Ereignisliste anzeigen verwendet.
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Projektierung über Webbrowser
Zuordnung von Informationsobjekten und Ein-/Ausgängen
Typ
Bedeutung
Einzelmeldung
Meldungserfassung
1 Binäreingang
Doppelmeldung
Meldungserfassung
2 aufeinander folgende Binäreingänge
Zählwert
Zählimpulserfassung
1 Binäreingang
Messwert
Stromerfassung
1 Analogeingang
Spannungserfassung
1 Analogeingang
Temperaturerfassung
Anschluss
2-Leiter
Wirksamkeit
1 Analogeingang
3-Leiter
4-Leiter
Drehzahlerfassung
1 Impulseingang
Frequenzerfassung
1 Impulseingang
2 aufeinander folgende Impulseingänge
Einzelbefehl
Doppelbefehl
Impulsbefehlsausgabe
Impulsbefehlsausgabe
1-polig
1 Binärausgang
1,5-polig *)
1 Binärausgang + 1 Binärausgang für
Gruppenrelais
2-polig *)
2 aufeinander folgende Binärausgänge
1-polig
2 aufeinander folgende Binärausgänge
1,5-polig *)
2 aufeinander folgende Binärausgänge
+ 1 Binärausgang für Gruppenrelais
2-polig *)
4 aufeinander folgende Binärausgänge
Einzelmeldung
Meldungsausgabe
1 Binärausgang
SollwertStellbefehl
Stromausgabe
1 Analogausgang
SollwertStellbefehl
Spannungsausgabe
1 Analogausgang
*)
gilt nicht für Steuerkopf-I/Os und DO-6200
Die genaue Beschreibung der verschiedenen Informationsobjekte und der Typkennungen (TI)
ist im Abschnitt 7.5, Prozessperipherie ersichtlich.
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Projektierung über Webbrowser
5.1.5.6
Einstellungen der Eingänge und Ausgänge
In der Maske Parameter | Peripherie | <Modulname> | Einstellungen erscheinen, abhängig
von der modulspezifischen Konfiguration, automatisch Name und Typ der zugeordneten
Ein-/Ausgänge mit ihren spezifischen Parametern.
Die genaue Beschreibung der modulspezifischen Parameter und Wertebereiche befindet sich
- gegliedert nach Informationsobjekt-Typ - im Abschnitt 7.5, Prozessperipherie.
Unterscheidung Klasse 1 Daten/Klasse 2 Daten
Jedes Informationsobjekt in Überwachungsrichtung (Eingänge) kann der Klasse 1 oder der
Klasse 2 zugeordnet werden. Diese Zuordnung ist in der Norm IEC 60870-5-101/-104 festgelegt, und dient zur Priorisierung von Datenpunkten bei der Übertragung durch die Kommunikationsfunktion.
5.1.5.6.1
Meldungserfassung
Für die Erfassung von Einzel- oder Doppelmeldungen muss ein digitales Eingabemodul bestückt werden. Es können auch die lokalen Eingänge am Steuerkopfmodul verwendet werden.
Klasse 1 Daten
Durch Auswahl über das zugehörige Kontrollkästchen wird eine Meldung der Klasse 1 (markiert) oder der Klasse 2 (nicht markiert) zugeordnet.
In beiden Fällen erfolgt bei jeder Zustandsänderung der Meldung eine spontane Übertragung
an die Zentrale (Ausnahme: Klasse 2 Daten bei Wählverkehr).
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Projektierung über Webbrowser
Inversion von Meldungen (digitale Eingänge)
Mit einer Inversion wird der Zustand eines Signales von der Hardware vom zugeordneten Informationsobjekt in der Software invers ausgegeben (Arbeitsstrom-/Ruhestromprinzip).
Bei Doppelmeldungen können AUS- und EIN-Kontakt einzeln invertiert werden. Das ist sinnvoll wenn beispielsweise ein Gebersignal als Ruhestromkontakt ausgeführt ist, und das andere als Arbeitsstromkontakt.
Differenzstellungsunterdrückungszeit bei Doppelmeldungen
Eine Differenzstellung liegt vor wenn sich ein Stellglied (Trenner, Ventil etc.) in keiner Endlage
befindet. Im Fall eines Fehlers (Getriebe defekt, Drahtbruch Meldekontakt etc.) muss dieser
gemeldet werden.
Während der natürlichen Laufzeit des Stellgliedes (von AUS nach EIN oder AUF nach ZU
etc.) darf jedoch keine Fehlermeldung ausgegeben werden. Die Differenzstellungsmeldung
kann daher durch eine einstellbare Zeit unterdrückt werden. Erst nach Ablauf der Zeit bei
noch anstehender Differenzstellung wird ein Fehler gemeldet.
5.1.5.6.2
Zählimpulserfassung
Für die Erfassung von Zählwerten muss ein digitales Eingabemodul bestückt werden. Es können auch die lokalen Eingänge am Steuerkopfmodul verwendet werden.
Klasse 1 Daten
Durch Auswahl über das zugehörige Kontrollkästchen wird ein Zählwert der Klasse 1 (markiert) oder der Klasse 2 (nicht markiert) zugeordnet.
In beiden Fällen erfolgt intervallgesteuert eine spontane Übertragung des Zählwerts an die
Zentrale (Ausnahme: Klasse 2 Daten bei Wählverkehr).
Einstellung des Modus für das Umspeichern und Übertragen
Mit diesem Parameter wird festgelegt wie der Zählwert erzeugt wird:
in einem bestimmten Zeitraster
durch eine Zählerabfrage von extern
148
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Projektierung über Webbrowser
Einstellung der Intervallsteuerung
Die lokale Intervallsteuerung dient zum eigenständigen Umspeichern und Übertragen von
Zählwerten an die Zentrale. Sie arbeitet bereits nach Hochlauf von SICAM MIC, auch wenn
noch keine Uhrzeit im System gesetzt ist.
Der Zählwert wird im eingestellten Zeitraster umgespeichert und spontan an die Zentrale
übertragen. Beim Wählverkehr wird ein Zählwert der Klasse 2 nur umgespeichert.
Beispiel:
Viertelstundenwerte
Einzustellende Intervallzeit = 15 Minuten
Das ergibt folgende Umspeicher- und Übertragungszeitpunkte:
HH:00:00
HH:15:00
HH:30:00
HH:45:00
Wird anstatt der Intervallsteuerung eine Zählerabfrage eingestellt, wird der Zählwert nur auf
Anforderung von der Zentrale umgespeichert und übertragen.
Überlauf Zählwert (Zählbereich)
Bei Überschreiten des eingestellten Wertebereichs (Parameter "Ueberlauf bei") wird das
"Übertrag"-Bit (CY) gesetzt und beginnend bei 0 weitergezählt. Bei der nächsten Übertragung
wird der aktuelle Zählwert mit dem "Übertrag"-Bit übertragen, und das "Übertrag"-Bit wieder
zurückgesetzt.
Es wird kein "Überlauf"-Bit (OV) verwendet.
Zählergruppen
Jeder Zählwert kann durch Zuordnung zu einer Gruppe (einstellbar Gruppe 1…4) kategorisiert
werden. Die Zählergruppen können getrennt voneinander, auf Grund von individuell definierten Kriterien, von der Zentrale angefordert werden (spontanes Informationsobjekt "Zählerabfrage").
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Projektierung über Webbrowser
5.1.5.6.3
Strom-/Spannungserfassung
Für die Erfassung von Stömen und Spannungen muss ein geeignetes analoges Eingabemodul bestückt werden.
Klasse 1 Daten
Durch Auswahl über das zugehörige Kontrollkästchen wird ein Stromwert oder ein Spannungswert der Klasse 1 (markiert) oder der Klasse 2 (nicht markiert) zugeordnet.
In beiden Fällen erfolgt schwellwertgesteuert eine spontane Übertragung des Strom- oder
Spannungswerts an die Zentrale (Ausnahme: Klasse 2 Daten bei Wählverkehr).
150
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Projektierung über Webbrowser
5.1.5.6.4
Temperaturerfassung
Für die Erfassung von Temperaturen muss ein analoges Eingabemodul AI-6310 bestückt
werden.
Klasse 1 Daten
Durch Auswahl über das zugehörige Kontrollkästchen wird ein Temperaturwert der Klasse 1
(markiert) oder der Klasse 2 (nicht markiert) zugeordnet.
In beiden Fällen erfolgt schwellwertgesteuert eine spontane Übertragung des Temperaturwerts an die Zentrale (Ausnahme: Klasse 2 Daten bei Wählverkehr).
Anschluss von Widerstandsthermometern
Der Anschluss der Widerstandsthermometer kann in 2-, 3- oder 4-Leitertechnik erfolgen. Der
für die Messung erforderliche Konstantstrom wird vom I/O Modul geliefert.
Bei der 2-Leitertechnik ist es notwendig, den Spannungsabfall an den Messleitungen durch
einen Abgleichvorgang zu kompensieren, bei dem sogenannte Abgleichwerte erzeugt werden.
Wurde nie ein Abgleichvorgang durchgeführt, wird dies durch die Diagnosemeldung "Werksabgleich für 2-Leitertechnik nicht durchgeführt" angezeigt.
Die Anleitung für die Kalibrierung befinden sich im Anhang D, Abgleich von Widerstandsthermometern.
Hinweis
Bei 3- und 4-Leitertechnik ist es unbedingt notwendig, den gemeinsamen Ausgang (IREFx,y-) und bei
4-Leitertechnik zusätzlich den Stromquellenausgang (IREFx+) direkt am Widerstandsthermometer anzuschließen.
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151
Projektierung über Webbrowser
5.1.5.6.5
Frequenzerfassung
Für die Erfassung von Frequenzen muss ein Modul TE-6420 bestückt werden.
Klasse 1 Daten
Durch Auswahl über das zugehörige Kontrollkästchen wird ein Frequenzwert der Klasse 1
(markiert) oder der Klasse 2 (nicht markiert) zugeordnet.
In beiden Fällen erfolgt schwellwertgesteuert eine spontane Übertragung des Frequenzwerts
an die Zentrale (Ausnahme: Klasse 2 Daten bei Wählverkehr).
152
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Projektierung über Webbrowser
5.1.5.6.6
Drehzahlerfassung
Für die Erfassung von Drehzahlen muss ein Modul TE-6420 bestückt werden.
Es wird die Verwendung eines Steuerkopfmoduls CP-6040 empfohlen, da alle OnlineFunktionen wesentlich schneller sind über Ethernet als über die serielle Schnittstelle. Weiters
muss bei Verwendung eines CP-6020 für eine Online-Funktion die Kommunikation unterbrochen werden.
Frequenz der Impulse und Anlaufzeitkonstante
Geben Sie die Frequenz der Impulse bei maximaler Drehzahl, sowie die Zeit die der Maschinensatz braucht um die maximale Drehzahl zu erreichen (Anlaufzeitkonstante). Mit diesen
Werten wird die gemessene Drehzahl bei Anlauf der Maschine korrigiert.
Drehzahlausgabe
Durch Zuweisung einer IOA kann der Drehzahlwert über einen analogen Ausgang ausgegeben werden. Die Analogwertausgabe ist nur für eine lokale Anzeige vorgesehen, sie kann für
keine Schutzfunktion verwendet werden. Bei Ausfall des Drehzahlerfassungsmoduls bleibt der
letzte Wert anstehen.
Über das zugehörige Kontrollkästchen kann bestimmt werden, ob der Wert mit (markiert) oder
ohne (not marked) Vorzeichen ausgegeben wird.
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153
Projektierung über Webbrowser
Zuordnung der Einzelmeldung "Leitapparat geschlossen"
Im Stillstand kann es durch Vibrationen zu einem Flattern eines Drehzahlsignals kommen. Bei
Verwendung von zwei Gebern wird dieses Flattern mit Hilfe dieser Meldung unterdrückt. Gibt
es dieses Signal nicht oder ist der Leitapparat offen, wird eine Drehzahl erkannt.
Anstatt "Leitapparat geschlossen" kann auch eine äquivalente Meldung wie "Düse geschlossen" aufgelegt werden.
Durch Zuweisung einer IOA ungleich 0/0/0 für das digitale Eingangssignal kann bestimmt
werden, ob die Einzelmeldung verwendet wird.
Zuordnung der Störmeldungen
Durch jeweilige Zuweisung einer IOA können die von der Drehzahlüberwachung erfassten
Störmeldungen über digitale Ausgänge ausgegeben werden.
Eine Störung der Drehzahlkontakte liegt vor wenn
wenn der Unterschied beider Drehzahlen größer ist als parametriert (das Signal mit dem
kleineren Wert wird auf "gestört" gesetzt).
bei Drahtbruch.
Während die Maschine läuft führt eine Geberstörung zu keiner Fehlfunktion. Nach einem Stillstand ist aber keine Drehrichtung bekannt und es werden keine Ausgänge gesetzt. Eine Störung der Gebersignale sollte in der Start-/Stillsetzautomatik berücksichtigt werden.
Zulässige Abweichung der Gebersignale
Durch die versetzte Montage der Geber kann eine Drehzahländerung von einem Signal früher
als vom Anderen erkannt werden. Der Parameter sollte >=1% sein.
Hinweis
Ist die Abweichung zu klein parametriert, kann es bei Änderung von kleinen Drehzahlen zu Störmeldungen kommen.
Einstellung der Drehzahlschwellwerte
Abhängig vom Drehzahlwert können bis zu 14 Ereignisse definiert werden. Durch jeweilige
Zuweisung einer IOA ungleich 0/0/0 werden die dafür benötigten digitalen Ausgänge festgelegt.
Geben Sie für die Ansteuerung des gewünschten Ausgangs einen Schwellwert und eine Anzugsverzögerung ein, und für die Absteuerung eine Hysterese.
Die Überwachungsrichtung können Sie durch Auswahl größer oder kleiner (steigende oder
fallende Drehzahl) festlegen.
Bei einer Konfiguration mit 2 Gebern können Sie die Drehrichtung durch Auswahl vorwärts/rückwärts festlegen.
Im Normalfall werden die Schwellwerte als Schließer ausgeführt. Wenn eine Öffnerfunktionalität gewünscht ist muss der Ausgang invertiert eingestellt werden.
Beispiel:
gewünschte Auslösung bei 130% Nenndrehzahl
mit Schließerfunktionalität
mit Öffnerfunktionalität
154
größer als 130% mit einer Hysterese von 5%
kleiner als 125% mit einer Hysterese von 5%
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Projektierung über Webbrowser
Einstellung der Stillstandserkennung
Durch Eintrag einer IOA ungleich 0/0/0 kann ein digitaler Ausgang für die Ausgabe einer Stillstandsmeldung festgelegt werden.
Zur Aktivierung der Funktion geben Sie die Anzahl der Drehzahlimpulse ein, und die Überwachungszeit innerhalb welcher die Drehzahlimpulse hochgezählt werden.
Für die Ansteuerung und Absteuerung des digitalen Ausgangs können Sie eine gemeinsame
Verzögerungszeit eingeben.
Einstellung der Schleichdrehzahlüberwachung
Durch Eintrag einer IOA ungleich 0/0/0 kann ein digitaler Ausgang für die Ausgabe einer
Schleichdrehzahlmeldung festgelegt werden.
Zur Aktivierung der Funktion geben Sie die Anzahl der Drehzahlimpulse ein, ab welcher der
digitale Ausgang angesteuert werden soll (der Wert muss kleiner sein als jener der Stillstandserkennung).
Vorsicht
Bei einer Impulsfrequenz größer als 4.1 Hz wird der Schleichdrehzahlkontakt zurückgesetzt (das ist in der
Automatik zu berücksichtigen). Die Schleichdrehzahlüberwachung ist nur bei geschlossenem Leitapparat
aktiv.
Einstellung der Messwertparameter
Diese Parameter sind nur für die Kommunikationsschnittstelle aktiv, der Messwert zum analogen Ausgang wird zyklisch übertragen.
Drehzahlmesswert für die Kommunikation
Der Messwert wird nur als Absolutwert generiert. Wird ein richtungsabhängiger Drehzahlmesswert gewünscht, ist eine applikative Lösung über die SPS (AWL) möglich. Für die Generierung eines Wertes mit Vorzeichen können die beiden parametrierten Datenpunkte "Drehrichtung rueckwaerts" und "Drehrichtung vorwaerts" ausgewertet werden.
Klasse 1 Daten
Durch Auswahl über das zugehörige Kontrollkästchen wird ein Drehzahlwert der Klasse 1
(markiert) oder der Klasse 2 (nicht markiert) zugeordnet.
In beiden Fällen erfolgt schwellwertgesteuert eine spontane Übertragung des Drehzahlwerts
an die Zentrale (Ausnahme: Klasse 2 Daten bei Wählverkehr).
Einzelmeldungen für die Kommunikation
Durch Auswahl über das zugehörige Kontrollkästchen können Sie festlegen, ob alle Meldungen auch zur Kommunikation gesendet werden sollen (markiert) oder nicht (nicht markiert).
Störkontakt D01
Durch Auswahl über das zugehörige Kontrollkästchen können Sie festlegen, ob der Störkontakt des Steuerkopfelements verwendet werden soll (markiert) oder nicht (nicht markiert). Dieser digitale Ausgang kann beispielsweise zum Einleiten eines Notschlusses verwendet werden.
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Projektierung über Webbrowser
5.1.5.6.7
Befehlsausgabe
Standardbefehle
Für die Ausgabe von Befehlen (OC) muss ein digitales Ausgabemodul bestückt werden. Es
können auch die lokalen Eingänge am Steuerkopfmodul verwendet werden.
Rückmeldungsüberwachung
Der Parameter "Befehlsbeendigung (TERM)" legt die Zeit fest, innerhalb welcher die zu einem
ausgegebenen Befehl zugehörige Rückmeldung des Stellgliedes eintreffen muss.
Wenn die Rückmeldung des Stellgliedes nicht innerhalb dieser Zeit eintrifft, erfolgt eine Fehlermeldung. Der Zeitwert kann unabhängig von der Befehlsausgabezeit gewählt werden.
Der einstellbare Zeitwert gilt für alle Befehle des jeweiligen I/O Moduls.
Hinweis
Um Fehlverhalten für die Signalisierung einer erfolglosen Befehlsgabe auszuschließen, sollte die Rückmeldungsüberwachungszeit länger der Befehlsausgabezeit sein.
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Gesicherte Befehlsausgabe
Neben der Standard-Befehlsausgabe bietet SICAM MIC die Befehlsausgabe mit internen Prüfungen (IC) und die Befehlsausgabe mit Widerstandsprüfung (RC1).
Für die Realisierung von gesicherten Befehlen müssen die entsprechenden digitale Ausgabemodule bestückt werden (Maske Bestueckung im Menübaum):
1 Basis-Ausgabemodul
1 bis 7 digitale Ausgabemodule für die gesicherte Ausgabe von Befehlen
Beachten Sie bitte die Regeln in der SICAM MIC Systembeschreibung, Kapitel „Systemübersicht“, Abschnitt „Architektur“ | „I/O-Module“ | „Bestückungshinweise“.
Die genaue Beschreibung der gesicherten Befehlsausgabe finden Sie im Abschnitt 7.5.9, Impulsbefehlsausgabe.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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157
Projektierung über Webbrowser
5.1.5.6.8
Meldungsausgabe
Für die Ausgabe von Meldungen muss ein digitales Ausgabemodul bestückt werden. Es können auch die lokalen Eingänge am Steuerkopfmodul verwendet werden.
Ausgang absteuern oder beibehalten
Für Einzelmeldungen kann das Verhalten am Ausgang eingestellt werden für den Fall, dass
die Kommunikation zur Zentrale ausfällt.
Ausgang absteuern
Der Meldeausgang wird rückgesetzt (logisch "0").
Ausgang beibehalten
Der Meldeausgang wird mit dem zuletzt ausgegebenen Zustand "eingefroren".
158
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Projektierung über Webbrowser
5.1.5.6.9
Strom-/Spannungsausgabe
Zur Ausgabe von Strömen oder Spannungen muss ein analoges Ausgabemodul AO-6380 bestückt werden.
Ausgang beibehalten/Ersatzwert ausgeben
Für Strom- und Spannungssollwerte kann das Verhalten am Ausgang eingestellt werden, für
den Fall dass die Kommunikation zur Zentrale ausfällt.
Ausgang beibehalten
Der zuletzt ausgegebene Wert wird am Ausgang "eingefroren".
Ersatzwert ausgegeben
Der Wert der im Feld ERSATZWERT eingetragen ist wird ausgegeben.
Eingabe der Wertebereiche
Normalisierte und skalierte Werte.
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159
Projektierung über Webbrowser
5.1.5.7
Dezentrales Archiv (DEAR)
5.1.5.7.1
Allgemeines
Das Dezentrale Archiv dient zum Archivieren von Datenpunkten, die in der Fernwirkfunktion
oder in der Automatisierungsfunktion verwendet werden.
DEAR kann online (Webserver) oder offline (WEBmic) konfiguriert werden, ebenso die Einstellungen für Datenpunkte der Fernwirkfunktion. Datenpunkte der Automatisierungsfunktion können nur online konfiguriert werden (Abschnitt 5.1.5.7.4, Datenpunkte von SPS archivieren).
5.1.5.7.2
Konfiguration des DEAR
Zuerst muss das Archiv konfiguriert werden. Klicken Sie dazu im Menübaum auf Dezentrales
Archiv | Konfiguration um die Parameter einzugeben.
Timeout für die Dateiübermittlung
Mit diesem Parameter wird festgelegt wann die Dateiübertragung abgebrochen werden soll,
falls bei einer Datenübertragung eine Störung auftritt (Verbindungsfehler etc.).
Adresse Unterverzeichnis, Datei
Das Hauptverzeichnis hat eine feste Adresse (IOA1=0, IOA2=0, IOA3=0). Die Adressierung
des Unterverzeichnisses und der ersten Datei kann frei gewählt werden. Die Adressen aller
folgenden Dateien werden automatisch berechnet. Das bedeutet, dass die zweite Datei die
gleiche Adresse wie die erste Datei hat, mit IOA1 um 1 erhöht und so weiter (siehe Beispiel
unten).
160
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über Webbrowser
Erfassungsraster für Messwerte
Dieser Parameter definiert das Aufzeichnungsraster (Zykluszeit) für Messwerte. Es kann zwischen 1 bis 60 Minuten eingestellt werden.
Anzahl Bytes für CASDU, IOA, COT im Archiv
Sie können das Speicherformat für die Einträge in das Archiv auswählen. Wenn ein Leitsystem vorhanden ist welches ein anderes Format für CASDU, IOA oder COT benötigt, so können Sie das mit Hilfe dieser Parameter anpassen. Die Parameter betreffen nur die Einträge in
das Archiv, jedoch keine andere Daten in Ihrer Automatisierungseinheit.
Hinweis
Es ist nicht möglich das Archiv von mehreren Leitsystemen aufzurufen, die verschiedene Einstellungen für
die Anzahl Bytes für CASDU, IOA, COT haben, weil diese Parameter für das gesamte Archiv einer Automatisierungseinheit gelten.
Speicherkonfiguration Archiv
Mit Hilfe dieses Parameters ist es möglich die Konfiguration des auf der SIM-Karte gespeicherten Archivs auszuwählen. Sie können diesen Parameter passend zu Ihrem Anwendungsbereich auswählen. Je kleiner die Bandbreite Ihrer Kommunikationsleitung ist, desto mehr
sollte das Archiv in kleinere Dateien eingeteilt sein.
Spontane Übertragung des Dateiverzeichnisses
Es ist möglich das Dateiverzeichnis spontan zu übertragen. Dieses Verhalten ist in der IEC
60870-5 spezifiziert. Es bedeutet, dass jede Änderung im Dateiverzeichnis (eine Datei wurde
geschrieben oder eine alte Datei wurde gelöscht) an das Leitsystem gemeldet wird. Da jedoch
zu Beginn jeder Dateiübertragung vom Leitsystem das Dateiverzeichnis angefordert wird, ist
es nicht sinnvoll das Dateiverzeichnis spontan zu übertragen.
Hinweis
Die automatisch berechneten Adressen werden nicht in der Bedienoberfläche angezeigt. Wenn solch eine
Adresse in der Parametrierung der Fernwirkfunktion vergeben wird, erscheint beim Versuch zu übernehmen eine Fehlermeldung.
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161
Projektierung über Webbrowser
5.1.5.7.3
Datenpunkte von Peripherieelementen archivieren
Klicken Sie im Menübaum auf Dezentrales Archiv | Datenpunkte PE und es erscheint eine automatisch generierte Liste der durch die Bestückung von I/O Modulen verfügbaren Datenpunkte.
Die für den Eintrag in das Archiv gewünschten Datenpunkte können durch Klicken auf das jeweilige Kontrollkästchen ARCHIV markiert werden.
162
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Projektierung über Webbrowser
5.1.5.7.4
Datenpunkte von SPS archivieren
Falls Datenpunkte die in der AWL programmiert sind im Dezentralen Archiv gespeichert werden sollen (maximal 50), müssen die jeweiligen Adressen (IOA) in eine Liste eingetragen sein,
und durch Klicken auf das jeweilige Kontrollkästchen ARCHIV markiert werden.
Die Liste erreicht man durch Klicken auf Dezentrales Archiv | Datenpunkte SPS im Menübaum.
Hinweis
Nach einem Kaltstart werden alle Datenpunkte die in der AWL verwendet werden automatisch in die Liste
eingetragen. Die Auswahl für das Archiv kann bei Bedarf manuell geändert werden.
Nach dem Ausfüllen der Liste klicken Sie auf den Knopf Uebernahme . Das System prüft automatisch, ob die Datenpunkte verfügbar sind, und fügt für jeden Datenpunkt die richtige Typkennung hinzu.
Vorsicht
Durch nachträgliche Änderung der Anweisungsliste (AWL) oder von Adressen in der Parametrierung (Peripherie) können sich die Datenpunktnummern ändern. Im Hochlauf überprüft SICAM MIC ob die Zuordnung der Datenpunkt-Nummer zur Informationsobjekt-Adresse und der Typkennung noch gültig ist. Ist
dies nicht der Fall, wird das komplette Archiv gelöscht und eine Fehlermeldung in die History-Diagnose
eingetragen.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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163
Projektierung über Webbrowser
5.1.5.8
Dokumentation
Sowohl online als auch offline wird auf der Bedienoberfläche automatisch die aktuelle Hardware-Konfiguration erstellt und in Form von Tabellen angezeigt. Die Tabellen können direkt
vom Webbrowser ausgedruckt werden.
Klicken Sie im Menübaum auf HW Dokumentation. Es erscheinen die Submenüs für
Übersicht
PS-66xx
Protokoll
Steuerkopf DI
Steuerkopf DO
IOM 0
IOM 1
IOM 2
IOM 3
IOM 4
IOM 5
IOM 6
IOM 7
Die Reihenfolge und Anzahl der I/O Module entspricht der projektierten Bestückung.
Durch Anklicken der einzelnen Submenüs gelangen Sie zur jeweiligen HardwareKonfiguration.
5.1.5.8.1
5.1.5.8.2
164
Übersicht
Parameter
Ausgabe
Bedeutung/Anmerkung
Steckplatz
gem. Bestückung
Spannungsversorgung (PS)
Zentralprozessor (MCU)
I/O Modul (IOMx)
Typ
gem. Bestückung
mögliche Modultypen siehe im Abschnitt
7.4, Bestückung
Betriebsmittelkennung
10 Zeichen
der Text kann hier eingegeben werden
Stromversorgungsmodul
Parameter
Anzeige
Kunde/Anlage/Station
gem. Systemeinstellung
CASDU1/CASDU2
gem. Systemeinstellung
Betriebsmittelkennung
gem. Übersicht
Pin
modulspezifisch
Klemme
modulspezifisch
Bedeutung/Anmerkung
Klemmenbezeichnung
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Projektierung über Webbrowser
5.1.5.8.3
5.1.5.8.4
Protokoll
Parameter
Anzeige
Bedeutung/Anmerkung
Kunde/Anlage/Station
gem. Systemeinstellung
CASDU1/CASDU2
gem. Systemeinstellung
Protokoll
gem. ProtokollKonfiguration
IEC 60870-5-104 (Ethernet)/
IEC 60870-5-101 Wählverkehr (seriell)/
IEC 60870-5-101 Gemeinschaftsverkehr
(seriell)/
keine Kommunikation
Übertragungseinrichtung
gem. ProtokollKonfiguration
Modem, Funk, Ring, direkt
Kabelbelegung
gem. Übertragungseinrichtung
Pin- und Signalbelegung des Kabels zur
Übertragungseinrichtung
Signal
gem. Übertragungseinrichtung
Signalname
Parameter
Anzeige
Bedeutung/Anmerkung
Kunde/Anlage/Station
gem. Systemeinstellung
CASDU1/CASDU2
gem. Systemeinstellung
Betriebsmittelkennung
gem. Übersicht
Pin
modulspezifisch
DP
modulspezifisch
Einheit
gem. Peripherieeinstellung
Typ
gem. Peripherieeinstellung
Anschluss
gem. Peripherieeinstellung
nur für AI (Temperaturerfassung) relevant
Art
gem. Peripherieeinstellung
nur für DO und AO relevant
Text
gem. Peripherieeinstellung
IOA1, IOA2, IOA3
gem. Peripherieeinstellung
Klemme
gem. Peripherieeinstellung
I/O Module
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nur für AI (Strom-, Spannungserfassung)
165
Projektierung über Webbrowser
5.1.6
Inbetriebnahme und Test
Über den Zugriff auf den in SICAM MIC integrierten Webserver (Bedienoberfläche online) lassen sich Bedienfunktionen durchführen die für Test, Inbetriebnahme und Diagnose der Fernwirkfunktion dienen:
Hochlauf
Rücksetzen aller Parameter auf voreingestellte Werte
Prozess-Anzeige
Zustand von Ein-/Ausgängen
Simulieren von Ausgängen
Ereignisliste
5.1.6.1
Hochlauf auslösen
Ein Hochlauf von SICAM MIC kann durch Klicken des Knopfes Reset im Menü Parameter |
Systemeinstellung unabhängig von einer Parameteränderung ausgelöst werden.
Hinweis
Nach einer Änderung der IP-Adresse eines SICAM MIC wird immer ein automatischer Hochlauf durchgeführt. Gleiches gilt, wenn die Parameter auf voreingestellte Werte zurückgesetzt werden (siehe Abschnitt
5.1.5.1, Systemeinstellung, Rücksetzen aller Parameter).
Vorsicht
Ein Hochlauf hat auch Auswirkungen für die Automatisierungsfunktion (falls verwendet). Genaueres dazu
finden Sie im Abschnitt 5.2.2, Inbetriebnahme und Test.
5.1.6.2
Hochlaufanforderung wegen Parameteränderung
Bestimmte Parameter können erst nach einem Hochlauf des Systems aktiviert werden. In diesem Fall erscheint die Hinweiszeile Parameter erst nach Reset aktiv in der Maskenüberschrift, sobald ein geänderter Parameter übernommen wurde.
Es können – auch in verschiedenen Masken – noch weitere Parameter geändert werden, bevor alle zusammen per Hochlauf aktiv geschaltet werden. Der Hochlauf lässt sich durch Klicken auf den interaktiven Teil Reset in der Hinweiszeile durchführen.
166
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Projektierung über Webbrowser
Parameter die bei Änderung einen Hochlauf erfordern
Menü/Untermenü
Typ
Systemeinstellung
Parameter
Kompatibilitätsmode
Erfassungsraster der TM-Module
Kommunikation | Protokoll |
Konfiguration
Ethernet
Konfiguration des Protokolls
Übertragungseinrichtung
Max. Telegrammlänge
Melderichtung Typkennung
Kommunikation | Protokoll |
Einstellungen
Ethernet
Eigene IP-Adresse
Gegenstelle IP-Adresse
Kommunikation | Protokoll |
Konfiguration
Wählverkehr
Konfiguration des Protokolls
Übertragungseinrichtung
Max. Telegrammlänge
Baudrate
Linkadresse
Byteanzahl Linkadresse
Byteanzahl CASDU
Byteanzahl IOA
Byteanzahl COT
Byteanzahl Zeitinformation
Melderichtung Typkennung
Kommunikation | Protokoll |
Einstellungen
Wählverkehr
Spannungsversorgung Modem
Kommunikation | Protokoll |
Konfiguration
Gemeinschaftsverkehr
Konfiguration des Protokolls
Übertragungseinrichtung
Max. Telegrammlänge
Baudrate
Linkadresse
Byteanzahl Linkadresse
Byteanzahl CASDU
Byteanzahl IOA
Byteanzahl COT
Byteanzahl Zeitinformation
Melderichtung Typkennung
Kommunikation | Protokoll |
Einstellungen
Gemeinschaftsverkehr
Spannungsversorgung Modem
DLC Frequenzband
Funkkreiskennung
Stafettenbetrieb
Aufruftimeout
Peripherie | Konfiguration
DI
Typ
Klasse 1 Daten
Inversion
IEC 60870-5-101 Gruppe (Zählwert)
Peripherie | Einstellungen
DO
Bei Kommunikationsausfall:
Ausgang absteuern/
Ausgang beibehalten
Peripherie | Konfiguration
AI
Einheit
Typ
Peripherie | Einstellungen
AI
(alle Parameter)
Peripherie | Konfiguration
AO
Einheit
Typ
Peripherie | Einstellungen
AO
(alle Parameter)
Peripherie | Konfiguration
TE
(alle Parameter)
Peripherie | Einstellungen
TE
(alle Parameter)
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167
Projektierung über Webbrowser
5.1.6.3
Testfunktionen
5.1.6.3.1
Anzeige des Zustands von Ein- und Ausgängen
Die Zustände der binären und analogen Ein-/Ausgänge können online visualisiert werden. Klicken Sie dazu im Menübaum auf Prozess-Anzeige und danach auf das gewünschte Modul.
Die Aktualisierung erfolgt nicht permanent, und muss daher gegebenenfalls durch erneutes
Klicken auf das Modul oder durch Klicken auf Ansicht | Aktualisieren im Webbrowser getriggert werden.
Binäre Eingänge
Typ
Zustand
Format
Einzelmeldung
Aus
binär
Bedeutung/Anmerkung
Ein
Doppelmeldung
Aus
binär
Störstellung = Ein & Aus
Differenzstellung = nicht Ein & nicht
Aus & Überwachungszeit abgelaufen
31 bit
abhängig vom parametrierten
Umspeicherwert
Ein
Störstellung
Differenzstellung
Zaehlwert
Wert
24 bit
2 Dekaden BCD
3 Dekaden BCD
4 Dekaden BCD
5 Dekaden BCD
6 Dekaden BCD
7 Dekaden BCD
8 Dekaden BCD
9 Dekaden BCD
Binäre Ausgänge
Typ
Zustand
Format
Einzelmeldung
Aus
binär
Bedeutung/Anmerkung
Ein
Einzelbefehl
Aus
binär
Ein
Doppelbefehl
Aus
binär
Ein
168
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung über Webbrowser
Analoge Eingänge
Typ
Zustand
Format
Bedeutung/Anmerkung
Strom
–100%…100%
normalisiert
–32000…32000
skaliert
das Format entspricht der Parametrierung des AI-Moduls
–32000…32000
Gleitkomma
–100%…100%
normalisiert
–32000…32000
skaliert
–32000…32000
Gleitkomma
–50°C…350°C
Gleitkomma
Spannung
Temperatur
das Format entspricht der Parametrierung des AI-Moduls
(–58F…662F)
–100°C…700°C
(–148F…1292F)
–60°C…250°C
(–76F…482F)
Analoge Ausgänge
Typ
Zustand
Format
Bedeutung/Anmerkung
Strom
–100%…100%
normalisiert
–32000…32000
skaliert
das Format entspricht der Parametrierung des AO-Moduls
–32000…32000
Gleitkomma
–100%…100%
normalisiert
–32000…32000
skaliert
–32000…32000
Gleitkomma
Spannung
das Format entspricht der Parametrierung des AO-Moduls
Drehzahlerfassung
Typ
Zustand
Format
Frequenz
2…10000Hz
Gleitkomma
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Bedeutung/Anmerkung
169
Projektierung über Webbrowser
5.1.6.3.2
Simulieren von Ausgängen
Binäre und analoge Ausgänge können mit Hilfe des Webbrowsers online simuliert werden.
Dabei ist zu beachten, dass sich der Zustand eines simulierten Ausgangs automatisch ändern
kann durch
laufendes Anwenderprogramm (Zustandswechsel durch Verknüpfung)
die Kommunikation (Zustandswechsel im Empfangstelegramm)
Warnung
Das manuelle Steuern von Ausgängen bei laufender Anlage kann zu Schäden an Mensch und Maschine
führen. Vergewissern Sie sich, dass die im Steuerbereich des Befehlsausgangs befindlichen, samt der in
der Prozesskette nachfolgenden Aggregate geschützt, und im Bereich befindliche Personen gewarnt sind.
Binäre Ausgänge
Durch Auswahl in einem Pull-down-Menü können Sie einen binären Ausgang, je nach dem in
welchem Zustand er sich befindet, entweder auf Ein oder auf Aus setzen und übernehmen.
Je Übernahme kann nur ein Ausgang geschrieben werden.
Folgende manuelle Steuermöglichkeiten sind gegeben:
1)
Typ
Wahlmöglichkeit
Wirksamkeit
Einzelmeldung
Aus
1 Binärausgang
Ein
Einzelbefehl
Befehlsausgabezeit ohne Kennung 2)
1 Binärausgang
Kurze Befehlsausgabezeit 3)
1 Binärausgang + 1 Binärausgang
(Gruppenrelais)
Lange Befehlsausgabezeit 3)
2 aufeinander folgende Binärausgänge
Doppelbefehl
Aus
Ein
Befehlsausgabezeit ohne Kennung 2)
2 aufeinander folgende Binärausgänge
Kurze Befehlsausgabezeit 3)
2 aufeinander folgende Binärausgänge
+ 1 Binärausgang (Gruppenrelais)
Lange Befehlsausgabezeit 3)
4 aufeinander folgende Binärausgänge
1)
abhängig von den Einstellungen der digitalen Ausgänge
2)
die Befehlsausgabezeit entspricht der Parametrierung des jeweiligen Datenpunkts
3)
die Befehlsausgabezeit entspricht der Parametrierung des digitalen Ausgabemoduls
Analoge Ausgänge
Sie können einen analogen Ausgang auf jeden beliebigen Wert innerhalb des typspezifischen
Wertebereichs setzen und übernehmen. Je Übernahme kann nur ein Ausgang geschrieben
werden.
Typ
Wahlmöglichkeit
Format
Wirksamkeit
Anmerkung
Strom
-100%…100%
normalisiert
1 Analogausgang
-32000…32000
skaliert
-32000…32000
Gleitkomma
das Format entspricht
der Parametrierung
des DO-Moduls
-100%…100%
normalisiert
1 Analogausgang
-32000…32000
skaliert
-32000…32000
Gleitkomma
das Format entspricht
der Parametrierung
des DO-Moduls
Spannung
170
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung über Webbrowser
5.1.6.4
Ereignisliste anzeigen
Durch Auswahl der Maske Diagnose | Ereignisliste im Menübaum gelangt man zur Anzeige
der Ereignisse (Prozessmeldungen).
In der Ereignisliste werden alle in einer Unterstation projektierten Datenpunkte jeweils bei Zustandsänderung zeitfolgerichtig protokolliert.
Die Zeitstempelung hat eine Auflösung von 1 ms und erfolgt, so wie die Protokollierung, automatisch durch die Firmware.
Die Ereignisliste erfasst bis zu 100 Meldeeinträge und wird als Ringpuffer verwaltet. Das bedeutet, wenn der Meldepuffer voll geschrieben ist, wird jeweils der älteste Meldeeintrag durch
den aktuellsten überschrieben.
Aufbau der Meldungen in der Ereignisliste
Parameter
Ausgabe
Bedeutung/Anmerkung
Zeit
TT.MM.JJJJ
hh:mm:ss:ms
Meldezeitstempel
TI
Einzelmeldung
Informationsobjekt, Typkennung
Doppelmeldung
Einzelbefehl
Doppelbefehl
Sollwert
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
parametrierte IOA
Text
10 Zeichen
parametrierter Signaltext
Ursache
spontan
Meldung von Peripherie oder von Anwenderprogramm
Befehl oder Sollwert über Kommunikation oder Bedienung
act
Zustand
actcon
Befehlsbestätigung
actterm
Befehlsende
Ein
Aus
Stoer
Diff
<Wert>
Ein & Aus
nicht Ein & nicht Aus & Überwachungszeit abgelaufen
nur bei Sollwertvorgabe
Qualitaet
Steuerort
Richtung
NT
bei Ausfall I/O Modul
IV
wenn Wert ungültig
fern
über Kommunikation
lokal
über Bedienung (Webbrowser)
<leer>
nicht bestimmbare Herkunft oder vom I/O Modul
von PE nach KOM
zeigt Herkunft und Ziel eines Datenpunkts an (Datenfluss):
PE …Peripherie
KOM …Kommunikation
SPS …speicherprogrammierbare Steuerung
Lokal …manuell angesteuert über Webbrowser
von PE nach SPS
von KOM nach PE
von KOM nach SPS
von SPS nach PE
von SPS nach KOM
von lokal
Arch.
selektiert
Anzeige ob Datenpunkt in DEAR archiviert ist
nicht selektiert
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
171
Projektierung über Webbrowser
5.1.6.4.1
Ereignisliste sichern
Für Dokumentations- oder Archivierungszwecke kann der aktuelle Inhalt der Ereignisliste exportiert und in einer Datei lokal auf Ihrem PC abgespeichert werden.
Ereignisliste als CSV-Datei sichern (Comma Seperated Values)
Klicken Sie in der Untergruppe EREIGNISLISTE SICHERN (SICAM MIC -> PC) mit der rechten
Maustaste auf die Verknüpfung EREIGNISLISTE ALS CSV-DATEI SICHERN (RECHTE MAUSTASTE,
ZIEL SPEICHERN UNTER).
Geben Sie im Browserfenster Name und Pfad für die Zieldatei an. Der voreingestellte Dateityp
ist csv. Die Datei kann danach als Microsoft Excel ® Tabelle oder auch mit einem Texteditor
geöffnet werden.
Ereignisliste als XML-Datei sichern (Extensible Markup Language)
Klicken Sie in der Untergruppe EREIGNISLISTE SICHERN (SICAM MIC -> PC) mit der rechten
Maustaste auf die Verknüpfung EREIGNISLISTE ALS XML-DATEI SICHERN (RECHTE MAUSTASTE,
ZIEL SPEICHERN UNTER).
Geben Sie im Browserfenster Name und Pfad für die Zieldatei an. Der voreingestellte Dateityp
ist xml. Die Datei kann danach mit dem Webbrowser geöffnet werden.
5.1.6.4.2
Ereignisliste löschen
Die aktuelle Ereignisliste kann durch Klicken auf den Knopf Loeschen und anschließende
Bestätigung der Rückfrage mit OK gelöscht werden. Anschließend erscheint eine leere Maske mit der Rückmeldung Meldeliste geloescht in der Kopfzeile. Durch Neuanwahl im
Menübaum gelangt man zurück zur Ereignisliste.
Hinweis
Die Ereignisliste wird ebenfalls gelöscht, wenn die Spannungsversorgung von SICAM MIC mindestens
10 s lang unterbrochen wird.
172
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung über Webbrowser
5.1.6.5
Dezentrales Archiv (DEAR) lokal auslesen
Durch Auswahl der Maske Dezentrales Archiv | Download im Menübaum gelangt man zur
Anzeige der aktuellen Dateiübersicht.
Im DEAR werden alle spontanen Datenpunkte, die für den Eintrag im Archiv ausgewählt sind,
jeweils bei Zustandsänderung zeitfolgerichtig archiviert. Dazu gehören auch Befehle und Meldungen in Empfangsrichtung.
Aufbau der Meldungen im DEAR
Parameter
Ausgabe
Bedeutung/Anmerkung
Zeit
TT.MM.JJJJ
hh:mm:ss:ms
Meldezeitstempel
TI
Einzelmeldung
Informationsobjekt, Typkennung
Doppelmeldung
Messwert, normalisiert
Messwert, skaliert
Messwert, Gleitkomma
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
parametrierte IOA
Text
10 Zeichen
parametrierter Signaltext
Ursache
spontan
Meldung von Peripherie oder von Anwenderprogramm
Befehl oder Sollwert über Kommunikation oder Bedienung
act
Zustand
actcon
Befehlsbestätigung
actterm
Befehlsende
Ein
Aus
Qualitaet
Stoer
Diff
Ein & Aus
nicht Ein & nicht Aus & Überwachungszeit abgelaufen
<Wert>
nur für Messwerte relevant
NT
bei Ausfall I/O Modul
IV
wenn Wert ungültig
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
173
Projektierung über Webbrowser
5.1.6.5.1
DEAR sichern
Der aktuelle Inhalt des DEAR wird in einer oder auch mehreren Dateien abgespeichert.
DEAR als CSV-Datei sichern (Comma Separated Values)
Klicken Sie in der Untergruppe DEAR SICHERN ALS CSV (SICAM MIC -> PC) mit der rechten
Maustaste auf die Verknüpfung, die den gewünschten Aufzeichnungszeitraum enthält und
wählen Sie ZIEL SPEICHERN UNTER.
Geben Sie im Browserfenster Name und Pfad für die Zieldatei an. Der voreingestellte Dateityp
ist csv. Die Datei kann danach als Microsoft Excel® Tabelle oder auch mit einem Texteditor
geöffnet werden.
174
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung über Webbrowser
DEAR als XML-Datei sichern (Extensible Markup Language)
Klicken Sie in der Untergruppe DEAR SICHERN ALS XML (SICAM MIC -> PC) mit der rechten
Maustaste auf die Verknüpfung, die den gewünschten Aufzeichnungszeitraum enthält und
wählen Sie ZIEL SPEICHERN UNTER.
Geben Sie im Dialogfenster ZIEL SPEICHERN UNTER Name und Pfad für die Zieldatei an. Der
voreingestellte Dateityp ist xml.
Die gespeicherte Datei kann anschließend mit dem Webbrowser geöffnet werden.
5.1.6.5.2
DEAR löschen
Das DEAR wird auf der SIM-Karte gespeichert. Das Archiv wird automatisch gelöscht (Meldung im Menü Diagnose | Uebersicht)
nach Spannungsausfall während des Speicherns einer Datei auf die SIM-Karte
wenn die SIM-Karte in ein anderes Steuerkopfelement gesteckt wird
Hinweis
Auf Anforderung vom überlagerten Leitsystem kann es zu einem Dateitransfer kommen. Während dieser
Vorgang läuft kann keine Bedienung oder Anzeige über den Webbrowser erfolgen.
Beim Versuch eine HTML-Seite auszuwählen erscheint dann die Information, dass zur Zeit keine Anzeige
möglich ist.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
175
Projektierung über Webbrowser
5.2
Automatisierung
5.2.1
Erstellen eines Anwenderprogramms als Anweisungsliste (AWL)
Für die Erstellung einer Anweisungsliste ist ein ASCII Editor (zum Beispiel Microsoft Notepad®)
erforderlich. Die Programmierung erfolgt unabhängig vom Zielsystem (offline).
Einen Überblick zur Automatisierungsfunktion, sowie die Anleitung zur Programmerstellung finden Sie im Handbuch SICAM RTUs Gemeinsame Funktionen System und Basissystemelemente, Kapitel „Automatisierung“, Abschnitt „Eingeschränkte Automatisierungsfunktion“.
Hinweis
Für die Programmerstellung in FUP ist die SICAM TOOLBOX II (ab Version 4.0), Werkzeug "CAEx plus"
erforderlich, sowie die Firmware CPC60 ab Revisionsstand 14.
Das Laden in das Zielsystem wird mit dem integrierten Webserver durchgeführt. Die Anleitung
dazu befindet sich in Abschnitt 5.2.2.3.2, SPS Code sichern und laden.
5.2.1.1
Aufbau einer Anweisungsliste
Die Struktur des Anwenderprogrammes besteht aus 3 Teilen (Ausführung in dieser Reihenfolge):
Hochlauf (PLC_RESET)
Der Hochlauf-Teil wird einmalig nach Hochlauf durchlaufen. Hier können alle Variablen initialisiert werden, die direkt nach Anlauf und vor dem aktuellen Eingangsabbild benötigt
werden.
Initialisierung (PLC_INIT)
Der Initialisierungs-Teil wird einmalig nach Hochlauf durchlaufen. Hier können alle Variablen initialisiert werden, die direkt nach dem aktuellen Eingangsabbild und vor der Ausführung des Zyklus-Teiles benötigt werden.
Zyklus (PLC_START)
Der Zyklus-Teil wird zyklisch durchlaufen. Hier wird die Steuerungs- und Regelungsfunktion programmiert.
Hinweis
Das Zielsystem stellt nur einen Task zur Verfügung. Die Zykluszeit ist mittels Parameter PLC_CYCLETIME
in der AWL definierbar. Der Wert kann verknüpfungsabhängig vom Anwenderprogramm geändert werden.
176
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung über Webbrowser
Anwenderprogramm (Beispiel)
5.2.1.2
Schreibweise für Anweisungen
5.2.1.2.1
Allgemein
Jede Anweisung muss in einer Zeile stehen. Jede Zeile muss mit Absatzumbruch, Zeilenumbruch oder beidem abgeschlossen sein (automatisch durch den Texteditor).
Eine Anweisung besteht aus dem Befehl (Operation) und einem Operanden.
Beispiel:
LD
M_BOOL_TEST
(*Befehl: LD
Operand: M_BOOL_TEST*)
Jede Operation erzeugt einen Rechenwert (Ergebnis). Mit diesem Ergebnis kann die nachfolgende Operation weiterrechnen.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
177
Projektierung über Webbrowser
5.2.1.2.2
Adressierung von I/O-Variablen
Das Format einer I/O-Variable muss dem Format des jeweiligen Ein-/Ausgangs der Peripherie
entsprechen.
Ein Befehl oder Sollwert wird einer I/O-Variable mit einer ST-Operation und der Adresse des
Operanden zugewiesen. Ein Zustand oder Istwert wird von einer I/O-Variable mit einer LDOperation und der Adresse des Operanden ausgelesen.
Beispiele für die einfache Schreibweise:
I_030_001_000_000_TEST.VALUE
0_031_005_001_000.OFF
Beispiele für die erweiterte Schreibweise:
E_045_001_001_001_002_003_TEST.VALUE
E_045_001_001_001_002_003.VALUE
Das Attribut der I/O-Variable muss durch einen "." getrennt sein. Eine I/O-Variable ohne Attribut ist nicht zulässig.
Hinweis
Wird die gleiche IOA ein- und ausgangsseitig verwendet, dann muss der frei definierbare Name unterschiedlich sein.
I/O-Variablen dürfen keine Sonderzeichen enthalten!
5.2.1.2.3
Adressierung von Merkern
Ein Merker wird mit einer ST-Operation und der Adresse des Operanden zugewiesen. Der
Zustand oder Wert eines Merkers wird mit einer LD-Operation und der Adresse des Operanden ausgelesen.
Das Zahlenformat muss gemäß dem Format des zu speichernden Wertes gewählt werden.
Beispiel:
LD
ST
I_030_002_000_000.VALUE
M_BOOL_MERKER00
Hinweis
Alle Merker die nicht als "spannungsausfallsicher" gekennzeichnet sind werden bei Hochlauf mit "0" initialisiert.
178
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Projektierung über Webbrowser
5.2.1.2.4
Aufruf von Funktionen
Funktionen haben nur temporäre Variablen, daher müssen bei jedem Aufruf alle erforderlichen Aufrufparameter gesetzt werden. Nicht verwendete Aufrufparameter haben bei Ausführung der Funktion keine Auswirkung auf das Ergebnis.
Beispiel: Wird eine Addition (ADD) von 3 Werten durchgeführt, dann werden die Eingänge
IN0, IN1, IN2 verwendet. Die restlichen Eingänge werden automatisch auf "0" gesetzt.
Die Beschreibung der Aufrufparameter muss immer mit IN0 beginnen und in aufsteigender
Reihenfolge ohne Lücken erfolgen.
Die Aufrufparameter müssen durch eine Kombinationen von LD und ST übergeben werden.
Der Name der Aufrufparameter ergibt sich aus dem Namen der Funktion und dem Namen des
Operators getrennt durch einen ".".
Beispiel:
LD
ST
CAL
ST
9
SQRT.IN0
SQRT
ADD.IN0
LD
ST
CAL
ST
17
ADD.IN1
ADD
M_DINT_ERGEBNIS
(*Lade den Wert 9 in den Akku*)
(*Speichern am Eingang für Wurzelziehen*)
(*Aufruf der Funktion*)
(*Abspeichern des Ergebnisses vom*)
(*Wurzelziehen am Eingang 0 für add*)
(*Lade den Wert 17 in den Akku*)
(*Speichern am nächsten Eingang von add*)
(*Aufruf der Funktion add*)
(*Ergebnis auf einen Merker speichern*)
Das Ergebnis der Funktion steht jeweils im Akkumulator. Bei dem Beispiel wird der Wert zusätzlich auf dem Merker M_DINT_ERGEBNIS gespeichert.
Nach dem Aufruf einer Funktion (CAL) werden alle Eingänge der jeweiligen Funktion wieder
auf die voreingestellten Werte gesetzt.
Beispiel:
LD
M_DINT_VERGLEICH
ST
EQ.IN0
LD
3
ST
EQ.IN1
CAL EQ
ST
O_030_008_000_000.VALUE
Funktion 1*)
(*Merker laden*)
(*auf Eingang 0 speichern*)
(*den Wert 3 laden*)
(*und am nächsten Eingang speichern*)
(*Aufruf der Funktion; wenn die zwei *)
(*Werte gleich sind, wird der Ausgang der
Wird ein Vergleich von zwei Werten durchgeführt, dann wird der Ausgang gesetzt wenn der
Merker M_DINT_VERGLEICH mit 3 beschrieben wird (das Beschreiben des Merkers ist hier
nicht enthalten).
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179
Projektierung über Webbrowser
5.2.1.2.5
Aufruf von Funktionsbausteinen
Funktionsbausteine haben keine temporären Variablen. Jeder neue (abgeleitete) Funktionsbaustein belegt einen neuen Speicher im RAM.
Das jeweils erste Ergebnis des Funktionsbausteins steht im Akku. Hat ein Funktionsbaustein
mehr als ein Ergebnis, dann kann auf dieses wie bei der Übergabe der Aufrufparameter zugegriffen werden.
Beispiel:
LD
ST
ST
LD
ST
CAL
LD
5.2.1.3
1
CTU_TEST.CU
CTU_TEST.R
5
CTU_TEST.PV
CTU_TEST
CTU_TEST.CV
(* Zugriff auf 2. Ergebnis*)
Anweisungskommentare
Kommentare im Anwenderprogramm können an jeder beliebigen Stelle gesetzt werden und
müssen mit "(*" beginnen und mit "*)" enden. Die Dokumentation kann auch über mehrere
Zeilen gehen.
Beispiel:
LD
ST
5.2.1.4
15
M_DINT_KONSTANTE
(*15 laden*)
(*und in Merker speichern*)
Einstellungen im Anwenderprogramm
Mit Hilfe von festgelegten Systemvariablen können die folgenden Parameter für die Programmausführung eingestellt werden:
Zykluszeit
Spontane Programmausführung
Datenflusssteuerung
5.2.1.4.1
Einstellung der Zykluszeit
Die Zykluszeit legt das Intervall für die Ausführung der Anweisungsliste fest.
Je kleiner das eingestellte Intervall ist, desto kleiner muss dass Anwenderprogramm sein, ansonsten kommt es zu einer Laufzeitüberschreitung. Eine Zykluszeit von beispielsweise 2 ms
ist nur für eine sehr kleine AWL möglich.
180
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Projektierung über Webbrowser
Die Zykluszeit kann in der AWL mit der Variable PLC_CYCLETIME vorgegeben werden:
Im Programmteil PLC_RESET
Zeitraster wird einmalig bei Hochlauf eingestellt.
Im Programmteil PLC_START
Zeitraster wird im laufenden Betrieb eingestellt und kann durch das Anwenderprogramm
verändert werden.
Beispiel:
PLC_RESET:
LD
20
ST
PLC_CYCLETIME
(*Zykluszeit 20ms einstellen*)
Wird die Zykluszeit auf den Wert "0" gesetzt findet keine zyklische Programmausführung statt.
Die Zykluszeit kann unter bestimmten Bedingungen vom System eigenständig verändert werden:
Falls keine Zykluszeit eingestellt ist wird sie auf 100ms gesetzt (Voreinstellung)
Verlängerung wegen Laufzeitüberschreitung
Nachtriggerung wegen spontaner Programmausführung
Beeinflussung der Programmdurchlaufzeit
Die Durchlaufzeit ist die Dauer eines Programmdurchlaufs der kompletten AWL. Sie wird primär durch die Größe der AWL (Anzahl der Operationen) bestimmt.
Hinweis
Es ist zu beachten, dass die Durchlaufzeit eines Anwenderprogramms variabel sein kann. Sie wird unter
anderem auch durch Bedienoperationen mittels Webbrowser beeinflusst.
Die Durchlaufzeit kann verlängert werden durch:
Anzahl der Kommunikationsverbindungen (zu weiteren Automatisierungseinheiten, Leitsystem)
Anzahl der I/O Module am TM-Bus
Bedingte Programmaufrufe
Diagnose und Fehlerbearbeitung
Test- und Inbetriebnahmefunktionen wie Status und Simulieren von Ein-/Ausgängen
Sichern der AWL (Download)
Ändern von Parametern online
Die Durchlaufzeit des Anwenderprogramms wird auf der Bedienoberfläche (online) unter
SPS | Diagnose angezeigt.
Laufzeitüberschreitung
Die Durchlaufzeit darf nicht größer sein als die Zykluszeit. Überschreitet die maximale Durchlaufzeit fünfmal hintereinander 50% der eingestellten Zykluszeit, dann wird die Zykluszeit vom
System eigenständig um 50% erhöht.
Gleichzeitig wird eine Fehlermeldung gesetzt (Fehlernummer 033, siehe Abschnitt C.1.1, Fehlermeldungen).
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5.2.1.4.2
Spontane Programmausführung
Für schnelle Reaktionszeiten kann das Anwenderprogramm spontan (ereignisgesteuert) ausgeführt werden. Dies muss im Hochlaufteil der AWL (PLC_RESET) festgelegt werden.
Mögliche Ereignisse sind:
Zustandsänderung eines Datenpunkts von der Peripherie
Zustandsänderung eines Datenpunkts von der Kommunikation
Die spontane Programmausführung wird in der AWL durch Setzen der Variable PLC_SINGLE
auf "1" ("Einzeldurchlauf") freigegeben.
Beispiel:
PLC_RESET:
LD
1
ST
PLC_SINGLE
(*Einstellung Single-Durchlauf*)
Bei einer spontanen Programmausführung wird das gesamte Anwenderprogramm einmal
durchlaufen. Tritt ein Ereignis auf während gerade das Anwenderprogramm durchlaufen wird,
dann wird die spontane Programmausführung erst nach Ablauf der aktuellen Programmausführung gestartet (das Anwenderprogramm kann sich nicht selbst unterbrechen). Die Reaktionszeit kann sich daher entsprechend verzögern.
Falls mehrere Ereignisse gleichzeitig oder nacheinander auftreten, während gerade das Anwenderprogramm läuft, dann werden die Zustände in einem Ring zwischengespeichert und
beim nächsten spontanen Programmdurchlauf zeitfolgerichtig abgearbeitet. Gleiches gilt auch
wenn ein Datenpunkt mehrfach seinen Zustand ändert (Wischerspeicherung). Weitere Details
finden Sie im Handbuch SICAM RTUs Gemeinsame Funktionen System- und Basissystemelemente, Kapitel „Automatisierung", Abschnitt „Eingeschränkte Steuer- und Regelfunktion“ |
„Interne Signalverarbeitung".
Am Ende jedes spontanen Durchlaufs wird der zyklische Durchlauf um die eingestellte Zykluszeit nachgetriggert. Es wird in diesem Fall keine Zykluszeitüberschreitung gemeldet.
Solange die Ereignisse in einem Zeitraster auftreten, das kleiner ist als die Zykluszeit, finden
nur spontane Programmdurchläufe statt. Ist die Zykluszeit auf "0" gesetzt und die spontane
Programmausführung auf "1", dann finden nur noch spontane Programmdurchläufe statt.
Beispiel:
Ereignis tritt auf während einer zyklischen Programmausführung (S1).
Ereignis tritt auf während einer Pause (S2).
Z
Z S1
tD
tZ
Z
S
182
tD
tV
tZ
zyklischer Durchlauf
spontaner Durchlauf
Z
t
tD
tD
tZ
tD
tV
tZ
S2
Z
tD
tD
tZ
Durchlaufzeit
Verzögerungszeit
Zykluszeit
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Projektierung über Webbrowser
5.2.1.4.3
Datenflusssteuerung
Mit der Variable PLC_TX_DATAFLOW_xxx (xxx = Typkennung) kann in der AWL festgelegt
werden, wie die Eingangssignale von der Peripherie weitergereicht werden sollen. Die Parametrierung erfolgt separat je Typkennung und muss im Hochlaufteil der AWL (PLC_RESET)
programmiert werden:
Eingänge an die Steuerung senden (PLC_TX_DATAFLOW_xxx = "0").
Dies trifft für Signale zu, die logisch weiterverknüpft werden sollen, aber weder zur Zentrale noch zum Leitsystem weitergereicht werden.
Eingänge an die Steuerung und an die Kommunikation senden (PLC_TX_DATAFLOW_xxx
= "1").
Dies trifft für Signale zu, die einerseits logisch weiterverknüpft, aber andererseits auch direkt der Zentrale oder dem Leitsystem zur Verfügung gestellt werden sollen.
1)
Steuerung
Rangierung implizit Code
über die Adresse
Peripherie
Kommunikation
2)
1) Daten von der Kommunikation werden entweder direkt zur Peripherie oder zur Steuerung
gesendet.
2) Daten von der Peripherie werden direkt zur Kommunikation oder zur Steuerung gesendet.
Mittels Systemvariable kann der Datenfluss so gelenkt werden, dass die Daten von der
Peripherie direkt zur Kommunikation und parallel auch zur Steuerung gesendet werden.
Beispiel:
PLC_RESET:
LD
1
ST
PLC_TX_DATAFLOW_030
(*Alle Einzelmeldungen werden parallel
zur Kommunikation UND zur SPS gesendet*)
Automatische Rangierung der Datenpunkte
Im Handbuch SICAM RTUs Gemeinsame Funktionen System- und Basissystemelemente,
Kapitel „Automatisierung", Abschnitt „Eingeschränkte Steuer- und Regelfunktion“ | „Interne
Signalverarbeitung" | „Automatische Rangierung der Datenpunkte" befindet sich eine Aufstellung der Rangierungsmöglichkeiten für Datenpunkte, die in der AWL verwendet werden.
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183
Projektierung über Webbrowser
5.2.1.5
Systeminformationen im Anwenderprogramm
Mit Hilfe von festgelegten Systemvariablen können die folgenden Informationen in der Steuerungslogik ausgewertet werden:
Systemzeit
Durchlaufzeit
Laufzeitüberschreitung (ja/nein)
Anzahl der Programmdurchläufe
Zeitpunkt der letzten Parameteränderung
Systemfehler
Weitere Details siehe im Anhang A, Variablen in der AWL.
Hinweis
Die Systeminformationen werden auch in der Bedienoberfläche (online) in der Diagnose der Steuer- und
Regelfunktion angezeigt.
5.2.1.6
Befehlsverarbeitung gemäß IEC 61131
Wird von der Steuerung ein Befehl generiert und auf einem Peripherieelement ausgegeben,
dann werden mit der entsprechenden Ausgangsadresse der Steuerung die Telegramme für
Befehlsquittung (Activation Confirmation, ACTCON) und Befehlsende (Activation Termination,
ACTTERM) gebildet.
Ist die Ausgangsadresse gleich der Eingangsadresse der Steuerung, dann werden beide Telegramme automatisch wieder zur Steuerung gesendet.
Bleibt ein ACT in der Steuerung (Ziel = Steuerung, keine Peripherie), dann kann ein eventuell
zu simulierendes ACTCON, ACTTERM in 1 Zyklusdurchlauf generiert werden. Dazu muss die
Übertragungsursache für den Befehl auf "0" gesetzt werden und das Spontanbit auf "1". Es
werden dann jeweils ein ACTCON und ein ACTTERM gesendet.
Beispiel:
LD
ST
LD
ST
0
0_045_001_001_001.COT
1
0_045_001_001_001.S
Wird diese Funktion nicht verwendet, kann das ACTCON und ACTTERM auch einzeln generiert
werden (dazu sind mindestens 2 Zyklusdurchläufe erforderlich).
Hinweis
Ab Revision 14 der Firmware CPC60 kann die jeweilige Typkennung durch Verwendung des Befehls
"mit/ohne Zeit" erzeugt werden (zum Beispiel TI 45/TI 58).
Mit niedrigerem Revisionsstand können nur Typkennungen ohne Zeit erzeugt werden (zum Beispiel
TI 45).
184
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Projektierung über Webbrowser
Einzelbefehl und Doppelbefehl
Einzelbefehle (TI 45) können in der AWL nur erzeugt werden mit den Zuständen
0 (AUS) nur mit COT = 7, 10 (CON, TERM) und S = 1
1 (EIN)
Doppelbefehle (TI 46) können in der AWL nur erzeugt werden mit den Zuständen
01 (AUS)
10 (EIN)
Andere Zustände erzeugen keine Befehlsausgabe.
5.2.1.7
Generieren von Zählwerten
Es gibt zwei Möglichkeiten von Zählwertgenerierungen in der Steuerung:
Spontane Aussendung bei Änderung.
Automatisch wenn die Eingangsadresse ungleich der Ausgangsadresse der Steuerung
ist.
Verhalten laut Parametrierung der digitalen Eingänge (Fernwirken).
Automatisch wenn die Eingangsadresse gleich der Ausgangsadresse der Steuerung ist.
5.2.1.8
Systemfehler lesen
Mit der Systemvariable PLC_SYSERROR_xxx (xxx = Fehlernummer) können in der AWL
Systemfehler gelesen und weiterverknüpft werden. Eine Übersicht der Systemfehler befindet
sich im Abschnitt C.1.1, Fehlermeldungen.
Beispiel:
PLC_START:
LD
PLC_SYSERROR_006
ST
M_BOOL_ERROR006
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(*Ringüberlauf Klasse 2 wenn Bit="1"*)
(*auf einem Merker speichern*)
185
Projektierung über Webbrowser
5.2.2
Inbetriebnahme und Test
Der integrierte Webserver von SICAM MIC enthält Funktionen für das Laden und Sichern von
Anwenderprogrammen, Test, Inbetriebnahme und Diagnose. Diese Funktionen können mit
der Bedienoberfläche online ausgeführt werden:
Hochlauf
Konfiguration
Diagnose
Testfunktionen
Zustand von Ein-/Ausgängen
Simulieren von Ausgängen
5.2.2.1
Hochlauf auslösen (Warmstart)
Ein Hochlauf von SICAM MIC kann auf zwei Arten angeregt werden:
Bedienfunktion der Fernwirkfunktion (siehe Abschnitt 5.1.6.1, Hochlauf auslösen)
Umschalten zwischen gesperrter und freigegebener Programmausführung (siehe Konfiguration)
Interner Ablauf
Bei einem Hochlauf von SICAM MIC werden alle im Anwenderprogramm verwendeten Merker, Zeiten und Zähler mit "0" initialisiert. Alle Merker, die als spannungsausfallsicher ("retain")
gekennzeichnet sind, werden vom NV-RAM geladen. Das gesamte Eingangsprozessabbild
der Steuerung wird mit dem aktuellen Zustand der Peripherie initialisiert.
Alle anderen Daten werden mit folgenden Werten initialisiert:
Variable
Wert
T, PN, COT
0
ORIGINATOR
0
OV, S, GI, SB, BL, IV, CLASS1, CA, CY, SQ
0
NT
1
Nutzdaten
0
Zeit
01:01:2000 00:00:00.000
Die Steuerung nimmt erst nach dieser Initialisierung ihren Betrieb auf.
Hinweis
Die Kommunikation (seriell oder Ethernet) wird erst nach einmaligem, vollständigem Durchlauf des Zyklusteils des Anwenderprogramms (PLC_START) aufgenommen.
186
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Projektierung über Webbrowser
5.2.2.2
Hochlaufanforderung wegen Anwenderprogrammänderung (Kaltstart)
Nach dem Laden des Anwenderprogramms wird von SICAM MIC ein Hochlauf angefordert
und automatisch durchgeführt.
Dies betrifft die folgenden möglichen Bedienfunktionen (siehe Konfiguration):
SPS Code laden (Upload)
SPS neu übersetzen
SPS löschen
Interner Ablauf
Die neu geladene AWL wird bei Hochlauf des Systems automatisch von einem Compiler
übersetzt und in einen eigenen Bereich des Flash-PROM geschrieben (prüfsummengesichert).
Erkennt der Compiler einen Syntaxfehler (Verletzung der Sprachkonventionen) wird die SPS
gestoppt. In den Masken Diagnose | Uebersicht und Diagnose | History Diagnose wird
der Sammelfehler SPS Syntax Error SPS stillgesetzt gemeldet. Am Steuerkopfmodul leuchtet die rote ER-LED.
Erkennt der Compiler keinen Fehler werden zwei Hochläufe durchgeführt. Anschließend wird
das Anwenderprogramm vom Flash-PROM aus abgearbeitet.
Nach dem Laden des Anwenderprogramms wird der Bereich des NV-RAM für die Steuerung
initialisiert (entweder gemäß Voreinstellung oder mit den explizit angegebenen Initialisierungswerten, siehe Abschnitt 5.2.1.4, Einstellungen im Anwenderprogramm).
Syntaxfehler werden detailliert in der Maske SPS | Diagnose unter FEHLER BEIM COMPILIEREN
angezeigt.
In der Maske SPS | Test wird angezeigt, ob die SPS läuft oder gestoppt ist.
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187
Projektierung über Webbrowser
5.2.2.3
Konfiguration
Die Funktionen zur Verwaltung der optionalen AWL befinden sich im Menübaum unter
SPS | Konfiguration.
Folgende Funktionen stehen zur Verfügung:
SPS Programmausführung
sperren
freigeben
SPS Code
sichern
laden
neu übersetzen
von SIM-Karte löschen
Zur Ausführung von Automatisierungsfunktionen muss sich eine entsprechende AWL auf der
SIM-Karte des Steuerkopfmodules befinden. Die AWL kann nicht direkt auf der SIM-Karte
programmiert, sondern nur in Form einer Textdatei am PC erstellt werden. Diese Datei kann
dann online auf die SIM-Karte transferiert werden.
Hinweis
Je größer die AWL ist desto länger dauern das Laden und das Sichern. Das gleiche trifft auch für den
Hochlaufvorgang, sowie alle Zugriffs- und Bildaktualisierungszeiten zu.
188
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Projektierung über Webbrowser
5.2.2.3.1
SPS Programmausführung sperren und freigeben
Mit dieser Funktion kann die Ausführung des Anwenderprogramms gesperrt oder freigegeben
werden.
Bei gesperrter Programmausführung ist die Automatisierungsfunktion nicht aktiv. Für die Datenpunkte die in der AWL verwendet sind ändert sich der Datenfluss: Daten von der Peripherie werden dann direkt zur Kommunikation gesendet, Daten von der Kommunikation werden
direkt zur Peripherie gesendet.
Für die Umschaltung wählen Sie unter SPS PROGRAMMAUSFUEHRUNG zwischen gesperrt und
freigegeben und Mausklick auf den Knopf Uebernehmen. Es erscheint der Hinweis
Parameter erst nach Reset aktiv, da zur Aktivierung der Umschaltung ein Hochlauf
des Systems erforderlich ist. Der Hochlauf kann durch Klicken auf den interaktiven Text
Reset direkt angestoßen werden.
Bei gesperrter Programmausführung bleiben alle Variablen (Merker, Zeitgeber und Zähler) zurückgesetzt, und die Ausgänge auf ihrem parametrierten Zustand. Nach erneuter Freigabe
muss ebenso ein Hochlauf durchgeführt werden. Der Hochlauf- und der Initialisierungsteil des
Anwenderprogramms werden daraufhin durchlaufen, bevor die zyklische Programmausführung beginnt.
Falls das Anwenderprogramm im Moment eines Durchlaufs gesperrt wird, dann wird es erst
vollständig durchlaufen und bleibt dann am Anfang stehen (Zeile 0). Die Testfunktionen (siehe
Abschnitt 5.2.2.4, Testfunktionen) sind bei gesperrter Programmausführung irrelevant.
Hinweis
Wenn kein Anwenderprogramm geladen ist muss die Programmausführung gesperrt werden, ansonsten
leuchtet die rote ER-LED und die Meldung SPS freigegeben kein SPS Code vorh. wird in der Diagnose ausgegeben.
5.2.2.3.2
SPS Code sichern und laden
SPS Code sichern
Diese Funktion dient zum Sichern des in der SPS geladenen Anwenderprogramms am PC
(Download).
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Verknüpfung SPS CODE SICHERN (RECHTE
MAUSTASTE, ZIEL SPEICHERN UNTER). Es erscheint ein Dialog zur Auswahl des Zielpfades und
der Zieldatei. Der vorgeschlagene Dateityp plc sollte beibehalten werden.
Klicken Sie anschließend auf den Knopf Speichern um die Datei zu schreiben.
Das Ziel ist eine Textdatei, die den Anwenderprogrammcode in ASCII-Format enthält. Die Datei kann mit einem beliebigen Texteditor bearbeitet werden (z.B. Notepad).
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SPS Code laden
Diese Funktion dient zum Laden des Anwenderprogramms vom PC auf die SIM-Karte im
SICAM MIC (Upload).
Geben Sie dazu den Quellpfad und die Quelldatei in die Eingabezeile SPS CODE LADEN ein,
oder verwenden Sie den Knopf Browse zur Auswahl der Quelldatei mittels Dialog.
Klicken Sie anschließend auf den Knopf Upload um die AWL auf die SIM-Karte zu schreiben.
Nach dem Laden einer AWL und anschließendem Hochlauf wird ein Kaltstart durchgeführt.
Danach durchläuft die SPS das Anwenderprogramm zyklisch oder spontan.
Hinweis
Für die Übertragung über Ethernet wird empfohlen, die Einstellungen für HTTP 1.1 Ihres PC zu deaktivieren (Systemsteuerung | Internetoptionen | Erweitert). Andernfalls besteht die Möglichkeit,
dass die übertragene ASCII-Datei von SICAM MIC nicht interpretiert werden kann.
SPS Code sichern (offline)
Alternativ kann das Anwenderprogramm auch offline mit Hilfe von WEBmic von der SIM-Karte
gelesen werden und in einer Datei gespeichert werden. Die SIM-Karte muss dazu in ein am
Projektierungs-PC installiertes Lese-/Schreibgerät gesteckt werden.
Klicken Sie im Pop-up-Menü von WEBmic die Funktion Lese SPS von SIM Karte. Es erscheint ein Dialog zur Auswahl des Zielpfades und der Zieldatei. Der Dateityp plc ist fest vorgegeben.
Klicken Sie anschließend auf den Knopf Speichern um die Datei zu schreiben.
SPS Code laden (offline)
Alternativ kann das Anwenderprogramm offline mit Hilfe von WEBmic von einer Datei auf die
SIM-Karte geschrieben werden. Die SIM-Karte muss dazu in ein am Projektierungs-PC installiertes Lese-/Schreibgerät gesteckt werden.
Klicken Sie im Pop-up-Menü von WEBmic die Funktion Schreibe SPS auf SIM Karte. Es erscheint ein Dialog zur Auswahl des Quellpfades und der Quelldatei. Der Dateityp plc ist fest
vorgegeben.
Klicken Sie anschließend auf den Knopf Speichern um die Datei zu schreiben.
5.2.2.3.3
SPS Code neu übersetzen
Nach jedem Laden einer AWL wird diese automatisch übersetzt in eine systemspezifische
Maschinensprache. Mittels Mausklick auf den Knopf SPS neu uebersetzen kann dies zu jedem beliebigen Zeitpunkt erneut durchgeführt werden.
Die Funktion wird erst durch Bestätigung einer Rückfrage aktiviert. Anschließend ist ein Hochlauf (Kaltstart) erforderlich, den das System automatisch ausführt.
Alle Variablen, einschließlich der ausfallsicheren Merker, werden auf ihre voreingestellten
Werte zurückgesetzt.
190
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Projektierung über Webbrowser
5.2.2.3.4
SPS Code von SIM-Karte löschen
Mittels Mausklick auf den Knopf SPS loeschen wird die AWL von der SIM-Karte gelöscht.
Die Parameter bleiben davon unberührt. Eine bereits vorhandene AWL wird beim erneuten
Laden einer AWL überschrieben, es ist daher kein Löschen erforderlich.
Die Funktion wird erst durch Bestätigung einer Rückfrage aktiviert. Anschließend ist ein Hochlauf erforderlich, den das System automatisch ausführt.
Nach jedem Hochlauf des Systems muss man sich erneut anmelden. Auf der Bedienoberfläche erscheint folgende Meldung:
SIM Karte wird geschrieben. Dieser Vorgang kann bis zu 30 Sekunden
dauern.
PLC wird uebersetzt. Dieser Vorgang kann bis zu 40 Sekunden dauern.
Bei Verwendung der seriellen Schnittstelle muss die PPP Verbindung
erneut aufgebaut werden.
SICAM MIC Startseite (172.29.2.226)
Die unterstrichene Ausgabezeile ist ein Hyperlink zur Startseite der aktuell bearbeiteten Station (die hier angegebene IP-Adresse ist als Beispiel zu betrachten).
5.2.2.4
Testfunktionen
Im Menü SPS | Test befinden sich Funktionen für Test und Inbetriebnahme. Im unteren verstellbaren Teil der Maske wird der auf der SIM-Karte geladene Anwenderprogrammcode
(AWL) ausgegeben. Der Anwenderprogrammcode kann hier online gelesen, jedoch nicht verändert werden.
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191
Projektierung über Webbrowser
Folgende Testfunktionen stehen zur Verfügung:
Programmausführung
stoppen
starten
an einer Befehlszeile stoppen
variablenabhängig stoppen
Variable
lesen
schreiben
5.2.2.4.1
Programmausführung stoppen und starten
Mittels Auswahl starte oder stoppe und Mausklick auf den Knopf Uebernehmen können
Sie die Programmausführung anhalten oder starten. Je nach Zustand ändert sich die Anzeige
in der Maske SPS laeuft oder Programm steht bei <Zeile>. Bleibt nach einem Startversuch die Programmausführung angehalten, liegt ein Fehler vor oder die Programmausführung ist gesperrt. Lesen Sie die Fehlermeldungen unter Diagnose | History Diagnose oder
unter SPS | Diagnose.
Im Gegensatz zu der Funktion PROGRAMMAUSFUEHRUNG SPERREN (siehe Abschnitt 5.2.2.3.1,
SPS Programmausführung sperren und freigeben) ist zum Starten und Stoppen der Programmausführung kein Hochlauf erforderlich.
Nach Übernahme des Stoppbefehls läuft ein bereits begonnener Durchlauf des Anwenderprogramms zu Ende, das Anwenderprogramm bleibt am Anfang der zyklischen Ausführung
(PLC_START) stehen. Die momentanen Signalzustände bleiben dabei erhalten, und Variablen
können ausgelesen und überschrieben werden. Der Datenfluss ändert sich nicht, die Datenpunkte von der Kommunikation und von der Peripherie werden weiterhin nur zur Steuerung
gesendet.
Nach erneutem Startbefehl beginnt das Anwenderprogramm wieder am Anfang der zyklischen
Ausführung (ohne Durchlauf des Hochlauf- und des Initialisierungsteils).
5.2.2.4.2
Programmausführung an einer Befehlszeile stoppen
Die Programmausführung kann an einer beliebigen Befehlszeile der AWL angehalten werden,
indem Sie in das Eingabefeld STOPPE SPS BEI ZEILE die Nummer der Programmzeile eintragen
und den Knopf Uebernehmen anklicken.
5.2.2.4.3
Programmausführung variablenabhängig stoppen
Die Programmausführung kann durch Vergleich einer Variable mit einer Konstanten angehalten werden. Geben Sie dazu den Namen der Variablen in das Eingabefeld VARIABLE ein, wählen die gewünschte Vergleichsoperation (==/</<=/>=/>) und tragen rechts daneben den Wert
ein.
Sobald der Vergleich erfüllt ist wird das Anwenderprogramm bis zum Ende bearbeitet und am
Anfang des zyklischen Teils angehalten.
192
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5.2.2.4.4
Variable lesen und schreiben
Die aktuellen Werte von Variablen können ausgelesen oder auch manuell überschrieben (simuliert) werden. Beides ist nur bei freigegebener Programmausführung möglich.
Die Testfunktion bearbeitet nur in der AWL verwendete Variablen. Es werden alle typspezifischen Attribute unterstützt.
Die Schreibweise der Variable muss den Konventionen für I/O Variablen und Merker entsprechen (siehe 5.2.1.2, Schreibweise für Anweisungen).
Beim Simulieren einer Variable muss das Format des Eingabewertes dem Datentyp (BOOL,
DINT, REAL) entsprechen. Es kann immer nur eine Variable zu einem Zeitpunkt übernommen
werden.
Zulässige Variablentypen sind:
Binärer Eingang
Binärer Ausgang
Analoger Eingang
Analoger Ausgang
Merker
Systemvariablen, Funktionen und Funktionsbausteine haben keine Testfunktion.
Variable lesen
Wählen Sie im entsprechenden Pull-down-Menü lese. Schreiben Sie den Namen der Variable
samt Attribut in die Eingabezeile oder kopieren ihn von der AWL. Danach klicken Sie auf den
Knopf Uebernehmen . Der aktuelle Wert der Variable wird im Feld MIT /IST angezeigt.
Variable schreiben
Wählen Sie im entsprechenden Pull-down-Menü schreibe. Schreiben Sie den Namen der Variable samt Attribut in die Eingabezeile oder kopieren ihn von der AWL. Danach klicken Sie
auf den Knopf Uebernehmen. Geben Sie den simulierten Wert in das Feld MIT /IST ein. Danach klicken Sie auf den Knopf Uebernehmen um die Variable mit dem Wert zu beschreiben.
Hinweis
Bei laufendem Anwenderprogramm wird der simulierte Wert eines Merkers statisch überschrieben. Im
Gegensatz dazu werden Ein-/Ausgänge nicht statisch, sondern nur bei Änderung ihres Prozessabbilds
(flankengetriggert) überschrieben.
Bei gestopptem Anwenderprogramm werden simulierte Werte beibehalten.
Nach Umschalten zwischen schreiben und lesen muss der Knopf Uebernehmen angeklickt
werden um den Befehl zu übernehmen. Das Schreiben oder Lesen eines Wertes erfolgt durch
jedes weitere Anklicken des Knopfes Uebernehmen.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Projektierung über Webbrowser
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6
Service
Inhalt
6.1
LED-Anzeigen am Steuerkopfmodul ............................................................. 196
6.2
Überwachung der I/O Module ....................................................................... 197
6.3
Verhalten der Ausgänge bei Hochlauf und Kommunikationsausfall ............... 198
6.4
Diagnose ...................................................................................................... 199
6.5
Umgang bei Wartung der Hardware .............................................................. 211
6.6
Firmware-Update.......................................................................................... 214
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Service
6.1
LED-Anzeigen am Steuerkopfmodul
LED
6.1.1
Bedeutung
angesteuert durch
Bemerkung
RDY
Bereit
Systembereitschaft, Modulbereitschaft
erlischt bei Hochlauf, im Betrieb
Dauerlicht wenn bereit (gilt auch
für alle anderen Modultypen)
ER
Fehler
Systemfehler
leuchtet bei Hochlauf, im Betrieb
abgesteuert (kein Fehler) oder
Dauerlicht (Fehler)
OH0
Verbindung seriell
jedes Telegramm das über die
serielle Schnittstelle gesendet
wird (Gemeinschaftsverkehr);
aufgebaute Verbindung (Wählverkehr)
erlischt bei Hochlauf, leuchtet bei
aufgebauter Verbindung im
Wählverkehr permanent
RTX0
Senden/Empfang
jedem Telegramm das über die
serielle Schnittstelle gesendet
oder empfangen wird
erlischt bei Hochlauf, flackert im
Betrieb beim Senden und Empfang von Daten
LNK1
Verbindung Ethernet
physikalische Verbindung des
Steuerkopfmodules mit dem
Ethernet
erlischt bei Hochlauf, im Betrieb
Dauerlicht (nur Steuerkopfmodul
mit Ethernetschnittstelle)
RTX1
Senden/Empfang
jedem Telegramm das über die
Ethernet- Schnittstelle gesendet oder empfangen wird
erlischt bei Hochlauf, flackert im
Betrieb beim Senden und Empfang von Daten (nur Steuerkopfmodul mit Ethernetschnittstelle)
LED-Anzeigen bei Hochlauf
Sobald das I/O Modul versorgt wird oder ein Hochlauf durch Netz-Ein ausgelöst wird, leuchtet
die ER-LED am Steuerkopfmodul.
Anschließend wird der Programmspeicher überprüft. Liegt ein Fehler im PROM vor, dann wird
der Hochlauf nicht abgebrochen, das System ist aber nicht bereit (RY-LED leuchtet nicht, ERLED leuchtet). Eine Diagnose des Systems muss durchgeführt werden.
Da die ER-LED über die Firmware angesteuert wird leuchtet die ER-LED ebenfalls nicht,
wenn ein massiver Fehler im PROM auftritt, der einen Ausfall der Firmware bewirkt (siehe Abschnitt 6.6.2.1, Fehler beim Laden der Firmware). Verläuft der PROM-Test ohne Fehler,
leuchtet die RY-LED auf allen bestückten Modulen.
Ein weiterer Test ist die Prüfung, ob die parametrierte Bestückung mit der physikalischen Bestückung der I/O Module übereinstimmt. Falls die Bestückung nicht übereinstimmt, werden ab
dem ersten fehlerhaften Modul alle nachfolgenden Module nicht bereit (RY-LED leuchtet
nicht). Das bedeutet, das Entfernen von bereits gelernten Modulen ist nur durch Umparametrierung der Bestückung (Parametrierung offline) möglich.
Hinweis
Liegt eine Fehlbestückung von I/O-Modulen für Impulsbefehle vor, wird die Impulsbefehlsausgabe gesperrt (für alle Module). Ein Fehler liegt auch vor wenn
– ein DO-622x bestückt ist, aber kein DO-6230
– ein DO-6230 bestückt ist, aber kein DO-622x
– mehr als ein DO-622x bestueckt ist.
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Service
6.2
Überwachung der I/O Module
Die I/O Module werden über den TM Bus zyklisch auf Funktion überprüft. Ein Ausfall wird
nach max. 200 ms erkannt. Am entsprechenden I/O Modul erlischt dann die LED "RY".
Ausgefallene I/O Module werden, nachdem das I/O Modul getauscht wurde, ausschließlich
durch einen Hochlauf des Steuerkopfelements wieder in Betrieb genommen.
Vorsicht
Der Modultausch darf nur bei abgeschalteter Versorgungsspannung erfolgen!
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Service
6.3
Verhalten der Ausgänge bei Hochlauf und Kommunikationsausfall
Das Verhalten der Ausgänge ist vom Parameter "Ausfallverhalten" sowie vom I/O Modul abhängig.
Grundsätzlich steht bei allen Modulen, die Meldungsausgabe unterstützen, die Option frei, bei
Kommunikationsausfall den "Ausgang abzusteuern" oder den "Ausgang beizubehalten".
Ein analoges Ausgabemodul kann einen "Ersatzwert ausgeben" oder den "Ausgang absteuern":
Ereignis
198
Beschreibung
Aktion
Power-up
Wiederkehr der Betriebsspannung nach Ausfall
bei Power-up wird immer der Ersatzwert ausgegeben; da noch kein Sollwert empfangen
wurde wird der parametrierte Ersatzwert berechnet und als AKT-Wert (aktiv) ins Prozessabbild übernommen
Reset
Reset ist möglich über
Protokoll
Bedienoberfläche online
(Webbrowser)
bei einem Fern-Reset wird immer auf den
letzen Wert rückgestellt, unabhängig was parametriert wurde; falls noch nie ein Wert empfangen wurde wird der Ersatzwert ausgegeben
Kommunikationsausfall Steuerkopf
bei Kommunikationsausfall am Steuerkopf
wird immer der Ersatzwert ausgegeben
Ausfall des Steuerkopfes
bei Ausfall des Steuerkopfes wird der Ersatzwert vom Pheripherieelement ausgegeben
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Service
6.4
Diagnose
Die folgende Aufzählung erläutert die unterschiedlichen Fehlerkategorien und wie die Fehlermeldungen protokolliert werden.
Hardware-Fehler
Überwachung der einzelnen Systemelemente, Bestückung, Kommunikation und Zeitsynchronisierung durch die Firmware. online in
Ansteuerung der roten Fehler-LED am Steuerkopfelement
Protokollierung Diagnose | Übersicht (anstehende Fehler)
Protokollierung Diagnose | History Diagnose (zeitgestempelte Fehlermeldungen,
Verlauf)
Software-Fehler
Überwachung durch die Firmware und Protokollierung online in
Diagnose | Übersicht und Diagnose | History Diagnose (Verhalten der SPS)
SPS | Diagnose (Fehler beim Compilieren des Anwenderprogrammcodes, Syntax der
AWL).
Parametrierung
Die Eingabe der Parameter unterliegt, soweit logisch erfassbar, parameterspezifischen
Konventionen oder Plausibilitätskontrollen.
SICAM TOOLBOX II: unzulässige Eingaben werden gemeldet oder direkt bei der Eingabe verhindert.Webbrowser: unzulässige Eingaben werden bei Klicken des Übernahme-Knopfes verriegelt und angezeigt.
Ist eine vom Prinzip her zulässige Parametrierung, die jedoch nicht zu den physikalisch
vorhandenen Systemelementen passt, in das Zielsystem geladen, wird wie bei Hardware-Fehler vorgegangen.
Programmierung
SICAM TOOLBOX II: Überwachung durch den CAEx plus Compiler und Protokollierung in einer Fehlermeldeliste beim Kompilieren des Anwenderprogrammcodes.
Webbrowser: keine Überwachung bei Eingabe möglich; Fehlermeldung über SPSDiagnose.
Bedienfehler
Werden anhand von Plausibilitätskontrollen oder Rückfragen durch das Projektierungswerkzeug weitgehend ausgeschlossen. Naturgemäß unterliegen jegliche Bedienhandlungen, wie beispielsweise das Laden von Parametern und Anwenderprogrammen, der Verantwortung des Anwenders. Profunde Kenntnisse der Automatisierungstechnik im Allgemeinen, sowie der im Vorwort genannten Dokumente werden vorausgesetzt.
Eine Liste der Fehlermeldungen, die in der Diagnose angezeigt werden, befindet sich im Anhang C.1.1, Fehlermeldungen.
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Service
6.4.1
SICAM TOOLBOX II
Hinweis
Die Protokollierung mittels Diagnosefunktionen ist für SICAM MIC nur über Webbrowser möglich.
6.4.1.1
Ax 1703 Fehlertelegramm
SICAM MIC sendet optional das Ax-Fehlertelegramm, dadurch ist eine Netzübersichtsdiagnose mit der SICAM TOOLBOX II in einer zentralen Stelle auch für SICAM MIC möglich.
Weitere Diagnosen über die Ferne sind nur bei Verwendung der Ethernet-Schnittstelle und
Webbrowser möglich. Bei der seriellen Verbindung (Gemeinschafts-/Wählverkehr) ist eine
Ferndiagnose nicht möglich, da kein TCP/IP-Protokoll implementiert ist. In diesem Fall ist eine
Diagnose nur durch einen Webbrowser vor Ort möglich.
Netzübersichtsdiagnose
Die Fehlermeldungen sämtlicher im Netzwerk befindlicher Automatisierungseinheiten werden
mit der Funktion Netzübersichtsdiagnose (Sammelmeldung) in einem Meldefenster ausgegeben.
Aufbau des Ax 1703 Fehlertelegramms:
Bit-Nr.
Bedeutung
Bemerkungen
0
Interne Fehler
SPS stillgesetzt
1
Externe Fehler
TM-Modul Störung
2
Kommunikations-Fehler
IEC 60870-5-104 Verbindung ausgefallen
3
Test
nicht unterstützt
4
Warnung
Zeit nicht gesetzt
Seit 60 min keine Zeit gesetzt
5
Baugruppenausfall
TM-Modul ausgefallen
6
AE-Ausfall
nicht unterstützt
7
Hochlauf
Hochlaufwischer
Diese Fehlerbits werden als Einzelmeldungen gesendet. In SICAM MIC werden sie auf zwei
Informationsobjektadressen zusammengefasst (logisch verodert):
Eigenschaft
200
IOA
Bit
Bemerkungen
Störung
240
0, 1, 2
parametrierbar
Ausfall
241
5, 6
parametrierbar
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Service
6.4.1.2
Diagnose der Steuer- und Regelfunktion
Fehler die bei der Erstellung des Funktionsplans auftreten können (beispielsweise das Verknüpfen eines binären Signals auf einen analogen Eingang einer Funktion) werden in einem
eigenen Meldefenster ("POE-Fehlerkontrolle") angezeigt:
Automatisch bei der fehlerhaften Eingabe
Manuell mit der Funktion Fehlerfrüherkennung (Pop-up-Menü im Funktionsplan).
Alle Editierfehler können jederzeit zur Anzeige gebracht werden.
Die genauen Details finden Sie in der CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel "Editoren", Abschnitt
"FBS-Editor", Abschnitt "FBS-Editor bedienen".
Fehler bei der Projektierung
Fehler die bei der Projektierung auftreten können werden zentral in der "Fehler-StatusAnzeige" von "CAEx plus" angezeigt. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um
Meldungen der Installation
Meldungen des Exports/Imports
Meldungen des Projektmanagements
Meldungen des FBS-Editor
Meldungen der Code-Generierung
Objektbezogene Meldungen
Meldungen des Objekt-Assistenten
Meldungen des Typical-Imports
Meldungen der Signalliste
Meldungen von Hardware-Signaldatenbanken
Die Meldungen werden nach dem Auslösen einer Funktion (beispielsweise "Codegenerierung") erzeugt.
Die genauen Details finden Sie in der CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel "Zusatzprodukte", Abschnitt "Fehler-Status-Anzeige".
Fehler bei der Zielsystem-Anbindung
Fehler die bei der Zielsystem-Anbindung auftreten können werden zentral in der "FehlerStatus-Anzeige" von "CAEx plus" angezeigt. Es handelt sich dabei um
allgemeine Meldungen der Zielsystem-Anbindung
Meldungen des Code-Generators
Meldungen des Control-Panels
Meldungen der ONLINE-Applikationen
Meldungen des "Open Operating Systems"
Meldungen der Zielsystem-Integration in das Projektmanagement
Meldungen von openPLC
Die genauen Details finden Sie in der CAEx plus Online-Hilfe, Kapitel "ZielsystemAnbindung", Abschnitt "Programm-Meldungen der Zielsystem-Anbindung".
Hinweis
Eine Online-Diagnose mit dem Werkzeug "CAEx plus" wird für SICAM MIC nicht unterstützt.
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201
Service
6.4.2
Webbrowser
SICAM MIC enthält diverse Diagnosefunktionen zur Überwachung des Systems. Da die
Firmware die entsprechenden Fehlerüberwachungsroutinen automatisch durchführt sind dazu
keinerlei Einstellungen durch den Anwender erforderlich.
Die Bedienoberfläche online (Webserver) enthält dazu neben der Parametrierung und der
Prozess-Anzeige einen Diagnoseteil zur Visualisierung von Status und Fehlermeldungen.
Die Anwahl erfolgt im Menübaum durch Klicken auf Diagnose:
Übersicht
Zeitlicher Verlauf
Statusinformation
Zeit
6.4.2.1
Übersicht
Durch Klicken auf Diagnose | Übersicht im Menübaum wird die Übersichtsmaske geöffnet.
Hier werden die jeweils aktuellsten Fehler modulweise angezeigt.
Anzeige
Eine Meldungsanzeige liegt vor wenn unquittierte oder statisch anstehende Fehler vorliegen.
Die Anzeige unterscheidet sich in
Fehlermeldungen
Fehler gem. Anhang C.1.1, Fehlermeldungen
Bedienungsmeldungen
Zeitpunkt der letzten Parameteränderung
202
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Service
Beispiel 1:
Ein in der Projektierung vorhandenes I/O Modul ist nicht bestückt, Hochlauf durch Netz-Ein.
Steuerkopf
Kein Fehler
IOM 0:DO-6200
Kein Fehler
IOM 1:DI-6100
Kein Fehler
IOM 1:DI-6100
Hardware-Identifikation falsch
Beispiel 2:
Sammelfehler zweier Messwerte durch Drahtbruch (Live Zero Messung).
Steuerkopf
Kein Fehler
IOM 0:AI-6300
Fehler Messwert 1 (Invalid)
Fehler Messwert 3 (Invalid)
Fehler quittieren
Fehler die nicht mehr anstehen lassen sich quittieren. Klicken Sie dazu auf den Knopf
Quittieren und bestätigen Sie in der sich öffnenden Meldebox mit OK. Daraufhin erscheint
im aktuellen Fenster die Meldung Fehler quittiert.
Aktualisieren Sie die Übersicht durch erneutes Anklicken im Menübaum. Wenn die Fehler
nicht mehr vorhanden sind werden nun die Fehlertexte durch die Anzeige Kein Fehler ersetzt.
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203
Service
6.4.2.2
Systemdiagnose
Durch Klicken auf Diagnose | History Diagnose wird die Meldungsmaske mit dem zeitlichen
Verlauf geöffnet. Hier werden alle Systemmeldungen mit Zeitstempel in chronologischer Reihenfolge angezeigt.
Es sind max. 20 Einträge möglich. Die Meldeliste ist ein Ringpuffer, das bedeutet wenn der
Meldepuffer voll geschrieben ist wird jeweils der älteste Meldeeintrag durch den aktuellsten
überschrieben.
Hinweis
Die Meldeliste wird gelöscht, wenn die Spannungsversorgung von SICAM MIC mindestens 10s lang unterbrochen wird.
Anzeige
Eine Meldungsanzeige liegt vor wenn unquittierte oder statisch anstehende Fehler vorliegen.
Die angezeigten Systemmeldungen unterscheiden sich in
Fehlermeldungen
Fehler gem. Anhang C.1.1, Fehlermeldungen
Bedienungsmeldungen
Logon
Logoff
Upload (Parameter laden)
Download (Parameter sichern)
204
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Service
Beispiel:
Ausfall eines projektierten I/O Moduls.
History Diagnose
03.08.2004 10:15:01:446
03.08.2004 10:15:01:556
03.08.2004 10:15:01:557
03.08.2004 10:20:00:401
Peripherieelement 01 : Ausfall
Fehlende Sachnummer EIN
Neuanlauf durch Hardwarereset : 3C 00
Ringe geloescht
Fehler quittieren
Fehler die nicht mehr aktiv anstehen lassen sich durch Klicken auf den Knopf Quittieren und
Bestätigung der Rückfrage mit Ja aus der Meldeliste löschen.
Daraufhin erscheint im aktuellen Fenster die Meldung Fehler quittiert. Durch erneutes
Anklicken im Menübaum lässt sich die aktualisierte Meldeliste ausgeben.
Wenn kein neuer Fehler hinzugekommen ist erscheint nur noch die Meldung Fehler
rueckgesetzt in der Ein-/Ausgabemaske.
6.4.2.3
Systemstatus
Durch Klicken auf Diagnose | Statusinformation im Menübaum wird die Statusinformationsmaske geöffnet. Hier werden die Identifizierungsmerkmale der bestückten Hardware modulweise angezeigt.
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205
Service
Anzeige
Wenn kein Fehler vorliegt, und die bestückte mit der projektierten Hardware-Konfiguration
übereinstimmt, werden folgende Informationen angezeigt:
Sachnummer
Software Version
SIM Größe (nur Steuerkopfmodul)
MAC Adresse (nur Steuerkopfmodul mit Ethernetschnittstelle)
Stimmt ein bestücktes Modul nicht mit dem projektierten Modultyp überein, dann wird die Meldung Falsche Hardwareidentifikation angezeigt.
Beispiel:
SICAM MIC mit einem Stromversorgungsmodul, einem Steuerkopfmodul und drei
I/O Modulen bestückt. Ausfall eines projektierten I/O Moduls.
Statusinformation
PS-6620
Sachnummer: GC6-620-A.00/222-027
Software Version: 9-1.00
Steuerkopf
Sachnummer: GC6-040-A.01/326-006
Software Version: 6
SIM Groesse: 32768
MAC Adresse: 00-E0-A8-01-10-A5
IOM 0:DO-6200
Sachnummer: GC6-200-A.00/222-055
Software Version: 4-1.00
IOM 1:DI-6100
Sachnummer:GC6-100--.10/222-027
Software Version: 1-1.00
IOM 2:AI-6300
Falsche Hardwareidentifikation
206
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Service
6.4.2.4
Diagnose der Uhrzeit
Durch Anklicken von Diagnose | Zeit im Menübaum wird die Diagnosemaske für die Uhrzeit
geöffnet. Hier kann der Uhrzeitstatus gelesen werden.
Anzeige
Der Uhrzeitstatus gibt an ob die Uhrzeit gesetzt und synchronisiert ist, und ob die parametrierten NTP-Server verfügbar sind (bei Kommunikation über IEC 60870-5-104).
6.4.2.4.1
Uhrzeitsynchronisation
Gemeinschaftsverkehr
Die Uhrzeit wird von der Zentrale (Uhrzeit-Master) an SICAM MIC gesendet. Der UhrzeitMaster muss mindestens alle 60 s synchronisieren, damit die Mindestauflösung von 10 ms erreicht wird.
Bei Ausfall der Zeitsynchronisierung wird nach 10 min eine Warnung gesetzt.
Wählverkehr
Die Uhrzeit wird von der Zentrale (Uhrzeit-Master) an SICAM MIC gesendet. Eine Synchronisation kann jeweils nur bei Aufbau einer Verbindung stattfinden.
Ethernet
Bei Verwendung von SNTP wird der aktuelle SNTP-Server durch "Voting" max. alle 60 min
festgelegt. Dies erfolgt nach folgender Gewichtung:
Erreichbarkeit
Freilauf (SNTP-Server hat keinen Uhrzeitempfang)
Entfernung (zeitlich)
Bei Kommunikation über IEC 60870-5-104 wird bei Ausfall der Zeitsynchronisierung nach der
3-fachen Zykluszeit der SNTP-Synchronisierung eine Warnung gesetzt, oder mindestens
nach 10 min.
Wird die SNTP-Synchronisierung nicht verwendet, wird die Warnung nach 10 min gesetzt.
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207
Service
Beispiel 1: Synchronisiertes SICAM MIC.
Status
OK: Zeit ist gesetzt
Status NTP Server (Aktuell: 0)
NTP 0 (172.29.31.10) : OK
NTP 1 (172.29.63.2) : NOK
NTP 2 (172.29.67.145) : NOK
NTP 3 (0.0.0.0) : NOK
Beispiel 2: Nicht synchronisiertes SICAM MIC.
Status
Warnung: Zeit ist nicht gesetzt
Warnung: Zeit seit mehr als 10 Minuten nicht synchronisiert
Status NTP Server
NTP 0 (172.29.31.10) : NOK
NTP 1 (172.29.63.2) : NOK
NTP 2 (172.29.67.145) : NOK
NTP 3 (0.0.0.0) : NOK
6.4.2.4.2
Lokales Setzen der Uhrzeit
Datum und Uhrzeit eines SICAM MIC können auch lokal über den Webbrowser (online) eingestellt werden. Die Werte werden vom Projektierungs-PC ausgelesen und in dem Eingabefeld unter "Lokales Zeitsetzen" permanent aktualisiert. Über das zugehörige Pull-down-Menü
kann zwischen Sommerzeit (Normalzeit) oder Winterzeit gewählt werden.
Durch Klicken auf den Knopf Uebernehmen werden Datum und Uhrzeit zum verbundenen
SICAM MIC übertragen.
Nach einer Aktualisierung des Webbrowsers wird die Zeitanzeige in der Kopfzeile aktualisiert.
208
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6.4.2.5
Diagnose der Steuer- und Regelfunktion
Durch Klicken auf SPS | Diagnose im Menübaum wird die Diagnosemaske der SPS geöffnet.
Hier werden die Auslastung der CPU und die Compiler-Fehler (maximal 5 Fehlermeldungen)
angezeigt:
Meldung
Bedeutung
Programm läuft
normale Programmausführung
Programm steht bei <Zeile>
Programmausführung angehalten,
Angabe der Programmzeile, in der
das Programm angehalten ist
das Anwenderprogramm kann entweder manuell oder vom System
wegen eines Fehlers angehalten
werden
Zykluszeit
aktuelle Zykluszeit
wenn keine Zykluszeit programmiert ist wird sie vom System auf
100ms gesetzt
Erhöhung der eingestellten Zykluszeit durch das System möglich
(siehe Abschnitt 5.2.1.4.1, Einstellung der Zykluszeit)
Aktuelle Durchlaufzeit
Durchlaufzeit des Anwenderprogramms zum Zeitpunkt der Aktualisierung des Diagnosefensters
Maximale Durchlaufzeit
maximal erreichte Durchlaufzeit
des Anwenderprogramms seit dem
letzten Hochlauf
Singledurchlauf
spontane Programmausführung
programmiert
0 = nein
<Anzahl> Bytes von
16378 Bytes Code verwendet
Angabe des belegten Programmspeichers auf der SIM-Karte
Größe der Anweisungsliste
<Anzahl> Bytes von 1024
Bytes RAM verwendet
Angabe des belegten Programmspeichers auf dem RAM
Merker und Parameter von Funktionsbausteinen
<Anzahl> Bytes von 256
Bytes ausfallsicheres
RAM verwendet
Angabe des belegten Programmspeichers auf dem NV-RAM
Speicher für ausfallsichere Merker
Fehler beim Compilieren
Anzeige der beim Übersetzen der
AWL aufgetretenen Programmierfehler
Syntax, Logik, Adressierung falsch
Überschreitung der Grenzen für
Anwenderprogrammgröße, Zykluszeit, Speicherzellen
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Bemerkung
1 = ja
209
Service
Ausgaben in der Diagnosemaske
Beispiel:
Zykluszeit auf 20 ms eingestellt
Programm laeuft
Zykluszeit (PLC_CYCLETIME): 20 ms
Aktuelle Durchlaufzeit (PLC_PROCESSINGTIME): 7 ms
Maximale Durchlaufzeit: 8 ms
Singledurchlauf (PLC_SINGLE): 0
2750 Bytes von 16378 Bytes Code verwendet
35 Bytes von 1024 Bytes RAM verwendet
0 Bytes von 256 Bytes ausfallssicheres RAM verwendet
Fehler beim Compilieren:
E00: kein Fehler
Beispiel:
Zykluszeiterhöhung durch das System
Programm laeuft
Zykluszeit (PLC_CYCLETIME): 45 ms
Aktuelle Durchlaufzeit (PLC_PROCESSINGTIME): 15 ms
Maximale Durchlaufzeit: 19 ms
Singledurchlauf (PLC_SINGLE): 0
16123 Bytes von 16378 Bytes Code verwendet
35 Bytes von 1024 Bytes RAM verwendet
0 Bytes von 256 Bytes ausfallssicheres RAM verwendet
Fehler beim Compilieren:
E00: kein Fehler
In dem Beispiel hat die Durchlaufzeit fünfmal hintereinander 50% von der programmierten
Zykluszeit (20 ms) überschritten und daher hat das System die Zykluszeit auf 30 ms erhöht.
Nachdem wiederum fünfmal hintereinander 50% von 30 ms überschritten wurden (max.
Durchlaufzeit 19 ms) hat das System die Zykluszeit erneut um 50% erhöht (30ms + 50% =
45 ms).
210
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6.5
Umgang bei Wartung der Hardware
6.5.1
Allgemeines zum Austausch von Modulen
Warnung
Bei Modulen welche mit Spannungen >60 V arbeiten (z.B.: DI-6101, DO-6212) ist darauf zu achten, dass
an den Peripheriesteckern ausschließlich im spannungslosen Zustand hantiert werden darf.
Der Grund liegt darin, dass beim Ziehen des oberen Peripheriesteckers unter Spannung die externe
Spannung durch den noch gesteckten unteren Peripheriestecker zugeführt werden kann. Die nun frei zugängigen Pins des oberen Peripheriesteckers würden nun die externe Spannung führen.
Warnung
Das Stecken und Ziehen von Modulen ist nur im spannungslosen Zustand erlaubt, das bedeutet, dass die
Spannungsversorgung zum Stromversorgungsmodul und zur Peripherie unterbrochen sein muss.
Detaillierte Hinweise zur Montage von Modulen finden Sie im Abschnitt 1.3.4, Ein- und Ausbau von Modulen.
Zum Tausch eines Moduls wird weder für die Hardware noch für die Software ein Werkzeug
benötigt:
die Klemmen können ohne Werkzeug gelöst werden
das Modul kann ohne Werkzeug von der Hutschiene gelöst werden
zum Auswerfen der SIM-Karte wird ein Kugelschreiber oder Bleistift benötigt
die Anwenderdaten (Parameter und AWL) befinden sich ausfallsicher auf der SIM-Karte
Unabhängig vom Firmware-Code werden folgende Informationen im SICAM MIC spannungsausfallsicher abgelegt:
Parameter
Initialisierung bei
Fertigung
Behandlung während
Laufzeit
EEPROM
EEPROM
SIM-Karte
Fernwirkparameter
x
Anwenderprogramm
MAC-Adresse
x
*)
*)
x
x
Betriebsstundenzähler
Sach- und Seriennummer des Moduls
SIM-Karte
x
x
ausfallsichere Merker
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211
Service
6.5.2
Austausch des Steuerkopfmodules
Beim Austausch des Steuerkopfmodules kann die SIM-Karte herausgezogen und in das neue
Steuerkopfmodul eingesteckt werden. Es gehen keine Projektdaten (Parameter und Anwenderprogramm) verloren. Bei Umstieg auf einen anderen Modultyp (z.B. CP-6020 auf CP-6040)
muss die Bestückung durch Parametrierung offline entsprechend angepasst werden.
Vorsicht
Wird die SIM-Karte in ein anderes Steuerkopfmodul gesteckt, dann wird im Hochlauf der Inhalt des Dezentralen Archivs (DEAR) auf der SIM-Karte gelöscht und eine Fehlermeldung in die History Diagnose
eingetragen.
6.5.3
Austausch der SIM-Karte
Wo sich die SIM-Karte befindet und wie sie gezogen oder gesteckt wird, ist im Abschnitt 3.4,
SIM-Karte beschrieben.
Neue SIM-Karten können bei Siemens bestellt werden (siehe SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang "Systembestandteile", Abschnitt "Zubehör").
Vorsicht
Die SIM-Karte soll nur im spannungslosen Steuerkopfmodul gezogen oder gesteckt werden. Der Inhalt
einer SIM-Karte kann ungültig werden wenn sie während eines laufenden Schreibvorgangs entfernt wird.
Der Inhalt der SIM-Karte muss gegebenenfalls gelöscht und wieder neu beschrieben werden. Nach dem
Stecken der SIM-Karte ist ein Hochlauf des Systems durchzuführen.
Während des Betriebes von SICAM MIC erfolgt kein Zugriff auf die SIM-Karte durch das System. Deshalb wird kein Fehler gemeldet wenn beispielsweise die SIM-Karte gezogen wird.
Im Betrieb greift das System erst durch Bedienhandlungen wie Parameter laden, SPS Code
laden oder durch Anwahl der Testmaske (Anzeige der AWL) auf die SIM-Karte zu.
Bei jedem Hochlauf von SICAM MIC greift das System auf die SIM-Karte zu und überprüft sie.
Folgende Probleme mit der SIM-Karte können auftreten:
SIM-Karte nicht lesbar
Die rote ER-LED wird angesteuert. Ist die IP-Adresse nicht mehr lesbar, dann kann nicht
mehr mittels Webbrowser auf die betreffende Station zugegriffen werden.
Daten auf der SIM-Karte sind fehlerhaft
Das System erkennt einen Prüfsummenfehler. In diesem Fall wird die SIM-Karte mit voreingestellten Parametern überschrieben. Das trifft auch zu wenn eine neue SIM-Karte in
das Steuerkopfmodul gesteckt wird (keine Unterscheidung zwischen fehlerhaften Daten
oder neuer SIM-Karte).
Folgende Fehlermeldungen weisen auf Probleme mit der SIM-Karte hin:
SIM nicht verfügbar (SIM-Karte nicht vorhanden oder nicht lesbar)
SIM Checksumfehler SPS stillgesetzt (Prüfung des Speicherbereichs für Parameter und temporäre Daten bei Hochlauf)
212
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Service
6.5.3.1
Gesamte SIM-Karte lesen und schreiben
Um die Parametrierung und das Anwenderprogramm einer Unterstation vollständig sichern
oder auch duplizieren zu können, bietet WEBmic die beiden Funktionen SIM-Kartenleser |
Lese gesamte SIM Karte (Image) und SIM-Kartenleser | Schreibe gesamte SIM
Karte (Image).
6.5.3.2
Inhalt der SIM-Karte löschen
Zum Löschen des Inhalts der SIM-Karte stecken Sie sie in ein am Projektierungs-PC installiertes Lese-/Schreibgerät.
Wählen Sie im Pop-up-Menü von WEBmic die Funktion SIM-Kartenleser | Loesche
gesamte SIM Karte und klicken Sie auf OK.
Der Inhalt der SIM-Karte wird gelöscht.
Wie Sie ein Projekt-Backup auf eine SIM-Karte schreiben ist im Abschnitt 5.1.3.4, Parameter
sichern und laden (offline) und im Abschnitt 5.1.4.3, Parameter sichern und laden (online) beschrieben.
6.5.4
Austausch eines I/O-Modules
Bei Austausch eines I/O Modules durch den gleichen Modultyp ist keine erneute Parametrierung erforderlich. Die bereits auf der SIM-Karte gespeicherten Parameter werden automatisch
auf das neue Modul angewendet.
6.5.5
Entfernung eines I/O-Modules
Ein entferntes oder ausgefallenes I/O Modul wird online von SICAM MIC erkannt und auf der
Bedienoberfläche (Diagnose | Uebersicht und Diagnose | History Diagnose) gemeldet.
Soll ein I/O Modul nachträglich entfernt werden, dann muss dies offline parametriert werden,
ansonsten meldet SICAM MIC das Modul als fehlerhaft.
6.5.6
Hinzufügen eines I/O-Modules
Ein neues I/O Modul kann hinzugefügt werden, ohne dass eine Parametrierung erforderlich
ist. Das System erkennt das neue Modul bei Hochlauf automatisch, versieht es mit den voreingestellten Werten und zeigt es online im Menübaum der Bedienoberfläche an. Das bedeutet, wenn bei einem I/O Modul nur Parameter mit voreingestellten Werten verwendet werden,
kann das System auch ohne Bedienoberfläche erweitert werden.
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213
Service
6.6
Firmware-Update
Ein Firmware Update in SICAM MIC kann ausschließlich mit dem Programm FLASHmic
durchgeführt werden.
6.6.1
Mechanische Verbindung mit dem Zielsystem herstellen
Für die Durchführung eines Firmware Update benötigen Sie folgende Konfiguration:
PC mit FLASHmic
Verbindung mit dem Steuerkopfmodul (seriell oder Ethernet)
Hinweis
Eine serielle Verbindung über Modem wird nicht unterstützt.
Eine Verbindung über Ethernet wird ab FLASHmic bzw. CPC60 Revision 24.04 nicht mehr unterstützt!
Lokal seriell
FLASHmic Flash-Loader
Nullmodemkabel
TF5-204--
Steuerkopfmodul
Ethernet
Ethernet TCP/IP 60870-5-104
Standard-Patchkabel
FLASHmic Flash-Loader
Steuerkopfmodul
214
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Service
6.6.2
Firmware laden
Für das Laden der Firmware über Ethernet muss eine lauffähige Firmware im Zielsystem vorhanden sein.
Wenn die Datei FLASHmic.exe am PC gespeichert ist und Sie den PC mit dem Steuerkopfelement verbunden haben können Sie mit dem Firmware Update beginnen.
Klicken (Doppelklicken) Sie im Windows Explorer auf die Datei FLASHmic.exe um den Ladevorgang zu starten.
Klicken Sie OK um den Splash Screen zu schließen.
Wählen Sie die Sprache in der der Firmware Update erfolgen soll und fahren Sie mit Weiter
fort.
Wählen Sie die gewünschte Schnittstelle und starten Sie mit Weiter den Firmware Update.
Bei Auswahl der Ethernet-Schnittstelle müssen Sie zusätzlich die IP-Adresse eingeben.
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215
Service
FLASHmic beginnt nun mit den Prüfungen der Verbindung und der Hardware des Zielsystems.
Erst wenn FLASHmic alle Prüfungen mit OK bestätigt hat beginnt der eigentliche Ladevorgang.
Die Dauer des Ladevorgangs ist abhängig von der physikalischen Verbindung. Bei Betrieb
über Ethernet wird die Laufzeit von der Anzahl der aktiven Teilnehmer und vom Umfang des
Datenverkehrs am Bus beeinflusst.
Der Ladevorgang ist fehlerfrei beendet, wenn die Meldung Ueberpruefe
Firmware ... OK erscheint. Klicken Sie anschließend auf Weiter und Fertig um FLASHmic zu beenden.
216
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Service
6.6.2.1
Fehler beim Laden der Firmware
Beim Laden der Firmware ins Flash-PROM wird dieses völlig neu beschrieben. Für eine einwandfreie Funktion des Steuerkopfelements ist es daher unbedingt erforderlich, dass dieser
Vorgang fehlerfrei abläuft.
Falls FLASHmic den Ladevorgang mit der Meldung Fehler beendet, klicken Sie auf den
Knopf Abbruch. Starten Sie danach FLASHmic neu und versuchen Sie den Ladevorgang erneut durchzuführen. Tritt wiederum ein Fehler auf, ist das Steuerkopfelement nicht mehr funktionstüchtig; überprüfen Sie die LED-Anzeige.
Folgende Situationen führen dazu, dass das Steuerkopfelement nicht mehr funktionstüchtig
ist:
Spannungsausfall während der Ladevorgang läuft
Abbruch von FLASHmic durch den Anwender während der Ladevorgang läuft
Ausfall (Defekt, Shutdown) des PC
Abbruch des Anwenderprogramms wegen Hardware-Fehler
Abbruch oder zu lange andauernde Störung der Kommunikationsverbindung zwischen PC
und SICAM MIC
Hinweis
Ein nicht mehr funktionstüchtiges Steuerkopfelement erkennt man, wenn nach einem Hochlauf von
SICAM MIC die gelbe RDY-LED und die rote ER-LED am Steuerkopfelement nicht leuchten. Wenden Sie
sich in diesem Fall bitte an das Customer Support Center.
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Service
218
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7
Parametrieranleitung
Inhalt
7.1
Systemeinstellung ........................................................................................ 220
7.2
Zeiteinstellung .............................................................................................. 222
7.3
Kommunikation............................................................................................. 223
7.4
Bestückung .................................................................................................. 239
7.5
Prozessperipherie ........................................................................................ 240
7.6
Dezentrales Archiv ....................................................................................... 340
7.7
Automatisierung ........................................................................................... 348
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219
Parametrieranleitung
7.1
Systemeinstellung
Die nachstehende Tabelle zeigt jene Parameter und Einstellmöglichkeiten, die für das ganze
Steuerkopfelement wirksam sind.
220
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Gemeinsame Adresse
der ASDU (CASDU)
0…65535
65535 voreingestellt; Regions- und Komponentennummer zusammen
CASDU1
0…255
entspricht der Regionsnummer
CASDU2
0…255
entspricht der Komponentennummer
CASDU
-
ergibt sich aus CASDU1 und CASDU2
Kunde
18 Zeichen
Kundenname
Anlage
18 Zeichen
Anlagenname
Stationsname
18 Zeichen
Stationsname
Eigene IP Adresse
32 bit IP Adresse
IP Adresse des seriellen PPP-Adapters
(SICAM MIC);
172.16.0.1 voreingestellt
Remote IP Adresse
(wenn automatisch)
32 bit IP Adresse
Zugewiesene IP-Adresse des PPP-Adapters
der Gegenstelle (Projektierungs-PC);
172.16.0.2 voreingestellt
Eigene MAC Adresse 1)
fix
Die fixe "Hardware"-Adresse des Ethernetadapters
Eigene IP Adresse 1)
32 bit IP Adresse
IP Adresse des Ethernetadapters;
172.16.0.3 voreingestellt
Subnetmaske 1)
32 bit Subnetmaske
Subnetmaske für die Klassifizierung der IP
Adresse;
0.0.0.0 voreingestellt (nicht verwendet)
Interface 1)
Halbduplex
Vollduplex
Vollduplexeinstellung wird oft benötigt, wenn
SICAM MIC über Glasfaserkonverter abgesetzt wird;
Halbduplex voreingestellt
Default Gateway (Router) 1)
32 bit IP Adresse
IP Adresse des Default Routers;
0.0.0.0 voreingestellt (nicht verwendet)
Altes Administrator
Passwort
8 Zeichen
altes Login Passwort für das AdministratorProfil
Neues Administrator
Passwort
8 Zeichen
neues Login Passwort für das AdministratorProfil
Neues Administrator
Passwort
8 Zeichen
Bestätigung Passwort für das AdministratorProfil
Altes Guest Passwort
8 Zeichen
altes Login Passwort für das Gast-Profil
Neues Guest Passwort
8 Zeichen
neues Login Passwort für das Gast-Profil
Neues Guest Passwort
8 Zeichen
Bestätigung Passwort für das Gast-Profil
3)
Verwendung des D01
Ausganges
Ausgang
Stoerkontakt 4)
Watchdog 5)
Ausgabetyp am Steuerkopfelement (Ausgang
voreingestellt)
Fehlertelegramm freigeben 2)
selektiert
nicht selektiert
Fehlertelegramm freigegeben
Fehlertelegramm nicht freigegeben (voreingestellt)
Regionsnummer 2)
0…255
Regionsnummer für Ax Fehlertelegramm
Komponentennummer 2)
0…255
Komponentennummer für Ax Fehlertelegramm
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Parametrieranleitung
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Stoerung
0…255/0…255/0…255
240/0/0 voreingestellt (0/0/0 = nicht verwendet); Typ der Fehlermeldung (Einzelmeldung)
Ausfall
0…255/0…255/0…255
241/0/0 voreingestellt (0/0/0 = nicht verwendet); Typ der Fehlermeldung (Einzelmeldung)
Fernsteuerung über
WEB freigeben
selektiert
nicht selektiert
freigeben (voreingestellt)
nicht freigeben
Kompatibilitaetsmode
des SICAM MIC
Ax Mode
SK Mode
Details siehe Protokollkonfiguration
Erfassungsraster der
TM Module
10 ms
2.5 ms
Abtastung der I/O Module durch das Steuerkopfelement
IEC60870-5-101/104
Übertragungsursache
ACTCON (7),
ACTTERM (10)
ACTCON (7) und
ACTTERM (10) senden
ACTCON (7) und
ACTTERM (10) nicht
senden
wenn Befehlsbestätigung und Befehlsende
nicht verwendet werden, dann werden alle Befehle und Sollwerte zur AWL wie Meldungen
behandelt (Eintrag im Ring "zeitfolgerichtig"
anstatt Ring "zeitfolgerichtig global")
1)
diese Parameter existieren nur für CP-6040
2)
diese Parameter existieren nur im Ax Mode
3)
der Ausgang kann nur über das Anwenderprogramm gesteuert werden
4)
der Störkontakt ist geöffnet (logisch "0") wenn die Error-LED leuchtet
5)
der Watchdogkontakt ist geöffnet (logisch "0") wenn das Steuerkopfelement ausfällt
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221
Parametrieranleitung
7.2
7.2.1
Zeiteinstellung
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Sommer–Winterzeitoffset
0…60 min
60 min voreingestellt; 0=keine Umschaltung
Umschaltregel für Sommerzeit
Letzter
vorletzter
drittletzter
viertletzter
fünftletzter
erster
zweiter
dritter
vierter
fünfter
Sommerzeitbeginn
Wochentag für Sommerzeit
Montag…Sonntag
Sommerzeitbeginn (+)
Monat für Sommerzeit
Jänner…Dezember
Sommerzeitbeginn (+)
Stunde für Sommerzeit
0…23
Sommerzeibeginn (+)
Minute für Sommerzeit
0…59
Sommerzeitbeginn (+)
Umschaltregel für Winterzeit
letzter
vorletzter
drittletzter
viertletzter
fünftletzter
erster
zweiter
dritter
vierter
fünfter
Winterzeitbeginn
Wochentag für Winterzeit
Montag…Sonntag
Winterzeitbeginn (-)
Monat für Winterzeit
Jänner…Dezember
Winterzeitbeginn (-)
Stunde für Winterzeit
0…23
Winterzeitbeginn (-)
Minute für Winterzeit
0…59
Winterzeitbeginn (-)
je nach Nation oder Bundesstaat verschieden gilt eine Umschaltregel, die entweder
positiv zählend oder negativ zählend definiert ist
Beispiel: letzter Sonntag im März um 2:00
Uhr
je nach Nation oder Bundesstaat verschieden gilt eine Umschaltregel, die entweder
positiv zählend oder negativ zählend definiert ist
Beispiel: letzter Sonntag im Oktober um
3:00 Uhr
Uhrzeitsynchronisierung
Die interne Uhr des Steuerkopfelements kann – abhängig von der verwendeten Kommunikationsart – über die Ferne gestellt und synchronisiert werden. Dazu unterstützt SICAM MIC
den Uhrzeitsynchronisierbefehl (Typkennung 103) ohne Laufzeitkorrektur
das "Simple Network Time Protocol" (SNTP) bei Kommunikation über Ethernet LAN und
Internet GPRS (Ax, nur CP-6040)
das Stellen von Datum und Uhrzeit vom Anwender online.
Ein serielles Zeitsetzen und Uhrzeitsynchronisierung durch Minutenimpuls sind nicht möglich.
SICAM MIC kann nicht als Uhrzeitmaster verwendet werden.
Hinweis
Falls SICAM MIC nicht zeitgesetzt ist werden alle Daten mit Relativzeit (beginnend mit 01.01.2000)
übertragen, und die Zeit wird als ungültig markiert. In diesem Modus erfolgt keine automatische SommerWinterzeitumschaltung.
222
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Parametrieranleitung
7.3
Kommunikation
7.3.1
Protokollkonfiguration
SICAM MIC stellt für die Datenübertragung verschiedene Übertragungsverfahren zur Verfügung, für die jeweils verschiedene Übertragungseinrichtungen und Einstellungen gelten.
Kompatibilitaetsmode
Protokoll
Ax Mode
IEC 60870-5-101 Gemeinschaftsverkehr (seriell)
IEC 60870-5-101 Wählverkehr (seriell)
IEC 60870-5-104 (Ethernet, LAN)
IEC 60870-5-104 (Internet, GPRS)
keine Kommunikation
SK Mode
Gemeinschaftsverkehr (PCBMxx)
Stafettenbetrieb (Gegenstelle: SKSZxx)
SK Mode
Zur Ankopplung von SICAM MIC an bestehende Netze mit SK 1703 sind 2 kompatible Protokolle implementiert:
SKSU41
PCBS09
SICAM MIC kann somit im Gemeinschaftsverkehr mit SK 1703 oder AK 1703 Zentralen mit
den Protokollen SKSZ40 und PCBM09 betrieben werden. Damit ist auch eine Mischung von
SK 1703, MK 1703, µK 1703 und Ax 1703 in bestehenden Gemeinschaftsverkehrslinien möglich.
Die folgenden Einschränkungen gelten für die Verwendung des SK Mode:
Keine Echtzeitstempelung
Keine Fernwartung möglich
Keine Ferndiagnose möglich
Die Satzanzahl ist fix voreingestellt auf 1
Die Zuordnung der Datenart zu der Datenformatkennung ist fix (wie bei MK 1703 und
µK 1703)
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223
Parametrieranleitung
7.3.1.1
Übertragungseinrichtungen
7.3.1.1.1
Gemeinschaftsverkehr (Ax, SK) und Stafettenbetrieb (SK)
Die folgenden Übertragungseinrichtungen und Übertragungsraten sind auswählbar:
Übertragungseinrichtung
Betriebsart
Übertragungsrate
Spannungsversorgung
Modem für "4-Draht Übertragungsleitung" (CE-0700)
RS-232
50/200/300/600/1200
5 V 2)
Modem für "2-Draht Übertragungsleitung" (CE-0700)
RS-232
50/200/300/600/1200
5 V 2)
Modem für "4-Draht Übertragungsleitung" (CE-0701)
RS-232
50/200/300/600/1200/2400
5 V 2)
Modem für "2-Draht Übertragungsleitung" (CE-0701)
RS-232
50/200/300/600/1200/2400
5 V 2)
Modem fuer "2-Draht Übertragungsleitung" (CE-0701) verzögert
RS-232
50/200/300/600/1200/2400
5 V 2)
DLC Modem (CE-0740,
CE-0741) 1)
RS-232
4800/19200
4)
DMS (Ringkonfiguration)
RS-232
50/150/200/300/600/1200/2400/
4800/ 9600/19200
4)
DMS (Ringkonfiguration AE mit
CE-0701 abgesetzt)
RS-232
600/1200/2400
5 V 3)
Direktverbindung
RS-232
50/150/200/300/600/1200/2400/
4800/ 9600/19200
-
Funk Digital
RS-232
1200/2400/4800/9600/19200
4)
Funk Analog
RS-232
300/600/1200/2400/4800
4)
CM-0827 optisch 1)
RS-232
1200/2400/4800/9600/19200
5 V 3)
1)
nur im Ax Mode unterstützt
2)
intern über 9-poligen D-SUB Stecker des Steuerkopfmoduls oder extern (selektierbar)
3)
intern über 9-poligen D-SUB Stecker des Steuerkopfmoduls (fix)
4)
extern zu versorgen gem. Angaben des Herstellers
Hinweis
Bei Kommunikation über CE-070x und interner Versorgung ist ein spezielles Verbindungskabel erforderlich. Über dieses Y-Kabel wird das Modem auch mit Spannung versorgt.
Bestellinformationen zu Zubehör befinden sich in der SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang „Bestellinformationen“, Abschnitt „Zubehör“.
224
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Parametrieranleitung
Zeiteinstellungen der Übertragungseinrichtungen
Die folgende Tabelle zeigt die Zeiteinstellungen der einzelnen Übertragungseinrichtungen.
Diese können in der SICAM MIC Konfiguration nicht geändert werden.
Übertragungseinrichtung
RTS
fix
tp
tv
tn
tdis
DCD
tprell
tstab
tdauer
tverz
Modem fuer "4-Draht Uebertragungsleitung" (CE-0700)
nein
0
30
5
0
nein
0
0
0
0
Modem fuer "2-Draht Uebertragungsleitung" (CE-0700)
nein
0
30
5
35
ja
5
5
60000
200
Modem fuer "4-Draht Uebertragungsleitung" (CE-0701)
nein
0
55
5
0
nein
0
0
0
0
Modem fuer "2-Draht Uebertragungsleitung" (CE-0701)
nein
22
30
5
0
ja
5
5
60000
200
Modem fuer "2-Draht Uebertragungsleitung" (CE-0701)
verzoegert
nein
50
150
120
0
ja
5
5
60000
200
CM-0827 optisch
nein
0
1
0
0
nein
0
0
0
0
DLC Modem
nein
0
1
1
0
nein
0
0
0
0
DMS (Ringkonfiguration)
nein
0
10
10
0
nein
0
0
0
0
DMS (Ringkonfiguration AE
mit CE-0701 abgesetzt)
nein
0
60
10
35
ja
5
5
10000
200
Direktverbindung
ja
0
0
0
0
nein
0
0
0
0
Funk Digital
nein
30
100
30
50
ja
10
5
0
200
Funk Analog
nein
50
300
50
100
ja
10
5
0
200
Zeitangaben in Millisekunden
tp
Pausenzeit vor Sendeteil einschalten
Vor einer Telgrammaussendung wird vor dem Einschalten des Sendepegels (RTS) die
eingestellte Pausenzeit (tp) eingehalten
tv
Vorlaufzeit nach RTS ON
Nach dem Einschalten des Sendepegels (RTS) wird die Telegrammaussendung nach
Ablauf der Vorlaufzeit (tv) gestartet
tn
Nachlaufzeit
Nach Ende der Telegrammaussendung wird der Sendepegel (RTS) erst nach Ablauf
der Nachlaufzeit (tn) ausgeschaltet
tsperr
Sperrzeit
Zur Vermeidung von Schnittstellenstörungen besteht die Möglichkeit nach Empfang eines Telegramms den Receiver für eine parametrierbare Zeit zu deaktivieren
tprell
Prellunterdrückungszeit
Bei Änderung des DCD-Eingangs aus einem stabilen Zustand (aktiv/inaktiv)wird die
Prellunterdrückungszeit gestartet
tstab
Stabilitätsüberwachungszeit
Nach Ablauf der Prellüberwachungszeit wird die Stabilitätsüberwachnungszeit gestartet.
Der "neue" DCD- Zustand wird erst nach Ablauf der Stabilitätsüberwachnungszeit für
die Telegrammsynchronisation herangezogen
tdauer
Dauerpegelüberwachungszeit
Dient zur Erkennung eines "Dauerpegels" auf der Leitung (mögliche Ursachen sind zum
Beispiel: defekte Übertragungseinrichtung, Störpe gel). Die Zeit wird bei der 1. Flanke
(inaktiv -> aktiv) am DCD-Eingang gestartet und bei gehendem DCD-Eingang (aktiv ->
inaktiv) nach Ablauf der Prellunterdrückungs- und der Stabilitätsüberwachungszeit wieder gestoppt. Bei Erkennung eines Dauerpegels wird eine Störung signalisiert
tverz
Sendeverzögerungszeit
Eine Telegrammaussendung wird bei "aktivem DCD-Eingang" spätestens nach Ablauf
der Sendeverzögerungszeit gestartet
Hinweis
Die Zeitwerte für tp, tv und tverz werden für die Berechnung der Quittungserwartungszeit verwendet!
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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225
Parametrieranleitung
Die folgende Grafik zeigt einen Datenübertragungsvorgang aus der Sicht des Senders.
t prell
t sperr
RTS
t verz
DCD
tp
TXD
tv
tn
t prell
RXD
7.3.1.1.2
Wählverkehr (Ax)
Die folgenden Übertragungseinrichtungen und Übertragungsraten sind auswählbar:
Übertragungseinrichtung
Typ
Übertragungsrate
Spannungsversorgung
Coherent Eurocom 24
Analog
1200
10 VDC 2)
Westermo TD-32 1)
Analog
9600
4)
Westermo TD-35 1)
Westermo TD-36
Westermo TDW-33
Analog
9600
4)
Kabelmetall LGM 64k 1)
ISDN
4800/9600/19200
4)
Westermo ID-90
Westermo IDW-90
ISDN
4800/9600/19200
4)
Siemens M20
Siemens TC35 1)
Cinterion MC52iT
Falcom A2
Wavecom WMOD2
GSM
9600
10 VDC 3)
GSM
9600
10 VDC 3)
Insys GSM 4.1
GSM
9600
4)
Sepura Terminal
TETRA
4800/9600/19200/38400
4)
(transparent) 5)
Siemens M20
Siemens TC35 1)
Cinterion MC52iT
Falcom A2
Wavecom WMOD2
(nicht transparent)
5)
1)
Produkt abgekündigt
2)
intern über 9-poligen D-SUB Stecker des Steuerkopfmoduls (fix)
3)
intern über 9-poligen D-SUB Stecker des Steuerkopfmoduls oder extern (selektierbar)
4)
extern zu versorgen gem. Angaben des Herstellers
5)
transparent: AT+CBST=7,0,0; nicht transparent (Modus für Schweiz): AT+CBST =7,0,1
Hinweis
Bei Kommunikation über TC35 oder MC52iT und interner Versorgung ist ein spezielles Verbindungskabel
erforderlich. Über dieses Y-Kabel wird das Modem auch mit Spannung versorgt.
Bestellinformationen zu Zubehör befinden sich in der SICAM MIC Systembeschreibung, Anhang „Bestellinformationen“, Abschnitt „Zubehör“.
226
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Parametrieranleitung
Einstellungen der Übertragungseinrichtungen
Die folgende Tabelle zeigt die Einstellungen der einzelnen Übertragungseinrichtungen. Diese
können in der SICAM MIC Konfiguration nicht geändert werden.
Parameter
Coherent
Siemens
Eurocom24 M20, TC35
Westermo
TD-36
Westermo
IDW-90
Sepura
Terminal
Anzahl Datenbits
8
8
8
8
8
Anzahl Stopbits
1
1
1
1
1
Parity
None
None
None
None
None
Endezeichen
<CR><LF>
<CR><LF>
<CR><LF>
<CR><LF>
<CR>
Telegrammende
-
-
-
-
-
Anzahl Datenbits
8
8
8
8
8
Anzahl Stopbits
1
1
1
1
1
Parity
None
None
None
None
None
Endezeichen
<CR><LF>
<CR><LF>
<CR><LF>
<CR><LF>
<CR>
Endezeichen ASCII
Mode
-
-
-
-
-
CRC Generatorpolynom
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Verbindungsaufbau
(Verfahren)
AT-Hayes
AT-Hayes
AT-Hayes
AT-Hayes
AT-Hayes
ETSI
Modemmeldungen
auswerten
Nein
Ja
Nein
Nein
Ja
Automatische Rufannahme durch
Modem
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Rufannahme bei
Rufannahmeverzögerung
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Verbindungsaufbau
über Kommando
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Fluchtsequenz bei
AT-Hayes senden
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
DCD bei AT-Hayes
verwenden
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Insys GSM
4.1
Kommando Mode
Daten Mode
SMS
Neben der Kommunikation im Systemverbund bietet der Wählverkehr zusätzlich die Möglichkeit für bis zu 8 Meldungen ein SMS zu versenden. Dabei werden die oben genannten Modems unterstützt.
Für jede der 8 Einzel- oder Doppelmeldungen kann definiert werden, ob bei Auftreten der
kommenden, gehenden, oder kommenden und gehenden Flanke der Meldung ein Anreiz für
ein SMS erzeugt wird.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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227
Parametrieranleitung
Analog-Modem
Für das SMS-Versenden über eine analoge Telefonleitung wird eine Verbindung zu einem Telefonprovider aufgebaut. Dafür ist ein kostenpflichtiger Mehrwertdienst erforderlich.
Nachdem die Verbindung zu einem Telefonprovider aufgebaut wurde, wird über das TAPProtokoll die SMS-Nachricht versendet. Kommt es zu keinem Verbindungsaufbau, wird nach
einer fixen Pause von einer Minute ein neuerlicher Verbindungsaufbau durchgeführt.
Hinweis
Das UCP-Protokoll wird nicht unterstützt.
GSM-Modem
Für das Versenden von SMS wird der vom Modem unterstützte AT-Hayes Befehlssatz verwendet.
Wird eine Meldung erzeugt, die sowohl zur Zentrale als auch als SMS verteilt werden soll,
dann erfolgt zuerst immer der Aufbau zur Zentrale, und danach wird die SMS versendet.
Für den Anreiz einer SMS kann sowohl eine Einzelmeldung, als auch eine Doppelmeldung
verwendet werden, wobei unterschieden werden kann, wann eine SMS-Meldung generiert
werden soll (Festlegung der Parameter "IOA1, 2, 3" sowie das zugehörige Pull-down-Menü).
Die Telefonnummer zu welcher das SMS gesendet werden soll ist einstellbar.
Aufbau einer SMS:
Anlagenname
Stationsname
Textbezeichnung der Meldung
(wenn parametriert)
Zustand der Meldung
OFF, ON, 0-0 (= Differenzstellung), 1-1 (= Störstellung)
Auftrittszeitpunkt
Tag : Monat : Jahr : Stunde : Minute : Sekunde : Millisekunde
IOA des Datenpunkts
7.3.1.1.3
Ethernet LAN (Ax, nur CP-6040)
Das Protokoll IEC 60870-5-104 ist ein Übertragungsprotokoll auf OSI-Schicht 5-7 für die
Kommunikation zwischen Leitsystemen oder zwischen Zentralstationen und Unterstationen.
Für OSI-Schicht 3+4 wird das TCP/IP Protokoll eingesetzt.
Im Gegensatz zu dem Protokoll IEC 60870-5-101, das Verbindungen über serielle Schnittstellen aufbaut, ermöglicht die IEC 60870-5-104 Schnittstelle die Kommunikation über Netzwerke
(Local Area Network "LAN" und Wide Area Network "WAN"). Dabei können handelsübliche
Netzwerkomponenten wie Switches und Router verwendet werden.
Das IEC 60870-5-104 Protokoll verwendet ein signalorientiertes Datenmodell. Jedes Telegramm repräsentiert einen Datenpunkt, wie zum Beispiel einen Messwert, einen Sollwert oder
einen Befehl. Dabei wird dieses Telegramm über eine Adresse und einen Datentyp definiert.
Die Adresse legt dann fest um welches Signal es sich handelt, wobei Sender und Empfänger
die Bedeutung der Adresse kennen müssen.
Für die Übertragung von Daten wird zwischen 2 beteiligten Stationen eine "TCP Verbindung"
aufgebaut. Eine Station kann zu verschiedenen Stationen eine unabhängige Verbindung aufbauen. Jede Station ist gleichberechtigt und kann spontan eine Datenübertragung durchführen.
228
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
Allgemeine Funktionen
Kommunikation einer Station mit einer oder mehreren Gegenstellen (IEC 60870-5-104)
LAN/WAN-Kommunikation über Ethernet TCP/IP gemäß IEC 60870-5-104
Unterstützte Funktionalität entsprechend Dokument SICAM RTUs Interoperabilität
IEC 60870-5-101/104
Erfassen von Ereignissen (Übertragen sendebereiter Daten)
Generalabfrage, Unterstationsabfrage
Uhrzeitsynchronisation
SNTP (Simple Network Time Protocol)
bis zu 4 unterschiedliche SNTP-Server können abgefragt werden (Redundanz)
zyklisch, im Sekundenraster einstellbar, selbst adaptierend
Befehlsübertragung
Überwachung der maximalen Transportzeit in Befehlsrichtung (Befehl zu spät empfangen)
Zählwertübertragung
Funktionen zur Unterstützung redundanter Kommunikationswege
Vom Steuerkopfelement und/oder vom Protokollelement verwaltete redundante Verbindungen (gemäß IEC 60870-5-104 Edition 2.0)
controlling station
controlled station
Synchrone redundante Verbindungen
7.3.1.1.4
Internet, GPRS (Ax, nur CP-6040)
Kommunikation über GPRS ist eine Erweiterung von GSM. Die Unterstation und die Zentrale
sind jeweils über einen Router und Firewall mit einem Mobilfunknetz verbunden. Der Router in
der Zentrale stellt die Verbindung zum jeweiligen Netzprovider über das Internet her.
Jede Unterstation baut einen VPN-Tunnel zur Fernwirkzentrale auf. Das virtuelle private
Netzwerk erlaubt es, eine gesicherte und verschlüsselte Verbindung über ein unsicheres
Netzwerk herzustellen. Die spontane Datenübertragung über den VPN-Tunnel erfolgt mittels
Ethernet TCP/IP und dem genormten Netzwerkprotokoll IEC 60870-5-104.
Übertragungseinrichtung
Übertragungsrate
Wavecom M1206B-ON
Fastrack Modem GSM, GPRS
Klasse 10
automatisch;
download max. 43.2 kbit/s,
upload max. 28.8 kbit/s
*)
Cisco Router 1711-VPN/K9
VPN/Security Package
10/100 Mbit/s
*)
*)
Spannungsversorgung
extern zu versorgen gem. Angaben des Herstellers
Hinweis
Für die Kommunikation über GPRS ist ein zusätzliches Verbindungskabel erforderlich.
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229
Parametrieranleitung
7.3.1.2
Telegrammeinstellungen (Ax)
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Maximale Laenge (Bytes)
0…255
Telegrammlänge; 100 voreingestellt,
0 = keine Kettung (1 Element pro Telegramm)
Gestoertmarkierung
NT Bit/IV Bit
intern wird immer das NT Bit verwendet
0…65535
Stationsnummer; 1 voreingestellt
1 Byte/2 Byte
1 Byte voreingestellt
1 Byte/2 Byte
IEC 60870-5-101 (1 Byte KompNr. und 1
Byte RegNr.); 2 Byte voreingestellt
1 Byte/2 Byte / 3 Byte
IEC-60870-5-101 (beschreibt die DP Adresse); 3 Byte voreingestellt
1 Byte/2 Byte
Bei 2 Byte ist das 2. Byte ist immer 0
3 Byte/7 Byte
Länge Zeitstempel der Informationsobjekte
Einzelmeldung
TI 1: ohne Zeit
TI 30: mit Zeit
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Doppelmeldung
TI 3: ohne Zeit
TI 31: mit Zeit
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Messwert normalisiert
TI 9: ohne Zeit
TI 34: mit Zeit
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Messwert skaliert
TI 11: ohne Zeit
TI 35: mit Zeit
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Messwert Gleitkommazahl
TI 13: ohne Zeit
TI 36: mit Zeit
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Zaehlwert
TI 15: ohne Zeit
TI 37: mit Zeit
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Initialisierungsende
TI 70 2)
Linkadresse
1)
Byteanzahl Linkadresse
Byteanzahl CASDU
1)
1)
Byteanzahl der IOA 1)
Byteanzahl COT
1)
Byteanzahl Zeitinformat.
1)
Melderichtung
Befehlsrichtung
230
Einzelmeldung
TI 1
TI 2
TI 30 2)
ohne Echtzeit
mit 3 Byte Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Einzelbefehl
TI 45
TI 58 2)
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Doppelbefehl
TI 46
TI 59 2)
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Sollwertstellbefehl normalisiert
TI 48
TI 61 2)
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Sollwertstellbefehl skaliert
TI 49
TI 62 2)
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Sollwertstellbefehl Gleitkomma
TI 50
TI 63 2)
ohne Echtzeit
mit 7 Byte Echtzeit
Generalabfragebefehl
TI 100 2)
Zaehlerabfragebefehl
TI 101 2)
Uhrzeitsynchronisation
TI 103 2)
Pruefbefehl
TI 104
TI 107 2)
1)
gilt nur bei Gemeinschaftsverkehr und Wählverkehr
2)
fest voreingestellt
mit 7 Byte Echtzeit
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Parametrieranleitung
7.3.1.3
Telegrammeinstellungen (SK)
Parameter
Wahlmöglichkeit
Stationsnummer
0…99
Bedeutung/Anmerkung
Adressumsetzung
SK 1703
SICAM MIC
Quellkomponentennummer
CASDU2 = 255
Datenart
siehe "Melderichtung", "Befehlsrichtung"
Quellbaugruppennummer
Stationsnummer
MOD 20 = 1
Quellwertnummer
IOA1 (<= 31)
Bitnummer
IOA2
IOA3 (= 0)
Datentyp
Bitnummer
Einzelmeldung
0, 1, 2, … 15
Doppelmeldung
0, 2, 4, … 14
Einzelbefehl
0, 1, 2, … 15
Melderichtung
SICAM MIC Typ
TI
SK 1703 Typ
Datenart
DFK
Einzelmeldung
1
16 Einzelmeldungen NEZ
8
03
Doppelmeldung
3
8 Doppelmeldungen MG/MA NEZ
10
43
Messwert normalisiert
9
11 Bit Binaerwert + VZ NEZ
2
10
Messwert skaliert
11
15 Bit Binaerwert + VZ NEZ
3
20
Messwert Gleitkomma
11
32 Bit Gleitkommawert NEZ
13
08
Zaehlwert
15
31 Bit Binaerwert + VZ NEZ
4
30
SICAM MIC Typ
TI
SK 1703 Typ
Datenart
DFK
Einzelmeldung
1
16 Einzelmeldungen NEZ
8
03
Einzelbefehl
45
1 Einzelbefehl NEZ
11
04
Sollwertstellbefehl normalisiert
48
11 Bit Binaerwert + VZ NEZ
2
10
Sollwertstellbefehl skaliert
49
15 Bit Binaerwert + VZ NEZ
3
20
Sollwertstellbefehl Gleitkomma
50
32 Bit Gleitkommawert NEZ
13
08
Generalabfragebefehl
100
Systemtelegramm
0
05
Zaehlerabfragebefehl
101
Systemtelegramm
0
05
Befehlsrichtung
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231
Parametrieranleitung
7.3.2
Protokolleinstellungen
7.3.2.1
Gemeinschaftsverkehr (Ax)
232
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Spannungsversorgung
Modem 1)
intern
extern
intern = Versorgung eines externen Modems
erfolgt durch PS-66xx (voreingestellt),
extern = Fremdversorgung
Funkkreiskennung
0…255
Identifikation des Funkkreises;
0 voreingestellt (nicht verwendet)
Staffetenbetrieb
ja
nein
Kommunikation über Zwischenstationen;
"nein" voreingestellt
Aufruftimeout
0…6535.5 s
Testaufruf für Überprüfung der Verbindung;
3 min voreingestellt
DLC Frequenzband 2)
30…90 kHz 183.82 bit/s
30…90 kHz 369.09 bit/s
30…90 kHz 744.05 bit/s
30…90 kHz 1512.10 bit/s
30…90 kHz 3125.00 bit/s
30…90 kHz 6696.43 bit/s
30…90 kHz 245.10 bit/s
30…90 kHz 429.13 bit/s
30…90 kHz 992.06 bit/s
30…90 kHz 2016.13 bit/s
30…90 kHz 4166.67 bit/s
30…90 kHz 5681.82 bit/s
30…90 kHz 367.65 bit/s
30…90 kHz 738.19 bit/s
30…90 kHz 1488.10 bit/s
10…30 kHz 3024.19 bit/s
10…30 kHz 61.27 bit/s
10…30 kHz 123.03 bit/s
10…30 kHz 248.02 bit/s
10…30 kHz 504.03 bit/s
10…30 kHz 1041.67 bit/s
10…30 kHz 2232.14 bit/s
10…30 kHz 81.70 bit/s
10…30 kHz 164.04 bit/s
10…30 kHz 330.69 bit/s
10…30 kHz 672.04 bit/s
10…30 kHz 1388.89 bit/s
10…30 kHz 1893.94 bit/s
10…30 kHz 122.55 bit/s
10…30 kHz 246.06 bit/s
10…30 kHz 496.03 bit/s
10…30 kHz 1008.06 bit/s
Modulationsverfahren des DLC Modems
1)
gilt nur bei Übertragungseinrichtung CE-0700 oder CE-0701
2)
gilt nur für das DLC-Modem
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.3.2.2
Gemeinschaftsverkehr (SK)
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Spannungsversorgung
Modem*)
intern
extern
intern = Versorgung eines externen Modems erfolgt durch PS-66xx (voreingestellt),
extern = Fremdversorgung
Packung fuer Broadcast Telegramme vom
Master
ungepackt
gepackt
im Master muss fuer SICAM MIC "ungepackt"
parametriert werden; ist im Master für eine andere Station "gepackt" parametriert, muss hier die
Option auf "gepackt" gestellt werden;
"ungepackt" voreingestellt
Retryanzahl
0…192
2 voreingestellt
Aufruftimeout
0…6553.5 s
Testaufruf zwecks Überprüfung der Verbindung;
180 s voreingestellt
Komponentennummer
in Senderichtung
nicht vorhanden
vorhanden
gibt an ob eine Komponentennummer in Senderichtung beigefügt wird;
"nicht vorhanden" voreingestellt
Komponentennummer
in Empfangsrichtung
nicht vorhanden
vorhanden
gibt an ob eine Komponentennummer in Empfangsrichtung beigefügt wird;
"vorhanden" voreingestellt
*)
7.3.2.3
gilt nur bei Übertragungseinrichtung CE-0700 oder CE-0701
Stafettenbetrieb (SK)
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Spannungsversorgung
Modem *)
intern
extern
intern = Versorgung eines externen Modems erfolgt durch PS-66xx (voreingestellt),
extern = Fremdversorgung
Funkkreiskennung
0…255
Identifikation des Funkreises;
0 voreingestellt (nicht verwendet)
Staffetenbetrieb
ja/nein
Kommunikation über Zwischenstationen;
"nein" voreingestellt
Aufruftimeout
0…6535.5 s
Testaufruf zur Überprüfung der Verbindung;
3 min voreingestellt
Komponentennummer
in Senderichtung
nicht vorhanden
vorhanden
gibt an ob eine Komponentennummer in Senderichtung beigefügt wird;
"nicht vorhanden" voreingestellt
Komponentennummer
in Empfangsrichtung
nicht vorhanden
vorhanden
gibt an ob eine Komponentennummer in Empfangsrichtung beigefügt wird;
"vorhanden" voreingestellt
*)
gilt nur bei Übertragungseinrichtung CE-0700 oder CE-0701
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233
Parametrieranleitung
7.3.2.4
Wählverkehr (Ax)
Parameter
PIN
234
2) 4)
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
0…65535
Pin-Code des GSM Modems;
65535 voreingestellt (nicht verwendet)
Leitungsmodulation 2)
V.32
V.110
B-Kanal Protokoll 3)
V.110
X.75
Eigene Telefonnummer 3)
18 Ziffern
Spannungsversorgung
Modem 2)
intern
extern
Redundander Betrieb
zu 2 Zentralen
selektiert
nicht selektiert
Hauptnummer
18 Ziffern
Telefonnummer der Zentrale
Fallbacknummer 1
18 Ziffern
Ausweichnummer wenn Hauptnr. nicht erreichbar
Fallbacknummer 2
18 Ziffern
Ausweichnummer wenn Hauptnr. nicht erreichbar
Fallbacknummer 3
18 Ziffern
Ausweichnummer wenn Hauptnr. nicht erreichbar
Loginpasswort
8 Zeichen
Einwahlpasswort: auch in der Zentrale setzen;
"SAT TEST" voreingestellt
Anzahl der Wahlversuche
0…255
Anzahl der gesamten Wählversuche;
5 voreingestellt
Wahlpause
0…65535 ms
Zeitabstand zwischen den Wahlversuchen;
60 s voreingestellt
Ueberwachungsraster
täglich
jeden Montag
jeden Dienstag
jeden Mittwoch
jeden Donnerstag
jeden Freitag
jeden Samstag
jeden Sonntag
Wochentag an dem ein Prüfanruf gemacht wird;
"täglich" voreingestellt
Uhrzeit der Ueberwachung (Stunde)
keine Überwachung
00 (Stunde) 00 (Minute)
:
:
23 (Stunde) 59 (Minute)
Uhrzeit an dem ein Prüfanruf gemacht wird;
08:00 voreingestellt
Spontaner Verbindungsaufbau
bei Klasse 1 Daten
keiner
Rufannahmeverzoegerung 1)
0…20 s
das Modem antwortet erst wenn der Anruf nicht
innerhalb dieser Zeit durch ein parallel geschaltetes Telefon angenommen wird;
0 s voreingestellt
Telefonprovider 1)
A1 SMS (Oesterreich)
D1-Alpha Service
(Deutschland)
E-plus SMS (Deutschland)
one2one (England)
Telepage private
(Schweiz)
SMS: unterstütze Anbieter zum Senden;
für das SMS-Versenden über eine analoge Telefonleitung wird eine Verbindung zu einem Telefonprovider aufgebaut
Telefonanschluss ueber Nebenstelle 1)
selektiert
nicht selektiert
SMS: legt fest ob das Modem an einer Nebenstelle einer Telefonanlage betrieben wird;
"nicht selektiert" voreingestellt
intern = Versorgung eines externen Modems erfolgt durch PS-66xx (voreingestellt),
extern = Fremdversorgung
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Parametrieranleitung
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Laendervorwahl senden 1)
selektiert
nicht selektiert
SMS: legt fest ob die Ländervorwahl mitgesendet
werden soll;
"nicht selektiert" voreingestellt
Telefonnummer 1) 2)
18 Ziffern
SMS: Telefonnummer des Empfängers
bei IOA1,2,3 1) 2)
0…255/0…255/0…255
SMS: Adresse des zu meldenden Datenpunkts;
0/0/0 voreingestellt
und 1) 2)
Änderung
kommender Flanke
gehender Flanke
SMS: legt fest wann der jeweilige Datenpunkt
(Ereignis) gesendet werden soll;
"kommende Flanke" voreingestellt
bei IOA1,2,3 1) 2)
0…255/0…255/0…255
SMS: Adresse des zu meldenden Datenpunkts;
0/0/0 voreingestellt
und 1) 2)
Änderung
kommender Flanke
gehender Flanke
SMS: legt fest wann der jeweilige Datenpunkt
(Ereignis) gesendet werden soll;
"kommende Flanke" voreingestellt
bei IOA1,2,3 1) 2)
0…255/0…255/0…255
SMS: Adresse des zu meldenden Datenpunkts;
0/0/0 voreingestellt
und 1) 2)
Änderung
kommender Flanke
gehender Flanke
SMS: legt fest wann der jeweilige Datenpunkt
(Ereignis) gesendet werden soll;
"kommende Flanke" voreingestellt
bei IOA1,2,3 1) 2)
0…255/0…255/0…255
SMS: Adresse des zu meldenden Datenpunkts;
0/0/0 voreingestellt
und 1) 2)
Änderung
kommender Flanke
gehender Flanke
SMS: legt fest wann der jeweilige Datenpunkt
(Ereignis) gesendet werden soll;
"kommende Flanke" voreingestellt
bei IOA1,2,3 1) 2)
0…255/0…255/0…255
SMS: Adresse des zu meldenden Datenpunkts;
0/0/0 voreingestellt
und 1) 2)
Änderung
kommender Flanke
gehender Flanke
SMS: legt fest wann der jeweilige Datenpunkt
(Ereignis) gesendet werden soll;
"kommende Flanke" voreingestellt
bei IOA1,2,3 1) 2)
0…255/0…255/0…255
SMS: Adresse des zu meldenden Datenpunkts;
0/0/0 voreingestellt
und 1) 2)
Änderung
kommender Flanke
gehender Flanke
SMS: legt fest wann der jeweilige Datenpunkt
(Ereignis) gesendet werden soll;
"kommende Flanke" voreingestellt
bei IOA1,2,3 1) 2)
0…255/0…255/0…255
SMS: Adresse des zu meldenden Datenpunkts;
0/0/0 voreingestellt
und 1) 2)
Änderung
kommender Flanke
gehender Flanke
SMS: legt fest wann der jeweilige Datenpunkt
(Ereignis) gesendet werden soll;
"kommende Flanke" voreingestellt
bei IOA1,2,3 1) 2)
0…255/0…255/0…255
SMS: Adresse des zu meldenden Datenpunkts;
0/0/0 voreingestellt
und 1) 2)
Änderung
kommender Flanke
gehender Flanke
SMS: legt fest wann der jeweilige Datenpunkt
(Ereignis) gesendet werden soll;
"kommende Flanke" voreingestellt
1)
gilt nur für Coherent Eurocom 24, Westermo TD-36
2)
gilt nur für Siemens M20/Siemens TC35/Falcom A2/Wavecom WMOD2
3)
gilt nur für Westermo IDW-90
4)
gilt nur für Insys GSM 4.1
Der Verbindungsaufbau erfolgt spontan bei Änderung eines Datenpunkts (Klasse 1 Daten)
oder bei Anforderung eines Datenpunkts von der Steuerzentrale (Klasse 2 Daten).
Bei Messwerten der Klasse 1 erfolgt der Verbindungsaufbau bei Erreichen einer parametrierbaren Schwelle.
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235
Parametrieranleitung
7.3.2.5
236
Ethernet LAN und Internet GPRS (Ax, nur CP-6040)
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Eigene MAC Adresse
fix
Hardware-Adresse des Ethernetadapters
Eigene IP Adresse
32 bit
IP Adresse des Ethernetadapters;
172.16.0.3 voreingestellt
Subnetmask
32 bit
dient für die Klassifizierung der IP Adresse;
0.0.0.0 voreingestellt (nicht verwendet)
Default Gateway (Router)
32 bit
IP Adresse des Default Routers;
0.0.0.0 voreingestellt (nicht verwendet)
Interface
Halbduplex
Vollduplex
Vollduplexverfahren ist üblicherweise erforderlich
wenn SICAM MIC über Glasfaserkonverter abgesetzt ist;
Halbduplex voreingestellt
Gegenstelle 1 IP Adresse
32 bit IP Adresse
IP Adresse der IEC 60870-5-104 Gegenstelle;
0.0.0.0 voreingestellt (nicht verwendet)
SICAM MIC Mode fuer
Gegenstelle 1
Controlling
Controlled
Spezifikation ob Unterstation oder Zentrale;
"controlling" voreingestellt
Gegenstelle 2 IP Adresse
32 bit IP Adresse
IP Adresse der IEC 60870-5-104 Gegenstelle;
0.0.0.0 voreingestellt (nicht verwendet)
SICAM MIC Mode fuer
Gegenstelle 2
Controlling
Controlled
Spezifikation ob Unterstation oder Zentrale;
"controlling" voreingestellt
Gegenstelle 3 IP Adresse
32 bit IP Adresse
IP Adresse der IEC 60870-5-104 Gegenstelle;
0.0.0.0 voreingestellt (nicht verwendet)
SICAM MIC Mode fuer
Gegenstelle 3
Controlling
Controlled
Spezifikation ob Unterstation oder Zentrale;
"controlling" voreingestellt
Gegenstelle 4 IP Adresse
32 bit IP Adresse
IP Adresse der IEC 60870-5-104 Gegenstelle;
0.0.0.0 voreingestellt (nicht verwendet)
SICAM MIC Mode fuer
Gegenstelle 4
Controlling
Controlled
Spezifikation ob Unterstation oder Zentrale;
"controlling" voreingestellt
Zykluszeit
1…1023 min
Uhrzeitsynchronisierung: 0 = nicht verwendet;
"1" voreingestellt
NTP 1 IP Adresse 1)
32 bit IP Adresse
IP Adresse des NTP Server 1 zur Uhrzeitsynchronisierung
NTP 2 IP Adresse 1)
32 bit IP Adresse
IP Adresse des NTP Server 2 zur Uhrzeitsynchronisierung
NTP 3 IP Adresse 1)
32 bit IP Adresse
IP Adresse des NTP Server 3 zur Uhrzeitsynchronisierung
NTP 4 IP Adresse 1)
32 bit IP Adresse
IP Adresse des NTP Server 4 zur Uhrzeitsynchronisierung
Ueberwachungszeit
1…255 s
0 = keine Überwachung
Timeout bis Ringe loeschen
1…127 min
1…127 h
bei Kommunikationsausfall werden nach Ablauf
dieser Zeit alle Ringe gelöscht, und alle DO abgesteuert
Verbindungsaufbau (t0)
1…255 s
max. Zeit für das Zustandekommen einer Verbindung; 30 s voreingestellt
Send, Test APDUs (t1)
1…255 s
Quittungserwartungszeit (des Senders);
15 voreingestellt
Quittung bei keine Daten (t2)
1…255 s
max. Zeit bis zum Senden einer Quittung (vom
Empfänger aus), auch wenn keine Daten anstehen; 10 voreingestellt
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Parametrieranleitung
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Testframes (t3)
1…16383 s
wenn keine Daten geschickt wird startet diese
Zeit und die Verbindung wird überprüft;
20 voreingestellt
Max. unquittierte APDUs (k)
12 fix
Anzahl Sendetelegramme bis eine Quittung erwartet wird
Anzahl APDUs bis
Quittung (w)
8 fix
Anzahl Empfangstelegramme nach der eine Quittung gesendet wird
Quittungserwartungszeit (ACK) 2)
1…255 s
wird mit jeder Wiederholung eines Telegrammes
verdoppelt, Maximalzeit jeder Wiederholung:
20 s;
2 s voreingestellt
Telegrammwiederholungen 2)
0…255
2 s voreingestellt
Paketgroesse (MSS)
fuer http
256…1460 Bytes
1460 voreingestellt
Verzoegerung Daten
senden (StartDT ACT)
freigeben
selektiert
nicht selektiert
bis alle Connections aufgebaut sind, max. 3 Minuten
1)
ein Voting wird bei 3-facher Zykluszeit durchgeführt, minimale Votingzeit sind 60 Minuten
2)
gilt nur für Internet GPRS; die Quittungserwartungszeit
Hinweis
Für die Kommunikationsart "Internet GPRS" muss der Parameter SICAM MIC Mode auf controlling
gesetzt werden, und die eigentliche Zentrale auf controlled. Dies gewährleistet dass SICAM MIC nur bei
Bedarf (ereignisgesteuert) eine Verbindung aktiv aufbaut.
7.3.3
Einstellungen wenn keine Kommunikation ausgewählt ist
Wenn für SICAM MIC keine Kommunikation eingestellt ist, besteht dennoch die Möglichkeit
SMS zu versenden. Die Funktion ist in diesem Fall nur mit GSM-fähigen Übertragungseinrichtungen möglich.
Die Einstellungen für die Übertragungseinrichtungen zum versenden von SMS sind im Abschnitt Telegrammeinstellungen (Ax) (relevante Parameter für GSM-Modem) beschrieben.
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237
Parametrieranleitung
7.3.4
Behandlung bei Kommunikationsausfall
Die Ringlängen für Klasse 1 Daten und Klasse 2 Daten sind jeweils 200 Einzeltelegramme.
Messwerte werden zustandsverdichtet.
CON und TERM Telegramme werden nur dann in die jeweiligen Ringe für Klasse 1 Daten und
Klasse 2 Daten eingetragen, wenn eine Rückmeldeüberwachung parametriert ist. Ansonsten
werden sie in einen Ring eingetragen der 10 Telegramme aufnehmen kann.
Bei Kommunikationsart Gemeinschaftsverkehr werden, abhängig vom einstellbaren
"Aufruftimeout", nach Erkennen des Aufrufs TIO alle Ringe gelöscht.
Bei Kommunikationsart Wählverkehr werden nach Erkennen einer Kommunikationsstörung
keine Daten verworfen. Sollte eine Meldung zur Aussendung anstehen, wird laufend versucht
die Verbindung zum Master aufzubauen.
Bei Kommunikationsart Ethernet/Internet im Modus "Controlling" wird sofort ein Verbindungsfehler gemeldet wenn eine parametrierte Verbindung ausfällt. Im Modus "Controlled" wird bei
Ausfall aller parametrierten Verbindungen das einstellbare "Timeout bis Ringe loeschen"
gestartet. Erfolgt bis zum Ablauf der Zeit kein Verbindungsaufbau, werden alle Ringe gelöscht
und ein Verbindungsfehler gemeldet.
Warnung
Nach Ablauf der Überwachungszeit werden zusätzlich alle Digitalausgänge (DO) abgesteuert.
238
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.4
Bestückung
In der nachstehenden Tabelle sind die Bestückungsmöglichkeiten für Steuerkopfelement und
I/O-Module dargestellt.
Parameter
Auswahl
Bedeutung/Anmerkung
PS
PS-6630
Stromversorgung mit höherer EMV
PS-6632
Stromversorgung mit höherer EMV
CP-6020
Steuerkopfelement
CP-6040
Steuerkopfelement mit Ethernet-Schnittstelle
nicht verwendet
kein I/O Modul bestückt
DI-6100
Meldungs-/Zählwerterfassung
DI-6101
Meldungs-/Zählwerterfassung
DI-6102
Meldungs-/Zählwerterfassung
DI-6103
Meldungs-/Zählwerterfassung
DI-6104
Meldungs-/Zählwerterfassung
DO-6200
Meldungs-/Befehlsausgabe über Transistor
DO-6212
Befehlsausgabe über Relais
DO-6220
Befehlsausgabe Basismodul
DO-6221
Befehlsausgabe Basismodul mit Messung
DO-6230
Befehlsausgabe Relaismodul
AI-6300
Strom-/Spannungserfassung
AI-6307
Strom-/Spannungserfassung
AI-6308
Strom-/Spannungserfassung
AI-6310
Temperaturerfassung
AO-6380
Strom-/Spannungsausgabe
TE-6420
Drehzahlerfassung
TE-6460
Steuerung Mastschalter in OLA *)
MCU
IOM 0…IOM 7
*)
nicht Gegenstand dieses Handbuchs
Hinweis
Beachten Sie bitte die Bestückungsregeln, die festgelegt sind in der SICAM MIC Systembeschreibung,
Kapitel „Systemübersicht“, Abschnitt „Architektur | I/O-Module“.
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
239
Parametrieranleitung
7.5
Prozessperipherie
Das virtuelle Peripherieelement (integriert am Steuerkopfelement) erbringt die Funktionen zur
Erfassung, Aufbereitung und Ausgabe von Prozessdaten über die
lokale Peripherie des Steuerkopfmoduls
I/O-Module
Beschreibung
Modul
Signaltyp
Erfassung *)
Einzelmeldungserfassung
CP-6020
CP-6040
DI-6100
DI-6101
DI-6102
DI-6103
DI-6104
digitale Eingänge
10/2,5 ms
Einzelmeldungsausgabe
CP-6020
CP-6040
DO-6200
DO-6212
digitale Ausgänge
Einzelbefehlsausgabe
CP-6020
CP-6040
DO-6200
DO-6212
DO-6220
DO-6221
DO-6230
digitale Ausgänge
AI-6300
AI-6307
AI-6308
analoge Eingänge
Doppelmeldungserfassung
Zählwerterfassung
Doppelbefehlsausgabe
Stromerfassung
Spannungserfassung
Temperaturerfassung
AI-6310
Stromausgabe
AO-6380
analoge Ausgänge
TE-6420
digitale Impulseingänge
Spannungsausgabe
Drehzahlerfassung
Frequenzerfassung
*)
240
10/2,5 ms
10/2,5 ms
bezieht sich auf die Erfassung des I/O-Moduls über den TM-Bus durch das Steuerkopfelement
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Parametrieranleitung
Adressierung der Informationsobjekte
Die Informationsobjekte werden über die Stations-Identifikation (CASDU) und die Informationsobjekt-Adresse (IOA) adressiert. Die CASDU ergibt sich durch Parametrierung von
CASDU1 und CASDU2 (jeweils 1 Oktett).
Die IOA kann ebenfalls frei parametriert werden. Sie besteht aus 3 Oktetten (IOA1 = Oktett 1,
IOA2 = Oktett 2, IOA3 = Oktett 3). Jedem Datenpunkt kann so eine beliebige, eindeutige Adresse zugewiesen werden.
Vergabe der IOA algorithmisch
Wird die IOA nicht frei parametriert, so folgt die Nummerierung dem folgenden Schema:
Nr.
Beschreibung
IOA-Adressbereich
0
Steuerkopf
1…15
1
I/O-Modul Nr. 0
16…31
2
I/O-Modul Nr. 1
32…47
3
I/O-Modul Nr. 2
48…63
4
I/O-Modul Nr. 3
64…79
5
I/O-Modul Nr. 4
80…95
6
I/O-Modul Nr. 5
96…111
7
I/O-Modul Nr. 6
112…127
8
I/O-Modul Nr. 7
128…143
9
Adressbereich reserviert für Fremdprotokoll
Senderichtung
144…159
10
Adressbereich reserviert für Fremdprotokoll
Empfangsrichtung
160…175
11
Reserviert für TE-6460 Modul Nr. 0/1
176…191
12
Reserviert für TE-6460 Modul Nr. 2/3
192…207
13
Reserviert für TE-6460 Modul Nr. 4/5
208…223
14
Reserviert für TE-6460 Modul Nr. 6/7
224…239
15
Systeminterne Meldungen
240…255
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241
Parametrieranleitung
7.5.1
Einzelmeldungserfassung
Erfassung, Verarbeitung und Zeitstempelung von Einzelmeldungen über digitale Eingänge.
Die Einzelmeldungserfassung umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Erfassung
Inversion
Telegrammweitergabe
7.5.1.1
Freigabe/Sperre
Die Einzelmeldungserfassung kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O
Moduls freigegeben oder gesperrt werden (gilt auch für Steuerkopf I/O).
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Einzelmeldung" und
einer eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Erfassung unterbunden. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
7.5.1.2
Erfassung
Das Erfassungsraster für die digitalen Eingänge ist 1 ms oder 10 ms (abhängig vom eingesetzten I/O Modul).
Die Verarbeitung der digitalen Eingänge zu Einzelmeldungen erfolgt bei I/O Modulen im parametrierten "Erfassungsraster für TM-Module" (Systemeinstellung), bei Steuerkopf I/Os direkt. Die Parameter für die Verarbeitungsfunktionen können in den Einstellungen des
I/O Moduls eingegeben werden.
7.5.1.3
Inversion
Der Aktivzustand des Eingangs (Arbeitsstrom/Ruhestrom) kann durch Parametrierung geändert werden.
242
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Parametrieranleitung
7.5.1.4
Telegrammweitergabe
Die Weitergabe der Einzelmeldung erfolgt spontan bei Änderung oder auf Anforderung. Das
Telegramm ist zeitgestempelt (Auflösung 1 ms oder 10 ms je nach eingesetztem I/O Modul).
Das Format ist durch Parametrierung einstellbar.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
BL…blocked
nicht unterstützt
SB…substituted
nicht unterstützt
NT…not topical
vom Steuerkopfelement bei Ausfall des Peripherieelements
nachgebildet
IV…..invalid
nicht unterstützt
Übertragungsursache
Bemerkung
02…Hintergrundabfrage
nicht unterstützt
03…spontan
05…abgerufen
nicht unterstützt
11…Rückmeldung durch Fernbefehl
Fernbefehl
12…Rückmeldung durch örtlichen
Befehl
örtlicher Befehl
20…abgefragt durch GA
7.5.1.5
bei Änderung des Informationszustandes oder
bei Änderung der Datenpunkt Qualitätskennung
nach Erhalt einer GA-Anforderung oder
automatisch (nach Hochlauf, Parameteränderung etc.)
21…abgefragt durch Abfrage der
Gruppe 1
:
36…abgefragt durch Abfrage der
Gruppe 16
nicht unterstützt
T…..Test
nicht unterstützt
Informationsobjekte
Die Einzelmeldungserfassung unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Einzelmeldungen in Melderichtung wird in der Konfiguration des Protokolles festgelegt.
Folgende Typkennungen gelten für die Einzelmeldung:
Beschreibung
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Einzelmeldung mit Zeit
30
BOOL
7 Byte
Einzelmeldung mit Zeit
2
BOOL
3 Byte
Einzelmeldung ohne Zeit
1
BOOL
-
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243
Parametrieranleitung
7.5.1.6
Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Einzelmeldungen zu den Binäreingängen erfolgt datenpunktweise. Einzelmeldungen können jeweils einem beliebigen Binäreingang zugeordnet werden.
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Pin
IN D00
:
IN D05
fix belegter digitaler Eingang
am Steuerkopfelement oder
I/O Modul
IN D06
IN D07
fix belegter digitaler Eingang
am I/O Modul
IN D10
:
IN D17
fix belegter digitaler Eingang
am I/O Modul
DP
7.5.1.7
Wirksamkeit
automatisch berechnet anhand
Bestückung
je Eingang
Typ
Einzelmeldung
Doppelmeldung
Zählwert
nicht verwendet
Auswahl Einzelmeldung;
"Einzelmeldung" voreingestellt
je Eingang
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
beliebige IOA
je Eingang
Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Einzelmeldungen eingestellt werden:
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Klasse 1 Daten
selektiert
nicht selektiert
"selektiert" = Klasse 1
(voreingestellt) 1)
"nicht selektiert" = Klasse 2
je Eingang
Inversion
244
selektiert
nicht selektiert
2)
Signalzustand invertieren
Signalzustand nicht invertieren
(voreingestellt)
je Eingang
1)
Datenpunkte der Klasse 1 werden mit höherer Priorität als Datenpunkte der Klasse 2 an die
Zentrale übertragen
2)
Wählverkehr: Verbindungsaufbau und Übertragung der Datenpunkte unabhängig von einer
Änderung nur auf Anforderung von der Zentrale
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Parametrieranleitung
7.5.2
Doppelmeldungserfassung
Erfassung, Verarbeitung und Zeitstempelung von Doppelmeldungen über digitale Eingänge.
Die Doppelmeldungserfassung umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Erfassung
Inversion
Überwachung auf Differenz- und Störstellung
Telegrammweitergabe
7.5.2.1
Freigabe/Sperre
Die Doppelmeldungserfassung kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O
Moduls freigegeben oder gesperrt werden (gilt auch für Steuerkopf I/O).
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Doppelmeldung" und
einer eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Erfassung unterbunden. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
7.5.2.2
Erfassung
Das Erfassungsraster für die digitalen Eingänge ist 1 ms oder 10 ms (abhängig vom eingesetzten I/O Modul).
Die Verarbeitung der digitalen Eingänge zu Doppelmeldungen erfolgt bei I/O Modulen im parametrierten "Erfassungsraster für TM-Module" (Systemeinstellung), bei Steuerkopf I/Os direkt. Die Parameter für die Verarbeitungsfunktionen können in den Einstellungen des
I/O Moduls eingegeben werden.
Die beiden Meldungsbits einer Doppelmeldung müssen innerhalb eines Halbnibbels liegen.
Bei der Beschaltung der digitalen Eingänge ist folgende Belegung einzuhalten:
AUS-Information am niederwertigen Bit
EIN-Information am höherwertigen Bit
7.5.2.3
Inversion
Der Aktivzustand des Eingangs (Arbeitsstrom/Ruhestrom) kann durch Parametrierung geändert werden. Die Inversion kann für beide Kontakte (AUS und EIN) getrennt eingestellt werden.
7.5.2.4
Überwachung auf Differenz- und Störstellung
Die Weitergabe einer Differenzstellung (weder EIN- noch AUS-Meldung steht an) wird eine
parametrierbare Zeit lang verhindert. Auch die Weitergabe einer Störstellung (sowohl EINund AUS-Meldung steht an) wird eine fixe Zeit lang verhindert.
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245
Parametrieranleitung
7.5.2.5
Telegrammweitergabe
Die Weitergabe der Doppelmeldung erfolgt spontan bei Änderung oder auf Anforderung. Das
Telegramm ist zeitgestempelt (Auflösung 1 ms oder 10 ms je nach eingesetztem I/O Modul).
Das Format ist durch Parametrierung einstellbar.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
BL…blocked
nicht unterstützt
SB…substituted
nicht unterstützt
NT…not topical
vom Steuerkopfelement bei Ausfall des Peripherieelements
nachgebildet
IV…..invalid
nicht unterstützt
Übertragungsursache
Bemerkung
02…Hintergrundabfrage
nicht unterstützt
03…spontan
05…abgerufen
nicht unterstützt
11…Rückmeldung durch Fernbefehl
Fernbefehl
12…Rückmeldung durch örtlichen
Befehl
örtlicher Befehl
20…abgefragt durch GA
246
bei Änderung des Informationszustandes oder
bei Änderung der Datenpunkt Qualitätskennung
nach Erhalt einer GA-Anforderung oder
automatisch (z.B. nach Hochlauf, Parameteränderung etc.)
21…abgefragt durch Abfrage der
Gruppe 1
:
36…abgefragt durch Abfrage der
Gruppe 16
nicht unterstützt
T…..Test
nicht unterstützt
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Parametrieranleitung
7.5.2.6
Informationsobjekte
Die Doppelmeldungserfassung unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Doppelmeldungen in Melderichtung wird in der Konfiguration des Protokolles vorgenommen.
Folgende Typkennungen gelten für die Doppelmeldung:
Beschreibung
7.5.2.7
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Doppelmeldung mit Zeit
31
BOOL
7 Byte
Doppelmeldung mit Zeit
4
BOOL
3 Byte
Doppelmeldung ohne Zeit
3
BOOL
-
Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Doppelmeldungen zu den Binäreingängen erfolgt datenpunktweise.
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Pin
IN D00 (AUS)
IN D01 (EIN)
fix belegtes digitales Eingangspaar am Steuerkopfelement
oder am I/O Modul
IN D02 (AUS)
IN D03 (EIN)
fix belegtes digitales Eingangspaar am Steuerkopfelement
oder am I/O Modul
IN D04 (AUS)
IN D05 (EIN)
fix belegtes digitales Eingangspaar am Steuerkopfelement
oder am I/O Modul
IN D06 (AUS)
IN D07 (EIN)
fix belegtes digitales Eingangspaar am I/O Modul
IN D10 (AUS)
IN D11 (EIN)
fix belegtes digitales Eingangspaar am I/O Modul
IN D12 (AUS)
IN D13 (EIN)
fix belegtes digitales Eingangspaar am I/O Modul
IN D14 (AUS)
IN D15 (EIN)
fix belegtes digitales Eingangspaar am I/O Modul
IN D16 (AUS)
IN D17 (EIN)
fix belegtes digitales Eingangspaar am I/O Modul
DP
Wirksamkeit
automatisch berechnet anhand
Bestückung
je Eingang
Typ
Einzelmeldung
Doppelmeldung
Zählwert
nicht verwendet
Auswahl Doppelmeldung;
"Einzelmeldung" voreingestellt
je 2 aufeinander
folgende Eingänge
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
beliebige IOA
je Doppelmeldung
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247
Parametrieranleitung
7.5.2.8
Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Doppelmeldungen eingestellt werden:
248
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Störstellungsunterdrückungszeit
fix
500 ms voreingestellt
je I/O Modul
Klasse 1 Daten
selektiert
nicht selektiert
"selektiert" = Klasse 1
(voreingestellt) 1)
"nicht selektiert" = Klasse 2
je 2 aufeinander
folgende Eingänge
2)
Inversion IN Dxx
(AUS)
selektiert
nicht selektiert
Signalzustand invertieren
Signalzustand nicht invertieren
(voreingestellt)
für diesen Eingang
Inversion IN Dyy
(EIN)
selektiert
nicht selektiert
Signalzustand invertieren
Signalzustand nicht invertieren
(voreingestellt)
für diesen Eingang
Differenzstellungsunterdrückungszeit
0.1…6553.5 s
5 s voreingestellt
je 2 aufeinander
folgende Eingänge
1)
Datenpunkte der Klasse 1 werden mit höherer Priorität als Datenpunkte der Klasse 2 an die
Zentrale übertragen
2)
Wählverkehr: Verbindungsaufbau und Übertragung der Datenpunkte unabhängig von einer
Änderung nur auf Anforderung von der Zentrale
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Parametrieranleitung
7.5.3
Zählimpulserfassung
Erfassung, Verarbeitung und Zeitstempelung von Zählwerten über digitale Eingänge.
Die Zählimpulserfassung umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Erfassung
Inversion
Impulszählung
Zählerstandsbildung
Zählwertbildung
Zählerabfrage
Intervallsteuerung
Telegrammweitergabe
7.5.3.1
Freigabe/Sperre
Die Zählimpulserfassung kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O Moduls
freigegeben oder gesperrt werden (gilt auch für Steuerkopf I/O).
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Zählwert" und einer
eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Erfassung unterbunden und der Zählerstand eingefroren. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
Wird der Impulszähler wieder freigegeben, dann setzt er auf dem alten Zählerstand auf.
7.5.3.2
Erfassung
Das Erfassungsraster für die digitalen Eingänge ist 1 ms oder 10 ms (abhängig vom eingesetzten I/O Modul).
Die Verarbeitung der digitalen Eingänge zu Zählwerten erfolgt bei I/O Modulen im parametrierten "Erfassungsraster für TM-Module" (Systemeinstellung), bei Steuerkopf I/Os direkt. Die
Parameter für die Verarbeitungsfunktionen können in den Einstellungen des I/O Moduls eingegeben werden.
7.5.3.3
Inversion
Der Aktivzustand des Eingangs (Arbeitsstrom/Ruhestrom) kann durch Parametrierung geändert werden. Durch die Inversion wird die fallende statt der steigenden Flanke gezählt.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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249
Parametrieranleitung
7.5.3.4
Impulszählung
Der Impulszähler wird mit jeder steigenden Flanke des Zählimpulses am binären Eingang inkrementiert. Bei eingeschalteter Inversion wird der Impulszähler mit der fallenden Flanke inkrementiert.
Nach Hochlauf des Steuerkopfelements beginnt der Stand des Impulszählers mit dem Wert 0.
7.5.3.5
Zählerstandsbildung
Der Zählerstand wird durch Bewertung des Impulszählers gebildet (Zählerstand = Anzahl
Zählimpulse). Der Wertebereich des Zählwerts ist mit dem Parameter Ueberlauf bei einstellbar.
7.5.3.6
Zählwertbildung
Umspeichern und Übertragen
Zu definierten Umspeicherzeitpunkten wrrd durch einen Umspeicheranreiz der zu übertragenden Zählwert gebildet. Daraus ergibt sich der folgende Typ von Zählwert-Fertigwert:
Umgespeicherter Absolutwert
Laufender Absolutwert des Zählers zum Zeitpunkt des letzten Umspeicheranreizes. Dies
entspricht der Anforderung "Zähler umspeichern ohne rücksetzen" gemäß der Norm
IEC 60870-5-101/104.
Zählerstand
la
n
u fe
de
b
rA
lu
so
tw
er t
umgespeicherter
Zeit
Absolutwert n+1
umgespeicherter
Absolutwert n
Umspeicherzeitpunkte
250
Zeit
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
Die Quelle für den Umspeicheranreiz ist gleich der Quelle für den Übertragungsanreiz.
Jeder Zählwert kann für die Abfrage mit dem Parameter "IEC 60870-5-101 Gruppe (RQT)" einer Zählergruppe zugeordnet werden:
Gruppe 1
Gruppe 2
Gruppe 3
Gruppe 4
7.5.3.7
Zählerabfrage
Die Weitergabe des ausgewählten Zählwertes als spontanes Informationsobjekt "Zählwert" erfolgt durch einen Übertragungsanreiz. Dieser Übertragungsanreiz kann gleichzeitig oder auch
getrennt vom Umspeicheranreiz erfolgen.
7.5.3.8
Intervallsteuerung
Eine Intervallsteuerung ermöglicht das selbständige Umspeichern und Übertragen eines
Zählwerts, ohne externe Anreize durch eine periodische Information von der Steuer- und Regelfunktion oder durch ein spontanes Informationsobjekt "Zählerabfrage".
Die Intervallsteuerung generiert den Umspeicher- und Übertragungsanreiz. Das Intervall ist für
jeden Zählwert in Minuten einstellbar (Parameter "Umspeichern oder Abfrage") und wird auf
die volle Stunde synchronisiert.
7.5.3.9
Zählwertübertragung
Die Weitergabe der umgespeicherten Zählerstände erfolgt entweder spontan oder durch eine
Zählerabfrage. Dazu unterstützt SICAM MIC Modus A und Modus C gemäß IEC 60870-5101/104. Der Modus kann mit dem Parameter "Umspeichern oder Abfrage" gewählt werden:
Modus A: Lokales Umspeichern und spontanes Übertragen.
Das Intervall der spontanen Aussendung kann eingestellt werden.
Modus C: Umspeichern durch eine Zählerabfrage und Übertragen durch eine weitere Zählerabfrage.
Die Bedingung eines Zählerabfragebefehls kann eingestellt werden.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
251
Parametrieranleitung
7.5.3.10 Telegrammweitergabe
Die Weitergabe des Zählwertes erfolgt spontan oder auf Anforderung. Die spontane Telegrammweitergabe wird durch die Intervallsteuerung angeregt. Das Telegramm ist zeitgestempelt (Auflösung 10 ms). Das Format ist durch Parametrierung einstellbar.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
Sequenznummer
mit jedem Umspeicheranreiz für eine Gruppe wird die Sequenznummer im Bereich von 1…31 erhöht
CY…Übertrag
bei Überlauf des Zählwertes in der zugehörigen Zählperiode
CA…Voreinstellung
nicht unterstützt
IV…..invalid
Zählerfassung über binäre Eingänge
Ausfall der Erfassungsbaugruppe (Peripherieelement ohne µPUnterstützung)
Übertragungsursache
Bemerkung
03…spontan
abgefragte Zählerstände bei einem Übertragungsanreiz durch:
Intervallsteuerung
Zählerabfragetelegramm inklusive Umspeicheranreiz
37…abgefragt durch allg.
Zählerabfrage
Zählerabfragetelegramm ohne Umspeicheranreiz für alle Gruppen
38…abgefragt durch Abfrage
der ZählerGruppe 1
:
41…abgefragt durch Abfrage
der Zählergruppe 4
Zählerabfragetelegramm ohne Umspeicheranreiz für abgefragte
Gruppe
T…Test
nicht unterstützt
7.5.3.11 Spontaner Telegrammempfang
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
252
Bemerkung
QCC…Kennung Zählerabfrage
siehe nachstehende Tabelle
Übertragungsursache
Bemerkung
06…Aktivierung
muss gesetzt sein
T…Test
nicht bewertet
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
Kennung Zählerabfrage QCC
RQT *)
FRZ
*)
Bedeutung
0
1…4
5
Übertragung selektiver Gruppe 1…4
Übertragung aller Gruppen (1…4)
1
1…4
5
Umspeichern selektiver Gruppe 1…4
Umspeichern aller Gruppen (1…4)
2
1…4
5
Umspeichern mit Rücksetzen selektiver Gruppe 1…4
Umspeichern mit Rücksetzen aller Gruppen (1…4)
3
1…4
5
Rücksetzen selektiver Gruppe 1…4
Rücksetzen aller Gruppen (1…4)
0…31 öffentlicher Bereich
32…63 privater Bereich
7.5.3.12 Informationsobjekte
Die Zählimpulserfassung unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Zählwerte wird in der Konfiguration des Protokolles vorgenommen.
Folgende Typkennungen gelten für den Zählwert:
Beschreibung
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Zählwert mit Zeit
37
DINT
7 Byte
Zählwert mit Zeit
16
DINT
3 Byte
Zählwert ohne Zeit
15
DINT
-
Zählerabfragebefehl
101
DINT
7.5.3.13 Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Impulszähler zu den Binäreingängen erfolgt datenpunktweise.
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Pin
IN D00
:
IN D05
fix belegter digitaler Eingang
am Steuerkopfelement oder
I/O Modul
IN D06
IN D07
fix belegter digitaler Eingang
am I/O Modul
IN D10
:
IN D17
fix belegter digitaler Eingang
am I/O Modul
DP
Wirksamkeit
automatisch gem. Bestückung
je Eingang
Typ
Einzelmeldung
Doppelmeldung
Zählwert
nicht verwendet
Auswahl Zählwert;
"Einzelmeldung" voreingestellt
je Eingang
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
beliebige IOA
je Eingang
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
253
Parametrieranleitung
7.5.3.14 Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Zählimpulse eingestellt werden:
254
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Klasse 1 Daten
selektiert
nicht selektiert
"selektiert" = Klasse 1
(voreingestellt) 1)
"nicht selektiert" = Klasse 2
je Eingang
2)
Inversion
selektiert
nicht selektiert
Signalzustand invertieren
Signalzustand nicht invertieren
(voreingestellt)
je Eingang
Ueberlauf bei
31 Bit binär
24 Bit binär
2 Dekaden BCD
3 Dekaden BCD
…
9 Dekaden BCD
2147483647
16777215
99
999
…
999999999
Wertebereich
für Übertrag:
Überlauf in
Zählperiode
je Eingang
IEC 60870-5-101
Gruppe (RQT)
Gruppe 1
Gruppe 2
Gruppe 3
Gruppe 4
Zuordnung des Zählwertes zu
einer Zählergruppe;
"Gruppe 1" voreingestellt
je Eingang
Umspeichern oder
Abfrage
1 Minute (Mode A)
2 Minuten (Mode A)
3 Minuten (Mode A)
5 Minuten (Mode A)
10 Minuten (Mode A)
15 Minuten (Mode A)
30 Minuten (Mode A)
60 Minuten (Mode A)
Zählerabfragebefehl
(Mode C)
1 Minute voreingestellt
je Eingang
1)
Datenpunkte der Klasse 1 werden mit höherer Priorität als Datenpunkte der Klasse 2 an die
Zentrale übertragen
2)
Wählverkehr: Verbindungsaufbau und Übertragung der Datenpunkte unabhängig von einer
Änderung nur auf Anforderung von der Zentrale
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.4
Stromerfassung
Erfassung, Verarbeitung und Zeitstempelung von eingeprägten Gleichströmen von Messwertgebern über analoge Eingänge.
Die Stromerfassung umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Erfassung
Korrektur
Anpassung
Nullbereichsunterdrückung
Plausibilitätskontrolle
Änderungsüberwachung
Telegrammweitergabe
7.5.4.1
Freigabe/Sperre
Die Stromerfassung kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O Moduls freigegeben oder gesperrt werden.
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Strom" und einer
eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Erfassung unterbunden. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
7.5.4.2
Erfassung
Das Erfassungsraster und der physikalische Messbereich für die analogen Eingänge sind
durch das eingesetzte I/O Modul vorgegeben. Die Erfassung des Wertes erfolgt über einen
Analog/Digital-Konverter (ADC).
Die Verarbeitung der analogen Eingänge zu Messwerten erfolgt im parametrierten Abtastraster. Die Parameter für die Verarbeitungsfunktionen können in den Einstellungen des
I/O Moduls eingegeben werden.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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255
Parametrieranleitung
7.5.4.3
Korrektur
Die Hardware wird bei der Fertigung abgeglichen, das bedeutet es wird ein hochgenauer
Fullscale-Wert angelegt (Beispiel: 20 mA bei Messbereich -20 mA bis +20 mA), und der erfasste ADC-Wert, so wie der Offset des ADC, in einem EEPROM spannungsausfallsicher gespeichert.
Im Betrieb wird zyklisch der Offset des ADCs bestimmt. Jeder gemessene ADC-Wert wird um
die Offset-Abweichung und um die Fullscale-Abweichung korrigiert. Der Messbereich wird als
Bereich -32000 bis +32000 dargestellt.
Wert KORR
32000
(ADC - ADC OFF )
ADC FSW - ADC OFFW
WertKORR ....... korrigierter Wert
ADCFSW ........ ADC Fullscale-Wert bei Abgleich
ADCOFFW ....... ADC Offset bei Abgleich
ADCOFF ......... ADC Offset
ADC ............. aktuell gemessener ADC-Wert
Beispiel: Messbereich -20 mA bis +20 mA
Wert KORR
+32000
-20
+20
Stromwert
[mA]
-32000
256
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.4.4
Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Nullbereichsunterdrückung
Durch die Nullbereichsunterdrückung können Wertschwankungen des Gebers im stromlosen
Zustand unterdrückt werden. Die Nullbereichsunterdrückung wirkt dabei auf einen definierten
Nullbereich.
Plausibilitätskontrolle
Durch die Plausibilitätskontrolle werden Werte, die kleiner als die Grenze des plausiblen Bereichs sind, auf den Wert Y0 gesetzt und gestört markiert.
Hysterese
Für Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle ist eine Hysteresefunktion vorgesehen. Die Hysterese sorgt dafür, dass Werte, die um die Grenzen zwischen Nullbereich und
nicht plausiblem Wert schwanken, nicht ständig übertragen werden.
Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle sind für 3 Standardfälle möglich (einund ausschaltbar):
X0
Unipolare Messung
X100
XNU
XNO
XG
Y 0 *)
Y 100 *)
YN
0
>X0
-5% von 5% von -3% von
X100
X100
X100
0
+1
Y0
Bipolare Messung
<0
|X0|
-5% von 5% von
X100
X100
–
-1
+1
Y bei
X=0
Live Zero Messung
20%
von X100
100%
15%
von X100
0
+1
Y0
*)
10%
von X100
X0
Tabelle gilt nur für normalisierte Werte, für skalierte bzw. Gleitkomma-Werte sind die Y0 bzw. Y100
Werte zu parametrieren
X0 ……untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs……. (X_0%)
X100 ……obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs…….. (X_100%)
XNU ……untere Grenze des Nullbereichs…………………………. (Nullbereich_Xnu)
XNO ……obere Grenze des Nullbereichs………………………….. (Nullbereich_Xno)
XG ……Grenze des plausiblen Bereichs…………………………. (MW_Ums_frei_Xg)
Y0 ……technologischer Wert bei X0………………………………. (Y_0%)
Y100 ……technologischer Wert bei X100…………………………….. (Y_100%)
YN ……technologischer Wert im Nullbereich…………………….. (Nullbereich_Yn)
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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257
Parametrieranleitung
7.5.4.4.1
Unipolare Messung
mit Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
0
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
20 mA
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
0
Y100
+1
technologischer Wert bei X0
XNU
-1 mA
untere Grenze des Nullbereichs
XNO
1 mA
obere Grenze des Nullbereichs
XG
-0.6 mA
Grenze des plausiblen Bereichs
YN
0
technologischer Wert bei X100
technologischer Wert im Nullbereich
Beispiel
Messwert
Y100
Normalisierter Wert
Y0
XNU XG
X0
XNO
X100
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
258
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Parametrieranleitung
ohne Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
0
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
20 mA
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
0
Y100
+1
technologischer Wert bei X0
technologischer Wert bei X100
Beispiel
Messwert
Y100
Normalisierter Wert
Y0
X0
X100
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
259
Parametrieranleitung
7.5.4.4.2
Bipolare Messung
mit Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
-20 mA
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
20 mA
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
-1
technologischer Wert bei X0
Y100
+1
technologischer Wert bei X100
XNU
-1 mA
untere Grenze des Nullbereichs
XNO
1 mA
obere Grenze des Nullbereichs
YN
0
technologischer Wert im Nullbereich
Beispiel
Y100
Messwert
XG
X0
XNU
Normalisierter Wert
XNO
X100
Y0
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
260
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
ohne Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
-20 mA
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
20 mA
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
-1
technologischer Wert bei X0
Y100
+1
technologischer Wert bei X100
Beispiel
Messwert
Y100
X0
Normalisierter Wert
X100
Y0
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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261
Parametrieranleitung
7.5.4.4.3
Live Zero Messung
mit Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
4 mA
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
20 mA
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
0
Y100
+1
technologischer Wert bei X0
XNU
2 mA
untere Grenze des Nullbereichs
XNO
4 mA
obere Grenze des Nullbereichs
XG
3 mA
Grenze des plausiblen Bereichs
YN
0
technologischer Wert bei X100
technologischer Wert im Nullbereich
Beispiel
Messwert
Y100
Normalisierter Wert
Y0
XNU XG
X0
X100
XNO
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
262
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Parametrieranleitung
ohne Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
4 mA
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
20 mA
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
0
Y100
+1
technologischer Wert bei X0
technologischer Wert bei X100
Beispiel
Messwert
Y100
Normalisierter Wert
Y0
X0
X100
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
7.5.4.5
Änderungsüberwachung
Um die Übertragungseinrichtung nicht unnötig zu belasten, wird der angepasste Wert nach
folgenden Regeln auf Änderung überwacht:
der erste ermittelte Wert wird sofort übertragen
jede Änderung der Datenpunktqualitätskennung "invalid" löst eine sofortige Übertragung
aus, die Qualitätskennung "overflow" löst keine Übertragung aus
Änderungsüberwachung nach der Methode des additiven Schwellwertverfahrens (keine
Datenpunktqualitätskennung markiert)
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263
Parametrieranleitung
Additives Schwellwertverfahren
Durch Parametrierung wird eine große Schwelle, eine additive Schwelle und ein Verarbeitungsraster festgelegt. Ist die Abweichung zum letzten übertragenen Wert größer als die große Schwelle, wird der neue Wert sofort übertragen.
Andernfalls werden im parametrierten Verarbeitungsraster die Abweichungen vom zuletzt
übertragenen Wert vorzeichenrichtig aufaddiert. Erst wenn der Betrag dieser Summe die parametrierte additive Schwelle überschreitet, wird eine spontane Übertragung mit dem aktuellen, angepassten Wert angeregt.
Eine Übertragung des Messwertes aufgrund einer Generalabfrage beeinflusst das Schwellwertverfahren nicht.
7.5.4.6
Telegrammweitergabe
Die Weitergabe des verarbeiteten Stromwertes erfolgt spontan oder auf Anforderung. Die
spontane Telegrammweitergabe wird durch die Änderungsüberwachung angeregt. Die Telegramme sind zeitgestempelt (Auflösung 10 ms). Das Format ist durch Parametrierung einstellbar.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
BL…blocked
nicht unterstützt
SB…substituted
nicht unterstützt
NT…not topical
vom Steuerkopfelement bei Ausfall des Peripherieelements
nachgebildet
IV…..invalid
Fehlerfall (Offsetfehler, Konvertierungsfehler, EEPROMFehler) oder
Messwert befindet sich im nicht plausiblen Bereich, eventuell
Parameterfehler
OV…overflow
Rohwert außerhalb des parametrierten Messbereichs (X0,
X100) oder
Fertigwert außerhalb des Bereichs (Y0, Y100); der Fertigwert
wird auf Y0 bzw. Y100 begrenzt
Übertragungsursache
Bemerkung
01…zyklisch
nicht unterstützt
02…Hintergrundabfrage
nicht unterstützt
03…spontan
05…abgerufen
20…abgefragt durch GA
264
Änderung des Messwertes in Abhängigkeit der Schwellen oder
Änderung der Datenpunkt Qualitätskennung
nicht unterstützt
nach Erhalt einer GA-Anforderung oder
automatisch (z.B. nach Hochlauf, Parameteränderung etc.)
21…abgefragt durch Abfrage der
Gruppe 1
:
36…abgefragt durch Abfrage der
Gruppe 16
nicht unterstützt
T…..Test
nicht unterstützt
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Parametrieranleitung
7.5.4.7
Informationsobjekte
Die Stromerfassung unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Messwerte wird in der Konfiguration des Protokolles vorgenommen.
Folgende Typkennungen gelten für Messwerte:
Beschreibung
7.5.4.8
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Messwert normalisiert mit Zeit
10
INT
3 Byte
Messwert normalisiert mit Zeit
34
INT
7 Byte
Messwert normalisiert ohne Zeit
9
INT
-
Messwert skaliert mit Zeit
12
INT
3 Byte
Messwert skaliert mit Zeit
35
INT
7 Byte
Messwert skaliert ohne Zeit
11
INT
-
Messwert Gleitkomma mit Zeit
14
REAL
3 Byte
Messwert Gleitkomma mit Zeit
36
REAL
7 Byte
Messwert Gleitkomma ohne Zeit
13
REAL
-
Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Stromwerte zu den Analogeingängen erfolgt datenpunktweise.
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Pin
IN V0 I/U
:
IN V3 I/U
fix belegter analoger Eingang
am I/O Modul
DP
Wirksamkeit
automatisch berechnet anhand
Bestückung
Einheit
Strom
Spannung
nicht verwendet
Auswahl Strom;
"nicht verwendet" voreingestellt
je Eingang
Typ
normalisiert
skaliert
Gleitkomma
Datentyp;
"normalisiert" voreingestellt
je Eingang
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
beliebige IOA
je Eingang
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265
Parametrieranleitung
7.5.4.9
Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Stromwerte festgelegt werden:
266
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Abtastraster
0.5 s/1 s/2 s/5 s/
10 s/20 s/30 s/60 s
Verarbeitungsraster;
0.5 s voreingestellt
je Eingang
Schwelle unbedingt
0…103%
2% voreingestellt
je Eingang
Schwelle additiv
0…1000%
150% voreingestellt
je Eingang
Nennbereich X_0%
-20 mA
0 mA
4 mA
-20 mA voreingestellt
je Eingang
Nennbereich
X_100%
20 mA
fix vorgegeben
je I/O Modul
Nennbereich Y_0
-1…1
-32768…32767
19
20
-1.0x10 … 1.0x10 1)
normalisiert; -1 voreingestellt
skaliert; -32000 voreingestellt
Gleitkomma; -32000 voreingestellt
je Eingang
Nennbereich
Y_100
-1…1
-32768…32767
19
20
-1.0x10 … 1.0x10 1)
normalisiert; 1 voreingestellt
skaliert; 32000 voreingestellt
Gleitkomma; 32000 voreingestellt
je Eingang
Nullbereichs- und
Plausibilitätskontrolle
selektiert
nicht selektiert
"selektiert" voreingestellt
je Eingang
Klasse 1 Daten
selektiert
nicht selektiert
"selektiert" = Klasse 1
(voreingestellt) 2)
"nicht selektiert" = Klasse 2
je Eingang
3)
1)
Wert wird auf 20 Ziffern inkl. Vorzeichen und max. 6 Nachkommastellen begrenzt (dabei sind die
ersten 8 Stellen genau)
2)
Datenpunkte der Klasse 1 werden mit höherer Priorität als Datenpunkte der Klasse 2 an die
Zentrale übertragen
3)
Wählverkehr: Verbindungsaufbau und Übertragung der Datenpunkte unabhängig von einer
Änderung nur auf Anforderung von der Zentrale
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Parametrieranleitung
7.5.5
Spannungserfassung
Erfassung, Verarbeitung und Zeitstempelung einer eingeprägten Gleichspannung von Messwertgebern über analoge Eingänge.
Die Spannungserfassung umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Erfassung
Korrektur
Anpassung
Nullbereichsunterdrückung
Plausibilitätskontrolle
Änderungsüberwachung
Telegrammweitergabe
7.5.5.1
Freigabe/Sperre
Die Spannungserfassung kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O Moduls
freigegeben oder gesperrt werden.
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Spannung" und einer eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Erfassung unterbunden. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
7.5.5.2
Erfassung
Das Erfassungsraster und der physikalische Messbereich für die analogen Eingänge sind
durch das eingesetzte I/O Modul vorgegeben. Die Erfassung des Wertes erfolgt über einen
Analog/Digital-Konverter (ADC).
Die Verarbeitung der analogen Eingänge zu Messwerten erfolgt im parametrierten Abtastraster. Die Parameter für die Verarbeitungsfunktionen können in den Einstellungen des
I/O Moduls eingegeben werden.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
267
Parametrieranleitung
7.5.5.3
Korrektur
Die Hardware wird bei der Fertigung abgeglichen, d.h. es wird ein hochgenauer FullscaleWert angelegt (z.B. 10 V bei Messbereich –10 V bis +10 V), und der erfasste ADC-Wert, so
wie der Offset des ADCs, in einem EEPROM spannungsausfallsicher gespeichert.
Im Betrieb wird zyklisch der Offset des ADCs bestimmt. Jeder gemessene ADC-Wert wird um
die Offset-Abweichung und um die Fullscale-Abweichung korrigiert. Der Messbereich wird als
Bereich -32000 bis +32000 dargestellt.
Wert KORR
32000
(ADC - ADC OFF )
ADC FSW - ADC OFFW
WertKORR ....... korrigierter Wert
ADCFSW ........ ADC Fullscale-Wert bei Abgleich
ADCOFFW ....... ADC Offset bei Abgleich
ADCOFF ......... ADC Offset
ADC ............. aktuell gemessener ADC-Wert
Beispiel: Messbereich -10 V bis +10 V
Wert KORR
+32000
-10V
+10V Spannungswert V
-32000
268
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.5.4
Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Nullbereichsunterdrückung
Durch die Nullbereichsunterdrückung können Wertschwankungen des Gebers im stromlosen
Zustand unterdrückt werden. Die Nullbereichsunterdrückung wirkt dabei auf einen definierten
Nullbereich.
Plausibilitätskontrolle
Durch die Plausibilitätskontrolle werden Werte, die kleiner als die Grenze des plausiblen Bereichs sind, auf den Wert Y0 gesetzt und gestört markiert.
Hysterese
Für Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle ist eine Hysteresefunktion vorgesehen. Die Hysterese sorgt dafür, dass Werte, die um die Grenzen zwischen Nullbereich und
nicht plausiblem Wert schwanken, nicht ständig übertragen werden.
Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle sind für 3 Standardfälle möglich (einund ausschaltbar):
X0
Unipolare Messung
X100
XNU
XNO
XG
Y 0 *)
Y 100 *)
YN
0
>X0
-5% von 5% von -3% von
X100
X100
X100
0
+1
Y0
Bipolare Messung
<0
|X0|
-5% von 5% von
X100
X100
–
-1
+1
Y bei
X=0
Live Zero Messung
20%
von X100
100%
15%
von X100
0
+1
Y0
*)
10%
von X100
X0
Tabelle gilt nur für normalisierte Werte, für skalierte bzw. Gleitkomma-Werte sind die Y0 bzw. Y100
Werte zu parametrieren
X0 ……untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs........ (X_0%)
X100 ……obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs......... (X_100%)
XNU ……untere Grenze des Nullbereichs..................................... (Nullbereich_Xnu)
XNO ……obere Grenze des Nullbereichs...................................... (Nullbereich_Xno)
XG ……Grenze des plausiblen Bereichs..................................... (MW_Ums_frei_Xg)
Y0 ……technologischer Wert bei X0............................................ (Y_0%)
Y100 ……technologischer Wert bei X100......................................... (Y_100%)
YN ……technologischer Wert im Nullbereich.............................. (Nullbereich_Yn)
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
269
Parametrieranleitung
7.5.5.4.1
Unipolare Messung
mit Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
0
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
1V
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
0
Y100
+1
technologischer Wert bei X0
XNU
-0.05 V
untere Grenze des Nullbereichs
XNO
0.05 V
obere Grenze des Nullbereichs
XG
-0.03 V
Grenze des plausiblen Bereichs
YN
0
technologischer Wert bei X100
technologischer Wert im Nullbereich
Beispiel
Messwert
Y100
Normalisierter Wert
Y0
XNU XG
X0
XNO
X100
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
270
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
ohne Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
0
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
1V
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
0
Y100
+1
technologischer Wert bei X0
technologischer Wert bei X100
Beispiel
Messwert
Y100
Normalisierter Wert
Y0
X0
X100
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
271
Parametrieranleitung
7.5.5.4.2
Bipolare Messung
mit Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
-1 V
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
1V
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
-1
technologischer Wert bei X0
Y100
1
technologischer Wert bei X100
XNU
-0.05 V
untere Grenze des Nullbereichs
XNO
0.05 V
obere Grenze des Nullbereichs
YN
0
technologischer Wert im Nullbereich
Beispiel
Y100
Messwert
XG
X0
XNU
Normalisierter Wert
XNO
X100
Y0
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
272
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
ohne Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
-1 V
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
1V
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
-1
technologischer Wert bei X0
Y100
1
technologischer Wert bei X100
Beispiel
Messwert
Y100
X0
Normalisierter Wert
X100
Y0
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
273
Parametrieranleitung
7.5.5.4.3
Live Zero Messung
mit Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
0.2 V
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
1V
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
0
technologischer Wert bei X0
Y100
1
technologischer Wert bei X100
XNU
0.1 V
untere Grenze des Nullbereichs
XNO
0.2 V
obere Grenze des Nullbereichs
XG
0.15 V
Grenze des plausiblen Bereichs
YN
0
technologischer Wert im Nullbereich
Beispiel
Messwert
Y100
Normalisierter Wert
Y0
XNU XG
X0
X100
XNO
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
274
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
ohne Nullbereichsunterdrückung und Plausibilitätskontrolle
Wert *)
*)
Bedeutung
X0
0.2 V
untere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
X100
1V
obere Grenze des (parametrierten) Messbereichs
Y0
0
technologischer Wert bei X0
Y100
1
technologischer Wert bei X100
Beispiel
Messwert
Y100
Normalisierter Wert
Y0
X0
X100
Datenpunktqualitätskennung
IV
OV
0
7.5.5.5
Änderungsüberwachung
Um die Übertragungseinrichtung nicht unnötig zu belasten, wird der angepasste Wert nach
folgenden Regeln auf Änderung überwacht:
der erste ermittelte Wert wird sofort übertragen
jede Änderung der Datenpunktqualitätskennung "invalid" löst eine sofortige Übertragung
aus, die Qualitätskennung "overflow" löst keine Übertragung aus
Änderungsüberwachung nach der Methode des additiven Schwellwertverfahrens (keine
Datenpunktqualitätskennung markiert)
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
275
Parametrieranleitung
Additives Schwellwertverfahren
Durch Parametrierung wird eine große Schwelle, eine additive Schwelle und ein Verarbeitungsraster festgelegt. Ist die Abweichung zum letzten übertragenen Wert größer als die große Schwelle, wird der neue Wert sofort übertragen.
Andernfalls werden im parametrierten Verarbeitungsraster die Abweichungen vom zuletzt
übertragenen Wert vorzeichenrichtig aufaddiert. Erst wenn der Betrag dieser Summe die parametrierte additive Schwelle überschreitet, wird eine spontane Übertragung mit dem aktuellen, angepassten Wert angeregt.
Eine Übertragung des Messwertes aufgrund einer Generalabfrage beeinflusst das Schwellwertverfahren nicht.
7.5.5.6
Telegrammweitergabe
Die Weitergabe des verarbeiteten Spannungswertes erfolgt spontan oder auf Anforderung.
Die spontane Telegrammweitergabe wird durch die Änderungsüberwachung angeregt. Die
Telegramme sind zeitgestempelt (Auflösung 10 ms). Das Format ist durch Parametrierung
einstellbar.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
BL…blocked
nicht unterstützt
SB…substituted
nicht unterstützt
NT…not topical
vom Steuerkopfelement bei Ausfall des Peripherieelements
nachgebildet
IV…..invalid
Fehlerfall (Offsetfehler, Konvertierungsfehler, EEPROMFehler) oder
Messwert befindet sich im nicht plausiblen Bereich, eventuell
Parameterfehler
OV…overflow
Rohwert außerhalb des parametrierten Messbereichs (X0,
X100) oder
Fertigwert außerhalb des Bereichs (Y0, Y100); der Fertigwert
wird auf Y0 bzw. Y100 begrenzt
Übertragungsursache
Bemerkung
01…zyklisch
nicht unterstützt
02…Hintergrundabfrage
nicht unterstützt
03…spontan
276
Änderung des Messwertes in Abhängigkeit der Schwellen oder
Änderung der Datenpunkt Qualitätskennung
05…abgerufen
nicht unterstützt
20…abgefragt durch GA
nach Erhalt einer GA-Anforderung oder automatisch (z.B. nach
Hochlauf, Parameteränderung etc.)
21…abgefragt durch Abfrage der
Gruppe 1
:
36…abgefragt durch Abfrage der
Gruppe 16
nicht unterstützt
T…..Test
nicht unterstützt
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Parametrieranleitung
7.5.5.7
Informationsobjekte
Die Spannungserfassung unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Messwerte wird in der Konfiguration des Protokolles vorgenommen.
Folgende Typkennungen gelten für Messwerte:
Beschreibung
7.5.5.8
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Messwert normalisiert mit Zeit
10
INT
3 Byte
Messwert normalisiert mit Zeit
34
INT
7 Byte
Messwert normalisiert ohne Zeit
9
INT
-
Messwert skaliert mit Zeit
12
INT
3 Byte
Messwert skaliert mit Zeit
35
INT
7 Byte
Messwert skaliert ohne Zeit
11
INT
-
Messwert Gleitkomma mit Zeit
14
REAL
3 Byte
Messwert Gleitkomma mit Zeit
36
REAL
7 Byte
Messwert Gleitkomma ohne Zeit
13
REAL
-
Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Spannungswerte zu den Analogeingängen erfolgt datenpunktweise.
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Pin
IN V0 I/U
:
IN V3 I/U
fix belegter analoger Eingang
am I/O Modul
DP
Wirksamkeit
automatisch berechnet anhand
Bestückung
Einheit
Spannung
Strom
nicht verwendet
Auswahl Spannung;
"Strom" voreingestellt
je Eingang
Typ
normalisiert
skaliert
Gleitkomma
Datentyp;
"normalisiert" voreingestellt
je Eingang
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
beliebige IOA
je Eingang
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277
Parametrieranleitung
7.5.5.9
Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Spannungswerte festgelegt werden:
278
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Abtastraster
0.5 s/1 s/2 s/5 s/
10 s/20 s/30 s/60 s
Verarbeitungsraster;
0.5 s voreingestellt
je Eingang
Schwelle unbedingt
0…103%
2% voreingestellt
je Eingang
Schwelle additiv
0…1000%
150% voreingestellt
je Eingang
Nennbereich X_0%
-10 V
0V
2V
-10 V voreingestellt
je Eingang
Nennbereich
X_100%
10 V
fix vorgegeben
je I/O Modul
Nennbereich Y_0
-1…1
-32768…32767
19
20
-1.0x10 … 1.0x10 1)
normalisiert; -1 voreingestellt
skaliert; -32000 voreingestellt
Gleitkomma; -32000 voreingestell
je Eingang
Nennbereich
Y_100
-1…1
-32768…32767
19
20
-1.0x10 … 1.0x10 1)
normalisiert; 1 voreingestellt
skaliert; 32000 voreingestellt
Gleitkomma; 32000 voreingestellt
je Eingang
Nullbereichs- und
Plausibilitätskontrolle
selektiert
nicht selektiert
"nicht selektiert" voreingestellt
je Eingang
Klasse 1 Daten
selektiert
nicht selektiert
"selektiert" = Klasse 1
(voreingestellt) 2)
"nicht selektiert" = Klasse 2
je Eingang
3)
1)
Wert wird auf 20 Ziffern inkl. Vorzeichen und max. 6 Nachkommastellen begrenzt (dabei sind die
ersten 8 Stellen genau)
2)
Datenpunkte der Klasse 1 werden mit höherer Priorität als Datenpunkte der Klasse 2 an die
Zentrale übertragen
3)
Wählverkehr: Verbindungsaufbau und Übertragung der Datenpunkte unabhängig von einer
Änderung nur auf Anforderung von der Zentrale
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Parametrieranleitung
7.5.6
Temperaturerfassung
Erfassung, Verarbeitung und Zeitstempelung einer Temperatur von Widerstandsthermometern über analoge Eingänge.
Die Temperaturerfassung umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Erfassung
Brummunterdrückung
Glättung
Änderungsüberwachung
Telegrammweitergabe
7.5.6.1
Freigabe/Sperre
Die Temperaturerfassung kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O Moduls
freigegeben oder gesperrt werden.
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Gleitkomma" und einer eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Erfassung unterbunden. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
7.5.6.2
Erfassung
Der physikalische Messbereich und das Erfassungsraster für die analogen Eingänge sind
durch das eingesetzte I/O Modul und das gewählte Widerstandsthermometer festgelegt. Über
einen Analog/Digital-Konverter (ADC) wird der Spannungsabfall am temperaturabhängigen
Widerstand ermittelt.
Die Verarbeitung der analogen Eingänge zu Messwerten erfolgt im parametrierten Abtastraster. Die Parameter für die Verarbeitungsfunktionen können in den Einstellungen des
I/O Moduls eingegeben werden.
Ein Widerstandsthermometer kann in 2-, 3- oder 4-Leitertechnik angeschlossen werden.
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279
Parametrieranleitung
7.5.6.3
Glättung
Die Glättung dient zur Filterung statistischer Schwankungen des erfassten Messwertes, welche für die Prozessführung bedeutungslos sind und die Übertragungseinrichtung unnötig belasten.
Die Glättung erfolgt nach der Gleichung
Wert
GLATT
Wert
ANP
(1 - F)
Wert
GLATT_ALT
F
WertGLATT ..................... geglätteter Wert neu
WertANP ........................ ungeglätteter Wert
WertGLATT_ALT ................ geglätteter Wert alt
F .................................. Glättungsfaktor (0.00…0.99)
7.5.6.4
Anpassung
Aus dem erfassten Messwert wird der aktuelle Widerstandswert des Widerstandsthermometers ermittelt. Dieser Widerstandswert wird auf einen Temperaturwert umgerechnet.
Die Auswahl, nach welcher Kennlinie (Pt100 oder Ni100) umgesetzt werden soll, erfolgt durch
die Einstellung des Messbereichs. Durch den Parameter "Einheit" ist wählbar, ob die Temperatur in Grad Celsius oder in Grad Fahrenheit weitergegeben werden soll.
Befindet sich der errechnete Temperaturwert außerhalb des ausgewählten Messbereichs,
wird im spontanen Informationsobjekt die Qualitätskennung "Ungültig" (IV) gesetzt.
7.5.6.5
Änderungsüberwachung
Um die Übertragungseinrichtung nicht unnötig zu belasten, wird der angepasste Wert nach
folgenden Regeln auf Änderung überwacht:
Der erste ermittelte Wert nach Hochlauf wird sofort übertragend
Jede Änderung der Datenpunktqualitätskennung (Wert gestört) löst eine sofortige Übertragung aus. Davon ausgenommen ist eine Änderung des OV-Bit.
Keine Datenpunktqualitätskennung markiert: Änderungsüberwachung nach der Methode
des additiven Schwellwertverfahrensd
Additives Schwellwertverfahren
Durch Parametrierung wird eine große (unbedingte) Schwelle, eine additive Schwelle und ein
Abtastraster festgelegt. Ist die Abweichung zum letzten übertragenen Wert größer als die unbedingte Schwelle, wird der neue Wert sofort übertragen.
Andernfalls werden im Abtastraster die Abweichungen vom zuletzt übertragenen Wert vorzeichenrichtig addiert. Erst wenn der Betrag dieser Summe die parametrierte additive Schwelle
überschreitet, wird der aktuelle Wert spontan übertragen.
Eine Übertragung des Messwertes aufgrund einer Generalabfrage beeinflusst das Schwellwertverfahren nicht.
280
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Parametrieranleitung
7.5.6.6
Telegrammweitergabe
Die Weitergabe der verarbeiteten Temperaturwerte erfolgt spontan oder auf Anforderung. Die
spontane Telegrammweitergabe wird durch die Änderungsüberwachung angeregt. Die Telegramme sind zeitgestempelt (Auflösung 10 ms). Das Format ist durch Parametrierung einstellbar.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
BL…blocked
nicht unterstützt
SB…substituted
nicht unterstützt
NT…not topical
vom Steuerkopfelement bei Ausfall des Peripherieelements
nachgebildet
IV…invalid
Abgleichwerte nicht plausibel (ausschließlich bei Anschluss in
2-Leitertechnik) oder
Referenzmessung nicht plausibel oder
Offsetmessung nicht plausibel oder
der ADC fehlerhaft (z.B. Offsetfehler) oder
der Erfassungssubmodul liefert keine Daten oder
die Temperatur befindet sich nicht im plausiblen Bereich
OV…overflow
nicht unterstützt
Übertragungsursache
Bemerkung
01…zyklisch
nicht unterstützt
02…Hintergrundabfrage
nicht unterstützt
03…spontan
05…abgerufen
20…abgefragt durch GA
Änderung der Temperatur in Abhängigkeit der Schwellen oder
Änderung der Datenpunkt Qualitätskennung
nicht unterstützt
nach Erhalt einer GA-Anforderung oder
automatisch (z.B. nach Hochlauf, Parameteränderung)
21…abgefragt durch Abfrage
Gruppe 1
:
36…abgefragt durch Abfrage
Gruppe 16
nicht unterstützt
T…Test
nicht unterstützt
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281
Parametrieranleitung
7.5.6.7
Informationsobjekte
Die Temperaturerfassung unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Messwerte wird in der Konfiguration des Protokolles vorgenommen.
Folgende Typkennungen gelten für die Temperaturwerte:
Beschreibung
7.5.6.8
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Messwert Gleitkomma mit Zeit
14
REAL
3 Byte
Messwert Gleitkomma mit Zeit
36
REAL
7 Byte
Messwert Gleitkomma ohne Zeit
13
REAL
-
Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Temperaturwerte zu den Analogeingängen erfolgt datenpunktweise.
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Pin
IN V0
:
IN V3
fix belegter analoger Eingang
am I/O Modul
Typ
Gleitkomma
nicht verwendet
Auswahl Gleitkomma;
"nicht verwendet" voreingestellt
je Eingang
Anschluss
2 Leiter
3 Leiter
4 Leiter
Anschlusstechnik für Widerstandsthermometer;
"4-Leiter" voreingestellt
je Eingang
Text
max. 10 Zeichen
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
je Eingang
beliebige IOA
je Eingang
der Werksabgleich kann unter
"Prozessanzeige" (Webserver)
oder vom Leitsystem gestartet
werden; kein Werksabgleich
über die Ferne möglich;
"nicht verwendet" voreingestellt
je Eingang
Steuerrichtung Werksabgleich
Typ *)
Einzelbefehl
nicht verwendet
Text *)
IOA1/IOA2/IOA3
*)
max. 10 Zeichen
*)
0…255/0…255/0…255
je Eingang
beliebige IOA
je Eingang
Parameter gilt nur wenn der Anschluss "2 Leiter" selektiert wurde
Hinweis
Bei Anschluss in 2-Leiter-Technik ist ein Abgleichvorgang erforderlich. Die Anleitung dazu befindet sich im
Anhang D, Abgleich von Widerstandsthermometern.
282
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.6.9
Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Temperaturwerte festgelegt werden:
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Abtastraster
0.5 s/1 s/2 s/5 s/
10 s/20 s/30 s/60 s
Verarbeitungsraster;
0.5 s voreingestellt
je Eingang
Schwelle unbedingt
0…103% 1)
2% voreingestellt
je Eingang
150% voreingestellt
je Eingang
50 Hz voreingestellt
je Eingang
Schwelle additiv
0…1000%
Brummunterdrückung
50 Hz
1)
60 Hz
16
Hz
Glättung
2…99% 1)
kann in 1%-Schritten eingestellt werden, 1% unzulässig;
0% voreingestellt (keine Glättung)
je Eingang
Messfühler
PT100 (-50…+350°C)
PT100 (-100…+700°C)
NI 100 (-60…+250°C)
Messfühlertyp;
P100 (-50..+350°C) voreingestellt
je Eingang
Einheit
Grad C
Grad Celsius/
Grad Fahrenheit
je Eingang
"selektiert" = Klasse 1
(voreingestellt) 2)
"nicht selektiert" = Klasse 2
je Eingang
Grad F
Klasse 1 Daten
selektiert
nicht selektiert
3)
1)
Prozentangaben beziehen sich auf den parametrierten Temperaturbereich
2)
Datenpunkte der Klasse 1 werden mit höherer Priorität als Datenpunkte der Klasse 2 an die
Zentrale übertragen
3)
Wählverkehr: Verbindungsaufbau und Übertragung der Datenpunkte unabhängig von einer
Änderung nur auf Anforderung von der Zentrale
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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283
Parametrieranleitung
7.5.6.10 Werte für die Linearisierungstabellen
Kennlinie für Pt 100 - Widerstandsthermometer
-50,00 °C
Definierter Meßbereich:
-70,00 °C
Nutzbarer Meßbereich:
Stützwert
Stützwert
[dezimal]
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
0
4.095
8.191
12.287
16.383
20.479
24.575
28.671
32.767
36.863
40.959
45.055
49.151
53.247
57.343
61.439
65.535
Stützwert
[hex]
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
A
B
C
D
E
F
0
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
0
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
U Subpr.
[V]
0
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
0,0000
0,3125
0,6250
0,9375
1,2500
1,5625
1,8750
2,1875
2,5000
2,8125
3,1250
3,4375
3,7500
4,0625
4,3750
4,6875
5,0000
350,00 °C
370,00 °C
bis
bis
R linear
[Ohm]
T linear
[°C]
72,3300
82,6000
92,8700
103,1400
113,4100
123,6800
133,9500
144,2200
154,4900
164,7600
175,0300
185,3000
195,5700
205,8400
216,1100
226,3800
236,6500
-70,0000
-42,5000
-15,0000
12,5000
40,0000
67,5000
95,0000
122,5000
150,0000
177,5000
205,0000
232,5000
260,0000
287,5000
315,0000
342,5000
370,0000
T ist
[°C]
Istwert
[dezimal]
-70,0000
-44,2250
-18,2000
8,0513
34,4872
61,1538
88,0263
115,1316
142,4474
170,0000
197,8056
225,8378
254,1389
282,6944
311,5143
340,6000
370,0000
0
3.839
7.715
11.625
15.563
19.534
23.537
27.574
31.643
35.746
39.888
44.063
48.278
52.531
56.824
61.156
65.535
Istwert
[hex]
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
A
B
C
D
E
F
0
E
E
D
C
C
B
B
B
B
B
C
C
D
D
E
F
0
F
2
6
C
4
F
B
9
A
D
1
9
3
F
E
F
T diff.
[°C]
0
F
3
9
B
E
1
6
B
2
0
F
6
3
8
4
F
0,00
-1,73
-3,20
-4,45
-5,51
-6,35
-6,97
-7,37
-7,55
-7,50
-7,19
-6,66
-5,86
-4,81
-3,49
-1,90
0,00
Linearisierungsdaten -50°C bis 350°C
Normkennlinie - Linearisierungskennlinie
400
350
300
250
200
T ist [°C]
150
100
50
0
-50
65535
61439
57343
16-Bit-Verarbeitungswerte dezimal
53247
49151
45055
40959
36863
32767
28671
24575
20479
16383
12287
8191
4095
0
-100
Linearisierungsdaten -50°C bis 350°C
284
65535
61439
16-Bit-Verarbeitungswerte dezimal
57343
53247
49151
45055
40959
36863
32767
28671
24575
20479
16383
8191
4095
0
0,00
-1,00
-2,00
-3,00
-4,00
T diff.
[°C]
-5,00
-6,00
-7,00
-8,00
12287
Abweichung T diff. [°C] = T ist [°C] - T linear [°C]
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
Kennlinie für Pt 100 - Widerstandsthermometer
-100,00 °C
Definierter Meßbereich:
-120,00 °C
Nutzbarer Meßbereich:
Stützwert
Stützwert
[dezimal]
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
0
4.095
8.191
12.287
16.383
20.479
24.575
28.671
32.767
36.863
40.959
45.055
49.151
53.247
57.343
61.439
65.535
Stützwert
[hex]
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
A
B
C
D
E
F
0
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
0
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
0
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
U Subpr.
[V]
0,0000
0,3125
0,6250
0,9375
1,2500
1,5625
1,8750
2,1875
2,5000
2,8125
3,1250
3,4375
3,7500
4,0625
4,3750
4,6875
5,0000
700,00 °C
720,00 °C
bis
bis
R linear
[Ohm]
T linear
[°C]
52,1100
70,8094
89,5088
108,2081
126,9075
145,6069
164,3063
183,0056
201,7050
220,4044
239,1038
257,8031
276,5025
295,2019
313,9013
332,6006
351,3000
-120,0000
-67,5000
-15,0000
37,5000
90,0000
142,5000
195,0000
247,5000
300,0000
352,5000
405,0000
457,5000
510,0000
562,5000
615,0000
667,5000
720,0000
T ist
[°C]
-120,0000
-73,8015
-26,7280
21,0721
69,5724
118,8024
168,7738
219,5557
271,1528
323,6411
377,0406
431,4209
486,8258
543,3088
600,9433
659,8144
720,0000
Istwert
[dezimal]
0
3.604
7.277
11.006
14.790
18.631
22.530
26.491
30.517
34.612
38.778
43.021
47.343
51.750
56.246
60.839
65.535
T diff.
[°C]
Istwert
[hex]
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
A
B
C
D
E
F
0
E
C
A
9
8
8
7
7
7
7
8
8
A
B
D
F
0
1
6
F
C
C
0
7
3
3
7
0
E
2
B
A
F
0
4
D
E
6
7
2
B
5
4
A
D
F
6
6
7
F
0,00
-6,30
-11,73
-16,43
-20,43
-23,70
-26,23
-27,94
-28,85
-28,86
-27,96
-26,08
-23,17
-19,19
-14,06
-7,69
0,00
Linearisierungsdaten -100°C bis 700°C
Normkennlinie - Linearisierungskennlinie
800
700
600
500
400
T ist [°C]
300
200
100
0
-100
-200
65535
61439
57343
16-Bit-Verarbeitungswerte dezimal
53247
49151
45055
40959
36863
32767
28671
24575
20479
16383
12287
8191
4095
0
T
line…
Linearisierungsdaten -100°C bis 700°C
Abweichung T diff. [°C] = T ist [°C] - T linear [°C]
0,00
-5,00
-10,00
-15,00
T diff. [°C]
-20,00
-25,00
-30,00
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
65535
61439
16-Bit-Verarbeitungswerte dezimal
57343
53247
49151
45055
40959
36863
32767
28671
24575
20479
16383
12287
8191
4095
0
-35,00
285
Parametrieranleitung
Kennlinie für Ni 100 - Widerstandsthermometer
-60,00 °C
Definierter Meßbereich:
-80,00 °C
Nutzbarer Meßbereich:
Stützwert
Stützwert
[dezimal]
Stützwert
[hex]
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
0
4.095
8.191
12.287
16.383
20.479
24.575
28.671
32.767
36.863
40.959
45.055
49.151
53.247
57.343
61.439
65.535
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
A
B
C
D
E
F
0
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
0
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
U Subpr.
[V]
0
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
F
0,0000
0,3125
0,6250
0,9375
1,2500
1,5625
1,8750
2,1875
2,5000
2,8125
3,1250
3,4375
3,7500
4,0625
4,3750
4,6875
5,0000
250,00 °C
270,00 °C
bis
bis
R linear
[Ohm]
T linear
[°C]
59,9000
75,5188
91,1375
106,7563
122,3750
137,9938
153,6125
169,2313
184,8500
200,4688
216,0875
231,7063
247,3250
262,9438
278,5625
294,1813
309,8000
-80,0000
-58,1250
-36,2500
-14,3750
7,5000
29,3750
51,2500
73,1250
95,0000
116,8750
138,7500
160,6250
182,5000
204,3750
226,2500
248,1250
270,0000
T ist
[°C]
-80,0000
-47,3624
-16,5250
12,1126
38,9583
64,1563
88,0179
110,6161
132,0625
152,3360
171,6094
189,8959
207,3611
223,9376
239,6625
254,8813
270,0000
Istwert
[dezimal]
Istwert
[hex]
0
6.111
11.885
17.247
22.274
26.992
31.460
35.692
39.707
43.503
47.112
50.536
53.806
56.910
59.855
62.704
65.535
0
1
2
4
5
6
7
8
9
A
B
C
D
D
E
F
F
0
7
E
3
7
9
A
B
B
9
8
5
2
E
9
4
F
0
D
6
5
0
7
E
6
1
E
0
6
2
4
C
F
F
T diff.
[°C]
0
F
D
F
2
0
4
C
B
F
8
8
E
E
F
0
F
0,00
10,76
19,73
26,49
31,46
34,78
36,77
37,49
37,06
35,46
32,86
29,27
24,86
19,56
13,41
6,76
0,00
Linearisierungsdaten -60°C bis 250°C
Normkennlinie - Linearisierungskennlinie
57343
61439
65535
57343
61439
65535
53247
49151
45055
40959
36863
32767
28671
24575
20479
16383
12287
8191
4095
0
300
250
200
150
T ist [°C]
100
50
0
-50
-100
16-Bit-Verarbeitungswerte dezimal
Linearisierungsdaten -60°C bis 250°C
Abweichung T diff. [°C] = T ist [°C] - T linear [°C]
40,00
35,00
30,00
25,00
T diff. 20,00
[°C]
15,00
10,00
5,00
53247
49151
45055
40959
36863
32767
28671
24575
20479
16383
12287
8191
4095
0
0,00
16-Bit-Verarbeitungswerte dezimal
286
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.6.11 Berechnung zwischen 2 Stützwerten
Stützwert (n+3)
y = linearisierter normierter Pt100-Wert
Stützwert (n+2)
Stützwert (n+1)
Stützwert (n)
n * 1000h
Stützwert (n+1) - Stützwert n
(n+1) * 1000h
(n+2) * 1000h
(n+3) * 1000h
x = normierter Pt100-Wert
Die Auswahl der für die Berechnung relevanten Stützwerte erfolgt mit den 4 höherwertigen
Bits des normierten Pt100-Wertes:
y
n
( x n 1000h) (n 1) n
1000h
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
287
Parametrieranleitung
7.5.7
Frequenzerfassung
Erfassung, Verarbeitung und Zeitstempelung von Frequenzen über digitale Eingänge. Die
Funktion ist nur in Verbindung mit einem I/O Modul zur Periodenmessung möglich.
Die Frequenzmessung umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Erfassung
Korrektur
Änderungsüberwachung
Telegrammweitergabe
7.5.7.1
Freigabe/Sperre
Die Frequenzerfassung kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O Moduls
freigegeben oder gesperrt werden.
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Gleitkomma" und einer eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Erfassung unterbunden. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
7.5.7.2
Erfassung
Das Erfassungsraster für die digitalen Eingänge ist 100 s (durch das I/O Modul vorgegeben).
Die Verarbeitung der digitalen Eingänge zu Frequenzwerten erfolgt im parametrierten Abtastraster. Die Parameter für die Verarbeitungsfunktionen können in den Einstellungen eingegeben werden.
7.5.7.3
Korrektur
Die Korrektur des Messwertes erfolgt auf dem I/O Modul. Die Messbereiche werden von der
Firmware des Steuerkopfelementes automatisch eingestellt (Autoscaling). Die Auswahl des
Messbereichs erfolgt hinsichtlich einer Optimierung der Messzeit.
Messbereich
288
fmin
fmax
1
1.19Hz
250 Hz
2
250 Hz
526.32Hz
3
500 Hz
1052.63Hz
4
1000 Hz
2105.26Hz
5
2000 Hz
4210.53Hz
6
4000 Hz
9421.05Hz
7
8421.05Hz
10000 Hz
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.7.4
Frequenzverlauf
Für die technologische Anpassung gilt Y0=X0, Y100=X100.
Y 100
Y0
Frequenz
X0
Status
IV
OV
N
7.5.7.5
Änderungsüberwachung
Um die Übertragungseinrichtung nicht unnötig zu belasten, wird der angepasste Wert nach
folgenden Regeln auf Änderung überwacht:
Der erste ermittelte Wert wird sofort übertragen.
Jede Änderung der Datenpunktqualitätskennung (Wert gestört) löst eine sofortige Übertragung aus. Das OV-Bit ist davon ausgenommen!
Keine Datenpunktqualitätskennung markiert: Änderungsüberwachung nach der Methode
des additiven Schwellwertverfahrens.
Additives Schwellwertverfahren
Durch Parametrierung wird eine große Schwelle, eine additive Schwelle und ein Verarbeitungsraster festgelegt. Ist die Abweichung zum letzten übertragenen Wert größer als die große Schwelle, wird der neue Wert sofort übertragen.
Andernfalls werden im parametrierten Verarbeitungsraster die Abweichungen vom zuletzt
übertragenen Wert vorzeichenrichtig aufaddiert. Erst wenn der Betrag dieser Summe die parametrierte additive Schwelle überschreitet, wird eine spontane Übertragung mit dem aktuellen, angepassten Wert angeregt.
Eine Übertragung des Messwertes aufgrund einer Generalabfrage beeinflusst das Schwellwertverfahren nicht.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
289
Parametrieranleitung
7.5.7.6
Telegrammweitergabe
Die Weitergabe der verarbeiteten Frequenzwerte erfolgt spontan oder auf Anforderung. Die
spontane Telegrammweitergabe wird durch die Änderungsüberwachung angeregt. Die Telegramme sind zeitgestempelt (Auflösung 10 ms). Das Format ist durch Parametrierung einstellbar.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
BL…blocked
nicht unterstützt
SB…substituted
nicht unterstützt
NT…not topical
vom Steuerkopfelement bei Ausfall des Peripherieelements
nachgebildet
IV…invalid
Messwert befindet sich im nicht plausiblen Bereich, Leitungsbruch
OV…overflow
Übertragungsursache
Bemerkung
01…zyklisch
nicht unterstützt
02…Hintergrundabfrage
nicht unterstützt
03…spontan
05…abgerufen
20…abgefragt durch GA
7.5.7.7
Rohwert außerhalb des parametrierten Messbereichs (X0,
X100) oder
Fertigwert außerhalb des Bereichs (Y0, Y100); der Fertigwert
wird auf Y0 bzw. Y100 begrenzt
Änderung des Messwertes in Abhängigkeit der Schwellen oder
Änderung der Datenpunkt Qualitätskennung
nicht unterstützt
nach Erhalt einer GA-Anforderung oder
automatisch (z.B. nach Hochlauf, Parameteränderung)
21…abgefragt durch Abfrage
Gruppe 1
:
36…abgefragt durch Abfrage
Gruppe 16
nicht unterstützt
T…Test
nicht unterstützt
Informationsobjekte
Die Frequenzerfassung unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Messwerte wird in der Konfiguration des Protokolles vorgenommen.
Folgende Typkennungen gelten für die Frequenzwerte:
Beschreibung
290
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Messwert Gleitkomma mit Zeit
14
REAL
3 Byte
Messwert Gleitkomma mit Zeit
36
REAL
7 Byte
Messwert Gleitkomma ohne Zeit
13
REAL
-
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.7.8
Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Frequenzwerte zu den Analogeingängen erfolgt datenpunktweise.
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Pin
IN IC0
:
IN IC3
fix belegter digitaler Eingang
am I/O Modul
DP
7.5.7.9
Wirksamkeit
automatisch berechnet anhand
Bestückung
Typ
Gleitkomma
nicht verwendet
"Gleitkomma" voreingestellt
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
beliebige IOA
je Eingang
Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Frequenzwerte festgelegt werden:
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Abtastraster
0.1 s/0.5 s/1 s/2 s/5 s/
10 s/20 s/30 s/60 s
Verarbeitungsraster;
0.1 s voreingestellt
je Eingang
Schwelle unbedingt
0…103% 1)
2% voreingestellt
je Eingang
1)
Schwelle additiv
0…1000%
150% voreingestellt
je Eingang
Nennbereich X_0%
1.2 Hz
fix voreingestellt
je Eingang
Nennbereich
X_100%
2…10000 Hz
Frequenzbereich
50 Hz voreingestellt
je Eingang
Klasse 1 Daten
selektiert
nicht selektiert
"selektiert" = Klasse 1 2)
(voreingestellt)
"nicht selektiert" = Klasse 2
je Eingang
3)
1)
Prozentangaben beziehen sich auf den parametrierten Frequenzbereich
2)
Datenpunkte der Klasse 1 werden mit höherer Priorität als Datenpunkte der Klasse 2 an die
Zentrale übertragen
3)
Wählverkehr: Verbindungsaufbau und Übertragung der Datenpunkte unabhängig von einer
Änderung nur auf Anforderung von der Zentrale
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
291
Parametrieranleitung
7.5.8
Drehzahlerfassung
Erfassung, Verarbeitung und Zeitstempelung von Drehzahlen über digitale Eingänge. Der
Anwendungsbereich ist hauptsächlich für Generatoren in Kraftwerken.
Die Funktion ist nur in Verbindung mit einem I/O Modul zur Periodenmessung möglich. Je
I/O Modul ist nur eine Drehzahlerfassung möglich, wahlweise mit 1 oder mit 2 Gebern, die gegeneinander auf Plausibilität verglichen werden.
Hinweis
In einem SICAM MIC sind maximal 2 Speedmonitoring-Funktionen möglich.
Die Drehzahlverarbeitung umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Erfassung
Drehrichtungserkennung
Stillstandsüberwachung
Schleichdrehzahlüberwachung (Creep)
Ausgabe von Meldungen im Störfall
Ausgabe von Schaltbefehlen
Drehzahlausgabe
Änderungsüberwachung
Telegrammweitergabe
Die Funktion Speedmonitoring kann entweder als Stand-alone-Variante oder mit einer Prozesskommunikation (seriell/LAN/WAN) ausgeführt werden.
7.5.8.1
Freigabe/Sperre
Die Drehzahlerfassung kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O Moduls
freigegeben oder gesperrt werden.
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Speedmonitoring"
und einer eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Erfassung unterbunden. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
292
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.8.2
Erfassung
Das Erfassungsraster für die digitalen Eingänge ist 100 s (durch das I/O Modul vorgegeben).
Als Quelle für die Drehzahl dient ein Impulsgeber, zum Beispiel ein Namurgeber mit einer
Zahnscheibe.
Die Verarbeitung der digitalen Eingänge zu Drehzahlwerten erfolgt im parametrierten Abtastraster. Die Parameter für die Verarbeitungsfunktionen können in den Einstellungen des
I/O Moduls eingegeben werden.
7.5.8.3
Drehrichtungserkennung
Für eine Drehrichtungserkennung sind zwei Geber notwendig. Die Geber müssen versetzt
montiert sein mit einer Phasenverschiebung von 30 bis 90 Grad. Bei einer Phasenverschiebung außerhalb dieses Bereichs wird die Drehrichtung nicht zuverlässig erkannt.
Für eine korrekte Drehrichtungserkennung ist eine Periode mit 4 Flanken in einer definierten
Ablauffolge erforderlich (siehe Grafik):
Status A: Drehrichtung vorwärts
Status B: Drehrichtung rückwärts
Status
A
IN IC0
IN IC1
1 2
3 4
1 2
3 4
t
Status
B
IN IC0
IN IC1
t
Damit werden mechanische Ungenauigkeiten und ein Zahnausfall herausgefiltert, damit es
nicht zu unerwünschten Auswirkungen (zum Beispiel eine Drehrichtungsumkehr) kommt.
7.5.8.4
Überwachung des Gradienten der Drehzahl
Mit den einstellbaren Werten für Anlaufzeitkonstante und Nenndrehzahl (Pulsfrequenz bei
Drehzahl 100%) wird ein maximal zulässiger Gradient errechnet. Ändert sich das Eingangssignal schneller als der Gradient es zulässt, wird die Drehzahl über den Gradienten errechnet.
Erst wenn das Eingangssignal unter dem errechneten Wert ist, ist es wieder gültig.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
293
Parametrieranleitung
7.5.8.5
Stillstandsüberwachung
Im Stillsetzvorgang wird ab 1.9Hz auf Impulszählung umgeschaltet und auf Stillstand überwacht. Ab 4.1 Hz wird auf Periodendauermessung umgeschaltet und die Drehzahl errechnet.
Bei Unterschreitung einer einstellbaren Impulszahl in einem einstellbaren Zeitraum wird eine
Meldung über einen digitalen Ausgang ausgegeben.
7.5.8.6
Schleichdrehzahlerkennung
Im Stillstand ist die Messung auf Impulszählung geschaltet um eine Schleichdrehzahlüberwachung ausführen zu können.
Die Schleichdrehzahlerkennung kann mit einem Signal "Leitapparat geschlossen" aktiviert
und deaktiviert werden. Ist das Signal = 0 wird die Schleichdrehzahlerkennung deaktiviert,
weil ein Starten der Maschine angenommen wird.
7.5.8.7
Drehzahlschwellwerte
Abhängig von der Drehzahl können Kriterien zur Definition von Ereignissen wie
eine Auslösung
Ein-/Ausschalten von Pumpen, Kühlungen oder sonstigen Aggregaten
über bis zu 14 digitale Ausgänge zugeordnet werden.
Die Kriterien für die Ansteuerung eines Ausgangs sind einstellbar mittels
Schwellwert
Auswahl der Überwachungsrichtung (Über- oder Unterschreitung)
Anzugsverzögerung
Hysterese
Drehrichtung (bei Verwendung von 2 Gebern)
Überwachung auf Überschreitung
Bei Überschreitung des Schwellwerts wird die Anzugsverzögerungszeit gestartet. Bleibt der
Schwellwert bis zum Ablauf dieser Zeit weiterhin überschritten wird der Ausgang gesetzt. Wird
die Drehzahl kleiner als der Schwellwert abzüglich der Hysterese wird der Ausgang rückgesetzt.
Überwachung auf Unterschreitung
Bei Unterschreitung des Schwellwerts wird die Anzugsverzögerungszeit gestartet. Bleibt der
Schwellwert bis zum Ablauf dieser Zeit weiterhin unterschritten wird der Ausgang gesetzt.
Wird die Drehzahl größer als der Schwellwert zuzüglich der Hysterese wird der Ausgang
rückgesetzt.
294
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.8.8
Änderungsüberwachung
Um die Übertragungseinrichtung nicht unnötig zu belasten, wird der angepasste Wert nach
folgenden Regeln auf Änderung überwacht:
Der erste ermittelte Wert wird sofort übertragen.
Jede Änderung der Datenpunktqualitätskennung (Wert gestört) löst eine sofortige Übertragung aus; eine Änderung des OV-Bit führt zu keinem Übertragungsanreiz!
Keine Datenpunktqualitätskennung markiert: Änderungsüberwachung nach der Methode
des additiven Schwellwertverfahrens.
Additives Schwellwertverfahren
Durch Parametrierung wird eine große Schwelle, eine additive Schwelle und ein Verarbeitungsraster festgelegt. Ist die Abweichung zum letzten übertragenen Wert größer als die große Schwelle, wird der neue Wert sofort übertragen.
Andernfalls werden im parametrierten Verarbeitungsraster die Abweichungen vom zuletzt
übertragenen Wert vorzeichenrichtig aufaddiert. Erst wenn der Betrag dieser Summe die parametrierte additive Schwelle überschreitet, wird eine spontane Übertragung mit dem aktuellen, angepassten Wert angeregt.
Eine Übertragung des Messwertes aufgrund einer Generalabfrage beeinflusst das Schwellwertverfahren nicht.
7.5.8.9
Störkontakt als Watchdog für die Drehzahlerfassung
Der Ausgang D01 auf dem Steuerkopfelement kann bei Ausfall des Moduls oder bei Ausfall
aller Drehzahlsignale angesteuert werden.
Der Relaiskontakt ist im Normalfall geschlossen und im Fehlerfall offen. Er beinhaltet folgende
Fehler:
Ausfall des Drehzahlerfassungsmoduls
Ausfall aller Drehzahlsignale
Ausfall des Steuerkopfmoduls
Firmwarekill
Ausfall der Versorgungsspannung
7.5.8.10 Drehzahlausgabe
Die Drehzahlausgabe erfolgt über einen analogen Ausgang. Der Messbereich für die Drehzahlausgabe wird durch Parametrierung festgelegt. Die Anzahl der Impulse bei Nenndrehzahl
ist f
f
n Nenn Z
60
……...Frequenz
nNenn…..…Nenndrehzahl
Z…………Anzahl der Zähne
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
295
Parametrieranleitung
Mit der selektierten Option "Drehzahl wird mit Vozeichen ausgegeben" wird der Analogwert
mit Vorzeichen zum analogen Ausgang gesendet, mit deaktivierter Option als Absolutwert.
Anzeigebereich
Ausgabebereich
Option
Y_0
Y_100
-100%…0…100%
-10 mA…10 mA
ja/nein
-100
100
-100%…0…100%
4…20 mA
ja
-400
100
-100%…0…100%
-20 mA…4 mA…20 mA
nein
-150
100
0…200%
4…20 mA
nein
-300
200
Schaltleistungen der Ausgangsrelais
Parameter
physikalische Größe
Wert
Relais auf CP-60x0
max. Schaltspannung
60 VDC + 30%
max. Schaltstrom
1A bei 60 VDC (60 W) ohm. Last
max. Schaltspannung
60 VDC + 30%
max. Schaltstrom
0.3 A bei 60 VDC (18 W) ohm. Last
max. Schaltspannung
220 VDC + 10%
max. Schaltstrom
0.18 A bei 220 VDC (40 W) ohm. Last
Transistor DO-6200
Relais DO-6212
Warnung
Überprüfen Sie ob ein Zwischenrelais benötigt wird!
7.5.8.11 Datenpunkte für die Software
Folgende Fehlermeldungen und Betriebszustände sind als Software-Datenpunkte verwendbar:
Störung (Summe aller Störungen im Drehzahlmodul)
Ausfall AO
Ausfall Kommunikation
Drehrichtung vorwärts
Drehrichtung rückwärts
Drehzahlsignal 1 fehlerhaft
Drehzahlsignal 2 fehlerhaft
Drehzahlschwellwert 0…13
Stillstand
Schleichdrehzahl
Drehzahl als Messwert
Diese Datenpunkte können über I/O Module ausgegeben werden. Sie stehen auch für die
Kommunikation zur Verfügung.
296
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.8.12 Telegrammweitergabe
Die Weitergabe der verarbeiteten Drehzahlwerte erfolgt spontan oder auf Anforderung. Die
spontane Telegrammweitergabe wird durch die Änderungsüberwachung angeregt. Die Telegramme sind zeitgestempelt (Auflösung 10 ms). Das Format ist durch Parametrierung einstellbar.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
BL…blocked
nicht unterstützt
SB…substituted
nicht unterstützt
NT…not topical
vom Steuerkopfelement bei Ausfall des Peripherieelements
nachgebildet
IV…invalid
Messwert befindet sich im nicht plausiblen Bereich
OV…overflow
Rohwert außerhalb des parametrierten Messbereichs (X0,
X100) oder
Fertigwert außerhalb des Bereichs (Y0, Y100); der Fertigwert
wird auf Y0 bzw. Y100 begrenzt
Übertragungsursache
Bemerkung
01…zyklisch
nicht unterstützt
02…Hintergrundabfrage
nicht unterstützt
03…spontan
05…abgerufen
20…abgefragt durch GA
Änderung des Messwertes in Abhängigkeit der Schwellen oder
Änderung der Datenpunkt Qualitätskennung
nicht unterstützt
nach Erhalt einer GA-Anforderung oder
automatisch (z.B. nach Hochlauf, Parameteränderung)
21…abgefragt durch Abfrage
Gruppe 1
:
36…abgefragt durch Abfrage
Gruppe 16
nicht unterstützt
T…Test
nicht unterstützt
7.5.8.13 Informationsobjekte
Die Drehzahlerfassung unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Messwerte wird in der Konfiguration des Protokolles vorgenommen.
Folgende Typkennungen gelten für Drehzahlwerte:
Beschreibung
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Messwert Gleitkomma mit Zeit
14
REAL
3 Byte
Messwert Gleitkomma mit Zeit
36
REAL
7 Byte
Messwert Gleitkomma ohne Zeit
13
REAL
-
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
297
Parametrieranleitung
7.5.8.14 Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Drehzahlwerte zu den Analogeingängen erfolgt datenpunktweise.
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Pin
IN IC0 *)
IN IC1 *)
fix belegter digitaler Eingang
am I/O Modul
DP
automatisch berechnet anhand
Bestückung
Typ
Speedmonitoring
Gleitkomma
nicht verwendet
Text
max. 10 Zeichen
IOA1,2,3
0…255/0…255/0…255
*)
Wirksamkeit
Auswahl Speedmonitoring
"Gleitkomma" voreingestellt
je Eingang oder
je Eingangspaar
je Eingang oder
je Eingangspaar
beliebige IOA
je Eingang oder
je Eingangspaar
nur IN IC0 ausgewählt: Messwert ohne Vorzeichen; IN IC1 (nur in Verbindung mit IN IC0): Messwert mit Vorzeichen
7.5.8.15 Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Drehzahlwerte festgelegt werden:
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Frequenz der Impulse bei
Drehzahl 100%
2…10000 Hz
Anlaufzeitkonstante Maschinensatz
0.1…99.9 s
dient zur Berechnung des max. zulässigen
Gradients für Eingangssignaländerung 1)
Drehzahl wird mit Vorzeichen
ausgegeben (vorwaerts =
positiv, rueckwaerts = negativ) 2)
selektiert
nicht selektiert
Analogwert wird mit Vorzeichen oder ohne
Vorzeichen (als Absolutwert) zum Analogausgang gesendet
Drehzahlausgabe auf AO
0…255/0…255/0…255
Drehzahlausgabe
Zuordnung der Einzelmeldungen am DI
Leitapparat geschlossen Meldung
0…255/0…255/0…255
Flatterunterdrückung bei Verwendung von
zwei Drehzahlgebern
Zuordnungen der Stoermeldungen am DO (Einzelmeldung)
Stoerung
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt (nicht verwendet)
Ausfall AO
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt (nicht verwendet)
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt (nicht verwendet)
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt (nicht verwendet)
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt (nicht verwendet)
Zulaessige Abweichung der
Drehzahl 2)
0.1…255%
die verwendeten Eingänge werden auf Leitungsbruch überwacht; bei Ungleichheit der
Drehzahlsignale wird der kleinere Wert auf
"gestört" gesetzt
Drehzahlsignal fehlerhaft 3)
Ausfall Kommunikation
Drehrichtung rueckwaerts
Drehrichtung vorwaerts
298
2)
2)
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt (nicht verwendet)
Drehzahlsignal 1 fehlerhaft
2)
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt (nicht verwendet)
Drehzahlsignal 2 fehlerhaft
2)
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt (nicht verwendet)
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Parametrieranleitung
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wert
Größer
kleiner
in Prozent von der Nenndrehzahl;
"groesser" voreingestellt
Drehrichtung 2)
Vorwärts
rückwärts
"rueckwaerts" voreingestellt
Anzugsverz
0…2000 ms
0 ms voreingestellt
IOA
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt (nicht verwendet)
Hysterese
0…255%
in Prozent von der Nenndrehzahl;
voreingestellt 5%
Pulse
0…65535
0 voreingestellt
Ueberwachungszeit
0…6000 s
1 s voreingestellt; 0 = keine Funktion
Ausgang (DO, Einzelmeldung) IOA1, 2, 3
0…255/0…255/0…255
bei Unterschreitung der eingestellten Impulszahl im eingestellten Zeitintervall wird
ein Meldebit gesetzt
Anzugs- und Abfallverzoegerung
0…6000 s
Verzögerung für Setzen und Rücksetzen
des Meldebits;
1 s voreingestellt; 0 = keine Verzögerung
Pulse
0…65535
0 voreingestellt
Ausgang (DO, Einzelmeldung) IOA1, 2, 3
0…255/0…255/0…255
nach der eingestellten Impulszahl wird ein
Meldebit gesetzt
voreingestellt 0/0/0 (keine Überwachung)
0.1 s/0.5 s/1 s/2 s/5 s/
10 s/20 s/30 s/60 s
Verarbeitungsraster;
0.1 s voreingestellt
Schwelle unbedingt
0…103%
2% voreingestellt
Schwelle additiv
0…1000%
150% voreingestellt
Nennbereich X_0%
1 Hz
fix voreingestellt
Klasse 1 Daten
selektiert
nicht selektiert
"selektiert" = Klasse 1 4) (voreingestellt)
"nicht selektiert" = Klasse 2 5)
Drehzahlschwellwert 0
:
Drehzahlschwellwert 13
Drehzahlschwellwerte
0.1…255%
Stillstandserkennung
Schleichdrehzahlüberwachung
Messwertparameter
Abtastraster
Einzelmeldungen fuer die Kommunikation
Alle Einzelmeldungen fuer
den DO zusaetzlich zur
Kommunikation
selektiert
nicht selektiert
mit dieser Freigabe werden alle Meldungen
auch zur Kommunikation gesendet;
"selektiert" voreingestellt
Stoerkontakt (D01 Ausgang auf CP-60x0)
Stoerkontakt wird bei Ausfall
des Moduls oder bei Ausfall
aller Drehzahlsignale gesetzt
1)
selektiert
nicht selektiert
D01 Ausgang muss dazu in den Systemeinstellungen auf "Störkontakt" gesetzt
sein;
"nicht selektiert" voreingestellt
ändert sich das Eingangssignal schneller als der Gradient, wird die Drehzahl über den Gradienten
errechnet, ist das Eingangssignal kleiner als der errechnete Wert, ist es wieder gültig
2)
gilt nur bei Einstellung von 2 Gebern (IN IC0, IN IC1)
3)
gilt nur bei Einstellung von 1 Geber (IN IC0)
4)
Datenpunkte der Klasse 1 werden mit höherer Priorität als Datenpunkte der Klasse 2 an die
Zentrale übertragen
5)
Wählverkehr: Verbindungsaufbau und Übertragung der Datenpunkte unabhängig von einer
Änderung nur auf Anforderung von der Zentrale
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299
Parametrieranleitung
7.5.9
Impulsbefehlsausgabe
Die Impulsbefehlsausgabe dient zu einer zeitlich begrenzten Aktivierung eines Stellgliedes
über einen binären Ausgang. Die Aktivierung des Stellgliedes ist dabei von den Ergebnissen
mehrerer Prüfungen abhängig.
Die Funktion ist nur in Verbindung mit einem I/O Modul zur Befehlsausgabe möglich.
Der Umfang der Prüfungen ist einstellbar und vom verwendeten I/O Modul abhängig:
Befehlsausgabe (OC)
Befehlsausgabe mit internen Prüfungen (IC1) - nur mit DO-622x/DO-6230
Befehlsausgabe mit Widerstandsprüfung (RC1) - nur mit DO-6221/DO-6230
Die möglichen Beschaltungsvarianten des Stellglieds sind
1-polig
1,5-polig
2-polig
Die Impulsbefehlsausgabe umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang
Befehlsausgabe einleiten
Formale Prüfung
Direkter Befehl
Anwahl- und Ausführungsbefehl
1-aus-n-Prüfung
Steuerort einstellen
Impulsdauer überwachen
Befehlsausgabezeit
Rückmeldungsüberwachung
Befehlsausgabe beenden
Vom Systemelement abhängige Funktionen:
Steuerkreis vorbereiten
Ruheprüfung
Selektive Aktivierungsprüfung
Widerstandsprüfung
Fremdspannungsprüfung
Stromflussmessung
Erdschlussprüfung
Stellglied aktivieren
Selektive Aktivierungsprüfung
Stromflussmessung
Ansteuerung von Stellgliedern mit Selbstunterbrechung
Stellglied deaktivieren
Ruheprüfung
Allgemeine Funktionen:
Fehlerbehandlung
periodische Steuerkreisprüfung
300
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.9.1
Ablauf der Befehlsausgabe
7.5.9.1.1
Befehlsausgabe (OC)
Ausgaberelais
optional
extern
Befehlsrelais
Stellglied
intern
Funktion
Aktionen und Prüfungen
Befehlsausgabe einleiten
Empfang des spontanen Informationsobjekts Befehl (ACT) und systeminterne Information "Befehlsausgabe belegt" setzen
extern
Fehlerbehandlung
Anwahl- und Ausführungsbefehl
Abbruch
1-aus-n Prüfung
Abbruch mit Zusatzinformation
Stellglied aktivieren
Senden des spontanen Informationsobjekts Befehl (ACTCON) und systeminterne Information "Befehl C00…Cnn läuft"
setzen
Befehlsrelais einschalten
Ausgaberelais einschalten
Impulsdauer überwachen
Ausgabezeit
Rückmeldungsüberwachung
Stellglied deaktivieren
Ausgaberelais ausschalten
Befehlsrelais ausschalten
Befehlsausgabe beenden
Senden des spontanen Informationsobjekts Befehl (ACTTERM) und systeminterne Informationen "Befehlsausgabe belegt" und "Befehl C00…Cnn läuft" rücksetzen
Wird bei diesem Ablauf ein fehlerhafter Zustand erkannt, erfolgt ein sofortiger Abbruch der
Ausgabe. Je nach Fehler werden unterschiedliche Maßnahmen eingeleitet (siehe Fehlerbehandlung).
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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301
Parametrieranleitung
7.5.9.1.2
Befehlsausgabe mit internen Prüfungen (IC1)
Hinweis
Diese Art der Befehlsausgabe ist nur bei Verwendung eines I/O Moduls DO-6220 oder DO-6221 in Kombination mit DO-6230 möglich.
Ausgaberelais
optional
extern
Befehlsrelais
Stellglied
intern
extern
Funktion
Aktionen und Prüfungen
Befehlsausgabe einleiten
Empfang des spontanen Informationsobjekts Befehl (ACT) und periodische Information "Befehlsausgabe belegt" setzen
Fehlerbehandlung
Anwahl- und Ausführungsbefehl
Abbruch
1-aus-n Prüfung
Abbruch mit Zusatzinformation
Steuerkreis vorbereiten
Ruheprüfung
selektive Aktivierungsprüfung
Abbruch mit Sperre
Stellglied aktivieren
senden des spontanen Informationsobjekts Befehl (ACTCON) und systeminterne Information "Befehl C00…Cnn läuft"
setzen
Befehlsrelais einschalten
systeminterne selektive Aktivierungsprüfung
Abbruch mit Sperre
Ausgaberelais einschalten
systeminterne selektive Aktivierungsprüfung
Abbruch mit Sperre
Ausgaberelais ausschalten
selektive Aktivierungsprüfung
Abbruch mit Sperre
Befehlsrelais ausschalten
Ruheprüfung
Abbruch mit Sperre
Befehlsausgabe beenden
Senden des spontanen Informationsobjekts Befehl (ACTTERM) und systeminterne Informationen "Befehlsausgabe belegt" und "Befehl C00…Cnn läuft" rücksetzen
Impulsdauer überwachen
Ausgabezeit
Rückmeldungsüberwachung
Stellglied deaktivieren
Wird bei diesem Ablauf ein fehlerhafter Zustand erkannt, erfolgt ein sofortiger Abbruch der
Ausgabe. Je nach Fehler werden unterschiedliche Maßnahmen eingeleitet (siehe Fehlerbehandlung).
302
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.9.1.3
Befehlsausgabe mit Widerstandsprüfung (RC1)
Hinweis
Diese Art der Befehlsausgabe ist nur bei Verwendung eines I/O Moduls DO-6221 in Kombination mit
DO-6230 möglich.
Ausgaberelais
Gruppenrelais
optional
Halbleiterschalter
Prüfspannun
g
extern
Messkreis
Stellglied
Befehlsrelais
intern
Funktion
Aktionen und Prüfungen
Befehlsausgabe einleiten
Empfang des spontanen Informationsobjekts Befehl (ACT) und systeminterne Information "Befehlsausgabe belegt" setzen
extern
Fehlerbehandlung
Anwahl- und Ausführungsbefehl
Abbruch mit Zusatzinformation
1-aus-n Prüfung
Abbruch mit Zusatzinformation
Steuerkreis vorbereiten
Halbleiterschalter ist geschlossen
Ruheprüfung
Abbruch mit Sperre
Befehlsrelais einschalten
selektive Aktivierungsprüfung
Abbruch mit Diagnose
Fremdspannungsprüfung
Prüfung des Ausgaberelais
Abbruch mit Sperre
Stromflussmessung
Prüfung des Gruppenrelais und Erdschlussprüfung bei 1.5-poliger und 2poliger Ausgabe
Abbruch mit Diagnose
Gruppenrelais einschalten
selektive Aktivierungsprüfung
Abbruch mit Diagnose
Fremdspannungsprüfung
Prüfung des Ausgaberelais
Abbruch mit Sperre
Widerstandsprüfung
1-aus-n-Prüfung des externen Befehlskreises und Erdschlussprüfung bei 1poliger Ausgabe
Abbruch mit Diagnose
Stellglied aktivieren
Senden des spontanen Informationsobjekts Befehl (ACTCON) und systeminterne Information "Befehl C00…Cnn läuft"
setzen
Ausgaberelais einschalten
periodische selektive Aktivierungsprüfung
Abbruch mit Diagnose
Stromflussmessung
periodische Prüfung des Halbleiterschalters, des Messkreises und der externen
Verdrahtung
Abbruch mit Diagnose
Impulsdauer überwachen
Ausgabezeit
Rückmeldungsüberwachung
Stellglied deaktivieren
Halbleiterschalter ausschalten
Ausgaberelais ausschalten
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
selektive Aktivierungsprüfung
303
Parametrieranleitung
Funktion
Aktionen und Prüfungen
Fehlerbehandlung
Stromflussmessung
Prüfung des Ausgaberelais
Abbruch mit Sperre
Befehlsrelais ausschalten
selektive Aktivierungsprüfung
Abbruch mit Diagnose
Widerstandsprüfung
Prüfung des Befehlsrelais
Abbruch mit Diagnose
Gruppenrelais ausschalten
Ruheprüfung
Abbruch mit Diagnose
Befehlsgabe beenden
Senden des spontanen Informationsobjekts Befehl (ACTTERM) und systeminterne Informationen "Befehlsausgabe belegt" und "Befehl C00…Cnn läuft" rücksetzen
Halbleiterschalter einschalten
Wird bei diesem Ablauf ein fehlerhafter Zustand erkannt, erfolgt ein sofortiger Abbruch der
Ausgabe. Je nach Fehler werden unterschiedliche Maßnahmen eingeleitet (siehe Fehlerbehandlung).
7.5.9.2
Freigabe/Sperre
Die Befehlsausgabe kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O Moduls freigegeben oder gesperrt werden.
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Einzelbefehl" oder
"Doppelbefehl" und einer eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Ansteuerung unterbunden und der Befehlsausgang abgesteuert. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
7.5.9.3
Befehlsausgabe einleiten
Das Einleiten der Befehlsgabe erfolgt über ein spontanes Informationsobjekt "Befehl". Die
Funktion Impulsbefehle unterstützt für die Befehlsgabe beide Verfahren zur Befehlsübertragung nach IEC 60870-5-101/104:
Direkter Befehl.
Anwahl-und Ausführungsbefehl.
Die Impulsbefehlsausgabe unterstützt Einzelbefehle und Doppelbefehle:
der Einzelbefehl steuert ein Befehlsrelais an und unterstützt ausschließlich den Einzelbefehlszustand "EIN".
der Doppelbefehl steuert zwei Befehlsrelais (AUS und EIN) an, aber nur eines zu einem
Zeitpunkt. Er unterstützt die Doppelbefehlszustände AUS und EIN.
304
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.9.3.1
Formale Prüfung
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Befehl" erfolgt eine formale Prüfung, bevor
der Befehl zur Ausführung gelangt.
Folgende Prüfungen werden durchgeführt:
Übertragungsursache ist
Aktivierung oder
Abbruch der Aktivierung
Typkennung im spontanen Informationsobjekt entspricht der parametrierten
Befehlskennung ist
keine Festlegung oder
kurze Befehlsausführungszeit oder
lange Befehlsausführungszeit
Befehlszustand bei einem Einzelbefehl ist
EIN (AUS ist nicht zulässig)
Befehlszustand bei einem Doppelbefehl ist
AUS oder
EIN
Ist die formale Prüfung nicht bestanden
wird der Befehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet
7.5.9.3.2
Direkter Befehl
Das Verfahren zur Befehlsübertragung nach IEC 60870-5-101/104 für "direkter Befehl" ("Ausführungsbefehl") wird angewendet wenn die maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung
"0" ist.
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Befehl" mit der Übertragungsursache "Aktivierung" und der Datenpunktkennung "execute" wird die Befehlsgabe eingeleitet.
Folgende Prüfung wird durchgeführt:
1-aus-n Prüfung
kein Befehl angewählt.
kein Befehl in Ausführung.
Steuerkreisprüfungen (vom Systemelement abhängig).
In Abhängigkeit dieser Prüfung erfolgt eine positive oder negative Bestätigung der Aktivierung.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
305
Parametrieranleitung
7.5.9.3.3
Anwahl- und Ausführungsbefehl
Das Verfahren zur Befehlsübertragung nach IEC 60870-5-101/104 für "Anwahl- und Ausführungsbefehl" wird angewendet wenn die maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausfuehrung
größer als "0" ist. Der entsprechende Parameter gibt an, innerhalb welcher Zeit der Ausführungsbefehl nach dem Anwahlbefehl empfangen werden muss.
Anwahlbefehl ("select")
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Befehl" mit der Übertragungsursache "Aktivierung" und der Datenpunktkennung "select" wird geprüft, ob der anzuwählende Befehl zulässig ist.
Folgende Prüfungen werden durchgeführt:
Maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung > 0.
1-aus-n Prüfung
kein Befehl angewählt.
kein Befehl in Ausführung.
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt
wird der Befehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet.
Sind diese Bedingungen erfüllt
wird eine positive Bestätigung der Aktivierung gesendet und
auf den Ausführungsbefehl gewartet.
Ablauf der Wartezeit
Läuft die maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausfuehrung ab
wird der angewählte Befehl abgebrochen.
Abbruch der Anwahl
Der Wartezustand kann durch ein spontanes Informationsobjekt "Befehl" mit der Übertragungsursache "Abbruch der Aktivierung" beendet werden, die Befehlskennung "S/E" ist irrelevant.
Folgende Prüfungen werden durchgeführt:
Der abzubrechende Befehl ist angewählt, das bedeutet, die Elemente des spontanen Informationsobjekts von Anwahl- und Ausführungsbefehl sind bis auf das Element "Übertragungsursache", "S/E" (irrelevant) und die Elemente für den Zeitstempel identisch.
Maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung > 0.
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt
wird eine negative Bestätigung das Abbruchs der Aktivierung gesendet und
der angewählte Befehl wird NICHT abgebrochen.
Sind diese Bedingungen erfüllt
wird der angewählte Befehl abgebrochen und
eine positive Bestätigung das Abbruchs der Aktivierung gesendet.
306
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
Ausführungsbefehl ("execute")
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Befehl" mit der Übertragungsursache "Aktivierung" und der Datenpunktkennung "execute" innerhalb der eingestellten maximalen Zeit
zwischen Anwahl und Ausführung wird nach einem Anwahlbefehl geprüft, ob der Ausführungsbefehl zulässig ist:
Der auszuführende Befehl ist angewählt, das bedeutet, die Elemente des spontanen Informationsobjekts von Anwahl- und Ausführungsbefehl sind identisch, außer das Element
"S/E" und die Elemente für den Zeitstempel.
Maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung > 0.
1-aus-n Prüfung
kein Befehl in Ausführung.
Steuerkreisprüfungen (vom Systemelement abhängig).
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt
wird der Befehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet.
Sind diese Bedingungen erfüllt
erfolgt eine positive Bestätigung der Aktivierung und
die Befehlsausgabe eingeleitet.
7.5.9.3.4
1-aus-n-Prüfung
SICAM MIC erlaubt die Ausgabe von nur einem Befehl zur gleichen Zeit. Mit Empfang des
spontanen Informationsobjekts "Befehl" wird die Befehlsausgabe belegt solange die Befehlsausgabe aktiv ist.
Die 1-aus-n-Überwachung ist nicht abschaltbar und wirkt immer über das gesamte System
(gilt für alle Befehlsausgänge).
Der Empfang eines spontanen Informationsobjekts "Befehl" während einer belegten Befehlsausgabe bewirkt, dass
der Befehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet wird.
7.5.9.3.5
Steuerort einstellen
Die Übertragungsursache wird von der Herkunftsadresse des zugehörigen spontanen Informationsobjekt "Befehl" abgeleitet.
Bei Erreichen der Sollstellung oder nach Ablauf der Differenzstellungsunterdrückungszeit
während einer gültigen Befehlsausgabe wird im spontanen Informationsobjekt "Doppelmeldung" die Übertragungsursache abhängig von der Herkunftsadresse des aktuell laufenden
Befehls eingetragen.
In allen anderen Fällen (z.B. keine gültige Befehlsgabe) werden Änderungen des Zustands
mit einer Übertragungsursache "spontan" weitergegeben.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
307
Parametrieranleitung
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Ableitung der Übertragungsursache von der Herkunftsadresse:
Herkunftsadresse
Übertragungsursache
0
spontan
1…127
Rückmeldung, verursacht durch einen Fernbefehl
128…255
Rückmeldung, verursacht durch einen lokalen Befehl
7.5.9.4
Impulsdauer überwachen
7.5.9.4.1
Befehlsausgabezeit
Die Befehlsausgabezeit definiert wie lange das Stellglied betätigt wird. Es wird unterschieden
zwischen
vom Prozess unabhängiger Befehlsausgabezeit und
vom Prozess abhängiger Befehlsausgabezeit (Rückmeldungsüberwachung).
Bei der vom Prozess unabhängigen Befehlsausgabezeit wird die Ausgabezeit im spontanen
Informationsobjekt "Befehl" festgelegt:
Kurze oder lange Befehlsausgabezeit:
Die Ausgabezeit ist je Systemelement zu parametrieren (gilt für alle I/O Module die Impulsbefehle ausgeben können).
Keine Festlegung:
Je Datenpunkt ist die Ausgabezeit einstellbar (Befehlsausgabezeit ohne Kennung).
Ist die Ausgabezeit = 0,
wird der Befehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet.
Damit die Ausgabezeit im spontanen Informationsobjekt "Befehl" wirksam ist, muss die
Rückmeldungsüberwachung "Befehlsbeendigung (TERM)" ausgeschaltet sein.
Bei der vom Prozess abhängigen Befehlsausgabezeit wird die Dauer der Befehlsausgabe im
Normalfall durch die Rückmeldung bestimmt.
7.5.9.4.2
Rückmeldungsüberwachung
Die Rückmeldungsüberwachung dient zur
Begrenzung der Befehlsausgabe auf die vom Prozess erforderliche Ausgabezeit und
Signalisierung einer erfolglosen Befehlsgabe.
Die Rückmeldungsüberwachung ist je Befehl einstellbar, ebenso die Quelle der Befehlsrückmeldung (verfahrenstechnische Adresse des Datenpunkts).
Für eine ordnungsgemäße Funktion der Rückmeldungsüberwachung ist eine positive Flanke
der Rückmeldung erforderlich. Bei Doppelbefehlen wird die zugehörige Rückmeldung (EIN
oder AUS) bewertet.
308
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
Hinweis
Um Fehlverhalten für die Signalisierung einer erfolglosen Befehlsgabe auszuschließen, sollte die Rückmeldungsüberwachungszeit länger der Befehlsausgabezeit sein.
Stellglied mit Selbsthaltung
Stellglied betätigen
Befehlsausgabezeit
Rückmeldung
spontanes
Informationsobjekt
Rückmeldungsüberwachungszeit
7.5.9.4.3
Befehl ACT
Befehl ACTCON
positiv
Befehl ACTTERM
positiv
positiv
positiv
Sonderfälle
Stellglied erreicht nicht die gewünschte Endlage
Erreicht das Stellglied nicht oder erst nach Ablauf der Rückmeldeüberwachungszeit die Endlage,
wird das Stellglied für die Dauer der Befehlsausgabezeit betätigt und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet.
Stellglied betätigen
Befehlsausgabezeit
Rückmeldung
spontanes
Informationsobjekt
Rückmeldungsüberwachungszeit
Befehl ACT
Befehl ACTCON
Befehl ACTTERM
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
positiv
negativ
309
Parametrieranleitung
7.5.9.5
Steuerkreis vorbereiten (vom Systemelement abhängig)
7.5.9.5.1
Ruheprüfung
Die Ruheprüfung wird periodisch durchgeführt, auch wenn kein Befehl auszugeben ist.
Die Ruheprüfung erkennt durch Rücklesen der Relaiswicklungsansteuerung ob sich alle Relais (Befehlsrelais, Gruppenrelais, Ausgaberelais) in ihrem Ruhezustand (ausgeschaltet) befinden.
Erkennt die Ruheprüfung einen Fehler, werden nochmals alle Relais ausgeschaltet und eine
neuerliche Ruheprüfung durchgeführt. Ist weiterhin kein Ruhezustand vorhanden, erfolgt als
Fehlerbehandlung ein Abbruch mit Sperre.
7.5.9.5.2
Selektive Aktivierungsprüfung
Die selektive Aktivierungsprüfung erkennt durch das Rücklesen der Relaiswicklungsansteuerung ob ausschließlich das (die) gewünschte(n) Relais aktiviert wurde(n).
Mit der selektiven Aktivierungsprüfung erfolgt eine weitere 1-aus-n-Prüfung um ein ungewolltes Einschalten mehrerer Stellglieder durch einen Defekt der Baugruppe zu verhindern.
Erkennt die selektive Aktivierungsprüfung einen Fehler, wird nochmals versucht das gewünschte Relais zu aktivieren. Ist das Relais weiterhin nicht in der richtigen Lage, erfolgt als
Fehlerbehandlung ein Abbruch mit Sperre.
7.5.9.5.3
Widerstandsprüfung
Die Widerstandsprüfung ist je Befehl einschaltbar. Dabei besteht die Möglichkeit, die Widerstandsprüfung bei jeder Befehlsgabe oder nur bei der periodischen Steuerkreisprüfung durchzuführen.
Mit der Widerstandsprüfung erfolgt eine weitere 1-aus-n-Prüfung um ein ungewolltes Einschalten mehrerer Stellglieder durch einen externen Verdrahtungsfehler (beispielsweise
Schluss zwischen zwei oder mehreren Stellgliedern) zu verhindern.
Die Widerstandsprüfung ermittelt den Widerstand des zu aktivierenden Stellglieds. Die Messung erfolgt mit einer Referenzspannung von 2.5 V oder 10 V in Abhängigkeit des parametrierten Widerstandswerts. Der gemessene Widerstand darf eine Abweichung von +40% bis
27.6% vom parametrierten Widerstandswert haben.
Hinweis
Eine sichere Erkennung von externen Verdrahtungsfehlern ist nur gegeben, wenn der Widerstand aller
Stellglieder die von einem Systemelement aktiviert werden, annähernd gleich ist.
Die Widerstandsprüfung wird auch dazu herangezogen, um geschlossen gebliebene Relais
auf der Baugruppe nach dem Ausschalten zu erkennen. Dabei muss ein Widerstand von
gemessen werden.
310
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.9.5.4
Stromflussmessung
Die Stromflussmessung ist je Befehl einschaltbar. Sie prüft den externen Befehlsausgabekreis
beispielsweise auf Kurzschluss oder Unterbrechungen.
7.5.9.5.5
Ansteuerung von Stellgliedern mit Selbstunterbrechung
Bei Anschluss von Stellgliedern bei denen der Befehlsausgabekreis unterbrochen werden
kann ist eine korrekte Stromflussprüfung nicht mehr möglich. Damit bei dieser Beschaltungsvariante kein Fehler erkannt wird kann die periodische Stromflussprüfung mit einem entsprechenden Parameter ausgeschaltet werden. Die erstmalige Stromflussprüfung nach Aktivierung des Stellglieds bleibt davon unberührt.
7.5.9.5.6
Erdschlussprüfung
In Abhängigkeit der Beschaltungsvariante werden 2 Methoden zur Erdschlusserkennung
angewendet:
bei 1.5- oder 2-poliger Beschaltung durch eine Strommessung
bei 1-poliger Beschaltung durch die Widerstandsprüfung
Für die weiteren Betrachtungen werden drei Erdungsarten der Batterie (Punkte A, B und C in
den nachfolgenden Zeichnungen und Erklärungen) unterschieden:
A…Plus Pol der Batterie geerdet
B…Batterie symmetrisch geerdet
C…Minus Pol der Batterie geerdet
Legende für nachfolgende Zeichnungen:
UBAT
RSYM
RM
RL
RE
=
=
=
=
<
24…220 VDC
56 k
900
30…44 k
145 k
Erdschlusserkennung bei 1.5- oder 2- poliger Beschaltung
Bei diesen Beschaltungsvarianten ist die Erdschlussprüfung je Befehl unabhängig von der
Widerstandsprüfung oder Stromflussmessung einschaltbar. Dabei besteht die Möglichkeit, die
Erdschlussprüfung bei jeder Befehlsgabe oder nur bei der periodischen Steuerkreisprüfung
durchzuführen.
Warnung
Bei 2-poliger Beschaltung muss für die ordnungsgemäße Funktion der Erdschlusserkennung auch das
Gruppenrelais verwendet werden.
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311
Parametrieranleitung
Ausgaberelais
Gruppenrelais
A
Befehlsrelais
Stellglied
I
RE
Prüfspannung
UBAT
B
Messkreis &
Halbleiterschalter
RL
RE
II
C
RM
RSYM
extern
intern
extern
Ein Erdschluss wird in jeder Kombination von Erdungsart (A, B, C) und Ort des Erdschlusses
(I, II) erkannt.
Erdschlusserkennung bei 1-poliger Beschaltung
Die Erdschlussprüfung wird bei dieser Beschaltungsvariante immer im Zuge der Widerstandsprüfung durchgeführt.
Es kann dabei jedoch nicht zwischen Verdrahtungsfehler, falschem Widerstand des Stellglieds oder einem Erdschluss unterschieden werden.
Warnung
Ob ein Erdschluss erkannt werden kann ist von der Erdungsart der Batterie ist abhängig.
Ausgaberelais
Gruppenrelais
A
Befehlsrelais
Stellglied
I
RE
Prüfspannung
UBAT
B
Messkreis &
Halbleiterschalter
RL
RE
II
C
RM
RSYM
extern
extern
Erdungsart
Erdschluss
Erkennung
Bemerkung
A
I
NEIN
Im Normalfall irrelevant, da der Erdschluss eine Parallelverbindung bildet
II
JA
Durch den Erdschluss wird das Stellglied kurzgeschlossen
I
NEIN
Wird üblicherweise durch eine externe Überwachungseinrichtung erkannt
II
JA
Der gemessene Widerstand liegt außerhalb der erlaubten Toleranz
I
NEIN
Kurzschluss der Batterie
II
NEIN
Stellglied wird ohne Schalthandlung betätigt
B
C
312
intern
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Parametrieranleitung
7.5.9.6
Fehlerbehandlung
Die Fehlerbehandlung der Befehlsausgabe unterscheidet zwischen:
Bedeutung
Abbruch
Fehler in der Bedienung oder Parametrierung
Abbruch mit Diagnose
Fehler in der externen Verdrahtung
Abbruch mit Sperre
Fehler in der Baugruppe
Hinweis
Im Fehlerfall versucht die Befehlsausgabe alle Relais abzusteuern, um den Befehlsausgabekreis zu unterbrechen. Ob der Befehlsausgabekreis tatsächlich unterbrochen wird ist vom Fehler abhängig.
7.5.9.6.1
Abbruch
Die Befehlsausgabe wird abgebrochen und ein spontanes Informationsobjekt mit negativer
"Bestätigung der Aktivierung" oder negativer "Beendigung der Aktivierung" wird gesendet.
Anschließend ist das Systemelement wieder für einen Befehl bereit.
7.5.9.6.2
Abbruch mit Diagnose
Die Befehlsausgabe wird abgebrochen, eine Diagnoseinformation wird gesetzt und ein spontanes Informationsobjekt mit negativer "Bestätigung der Aktivierung" oder negativer "Beendigung der Aktivierung" wird gesendet.
Anschließend ist das Systemelement wieder für einen Befehl bereit.
7.5.9.6.3
Abbruch mit Sperre
Wenn der Fehler auf einen Defekt der Baugruppe zurückzuführen ist wird die Befehlsausgabe
gesperrt. Gegebenenfalls kann kein spontanes Informationsobjekt "Bestätigung der Aktivierung" oder "Beendigung der Aktivierung" auf einen Befehl gesendet werden.
Dieser Zustand kann entweder durch einen Hochlauf ("Power-Up") oder ein Rücksetzen ("Reset") des Systemelements behoben werden. Das Hochlaufverhalten ist einstellbar.
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313
Parametrieranleitung
7.5.9.7
Periodische Steuerkreisprüfung
Die periodische Steuerkreisprüfung erkennt, ob die Befehlskreise funktionsbereit sind, ohne
das Stellglied zu betätigen. Die Prüfung erfolgt in einem parametrierbaren Raster.
Ablauf:
Ruheprüfung durch Rücklesen des Status der Relaiswicklungsansteuerung.
Prüfung auf hängen gebliebene Relaiskontakte (Befehls-, Gruppen- und Ausgaberelais).
Prüfung aller Steuerkreise durch sequenzielles Einschalten der Relais. Dabei wird eine selektive Aktivierungsprüfung und eine Durchgangsprüfung oder Widerstandsprüfung durchgeführt.
7.5.9.8
Ausgabe
Die Befehlsausgabe erfolgt abhängig vom Befehlstyp (Einzel- oder Doppelbefehl, wahlweise
1-polig, 1.5-polig oder 2-polig) über bis zu 4 digitale Ausgänge. Am Steuerkopfmodul können
nur 1-polige Befehle ausgegeben werden.
Die Ausgabe erfolgt für I/O Module im parametrierten Erfassungsraster für TM Module
(Systemeinstellung), für Steuerkopf I/Os sofort. Die Parameter für die Verarbeitungsfunktionen
können in den Einstellungen des I/O Moduls eingegeben werden.
7.5.9.8.1
Beschaltungsvarianten
1-polige Beschaltung
Peripherieelement
Befehlsrelais 0
Befehlsrelais 1
Befehlsrelais n
Stellglied
Vorteil:
Einfachste Verdrahtung der Stellglieder
(z.B. extern gemeinsame Sammelschiene
mit direkter Verbindung zur Batterie).
Nachteil:
Einfachfehler in der Verdrahtung kann
zum ungewollten Betätigen des Stellglieds
führen. Einfachfehler im Bereich der
Sammelschiene (z.B. Kurzschluss) führt
zum Blockieren aller Stellglieder
Ausgaberelais
314
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Parametrieranleitung
1.5-polige Beschaltung
Peripherieelement
Befehlsrelais 0
Stellglied
Befehlsrelais 1
Vorteil:
Einfachfehler in der Verdrahtung können
nicht zum ungewollten Betätigen des
Stellglieds führen. Verdrahtung der Stellglieder über eine externe gemeinsame
Sammelschiene möglich.
Nachteil:
höherer Verdrahtungsaufwand der Stellglieder als bei 1-poliger Beschaltung. Einfachfehler im Bereich der Sammelschiene
(z.B. Kurzschluss) führt zum Blockieren
aller Stellglieder
Befehlsrelais n
Ausgaberelais
2-polige Beschaltung
Peripherieelement
Befehlsrelais 0
Befehlsrelais 1
Stellglied
Vorteil:
Das Auftreten eines Fehlers an einem
Stellglied ist rückwirkungsfrei auf die anderen Stellglieder
Nachteil:
Hoher Verdrahtungsaufwand der Stellglieder
Befehlsrelais n
Ausgaberelais
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315
Parametrieranleitung
7.5.9.9
Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang
Die Ansteuerung der Befehlsausgabe erfolgt über ein Spontantelegramm. Die Befehlsausgabe entspricht den im Telegramm eingetragenen Zustand.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104 und die Auswirkungen auf die Ausgabe.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
S/E…select/execute
Anwahlbefehl/Ausführungsbefehl
QU…Befehlskennung
0…Befehlsausgabezeit entsprechend dem Parameter je Befehl
1…Befehlsausgabezeit entsprechend dem globalen Parameter
je I/O Modul für kurze Befehlsausgabezeit
2…Befehlsausgabezeit entsprechend dem globalen Parameter
je I/O Modul für lange Befehlsausgabezeit
3…Dauerbefehl (nicht unterstützt)
Übertragungsursache
06…Aktivierung
Bemerkung
Befehlsausgabe vorbereitet ("select") führt zu einer Vorbereitung der Befehlsausgabe
Befehlsausgabe ausgeführt ("execute") führt zu einer Befehlsausgabe
08…Abbruch der Aktivierung
eine vorbereitete Befehlsausgabe ("select") wird aufgehoben
P/N…positive/negative Bestätigung
nicht ausgewertet
T…Test
nicht unterstützt
Der Einzelbefehl/Doppelbefehl wird durch ein Telegramm im selben Format bestätigt.
316
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Parametrieranleitung
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
S/E…select/execute
entsprechend dem empfangenen Befehlstelegramm
QU…Befehlskennung
entsprechend dem empfangenen Befehlstelegramm
Übertragungsursache
Bemerkung
07…Bestätigung der Aktivierung
positive Bestätigung bei Anwahlbefehl ("select")
keine Befehlsausgabe läuft (1-aus-n) und
Befehlsausgabe ausgeführt ("execute"), wenn alle Bedingungen für den Ausführungsbefehl oder direkten Befehl erfüllt sind
positive Bestätigung bei Ausführungsbefehl ("execute")
keine Befehlsausgabe läuft (1-aus-n) und
"select/execute" nicht parametriert oder
dieser Befehl wurde durch ein "select" vorbereitet und
alle parametrierten Prüfungen bestanden (vor Ausgaberelais
schließen)
sonst erfolgt eine negative Bestätigung
09…Bestätigung des Abbruchs
der Aktivierung
positive Bestätigung bei
Befehlsausgabe vorbereitet ("select")
sonst erfolgt eine negative Bestätigung
10…Beendigung der Aktivierung
nur wenn die Befehlsausgabe durch eine positive "Bestätigung
der Aktivierung" beantwortet wurde
positive Bestätigung bei
Befehlsausgabe ordnungsgemäß beendet und
Rückmeldung in richtigem Zustand
sonst erfolgt eine negative Bestätigung
P/N…positive/negative Bestätigung
siehe Übertragungsursache 07, 09 und 10
T…Test
nicht unterstützt
7.5.9.10 Informationsobjekte
Die Impulsbefehlsausgabe unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Befehle kann nicht parametriert werden. Es ist von der Gegenstelle abhängig.
Folgende Typkennungen gelten für den Einzelbefehl:
Beschreibung
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Einzelbefehl mit Zeit
58
BOOL
7 Byte
Einzelbefehl ohne Zeit
45
BOOL
-
Folgende Typkennungen gelten für den Doppelbefehl:
Beschreibung
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Doppelbefehl mit Zeit
59
BOOL
7 Byte
Doppelbefehl ohne Zeit
46
BOOL
-
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317
Parametrieranleitung
7.5.9.11 Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Befehle zu den Binärausgängen erfolgt datenpunktweise.
Ausgang
Wahlmöglichkeit
Bedeutung
Pin
OUT D00 1)
OUT D01 1) 2)
fix belegter digitaler Ausgang
am Steuerkopfelement oder
I/O Modul
OUT D02 1)
:
OUT D07 1)
fix belegter digitaler Ausgang
am I/O Modul
OUT D10 1) 3)
:
OUT D17 1) 3)
fix belegter digitaler Ausgang
am I/O Modul
CA00 4)
:
CA07 4)
fix belegter digitaler Ausgang
am I/O Modul
CB00 4)
:
CB07 4)
fix belegter digitaler Ausgang
am I/O Modul
DP
automatisch berechnet anhand
Bestückung
Typ
Einzelbefehl
Doppelbefehl
Einzelmeldung 1)
nicht verwendet
Auswahl Einzelbefehl
Auswahl Doppelbefehl;
"Einzelbefehl" voreingestellt
abhängig von der
Art
Art
1-polig
Beschaltung (einzeln)
Beschaltung (doppelt)
1 dig. Ausgang
2 dig. Ausgänge
1.5-polig 5)
Beschaltung (einzeln)
Beschaltung (doppelt)
2 dig. Ausgänge6)
3 dig. Ausgänge6)
2-polig 5)
Beschaltung (einzeln)
Beschaltung (doppelt)
2 dig. Ausgänge
4 dig. Ausgänge
0…255/0…255/0…255
beliebige IOA
je Befehl
IOA1/IOA2/IOA3
318
Wirksamkeit
1)
nicht für DO-6220, DO-6221, DO-6230
2)
der Ausgang D01 vom Steuerkopfelement kann alternativ zum "normalen" Befehlsausgang auch
als Watchdog oder als Störkontakt verwendet werden, in diesem Fall ist am Steuerkopfelement
keine Doppelbefehlsausgabe möglich!
3)
nur für DO-6200
4)
nur für DO-6220, DO-6221, DO-6230
5)
nicht für DO-6200
6)
1 Ausgang zur Ansteuerung des Gruppenrelais
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Parametrieranleitung
7.5.9.12 Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Einzel- oder Doppelbefehle eingestellt
werden:
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Kurze Befehlsausgabezeit
0.01…655.35 s
500 ms voreingestellt
je I/O Modul /
je Steuerkopf
Lange Befehlsausgabezeit
0.01…655.35 s
6 s voreingestellt
je I/O Modul /
je Steuerkopf
Max. Zeit zwischen
Anwahl und Ausführung
0.1…6553.5 s
0 voreingestellt (direkt/nur Ausführung)
je I/O Modul /
je Steuerkopf
Befehlsbeendigung
(TERM)
0.1…6553.5 s
15 s voreingestellt (CON>TERM)
je I/O Modul /
je Steuerkopf
Befehlsausgabezeit ohne Kennung
0…655.35 s
1 s voreingestellt
je Befehl
IOA1,2,3 der Befehlsrückmeldung
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt (nicht verwendet)
je Befehl
Polaritaet
+/-
gesicherte Befehlsausgabe
je I/O Modul
Steuerkreispruefung
0…255
gesicherte Befehlsausgabe
je I/O Modul
Widerstandswert 1
30…44000
gesicherte Befehlsausgabe mit
Messung
je I/O Modul
Widerstandswert 2
30…44000
gesicherte Befehlsausgabe mit
Messung
je I/O Modul
Widerstandswert 3
30…44000
gesicherte Befehlsausgabe mit
Messung
je I/O Modul
Ausgabekreis unterbrochen
ja/nein
gesicherte Befehlsausgabe
je Befehl
Strompruefung
ja/nein
gesicherte Befehlsausgabe mit
Messung
je Befehl
Widerstandspruefung
ja/nein/nur bei Steuerkreispruefung
gesicherte Befehlsausgabe mit
Messung
je Befehl
Ausgaberelais
0/1
gesicherte Befehlsausgabe
je Befehl
Erdschlusspruefung
ja/nein/nur bei Steuerkreispruefung
gesicherte Befehlsausgabe mit
Messung
je Befehl (1.5oder 2-polig)
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
319
Parametrieranleitung
7.5.10
Meldungsausgabe
Ausgabe von binären Zuständen, welche entweder durch periodische Informationen der übergeordneten Steuer- und Regelfunktion oder durch spontane Informationsobjekte eingestellt
werden können.
Die Funktion ist nur in Verbindung mit einem I/O Modul zur Meldungsausgabe möglich.
Die Meldungsausgabe umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang
Ausgabe
7.5.10.1 Freigabe/Sperre
Die Meldungsausgabe kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O Moduls
freigegeben oder gesperrt werden.
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Einzelmeldung" und
einer eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Ansteuerung unterbunden und der Meldungsausgang abgesteuert. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
7.5.10.2 Ausgabe
Die Meldungsausgabe erfolgt jeweils über einen digitalen Ausgang.
Die Ausgabe erfolgt für I/O Module im parametrierten "Erfassungsraster für TM Module"
(Systemeinstellung), für Steuerkopf I/Os sofort. Das Verhalten des Ausgangs kann in den Einstellungen des I/O Moduls eingegeben werden.
320
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.10.2.1 Verhalten des Ausgangs bei Ausfall
Bei Ausfall der Kommunikation, oder bei Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang in
Abhängigkeit von der Datenpunkt-Qualitätskennung, kann der Ausgangszustand beibehalten
oder abgesteuert werden.
Das Verhalten des Meldeausgangs "bei Kommunikationsausfall" ist auswählbar.
Hinweis
Soll der Ausgangszustand bei Kommunikationsausfall abgesteuert werden, dann erfolgt die Absteuerung
nach einer Verzögerung von 5 Minuten.
Die nachfolgende Grafik zeigt das Verhalten in Abhängigkeit des einstellbaren Parameters:
Ausfallverhalten: Absteuern
power up
spannungslos
ready
Hochlauf
Ausfall
Normalbetrieb
reset
Firmware
stillgesetzt
ready
Hochlauf
Normalbetrieb
Ausfallverhalten: Beibehalten
power up
spannungslos
ready
Hochlauf
Ausfall
Normalbetrieb
reset
Firmware
stillgesetzt
ready
Hochlauf
Normalbetrieb
beibehaltener Wert
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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321
Parametrieranleitung
7.5.10.3 Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang
Der digitale Ausgang wird über ein Spontantelegramm angesteuert. Die Ansteuerung des
Meldungsausgangs erfolgt über den im Telegramm eingetragenen Zustand.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104 und die Auswirkungen auf die Ausgabe.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
BL…blocked
nicht ausgewertet
SB…substituted
nicht ausgewertet
NT…not topical
Meldungszustand wird entsprechend dem parametrierten Verhalten bei Ausfall nicht übernommen (beibehalten) oder Ausgang
wird abgesteuert
IV…..invalid
Meldungszustand wird entsprechend dem parametrierten Verhalten bei Ausfall nicht übernommen (beibehalten) oder Ausgang
wird abgesteuert
Übertragungsursache
Bemerkung
02…Hintergrundabfrage
Meldungszustand wird in Abhängigkeit der DatenpunktQualitätskennung bewertet
03…spontan
Meldungszustand wird in Abhängigkeit der DatenpunktQualitätskennung bewertet
05…abgerufen
Meldungszustand wird in Abhängigkeit der DatenpunktQualitätskennung bewertet
11…Rückmeldung durch Fernbefehl
Meldungszustand wird in Abhängigkeit der DatenpunktQualitätskennung bewertet
12…Rückmeldung durch örtlichen
Befehl
Meldungszustand wird in Abhängigkeit der DatenpunktQualitätskennung bewertet
20…abgefragt durch GA
Meldungszustand wird in Abhängigkeit der DatenpunktQualitätskennung bewertet
21…abgefragt durch Abfrage der
Gruppe 1
:
36…abgefragt durch Abfrage der
Gruppe 16
Meldungszustand wird in Abhängigkeit der DatenpunktQualitätskennung bewertet
T…..Test
nicht ausgewertet
7.5.10.4 Informationsobjekte
Die Meldungsausgabe unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Einzelmeldungen in Ausgaberichtung kann nicht parametriert werden. Es ist von der Gegenstelle abhängig.
Folgende Typkennungen gelten für die Einzelmeldung:
322
Beschreibung
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Einzelmeldung mit Zeit
30
BOOL
7 Byte
Einzelmeldung mit Zeit
2
BOOL
3 Byte
Einzelmeldung ohne Zeit
1
BOOL
-
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.10.5 Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Einzelmeldungen zu den Binärausgängen erfolgt datenpunktweise.
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Pin
OUT D00 1)
OUT D01 1)
fix belegter digitaler Ausgang
am Steuerkopfelement oder
I/O Modul
OUT D02 1)
:
OUT D07 1)
fix belegter digitaler Ausgang
am I/O Modul
OUT D10 1) 2)
:
OUT D17 1) 2)
fix belegter digitaler Ausgang
am I/O Modul
DP
Wirksamkeit
automatisch berechnet anhand
Bestückung
Typ
Einzelbefehl
Doppelbefehl
Einzelmeldung 1)
nicht verwendet
Auswahl Einzelmeldung;
"Einzelbefehl" voreingestellt
je Ausgang
Art
1-polig
Beschaltungsart (irrelevant)
je Ausgang
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
beliebige IOA
je Einzelmeldung
1)
nicht für DO-6220, DO-6221, DO-6230
2)
nur für DO-6200
7.5.10.6 Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Einzelmeldungen eingestellt werden:
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Bei Kommunikationsausfall
Ausgang absteuern
Ausgang beibehalten
"Ausgang absteuern" voreingestellt
je Ausgang
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323
Parametrieranleitung
7.5.11
Stromausgabe
Ausgabe von Sollwerten über analoge Ausgänge zur Stromausgabe. Sollwerte können entweder durch periodische Informationen der übergeordneten Steuer- und Regelfunktion oder
durch spontane Informationsobjekte eingestellt werden.
Die Funktion ist nur in Verbindung mit einem I/O Modul zur Analogwertausgabe möglich:
Die Stromausgabe umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang
Sollwertausgabe einleiten
Formale Prüfung
Direkter Befehl
Anwahl- und Ausführungsbefehl
Technologische Anpassung
Ausgabe
Ersatzwert oder Wert beibehalten bei Ausfall
7.5.11.1 Freigabe/Sperre
Die Stromausgabe kann in der Konfiguation der Kontakte des betreffenden I/O Moduls freigegeben oder gesperrt werden.
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Strom" und einer
eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Ansteuerung unterbunden und der Ausgang abgesteuert. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
7.5.11.2 Sollwertausgabe einleiten
Das Einleiten der Sollwertausgabe erfolgt über ein spontanes Informationsobjekt "SollwertStellbefehl". Die Funktion Sollwertausgabe unterstützt beide Verfahren zur Befehlsübertragung nach IEC 60870-5-101/104:
Direkter Befehl
Anwahl-und Ausführungsbefehl
324
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Parametrieranleitung
7.5.11.2.1 Formale Prüfung
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Sollwert-Stellbefehl" erfolgt eine formale
Prüfung, bevor der Sollwert-Stellbefehl zur Ausführung gelangt.
Folgende Prüfungen werden durchgeführt:
Übertragungsursache ist
Aktivierung oder
Abbruch der Aktivierung
Typkennung im spontanen Informationsobjekt entspricht der parametrierten
Ist die formale Prüfung nicht bestanden
wird der Sollwert-Stellbefehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet
7.5.11.2.2 Direkter Befehl
Das Verfahren zur Befehlsübertragung nach IEC 60870-5-101/104 für "direkter Befehl" ("Ausführungsbefehl") wird angewendet wenn die maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausfuehrung "0" ist.
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Sollwert-Stellbefehl" mit der Übertragungsursache "Aktivierung" und der Datenpunktkennung "execute" wird die Sollwertausgabe eingeleitet.
7.5.11.2.3 Anwahl- und Ausführungsbefehl
Das Verfahren zur Befehlsübertragung nach IEC 60870-5-101/104 für "Anwahl-und Ausführungsbefehl" wird angewendet wenn die maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung
größer als "0" ist. Der entsprechende Parameter gibt an, innerhalb welcher Zeit der Ausführungsbefehl nach dem Anwahlbefehl empfangen werden muss.
Anwahlbefehl (select)
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Sollwert-Stellbefehl" mit der Übertragungsursache "Aktivierung" und der Datenpunktkennung "select" wird geprüft, ob der anzuwählende
Befehl zulässig ist.
Folgende Prüfungen werden durchgeführt:
maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung > 0.
der anzuwählende Befehl ist freigegeben.
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt
wird der Sollwert-Stellbefehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet.
Sind diese Bedingungen erfüllt
wird eine positive Bestätigung der Aktivierung gesendet und
auf den Ausführungsbefehl gewartet.
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325
Parametrieranleitung
Ablauf der Wartezeit
Läuft maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausfuehrung ab
wird der angewählte Sollwert-Stellbefehl abgebrochen.
Abbruch der Anwahl
Der Wartezustand kann durch ein spontanes Informationsobjekts "Sollwert-Stellbefehl" mit der
Übertragungsursache "Abbruch der Aktivierung" beendet werden, die Qualitätskennung "S/E"
ist irrelevant.
Folgende Prüfungen werden durchgeführt:
Der abzubrechende Sollwert-Stellbefehl ist angewählt, das bedeutet, die Elemente des
spontanen Informationsobjekts von Anwahl- und Ausführungsbefehl sind identisch, bis auf
das Element "Übertragungsursache", "S/E" (irrelevant) und die Elemente für den Zeitstempel.
Maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung > 0.
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt
wird eine negative Bestätigung das Abbruchs der Aktivierung gesendet und
der angewählte Befehl wird NICHT abgebrochen.
Sind diese Bedingungen erfüllt
wird der angewählte Sollwert-Stellbefehl abgebrochen und
eine positive Bestätigung das Abbruchs der Aktivierung gesendet.
Ausführungsbefehl (execute)
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Sollwert-Stellbefehl" mit der Übertragungsursache "Aktivierung" und der Datenpunktkennung "execute" innerhalb der eingestellten maximalen Zeit zwischen Anwahl und Ausführung wird nach einem Anwahlbefehl geprüft, ob der
Ausführungsbefehl zulässig ist:
Der auszuführende Befehl ist angewählt, das bedeutet, die Elemente des spontanen Informationsobjekts von Anwahl- und Ausführungsbefehl sind identisch, außer das Element
"S/E" und die Elemente für den Zeitstempel.
Maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung > 0.
Sollwert-Stellbefehl nicht in Ausführung.
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt
wird der Sollwert-Stellbefehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet.
Sind diese Bedingungen erfüllt
wird eine positive Bestätigung der Aktivierung gesendet und
die Sollwert-Stellbefehlsausgabe eingeleitet.
326
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.11.3 Technologische Anpassung
Die technologische Anpassung ermöglicht den empfangenen Sollwert (technologischen oder
normalisierten Wert) dem auszugebenden Stromwert anzupassen.
Durch Parametrierung von zwei Stützpunkten wird der auszugebende Stromwert linear angepasst. Dazu wird der technologische oder normalisierte Wert Y0 für die untere Grenze des
Ausgabebereichs X0, und der technologische oder normalisierte Wert Y100 für die obere Grenze des Ausgabebereichs X100 eingestellt.
Der parametrierte Ausgabebereich muss dabei innerhalb der durch die Hardware definierten
Grenzen liegen.
Die X-Werte definieren den auszugebenden Strom. Die Y-Werte definieren den empfangenen
Sollwert.
7.5.11.3.1 Kennlinie
Beispiel:
Ausgabe von -10 mA bis +10 mA
Ansteuerung über einen Sollwert-Stellbefehl, normalisierter Wert
Sollwert
Y0
X0
X100
Y0
Sollwert
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Ausgabe
Y0
-1
X0
-10 mA
Y100
1
X100
10 mA
327
Parametrieranleitung
7.5.11.4 Ausgabe
Die Stromausgabe erfolgt jeweils über einen analogen Ausgang. Der durch die Ansteuerung
festgelegte und anschließend verarbeitete Wert wird ausgegeben.
Die Ausgabe erfolgt für I/O Module im parametrierten "Erfassungsraster für TM Module"
(Systemeinstellung). Die Parameter für die Verarbeitungsfunktionen können in den Einstellungen des I/O Moduls eingegeben werden.
7.5.11.4.1 Verhalten des Ausgangs bei Ausfall
Bei Ausfall der Kommunikation, oder bei Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang in
Abhängigkeit von der Datenpunkt-Qualitätskennung, kann der Ausgangszustand beibehalten
oder ein parametrierbarer Ersatzwert ausgegeben werden.
Das Verhalten des Sollwertausgangs "bei Kommunikationsausfall" ist auswählbar.
Die nachfolgende Grafik zeigt das Verhalten in Abhängigkeit des einstellbaren Parameters:
Ausfallverhalten: Ersatzwert
reset
spannungslos
ready
Hochlauf
Ausfall
Normalbetrieb
reset
Firmware
stillgesetzt
Wert = 0
ready
Hochlauf
Normalbetrieb
Ersatzwert
Ausfallverhalten: Beibehalten
reset
spannungslos
Hochlauf
Wert = 0
328
ready
Ausfall
Normalbetrieb
reset
Firmware
stillgesetzt
ready
Hochlauf
Normalbetrieb
beibehaltener Wert
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.11.5 Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang
Der analoge Ausgang wird über ein Spontantelegramm angesteuert. Die Ansteuerung erfolgt
über den im Telegramm eingetragenen, und für die Ausgabe angepassten Wert.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104 und die Auswirkungen auf die Anpassung und die Ausgabe.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
S/E…select/execute
siehe Übertragungsursache "Aktivierung"
QL…Kennung für SollwertStellbefehl
nicht ausgewertet
Übertragungsursache
Bemerkung
06…Aktivierung
Sollwert-Stellbefehl mit "select" führt zur Vorbereitung einer Sollwertausgabe
Sollwert-Stellbefehl mit "execute" führt zu einer Sollwertausgabe
08…Abbruch der Aktivierung
eine vorbereitete Sollwertausgabe ("select") wird aufgehoben
P/N…positive/negative Bestätigung
nicht ausgewertet
T…Test
nicht ausgewertet
Der Sollwert-Stellbefehl wird durch ein Telegramm im selben Format bestätigt.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
S/E…select/execute
entsprechend dem empfangenen Sollwert Stellbefehl
QL…Kennung für SollwertStellbefehl
entsprechend dem empfangenen Sollwert Stellbefehl
Übertragungsursache
Bemerkung
07…Bestätigung der Aktivierung
positive Bestätigung bei
Sollwert vorbereitet ("select") wenn alle Bedingungen für den
Anwahlbefehl erfüllt sind
Sollwert ausgeführt ("execute") wenn alle Bedingungen für den
Ausführungsbefehl oder direkten Befehl erfüllt sind
sonst erfolgt eine negative Bestätigung
09…Bestätigung des Abbruchs
der Aktivierung
positive Bestätigung:
Sollwert vorbereitet ("select")
sonst erfolgt eine negative Bestätigung
10…Beendigung der Aktivierung
nicht unterstützt
P/N…positive/negative Bestätigung
siehe Übertragungsursache 07, 09 und 10
T…Test
nicht unterstützt
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329
Parametrieranleitung
7.5.11.6 Informationsobjekte
Die Stromausgabe unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Sollwert-Stellbefehle kann nicht parametriert werden, sondern ist von der Gegenstelle abhängig.
Folgende Typkennungen gelten für die ausgegebenen Stromwerte:
Beschreibung
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Sollwert-Stellbefehl normalisiert ohne
Zeit
48
REAL
-
Sollwert-Stellbefehl normalisiert mit
Zeit
61
REAL
7 Byte
Sollwert-Stellbefehl skaliert ohne Zeit
49
DINT
-
Sollwert-Stellbefehl skaliert mit Zeit
62
DINT
7 Byte
Sollwert-Stellbefehl Gleitkomma ohne
Zeit
50
REAL
-
Sollwert-Stellbefehl Gleitkomma mit
Zeit
63
REAL
7 Byte
7.5.11.7 Konfiguation der Kontakte
Die Zuordnung der Stromwerte zu den Analogausgängen erfolgt datenpunktweise.
330
Ausgang
Wahlmöglichkeit
Bedeutung
Wirksamkeit
Pin
OUT V0 I/U
:
OUT V3 I/U
fix belegter analoger Ausgang
am I/O Modul
DP
fix
automatisch berechnet anhand
Bestückung
Einheit
Strom
Spannung
nicht verwendet
Auswahl Stromausgabe
"Strom" voreingestellt
je Ausgang
Typ
Strom normalisiert
Strom skaliert
Strom Gleitkomma
Datentyp;
"normalisiert" voreingestellt
je Ausgang
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
beliebige IOA
je Ausgang
20 mA / 500
10 mA / 1 k
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Parametrieranleitung
7.5.11.8 Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Stromwerte eingestellt werden:
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Max. Zeit zwischen
Anwahl und Ausführung
0.1…6553.5 s
0 voreingestellt (direkt/nur Ausführung)
je I/O Modul
Bei Kommunikationsausfall
Ausgang beibehalten
Ersatzwert ausgeben
Ersatzwert
0…4095
0 voreingestellt
je Ausgang
Nennbereich X_0%
-10 mA
-20 mA
fix korrespondierend zu
X_100%
je Ausgang
Nennbereich
X_100%
10 mA
20 mA
10 mA voreingestellt
je Ausgang
Nennbereich Y_0
-1…1
-32768…32767
-1.0x1019 … 1.0x1020 *)
normalisiert; -1 voreingestellt
skaliert; -32000 voreingestellt
Gleitkomma; 32000 voreingestellt
je Ausgang
Nennbereich
Y_100
-1…1
-32768…32767
-1.0x1019 … 1.0x1020 *)
normalisiert; 1 voreingestellt
skaliert; 32000 voreingestellt
Gleitkomma; 32000 voreingestellt
je Ausgang
*)
je Ausgang
Wert wird auf 20 Ziffern inkl. Vorzeichen und max. 6 Nachkommastellen begrenzt (dabei sind die
ersten 8 Stellen genau)
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331
Parametrieranleitung
7.5.12
Spannungsausgabe
Ausgabe von Sollwerten über analoge Ausgänge zur Spannungsausgabe. Sollwerte können
entweder durch periodische Informationen der übergeordneten Steuer- und Regelfunktion
oder durch spontane Informationsobjekte eingestellt werden.
Die Funktion ist nur in Verbindung mit einem I/O Modul zur Analogwertausgabe möglich:
Die Spannungsausgabe umfasst folgende Funktionen:
Freigabe/Sperre
Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang
Sollwertausgabe einleiten
Formale Prüfung
Direkter Befehl
Anwahl- und Ausführungsbefehl
Technologische Anpassung
Ausgabe
Ersatzwert oder Wert beibehalten bei Ausfall
7.5.12.1 Freigabe/Sperre
Die Spannungsausgabe kann in der Konfiguration der Kontakte des betreffenden I/O Moduls
freigegeben oder gesperrt werden.
Die Freigabe erfolgt datenpunktweise durch Zuweisung der Information "Spannung" und einer
eindeutigen Informationsobjektadresse zu einem Hardware-Pin.
Die Sperre erfolgt durch Zuweisung "nicht verwendet". Während der Sperre wird die Ansteuerung unterbunden und der Ausgang abgesteuert. Fehlermarkierungen werden gelöscht.
7.5.12.2 Sollwertausgabe einleiten
Das Einleiten der Sollwertausgabe erfolgt über ein spontanes Informationsobjekt "SollwertStellbefehl". Die Funktion Sollwertausgabe unterstützt beide Verfahren zur Befehlsübertragung nach IEC 60870-5-101/104:
Direkter Befehl
Anwahl-und Ausführungsbefehl
332
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.12.2.1 Formale Prüfung
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Sollwert-Stellbefehl" erfolgt eine formale
Prüfung, bevor der Sollwert-Stellbefehl zur Ausführung gelangt.
Folgende Prüfungen werden durchgeführt:
Übertragungsursache ist
Aktivierung oder
Abbruch der Aktivierung.
Typkennung im spontanen Informationsobjekt entspricht der parametrierten.
Ist die formale Prüfung nicht bestanden
wird der Sollwert-Stellbefehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet.
7.5.12.2.2 Direkter Befehl
Das Verfahren zur Befehlsübertragung nach IEC 60870-5-101/104 für "direkter Befehl" ("Ausführungsbefehl") wird angewendet wenn die maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung
"0" ist.
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Sollwert-Stellbefehl" mit der Übertragungsursache "Aktivierung" und der Datenpunktkennung "execute" wird die Sollwertausgabe eingeleitet.
7.5.12.2.3 Anwahl- und Ausführungsbefehl
Das Verfahren zur Befehlsübertragung nach IEC 60870-5-101/104 für "Anwahl-und Ausführungsbefehl" wird angewendet wenn die maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung
größer als "0" ist. Der entsprechende Parameter gibt an, innerhalb welcher Zeit der Ausführungsbefehl nach dem Anwahlbefehl empfangen werden muss.
Anwahlbefehl (select)
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Sollwert-Stellbefehl" mit der Übertragungsursache "Aktivierung" und der Datenpunktkennung "select" wird geprüft, ob der anzuwählende
Befehl zulässig ist.
Folgende Prüfungen werden durchgeführt:
Maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausfuehrung > 0.
Der anzuwählende Befehl ist freigegeben.
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt
wird der Sollwert-Stellbefehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet.
Sind diese Bedingungen erfüllt
wird eine positive Bestätigung der Aktivierung gesendet und
auf den Ausführungsbefehl gewartet.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
333
Parametrieranleitung
Ablauf der Wartezeit
Läuft die maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausfuehrung ab
wird der angewählte Sollwert-Stellbefehl abgebrochen.
Abbruch der Anwahl
Der Wartezustand kann durch ein spontanes Informationsobjekts "Sollwert-Stellbefehl" mit der
Übertragungsursache "Abbruch der Aktivierung" beendet werden, die Qualitätskennung "S/E"
ist irrelevant.
Folgende Prüfungen werden durchgeführt:
Der abzubrechende Sollwert-Stellbefehl ist angewählt, das bedeutet, die Elemente des
spontanen Informationsobjekts von Anwahl- und Ausführungsbefehl sind identisch, bis auf
das Element "Übertragungsursache", "S/E" (irrelevant) und die Elemente für den Zeitstempel.
Maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausfuehrung > 0.
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt
wird eine negative Bestätigung das Abbruchs der Aktivierung gesendet und
der angewählte Befehl wird NICHT abgebrochen.
Sind diese Bedingungen erfüllt
wird der angewählte Sollwert-Stellbefehl abgebrochen und
eine positive Bestätigung das Abbruchs der Aktivierung gesendet.
Ausführungsbefehl (execute)
Bei Empfang des spontanen Informationsobjekts "Sollwert-Stellbefehl" mit der Übertragungsursache "Aktivierung" und der Datenpunktkennung "execute" innerhalb der eingestellten maximalen Zeit zwischen Anwahl und Ausführung wird nach einem Anwahlbefehl geprüft, ob der
Ausführungsbefehl zulässig ist:
Der Sollwert-Stellbefehl ist angewählt, das bedeutet, die Elemente des spontanen Informationsobjekts von Anwahl- und Ausführungsbefehl sind identisch, außer das Element
"S/E" und die Elemente für den Zeitstempel.
Maximale Zeit zwischen Anwahl und Ausführung > 0.
Sollwert-Stellbefehl nicht in Ausführung.
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt
wird der Sollwert-Stellbefehl abgewiesen und
eine negative Bestätigung der Aktivierung gesendet.
Sind diese Bedingungen erfüllt
wird eine positive Bestätigung der Aktivierung gesendet und
die Sollwert-Stellbefehlsausgabe eingeleitet.
334
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.12.3 Technologische Anpassung
Die technologische Anpassung ermöglicht den empfangenen Sollwert (technologischen oder
normalisierten Wert) dem auszugebenden Spannungswert anzupassen.
Durch Parametrierung von zwei Stützpunkten wird der auszugebende Spannungswert linear
angepasst. Dazu wird der technologische oder normalisierte Wert Y0 für die untere Grenze
des Ausgabebereichs X0, und der technologische oder normalisierte Wert Y100 für die obere
Grenze des Ausgabebereichs X100 eingestellt.
Der parametrierte Ausgabebereich muss dabei innerhalb der durch die Hardware definierten
Grenzen liegen.
Die X-Werte definieren die auszugebende Spannung. Die Y-Werte definieren den empfangenen Sollwert.
7.5.12.3.1 Kennlinie
Beispiel:
Ausgabe von –10 V bis +10 V
Ansteuerung über einen Sollwert-Stellbefehl, normalisierter Wert
Sollwert
Y0
X0
X100
Y0
Sollwert
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Ausgabe
Y0
-1
X0
-10 V
Y100
1
X100
10 V
335
Parametrieranleitung
7.5.12.4 Ausgabe
Die Spannungsausgabe erfolgt jeweils über einen analogen Ausgang. Der durch die Ansteuerung festgelegte und anschließend verarbeitete Wert wird ausgegeben.
Die Ausgabe erfolgt für I/O Module im parametrierten "Erfassungsraster für TM Module"
(Systemeinstellung). Die Parameter für die Verarbeitungsfunktionen können in den Einstellungen des I/O Moduls eingegeben werden.
7.5.12.4.1 Verhalten des Ausgangs bei Ausfall
Bei Ausfall der Kommunikation, oder bei Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang in
Abhängigkeit von der Datenpunkt-Qualitätskennung, kann der Ausgangszustand beibehalten
oder ein parametrierbarer Ersatzwert ausgegeben werden.
Das Verhalten des Sollwertausgangs "bei Kommunikationsausfall" ist auswählbar.
Die nachfolgende Grafik zeigt das Verhalten in Abhängigkeit des einstellbaren Parameters:
Ausfallverhalten: Ersatzwert
reset
spannungslos
ready
Hochlauf
Ausfall
Normalbetrieb
reset
Firmware
stillgesetzt
Wert = 0
ready
Hochlauf
Normalbetrieb
Ersatzwert
Ausfallverhalten: Beibehalten
reset
spannungslos
Hochlauf
Wert = 0
336
ready
Ausfall
Normalbetrieb
reset
Firmware
stillgesetzt
ready
Hochlauf
Normalbetrieb
beibehaltener Wert
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.12.5 Ansteuerung über spontanen Telegrammempfang
Der analoge Ausgang wird über ein Spontantelegramm angesteuert. Die Ansteuerung erfolgt
über den im Telegramm eingetragenen, und für die Ausgabe angepassten Wert.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104 und die Auswirkungen auf die Anpassung und die Ausgabe.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
S/E…select/execute
siehe Übertragungsursache "Aktivierung"
QL…Kennung für SollwertStellbefehl
nicht ausgewertet
Übertragungsursache
Bemerkung
06…Aktivierung
Sollwert-Stellbefehl mit "select" führt zur Vorbereitung einer Sollwertausgabe
Sollwert-Stellbefehl mit "execute" führt zu einer Sollwertausgabe
08…Abbruch der Aktivierung
eine vorbereitete Sollwertausgabe ("select") wird aufgehoben
P/N…positive/negative Bestätigung
nicht ausgewertet
T…Test
nicht ausgewertet
Der Sollwert-Stellbefehl wird durch ein Telegramm im selben Format bestätigt.
Die Tabelle beschreibt die Datenpunktqualitätskennung und die Übertragungsursache nach
IEC 60870-5-101/104.
Datenpunkt Qualitätskennung
Bemerkung
S/E…select/execute
entsprechend dem empfangenen Sollwert Stellbefehl
QL…Kennung für SollwertStellbefehl
entsprechend dem empfangenen Sollwert Stellbefehl
Übertragungsursache
Bemerkung
07…Bestätigung der Aktivierung
positive Bestätigung bei
Sollwert vorbereitet ("select") wenn alle Bedingungen für den
Anwahlbefehl erfüllt sind
Sollwert ausgeführt ("execute") wenn alle Bedingungen für den
Ausführungsbefehl oder direkten Befehl erfüllt sind
sonst erfolgt eine negative Bestätigung
09…Bestätigung des Abbruchs
der Aktivierung
positive Bestätigung:
Sollwert vorbereitet ("select")
sonst erfolgt eine negative Bestätigung
10…Beendigung der Aktivierung
nicht unterstützt
P/N…positive/negative Bestätigung
siehe Übertragungsursache 07, 09 und 10
T…Test
nicht unterstützt
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
337
Parametrieranleitung
7.5.12.6 Informationsobjekte
Die Spannungsausgabe unterstützt nur Datenformate im kompatiblen Bereich der
IEC 60870-5-101. Das Format der Sollwert-Stellbefehle kann nicht parametriert werden, sondern ist von der Gegenstelle abhängig.
Folgende Typkennungen gelten für die ausgegebenen Spannungswerte.
Beschreibung
Typkennung
Datentyp
Bytes Zeitinformation
Sollwert-Stellbefehl normalisiert ohne
Zeit
48
REAL
-
Sollwert-Stellbefehl normalisiert mit
Zeit
61
REAL
7 Byte
Sollwert-Stellbefehl skaliert ohne Zeit
49
DINT
-
Sollwert-Stellbefehl skaliert mit Zeit
62
DINT
7 Byte
Sollwert-Stellbefehl Gleitkomma ohne
Zeit
50
REAL
-
Sollwert-Stellbefehl Gleitkomma mit
Zeit
63
REAL
7 Byte
7.5.12.7 Konfiguration der Kontakte
Die Zuordnung der Spannungswerte zu den Analogausgängen erfolgt datenpunktweise.
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Pin
OUT V0 I/U
:
OUT V3 I/U
fix belegter analoger Ausgang
am I/O Modul
DP
338
Wirksamkeit
10 V /
1k
automatisch berechnet anhand
Bestückung
Einheit
Spannung
Strom
nicht verwendet
Auswahl Spannungsausgabe
"Strom" voreingestellt
je Ausgang
Typ
Spannung normalisiert
Spannung skaliert
Spannung Gleitkomma
Datentyp;
"normalisiert" voreingestellt
je Ausgang
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255
beliebige IOA
je Spannungswert
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.5.12.8 Einstellungen
Folgende Parameter können für die Verarbeitung der Spannungswerte eingestellt werden:
Parameter
Wahlmöglichkeit
Bedeutung/Anmerkung
Wirksamkeit
Max. Zeit zwischen
Anwahl und Ausführung
0.1…6553.5 s
0 voreingestellt (direkt/nur Ausführung)
je I/O Modul
Bei Kommunikationsausfall
Ausgang beibehalten
Ersatzwert ausgeben
Ersatzwert
0…4095
0 voreingestellt
je Ausgang
Nennbereich X_0%
-10 V
fix
je Ausgang
Nennbereich
X_100%
10 V
fix
je Ausgang
Nennbereich Y_0
-1…1
-32768…32767
-1.0x1019 … 1.0x1020 *)
normalisiert; -1 voreingestellt
skaliert; -32000 voreingestellt
Gleitkomma; 32000 voreingestell
je Ausgang
Nennbereich
Y_100
-1…1
-32768…32767
-1.0x1019 … 1.0x1020 *)
normalisiert; 1 voreingestellt
skaliert; 32000 voreingestellt
Gleitkomma; 32000 voreingestellt
je Ausgang
*)
je Ausgang
Wert wird auf 20 Ziffern inkl. Vorzeichen und max. 6 Nachkommastellen begrenzt (dabei sind die
ersten 8 Stellen genau)
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
339
Parametrieranleitung
7.6
Dezentrales Archiv
Mit Hilfe der Funktion "Dezentrales Archiv" (DEAR) ist es möglich, Ereignisse einer Unterstation lokal zu speichern und – wann immer es erforderlich ist – zum zugehörigen Leitsystem zu
übertragen. Andererseits ist es möglich, das Archiv eines Leitsystems nach einer Kommunikationsstörung wiederherzustellen.
Hinweis
Die Online-Projektierung über Webbrowser wird von der Firmware CPC60 ab Revision 14 unterstützt.
Die Offline-Projektierung wird von WEBmic ab Revision 14 unterstützt, sowie von der SICAM TOOLBOX II
ab Version 4.0.
SICAM MIC unterstützt 1 Archiv. Dieses Archiv kann aus mehreren Dateien bestehen.
DEAR gliedert sich in drei Teilfunktionen:
Speicherung der Daten in der Unterstation
Übermittlung zum Leitsystem
Nachführung der Archive im Leitsystem
7.6.1
Funktionsweise
7.6.1.1
Erfassung von Ereignissen
Jeder in einer Unterstation verwendete Datenpunkt kann durch Parametrierung für den Eintrag in das dezentrale Archiv zugeordnet werden.
SICAM MIC trägt einen zugeordneten Datenpunkt je nach Typ in das Archiv ein.
spontan bei Änderung (Meldung)
in einem Zeitraster (Messwert)
Jeder Eintrag enthält einen Zeitstempel mit 1 ms Auflösung.
340
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
Aufbau eines Eintrags:
Bit
Byte
7
6
5
4
3
2
1
0
Typkennung
0
Übertragungsursache
1
2
CASDU
3
4
IOA1
5
IOA2
6
IOA3
7
8
Datenfeld (max. 5 Byte)
9
10
11
12
Millisekunde
13
7.6.1.2
14
IV
0
Minute
15
S
0
Stunde
Adressierung der Datenpunkte
Die Adressierung der Datenpunkte ist grundsätzlich beliebig. Alle in einem Archiv eingetragenen Datenpunkte haben in SICAM MIC die gleiche CASDU.
7.6.1.3
Archivierung vor dem Zeitsetzen
Datenpunkte werden nur dann abgespeichert, wenn die Zeit des SICAM MIC gesetzt ist. Archiveinträge mit Relativzeit sind nicht möglich.
Bei Wählverkehr wird nach Hochlauf generell eine Verbindung aufgebaut und damit die Zeit
gesetzt.
7.6.1.4
Behandlung des Tageswechsels
Im Fall eines Tageswechsels wird der sogenannte "Tageswechselpuffer" zeitfolgerichtig in
den Ring eingetragen. Falls ein Datenpunkt mit einer Zeit des vorherigen Tages empfangen
wird, wird der Datenpunkt vor der Tageswechselinformation eingetragen da nie die komplette
Zeit gespeichert wird.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
341
Parametrieranleitung
7.6.1.5
Unterstützte Typkennungen
Da für den Datentransfer der Dateitransfer nach IEC 60870-5 eingesetzt wird, werden nur
Typkennungen unterstützt die in der Norm angegeben sind:
Typkennung
7.6.1.6
Datenpunkt-Typ
Art der Archivierung
30
Einzelmeldung mit 7 Byte Zeit
spontan 1)
31
Doppelmeldung mit 7 Byte Zeit
spontan 1)
34
Messwert, normierter Wert mit 7 Byte Zeit
zyklisch 2)
35
Messwert, skalierter Wert mit 7 Byte Zeit
zyklisch 2)
36
Messwert, verkürzte Gleitkommazahl mit 7 Byte Zeit
zyklisch 2)
37
Zählwerte mit 7 Byte Zeit
spontan 1)
1)
bei jeder Zustandsänderung eines Datenpunkts wird dieser in das Archiv eingetragen
2)
Datenpunkte werden im parametrierten Eintragungsraster in das Archiv eingetragen
Erzeugung von Archivdateien
Um die Belastung der Kommunikationsverbindung zu reduzieren wird das Archiv in Dateien
gegliedert. Abhängig von der Konfiguration werden so viele Einträge im NV-RAM zwischengespeichert, bis die gewählte Dateigröße erreicht ist. Danach wird jeweils eine Datei erzeugt
und auf der SIM-Karte gespeichert. Ist die maximale Anzahl von 975 Einträgen im Archiv erreicht, überschreibt jeder weitere Eintrag den jeweils ältesten Eintrag (FIFO-Prinzip).
Während der Umspeicherung der Datei aus dem NV-RAM auf die SIM-Karte ist das NV-RAM
für weitere Archive von Datenpunkten nicht verwendbar. Die Daten werden zu diesem Zeitpunkt in das RAM eingetragen, und nachdem das Dateischreiben abgeschlossen ist im NVRAM gespeichert. Die Datei im NV-RAM wird erst nach erfolgreichem Schreiben auf die SIMKarte gelöscht.
Hinweis
Im Fall eines Spannungsausfalls während des Dateischreibens können Daten verloren gehen.
Um im Fall einer Abfrage einen schnellen Zugriff zu ermöglichen, wird je Datei die Zeit des
ersten Eintrags und die Zeit des letzten Eintrags im NV-RAM abgespeichert.
Hinweis
Im Hochlauf vergleicht SICAM MIC die Dateiinformationen mit jenen auf der SIM-Karte. Besteht ein Unterschied, wird das gespeicherte Archiv auf der SIM-Karte gelöscht und eine Fehlermeldung in die History
Diagnose eingetragen. Daher bleibt das Archiv nicht erhalten wenn die SIM-Karte in ein anderes Steuerkopfmodul gesteckt wird.
Die Datenpunkte werden jeweils mit ihrer Datenpunkt-Nummer in die Dateien eingetragen, die
Informationsobjekt-Adresse des Datenpunktes wird erst bei Abfrage der Datei beigegeben.
Die Zuordnung der Informationsobjekt-Adresse und Typkennung wird auf der SIM-Karte gespeichert.
342
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.6.2
Dateitransfer gemäß IEC 60870-5
Der Aufruf des Archivs muss von einem Leitsystem initiiert werden. Die Dateiübertragung erfolgt gemäß IEC 60870-5. Jedes Leitsystem welches ebenfalls gemäß dieser Norm arbeitet,
kann die Übertragung von Archivdateien von SICAM MIC anstoßen.
Hinweis
Beispielsweise mit dem Leitsystem SAT 250 SCALA müssen für den Aufruf die Versionen ab 6.10 verwendet werden. Das SAT 250 SCALA initiiert eine Dateiübertragung automatisch nachdem ein gehender
Kommunikationsfehler erfasst wurde.
Das Leitsystem SICAM 230 unterstützt den Aufruf des Archivs nicht.
Um die Abfrage für das Hauptverzeichnis zu ermöglichen müssen dessen CASDU1 und
CASDU2 bekannt sein. Alle weiteren Adressen zum Ansprechen der Unterverzeichnisse und
Dateien werden durch die Abfrageabfolge ermittelt.
Die Abfolge von Telegrammen für das Abfragen von Archivdateien ist gemäß IEC 60870-5101/-104 festgelegt:
1.
Abfrage Hauptverzeichnis durch das Leitsystem
SICAM MIC sendet die Unterverzeichnisliste
2.
IOA1
IOA2
IOA3
Name
Typ
Länge
Zeit
001
000
000
00003
Dir
0
07.07.04 08:49:00.000
Abfrage Unterverzeichnis durch das Leitsystem
SICAM MIC sendet das Dateiverzeichnis
3.
IOA1
IOA2
IOA3
Name
Typ
Länge
Zeit
002
000
000
00013
File
0
07.07.04 01:45:00.000
003
000
000
00014
File
0
07.07.04 02:40:00.000
004
000
000
00015
File
0
07.07.04 03:34:00.000
005
000
000
00016
File
0
07.07.04 04:28:00.000
006
000
000
00017
File
0
07.07.04 05:22:00.000
007
000
000
00018
File
0
07.07.04 06:16:00.000
008
000
000
00019
File
0
07.07.04 07:10:00.000
009
000
000
00020
File
0
07.07.04 08:05:00.000
010
000
000
00021
File
0
07.07.04 08:56:00.000
Abfrage einzelner Dateien durch das Leitsystem
SICAM MIC sendet die abgefragte(n) Datei(en)
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
343
Parametrieranleitung
7.6.2.1
Festlegungen für die Abfrage von Dateien
Die Dateien werden in der Dateiübersicht sortiert übertragen. Die älteste Datei wird als
erste, die jüngste Datei als letzte in der Dateiübersicht angezeigt.
Die Datenpunkte innerhalb einer Datei sind nicht chronologisch sortiert, jedoch wird ein
einzelner Datenpunkt innerhalb einer Datei chronologisch eingetragen.
Je Datei wird der "Zeitpunkt des letzten Eintrags" in die Datei in der Dateiübersicht mitgesendet, da die Erfassungszeit des Datenpunkts nicht innerhalb des Abspeicherzeitraums
liegen muss.
Das Leitsystem kann über den "Zeitpunkt des letzten Eintrags" (Erstellungszeitpunkt) die
jeweiligen Datei(en) anfordern, welche die Einträge des gewünschten Aufzeichnungszeitraums enthalten.
Abfragekriterien:
Einen Kommunikationsausfall direkt an der Schnittstelle zum Leitsystem erkennt dieses selbst, und kann die Dateien über den Zeitbereich des Ausfalls automatisch anfordern
Bei Kommunikationsausfall in weiterer Hierachie (an Schnittstellen, welche nicht direkt
zum Leitsystem führen) erfolgt eine Mitteilung des abzufragenden Zeitbereichs über
eine kommende/gehende Einzelmeldung
Auf das Dateiverzeichnis können mehrere Gegenstellen gleichzeitig zugreifen. Eine DateiÜbertragung kann jedoch immer nur an eine Gegenstelle stattfinden. Gibt es mehrere abfragende Gegenstellen, dann erfolgt die Übertragung zuerst an die Gegenstelle, deren Anfrage zuerst empfangen wurde. Die anderen Anfragen werden solange negativ quittiert bis
die aktuelle Übertragung beendet ist.
Hinweis
Werden bei dem Verzeichnis oder der Datei-Behandlung Fehler erkannt (zum Beispiel negative Quittung),
wird die Übertragung abgebrochen.
344
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Parametrieranleitung
7.6.2.2
Parametriervorschriften für Gegenstellen
Die folgenden Regeln gelten für Leitsysteme an SICAM RTUs-Knoten:
In der Gegenstelle darf keine Verzögerungszeit für Kommunikationsausfall parametriert
sein.
An Schnittstellen über die die Archivdaten übertragen werden ist "Ring löschen" einzustellen.
Im Ax 1703 Knoten müssen Adressen aller Dateien für Typkennung 126 feinrangiert werden, falls die spontane Übertragung des Dateiverzeichnisses mit Herkunftsadresse "0"
freigegeben ist.
Im Ax 1703 Knoten müssen alle Dateiübermittlungstelegramme (Typkennungen) in Befehlsrichtung feinrangiert werden.
Die CASDU 1, 2 für die Hauptverzeichnisanforderung (TI 122) darf nicht 0, 0 und 255, 255
sein.
Es wird nur das Datenformat "Übertragung von Ereignisfolgen" in einem Abschnitt von
64 kByte unterstützt.
Im Hauptverzeichnis können mehrere Unterverzeichnisse existieren, jedoch nur eines mit
dem Namen "3".
Im Unterverzeichnis existieren nur Dateien mit aufsteigender Nummer (0…65535).
Beispiel für die Adressierung eines Archivs
CASDU1
CASDU2
IOA1
IOA2
IOA3
Bemerkungen
Hauptverzeichnis
10
10
0
0
0
Festgelegt durch IEC
Unterverzeichnis
10
10
1
0
0
frei wählbar
Datei #1
10
10
2
0
0
frei wählbar
Datei #2
10
10
3
0
0
automatisch berechnet
Datei #3
10
10
4
0
0
automatisch berechnet
…
…
…
…
…
…
…
Datei #39
10
10
40
0
0
automatisch berechnet
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
345
Parametrieranleitung
7.6.3
Parametrierung
7.6.3.1
Konfiguration
Die Konfigurationsparameter für das dezentrale Archiv gelten für das gesamte SICAM MIC.
346
Parameter
Auswahlmöglichkeit
Bemerkung
Timeout für die Dateiübermittlung
1…255 min
Verzögerung für Abbruch der
Übertragung im Fall einer Kommunikationsstörung;
30 voreingestellt
Adresse Unterverzeichnis
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt
Adresse Datei
0…255/0…255/0…255
0/0/0 voreingestellt
Eintragungsraster für Messwerte
1, 2, 3, 5, 10, 15, 30, 60 min
15 voreingestellt
Byteanzahl COT
1, 2
Format für Archiveinträge;
2 voreingestellt
Byteanzahl CASDU
1, 2
Format für Archiveinträge;
2 voreingestellt
Byteanzahl IOA
1, 2, 3
Format für Archiveinträge;
3 voreingestellt
Maximale Telegrammlänge
eines Segments
1…200 Byte(s)
150 voreingestellt
Speicherkonfiguration dezentrales Archiv 1)
3 Dateien zu je 250 Einträgen
(=750 Einträge)
5 Dateien zu je 150 Einträgen
(=750 Einträge)
8 Dateien zu je 100 Einträgen
(=800 Einträge)
19 Dateien zu je 50 Einträgen
(=950 Einträge)
39 Dateien zu je 25 Einträgen
(=975 Einträge)
34 Dateien zu je 250 Einträgen
(=8500 Einträge) 2)
Auswahl Dateianzahl und -größe;
"3 Dateien" voreingestellt
Spontane Übertragung des
Dateiverzeichnisses mit Herkunftsadresse 0
Gesperrt
freigegeben
Dateiverzeichnis wird bei Änderung (Datei geschrieben oder gelöscht) übertragen;
"gesperrt" voreingestellt
1)
in der Dateiübersicht wird um eine Datei mehr angezeigt als in der Speicherkonfigurierung parametriert ist, da immer eine Datei in Bearbeitung ist (ebenso kann die Gesamtanzahl der Einträge
von Datenpunkten maximal um die Anzahl der Einträge einer Datei größer sein);
wird dieser Parameter geändert oder wird das Archiv zum ersten mal konfiguriert, so kann die
Konfigurierung bis zu 10 Minuten nach der "Ready"-Anzeige des Steuerkopfelements dauern
2)
SIM-Karte 128 KB erforderlich
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Parametrieranleitung
7.6.3.2
Datenpunkte der Peripherieelemente zuordnen
Die Zuordnung der Datenpunkte für das dezentrale Archiv erfolgt datenpunktweise.
Jeder in der Fernwirkfunktion parametrierte Datenpunkt kann für den Eintrag in das dezentrale
Archiv selektiert werden.
7.6.3.3
Parameter
Wertebereich
Bedeutung/Bemerkung
Umfang
DP
fix
gemäß Parametrierung
je Datenpunkt
Typ
fix
gemäß Parametrierung
je Datenpunkt
Text
fix
gemäß Parametrierung
je Datenpunkt
IOA1/IOA2/IOA3
fix
gemäß Parametrierung
je Datenpunkt
Archiv
selektiert
nicht selektiert
Auswahl ob Datenpunkt in das
Archiv eingetragen werden soll;
"selektiert" voreingestellt
je Datenpunkt
Datenpunkte der SPS zuordnen
Es können maximal 50 in der Automatisierungsfunktion verwendete Datenpunkte für den Eintrag in das dezentrale Archiv selektiert werden.
Parameter
Wertebereich
Bedeutung/Bemerkung
Umfang
DP
fix *)
wird nach Übernahme der IOA
automatisch hinzugefügt
je Datenpunkt
Typ
fix *)
wird nach Übernahme der IOA
automatisch hinzugefügt
je Datenpunkt
Text
fix *)
wird nach Übernahme der IOA
automatisch hinzugefügt, wenn
in der Parametrierung vorhanden
je Datenpunkt
IOA1/IOA2/IOA3
0…255/0…255/0…255 *)
Archiv
selektiert
nicht selektiert
*)
je Datenpunkt
Auswahl ob Datenpunkt in das je Datenpunkt
Archiv eingetragen werden soll;
"selektiert" voreingestellt für
Meldungen
"nicht selektiert" voreingestellt
für Messwerte
bei erstmaligem Hochlauf (Kaltstart) werden die in der AWL verwendeten Datenpunkte (Eingänge) automatisch in die Liste eingetragen
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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347
Parametrieranleitung
7.7
Automatisierung
7.7.1
Einstellungen
Die Automatisierungsfunktion kann durch Parametrierung freigegeben werden.
7.7.2
Parameter
Wertebereich
Bedeutung/Bemerkung
SPS Programmausführung
gesperrt
freigegeben
Voreinstellung: freigegeben
Technische Rahmenbedingungen
Programmgröße max. 16 KB
Davon 1 KB Temporärer Speicher für Merker und Parameter von Funktionsbausteinen
Spannungsausfallsicherer Speicher 256 Byte
Optionale Zuweisung von internen Variablen (Merker) durch Kennzeichnung "Retain"
Editier-Werkzeug für Anwenderprogramm
Webbrowser: Texteditor für Anweisungsliste (ASCII-Format)
SICAM TOOLBOX II: CAEx plus Funktionsplaneditor
Max. Anzahl 256 Datenpunkte (gilt für alle I/O-Variablen gemeinsam)
Die Datenpunktadresse von Eingangs- und Ausgangsvariablen kann in der Steuerung
gleich sein (dies erhöht jedoch nicht die Gesamtzahl)
Übertragung der Datenpunkte spontan
Alle I/O Variablen erzeugen bei Änderung spontane Telegramme
348
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A
Variablen in der AWL
Inhalt
A.1
Systemvariablen ........................................................................................... 350
A.2
Datenpunkte vom Peripherieelement ............................................................ 351
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349
Variablen in der AWL
A.1
Systemvariablen
Systemvariablen (VAR_GLOBAL) können in derAnweisungsliste ( AWL) ausgelesen und weiterverarbeitet werden.
A.1.1
A.1.2
A.1.3
Verarbeitung
Name
Bedeutung
Format
PLC_CYCLETIME
Zykluszeit
DINT
PLC_CYCLETIME_OVERFLOW
Überlauf der Zykluszeit
BOOL
PLC_PROCESSINGCOUNTER
Durchlaufzähler
DINT
PLC_PROCESSINGTIME
Durchlaufzeit
DINT
Datenfluss
Name
Bedeutung
Format
PLC_TX_DATAFLOW_030
Datenfluss Steuerung TI30
BOOL
PLC_TX_DATAFLOW_031
Datenfluss Steuerung TI31
BOOL
PLC_TX_DATAFLOW_034
Datenfluss Steuerung TI34
BOOL
PLC_TX_DATAFLOW_035
Datenfluss Steuerung TI35
BOOL
PLC_TX_DATAFLOW_036
Datenfluss Steuerung TI36
BOOL
Bedeutung
Format
Systemfehler
Name
PLC_SYSERROR_xxx
BOOL
xxx = Fehlernummer
Eine Liste von relevanten Fehlernummern befindet sich im Abschnitt C.1.1, Fehlermeldungen.
350
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Variablen in der AWL
A.2
Datenpunkte vom Peripherieelement
Die Datenpunkte des Peripherieelements für die Verwendung in der AWL sind in der SICAM
TOOLBOX II Online-Hilfe, Kapitel „Parameter-Dokumentation und Diagnose-Info“, Abschnitt
„1703 ACP und 1703 Ax (IEC) Peripherie | Firmwares | USIO60“ bzw. „… | USIO61“ unter der
jeweiligen Kategorie aufgelistet.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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351
Variablen in der AWL
352
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
B
Beispiele für Anwenderprogramme
Inhalt
B.1
Eingang auf Melde- und Befehlsausgang transferieren ................................. 354
B.2
Zwei Eingänge mit UND verknüpfen ............................................................. 355
B.3
Lineare Anpassung mit Werteauswahl .......................................................... 356
B.4
Betriebsstundenzähler .................................................................................. 357
B.5
Flatterunterdrückung .................................................................................... 359
B.6
Sollwert-Stellbefehl ....................................................................................... 361
B.7
Befehl mit ACTCON/ACTTERM bilden über Eingang .................................... 362
B.8
Drehzahlvergleich......................................................................................... 367
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
353
Beispiele für Anwenderprogramme
B.1
Eingang auf Melde- und Befehlsausgang transferieren
Der erste Eingang des Steuerkopfmodules (mit voreingestellter Adresse und Typkennung
I_030_002_000_000.VALUE) wird in den Akku geladen. In der nächsten Zeile wird der geladene Wert auf die Ausgänge O_030_008_000_000.VALUE und
O_045_009_000_000.VALUE transferiert.
Wird der Eingangstyp mittels Bedienoberfläche von Einzelbefehl auf Einzelmeldung umparametriert, dann zieht das Relais am Ausgang D00 an, wenn der Eingang auf logisch "1" ist. Andernfalls wird diese Ausgangsadresse zur Kommunikation gesendet, da sie auf der Peripherie
nicht zu finden ist. Die Adresse des Befehls ist so voreingestellt, dass der Befehl auf D01
ausgegeben wird.
PLC_RESET:
PLC_INIT:
PLC_START:
LD
I_030_002_000_000.VALUE
ST
O_030_008_000_000.VALUE
ST
O_045_009_000_000.VALUE
354
(*IN00 TI:30 IOA1:002 IOA2:000 IOA3:000*)
(*am Ausgang als Meldung speichern*)
(*am Ausgang als Befehl speichern*)
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Beispiele für Anwenderprogramme
B.2
Zwei Eingänge mit UND verknüpfen
Die Zykluszeit wird auf 50 ms gesetzt. Die ersten zwei Eingänge des Steuerkopfmodules werden miteinander mit logisch UND verknüpft. Das Ergebnis wird auf einem Merker und zusätzlich auf einem Ausgang gespeichert. Der Datentyp des Ausgangs ist gleich wie beim ersten
Beispiel.
PLC_RESET:
LD
50
ST
PLC_CYCLETIME
(*den Wert 50 in den Akku laden*)
(*speichern auf Systemvariable für*)
(*Zykluszeit in ms*)
PLC_INIT:
PLC_START:
LD
I_030_002_000_000.VALUE
ST
AND.IN0
LD
I_030_003_000_000.VALUE
ST
AND.IN1
CAL AND
ST
M_BOOL_TESTMERKER
ST
O_030_008_000_000.VALUE
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(*Eingang IN00 wird eingelesen*)
(*am Eingang 0 für UND speichern*)
(*Eingang IN01 wird eingelesen*)
(*am Eingang 1 für UND abspeichern*)
(*Aufruf der Funktion UND*)
(*speichern auf einem Merker*)
(*speichern als Ausgang für Einzelbef.*)
355
Beispiele für Anwenderprogramme
B.3
Lineare Anpassung mit Werteauswahl
Es werden zwei Analogwerte miteinander verglichen, und der größere selektiert (MAX). Mit
diesem wird eine Anpassung kx+d durchgeführt. Der bearbeitete Wert erhält eine neue Adresse (O_036_032_001_001.VALUE). Die Konstanten für k (M_REAL_KONSTANTEfuerK)
und d (M_REAL_KONSTANTEfuerD) werden im Initialisierungsteil mit Werten definiert.
PLC_RESET:
LD
10
ST
PLC_CYCLETIME
PLC_INIT:
LD
10
ST
M_REAL_KONSTANTEfuerK
LD
-5
ST
M_REAL_KONSTANTEfuerD
PLC_START:
LD
I_036_032_000_000.VALUE
ST
MAX.IN0
LD
I_036_033_000_000.VALUE
ST
MAX.IN1
CAL MAX
ST
ST
LD
ST
CAL
ST
LD
ST
CAL
ST
356
M_REAL_MAXWERT
MUL.IN0
M_REAL_KONSTANTEfuerK
MUL.IN1
MUL
ADD.IN0
M_REAL_KONSTANTEfuerD
ADD.IN1
ADD
O_036_032_001_001.VALUE
(*Zykluszeit in ms*)
(*Konstante für k*)
(*Konstante für d*)
(*Eingang 1*)
(*Eingang 2*)
(*größerer Wert der beiden wird*)
(*verwendet*)
(*dient zum Auslesen welcher Wert
(*genommen wird*)
(*selektierter Wert wird multipliziert*)
(*mit der Konstanten und ergibt "kx"*)
(*nach der Multiplikation "d" addieren*)
(*ausgewählter, angepasster Wert*)
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Beispiele für Anwenderprogramme
B.4
Betriebsstundenzähler
Der aktuelle Sekundenwert der Systemzeit von SICAM MIC wird geladen. Jeweils zur nullten
Sekunde wird eine positive Flanke erzeugt und auf den CU-Eingang eines Aufwärtszählers
(CTU_ZAEHLER.CU) geschaltet. Dadurch wird der Zählerstand pro Minute um 1 inkrementiert.
Die Summe der Betriebsminuten ergibt sich aus zwei Werten:
Aktueller Zählerstand (CTU_ZAEHLER.CV)
Stand des Zählers vor dem letzten Spannungsausfall (MR_DINT_MINUTEN)
Der Zählerstand wird umgespeichert auf einen remantenten Merker (M_DINT_MINUTENALT),
das bedeutet, nach einem Spannungsausfall zählt der Zähler beim alten Wert weiter.
Die Stunden ergeben sich durch Division der Minuten durch 60, und werden immer auf Grund
der Minuten neu berechnet, auch nach einem Spannungsausfall.
PLC_RESET:
LD
10
ST
PLC_CYCLETIME
PLC_INIT:
LD
MR_DINT_MINUTEN
ST
M_DINT_MINUTENALT
PLC_START:
LD
PLC_SYSTIME.SEC
ST
M_DINT_SEC
LD
M_DINT_SEC
EQ
0
ST
CTU_ZAEHLER.CU
CAL
LD
ST
LD
ST
CAL
ST
CTU_ZAEHLER
CTU_ZAEHLER.CV
ADD.IN0
M_DINT_MINUTENALT
ADD.IN1
ADD
MR_DINT_MINUTEN
ST
LD
ST
CAL
ST
DIV.IN0
60
DIV.IN1
DIV
M_DINT_STUNDEN
(*Zykluszeit in ms*)
(*spannungsausfallsicheren Wert laden*)
(*umspeichern auf einen Merker als*)
(*Altwert*)
(*Sekundenwert der Systemzeit holen*)
(*und in Variable speichern*)
(*aktuelle Sekunde*)
(*mit 0. Sekunde vergleichen*)
(*HIGH immer zur 0. Sekunde – benötigte*)
(*Flankenerkennung ist im Zähler *)
(*implementiert*)
(*inkrementiert den Zähler*)
(*akuellen Zählerstand laden*)
(*am Eingang 0 für ADD abspeichern*)
(*Altwert laden*)
(*am Eingang 1 für ADD abspeichern*)
(*Aufruf des ADD*)
(*Summe der Betriebsminuten in*)
(*ausfallsicheren Merker, nach Hochlauf*)
(*wird dieser "alte" Wert addiert zum*)
(*aktuellen Zählerstand*)
(*am Eingang 0 für DIV abspeichern*)
(*Konstante für 60 Minuten laden*)
(*am Eingang 1 für DIV abspeichern*)
(*Aufruf DIV*)
(*Summe der Betriebsstunden = Minuten*)
(*dividiert durch 60*)
Um den Zählerstand zurückzusetzen ist es notwendig, sowohl den aktuellen Zählerstand als
auch den Merker mit dem spannungsausfallsicheren Wert (M_DINT_MINUTENALT) auf "0" zu
setzen.
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357
Beispiele für Anwenderprogramme
Dies könnte mit einem Unterprogramm, das am Beginn (vor PLC_RESET) steht, gelöst werden. Mit RET wird die Subroutine wieder verlassen.
(*SUBROUTINE*)
ZaehlerRuecksetzen:
LD
0
ST
M_DINT_MINUTENALT
ST
M_BOOL_RUECKSETZEN
LD
1
ST
CTU_ZAEHLER.R
RET
(*ENDE SUBROUTINE*)
(*auf den alten Minutenwert wird "0"*)
(*geschrieben*)
(*den Merker für den Durchlauf dieser*)
(*Subroutine wieder rücksetzen*)
(*Zähler rücksetzen mittels "R"-Eingang*)
Der Aufruf des Unterprogramms könnte am Ende (nach ST M_DINT_STUNDEN) erfolgen. Dazu muss der Merker (M_BOOL_RUECKSETZEN) auf "1" gesetzt werden. Anstelle des Merkers
könnte auch eine Eingangsadresse, z.B. ein Befehl, verwendet werden.
Erreicht die Programmausführung den Befehl CALC wird der Sprung zur Subroutine ausgeführt. In der Subroutine wird der Merker (M_BOOL_RUECKSETZEN) wieder auf "0" gesetzt,
sonst würde der Zähler solange auf "0" bleiben bis der Merker wieder auf "0" gesetzt wird.
LD
ST
0
CTU_ZAEHLER.R
LD
M_BOOL_RUECKSETZEN
CALC ZaehlerRuecksetzen
358
(*außer beim Rücksetzen der Zeit wird*)
(*der "R"-Eingang des Zählers auf "0"*)
(*gesetzt*)
(*wird dieser Merker auf "1" gesetzt*)
(*Subroutine ZaehlerRuecksetzen*)
(*aufrufen*)
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Beispiele für Anwenderprogramme
B.5
Flatterunterdrückung
Für einen Eingang wird das Blockiert-Bit (BL-Bit) gebildet, wenn das Eingangssignal flattert.
Die Anzahl der Meldungsänderungen, bis das BL-Bit gesetzt wird, sowie die Überwachungszeit, während der die Meldung stabil sein muss, bis das BL-Bit wieder zurückgesetzt wird, sind
über Konstanten einstellbar. Ein Ausgang wird für die Zeit, während der das BL-Bit ansteht,
auf "0" gesetzt.
Über eine Flankenerkennung für die steigende (R_TRIG_INFLSTEIG0) und fallende
(F_FLZEITFALL0) Flanke wird bei jeder Änderung der Zähler (CTU_FLZ0) um 1 inkrementiert. Gleichzeitig wird über eine Einschaltverzögerung für die steigende
(TON_FLZEITSTEIG0) als auch fallende (TON_FLZEITFALL0) Flanke der R-Eingang des
Zählers auf "0" gesetzt. Somit werden in der Überwachungszeit (gestartet mit der ersten Flanke und nachgetriggert mit jeder weiteren) alle Änderungen des Eingangs am Zähler summiert.
Sobald am Eingang ein Flankenwechsel stattfindet wird der Merker (M_BOOL_ZAEHLER00)
"0". Der Eingang des AND (Modul 8) wird "1" (ist invertiert). Ist die Summe der Änderungen am
Eingang größer oder gleich der definierten Anzahl, dann wird der Ausgang des Zählers auch
"1" (CV>=PV) und es wird das BL-Bit gesetzt. Bei gesetztem BL-Bit wird der Ausgang über das
AND (Modul 9) fix auf "0" gesetzt.
Nach Ablauf der Zeit wird der R-Eingang des Zählers wieder auf "1" gesetzt und der Zähler
wird zurückgesetzt. Falls das BL-Bit gesetzt ist wird es auch zurückgesetzt (Ausgang Modul 8
wird "0").
R_TRIG_INFLSTEIG0
Eingang
1
> 1
M_BOOL_MODUL03
CU
3
7
Aufwärtszähler
Q
2
F_TRIG_INFLFALL0
Parameter
im INIT-Teil
PV
R
M_BOOL_MODUL7
CTU_FLZ0
TON_FLZEITSTEIG0
TON
4
> 1
M_BOOL_ZAEHLER00
6
TON
5
&
Blocked
TON_FLZEITFALL0
8
&
Ausgang
9
In der Reihenfolge muss zuerst der R-Eingang des Zählers auf "0" gesetzt werden, da erst
dann eine positive Flanke am CU-Eingang des Zählers ein Inkrementieren bewirkt. Darum wird
im Anwenderprogramm die Behandlung des R-Eingangs vor dem CU-Eingang des Zählers
durchgeführt.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
359
Beispiele für Anwenderprogramme
Beispiel:
Anzahl Meldungsänderungen >= 5
Überwachungszeit des Eingangs auf Stabiltiät = 10 s
PLC_RESET:
LD
20
ST
PLC_CYCLETIME
(*Zykluszeit in ms*)
PLC_INIT:
LD
5
ST
CTU_FLZ0.PV
(*Anzahl der Wischer bis die Meldung*)
(*auf flatternd gesetzt wird*)
(*als flatternd erkanntes Eingangssignal muss eine voreingestellte Zeit
lang fix anstehen, bis die Blockiert-Kennung wieder rückgesetzt wird*)
LD
10000
(*Konstante für 10s laden*)
ST
TON_FLZEITSTEIG0.PT
(*Einschaltverzögerung steigende Flanke*)
ST
TON_FLZEITFALL0.PT
(*Einschaltverzögerung fallende Flanke*)
PLC_START:
(*Module 4,5,6,7 - Gibt es am Eingang keine Flankenänderungen mehr, wird
nach Ablauf der eingestellten Zeit der Zähler wieder auf "0" gesetzt*)
LD
I_030_002_000_000.VALUE
(*Eingang*)
ST
M_BOOL_EINGANG00
ST
TON_FLZEITSTEIG0.IN
(*steigende Flanke - Modul 4*)
STN TON_FLZEITFALL0.IN
(*fallende Flanke - Modul 5*)
CAL TON_FLZEITSTEIG0
(*Aufruf Modul 4*)
ST
OR.IN0
CAL TON_FLZEITFALL0
(*Aufruf Modul 5*)
ST
OR.IN1
CAL OR
(*Aufruf Modul 6*)
ST
M_BOOL_ZAEHLER00
(*auch in Grafik*)
ST
CTU_FLZ0.R
(*Rücksetzeingang Zähler - Modul 7*)
(*Module 1,2,3,7 - Steigende und fallende Flanke des Eingangs werden
verodert und auf den "CU-Eingang" des Zählers gesetzt - jede Änderung
wird dazuaddiert*)
LD
M_BOOL_EINGANG00
ST
R_TRIG_INFLSTEIG0.CLK
(*steigende Flanke - Modul 1*)
ST
F_TRIG_INFLFALL0.CLK
(*fallene Flanke - Modul 2*)
CAL R_TRIG_INFLSTEIG0
(*Aufruf Modul 1*)
ST
OR.IN0
CAL F_TRIG_INFLFALL0
(*Aufruf Modul 2*)
ST
OR.IN1
CAL OR
(*Aufruf Modul 3*)
ST
CTU_FLZ0.CU
(*Aufwärtszähleingang Zähler - Modul 7*)
ST
M_BOOL_MODUL03
(*nur für Grafik*)
(*Module 7,8 - Mit der ersten Flankenänderung wird die Zeitüberwachung
gestartet; wenn innerhalb dieser Zeit Anzahl der Flanken größer ist als
Anzahl der Wischer, wird der Ausgang des AND (Modul 8) "1" = blockiert*)
CAL CTU_FLZ0
(*Aufruf Modul 7*)
ST
M_BOOL_MODUL7
(*nur für Grafik*)
ST
AND.IN0
LDN M_BOOL_ZAEHLER00
ST
AND.IN1
CAL AND
(*Aufruf Modul 8*)
ST
M_BOOL_FLATTERND00
(*ist "1" wenn die Meldung flattert*)
ST
O_030_002_000_000.BL
(*Blocked-Bit der Meldung setzen*)
(*Modul 9 - Weitergabe des Ausgangs wird während flattern gesperrt*)
LD
M_BOOL_EINGANG00
ST
AND.IN0
LD
M_BOOL_FLATTERND00
STN AND.IN1
CAL AND
(*Aufruf Modul 9 - bei Flattern auf "0"*)
ST
O_030_002_000_000.VALUE
(*Ausgang der Eingangsmeldung*)
360
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Beispiele für Anwenderprogramme
B.6
Sollwert-Stellbefehl
PLC_RESET:
LD
20
ST
PLC_CYCLETIME
(*Zykluszeit in ms *)
PLC_INIT:
LD
1
ST
PLC_TX_DATAFLOW_030
ST
PLC_TX_DATAFLOW_031
ST
PLC_TX_DATAFLOW_036
ST
PLC_TX_DATAFLOW_050
(*Einzelmeldung an SPS &
(*Doppelmeldung an SPS &
(*Messwert Gleitkomma an
(*Sollwert Gleitkomma an
Kommunikation*)
Kommunikation*)
SPS & Komm.*)
SPS & Komm.*)
PLC_START:
(*Zuordnung der Eingänge zu Merkern*)
LD
I_050_171_105_000.S_E
(*Sollwert select/execute*)
ST
M_BOOL_NyttBVCmL45
LD
I_030_008_004_000.VALUE
(*Einzelmeldung Eingang*)
ST
M_BOOL_OmkHandL45
LD
I_036_018_039_000.VALUE
(*Messwert Gleitkomma Eingang*)
ST
M_REAL_CmL45
LD
I_050_171_105_000.VALUE
(*Sollwert Gleitkomma Eingang*)
ST
M_REAL_BvCmL45DC
(*Temporaere Testvariablen*)
LD
I_050_171_105_000.S
ST
R_TRIG_PosFlank1.CLK
CAL R_TRIG_PosFlank1
JMPN HOPP90
LD
ST
I_050_171_105_000.S_E
O_050_171_105_000.S_E
ST
M_BOOL_NyttBVCmL45
LD
ST
ST
I_050_171_105_000.VALUE
O_050_171_105_000.VALUE
M_REAL_BvCmL45DC
(*Prüfung auf steigende Flanke, sonst*)
(*confirmation in jedem Zyklus erzeugen*)
(*wenn kein Sollwert vorhanden ist,*)
(*COT Prozedur überspringen*)
(*hier muss die select before execute*)
(*Prozedur hinzugefügt werden*)
(*Sollwert select/execute *)
(*Sollwert Gleitkomma-Ausgabe*)
(*Beispiel fuer select before execute*)
LD
7
(*7 = confirmation, 10 = termination,*)
ST
O_050_171_105_000.COT
(*setzen auf 0 würde hier die confir-*)
(*mation erzeugen, und die termination*)
(*im folgenden Zyklus*)
LD
1
ST
O_050_171_105_000.S
(*Sollwert Spontanbit*)
HOPP90:
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
361
Beispiele für Anwenderprogramme
B.7
Befehl mit ACTCON/ACTTERM bilden über Eingang
PLC_RESET:
ST
LD
100
PLC_CYCLETIME
(*Zykluszeit ms*)
PLC_INIT:
PLC_START:
(*Linie 4)
(*Doppelpolige Eingänge lesen und speichern*)
LD I_031_011_006_016.ON
ST O_031_011_006_016.ON
ST M_BOOL_DPIACLOSE
LD
ST
I_031_011_006_016.OFF
O_031_011_006_016.OFF
(*Linie 9*)
(*Doppelpolige Eingänge lesen und speichern *)
LD I_031_011_006_028.ON
ST O_031_011_006_028.ON
ST M_BOOL_DPIBCLOSE
LD
ST
I_031_011_006_028.OFF
O_031_011_006_028.OFF
(*Coup 4-9*)
(*Doppelpolige Eingänge lesen und speichern *)
LD I_031_011_008_058.ON
ST O_031_011_008_058.ON
ST M_BOOL_DPICCLOSE
LD
ST
I_031_011_008_058.OFF
O_031_011_008_058.OFF
(*Linie 4)
(*Doppelbefehl ZU Eingang lesen und speichern*)
LD I_046_001_006_016.COT
(*Übertragungsursache gleich 6*)
ST O_046_001_006_016.COT
ST EQ.IN0
LD 6
ST EQ.IN1
CAL EQ
ST AND.IN0
LD I_046_001_006_016.ON
(*Doppelbefehl Status*)
ST AND.IN1
CAL AND
ST M_BOOL_COMACLOSE
(*Verriegelung*)
LD M_BOOL_DPICCLOSE
ST AND.IN0
LD M_BOOL_DPIBCLOSE
ST AND.IN1
CAL AND
STN M_BOOL_NOACLOSE
362
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Beispiele für Anwenderprogramme
(*Doppelbefehl AUF Eingang lesen und speichern*)
LD I_046_001_006_016.COT
(*Übertragungsursache gleich 6*)
ST EQ.IN0
LD 6
ST EQ.IN1
CAL EQ
ST AND.IN0
LD I_046_001_006_016.OFF
(*Doppelbefehl Status*)
ST AND.IN1
CAL AND
ST O_046_001_006_016.OFF
(*Ausgang Doppelbefehl AUF an gleiche Adresse*)
(*Befehl ZU*)
LD M_BOOL_NOACLOSE
ST AND.IN0
LD M_BOOL_COMACLOSE
ST AND.IN1
CAL AND
ST O_046_001_006_016.ON
(*ACTCON, ACTTERM senden an Leitsystem SAT250*)
LD I_046_001_006_016.PN
ST O_046_001_006_016.PN
LD
ST
LD
ST
CAL
ST
LD
ST
CAL
ST
I_046_001_006_016.COT
EQ.IN0
7
EQ.IN1
EQ
AND.IN0
I_046_001_006_016.S
AND.IN1
AND
M_BOOL_COMA_COT
(*Übertragungsursache gleich 7*)
LDN M_BOOL_NOACLOSE
ST AND.IN0
LD M_BOOL_COMACLOSE
ST AND.IN1
CAL AND
ST M_BOOL_COMA_LOCKED
ST OR.IN0
LD M_BOOL_COMA_COT
ST OR.IN1
CAL OR
JMPN COMA_END
LD
ST
LD
ST
CAL
ST
I_046_001_006_016.PN
OR.IN0
M_BOOL_COMA_LOCKED
OR.IN1
OR
O_046_001_006_016.PN
LD I_046_001_006_016.ON
ST O_046_001_006_016.ON
LD I_046_001_006_016.OFF
ST O_046_001_006_016.OFF
LD 0
ST O_046_001_006_016.COT
LD 1
ST O_046_001_006_016.S
COMA_END:
(*Linie 9*)
(*Doppelbefehl ZU Eingang lesen und speichern*)
LD I_046_001_006_028.COT
(*Übertragungsursache gleich 6*)
ST O_046_001_006_028.COT
ST EQ.IN0
LD 6
ST EQ.IN1
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
363
Beispiele für Anwenderprogramme
CAL
ST
LD
ST
CAL
ST
EQ
AND.IN0
I_046_001_006_028.ON
AND.IN1
AND
M_BOOL_COMBCLOSE
(*Doppelbefehl Status*)
(*interlocking*)
LD M_BOOL_DPIACLOSE
ST AND.IN0
LD M_BOOL_DPICCLOSE
ST AND.IN1
CAL AND
STN M_BOOL_NOBCLOSE
(*Doppelbefehl AUF Eingang lesen und speichern*)
LD I_046_001_006_028.COT
(*Übertragungsursache gleich 6*)
ST EQ.IN0
LD 6
ST EQ.IN1
CAL EQ
ST AND.IN0
LD I_046_001_006_028.OFF
(*Doppelbefehl Status*)
ST AND.IN1
CAL AND
ST O_046_001_006_028.OFF
(*Ausgang Doppelbefehl AUF an gleiche Adresse *)
(*Befehl ZU*)
LD M_BOOL_NOBCLOSE
ST AND.IN0
LD M_BOOL_COMBCLOSE
ST AND.IN1
CAL AND
ST O_046_001_006_028.ON
(*ACTCON, ACTTERM senden an Leitsystem SAT250*)
LD I_046_001_006_028.PN
ST O_046_001_006_028.PN
LD
ST
LD
ST
CAL
ST
LD
ST
CAL
ST
I_046_001_006_028.COT
EQ.IN0
7
EQ.IN1
EQ
AND.IN0
I_046_001_006_028.S
AND.IN1
AND
M_BOOL_COMB_COT
(*Übertragungsursache gleich 7*)
LDN M_BOOL_NOBCLOSE
ST AND.IN0
LD M_BOOL_COMBCLOSE
ST AND.IN1
CAL AND
ST M_BOOL_COMB_LOCKED
ST OR.IN0
LD M_BOOL_COMB_COT
ST OR.IN1
CAL OR
JMPN COMB_END
364
LD
ST
LD
ST
CAL
ST
I_046_001_006_028.PN
OR.IN0
M_BOOL_COMB_LOCKED
OR.IN1
OR
O_046_001_006_028.PN
LD
ST
LD
ST
I_046_001_006_028.ON
O_046_001_006_028.ON
I_046_001_006_028.OFF
O_046_001_006_028.OFF
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Beispiele für Anwenderprogramme
LD 0
ST O_046_001_006_028.COT
LD 1
ST O_046_001_006_028.S
COMB_END:
(*Coup 4-9*)
(*Doppelbefehl ZU Eingang lesen und speichern*)
LD I_046_001_008_058.COT
(*Übertragungsursache gleich 6*)
ST O_046_001_008_058.COT
ST EQ.IN0
LD 6
ST EQ.IN1
CAL EQ
ST AND.IN0
LD I_046_001_008_058.ON
(*Doppelbefehl Status*)
ST AND.IN1
CAL AND
ST M_BOOL_COMCCLOSE
(*Verriegelung*)
LD M_BOOL_DPIACLOSE
ST AND.IN0
LD M_BOOL_DPIBCLOSE
ST AND.IN1
CAL AND
STN M_BOOL_NOCCLOSE
(*Doppelbefehl AUF Eingang lesen und speichern*)
LD I_046_001_008_058.COT
(*Übertragungsursache gleich 6*)
ST EQ.IN0
LD 6
ST EQ.IN1
CAL EQ
ST AND.IN0
LD I_046_001_008_058.OFF
(*Doppelbefehl Status*)
ST AND.IN1
CAL AND
ST O_046_001_008_058.OFF
(*Ausgang Doppelbefehl AUF an gleiche Adresse *)
(*Befehl ZU*)
LD M_BOOL_NOCCLOSE
ST AND.IN0
LD M_BOOL_COMCCLOSE
ST AND.IN1
CAL AND
ST O_046_001_008_058.ON
ST M_BOOL_COMC_OK
(*ACTCON, ACTTERM senden an Leitsystem SAT250*)
LD I_046_001_008_058.PN
ST O_046_001_008_058.PN
LD
ST
LD
ST
CAL
ST
LD
ST
CAL
ST
I_046_001_008_058.COT
EQ.IN0
7
EQ.IN1
EQ
AND.IN0
I_046_001_008_058.S
AND.IN1
AND
M_BOOL_COMC_COT
LDN
ST
LD
ST
CAL
ST
ST
LD
M_BOOL_NOCCLOSE
AND.IN0
M_BOOL_COMCCLOSE
AND.IN1
AND
M_BOOL_COMC_LOCKED
OR.IN0
M_BOOL_COMC_COT
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
(*Übertragungsursache gleich 7*)
365
Beispiele für Anwenderprogramme
ST OR.IN1
CAL OR
JMPN COMC_END
LD
ST
LD
ST
CAL
ST
I_046_001_008_058.PN
OR.IN0
M_BOOL_COMC_LOCKED
OR.IN1
OR
O_046_001_008_058.PN
LD I_046_001_008_058.ON
ST O_046_001_008_058.ON
LD I_046_001_008_058.OFF
ST O_046_001_008_058.OFF
LD 0
ST O_046_001_008_058.COT
LD 1
ST O_046_001_008_058.S
COMC_END:
366
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Beispiele für Anwenderprogramme
B.8
Drehzahlvergleich
PLC_RESET:
LD
100
ST
PLC_CYCLETIME
PLC_INIT:
LD
1000
ST
TOF_FLAENDSTEIG0.PT
ST
TOF_FLAENDFALL0.PT
(*Zykluszeit in ms*)
(*Abfallverzoegerung in ms*)
PLC_START:
(*Drehzahlwert auf Wertaenderung ueberpruefen*)
LD
I_034_016_000_000.S
(*Spontanbit Drehzahlwert laden*)
JMPN KEINE_WERTAENDERUNG
(*Sprung wenn keine Wertaenderung *)
(*Drehzahlwert Wertaenderung vorhanden*)
LD
I_034_016_000_000.VALUE
(*Drehzahlwert laden*)
ST
M_REAL_WERTNEU
(*Aktuellen Drehzahlwert auf Merker*)
ST
SUB.IN0
LD
M_REAL_WERTALT
(*Alten Drehzahlwert laden*)
ST
SUB.IN1
CAL SUB
(*Differenzwert bilden*)
ST
M_REAL_WERTDIF
(*Differenzwert auf Merker*)
(*Wertaenderung uebernehmen*)
LD
M_REAL_WERTNEU
ST
M_REAL_WERTALT
(*Aktuellen Wert laden*)
(*aktuellen Wert fuer naechste *)
(*Wertaenderung speichern*)
(*Wertevergleich Drehzahl steigend*)
LD
M_REAL_WERTDIF
(*Differenzwert laden*)
ST
GT.IN0
LD
0
ST
GT.IN1
CAL GT
(*Differenzwert > 0: Drehzahl steigt*)
ST
M_BOOL_DZST
(*Merker Drehzahl steigt setzen*)
(*Wertevergleich Drehzahl fallend*)
LD
M_REAL_WERTDIF
(*Differenzwert laden*)
ST
LT.IN0
LD
0
ST
LT.IN1
CAL LT
(*Differenzwert < 0: Drehzahl faellt*)
ST
M_BOOL_DZFA
(*Merker Drehzahl faellt setzen*)
KEINE_WERTAENDERUNG:
(*Sprungmarke wenn keine Wertaenderung*)
(*Abfallverzoegerung steigende
LD
M_BOOL_DZST
ST
TOF_FLAENDSTEIG0.IN
CAL TOF_FLAENDSTEIG0
LD
TOF_FLAENDSTEIG0.Q
ST
O_030_048_000_000.VALUE
Drehzahl*)
(*Merker Drehzahl steigt laden*)
(*Abfallverzoegerung*)
(*Ausgang setzen*)
(*Abfallverzoegerung fallende Drehzahl*)
LD
M_BOOL_DZFA
(*Merker Drehzahl faellt laden*)
ST
TOF_FLAENDFALL0.IN
CAL TOF_FLAENDFALL0
(*Abfallverzoegerung*)
LD
TOF_FLAENDFALL0.Q
ST
O_030_049_000_000.VALUE
(*Ausgang setzen*)
(*Merker Drehzahl steigt, faellt zuruecksetzen*)
LD
0
ST
M_BOOL_DZST
(*Merker Drehzahl steigt zuruecksetzen*)
ST
M_BOOL_DZFA
(*Merker Drehzahl faellt zuruecksetzen*)
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
367
Beispiele für Anwenderprogramme
368
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
C
Fehlerbehandlung
Inhalt
C.1
Systemfehler in der Diagnose ....................................................................... 370
C.2
Bedienfehler ................................................................................................. 378
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
369
Fehlerbehandlung
C.1
Systemfehler in der Diagnose
Fehlernummern die in der Diagnose protokolliert werden (nur über Webbrowser).
Bedeutung der Fehlerklassen:
A..... Ausfall
B..... Baugruppenausfall
I ...... interne Fehler
E..... externe Fehler
K..... Kommunikations- Fehler
W .... Warnung
F ..... frei projektierbarer Anwenderfehler
T ..... Test
C.1.1
Fehlermeldungen
Bedeutung der Spalten: Kl = Fehlerklasse, Fe = Fehler-LED, Wi = Wischer.
370
Nr.
Beschreibung
Ursache
Abhilfe
000
Aufruf-Timeout
Station wurde nicht aufgerufen
Verbindung zu Master
und Parametrierung
überprüfen
*)
001
Fehlerhaftes Telegramm Empfangen
unter Diagnose | History
Diagnose ist das fehlerhafte Telegramm ab der
Typkennung in hex eingetragen
*)
002
Fehlerhaftes Telegramm zu senden
Packfehler
nicht implementiert
*)
003
Ringüberlauf Super
Hochprior
Ring auf Antwort für Login
bei Wählverkehr übergelaufen
Überlauf eines internen
Rings, bitte Systemlieferanten kontaktieren
*)
004
Ringüberlauf Hochprior
ACT/CON-Telegramme
können nicht zur Gegenstelle gesendet werden
AWL überprüfen
möglicherweise zu
viele Befehle in kurzer
Zeit über die Kommunikation empfangen
*)
005
Ringüberlauf Klasse 1
Daten
zu viele Daten bei langsamer Kommunikation (nicht
mehr als 200 Telegramme
werden ausgesendet)
AWL überprüfen
prüfen ob eine Meldung flattert
*)
006
Ringüberlauf Klasse 2
Daten
analog zu Fehler 005
siehe Fehler 005
*)
007
SIM Karte nicht verfügbar
SIM-Karte nicht oder nicht
korrekt eingebaut
SIM-Karte unter Abdeckung korrekt einbauen
*)
008
Fehler zurückgesetzt
in der History Diagnose
wird eingetragen wann
die Fehler rücksetzt
wurden
*)
009
Neuanlauf durch Hardwarereset
Spannungsversorgung wurde eingeschaltet
010
Neuanlauf durch Fernreset (TK105)
Hochlaufbefehl über die
Ferne empfangen
unbekannte Typkennung
unbekannte CASDU
Kl
Fe
Wi
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Fehlerbehandlung
Nr.
Beschreibung
Ursache
Abhilfe
Kl
Fe
Wi
011
Neuanlauf durch
Watchdogablauf
Watchdog ist abgelaufen
und es wurde ein Hochlauf
durchgeführt
Diagnose | History Diagnose auslesen und Siemens verständigen
012
Firmware stillgesetzt
(Kill)
interner Softwarefehler erkannt
ungültige Parameterdatei
geladen
ungültige AWL geladen
Parameter erneut laden
AWL erneut laden
wenn keine Abhilfe:
Firmware Update
013
Warnung: Ring Klasse 1 siehe Fehler 005
80% voll
*)
014
Warnung: Ring Klasse 2 siehe Fehler 006
80% voll
*)
015
Firmware geladen
016
DCD Dauerpegel
017
Selbsttest gestartet
tritt im Normalbetrieb nicht
auf
018
UART Fehler
tritt nur im Selbsttest auf
019
Ethernet Chip Fehler
tritt nur im Selbsttest auf
020
Reset durch Parameteraenderung
021
Fehlende Sachnummer
Sachnummer nicht vorhanden
022
Connection 1 ausgefallen
Verbindung zur Gegenstelle ausgefallen
IP-Adressen falsch
023
Connection 2 ausgefallen
024
*)
in der History Diagnose wird
eingetragen wann die Firmware upgedatet wurde
bei Gemeinschaftsverkehr kann dies beim Anstecken des Nullmodemkabels vorkommen (vorwiegend bei DELL-PC's)
Modem hat einen Dauerpegel erkannt
Fernwirkleitung überprüfen
*)
Modul tauschen
*)
es wurde ein Hochlauf
vom Bediener wegen geänderter Parameter (nach
Aufforderung) ausgelöst
SICAM MIC hat auf
Grund einer Parameteränderung selbst einen
Hochlauf durchgeführt
K
*)
siehe Fehler 022
K
*)
Connection 3 ausgefallen
siehe Fehler 022
K
*)
025
Connection 4 ausgefallen
siehe Fehler 022
K
*)
026
Ringe geloescht
027
Modemversorgung nur
mit PS-6620B
interne Modemversorgung
nicht möglich
028
Firmwarerevision nicht
aktuell
Version von WEBmic mit
dem die Parameter erzeugt
wurden ist aktueller als die
der Firmware
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
IP-Adressen und Verbindungsparameter im
SICAM MIC und der Gegenstelle kontrollieren
Stromversorgung gegen Version >= B tauschen oder
CP-60xx gegen Version >= A tauschen
*)
Firmware Update durchführen
*)
371
Fehlerbehandlung
Nr.
372
Beschreibung
Ursache
Abhilfe
Kl
Fe
Wi
*)
Station im Master parametrieren, sonst
sendet dieser ein falsches Passwort, damit
die "unbekannte Station" nicht mehr anruft
Passwort richtig eintragen, Groß-/ Kleinschreibung beachten
029
Modem Blockade
Unterstation ruft nicht mehr
aktiv an
030
Aktive Trennung: kein
Aufruf
SICAM MIC hat keinen ordnungsgemäßen Verbindungsabbau erkannt
DCD-Verdrahtung von
SICAM MIC zu Modem
prüfen
031
Passive Trennung: Leitungsriss
die Verbindung wurde nicht
ordnungsgemäß getrennt
(DCD-Signal auf "0" bevor
Kommando "hang up dial"
empfangen wurde)
Hochlauf in der Zentrale während Verbindung aktiv
Telefonleitung prüfen
*)
032
Verbindungsaufbau
nicht möglich
Verbindung zu Zentrale
nicht möglich
Telefonleitung prüfen
Telefonnummer prüfen
*)
033
SPS Laufzeitüberschrei- die Durchlaufzeit für die
Ausführung der Anweitung
sungsliste hat 50% von der
eingestellten Zykluszeit
überschritten
das System erhöht die
Zykluszeit automatisch (max. 2 s möglich)
falls SPS vom System
gestoppt wird kleinere
AWL verwenden
*)
034
SPS Checksumfehler
SPS stillgesetzt
Hardware-Fehler (im Speicherbereich für das Anwenderprogramm sind die Daten fehlerhaft)
035
SIM Checksumfehler,
SPS stillgesetzt
Hardware-Fehler (auf der
SIM-Card sind die Daten
fehlerhaft)
036
SPS Syntax Error,
SPS stillgesetzt
AWL enthält eine unbekannte Anweisung
037
SPS Intervallfehler,
SPS stillgesetzt
Zykluszeit der AWL wurde
zu hoch eingestellt durch
Variable
PLC_CYCLETIME
Durchlaufzeit des Anwenderprogramms
038
SPS TK falsch,
SPS stillgesetzt
im Anwenderprogramm wird
eine falsche Typkennung
verwendet
039
SPS ZFR Ringüberlauf
Anzahl der Änderungen von
Meldungen und Zählwerten
ist größer als der Ringpuffer
zeitfolgerichtig speichern
kann
AWL erneut auf SIMCard schreiben
*)
I
Inhalt der SIM-Card
löschen und Parameter erneut auf SIMCard schreiben
wenn keine Abhilfe:
SIM-Card tauschen
I
AWL-Code und Kommentare prüfen (Syntax)
I
Wert der Variable
PLC_CYCLETIME
korrigieren (Bereich 2
ms
2 s)
Durchlaufzeit des Anwenderprogramms erreicht 50% der max.
Zykluszeit
I
Parametrierung und
AWL prüfen, die Typkennung von im Anwenderprogramm verwendeten Datenpunkten muss
zum Typ in der Projektierung passen
I
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
*)
Fehlerbehandlung
Nr.
Beschreibung
Ursache
040
SPS ZFR global Ringüberlauf
Anzahl der Änderungen von
Befehlen, Sollwerten und
Zählerabfragen ist größer
als der Ringpuffer zeitfolgerichtig global speichern
kann
041
SPS Ausgangsringüberlauf
im Anwenderprogramm
wurden in einem Zyklus zuviele Telegramme generiert
AWL prüfen
042
SPS C-Stack unter.,
SPS stillgesetzt
in der AWL ist RET-Befehl
ohne CAL-Befehl programmiert
AWL prüfen (Rücksprung von Schachtelungsebene 0 nicht möglich)
I
043
SPS C-Stack ueber.,
SPS stillgesetzt
zuviele Schachtelungsebenen durch CAL-Befehle
AWL prüfen (max. 20
Ebenen erlaubt)
I
044
SPS F-Stack unter.,
SPS stillgesetzt
zuwenig Übergabeparameter für eine Funktion bzw.
Funktionsbaustein programmiert
AWL prüfen
I
045
SPS F-Stack ueber.,
SPS stillgesetzt
zuviele Übergabeparameter AWL prüfen
für eine Funktion oder Funktionsbaustein programmiert
I
046
Dauerloop
047
Negatives Confirmation
OLA-Befehl
Verhalten lt. IEC
*)
048
Negatives Termination
OLA-Befehl
Verhalten lt. IEC
*)
049
Pult stillgesetzt von
Firmware
Softwarefehler
bitte Systemlieferanten
kontaktieren
050
IOA MTS_LAEUFT
falsch
051
IOA Freigabe falsch,
Pult stillg.
052
IOA Lampentest falsch,
Pult stillg.
053
IOA von keinem DO,
Pult stillg.
054
IOA von keinem DI, Pult
stillg.
055
IOA von keiner EM, Pult
stillg.
056
Doppelte IOA bei Pult,
Pult stillg.
057
Fehlerhaftes Telegramm empf. (SK)
Fehler bei der Konvertierung vom SK-Telegramm
zum IEC-Telegramm
überprüfen der Parameter in der Zentrale z.B.
mit/ohne Komponentennummer, Packung,
058
SK Adressfehler: IOA1
zu gross
IOA1 darf nicht größer als
31 sein
unter Diagnose | History
Diagnose sind IOA und
Datenpunktnummer eingetragen
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
interner Fehler
zuviele Hochläufe hintereinander (z.B. wegen defektem Netzgerät)
Endlosschleife im Anwenderprogramm
Abhilfe
Kl
Fe
Wi
*)
*)
AWL prüfen
Spannungsversorgung
überprüfen
Bitte Systemlieferanten kontaktieren
373
Fehlerbehandlung
374
Nr.
Beschreibung
Ursache
Abhilfe
059
SK Adressfehler: IOA2
muss 0 sein
muss bei Messwerten und
Zählwerten "0" sein
siehe Fehler 058
060
SK Adressfehler: IOA3
muss 0 sein
nicht verwendet, muss im
SK-Mode "0" sein
siehe Fehler 058
061
SK Adressfehler: IOA2
zu gross
ist im SK-Format die Bitnummer – darf nicht größer
als 15 sein
siehe Fehler 058
062
SK Adressfehler: IOA2
ungerade (DM)
es können bei Doppelmeldungen nur geradzahligen
Bits angegeben werden
siehe Fehler 058
063
SK Adressfehler: IOA1
fuer EM verw.
IOA1 muß über alle Formate eindeutig sein
siehe Fehler 058
064
SK Adressfehler: IOA1
fuer DM verw.
analog zu Fehler 063
siehe Fehler 058
065
SK Quittungsfehler
tritt nur bei PCBMxx auf
Leitungsqualität überprüfen
066
Dauerreset, Betrieb
eingestellt
zu viele Hochläufe innerhalb
kurzer Zeit, SICAM MIC
wurde zu oft innerhalb kurzer Zeit ein- und ausgeschaltet
Spannungsversorgung
prüfen
lässt sich der Fehler
nicht beheben, bitte
Systemlieferanten
kontaktieren
067
SPS freigegeben kein
SPS Code vorh.
unter SPS | Konfiguration
die SPS-Funktion freigegeben, aber keinen Code geladen
SPS sperren wenn
nicht benötigt oder
SPS-Code laden
068
Wait/Schedule unter
Disable
interner Softwarefehler
069
TE-6420: IOA ist keine
EM
der binäre Ausgang ist nicht
als Einzelmeldung für diese
IOA parametriert
070
TE-6420: IOA nicht von
DO-62xx
der Ausgang muss auf einem DO-Modul und nicht
auf dem Steuerkopfmodul
sein
071
TE-6420: IOA nicht von
DI-61xx
intern reserviert
072
TE-6420: IOA ist nicht
Gleitkomma
der Ausgang des AO ist
nicht als Gleitkomma für
diese IOA parametriert
073
TE-6420: IOA nicht von
AO-6380
der Ausgang muss auf einem AO-6380 sein
074
TE-6420: Doppelte IOA
für den TE-6420 wurde irgendwo die gleiche IOA
vergeben
075
TE-6420: nur 1 Speedmonitoring zulässig
das Speedmonitoring darf
nur 1 mal pro SICAM MIC
freigegeben werden
076
TE-6420: IOA nicht bekannt
die parametrierte IOA wird
auf keiner in Frage kommenden Baugruppe gefunden
077
TE-6420: IOA nicht vom
TM Modul
die IOA ist bekannt aber
z.B. nur vom Anwenderprogramm generiert
Kl
Fe
Wi
bitte Systemlieferanten
kontaktieren
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Fehlerbehandlung
Nr.
Beschreibung
Ursache
Abhilfe
078
2,5 ms Erfassung nicht
moeglich
mindestens eine Baugruppe
unterstützt die 2,5 msErfassung nicht (TE-6460,
AI-6310, TE-6420, AI-6300)
079
Ethernet MAC Adresse
fehlt
Steuerkopfmodul hat keine
MAC-Adresse
080
Modem wurde rückgesetzt
Siemens TC35 Modem
antwortet nicht mehr auf
AT-Kommandos
Verbindungsaufbau konnte zur Zentrale nicht mehr
durchgeführt werden,
deshalb wurde das Modem neu gestartet
POWER-DOWN/POWER
UP des Modems
es wurde keine Siemens
TC-35 angeschlossen bei
Konfiguration des Protokolls "Keine Kommunikation"
081
DEAR wurde gelöscht
Änderung der Parameter
SIM-Card wurde getauscht
CP-6020/CP-6040 wurde
getauscht
082
Logon Administrator
(WEB-Server)
Login durch den Administrator mit <IP-Adresse>
083
Logon Gast (WEBServer)
Login durch den Gast mit
<IP-Adresse>
084
Logoff (WEB-Server)
Abloggen des Gasts bzw.
Administrators
089
Abbruch DEAR FileTransfer USER
Abbruch des laufenden
File-Transfers durch den
Anwender
der Anwenderhat während der Dateiübertragung einen Abbruch über
die Bedienoberfläche
durchgeführt
090
Abbruch DEAR FileTransfer TIMEOUT
Abbruch des laufenden FileTransfers durch Timeout in
der Unterstation
091
DEAR Datenverlust
es kam zu einem Datenverlust in DEAR
Daten konnten nicht mehr
auf SIM-Card bzw. NVRAM gespeichert werden
Datenlast verringern (zu
viele Daten werden im
SICAM MIC erzeugt)
092
DEAR interner Ring voll
es kam zu einem Datenverlust in DEAR
Daten konnten nicht mehr
auf SIM-Card bzw. NVRAM gespeichert werden
Datenlast verringern (zu
viele Daten werden im
SICAM MIC erzeugt)
223
Steuerkopfperipherie
Störung
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Kl
Fe
Wi
nur Baugruppen mit
möglicher 2,5 msErfassung verwenden
Erfassung 10 ms einstellen
bitte Systemlieferanten
kontaktieren
parametriertes Timeout zu gering
Kommunikationsausfall während der Dateiübertragung
*)
nicht verwendet
375
Fehlerbehandlung
Nr.
Beschreibung
Ursache
224
Peripherieelement 0
Störung
Fehler Zweileiterabgleich
fehlerhafter Messwert
(live zero)
(nur bei Messwerten)
225
Peripherieelement 1
Störung
226
Kl
Fe
Wi
E
*)
siehe Fehler 224
E
*)
Peripherieelement 2
Störung
siehe Fehler 224
E
*)
227
Peripherieelement 3
Störung
siehe Fehler 224
E
*)
228
Peripherieelement 4
Störung
siehe Fehler 224
E
*)
229
Peripherieelement 5
Störung
siehe Fehler 224
E
*)
230
Peripherieelement 6
Störung
siehe Fehler 224
E
*)
231
Peripherieelement 7
Störung
siehe Fehler 224
E
*)
239
Steuerkopfperipherie
Ausfall
nicht verwendet
240
Peripherieelement 0
Ausfall
241
Peripherieelement 1
Ausfall
242
Verdrahtung der zugehörigen Analogeingänge prüfen
Zugehörige Geber/
Geberspannung prüfen
*)
B
*)
siehe Fehler 240
B
*)
Peripherieelement 2
Ausfall
siehe Fehler 240
B
*)
243
Peripherieelement 3
Ausfall
siehe Fehler 240
B
*)
244
Peripherieelement 4
Ausfall
siehe Fehler 240
B
*)
245
Peripherieelement 5
Ausfall
siehe Fehler 240
B
*)
246
Peripherieelement 6
Ausfall
siehe Fehler 240
B
*)
247
Peripherieelement 7
Ausfall
siehe Fehler 240
B
*)
255
Summenfehler LED
(rot)
mindestens 1 Fehler, der
die rote ER-LED ansteuert,
steht an (siehe Spalte Fe)
*)
376
Abhilfe
Hardwareidentifikation
falsch
Prüfsummenfehler am
TM-Bus
selbständiges Erkennen
eines Defektes, z.B. Befehlsausgabetreiber
Fehler im Befehlsausgabe- bzw. Rückmeldekreis
des Moduls TE-6460
projektierte Bestückung prüfen
Peripherieelement
tauschen
Firmware-Update
kann für weitere Auswertungen in der AWL genutzt werden
Fehler kann in der AWL mit der Variable PLC_SYSERROR_xxx ausgelesen und weiterverknüpft
werden
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
*)
Fehlerbehandlung
C.1.2
Weiterführende Fehlerinformationen
Code
Bedeutung
00
Quittungserwartungszeit (t1) abgelaufen, keine Quittung auf ein Telegramm
empfangen
01
kein Confirmation auf ein Startframe Activation empfangen
02
kein Confirmation auf ein Stopframe Activation empfangen
03
kein Confirmation auf ein Testframe Activation empfangen
04
U-Frame stimmt nicht, die empfangenen Quittungszähler stimmen nicht mit
den erwarteten überein
05
U-Frame stimmt nicht, das U-Frame hat einen falschen Code
06
Startzeichen (68) ist falsch im Telegramm
07
TCP/IP Connection wurde von der Gegenstelle geschlossen
08
TCP/IP Socket wurde aus unbekanntem Grund geschlossen
09
kein SYN ACK auf einen versuchten Verbindungsaufbau empfangen (nur in
der Verbindungsaufbauphase)
0A
kein ARP-Eintrag (IP-Adresse zu MAC-Adresse) vorhanden
0B
Startzeichen (68) ist falsch im Telegramm, nur 1 Byte Telegramm
0C
Sendesequenz des empfangenen Telegrammes stimmt nicht mit dem erwarteten überein
0D
Sendesequenz des empfangenen Telegrammes ist zu hoch, mehr Telegramme empfangen als noch möglich
0E
Sendesequenz des empfangenen Telegrammes ist zu hoch, mehr Telegramme empfangen als überhaupt möglich
0F
Empfangssequenz der Quittung falsch, stimmt nicht mit der erwarteten überein, größer als erwartet
10
Empfangssequenz der Quittung falsch, stimmt nicht mit der erwarteten überein, größer als möglich
11
Empfangssequenz der Quittung falsch, stimmt nicht mit der erwarteten überein, gleiches Telegramm schon empfangen
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
377
Fehlerbehandlung
C.2
Bedienfehler
Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl von Fehlermöglichkeiten, die bei der Bedienung von
SICAM MIC über den Webbrowser auftreten könnten. Da je nach verwendeter Hardware- und
Softwarekonfiguration unterschiedliche Zustände auftreten können, kann nicht garantiert werden, dass die hier beschriebenen Abhilfen auch tatsächlich immer zum gewünschten Ziel führen.
378
Eigenschaft
Mögliche Ursache
Abhilfe
nach Hochlauf des Systems
bleibt Anwenderprogramm
(SPS) gestoppt
es liegt ein Syntaxfehler vor
in der unter SPS | Diagnose
angegebenen Zeile Korrektur
durchführen
nach Rücksetzen des Systems
leuchtet rote ER-LED
die gelernte Bestückung stimmt
nicht mit der projektierten Bestückung überein
das in SICAM MIC geladene
Projekt offline öffnen (WEBmic)
und die parametrierte Bestückung überprüfen
Webbrowser startet nicht, wenn
ein Projekt mit WEBmic geöffnet
oder neu angelegt werden soll
es wurden zuvor ein oder mehrere Projekte geöffnet, aber
nicht ausgeloggt
WEBmic schließen, mit Windows
Task Manager prüfen, ob noch
ein WEBmic Task läuft, und
Task beenden
nach Eingabe der IP-Adresse
eines SICAM MIC (online) im
Webbrowser erscheint die Meldung "Seite nicht verfügbar"
es besteht keine Verbindung
zum angewählten
SICAM MIC
SICAM MIC ist ausgeschaltet
IP-Adresse ist falsch
prüfen ob SICAM MIC eingeschaltet ist und mit dem PC
verbunden ist
bei Betrieb über Ethernet und
ohne Router müssen die
Netzadressen von
SICAM MIC und PC übereinstimmen (abhängig von der
Subnetzmaske)
nach Eingabe der IP-Adresse
eines SICAM MIC (online) öffnet
sich die Anmeldemaske, jedoch
nach der Anmeldung öffnet sich
ein Offline-Projekt
die angewählte SICAM MIC ist
nicht erreichbar und im Cache
ihres PC befindet sich noch das
zuletzt bearbeitete OfflineProjekt
Offline-Projekt schließen
IP-Adresse und Verbindung
zum angewählten
SICAM MIC prüfen, wenn erforderlich, eine neue IPAdresse schreiben (notfalls
lokal mit WEBmic)
WEBmic lässt sich nicht beenden
im Hintergrund läuft noch ein
Task von WEBmic
den Task schließen oder mit
Task Manager den Prozess beenden
nach Laden einer AWL versucht
der Webbrowser über längere
Zeit (> 1min) zu aktualisieren
oder es kommt gar keine
Rückmeldung zum Ladevorgang
die zu ladende AWL ist zu
groß (> 16kB)
generell dauert ein Ladevorgang länger, je größer die
AWL ist
Ladevorgang abbrechen
(Stop-Funktion im Webbrowser)
kontrollieren ob unter SPS |
Diagnose Fehler eingetragen
sind
eine kleinere AWL laden
wenn sich SICAM MIC nach
dem Ladevorgang zurückmeldet, prüfen ob die AWL
übernommen wurde
nach Laden einer AWL sind Bedienmasken fehlerhaft oder leer;
unter Umständen leuchtet die
rote ER-LED
es wurde eine ungültige AWL
(falsche Datei oder Dateiformat) geladen
es kann während der Übertragung ein Verbindungsfehler aufgetreten sein
wenn möglich Fehleranzeige
in der Diagnose lesen
prüfen ob die richtige Quelldatei geladen wurde
prüfen ob die Datei, welche
die AWL enthält, eine Textdatei ist (ASCII-Format)
prüfen ob sich der korrekte
Steuerungscode in der Textdatei befindet
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Fehlerbehandlung
Eigenschaft
Mögliche Ursache
Abhilfe
nach Laden der Parameter kann
SICAM MIC nicht mehr vom
Webbrowser angewählt werden;
unter Umständen leuchtet die
rote ER-LED
in der geladenen Parametrierung ist eine ungültige oder
unbekannte IP-Adresse eingestellt
eine ungültige Parameterdatei (falsche Datei oder Dateiformat) wurde geladen
es kann während der Übertragung ein Verbindungsfehler aufgetreten sein
mit WEBmic wieder eine gültige IP-Adresse auf
SICAM MIC einstellen, nach
erfolgreicher Übertragung
diese Adresse im Webbrowser eingeben, SICAM MIC
kann dann wieder online bearbeitet werden
andernfalls muss die SIMCard aus SICAM MIC gezogen und wieder mit gültigen
Parametern offline beschrieben werden
nach einer Aktualisierung am
Webbrowser (durch Anwahl einer Ein-/Ausgabemaske oder
durch Übernahme eines Parameters) erscheint die LogonMaske
die Sitzung wurde bereits
durch die interne Laufzeitüberwachung beendet
die Sitzung wurde durch das
Einloggen eines weiteren Benutzers beendet
während des Bedien- oder
Parametriervorgangs längere
Pausen (> 15 min.) vermeiden
geänderte Parameter durch
Klicken auf den Übernahmeknopf speichern
Bei jeder Aktualisierung am
Webbrowser wird die Laufzeitüberwachung erneut gestartet
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
379
Fehlerbehandlung
380
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
D
Abgleich von Widerstandsthermometern
Inhalt
D.1
Abgleichvorgang........................................................................................... 382
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
381
Abgleich von Widerstandsthermometern
D.1
Abgleichvorgang
Für den Anschluss eines Widerstandsthermometers in 2-Leitertechnik ist ein Abgleichvorgang
am analogen Eingabemodul AI-6310 erforderlich.
Voraussetzungen
Automatisierungseinheit betriebsbereit
Widerstandsthermometer anlagenseitig vollständig verdrahtet und am I/O Modul angeschlossen
Messung der Temperatur durch Befehlsabfrage vom Leitsystem aus oder mittels Webbrowser (Bedienoberfläche online)
Vorgang
1. Kurzschließen des Widerstandsthermometers. Der Kurzschluss sollte so nah wie möglich
am Widerstandsthermometer erfolgen.
2. Webbrowser: Konfiguration des Einganges am AI-6310 in Melderichtung auf TYP "Gleitkomma" sowie ANSCHLUSS auf "2 Leiter".
3. Webbrowser: Konfiguration des Einganges am AI-6310 in Steuerrichtung auf TYP "Einzelbefehl" setzen.
4. Webbrowser: In der Prozess-Anzeige des AI-6310 den Knopf Werksabgleich betätigen
und den Temperaturwert ablesen. Oder den Befehl (mit der richtigen IOA Adresse) über das
Leitsystem absetzen.
382
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
E
Wählverbindung über PPP einrichten
Inhalt
E.1
Einstellungen unter Windows ........................................................................ 384
E.2
Einstellungen in Microsoft Windows 8 ........................................................... 385
E.3
Einstellungen in Microsoft Windows 7 ........................................................... 396
E.4
Einstellungen in Microsoft Windows Vista ..................................................... 406
E.5
Einstellungen in Microsoft Windows XP Professional .................................... 416
E.6
Einstellungen in Microsoft Windows 2000 Professional ................................. 425
E.7
Einstellungen in Microsoft Windows NT 4.0 .................................................. 433
E.8
Einstellungen wiederherstellen für die Internet-Verwendung ......................... 447
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
383
Wählverbindung über PPP einrichten
E.1
Einstellungen unter Windows
Unterstützte Betriebssysteme:
Microsoft Windows 8 Professional ®
Microsoft Windows 7 Professional ®
Microsoft Windows Vista ®
Microsoft Windows XP Professional ®
Microsoft Windows 2000 Professional ®
Microsoft Windows NT 4.0 ®
384
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Wählverbindung über PPP einrichten
E.2
Einstellungen in Microsoft Windows 8
E.2.1
Modeminstallation
Rechtsklicken Sie auf Start und wählen Sie Systemsteuerung.
Durch einen Doppelklick auf das Symbol TELEFON- UND MODEMOPTIONEN öffnen Sie die Modem
-Einstellungen. Falls Sie Standortinformationen eingeben müssen, tragen sie beliebige Zahlen
ein und klicken sie auf OK.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
385
Wählverbindung über PPP einrichten
Klicken Sie auf die Karteikarte MODEMS und klicken Sie zur Installation des Modems auf
Hinzufügen….
Es startet der Hardware-Assistent, der Sie komfortabel durch die Installation führt. Setzen Sie
im Kästchen MODEM AUSWÄHLEN (KEINE AUTOMATISCHE ERKENNUNG) einen Haken und klicken
Sie Weiter> .
Unter HERSTELLER wählen Sie bitte (STANDARDMODEMTYPEN) und unter MODELLE das STANDARD
33600 BPS MODEM, danach klicken Sie Weiter>.
386
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Wählverbindung über PPP einrichten
In diesem Fenster markieren Sie die gewünschte Schnittstelle und bestätigen die Eingabe mit
WEITER>. Sie beenden die Installation des Modems im nächsten Fenster mit dem Knopf
Fertig stellen.
Bitte wählen Sie nun in der Registerkarte MODEMS den Knopf Eigenschaften aus und überprüfen Sie, wie im unteren Fenster dargestellt, die MAXIMALE ÜBERTRAGUNGSRATE von 115200.
Sollte diese Einstellung einen anderen Wert aufweisen, stellen Sie ihn bitte richtig und bestätigen mit OK.
Die Modeminstallation ist jetzt beendet!
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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387
Wählverbindung über PPP einrichten
E.2.2
Konfiguration der Netzwerkverbindung
Um eine neue DFÜ-Verbindung (Datenfernübertragung) herzustellen, öffnen Sie über einen
Rechtsklick auf Start den Menüpunkt Systemsteuerung.
Doppelklicken Sie das Symbol Netzwerk- und Freigabecenter.
388
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Wählverbindung über PPP einrichten
Klicken sie auf NEUE VERBINDUNG ODER NEUES NETZWERK EINRICHTEN.
Wählen Sie im folgenden Fenster als Netzwerkverbindungstyp den Punkt VERBINDUNG MIT DEM
INTERNET HERSTELLEN aus. Fahren Sie fort mit Weiter> .
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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389
Wählverbindung über PPP einrichten
Falls schon eine Internetverbindung bestehet erscheint dieses Fenster. Wählen sie T ROTZDEM
EINE NEUE VERBINDUNG EINRICHTEN, und fahren sie fort.
Als nächsten Schritt müssen Sie den VERBINDUNGSTYP AUSWÄHLEN. Klicken Sie bitte auf
WÄHLVERBINDUNG und fahren fort.
390
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Wählverbindung über PPP einrichten
Im nächsten Schritt geben Sie eine beliebige Bezeichnung für Ihren VERBINDUNGSNAMEN, und
einen beliebigen Zahlenwert in das Feld EINWÄHLRUFNUMMER ein. Weiters geben Sie hier
BENUTZERNAME und KENNWORT ein. Wenn Sie diese Schritte ausgeführt haben bestätigen Sie
jeweils mit Weiter>.
Achten Sie auf die Haken in den Kästchen. Zum Abschluss klicken Sie auf Verbinden.
Danach kommt das Fenster mit dem Verbindungstest, das können Sie abbrechen.
Zum Abschluss klicken Sie auf Schließen.
Klicken Sie nun auf die Netzwerke Schaltfläche in der Benachrichtigungsfeld der Aufgabenleiste.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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391
Wählverbindung über PPP einrichten
Es öffnet sich nun eine Ansicht aller verfügbarer Netzwerke. Wählen Sie hierbei die neue
Wählverbindung und klicken Sie Verbinden.
Es öffnet sich nun das Fenster VERBINDUNG MIT …. Klicken Sie hier auf Eigenschaften .
392
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Wählverbindung über PPP einrichten
Überprüfen Sie die Einstellungen und korrigieren sie, falls erforderlich. Bestätigen Sie mit OK.
Wählen Sie nun die Registerkarte NETZWERK.
Markieren Sie die Zeile Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4) und klicken danach auf Eigenschaften.
In diesem Fenster müssen die Punkte IP-ADRESSE AUTOMATISCH BEZIEHEN und DNSSERVERADRESSE AUTOMATISCH BEZIEHEN ausgewählt sein. Fahren Sie fort mit Erweitert....
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393
Wählverbindung über PPP einrichten
Im letzten Fenster der Einstellungen, unter der Registerkarte IP-EINSTELLUNGEN, darf das
STANDARDGATEWAY FÜR DAS REMOTENETZWERK VERWENDEN nicht angehakt sein. Bestätigen Sie
die Eingaben jeweils mit OK.
Klicken Sie nun auf die Netzwerke Schaltfläche in der Benachrichtigungsfeld der Aufgabenleiste.
Es öffnet sich nun eine Ansicht aller verfügbarer Netzwerke. Wählen Sie hierbei die neue
Wählverbindung und klicken Sie Verbinden.
394
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Wählverbindung über PPP einrichten
Es öffnet sich nun das Fenster VERBINDUNG MIT …. Klicken Sie hier auf Wählen .
Installation und Konfiguration sind somit abgeschlossen!
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395
Wählverbindung über PPP einrichten
E.3
Einstellungen in Microsoft Windows 7
E.3.1
Modeminstallation
Wählen Sie über das Startmenü den Menüpunkt Systemsteuerung.
Durch einen Doppelklick auf das Symbol TELEFON- UND MODEMOPTIONEN öffnen Sie die Modem-Gruppe. Klicken Sie auf die Karteikarte MODEMS und klicken Sie zur Installation des Modems auf Hinzufügen… .
396
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Wählverbindung über PPP einrichten
Es startet der Hardware-Assistent, der Sie komfortabel durch die Installation führt. Setzen Sie
im Kästchen MODEM AUSWÄHLEN(KEINE AUTOMATISCHE ERKENNUNG) einen Haken und klicken Sie
Weiter> .
Unter HERSTELLER wählen Sie bitte (STANDARDMODEMTYPEN) und unter MODELLE das STANDARD
33600 BPS MODEM, danach klicken Sie Weiter>.
In diesem Fenster markieren Sie die gewünschte Schnittstelle und bestätigen die Eingabe mit
WEITER>. Sie beenden die Installation des Modems im nächsten Fenster mit dem Knopf
Fertig stellen.
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397
Wählverbindung über PPP einrichten
Bitte wählen Sie nun in der Registerkarte MODEMS den Knopf Eigenschaften aus und überprüfen Sie, wie im unteren Fenster dargestellt, die MAXIMALE ÜBERTRAGUNGSRATE von 115200.
Sollte diese Einstellung einen anderen Wert aufweisen, stellen Sie ihn bitte richtig und bestätigen mit OK.
Die Modeminstallation ist jetzt beendet!
E.3.2
Konfiguration der Netzwerkverbindung
Um eine neue DFÜ-Verbindung (Datenfernübertragung) herzustellen, öffnen Sie über das
Startmenü den Menüpunkt Systemsteuerung.
398
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Wählverbindung über PPP einrichten
Doppelklicken Sie das Symbol Netzwerk- und Freigabecenter.
Klicken sie auf NEUE VERBINDUNG ODER NEUES NETZWERK EINRICHTEN.
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399
Wählverbindung über PPP einrichten
Wählen Sie im folgenden Fenster als Netzwerkverbindungstyp den Punkt VERBINDUNG MIT DEM
INTERNET HERSTELLEN aus. Fahren Sie fort mit Weiter> .
Als nächsten Schritt müssen Sie den VERBINDUNGSTYP AUSWÄHLEN. Klicken Sie bitte auf
WÄHLVERBINDUNG und fahren fort.
400
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Wählverbindung über PPP einrichten
Im nächsten Schritt geben Sie eine beliebige Bezeichnung für Ihren VERBINDUNGSNAMEN, und
einen beliebigen Zahlenwert in das Feld EINWÄHLRUFNUMMER ein. Weiters geben Sie hier
BENUTZERNAME und KENNWORT ein. Wenn Sie diese Schritte ausgeführt haben bestätigen Sie
jeweils mit Weiter>.
Achten Sie auf die Haken in den Kästchen. Zum Abschluss klicken Sie auf Verbinden.
Danach kommt das Fenster mit dem Verbindungstest, das können Sie abbrechen.
Danach wählen Sie bitte DIE VERBINDUNG DENNOCH VERWENDEN aus.
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401
Wählverbindung über PPP einrichten
Zum Abschluss klicken Sie auf Schließen.
Zur erweiterten Einstellung und Kontrolle, der neuen Wählverbindung, klicken Sie im „Netzwerk- und Freigabecenter“ auf VERBINGUNG MIT EINEM NETZWERK HERSTELLEN. Klicken Sie mit
der rechten Maustaste auf VERBINDUNG ZU SIE und wählen den Menüpunkt Eigenschaften.
402
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Wählverbindung über PPP einrichten
Überprüfen Sie die Einstellungen und korrigieren sie, falls erforderlich. Bestätigen Sie mit OK.
Markieren Sie die Zeile Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4) und klicken danach auf Eigenschaften.
In diesem Fenster müssen die Punkte IP-ADRESSE AUTOMATISCH BEZIEHEN und DNSSERVERADRESSE AUTOMATISCH BEZIEHEN ausgewählt sein. Fahren Sie fort mit Erweitert...
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403
Wählverbindung über PPP einrichten
Im letzten Fenster der Einstellungen, unter der Registerkarte IP-EINSTELLUNGEN, darf das
STANDARDGATEWAY FÜR DAS REMOTENETZWERK VERWENDEN nicht angehakt sein. Bestätigen Sie
die Eingaben jeweils mit OK.
Um eine Verbindung herzustellen, öffnen Sie im Startmenü die Systemsteuerung.
404
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Wählverbindung über PPP einrichten
Klicken Sie im Netzwerk- und Freigabecenter auf VERBINGUNG MIT EINEM NETZWERK HERSTELLEN.
Klicken Sie auf VERBINDUNG ZU SIE – VERBINDEN.
Klicken Sie im Fenster "VERBINDUNG ZU SIE" den Knopf Wählen.
Installation und Konfiguration sind somit abgeschlossen!
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405
Wählverbindung über PPP einrichten
E.4
Einstellungen in Microsoft Windows Vista
E.4.1
Modeminstallation
Öffnen Sie dazu über das Startmenü den Menüpunkt Systemsteuerung.
Durch einen Doppelklick auf das Symbol Telefon- und Modemoptionen öffnen Sie die ModemGruppe. Klicken Sie auf die Karteikarte Modems und klicken Sie zur Installation des Modems
auf Hinzufügen….
406
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Wählverbindung über PPP einrichten
Es startet der Hardware-Assistent, der Sie komfortabel durch die Installation führt. Setzen Sie
im Kästchen MODEM AUSWÄHLEN (KEINE AUTOMATISCHE ERKENNUNG) einen Haken und klicken
Sie Weiter> .
Unter HERSTELLER wählen Sie bitte (Standardmodemtypen) und unter MODELLE das
Standard 33600 bps Modem, danach klicken Sie Weiter> .
In diesem Fenster markieren Sie die gewünschte Schnittstelle und bestätigen die Eingabe mit
Weiter> . Sie beenden die Installation des Modems im nächsten Fenster mit dem Button
Fertig stellen.
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407
Wählverbindung über PPP einrichten
Bitte wählen Sie nun in der Registerkarte MODEMS den Button Eigenschaften aus und überprüfen Sie, wie im unteren Fenster dargestellt, die MAXIMALE ÜBERTRAGUNGSRATE von 115200.
Sollte diese Einstellung einen anderen Wert aufweisen, stellen Sie ihn bitte richtig und bestätigen mit OK.
Die Modeminstallation ist jetzt beendet!
E.4.2
Konfiguration der Netzwerkverbindung
Um eine neue DFÜ-Verbindung (Datenfernübertragung) herzustellen, öffnen Sie über das
Startmenü den Menüpunkt Systemsteuerung.
408
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Wählverbindung über PPP einrichten
Doppelklicken Sie das Symbol Netzwerkverbindungen.
Klicken Sie auf EINE VERBINDUNG ODER EINE NETZWERK EINRICHTEN:
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409
Wählverbindung über PPP einrichten
Wählen Sie im folgenden Fenster als Netzwerkverbindungstyp den Punkt VERBINDUNG MIT DEM
INTERNET HERSTELLEN aus. Klicken Sie anschließend auf Weiter>.
Als nächsten Schritt müssen Sie den Verbindungstyp auswählen. Klicken Sie bitte auf
WÄHLVERBINDUNG und fahren fort.
410
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Wählverbindung über PPP einrichten
Im nächsten Schritt geben Sie eine beliebige Bezeichnung für Ihren VERBINDUNGSNAMEN und
einen beliebigen Zahlenwert in das Feld EINWÄHLRUFNUMMER ein. Weiters geben Sie hier
BENUTZERNAME und KENNWORT ein.
Achten Sie auf die Haken in den Kästchen. Zum Abschluss klicken Sie auf Verbinden.
Danach kommt das Fenster mit dem Verbindungstest, dies können Sie abbrechen.
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411
Wählverbindung über PPP einrichten
Danach wählen Sie bitte DIE VERBINDUNG DENNOCH EINRICHTEN aus.
Zum Abschluss klicken Sie auf Schließen.
Zur erweiterten Einstellung und Kontrolle der neuen Wählverbindung klicken Sie mit der rechten Maustaste auf VERBINDUNG ZU SIE W ÄHLVERBINDUNG und wählen den Menüpunkt
Eigenschaften.
412
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Wählverbindung über PPP einrichten
Überprüfen Sie die Einstellungen und korrigieren sie, falls erforderlich. Bestätigen Sie mit OK.
Markieren Sie die Zeile Internetprotokoll (TCP/IP Version 4) und klicken danach
auf Eigenschaften .
In diesem Fenster müssen die Punkte IP-ADRESSE AUTOMATISCH BEZIEHEN und DNSSERVERADRESSE AUTOMATISCH BEZIEHEN ausgewählt sein. Klicken Sie dann auf Erweitert….
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413
Wählverbindung über PPP einrichten
Im letzten Fenster der Einstellungen, unter der Registerkarte A LLGEMEIN darf
STANDARDGATEWAY FÜR DAS REMOTENETZWERK VERWENDEN nicht angehakt sein. Bestätigen Sie
mit OK.
Um eine Verbindung herzustellen, öffnen Sie über das Startmenü den Menüpunkt
Verbindung herstellen und wählen die Verbindung zu SIE aus.
414
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Wählverbindung über PPP einrichten
Oder Sie können auch über dieses Fenster, falls es noch offen ist, durch klicken des Knopfes
Verbindung herstellen die Verbindung aufbauen.
Klicken Sie im Fenster „Verbindung mit Verbindung zu SIE herstellen“ den Knopf Wählen.
Installation und Konfiguration sind somit abgeschlossen!
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415
Wählverbindung über PPP einrichten
E.5
Einstellungen in Microsoft Windows XP Professional
E.5.1
Modeminstallation
Öffnen Sie über das Startmenü den Menüpunkt Systemsteuerung.
Durch einen Doppelklick auf das Symbol Telefon- und Modemoptionen öffnen Sie die ModemGruppe. Klicken Sie auf die Karteikarte MODEMS und klicken Sie zur Installation des Modems
auf Hinzufügen….
Es startet der Hardware-Assistent, der Sie komfortabel durch die Installation führt. Setzen Sie
im Kästchen MODEM AUSWÄHLEN(KEINE AUTOMATISCHE ERKENNUNG) einen Haken und klicken
Sie Weiter> .
416
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Wählverbindung über PPP einrichten
Unter HERSTELLER wählen Sie bitte (Standardmodemtypen) und unter MODELLE das
Standard 33600bps Modem, danach klicken Sie Weiter>.
In diesem Fenster markieren Sie die gewünschte Schnittstelle und bestätigen die Eingabe mit
Weiter> . Sie beenden die Installation des Modems im nächsten Fenster mit dem Button
Fertig stellen.
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417
Wählverbindung über PPP einrichten
Bitte klicken Sie nun in der Registerkarte MODEMS den Knopf Eigenschaften und überprüfen
Sie, wie im unteren Fenster dargestellt, die MAXIMALE ÜBERTRAGUNGSRATE von 115200. Sollte
diese Einstellung einen anderen Wert aufweisen, stellen Sie ihn bitte richtig und bestätigen
mit OK.
Die Modeminstallation ist jetzt beendet!
E.5.2
Konfiguration der Netzwerkverbindung
Um eine neue DFÜ-Verbindung (Datenfernübertragung) herzustellen, öffnen Sie über das
Startmenü den Menüpunkt Systemsteuerung.
418
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Wählverbindung über PPP einrichten
Doppelklicken Sie das Symbol Netzwerkverbindungen.
Je nach der im Windows Explorer ® gewählten Anzeigeeinstellungen sind verschiedene Ansichten möglich ( Extras | Ordneroptionen , Registerkarte ALLGEMEIN). Zwei dieser Möglichkeiten sind angeführt:
wenn Sie diese Ansicht erhalten, klicken Sie auf NEUE VERBINDUNG ERSTELLEN
wenn Sie diese Ansicht erhalten, doppelklicken Sie auf das Icon Assistent für neue Verbindungen
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419
Wählverbindung über PPP einrichten
In beiden Fällen öffnet sich nun der Netzwerk-Assistent - bestätigen Sie mit Weiter>.
Wählen Sie im folgenden Fenster als Netzwerkverbindungstyp den Punkt VERBINDUNG MIT DEM
INTERNET HERSTELLEN aus, indem Sie auf den weißen Kreis vor der Bezeichnung klicken, bis
ein schwarzer Punkt darin erscheint. Klicken Sie anschließend auf Weiter> .
Als nächsten Schritt wählen Sie die Einstellung VERBINDUNG MANUELL EINRICHTEN und
Weiter> .
In dem darauf folgenden Fenster wählen Sie den Punkt VERBINDUNG MIT EINEM DFÜ-MODEM
und fahren fort mit Weiter>.
HERSTELLEN
420
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Wählverbindung über PPP einrichten
In den nächsten zwei Fenstern geben Sie eine beliebige Bezeichnung für Ihren
Verbindungsnamen, und einen beliebigen Zahlenwert in das Feld RUFNUMMER ein. Wenn
Sie diese Schritte ausgeführt haben bestätigen Sie jeweils mit Weiter> .
Geben Sie hier Benutzername, Kennwort und die Bestätigung des Kennwortes ein und klicken Sie auf Weiter> .
Achten Sie auf die Haken in den Kästchen und fahren Sie fort mit Weiter> .
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421
Wählverbindung über PPP einrichten
Zum Abschluss klicken Sie auf Fertig stellen.
Zur erweiterten Einstellung und Kontrolle der neuen Wählverbindung (hier Verbindung zu
SIE) klicken Sie auf den Knopf Eigenschaften.
Überprüfen Sie die Einstellungen und korrigieren sie, falls erforderlich. Bestätigen Sie mit OK.
422
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Wählverbindung über PPP einrichten
In der Registerkarte NETZWERK müssen die Einstellungen PPP: Windows
95/98/NT4/2000, Internet sowie Internetprotokoll (TCP/IP) ausgewählt sein.
Markieren Sie die Zeile Internet Protocol (TCP/IP) und klicken danach auf
Eigenschaften.
In diesem Fenster müssen die Punkte IP-ADRESSE AUTOMATISCH BEZIEHEN und DNSSERVERADRESSE AUTOMATISCH BEZIEHEN ausgewählt sein. Fahren Sie fort mit Erweitert… .
Im letzten Fenster der Einstellungen, unter der Registerkarte A LLGEMEIN, darf
STANDARDGATEWAY FÜR DAS REMOTENETZWERK VERWENDEN nicht angehakt sein. Quittieren Sie
jeweils mit OK.
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423
Wählverbindung über PPP einrichten
Um eine Verbindung herzustellen klicken Sie im Fenster „Verbindung mit Verbindung zu SIE"
den Knopf Wählen.
Installation und Konfiguration sind somit abgeschlossen!
424
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Wählverbindung über PPP einrichten
E.6
Einstellungen in Microsoft Windows 2000 Professional
E.6.1
Modeminstallation
Öffnen Sie dazu über das Startmenü den Menüpunkt Einstellungen | Systemsteuerung.
Im folgenden Fenster doppelklicken Sie auf das Symbol Telefon- und Modemoptionen.
Klicken Sie auf die Karteikarte MODEMS und klicken zur Installation des Modems auf
Hinzufügen….
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425
Wählverbindung über PPP einrichten
Es startet der Hardware-Assistent, der Sie komfortabel durch die Installation führt. Setzen Sie
im Kästchen MODEM AUSWÄHLEN(KEINE AUTOMATISCHE ERKENNUNG) einen Haken und klicken
Sie auf Weiter>.
Unter Hersteller wählen Sie bitte (Standardmodemtypen) und unter Modelle Standard
33600 bps Modem aus, danach klicken Sie Weiter>.
426
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Wählverbindung über PPP einrichten
Markieren Sie die gewünschte Schnittstelle und bestätigen die Eingabe mit Weiter> . Sie beenden die Installation des Modems im nächsten Fenster mit dem Knopf Fertig stellen.
Wählen Sie nun Eigenschaften und überprüfen Sie - wie im unteren Fenster dargestellt - die
MAXIMALE ÜBERTRAGUNGSRATE von 115200.
Sollte diese Einstellung einen anderen Wert aufweisen, stellen Sie ihn bitte richtig und bestätigen Sie mit OK.
Die Modeminstallation ist jetzt beendet!
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427
Wählverbindung über PPP einrichten
E.6.2
Konfiguration der Netzwerk- und DFÜ Verbindungen
Um eine neue DFÜ-Verbindung (Datenfernübertragung) herzustellen, öffnen Sie über das
Startmenü den Menüpunkt Einstellungen | Netzwerk und DFÜ-Verbindungen.
Im nächsten Fenster doppelklicken Sie auf Neue Verbindung erstellen. Es startet der Netzwerkverbindungs-Assistent, der Sie durch die Konfigurierung führt. Anschließend bestätigen Sie
mit Weiter>.
428
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Wählverbindung über PPP einrichten
Wählen Sie im folgenden Fenster als Netzwerkverbindungstyp den Punkt IN DAS INTERNET
aus. Klicken Sie anschließend auf Weiter> .
EINWÄHLEN
Als nächsten Schritt wählen Sie die Einstellung MANUELLE EINRICHTUNG DER
INTERNETVERBINDUNG ODER VERBINDUNG ÜBER EIN LOKALES NETZWERK (LAN) HERSTELLEN und klicken Sie auf Weiter> .
Wählen Sie die Option VERBINDUNG ÜBER TELEFONLEITUNG UND MODEM und fahren Sie fort mit
Weiter> .
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429
Wählverbindung über PPP einrichten
Nun müssen Sie den Haken aus dem Kästchen ORTSKENNZAHL UND W ÄHLEINSTELLUNGEN
entfernen, und tragen in das Feld RUFNUMMER einen beliebigen Zahlenwert ein.
Klicken Sie danach auf den Knopf Erweitert… und prüfen, ob im Register VERBINDUNGSTYP
der Punkt PPP (POINT TO POINT PROTOKOLL) aktiviert ist.
VERWENDEN
Sind die Einstellungen in Ordnung, bestätigen Sie mit OK und anschließend klicken Sie auf
Weiter> .
In den nächsten zwei Fenstern geben Sie einen beliebigen BENUTZERNAME, ein KENNWORT und
eine Bezeichnung für Ihre Verbindung ein. Wenn Sie diese Schritte ausgeführt haben klicken
Sie Weiter> .
430
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Wählverbindung über PPP einrichten
Zum Schluss der Verbindungseinrichtung wählen Sie NEIN unter dem Punkt MÖCHTEN SIE EIN
E-MAIL KONTO ERSTELLEN? und klicken auf Weiter> .
Im letzten Fenster entfernen Sie den Haken und beenden die Konfiguration mit Fertig
stellen.
Zur erweiterten Einstellung doppelklicken Sie bitte das Icon der neuen Wählverbindung (hier
Verbindung zu SIE). Im Fenster „Verbindung mit Verbindung zu SIE herstellen“ klicken Sie auf
den Knopf Eigenschaften .
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DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
431
Wählverbindung über PPP einrichten
Sollten bereits mehrere Modems auf dem PC installiert sein, müssen Sie das gewünschte in
der Registerkarte ALLGEMEIN auswählen.
In der Registerkarte NETZWERK muss die Einstellung PPP: Windows 95/98/NT4/2000,
Internet, sowie Internetprotokoll (TCP/IP) ausgewählt sein. Die anderen Kästchen
sollten, wenn Sie einen Einzelplatzrechner verwenden, aus Sicherheitsgründen leer bleiben.
Markieren Sie die Zeile Internetprotokoll (TCP/IP) und klicken Sie danach auf
Eigenschaften.
In diesem Fenster müssen die Punkte IP-ADRESSE AUTOMATISCH BEZIEHEN und DNSSERVERADRESSE AUTOMATISCH BEZIEHEN ausgewählt sein. Fahren Sie fort mit Erweitert… .
Im letzten Fenster der Einstellungen, unter der Registerkarte A LLGEMEIN, darf das Kästchen
STANDARDGATEWAY FÜR DAS REMOTENETZWERK VERWENDEN nicht angehakt sein. Das Feld
IP HEADERKOMPRIMIERUNG VERWENDEN ist aktiv.
Um die Eingaben zu bestätigen, quittieren Sie mit OK. Um eine Verbindung herzustellen klicken Sie im Fenster „Verbindung zu SIE" den Knopf wählen .
Installation und Konfiguration sind somit abgeschlossen!
432
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Wählverbindung über PPP einrichten
E.7
Einstellungen in Microsoft Windows NT 4.0
E.7.1
Modeminstallation
Öffnen Sie dazu über das Startmenü den Menüpunkt Einstellungen | Systemsteuerung.
Klicken Sie bitte das Symbol Modems doppelt an.
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433
Wählverbindung über PPP einrichten
Wenn Sie bereits ein Modem installiert haben, öffnet sich das Fenster Eigenschaften von Modems, wo Sie auf den Knopf Hinzufügen… klicken müssen, um ein neues Modem zu installieren.
Es startet der Modem-Assistent (Neues Modem installieren), der Sie durch das Setup führt.
Haben Sie auf Ihrem Rechner noch kein Modem installiert, öffnet sich der Modem-Assistent
sofort.
Setzen Sie im Kästchen MODEM AUSWÄHLEN (KEINE AUTOMATISCHE ERKENNUNG) einen Haken
und klicken Sie auf Weiter>.
434
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Wählverbindung über PPP einrichten
Unter HERSTELLER wählen Sie bitte (Standardmodemtypen) und unter MODELLE das
Standard 28800 bps Modem, danach klicken Sie auf Weiter>.
Hier markieren Sie die gewünschte Schnittstelle und bestätigen die Eingabe mit Weiter> .
Wenn Sie zum ersten Mal auf Ihrem Computer ein Modem installieren, so werden Sie nun
aufgefordert, die Standorteinstellungen für Ihren Computer einzugeben.
Danach klicken Sie bitte auf Weiter>. Windows NT macht Sie nun darauf aufmerksam, dass
Ihr Modem installiert bzw. konfiguriert worden ist.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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435
Wählverbindung über PPP einrichten
Klicken Sie auf Fertigstellen und Sie gelangen in das Fenster „Eigenschaften von Modems“.
Bitte wählen Sie nun EIGENSCHAFTEN und überprüfen Sie - wie im unteren Fenster dargestellt die MAXIMALE GESCHWINDIGKEIT von 115200. Sollte diese Einstellung einen anderen Wert
aufweisen, stellen Sie ihn bitte richtig und bestätigen mit OK.
Die Modeminstallation ist jetzt beendet!
E.7.2
Netzwerkkonfiguration
Um eine Netzwerk bzw. Modem-Verbindung erstellen zu können, müssen auf Ihrem Computer das Protokoll TCP/IP und der RAS-Dienst installiert sein. Öffnen Sie dazu über das Startmenü den Menüpunkt Einstellungen | Systemsteuerung. Doppelklicken Sie bitte auf das
Symbol Netzwerk.
436
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Wählverbindung über PPP einrichten
Nun gibt es zwei Möglichkeiten, wie die Netzwerk-Konfiguration weiter geführt wird:
entweder TCP/IP und RAS-Dienst sind bereits installiert; D.h. es wurde schon auf Ihrem
Rechner ein Netzwerk bzw. ein Modem eingerichtet => lesen Sie unter TCP/IP und RASDienst bereits in Ihrem System eingebunden weiter
oder TCP/IP und RAS-Dienst sind noch nicht installiert, dann startet der Assistent für die
Netzwerkinstallation => lesen Sie in diesem Fall unter TCP/IP und RAS-Dienst sind nicht
in Ihrem System eingebunden weiter
TCP/IP und RAS-Dienst bereits in Ihrem System eingebunden
Es öffnet sich das Fenster „Netzwerk“. Um die Einstellungen zu überprüfen, klicken sie auf die
Registerkarte DIENSTE und kontrollieren Sie, ob der Punkt RAS-Dienst (Remote Access
Service) angeführt ist. Weiters müssen im Register PROTOKOLLE das TCP/IP-Protokoll
und im Register BINDUNGEN die RAS-Server-Dienste angegeben sein.
Sind alle Einstellungen vorhanden, überspringen Sie bitte den Abschnitt TCP/IP und RASDienst sind nicht in Ihrem System eingebunden und fahren Sie fort im Abschnitt DFÜNetzwerk einrichten.
TCP/IP und RAS-Dienst sind nicht in Ihrem System eingebunden
Haben Sie noch keine Windows NT Netzwerkunterstützung installiert, fordert Windows NT Sie
nun auf, die Netzwerkunterstützung auf Ihrem System zu installieren. Bitte legen Sie die Windows NT CD-ROM in das Einschubfach des CD-ROM-Laufwerks und klicken Sie im Anschluss auf Ja.
Der Assistent für die Netzwerkinstallation startet nun. Bitte deaktivieren Sie das Kästchen
DIREKT AM NETZWERK ANSCHLIEßEN und aktivieren Sie REMOTE-ZUGRIFF AUF DAS NETZWERK. Klicken Sie weiter mit dem Button Weiter>.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
437
Wählverbindung über PPP einrichten
Das System gibt Ihnen nun die Möglichkeit, eine Netzwerkkarte suchen zu lassen. Ignorieren
Sie bitte diese Aufforderung und drücken Sie die Taste Weiter>.
438
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Wählverbindung über PPP einrichten
Wählen Sie aus der folgenden Liste NETZWERKPROTOKOLLE die Zeile TCP/IP-Protokoll
aus. Drücken Sie bitte danach die Taste Weiter>.
Windows NT zeigt Ihnen nun, welche Dienste auf Ihrem System installiert werden. Klicken Sie
bitte auf Weiter> und im nächsten Fenster ebenso auf Weiter>.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
439
Wählverbindung über PPP einrichten
Windows NT fordert Sie nun auf, den Laufwerksbuchstaben des CD-ROM-Laufwerks anzugeben, in welchem sich die Windows NT Installations-CD befindet (in der Regel müssen Sie
E:\ oder D:\ eingeben.). Klicken Sie danach auf Fortsetzen .
Im folgenden Fenster müssen Sie auswählen, ob sich ein DHCP-Server (DHCP = Dynamic
Host Configuration Protocol) im Netzwerk befindet. Klicken Sie auf Ja .
Nun werden die von Windows NT benötigten Daten auf Ihr System kopiert. Nach vollständiger
Übertragung der Dateien, gelangen Sie zum Fenster „RAS-Geräte hinzufügen“. Wählen Sie in
der Auswahlliste das neu installierte Modem aus und bestätigen mit OK.
Im Fenster „RAS-Setup“ sollte nun in der gezeigten Liste Ihr Modem stehen. Klicken Sie dieses bitte an und danach auf die Taste Weiter.
440
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
Wählverbindung über PPP einrichten
Nachdem die Daten auf Ihr System kopiert worden sind, sollten Sie in einem Dialogfenster die
Bindungsinformationen angezeigt bekommen. In der Auswahl BINDUNGEN ANZEIGEN FÜR: deaktivieren Sie bitte die NetBIOS-Schnittstelle. Markieren Sie die Zeile und klicken auf den
Knopf Deaktivieren . Sollten Sie unsicher sein, deaktivieren Sie nichts, da diese Einstellungen für das Arbeiten in einem Windows NT Netzwerk notwendig sind.
Wenn Sie die NetBIOS-Schnittstelle deaktiviert haben, kommen Sie mit Weiter> in das
nächste Fenster. Bestätigen Sie mit Weiter>.
Im folgenden Fenster bekommen Sie weitere Netzwerk-Einstellungen angezeigt. Beachten
Sie, dass ARBEITSGRUPPE ausgewählt ist und nicht DOMÄNE. Klicken Sie auf Weiter>.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
441
Wählverbindung über PPP einrichten
Nun wurde Ihr Netzwerk auf Ihrem System installiert. Windows NT fordert Sie nun auf, Ihr
System neu zu starten. Klicken Sie bitte auf die Taste Fertigstellen .
Bitte entnehmen Sie die Windows NT CD-ROM aus Ihrem CD-ROM-Laufwerk. Danach klicken Sie auf Ja – der Rechner wird neu gestartet.
DFÜ-Netzwerk einrichten
Um eine Verbindung zum Modem herzustellen, müssen Sie nun noch eine DFÜ EinwahlVerbindung (Datenfernübertragung) einrichten. Öffnen Sie über das Startmenü
Programme | Zubehör | DFÜ-Netzwerk.
442
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Wählverbindung über PPP einrichten
Es gibt nun zwei Möglichkeiten:
haben Sie bereits eine DFÜ-Verbindung erstellt, klicken Sie im Fenster „DFÜ-Netzwerk“
auf Neu… um eine Verbindung einzurichten
wenn Sie zum ersten Mal eine DFÜ-Verbindung erstellen, erhalten Sie die Meldung, dass
das Telefonbuch leer ist. Klicken Sie auf OK, um eine neue Verbindung zu erstellen
Es startet der Assistent, um einen neuen Eintrag zu erstellen. Geben Sie einen beliebigen
Namen der Verbindung (z.B. SIE) ein, und klicken Sie auf Weiter> .
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
443
Wählverbindung über PPP einrichten
Im Fenster „Server“ wählen Sie EINE VERBINDUNG MIT DEM INTERNET WIRD HERGESTELLT aus und
klicken Sie auf Weiter>.
In das Feld RUFNUMMER: tragen Sie einen beliebigen Zahlenwert ein und anschließend klicken
Sie auf Weiter>.
Als Abschluss des Telefonbuch-Assistenten bestätigen Sie mit Fertigstellen.
444
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Wählverbindung über PPP einrichten
Nun müssen Sie noch einige Parameter für die DFÜ-Verbindung eintragen bzw. überprüfen.
Klicken Sie dazu im Fenster auf Neu… . Beachten Sie dabei, dass im Feld
TELEFONBUCHEINTRAG: der Name der Verbindung zum Modem (hier SIE) aufscheint.
Wählen Sie im sich öffnenden Menü Eintrags- und Modemeigenschaften bearbeiten...
aus.
Kontrollieren Sie bitte alle Einträge der jeweiligen Register wie angegeben.
Bei TYP DES DFÜ-SERVERS: muss PPP: Windows NT, Windows 95 Plus, Internet
aufscheinen. Beachten Sie, dass unter NETZWERKPROTOKOLLE lediglich TCP/IP aktiviert ist.
Klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche TCP/IP-Einstellungen… .
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445
Wählverbindung über PPP einrichten
Der Haken im Kästchen STANDARD-GATEWAY AUF DEM REMOTE-NETZWERK VERWENDEN muss
entfernt sein. Bestätigen Sie mit OK.
Der Register SICHERHEIT sollte auch noch kontrolliert werden. Danach bestätigen Sie mit OK.
Um die Verbindung zu überprüfen klicken Sie auf das Feld Wählen.
Installation und Konfiguration sind somit abgeschlossen!
446
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Wählverbindung über PPP einrichten
E.8
Einstellungen wiederherstellen für die InternetVerwendung
Hinweis
Die neue DFÜ-Verbindung ist nun die Standard Verbindung die aufgebaut wird wenn der Webbrowser
aufgerufen wird. Sollte der Webbrowser zuvor mit dem Internet verbunden worden sein, dann funktioniert
dies nun nicht mehr.
Um den Webbrowser weiterhin für das Internet nutzen zu können, müssen Sie die neue DFÜVerbindung wie folgt modifizieren (die folgenden Schritte sind beispielhaft und hängen vom
jeweiligen Betriebssystem des Projektierungs-PCs ab):
Öffnen Sie über das Startmenü die Systemsteuerung
Je nach Darstellung wählen Sie Netzwerk und Internet, und dann Internet Eigenschaften
Klicken Sie im Kontextmenü auf die Registerkarte VERBINDUNGEN
Markieren Sie die Option NIEMALS EINE VERBINDUNG W ÄHLEN und bestätigen Sie mit OK
Nun können Sie den Webbrowser wieder mit dem Internet verbinden.
Hinweis
Um nun eine Verbindung mit SICAM MIC aufzubauen, müssen Sie zuerst die neue DFÜ-Verbindung manuell starten, und erst danach können Sie sich mit dem jeweiligen Zielsystem verbinden.
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
DC6-057-2.01, Ausgabe 06.2015
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Wählverbindung über PPP einrichten
448
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Glossar
A
Adresstyp
Der Adresstyp legt fest, ob als Adresse eines Datenpunktes in einem Telegramm eine systemtechnische
oder eine verfahrenstechnische Adresse eingetragen ist
AE
Automatisierungseinheit
Analogausgang
Hardware zur Ausgabe eines analogen Signals an eine Anzeigeeinrichtung (Messwert) oder zur SollwertVorgabe an ein Stellglied (Strom, Spannung)
Analogeingang
Hardware zur Erfassung eines analogen Signals über Messwandler (Messwert über Strom, Spannung,
Temperatur, Widerstand)
Analoge Ausgabe
Baugruppe (Modul, Submodul, I/O-Modul, etc.) zur Ausgabe analoger Signale. Aufgabe einer "Analogen
Ausgabe" ist die Umsetzung von arithmetischen Werten auf Ströme oder Spannungen, und somit zur
Ausgabe von analogen Prozessinformationen.
Analoge Eingabe
Baugruppe (Modul, Submodul, I/O-Modul, etc.) zur Erfassung analoger Signale. Aufgabe einer "Analogen
Eingabe" ist die Bewertung analoger Signale und somit die Rückgewinnung der analogen Prozessinformationen. Je nach Verständnis des Begriffes ist auch die Anpassung inkludiert oder nicht.
Anweisungsliste
Zeilenorientiertes Programm für Steuer- und Regelfunktionen gem. IEC 61131-3
Anwenderdiagnoseklassen
Dienen zur Klassifizierung der einzelnen Diagnoseinformationen zusätzlich zu den Systemdiagnoseklassen. Sie sind durch den Anwender frei vergebbar (maximal 8 Klassen).
Anwenderdiagnosesätze
Anwenderdiagnosesätze sind Diagnoseinformationen, welche durch anwendungsspezifische Rangierungen aus den Diagnosebits der Detail-Diagnosetabelle gebildet werden. Anwenderdiagnosesätze können
maximal 8 Anwenderdiagnoseklassen zugeordnet werden.
Anwenderprogramm
Logische Anordnung aller Programm-Sprachenelemente und -Konstrukte, die für die beabsichtigte Signalverarbeitung zur Steuerung einer Maschine oder eines Prozesses mit einem SPS-System erforderlich
sind (nach IEC 61131-12.1).
Mit CAEx plus werden Anwenderprogramme für Steuer- und Regelfunktionen erstellt. Ein Anwenderprogramm umfasst die Task(s) und die zugehörigen Programm-Instanzen und Typ-Instanzen. Ein Anwenderprogramm wird von einer Ressource ( CPU) ausgeführt.
Arbeitskontakt
Relaiskontakt der offen ist, wenn das Relais nicht aktiviert ist. Der Kontakt schließt, wenn das Relais aktiviert wird.
ASDU
Dienstdateneinheit der Anwendungsschicht (Application Service Data Unit)
Ausgabeimpuls
Wird der Ausgabeimpuls gesetzt und ein Befehlsausgang (binärer Ausgang) ist bereits angewählt (Relais
aktiviert), dann wird der Befehl an den Prozess ausgegeben
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Glossar
Autarkie
Ein autarkes Basissystemelement und seine Zusatzsystemelemente (Protokoll- und Peripherieelemente)
arbeiten während eines Ausfalls des Steuerkopfes weiter
Automatisierungseinheit
Eine Automatisierungseinheit ist ein modular aufgebautes Gerät zur Erfassung, Verarbeitung und Ausgabe von Prozessinformation. Sie kommuniziert in Automatisierungsnetzen über serielle oder EthernetProtokolle mit anderen Automatisierungseinheiten oder Leitsystemen.
Eine Automatisierungseinheit besteht aus mindestens 1 Baugruppenträger oder 1 Hutschiene (je nach
System), 1 Stromversorgung und 1 Basissystemelement, sowie optionalen Peripherieelementen und optionalen Protokollelementen.
Automatische Datenflussrangierung
Die Rangierung einzelner Prozessinformationen ist nicht erforderlich. Es ist einfach nur die Richtung
(Überwachungsrichtung, Steuerungsrichtung, beide Richtungen) in der die Telegramme zu übertragen
sind, zu parametrieren. Die Typkennung jedes Telegramms gibt Aufschluss darüber, zu welcher Klasse
ein Telegramm gehört und mit welchen Methoden es zu verteilen ist.
Telegramme mit Prozessinformationen in Überwachungsrichtung werden über einen Eintrag in der Topologie verteilt. Telegramme mit Prozessinformationen in Steuerungsrichtung werden an die durch ihre
CASDU festgelegten Ziele über Schnittstellen verteilt, die in der Topologie definiert sind. Die CASDU wird
als Zieladresse interpretiert.
AWL
Anweisungsliste
Ax 1703 Peripheriebus
Ermöglicht die gesicherte (Hammingdistanz 4), serielle, systeminterne Kommunikation zwischen dem Basissystemelement und den Peripherieelementen
Ax PE-Bus
Ax 1703 Peripheriebus
B
Basissystemelement
Das Basissystemelement ist ein Systemelement zur Verarbeitung von Informationen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten (z.B. Automatisierung, Fernwirken, etc.) und zur Verwaltung von Systemfunktionen
(z.B. Parameter, Diagnose, etc).
Baugruppe
Hardware, die in einem Baugruppenträger montiert wird
Baugruppenausfall
Signalisiert, dass die interne Kommunikation mit einer Baugruppe nicht mehr möglich ist und wird im allgemeinen vom überwachenden Basissystemelement nachgebildet.
Baugruppennummer
Systemtechnische Identifikation eines Systemelements innerhalb einer Automatisierungseinheit, Teil der
IOA in einem Telegramm bei systemtechnischer Adressierung. Die anderen Teile der IOA sind die Wertnummer und die Subadresse.
Baugruppenträger
Vorrichtung, in der Baugruppen und Geräte montiert werden.
Befehlsrichtung
Übertragungsrichtung von der Zentralstation zu einer Unterstation
Befehlsrückmeldung
Die Befehlsrückmeldung ist eine Zusatzinformation zur Doppelmeldung, gibt den Grund für die Zustandsänderung an (Schalterfall oder Schalthandlung läuft)
Bestückung
Bestückung wird in mehrfacher Bedeutung verwendet:
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Glossar
a) projektieren der Konfiguration einer Automatisierungseinheit in der SICAM TOOLBOX II
b) physisches Anordnen und Montieren der konfigurierten Hardware
– stecken am durch die Konfiguration definierten Steckplatz (Steckplatzadressierung), oder
– einstellen der durch die Konfiguration definierten Adresse und Stecken an einem beliebigen
Steckplatz (einstellbare Adresse)
Binär
Darstellung einer Informationen durch 2 unterschiedliche Zustände oder zwei diskrete Werte (=digital)
Binärer Ausgang
Meldung oder Befehl mit 2 unterschiedlichen Zuständen
Binäre Eingabe
Bezeichnung für eine Baugruppe, ein Modul, ein Submodul, ein I/O-Modul, etc. zur Erfassung binärer
Signale; Aufgabe einer "Binären Eingabe" ist die Bewertung binärer Signale und somit die Rückgewinnung der binären Prozessinformation
Binärer Eingang
Hardware zum Erfassen eines binären Signals (Einzelmeldung, Doppelmeldung)
Binäre Prozessinformation
Prozessinformation vom Typ "binär" (
peratur
binär), z.B. Leistungsschalter Stellung EIN/AUS, Lager Übertem-
Binäres Signal
Elektrisches Signal das zum Transport einer binären Prozessinformation verwendet wird; wie auch beim
digitalen Signal werden 2 unterschiedliche und nicht zusammenhängende Bereiche des elektrischen Signals definiert, je einer für einen Zustand/Wert, den die binäre Prozessinformation annehmen kann. Deshalb findet man in den technischen Daten von digitalen Eingängen, die für die Erfassung von binären Signalen vorgesehen sind, Spannungsbereiche für "logisch 0" und "logisch 1", der allgemeingültigen Bezeichnung für die beiden Zustände/Werte.
BSE
Basissystemelement (Steuerkopfelement, Verarbeitungs- und Kommunikationselement)
C
CAEx plus
Werkzeug für die Erstellung von Anwenderprogrammen (Computer Aided Engineering), basiert auf dem
Werkzeug logiCAD ® von der Firma logi.cals ®
CASDU
Gemeinsame Adresse der
ASDU (Common Adress of ASDU)
Derjenige Teil der ASDU, der für alle ASDUs einer Station gemeinsam ist
COT
Übertragungsursache (Cause of Transmission)
CPU
Zentralprozessor (Central Processing Unit)
CTS
Sendebereitschaft (Clear to Send), Handshake-Steuerleitung einer RS-232 Schnittstelle
D
Datenflussrangierung
Funktionen und Methoden zur Verteilung von Telegrammen an ihre Ziele:
Automatische Datenflussrangierung
Selektive Datenflussrangierung
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Glossar
Datenklasse
Die Zuordnung der Klasse ist in der Norm IEC 60870-5-101/-104 festgelegt, und dient zur Priorisierung
von Datenpunkten bei der Übertragung durch die Kommunikationsfunktion:
Klasse 1 Daten
Klasse 2 Daten
Datenpunkt
Analoge oder binäre Information (Prozessdatenpunkt, Systemdatenpunkt)
Datenstrom
Transportiert eine Folge von Datenpunkt-bezogenen Informationen durch das Fernwirksystem, auf dem
Weg von einer Quelle zu einer oder mehreren Senken
Es gibt spontane und periodische Datenströme (spontane Datenströme transportieren Informationen in
Telegrammen
Datentransporter und Systemtelegrammrouter
Systeminterne Verteilstelle für Nutz- und Systemdatentelegramme von und zu den einzelnen Systembzw. Anwenderfunktionen; Nutzdaten werden durch Rangierung, Systemdaten durch Zieladressierung zu
den Datensenken verteilt
DCD
Data Carrier Detect; Steuerleitung einer RS-232 Schnittstelle zur Bewertung des Empfangssignalpegels
DÜE
Datenübertragungseinrichtung, beispielsweise Modem
DDC
Data Distribution Center; Werkzeug für Export, Import und/oder Administration von SICAM TOOLBOX II
Daten
Detaildiagnosesatz
Umfasst 16 Diagnosebits (einer Systemdiagnoseklasse), die im allgemeinen logisch zusammengehörigen
Detaildiagnosetabelle
Enthält alle vom Basissystemelement und den Zusatzsystemelementen erkannten Diagnosebits
DFÜ
Datenfernübertragung
DI
Digitaler Eingang
Dienstdateneinheit der Anwendungsschicht
Eine Dienstdateneinheit der Anwendungsschicht (ASDU) kann aus einem oder mehr als einem gleichen
Informationsobjekt bestehen. Eine Folge gleicher Informationselemente, beispielsweise Messwerte, wird
durch die Adresse des Informationsobjekts identifiziert. Die Adresse des Informationsobjekts definiert die
zugehörige Adresse des 1. Informationselements der Folge. Eine fortlaufende Nummer kennzeichnet die
darauf folgenden Informationselemente. Die Nummer setzt in ganzzahligen Schritten (+1) auf diese Adresse auf.
Quelle: IEC 60870-5-103
Digitaler Ausgang
Binärer Ausgang
Digitaler Eingang
Binärer Eingang
DM
Doppelmeldung
DMS
Digitales Multiplexer-System
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Glossar
DO
Digitaler Ausgang
Doppelbefehl
Befehlspaar, dessen Einzelbefehle die Zustandsänderung eines Betriebsmittels in einen von zwei bestimmten Zuständen bewirken (aus IEV - Internationales Elektrotechnisches Wörterbuch)
Doppelmeldung
Meldung, in der zwei Bits zwei bestimmte Zustände und zwei nicht bestimmte Zustände eines Betriebsmittels kennzeichnen (aus IEV - Internationales Elektrotechnisches Wörterbuch)
DSR
Datensatz bereit (Data Set Ready), Steuerleitung einer RS-232 Schnittstelle
DTR
Datenendgerät bereit (Data Terminal Ready), Steuerleitung einer RS-232 Schnittstelle
E
Einzelbefehl
Befehl, der eine Zustandsänderung eines Betriebsmittels in eine Richtung bewirkt (aus IEV - Internationales Elektrotechnisches Wörterbuch)
Einzelmeldung
Meldung, in der nur ein Bit die zwei bestimmten Zustände eines Betriebsmittels kennzeichnet.
EM
Einzelmeldung
EM II
Projektierungswerkzeug der SICAM TOOLBOX II (Engineering Manager II)
Ethernet
Drahtgebundenes lokales Netzwerk nach IEEE 802.3
Externer Fehler
Fehler der durch Überwachung der Information von Sensoren und Aktuatoren erkannt wird.
Kann das Peripherieelement, die Verdrahtung, und Sensoren oder Aktuatoren betreffen, sofern die Fehlerquelle nicht eindeutig auf das Peripherieelement lokalisiert werden kann; ansonsten wäre es ein interner Fehler.
F
FAT
Dateisystem auf Speichermedien, Dateizuordnungstabelle (File Allocation Table)
FAT16 bis 2 GB, FAT32 ab 32 GB Kapazität
Feldbus Interface-Processor
Der Feldbus Interface-Prozessor dient der seriellen Ankopplung von SICAM RTUs Systemen an einen
Profibus (Profibus Master); Profibus Slaves werden nach EN 50170-2 angekoppelt
FIP
Feldbus Schnittstellen-Prozessor (Fieldbus Interface Processor)
Firewall
Abschirmung eines lokalen Netzes oder Computers gegenüber unerlaubten Zugriffen aus einem überregionalen Netz. Funktion zur Filterung von Daten aus dem Internet zum Schutz vor Eindringlingen und
bösartiger Software.
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Glossar
Firmware
Durch den Anwender nicht änderbares Programm, das der Hardware eine vordefinierte und parametrierbare Funktionalität verleiht
FPU
Floating Point Unit
Fremdverwaltete Parameter
Parameter die auf einer Baugruppe (z.B. Zusatzbaugruppe) benötigt werden, jedoch auf der übergeordneten Baugruppe verwaltet und gesichert werden
Funktionsbeteiligte Redundanz
Redundante Kommunikation über 2 Schnittstellen, wobei die Telegramme im ungestörten Betrieb nach
bestimmten Regeln (last- oder prioritätsabhängig) auf beide Schnittstellen aufgeteilt werden
Funktionsplan
Grafisches Programm für Steuer- und Regelfunktionen gem. IEC 61131-3
FUP
Funktionsplan
FW
Firmware
G
Gepufferte Variable
Variable in einem spannungsausfallsicheren Speicher; der Wert der Variable bleibt über einen Spannungsausfall hinweg erhalten
Globale Parameter
Parameter, die auf dem Systemelement (zentrale Systemfunktion) verwaltet und gesichert sind, aber auch
auf anderen Systemelementen der Automatisierungseinheit benötigt werden
GPRS
Allgemeiner Datenpaket-Funkdienst (Global Package Radio Service). Datenraten bis 171 kbit/s, in der
Regel bis 85 kbit/s. Paketorientierte Verbindung auf Basis von TCP/IP. Abrechnung in der Regel nach datenvolumen. Netzausbau flächendeckend.
GSM
Globales System für mobile Kommunikation (Global System for Mobile Communication) mit den Diensten
Sprache, SMS, direkte Datenverbindungen
H
I
Interne Fehler
Fehler die eindeutig als Fehler des Systemelements zurückzuführen sind
IOA
Informationsobjektadresse
ISDN
Integrierter Dienst für digitales Netzwerk (Integrated Standard for Digital Network), digitales leitungsgebundenes Telefon- und Datennetz
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Glossar
K
Klasse 1 Daten
Sind zur selben Zeit mehrere Datenpunkte an die Zentrale zu übertragen (spontan oder auf Anforderung),
dann werden die Klasse 1 Daten vor den Klasse 2 Daten gesendet (Priorität).
Beim Wählverkehr führen Klasse 1 Daten zu spontanem Verbindungsaufbau und Datenübertragung.
Klasse 2 Daten
Sind zur selben Zeit mehrere Datenpunkte an die Zentrale zu übertragen (spontan oder auf Anforderung),
dann werden die Klasse 2 Daten nach den Klasse 1 Daten gesendet.
Beim Wählverkehr erfolgen Verbindungsaufbau und Datenübertragung nur auf Anforderung durch die
Zentrale.
L
LAN
Lokales Kommunikationsnetz (Local Area Network)
Lokale Parameter
werden auf der eigenen Baugruppe (Firmware) verwaltet und nur dort benötigt
M
MIB
Management Information Base; Beschreibungsfile für SNMP
MDI
Medium-abhängige Schnittstelle; Anpassung an den Kabeltyp (Medium Dependant Interface)
Modem
Modulator/Demodulator, Datenübertragungseinrichtung zur Verbindung von Datenendgeräten an das Telefonnetz
Modul
Hardware die in einen Baugruppenträger oder auf eine Trägerbaugruppe gesteckt wird, hardware eines
Systemelements
N
Netzwerk Schnittstellen-Prozessor
Der Netzwerk Schnittstellen-Prozessor dient der Ankopplung von SICAM Systemen an ein Ethernet LAN
gemäß IEEE 802.3
NIP
Netzwerk Schnittstellen-Prozessor (Network Interface Processor)
O
OPM II
zentrales Projektierungswerkzeug der SICAM TOOLBOX II (Objektorientierter Prozessdaten Manager II)
P
PBA
Peripheriebaugruppenadresse
PCM
Puls-Code-Modulation
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Glossar
PE
Peripherieelement
Periodische Steuerkreisprüfung
Erkennung ob die Befehlskreise funktionsbereit sind, ohne das Stellglied zu betätigen. Alle Steuerkreise
werden - durch sequenzielles Aktivieren all ihrer Relais bei hochohmigem Schließen des Steuerkreises nacheinander geprüft.
Periodischer Datenpunkt
Ein periodischer Datenpunkt wird verwendet für den Austausch eines Prozesssignals oder einer abgeleiteten Information zwischen dem Peripherieelement und der übergeordneten Steuer- und Regelfunktion.
Periodische Information
Eine periodische Information hat ein deterministisches Übertragungsverhalten und dient zum Austausch
eines Prozesssignals oder einer abgeleiteten Information zwischen dem Peripherieelement und der übergeordneten Steuer- und Regelfunktion.
Eine periodische Information wird immer in Gruppen übertragen und hat somit bereits bei der Übertragung einen zeitlich konsistenten Zusammenhang.Periodische Übertragung
Austausch eines Prozesssignals oder einer abgeleiteten Information zwischen dem Peripherieelement
und der übergeordneten Steuer- und Regelfunktion
Peripherieelement
Systemelement zur Erfassung von Sensoren und zur Ansteuerung von Aktoren. Es kommuniziert über
den Ax-PE-Bus mit dem Basissystemelement
PRE
Protokollelement
Protokollelement
Systemelement zur seriellen oder LAN- Kommunikation mit anderen Automatisierungseinheiten oder Leitsystemen; kommuniziert über einen internen Bus (ZBG-Bus) mit dem Basissystemelement
PSTN
Weltweites öffentliches analoges Telefonnetz (Public Switched Telephone Network)
PSR
Projektierungs- und Servicerechner, Projektierungswerkzeug der SICAM TOOLBOX II
PT 100
Temperaturabhängiges Widerstandselement mit PT 100 Kennlinie
Q
R
Rangieren
Lenken von Datenströmen: Telegramme werden von ihren Quellen zu ihren Senken "rangiert". Dies funktioniert ähnlich wie das Lenken von Eisenbahnwaggons durch das Stellen von Weichen. Telegramme
enthalten Datenpunkt-bezogenene Informationen.
Router
Netzwerkgerät zur Verbindung zweier unabhängiger Netzsegmente wie Internet und LAN
RS-232
Standard für serielle Datenübertragung
RS-485
Standard für serielle Datenübertragung
RTS
Request to Send (Sendeteil einschalten), Steuerleitung einer RS-232 Schnittstelle
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Glossar
S
SD-Karte
sichere digitale Speicherkarte mit Speicherkapazität bis 2 GB (Secure Digital Memory Card)
SD-HC
SD-Karte mit Speicherkapazität bis 32 GB (SD High Capacity)
SD-XC
SD-Karte mit Speicherkapazität bis 2 TB (SD Extended Capacity)
Selektive Datenflussrangierung
Rangierung einzelner Prozessinformationen. In einfachen Anwendungen werden die Telegramme über
einen Eintrag in der Topologie verteilt. Für komplexere Anwendungen können mit Hilfe von Datenflussfiltern die Telegramme selektiv verteilt werden: für jede Kommunikationsschnittstelle können Durchlassfilter
oder Sperrfilter gesetzt werden. Es können auch Wildcards für alle Adressattribute des Telegramms eingesetzt werden um den Datenfluss mit einfachen Mitteln sehr gezielt zu lenken.
Serielles Interface-Modul
Hardware eines Protokollelements das auf einem Basissystemelement bestückt werden kann
Serieller Schnittstellen-Prozessor
Der Serielle Schnittstellen-Prozessor dient der seriellen Ankopplung von SICAM RTUs Systemen über eine Übertragungseinrichtung oder direkte Verbindung
SIP
Serieller Schnittstellen-Prozessor (Serial Interface Processor)
SIM
Serielles Interface-Modul
SMS
Kurznachrichtendienst (Short Message Service), Übertragung von max. 160 Zeichen
SNMP
Simple Network Management Protocol
SNMP ist ein Netzwerkprotokoll, um Netzwerkkomponenten (z. B. Router, Switches, Server, Drucker) von
einer zentralen Station aus überwachen und steuern zu können.
SNTP
Einfaches Netzwerk-Zeitprotokoll (Simple Network Time Protocol)
Spannungsausfallsicher
Funktion: auch bei/nach Spannungsausfall weiter verfügbar (kein Defekt)
Information in einem Speicher: nicht flüchtig, unverlierbar
Speicherprogrammierbare Steuerung
Digital arbeitendes elektronisches System, das für den Gebrauch in einem industriellen Umfeld bestimmt
ist, und das einen programmierbaren Speicher verwendet zur internen Speicherung von anwendergerechten Anweisungen zur Ausführung von spezifischen Funktionen, wie Logik, Sequenzfolge, zeitliche Abstimmung, Zählung und Arithmetik, zum Steuern verschiedenartiger Maschinenarten oder Prozesse über
digitale oder analoge Eingänge und Ausgänge. Sowohl die SPS als auch ihre zugehörige Peripherie sind
dazu bestimmt, dass sie in ein industrielles Überwachungssystem einfach integriert werden können, und
in all ihren bestimmten Funktionen einfach verwendet werden können (übersetzt nach IEC 61131-1, chapter 2.50).
Spontaner Datenpunkt
Binäre Information die bei Änderung in einem Telegramm spontan übertragen wird. Sie wird immer einzeln übertragen, und hat üblicherweise einen Zeitstempel, um später einen zeitlich konsistenten Zusammenhang herstellen zu können.
Bei der Strom-, Spannungs, und Zählimpulserfassung erfolgt eine spontane Übertragung der Information
schwellwertgesteuert (Ausnahme: Klasse 2 Daten bei Wählverkehr).
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Glossar
Spontane Übertragung
Dient zum Austausch eines Prozesssignals oder einer abgeleiteten Information (inklusive Status) zwischen dem Peripherieelement und der eigenen Automatisierungseinheit, einer anderen Automatisierungseinheit oder einem Leitsystem
Spontanes Informationsobjekt
Ein spontanes Informationsobjekt wird bei Änderung in einem Telegramm spontan übertragen und dient
zum Austausch eines Prozesssignals oder einer abgeleiteten Information (inklusive Status) zwischen dem
Peripherieelement und der eigenen Automatisierungseinheit, einer anderen Automatisierungseinheit oder
einem Leitsystem.
Ein spontanes Informationsobjekt wird immer einzeln übertragen und hat üblicherweise einen Zeitstempel, um später einen zeitlich konsistenten Zusammenhang herstellen zu können.
SPS
Speicherprogrammierbare Steuerung
SSM
Werkzeug zur Administration von Daten der SICAM TOOLBOX II (Siemens Stammdaten Manager); vorbehalten für Entwickler der Siemens AG.
Switch
Netzwerkgerät für den Anschluss und Verteilung im Ethernet
Systemelement
funktionelle Einheit bestehend aus einer Baugruppe (Hardware) und
Firmware
system-interne Information
Information die ausschließlich zum Austausch von Steuerinformation zwischen Peripherieelementen und
Systemfunktionen dient, und die dem Anwender nicht zur Verfügung steht. Sie kann wie eine
periodische Information oder wie ein spontanes Informationsobjekt durch das System transportiert werden.
Eine system-interne Information wird nur dokumentiert, um das Verhalten der beschriebenen Funktionen
zu erläutern.
T
TAP
Telocator Alphanumerisches Protokoll
TCP/IP
Transport Kontrollprotokoll/Internetprotokoll
TETRA
Terrestrischer Bündelfunk (Terrestrial Trunked Radio), universelle Plattform für unterschiedliche Mobilfunkdienste. Zeitmultiplex-System mit 4 Zeitschlitzen
TM
Modul für Hutschienenmontage (Terminal Module)
TM-Bus
Bus zwischen Peripheriekoppelmodul (Master) und I/O-Modul (Slave)
SICAM TOOLBOX II
PC-basiertes Set von Werkzeugen zur Projektierung und Wartung von Automatisierungseinheiten der
Produktfamilie SICAM RTUs
U
Übertragungsursache
Spontane Übertragung, Generalabfragedaten, periodische Daten, Befehlsvorbereitung, Befehlsauslösung
(nach IEC 60870-5-101)
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Glossar
V
VAC
Wechselspannung (Volts of Alternating Current)
VDC
Gleichspannung (Volts of Direct Current)
VPN
Logische Verbindung zum geschützten Transport von Daten über das Internet (Virtual Private Network)
W
WAN
Breites Kommunikationsnetz (Wide Area Network)
Web Services
Web-Standard für Funktionsaufrufe zwischen unabhängigen Maschinen
X
XSD
XML-Schema-Definition zur Beschreibung der Struktur von XML-Dokumenten
Z
Zähler
Messgerät das allein oder in Verbindung mit anderen Messeinrichtungen für die Ermittlung und Anzeige
einer oder mehrerer Messwerte eingesetzt wird; für die Energieabrechnung verwendete Zähler müssen
den gesetzlichen Anforderungen entsprechen
ZSE
Zusatzsystemelement
Zuordnen
Verbinden von Datenpunkt-bezogenen Informationen mit den Objekten, mit denen die Funktionen solche
Informationen verarbeiten. An den Quellen und Zielen eines Datenstroms werden Datenpunkt-bezogene
Informationen in Form von Telegrammen in den Datenstrom eingefügt oder aus ihm extrahiert; an einer
Quelle werden diese Informationen von einer Funktion geliefert, an einer Senke von einer Funktion konsumiert.
Zusatzsystemelement
Zusatzsystemelemente sind hierarchisch Basissystemelementen untergeordnet. Es gibt Peripherieelemente und Protokollelemente.
Zyklische Übertragung
periodische Übertragung im Abtastraster des jeweiligen Anwenderprogramms
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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Glossar
460
SICAM RTUs, SICAM MIC Benutzerhandbuch
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