Alpiner Basiskurs 2014
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Alpiner Basiskurs 2014
Erlebnisbericht zum Alpinen Basiskurs vom 08. bis 14. Juni 2014 im Floitental / Greizer Hütte. 08.06.2014: Um 04.30h traf sich die Gruppe von 9 Personen am Wanderparkplatz Staplack, um gemeinsam zur Greizer Hütte oberhalb des schönen Floitentals in Tirol zu fahren. Bei bestem Wetter und einer Frühtemperatur von 18°C, ging es über die A45 Richtung Süden. Da 2 Teilnehmer aus Gummersbach mitreisten, legten wir in Meinerzhagen einen kurzen Stopp ein, und vervollständigten unsere Gruppe von Bergfreunden. Da es etwas Pfingststau rund um München gab, verlängerte sich unsere Fahrtzeit etwas, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Um ca. 12.30h trafen wir im Floitental bei strahlend blauem Himmel und 30°C ein. Da wir nicht genau wussten, wie lange das Eintreffen des Hüttentaxis dauern würde, wurde dieses direkt telefonisch zum Wanderparkplatz beordert. Max traf dann 20 Minuten später mit seinem VW-Bulli ein und brachte die Teilnehmer mit Gepäck das Floitental über einen Forstweg hinauf bis zur Talstation der Materialseilbahn der Greizer Hütte. Das Gepäck haben wir dann verladen und per Funkverbindung haben wir uns schon einmal bei Herbert und Irmi, den Hüttenwirten, angemeldet. So konnten wir dann den ca. 2 stündigen Aufstieg ohne Gepäck angehen und uns voll auf die Schönheit der Landschaft konzentrieren. Nach dem Aufstieg wurden wir herzlich von Herbert und Irmi begrüßt und nach einem erfrischenden Getränk wurden die Bettenlager bezogen. Nach einem hervorragendem Abendessen stand noch etwas Theorie auf dem Programm. Unser Fachübungsleiter Bernd Körfer erläuterte uns den Wochenablauf. Anschließend haben wir unsere Ausrüstung vorbereitet. Bevor das gemütliche Beisammensein losging, stand noch Kartenkunde bzw. das Handhaben und Interpretieren der Alpenvereinskarte auf dem Programm. 09.06.2014: Nach einer herrlichen ersten Nacht in den Tiroler Bergen klingelte der Wecker um 06.30h. Nach einem ergiebigen Frühstück begann der Kurs um 08.00h. Das Wetter war traumhaft und die Landschaft rund um den Floitenkees war genau die richtige Umgebung, um den Kurs zu beginnen. Am Vormittag standen folgende Inhalte auf dem Programm: -Gehen im weglosen Gelände (Blockwerk, Schnee, Firn) -Orientierung im Gelände; Kartenkunde; Kompassnavigation Nach einer Mittagspause in der Sonne ging es am Nachmittag mit folgenden praktischen Themen weiter: -Anwendung der Halbmastwurf-Sicherung (HMS-Sicherung) und das Ablassen mittels HMS Sicherung. -Legen eines Fixseiles sowie der Aufstieg / Abstieg an diesem. -Eigenes Abseilen mit Sicherungsgerät „Reverso“ im Übungsgelände in Theorie und Praxis. Der Tag verging wie im Flug und um 18.00h ging ein ereignisreicher Tag im Gelände zu Ende. Unsere Hüttenwirtin Irmi erwartete uns bereits mit einem reichhaltigen Abendessen. Anschließend ließen wir den Tag gemütlich in der Stube ausklingen. 10.06.2014: Das gute Wetter gab während des Frühstücks genügend Gesprächsstoff, eben auch, weil Wetterkunde mit auf dem Ausbildungsplan stand. Um 08.00h stiegen wir zum Klettergarten, ca. 45 min. von der Hütte entfernt, auf. Der Vormittag wurde mit folgenden Themen gefüllt: -Materialkunde: Karabiner; Seile; Bandschlingen; Reepschnüre. -Seilfädeln am Standplatz. -Nachdem unser Übungsleiter Bernd 2 Seile angebracht hat, konnten alle Teilnehmer je 2 Routen im 3. Grad Toprope (d.h. von oben gesichert) erklettern. -Abseilen mit Sicherungsgerät und Prusik (Klemmknoten) als Redundanz zum Sicherungsgerät. Am Nachmittag ging es dann in den Schnee, wo folgende Ausbildungsinhalte vermittelt wurden: -Sichern am Gletscher mittels T-Anker (Eispickel) als Festpunkt in der Theorie und Praxis. -Praktischer Auszugsversuch des eingegrabenen T-Ankers mit 8 Personen. Der Versuch misslang, der eingegrabene Eispickel hielt wirklich gut. -Knotenkunde. 11.06.2014: Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es um 08.00h in Richtung Gletscher, den wir aufgrund der Lawinengefahr leider nicht direkt begehen konnten. Alternativ haben wir uns in den Randbereichen aufgehalten und konnten so auch alle folgenden Übungen und Ausbildungsinhalte für den Tag absolvieren: -Anlegen von Steigeisen. -Gehübungen mit Steigeisen. -Gehen in der 3er / 6er Seilschaft in Theorie und Praxis. -Selbstrettung beim Queren von Firnfeldern. D.h., wie bremse ich, wenn ich einmal ins Rutschen komme. Dies wurde praktisch mit Regenzeug geübt. Der ein oder andere Geschwindigkeits-Rekord wurde dabei aufgestellt. Da es ab 15:00h leider zu regnen begann, haben wir den neben der Hütte gelegenen Winterraum in Beschlag genommen und dort den Schleifknoten bei der Halbmastwurf-Sicherung sowie mit Sicherungsgerät „Reverso“ geübt. Natürlich wurden auch noch andere Knoten in der Handhabung geübt und vertieft. Nach dem Abendessen stand dann noch eine „kleine Prüfung“ in Kartenlesen und Orientierung auf dem Programm. Es sollten mehrere Ziele in den Zillertaler Alpen mit einer Routenplanung versehen werden. Es kam dabei heraus, dass nicht immer der direkte Weg auch der schnellste und sicherste Weg ist. Des weiteren sollten mittels „Planzeiger“ mehrere Standorte ermittelt werden. Anschließend erfolgte das obligatorische gemütliche Beisammensein, bei dem natürlich auch ein leckeres Bierchen nicht fehlen durfte. 12.06.2014: Nach dem Frühstück ging es in den Schnee. Am Vormittag stand die Spaltenbergung in der 3er-Seilschaft auf dem Programm. Diese Übung hat allen Teilnehmern so viel Spaß gemacht, dass alle Positionen in der Seilschaft von jedem 2mal durchgespielt wurden. Am Nachmittag wurde das „Prusiken“ in der Theorie und Praxis durchgenommen. „Prusiken“ bedeutet das Selbstretten bzw. Aufsteigen an einem Seil mittels Klemmknoten und aus eigener Kraft. Nach dem Abendessen mit einem leckeren Kaiserschmarrn als Nachtisch stand noch die Tourenplanung für die am nächsten Tag anstehende Gipfelbesteigung des „Gigalitz“ an. Ab 19.30h gab es den Wetterbericht von unserem Hüttenwirt Herbert. Die stabile Schönwetter-Lage hatte sich verabschiedet und es erwartete uns durchwachsenes Wetter mit Sonne, Regen und auch Gewitter. Da die Gewitter erst ab dem nächsten Nachmittag vorausgesagt waren, hofften wir dann doch noch den Gipfel des „Gigalitz“ am nächsten Vormittag zu besteigen. Von links vorne: Michael Schütte, Miriam Kasburg, Gaby Siersleben, Eugen Baginski, Katrin Garbe. Von links hinten: Dominik Viertel, Oliver Garbe, Adrian Joseph, Bernd Körfer - FÜL Bergsteigen. 13.06.2014: Das Frühstück war kurz und bündig, weil wir wegen der Wetterlage um 07.00h los marschieren wollten. Auf dem Programm stand die Besteigung des 3002m hohen „Gigalitz“. Für den Aufstieg sowie den Abstieg haben wir großzügig 3 Stunden eingeplant. Mit Pausen und Gipfelaufenthalt waren es rund 7 Stunden, die eingeplant waren. Da wir wirklich Glück mit dem Wetter hatten, kamen wir auf dem trockenen Fels gut vorwärts. Auf dem Hinweg liefen uns sogar 3 Steinböcke über den Weg. Für den ein oder anderen war es der erste 3000er. Um 13.30 kamen wir alle wohlbehalten wieder an der Greizer Hütte an. Unsere Hüttenwirtin Irmi empfing uns mit frisch gebackenem Marillen-Kuchen und Kaffee. Den Nachmittag haben wir zur Erholung und zur Bräunung in der Sonne nach der Gipfelbesteigung genutzt. Am Abend gab es noch viel zu erzählen und mit den Hüttenwirten Irmi und Herbert wurden schon mal Fotos geguckt. Der ein oder andere schlief dann mit dem Stolz, seinen ersten 3000er bestiegen zu haben, erschöpft aber glücklich ein. Die Gruppe auf dem Weg zum Gipfel des Gigalitz 14.06.2014: Da es im Floitental aufgrund eines Unwetters mehrere Muren-Abgänge gegeben hatte, musste das Tal erst einmal mit einem Bagger freigeschaufelt werden. Deshalb konnten wir uns etwas Zeit lassen und das Frühstück genießen. Gegen 11.00h war das Tal wieder befahrbar und wir stiegen ab. Das Gepäck wurde mit der Materialseilbahn nach unten befördert, wo Max mit seinem Hüttentaxi schon wartete. Ein Teil der Gruppe wollte das Floitental komplett erwandern, so dass Max nur einmal fahren musste. Gegen 12.00h waren alle wieder an den Pkw`s. Die Autos wurden beladen und anschließend ließen wir es uns nicht nehmen, Mayrhofen noch einen Besuch abzustatten. Es wurden noch ein paar regionale Produkte wie Speck und Käse erstanden, bevor es dann wieder in Richtung Heimat ging. Es war eine tolle und lehrreiche Zeit. Unser Fachübungsleiter Bernd Körfer hat uns das nötige Rüstzeug für die Fortbewegung im alpinen Bereich mit an die Hand gegeben. Nun gilt, das erlernte zu vertiefen und zu festigen. Es sind sich alle einig, dass dies nicht der letzte Lehrgang bzw. die letzte Tour in den Alpen/ Bergen war. Für das nächste Jahr haben wir eine Hochtour an der Greizer Hütte ins Auge gefasst. Aber bis dahin waren alle bestimmt schon wieder in den wunderschönen Bergen unterwegs. Michael Schütte