Jubiläumsausstellung Adolf Frohner

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Jubiläumsausstellung Adolf Frohner
PRESSEINFORMATION
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kleine galerie, Kundmanngasse 30, 1030 Wien
Wien, März 2014
Jubiläumsausstellung
Adolf Frohner
Malerei, Druckgrafik, Zeichnung
Vernissage:
Mittwoch, 9. April 2014, 19 Uhr
Begrüßung:
Gemeinderat Ernst Woller,
Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses für Kultur und Wissenschaft
Eröffnung:
Dr. Michael Ludwig,
Amtsführender Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung
Die Ausstellung ist bis Mittwoch, den 30. April 2014 zu sehen.
kleine galerie
1030 Wien, Kundmanngasse 30
Tel.: +43 1 710 34 03
Fax: +43 1 715 03 22
[email protected]
www.kleinegalerie.at
Öffnungszeiten: Di. – Fr. 11 – 19 Uhr, Samstag nach Vereinbarung
Barrierefreier Zugang, WC für RollstuhlfahrerInnen.
kleine galerie ganz groß
66 Jahre im Zeichen der Kunst
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Zur Ausstellung
Text von Prof. Ulricht Gansert,
Der Körper des Menschen, seine lebendige Gestalt ist das magistrale Thema der Malerei von
Adolf Frohner. Und es sind fast immer Frauenfiguren, gefesselt und gequält, aber manchmal
auch selbstsicher die Bilder füllend, allein oder zu spannungsvollen Situationen gruppiert und
mit großer konzeptioneller Klarheit und expressivem Zugriff ins Bild setzt. Dabei formen die
Figuren in ihrer Gestik, Dramatik und Verzerrung eine eigene authentische Emblematik, weit
jenseits von allen konventionellen Vorstellungen von Schönheit, wie sie in Medien und
Konsumwerbung zwanghaft unausgesetzt verbreitet sind. Und gerade damit wird ein wahres
Bild von Begehren, Lust, Ekstase oder Gewalt, Schmerz und Qual sichtbar. Frohner zeigt ein
vollkommen ungeschöntes Bild vom Menschen, von menschlichen Beziehungen und den
wahren gesellschaftlichen Verhältnissen.
Damit gehört das künstlerische Werk Adolf Frohners zu den einflussreichsten und
maßgeblichsten Beiträgen zur österreichischen Malerei der letzten Jahrzehnte. Seine
malerische und geistige Auseinandersetzung mit der Situation und der Existenz des Menschen
in der Gesellschaft seiner Zeit, mit allen Leidenschaften, Verzerrungen und Repressionen bildet
eine der wichtigen Markierungen im Prozess der kritischen Selbstvergewisserung, sie ist präzis
treffend und hat auch heute nichts von ihrer Aktualität verloren.
Die Pole seiner Thematik reichen von konflikthafter Spannung des Schmerzes, der Aggression
und Verletzung bis zu Bildern des Selbstbewusstseins und der integralen Harmonie. Meist fast
unbekleidet in ausgesetzter Nacktheit ist das Fleisch des Menschen dem Blick preisgegeben.
Es ist das Bild der Frau in immer anderen Situationen, oft entblößt, mit wenigen
Wäschestücken, gefoltert oder mit Fesseln malträtiert. Gewalt und Unterdrückung, die quälende
Beziehung zwischen Tätern und Opfern ist sichtbar, wobei in Frohners Bildern die Täter immer
Männer sind, gelegentlich mit den unverkennbaren Zügen des Selbstportraits des Künstlers.
Doch gibt es auch Bilder von Frauen in Posen der entspannten Selbstsicherheit, in bequemen
Sesseln sitzend, in typisch erfasster Interaktion. Wie im Gespräch begriffen, formatfüllend und
damit dicht vor den Betrachter gerückt, instinktsicher in leichter Untersicht, nehmen sie
machtvoll den Bildraum ein. Die Köpfe ragen wie Fetische mit den dunklen Silhouetten ihrer
Frisuren über die Körper. Der stärkste Eindruck jedoch geht aus von der enormen Vitalität und
Selbstsicherheit vieler Figuren. Die Energie, das „Empowerment“ ist es, was Frohner trotz aller
Problematik seinen Figuren gibt.
In Auseinandersetzung mit den progressiven Bestrebungen seiner Zeit entwickelte er seine
eigene Form einer zeitgemäßen figuralen Malerei. Immer spürbar ist die komplexe Problematik
des menschlichen Lebens und der vorurteilslose Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse,
frei von allen Konventionen und tradierten Auffassungen von Körperdarstellungen. Nach einer
wichtigen Auseinandersetzung mit Formen und Strategien im Umkreis des Wiener Aktionismus
der sechziger Jahre mit seinem Aufbruch und seinem gesellschaftskritischem Potential
entwickelte Adolf Frohner seine Form einer realistischen Malerei jenseits aller etablierten
Erwartungshaltungen. Ausgehend von formatfüllenden, furiosen Zeichnungen des Körpers in
temperamentvollen Schraffuren auf großen Leinwänden, entstehen jene prägnanten Serien von
Frauenfiguren, realisiert mit sicherem Instinkt für anatomische Situationen und daraus sich
ergebenden Perspektiven und Verzerrungen jenseits aller Konventionalität. Davon ausgehend
verstärkt sich im Verlaufe seiner künstlerischen Entwicklung die Rolle der Farbe in den Bildern
immer mehr bis hin zu ganzen Zyklen mit Körperbildern in einem wie glühenden, zugleich an
Feuer und Blut erinnernden Rot.
Die kleine galerie kann nun eine spannende Auswahl aus dem Oeuvre des Künstlers
präsentieren, in der sowohl wichtige Arbeiten aus seiner frühen Schaffensperiode, als auch
solche aus dem ungemein farbigen Spätwerk enthalten sind. Gezeigt werden zahlreiche Bilder,
Zeichnungen sowie Radierungen aus seinem graphischen Werk.
Im Zentrum der Ausstellung stehen jene wichtigen frühen Arbeiten zur Thematik der Fesselung
und Folter, die den Maler immer wieder beschäftigt hat. Besondere Höhepunkte sind aber auch
einige späte starkfarbige Bilder in der Ausstellung, mit denen der Künstler eine singulare Ebene
seiner Auffassung des Menschenbildes und eine sprühende Lebendigkeit der malerischen
Textur mit ihrer Expressivität und Coloristik erreicht hat.
Prof. Ulrich Gansert
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Adolf Frohner
Text anlässlich der Ausstellung
„Wild und ungezähmt“
Der Basler Kunsthistoriker Georg Schmidt schrieb 1959:
„Realistisch Malerei ist eine Malerei, der es im weitesten Sinn um
Erkenntnis der Wirklichkeit geht, und zwar nicht nur der äußeren
sichtbaren, sondern auch der inneren, unsichtbaren Wirklichkeit. ….
Realisimus ist das Sehen und Aussprechen der Widersprüche in der
gesellschaftlichen Struktur einer Zeit – zu deren Überwindung.“
Adolf Frohner war ein Realist, ein kritischer Realist.
Er war nie ein Maler, der sich um Schönheitsideale scherte, er war einer, der die Welt
so malte wie er sie empfand – mit all den Widersprüchen, mit einem Blick in die
menschliche Seele und ihre Abgründe. Einer Realität, die viel wirklicher und wahrer ist
als das oberflächlich Sichtbare.
In seinen Bildern wird der menschliche Körper als Projektionsfläche verwendet, auf der
auch all das zu sehen ist, was so gerne unter den Tisch gekehrt wird. Seine
Frauenbildnisse konfrontieren uns mit moralischer Scheinheiligkeit ebenso wie mit
erlebter Unterdrückung und gesellschaftlichen Zwängen. Die visualisierten
Deformationen zeigen den Druck der auf der Seele lastet, erzählen von der
Unterdrückung (der Frauen) in aller Welt.
Frohner überschritt bewusst Grenzen. Er entlarvte erbarmungslos unsere heile Welt,
löste Tabus auf. Kein Wunder, dass seine Arbeiten viele beunruhigten und verstörten,
und es heute noch tun – konfrontiert er uns doch mit der ungeschminkten Wirklichkeit.
Seine Frauenbilder sind nicht schön im herkömmlichen Sinn. Doch sie haben ihren
ganz eigenen Reiz, sind sinnlich, echt, verletzlich, herausfordernd und auf ihre
besondere Art „schön“.
Die Ausstellung „Wild und ungezähmt“ zeigt Frohner in seiner ganzen Bandbreite mit
Arbeiten aus mehreren Jahrzehnten seines künstlerischen Schaffens aus den
Bereichen Malerei, Druckgrafik und Zeichnung.
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„Die Unruhe“ oder „der doppelte Boden“
Text von Dr. Waltraud Schwarzhappel, Kunsthistorikerin,
anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in der kleinen galerie
Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen ? und gesetzt selbst, es
nähme einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem stärkeren Dasein.
Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen.....
Ein jeder Engel ist schrecklich. Und so verhalt ich mich denn und verschlucke den Lockruf
dunkelen Schluchzens......Jeder Engel ist schrecklich. Und dennoch, weh mir, ansing ich euch,
fast tödliche Vögel der Seele, wissend um euch.....
(Rainer Maria Rilke)
Auf die qualitätsvolle Ausstellung der Werke von Günter Grass mit dem Titel „Der Schatten“
setzt die kleine galerie als unmittelbaren Kontrapunkt einen der höchst ausgezeichneten
Künstler Österreichs, welcher sich im Gegensatz zu Günter Grass` eher ruhig und meditativ von
außen beobachteten und säuberlich dargestellten „Schatten“, diesem schonungslos, wild,
rückhaltslos und identifizierend mit all seiner künstlerischen Persönlichkeit ausgeliefert hat,
jenen Abgründen des menschlichen Geistes und damit der Seele, wo die Gespenster des
Bösen und der Grausamkeit ihr Unwesen treiben, wo die Dämonen von Unbewusstheit,
Zerstörung, Vernichtung und Tod hocken, nämlich Adolf Frohner.
Adolf Frohner, am 12. März 1934 im niederösterrreichischen Groß-Inzersdorf geboren,
arbeitete zunächst als Werbegrafiker und besuchte in der Nachkriegszeit den Abendakt bei
Herbert Boeckl. Als Künstler war er als Autodidakt ab 1961 freischaffend tätig. Adolf
Frohnerbegann zunächst mit Objekten aus Fundstücken und Abfallmaterial zu
experimentieren. Gemeinsam mit Herman Nitsch und Otto Mühl veröffentlichte er nach ihrer
legendären „Einmauerungsaktion“ das Manifest „die Blutorgel“ und gilt damit als Mitbegründer
des Wiener Aktionismus aus dem er sich jedoch herauslöste um zu einer eigenständigen
expressiv-gestischen, graphisch-malerischen Figuration zu kommen. Mit nationalen und
internationalen Preisen überhäuft, war Adolf Frohnerbis zuletzt Lehrer und Prorektor an der
Hochschule für Angewandte Kunst. Nach der Eröffnung des Frohner-Forums in Krems starb er
2007 in Wien.
Aus seinem großzügigen Atelier unweit der kleinen galerie in der Radezkystraße hat der Sohn
des Künstlers, Stefan Frohner speziell für die kleine galerie 150 Arbeiten aus den letzten
Jahren des Künstlers zur Verfügung gestellt.
Der elementaren Aufforderung vom Apollotempel in Delphi...“Erkenne dich selbst“ und der
essentiellen Frage daraus, „Wer bin ich und was ist der Mensch?“ antwortete der bereits in
seiner Kindheit den Gräueln des Krieges ausgesetzte Adolf Frohner künstlerisch mit Hobbes`
„Homo hominilupusest“. - Der Mensch ist des Menschen Wolf.
Seine tiefe Empfindung der Verwundbarkeit, Verletzbarkeit und Vergänglichkeit von allem
Lebendigen, allem „Inkarnierten“, also Fleischgewordenem, führte konsequenterweise zu
einem Gestaltungs-und Bewusstseinsprozess welcher sich leidenschaftlich mit dem
Grundmaterial unseres Lebens verband, der Materie, der Basis des Lebens, dem Körper, und
im Besonderen dem weiblichen Körper, welcher als Gefäß und Träger des biologischen
Schöpfungsprozesses für dem Künstler das Symbol für den Menschen schlechthin bildete.
Zu dieser Verkörperung gehört unabdingbar der Eros dazu, die Sexualität, das formende,
kreative Prinzip. Damit verbunden sind Sinnlichkeit, Üppigkeit, Leidenschaft und Triebhaftigkeit,
daher sieht man Frohners weibliche Körper in der ausgestellten Graphik vorwiegend in
Strapsen, großen hängenden Brüsten, schweren Bäuchen und dicken Schenkeln.
Das Drama zeigt sich in ihren Verzerrtheiten, ihrer Gesichtslosigkeit, ihren offenen
Körperformen, in welche das Umfeld eindringen und sich ihrer bemächtigen kann und es zeigt
sich durch wild gefüllte Flächen, Grenzensprengend, Konturenmissachtend, sehr bewegt,
aufwühlend, ausufernd, unruhig, abgründig und zerrissen.
Die Werke werden nicht mehr selektiert in gut-gelungen oder nicht- denn es ist gleichgültig,
alles ist Realität...da kann man nicht auswählen ob der eine Abgrund ausgelassen werden soll
oder nicht, man muss alles nehmen, sich allem stellen - dem ganzen Leben.
Der Künstler arbeitet sich in die Seelenabgründe hinein, in die Qual, in die Hässlichkeit, in den
Aufschrei des gequälten Fleisches (und Geistes).
Eros, die Liebes,-und Aufstiegsenergie und Thanatos, die Zerstörungs-und Abstiegsenergie
ergießen sich im Werk Adolf Frohners eruptiv, aus einem seelischen Überdruck heraus, als
Lebensnotwendigkeit und Überlebensstrategie.
Für die Ausstellung wurde ein Block von handlichen, kleinformatigen Werken gewählt, welche in
spontaner Niederschrift das Drama des Menschen als malerisch-graphische Spur wiedergeben.
Der Künstler bleibt auch im Malerischen graphisch, denn er ist ständig in heftiger Bewegung.
Die innere Unruhe (so lautet auch der Titel der Ausstellung) treibt die motorische Energie,
welche aber nicht allein auf die innerseelischen Impulse reagiert, sondern auch auf die
psychologischen Forderungen der Farben des Bildes selbst.
Wuchtig, machtvoll, kraftvoll in monumental-abstrahierender Gestik pulsiert in den rot-schwarzweißen Werken der mächtige Atem des Blutes und des Abgründigen. Das Rot zwingt dem
Künstler eine vehement-aggressive Dynamik auf, das Schwarz eine abgründige Düsternis,
beides wird ganz aus der Regie der Farbe heraus entwickelt, welche den Künstler
leidenschaftlich erfasst und in den Gestaltungsprozess hineinzieht.
Schwarz ist dichteste, konzentrierteste Energie. In Schwarz verschwinden alle Farben. Schwarz
ist die Farbe der Wandlung, dort geschieht die Umkehr der Pole. Weiß- Rot- Schwarz sind die 3
heiligen Symbolfarben und stehen für Werden- Sein- und Vergehen.
Die Werke sind haltlos. Sie werden einzig durch den Rahmen gehalten
In den graphisch-malerischen Arbeiten sieht man keine schützende Haut mehr, nur mehr
bloßes Fleisch, das gänzlich Innere, die Innereien, das Seelenfleisch im Röntgenblick und die
geballten Abgründe. So wie der Schmerz in unseren Eingeweiden wühlt, so wühltFrohner in
der Farbe. Er formuliert heftig, exzessiv in wilder Gestik, leidenschaftlich, rasant, männlich und
kraftvoll die totale Verletzbarkeit und die Vergänglichkeit alles Geschaffenen wobei das
Kunstwerk selbst hierbei nicht ausgenommen wird.
Die Kunst fordert uns immer wieder auf, unsere Schatten zu integrieren, in diesem Fall die tief
in uns schlummernde Grausamkeit, verbunden mit dem Willen andere zu beherrschen.
In der Einfühlung, im Verstehen und Erkennen, offenbart sich die Schönheit des Schrecklichen
und die zarte, verwundbare Ästhetik des Lebendigen.
(Dr. Waltraud Schwarzhappel, Kunsthist., Wien, März 2010)
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Adolf Frohner
12. März 1934 – 24. Jänner 2007
1934
12. März: Adolf Frohner wird in Groß-Inzersdorf in Niederösterreich geboren
1946
Besuch des Gymnasiums des Zisterzienserstifts Zwettl
1948
Besuch des Piaristengymnasiums in Krems (bis 1952)
1952
Übersiedlung nach Wien
1953
Frohner besucht eine Fachschule für Wirtschaftswerbung (bis 1955)
1954
Gasthörer an der Akademie der bildenden Künste in Wien, besucht den Abendakt bei Herbert
Boeckl; als Künstler ist Frohner Autodidakt
1955
Frohner arbeitet als Werbegrafiker beim Verband der Elektrizitätswerke (bis 1959); nach
autodidaktischen Malereien, orientiert an Paul Cézanne, Pablo Picasso, Juan Gris, Fernand
Léger, Oskar Schlemmer und Paul Klee, kommt Frohner zur frei gestikulierenden Malerei, dem
Tachismus sowie der Aktionsmalerei – nun so genannt nach dem Aktionismus, in den sie später
mündet
1959
Frohner ist als Kunstkritiker für zwei ideologisch gegensätzliche Zeitungen tätig: Volksblatt und
Volksstimme, in der Volksstimme unter dem Pseudonym Georg Hart
1961
Frohner arbeitet als freier Maler und Grafiker; UNESCO-Stipendium für Paris, veranlasst durch
Herbert Boeckl; Frohner knüpft dort Kontakte zur Gruppe „NouveauxRéalistes“ um Pierre
Restany
1962
Dreitägige Einmauerung zusammen mit Otto Muehl und Hermann Nitsch; diese führt zu
Schwierigkeiten mit den Behörden sowie mit Zivilpersonen; ab diesem Zeitpunkt spricht man
vom „Wiener Aktionismus“; nach der Einmauerung verweigert Frohner jede Art eines
bürgerlichen Berufs
1964
Auftrag der Gemeinde Wien für 16 Sgraffitoflächen für eine städtische Wohnhausanlage in
Wien
1967
Teilnahme an der Biennale des JeunesArtistes in Paris (gemeinsam mit Walter Pichler und
Richard Kriesche); nachdem Frohner das Bild Die Flucht Jean Dubuffet widmet, kommt es zur
ersten Begegnung der beiden; ein reger Briefwechsel und zahlreiche Besuche sind die Folge
1969
Frohner nimmt an der Biennale von São Paulo teil, die ihm große internationale Beachtung
bringt
1970
Personale auf der Biennale von Venedig (21 großformatige Ölbilder); ab diesem Zeitpunkt
kommt es zur Zusammenarbeit mit renommierten Galerien
1972
Berufung als außerordentlicher Hochschulprofessor für Aktzeichnen an die Hochschule für
angewandte Kunst in Wien; Austritt aus der Künstlervereinigung Secession und Präsident der
neu gegründeten Gegensecession, die von der Vereinspolizei wieder aufgelöst wird, da sie
völlig untätig ist und nicht einmal „Amtsbriefe“ beantwortet
1976
Frohner wird Ordentlicher Hochschulprofessor an der Hochschule für angewandte Kunst in
Wien; Mitglied der Hörer- und Sehervertretung und des Kuratoriums im ORF für die Sparte
Kunst (bis 1980); Auftrag für zwei Wandbilder für das Internationale Zentrum (UNO-City) in
Wien; Besuch bei GuylaHalászBrassaï in Paris
1979
Leiter der Abteilung Allgemeine Kunstlehre und Kunsterziehung an der Hochschule für
angewandte Kunst in Wien (bis 1981)
1985
Frohner wird Leiter der Meisterklasse für Malerei an der Hochschule für angewandte Kunst in
Wien
1987
Leiter der Abteilung Bildende Kunst an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (bis
1999)
1989
Stellvertretender Rektor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (bis 1991)
1990
Öffentlicher Auftrag für den Brunnen vor dem Bundesamtsgebäude im 19. Wiener
Gemeindebezirk
1993
Auftrag der Wiener Linien zur Gestaltung einer 40 Meter langen Wand in der U-Bahnpassage
am Wiener Westbahnhof: 55 Schritte durch Europa
1995
Wandbild am Flughafen Wien-Schwechat: Der ewige Traum vom Menschen
1996
Prorektor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien
1998
Ordentlicher Universitätsprofessor für Malerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien
1999
Leiter des Instituts für Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien (bis
2004)
2002
Emeritierung als Institutsvorstand am Institut für Bildende Kunst an der Universität für
angewandte Kunst in Wien; Frohner ist als Emeritus weiterhin Teil des Lehrkörpers und betreut
die Meisterklasse für Malerei weitere drei Jahre (bis 2005)
2007
19. Jänner: Gemeinsam mit dem Niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll erfolgt
der Spatenstich zum Forum Frohner, ein Neubau im Gebäudekomplex des neu adaptierten
ehemaligen Minoritenklosters Krems-Stein
24. Jänner: Adolf Frohner stirbt völlig unerwartet
29. September: Eröffnung Forum Frohner im ehemaligen Minoritenkloster Krems-Stein
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Geschichte und Konzept der kleinen galerie, Wien
Die kleine galerie ist eine der ältesten Galerien Österreichs. Sie wurde 1947, kurz nach dem 2.
Weltkrieg in der Zeit von Kulturstadtrat Matejka, von Karl Gerstmayer gegründet. Dem Einsatz
dieser beiden Männer verdanken wir diese äußerst wichtige Einrichtung der Wiener
Volksbildung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, möglichst viele Menschen mit aktueller
Kunst in Kontakt zu bringen.
Im ersten Domizil der kleinen galerie, in der Neudeggergasse 8 im achten Bezirk von Wien, lag
der inhaltliche Schwerpunkt der Galerie auf zeitgenössisch-sozialkritischer und alternativer
Kunst.
Ab dem Umzug 1997 in die Kundmanngasse 30 im dritten Wiener Gemeindebezirk wird die
kleine galerie die Druckgrafik-Galerie Nummer 1, berichtete in ihren Publikationen über
druckgrafische Ausstellungen, Technik, Geschichte, Druckgeschichte und Ästhetische Theorie.
Eine Zusammenarbeit mit der Wiener Kunstschule entsteht und die in Ausstellungen
präsentierte Druckgrafik wird international. Die kleine galerie nimmt zu dieser Zeit auch an der
Estampa Madrid, der bedeutendsten Druckgrafikmesse in Europa teil.
Der Robert-Schmitt-Preis wird gemeinsam mit dem Verband Österreichischer
Gewerkschaftlicher Bildung, der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, der MA 13 und
dem Verband Wiener Volksbildung ins Leben gerufen, zur Erinnerung an den Künstler,
Volksbildner, Gewerkschafter und Kulturmanager Robert Schmitt.
In mehr als sechs Jahrzehnten präsentierten sich hunderte Künstlerinnen und Künstler in der
kleinen galerie und einige von ihnen etablierten sich in der Kunstszene.
Die kleine galerie wurde 60 Jahre von der Gesellschaft für Kunst- und Volksbildung, einem
Verein der Wiener Volksbildung, geführt.
Mit der Umgestaltung und Renovierung im Jahr 2008 ist es der kleinen galerie gelungen,
Faek Rasul als Leiter der neuen kleinen galerie zu gewinnen. Unter seiner Führung wurde die
kleine galerie zu einem Fixpunkt in der Wiener Kulturlandschaft.
Das neue Konzept der kleinen galerie umfasst vor allem Kunst nach 1945 mit einem
Schwerpunkt auf österreichische bzw. in Wien ansässige KünstlerInnen. Gezeigt werden
Malerei, Druckgrafik und Skulpturen.
Neben etablierten österreichischen KünstlerInnen wie Prof. Adolf Frohner, Prof. Gerda Fassel,
Prof. Herwig Zens, Fritz Martinz, Valentin Oman, Johannes Haider u.v.m. zeigt die kleine
galerie auch Kunstwerke von jungen aufstrebenden KünstlerInnen aus Österreich. Doch auch
Größen der europäischen Kunstszene wie Günter Grass, Horst Janssen, Otto Dix u.v.m. sind
vertreten.
Mit ihren rund 200 m² Ausstellungsfläche ist die kleine galerie heute eine der schönsten und
erfolgreichsten Galerien in Wien und aus der Kunstszene in Wien nicht mehr wegzudenken.
kleine galerie
1030 Wien, Kundmanngasse 30
Tel.: +43 1 710 34 03 | [email protected] | www.kleinegalerie.at