Jubiläumsausstellung Adolf Frohner
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Jubiläumsausstellung Adolf Frohner
PRESSEINFORMATION ___________________________________________________________________ kleine galerie, Kundmanngasse 30, 1030 Wien Wien, März 2014 Jubiläumsausstellung Adolf Frohner Malerei, Druckgrafik, Zeichnung Vernissage: Mittwoch, 9. April 2014, 19 Uhr Begrüßung: Gemeinderat Ernst Woller, Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses für Kultur und Wissenschaft Eröffnung: Dr. Michael Ludwig, Amtsführender Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung Die Ausstellung ist bis Mittwoch, den 30. April 2014 zu sehen. kleine galerie 1030 Wien, Kundmanngasse 30 Tel.: +43 1 710 34 03 Fax: +43 1 715 03 22 [email protected] www.kleinegalerie.at Öffnungszeiten: Di. – Fr. 11 – 19 Uhr, Samstag nach Vereinbarung Barrierefreier Zugang, WC für RollstuhlfahrerInnen. kleine galerie ganz groß 66 Jahre im Zeichen der Kunst ________________________________________ Zur Ausstellung Text von Prof. Ulricht Gansert, Der Körper des Menschen, seine lebendige Gestalt ist das magistrale Thema der Malerei von Adolf Frohner. Und es sind fast immer Frauenfiguren, gefesselt und gequält, aber manchmal auch selbstsicher die Bilder füllend, allein oder zu spannungsvollen Situationen gruppiert und mit großer konzeptioneller Klarheit und expressivem Zugriff ins Bild setzt. Dabei formen die Figuren in ihrer Gestik, Dramatik und Verzerrung eine eigene authentische Emblematik, weit jenseits von allen konventionellen Vorstellungen von Schönheit, wie sie in Medien und Konsumwerbung zwanghaft unausgesetzt verbreitet sind. Und gerade damit wird ein wahres Bild von Begehren, Lust, Ekstase oder Gewalt, Schmerz und Qual sichtbar. Frohner zeigt ein vollkommen ungeschöntes Bild vom Menschen, von menschlichen Beziehungen und den wahren gesellschaftlichen Verhältnissen. Damit gehört das künstlerische Werk Adolf Frohners zu den einflussreichsten und maßgeblichsten Beiträgen zur österreichischen Malerei der letzten Jahrzehnte. Seine malerische und geistige Auseinandersetzung mit der Situation und der Existenz des Menschen in der Gesellschaft seiner Zeit, mit allen Leidenschaften, Verzerrungen und Repressionen bildet eine der wichtigen Markierungen im Prozess der kritischen Selbstvergewisserung, sie ist präzis treffend und hat auch heute nichts von ihrer Aktualität verloren. Die Pole seiner Thematik reichen von konflikthafter Spannung des Schmerzes, der Aggression und Verletzung bis zu Bildern des Selbstbewusstseins und der integralen Harmonie. Meist fast unbekleidet in ausgesetzter Nacktheit ist das Fleisch des Menschen dem Blick preisgegeben. Es ist das Bild der Frau in immer anderen Situationen, oft entblößt, mit wenigen Wäschestücken, gefoltert oder mit Fesseln malträtiert. Gewalt und Unterdrückung, die quälende Beziehung zwischen Tätern und Opfern ist sichtbar, wobei in Frohners Bildern die Täter immer Männer sind, gelegentlich mit den unverkennbaren Zügen des Selbstportraits des Künstlers. Doch gibt es auch Bilder von Frauen in Posen der entspannten Selbstsicherheit, in bequemen Sesseln sitzend, in typisch erfasster Interaktion. Wie im Gespräch begriffen, formatfüllend und damit dicht vor den Betrachter gerückt, instinktsicher in leichter Untersicht, nehmen sie machtvoll den Bildraum ein. Die Köpfe ragen wie Fetische mit den dunklen Silhouetten ihrer Frisuren über die Körper. Der stärkste Eindruck jedoch geht aus von der enormen Vitalität und Selbstsicherheit vieler Figuren. Die Energie, das „Empowerment“ ist es, was Frohner trotz aller Problematik seinen Figuren gibt. In Auseinandersetzung mit den progressiven Bestrebungen seiner Zeit entwickelte er seine eigene Form einer zeitgemäßen figuralen Malerei. Immer spürbar ist die komplexe Problematik des menschlichen Lebens und der vorurteilslose Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse, frei von allen Konventionen und tradierten Auffassungen von Körperdarstellungen. Nach einer wichtigen Auseinandersetzung mit Formen und Strategien im Umkreis des Wiener Aktionismus der sechziger Jahre mit seinem Aufbruch und seinem gesellschaftskritischem Potential entwickelte Adolf Frohner seine Form einer realistischen Malerei jenseits aller etablierten Erwartungshaltungen. Ausgehend von formatfüllenden, furiosen Zeichnungen des Körpers in temperamentvollen Schraffuren auf großen Leinwänden, entstehen jene prägnanten Serien von Frauenfiguren, realisiert mit sicherem Instinkt für anatomische Situationen und daraus sich ergebenden Perspektiven und Verzerrungen jenseits aller Konventionalität. Davon ausgehend verstärkt sich im Verlaufe seiner künstlerischen Entwicklung die Rolle der Farbe in den Bildern immer mehr bis hin zu ganzen Zyklen mit Körperbildern in einem wie glühenden, zugleich an Feuer und Blut erinnernden Rot. Die kleine galerie kann nun eine spannende Auswahl aus dem Oeuvre des Künstlers präsentieren, in der sowohl wichtige Arbeiten aus seiner frühen Schaffensperiode, als auch solche aus dem ungemein farbigen Spätwerk enthalten sind. Gezeigt werden zahlreiche Bilder, Zeichnungen sowie Radierungen aus seinem graphischen Werk. Im Zentrum der Ausstellung stehen jene wichtigen frühen Arbeiten zur Thematik der Fesselung und Folter, die den Maler immer wieder beschäftigt hat. Besondere Höhepunkte sind aber auch einige späte starkfarbige Bilder in der Ausstellung, mit denen der Künstler eine singulare Ebene seiner Auffassung des Menschenbildes und eine sprühende Lebendigkeit der malerischen Textur mit ihrer Expressivität und Coloristik erreicht hat. Prof. Ulrich Gansert ________________________________________ Adolf Frohner Text anlässlich der Ausstellung „Wild und ungezähmt“ Der Basler Kunsthistoriker Georg Schmidt schrieb 1959: „Realistisch Malerei ist eine Malerei, der es im weitesten Sinn um Erkenntnis der Wirklichkeit geht, und zwar nicht nur der äußeren sichtbaren, sondern auch der inneren, unsichtbaren Wirklichkeit. …. Realisimus ist das Sehen und Aussprechen der Widersprüche in der gesellschaftlichen Struktur einer Zeit – zu deren Überwindung.“ Adolf Frohner war ein Realist, ein kritischer Realist. Er war nie ein Maler, der sich um Schönheitsideale scherte, er war einer, der die Welt so malte wie er sie empfand – mit all den Widersprüchen, mit einem Blick in die menschliche Seele und ihre Abgründe. Einer Realität, die viel wirklicher und wahrer ist als das oberflächlich Sichtbare. In seinen Bildern wird der menschliche Körper als Projektionsfläche verwendet, auf der auch all das zu sehen ist, was so gerne unter den Tisch gekehrt wird. Seine Frauenbildnisse konfrontieren uns mit moralischer Scheinheiligkeit ebenso wie mit erlebter Unterdrückung und gesellschaftlichen Zwängen. Die visualisierten Deformationen zeigen den Druck der auf der Seele lastet, erzählen von der Unterdrückung (der Frauen) in aller Welt. Frohner überschritt bewusst Grenzen. Er entlarvte erbarmungslos unsere heile Welt, löste Tabus auf. Kein Wunder, dass seine Arbeiten viele beunruhigten und verstörten, und es heute noch tun – konfrontiert er uns doch mit der ungeschminkten Wirklichkeit. Seine Frauenbilder sind nicht schön im herkömmlichen Sinn. Doch sie haben ihren ganz eigenen Reiz, sind sinnlich, echt, verletzlich, herausfordernd und auf ihre besondere Art „schön“. Die Ausstellung „Wild und ungezähmt“ zeigt Frohner in seiner ganzen Bandbreite mit Arbeiten aus mehreren Jahrzehnten seines künstlerischen Schaffens aus den Bereichen Malerei, Druckgrafik und Zeichnung. ________________________________________ „Die Unruhe“ oder „der doppelte Boden“ Text von Dr. Waltraud Schwarzhappel, Kunsthistorikerin, anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in der kleinen galerie Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen ? und gesetzt selbst, es nähme einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen..... Ein jeder Engel ist schrecklich. Und so verhalt ich mich denn und verschlucke den Lockruf dunkelen Schluchzens......Jeder Engel ist schrecklich. Und dennoch, weh mir, ansing ich euch, fast tödliche Vögel der Seele, wissend um euch..... (Rainer Maria Rilke) Auf die qualitätsvolle Ausstellung der Werke von Günter Grass mit dem Titel „Der Schatten“ setzt die kleine galerie als unmittelbaren Kontrapunkt einen der höchst ausgezeichneten Künstler Österreichs, welcher sich im Gegensatz zu Günter Grass` eher ruhig und meditativ von außen beobachteten und säuberlich dargestellten „Schatten“, diesem schonungslos, wild, rückhaltslos und identifizierend mit all seiner künstlerischen Persönlichkeit ausgeliefert hat, jenen Abgründen des menschlichen Geistes und damit der Seele, wo die Gespenster des Bösen und der Grausamkeit ihr Unwesen treiben, wo die Dämonen von Unbewusstheit, Zerstörung, Vernichtung und Tod hocken, nämlich Adolf Frohner. Adolf Frohner, am 12. März 1934 im niederösterrreichischen Groß-Inzersdorf geboren, arbeitete zunächst als Werbegrafiker und besuchte in der Nachkriegszeit den Abendakt bei Herbert Boeckl. Als Künstler war er als Autodidakt ab 1961 freischaffend tätig. Adolf Frohnerbegann zunächst mit Objekten aus Fundstücken und Abfallmaterial zu experimentieren. Gemeinsam mit Herman Nitsch und Otto Mühl veröffentlichte er nach ihrer legendären „Einmauerungsaktion“ das Manifest „die Blutorgel“ und gilt damit als Mitbegründer des Wiener Aktionismus aus dem er sich jedoch herauslöste um zu einer eigenständigen expressiv-gestischen, graphisch-malerischen Figuration zu kommen. Mit nationalen und internationalen Preisen überhäuft, war Adolf Frohnerbis zuletzt Lehrer und Prorektor an der Hochschule für Angewandte Kunst. Nach der Eröffnung des Frohner-Forums in Krems starb er 2007 in Wien. Aus seinem großzügigen Atelier unweit der kleinen galerie in der Radezkystraße hat der Sohn des Künstlers, Stefan Frohner speziell für die kleine galerie 150 Arbeiten aus den letzten Jahren des Künstlers zur Verfügung gestellt. Der elementaren Aufforderung vom Apollotempel in Delphi...“Erkenne dich selbst“ und der essentiellen Frage daraus, „Wer bin ich und was ist der Mensch?“ antwortete der bereits in seiner Kindheit den Gräueln des Krieges ausgesetzte Adolf Frohner künstlerisch mit Hobbes` „Homo hominilupusest“. - Der Mensch ist des Menschen Wolf. Seine tiefe Empfindung der Verwundbarkeit, Verletzbarkeit und Vergänglichkeit von allem Lebendigen, allem „Inkarnierten“, also Fleischgewordenem, führte konsequenterweise zu einem Gestaltungs-und Bewusstseinsprozess welcher sich leidenschaftlich mit dem Grundmaterial unseres Lebens verband, der Materie, der Basis des Lebens, dem Körper, und im Besonderen dem weiblichen Körper, welcher als Gefäß und Träger des biologischen Schöpfungsprozesses für dem Künstler das Symbol für den Menschen schlechthin bildete. Zu dieser Verkörperung gehört unabdingbar der Eros dazu, die Sexualität, das formende, kreative Prinzip. Damit verbunden sind Sinnlichkeit, Üppigkeit, Leidenschaft und Triebhaftigkeit, daher sieht man Frohners weibliche Körper in der ausgestellten Graphik vorwiegend in Strapsen, großen hängenden Brüsten, schweren Bäuchen und dicken Schenkeln. Das Drama zeigt sich in ihren Verzerrtheiten, ihrer Gesichtslosigkeit, ihren offenen Körperformen, in welche das Umfeld eindringen und sich ihrer bemächtigen kann und es zeigt sich durch wild gefüllte Flächen, Grenzensprengend, Konturenmissachtend, sehr bewegt, aufwühlend, ausufernd, unruhig, abgründig und zerrissen. Die Werke werden nicht mehr selektiert in gut-gelungen oder nicht- denn es ist gleichgültig, alles ist Realität...da kann man nicht auswählen ob der eine Abgrund ausgelassen werden soll oder nicht, man muss alles nehmen, sich allem stellen - dem ganzen Leben. Der Künstler arbeitet sich in die Seelenabgründe hinein, in die Qual, in die Hässlichkeit, in den Aufschrei des gequälten Fleisches (und Geistes). Eros, die Liebes,-und Aufstiegsenergie und Thanatos, die Zerstörungs-und Abstiegsenergie ergießen sich im Werk Adolf Frohners eruptiv, aus einem seelischen Überdruck heraus, als Lebensnotwendigkeit und Überlebensstrategie. Für die Ausstellung wurde ein Block von handlichen, kleinformatigen Werken gewählt, welche in spontaner Niederschrift das Drama des Menschen als malerisch-graphische Spur wiedergeben. Der Künstler bleibt auch im Malerischen graphisch, denn er ist ständig in heftiger Bewegung. Die innere Unruhe (so lautet auch der Titel der Ausstellung) treibt die motorische Energie, welche aber nicht allein auf die innerseelischen Impulse reagiert, sondern auch auf die psychologischen Forderungen der Farben des Bildes selbst. Wuchtig, machtvoll, kraftvoll in monumental-abstrahierender Gestik pulsiert in den rot-schwarzweißen Werken der mächtige Atem des Blutes und des Abgründigen. Das Rot zwingt dem Künstler eine vehement-aggressive Dynamik auf, das Schwarz eine abgründige Düsternis, beides wird ganz aus der Regie der Farbe heraus entwickelt, welche den Künstler leidenschaftlich erfasst und in den Gestaltungsprozess hineinzieht. Schwarz ist dichteste, konzentrierteste Energie. In Schwarz verschwinden alle Farben. Schwarz ist die Farbe der Wandlung, dort geschieht die Umkehr der Pole. Weiß- Rot- Schwarz sind die 3 heiligen Symbolfarben und stehen für Werden- Sein- und Vergehen. Die Werke sind haltlos. Sie werden einzig durch den Rahmen gehalten In den graphisch-malerischen Arbeiten sieht man keine schützende Haut mehr, nur mehr bloßes Fleisch, das gänzlich Innere, die Innereien, das Seelenfleisch im Röntgenblick und die geballten Abgründe. So wie der Schmerz in unseren Eingeweiden wühlt, so wühltFrohner in der Farbe. Er formuliert heftig, exzessiv in wilder Gestik, leidenschaftlich, rasant, männlich und kraftvoll die totale Verletzbarkeit und die Vergänglichkeit alles Geschaffenen wobei das Kunstwerk selbst hierbei nicht ausgenommen wird. Die Kunst fordert uns immer wieder auf, unsere Schatten zu integrieren, in diesem Fall die tief in uns schlummernde Grausamkeit, verbunden mit dem Willen andere zu beherrschen. In der Einfühlung, im Verstehen und Erkennen, offenbart sich die Schönheit des Schrecklichen und die zarte, verwundbare Ästhetik des Lebendigen. (Dr. Waltraud Schwarzhappel, Kunsthist., Wien, März 2010) ________________________________________ Adolf Frohner 12. März 1934 – 24. Jänner 2007 1934 12. März: Adolf Frohner wird in Groß-Inzersdorf in Niederösterreich geboren 1946 Besuch des Gymnasiums des Zisterzienserstifts Zwettl 1948 Besuch des Piaristengymnasiums in Krems (bis 1952) 1952 Übersiedlung nach Wien 1953 Frohner besucht eine Fachschule für Wirtschaftswerbung (bis 1955) 1954 Gasthörer an der Akademie der bildenden Künste in Wien, besucht den Abendakt bei Herbert Boeckl; als Künstler ist Frohner Autodidakt 1955 Frohner arbeitet als Werbegrafiker beim Verband der Elektrizitätswerke (bis 1959); nach autodidaktischen Malereien, orientiert an Paul Cézanne, Pablo Picasso, Juan Gris, Fernand Léger, Oskar Schlemmer und Paul Klee, kommt Frohner zur frei gestikulierenden Malerei, dem Tachismus sowie der Aktionsmalerei – nun so genannt nach dem Aktionismus, in den sie später mündet 1959 Frohner ist als Kunstkritiker für zwei ideologisch gegensätzliche Zeitungen tätig: Volksblatt und Volksstimme, in der Volksstimme unter dem Pseudonym Georg Hart 1961 Frohner arbeitet als freier Maler und Grafiker; UNESCO-Stipendium für Paris, veranlasst durch Herbert Boeckl; Frohner knüpft dort Kontakte zur Gruppe „NouveauxRéalistes“ um Pierre Restany 1962 Dreitägige Einmauerung zusammen mit Otto Muehl und Hermann Nitsch; diese führt zu Schwierigkeiten mit den Behörden sowie mit Zivilpersonen; ab diesem Zeitpunkt spricht man vom „Wiener Aktionismus“; nach der Einmauerung verweigert Frohner jede Art eines bürgerlichen Berufs 1964 Auftrag der Gemeinde Wien für 16 Sgraffitoflächen für eine städtische Wohnhausanlage in Wien 1967 Teilnahme an der Biennale des JeunesArtistes in Paris (gemeinsam mit Walter Pichler und Richard Kriesche); nachdem Frohner das Bild Die Flucht Jean Dubuffet widmet, kommt es zur ersten Begegnung der beiden; ein reger Briefwechsel und zahlreiche Besuche sind die Folge 1969 Frohner nimmt an der Biennale von São Paulo teil, die ihm große internationale Beachtung bringt 1970 Personale auf der Biennale von Venedig (21 großformatige Ölbilder); ab diesem Zeitpunkt kommt es zur Zusammenarbeit mit renommierten Galerien 1972 Berufung als außerordentlicher Hochschulprofessor für Aktzeichnen an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien; Austritt aus der Künstlervereinigung Secession und Präsident der neu gegründeten Gegensecession, die von der Vereinspolizei wieder aufgelöst wird, da sie völlig untätig ist und nicht einmal „Amtsbriefe“ beantwortet 1976 Frohner wird Ordentlicher Hochschulprofessor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien; Mitglied der Hörer- und Sehervertretung und des Kuratoriums im ORF für die Sparte Kunst (bis 1980); Auftrag für zwei Wandbilder für das Internationale Zentrum (UNO-City) in Wien; Besuch bei GuylaHalászBrassaï in Paris 1979 Leiter der Abteilung Allgemeine Kunstlehre und Kunsterziehung an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (bis 1981) 1985 Frohner wird Leiter der Meisterklasse für Malerei an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien 1987 Leiter der Abteilung Bildende Kunst an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (bis 1999) 1989 Stellvertretender Rektor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (bis 1991) 1990 Öffentlicher Auftrag für den Brunnen vor dem Bundesamtsgebäude im 19. Wiener Gemeindebezirk 1993 Auftrag der Wiener Linien zur Gestaltung einer 40 Meter langen Wand in der U-Bahnpassage am Wiener Westbahnhof: 55 Schritte durch Europa 1995 Wandbild am Flughafen Wien-Schwechat: Der ewige Traum vom Menschen 1996 Prorektor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien 1998 Ordentlicher Universitätsprofessor für Malerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien 1999 Leiter des Instituts für Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien (bis 2004) 2002 Emeritierung als Institutsvorstand am Institut für Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien; Frohner ist als Emeritus weiterhin Teil des Lehrkörpers und betreut die Meisterklasse für Malerei weitere drei Jahre (bis 2005) 2007 19. Jänner: Gemeinsam mit dem Niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll erfolgt der Spatenstich zum Forum Frohner, ein Neubau im Gebäudekomplex des neu adaptierten ehemaligen Minoritenklosters Krems-Stein 24. Jänner: Adolf Frohner stirbt völlig unerwartet 29. September: Eröffnung Forum Frohner im ehemaligen Minoritenkloster Krems-Stein ________________________________________ Geschichte und Konzept der kleinen galerie, Wien Die kleine galerie ist eine der ältesten Galerien Österreichs. Sie wurde 1947, kurz nach dem 2. Weltkrieg in der Zeit von Kulturstadtrat Matejka, von Karl Gerstmayer gegründet. Dem Einsatz dieser beiden Männer verdanken wir diese äußerst wichtige Einrichtung der Wiener Volksbildung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, möglichst viele Menschen mit aktueller Kunst in Kontakt zu bringen. Im ersten Domizil der kleinen galerie, in der Neudeggergasse 8 im achten Bezirk von Wien, lag der inhaltliche Schwerpunkt der Galerie auf zeitgenössisch-sozialkritischer und alternativer Kunst. Ab dem Umzug 1997 in die Kundmanngasse 30 im dritten Wiener Gemeindebezirk wird die kleine galerie die Druckgrafik-Galerie Nummer 1, berichtete in ihren Publikationen über druckgrafische Ausstellungen, Technik, Geschichte, Druckgeschichte und Ästhetische Theorie. Eine Zusammenarbeit mit der Wiener Kunstschule entsteht und die in Ausstellungen präsentierte Druckgrafik wird international. Die kleine galerie nimmt zu dieser Zeit auch an der Estampa Madrid, der bedeutendsten Druckgrafikmesse in Europa teil. Der Robert-Schmitt-Preis wird gemeinsam mit dem Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung, der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, der MA 13 und dem Verband Wiener Volksbildung ins Leben gerufen, zur Erinnerung an den Künstler, Volksbildner, Gewerkschafter und Kulturmanager Robert Schmitt. In mehr als sechs Jahrzehnten präsentierten sich hunderte Künstlerinnen und Künstler in der kleinen galerie und einige von ihnen etablierten sich in der Kunstszene. Die kleine galerie wurde 60 Jahre von der Gesellschaft für Kunst- und Volksbildung, einem Verein der Wiener Volksbildung, geführt. Mit der Umgestaltung und Renovierung im Jahr 2008 ist es der kleinen galerie gelungen, Faek Rasul als Leiter der neuen kleinen galerie zu gewinnen. Unter seiner Führung wurde die kleine galerie zu einem Fixpunkt in der Wiener Kulturlandschaft. Das neue Konzept der kleinen galerie umfasst vor allem Kunst nach 1945 mit einem Schwerpunkt auf österreichische bzw. in Wien ansässige KünstlerInnen. Gezeigt werden Malerei, Druckgrafik und Skulpturen. Neben etablierten österreichischen KünstlerInnen wie Prof. Adolf Frohner, Prof. Gerda Fassel, Prof. Herwig Zens, Fritz Martinz, Valentin Oman, Johannes Haider u.v.m. zeigt die kleine galerie auch Kunstwerke von jungen aufstrebenden KünstlerInnen aus Österreich. Doch auch Größen der europäischen Kunstszene wie Günter Grass, Horst Janssen, Otto Dix u.v.m. sind vertreten. Mit ihren rund 200 m² Ausstellungsfläche ist die kleine galerie heute eine der schönsten und erfolgreichsten Galerien in Wien und aus der Kunstszene in Wien nicht mehr wegzudenken. kleine galerie 1030 Wien, Kundmanngasse 30 Tel.: +43 1 710 34 03 | [email protected] | www.kleinegalerie.at