Elektrotherapie
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Elektrotherapie
Einteilung der Frequenzbereiche: Man unterscheidet in der Elektrotherapie unter 3 Arten: 1. Niederfrequenztherapie 2. Mittelfrequenztherapie 3. Hochfrequenztherapie 0 – 1 Khz 1 – 100 Khz >300 Khz Elektrotherapie ist die Anwendung verschiedener Stromformen zu therapeutischen und diagnostischen Zwecken, bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, sowie des Nerven- und Gefäßsystem´s. (Kontrakturen, Atrophien, Durchblutung des Nerven und des Muskels, Einüben des Bewegungsmusters eines Muskels) NF: NF Galvanischer Gleichstrom ( nach Nemec) Sonderformen sind: Iontophorese Stangerbad TENS Hochvolt ( nach Bernhard ) Ultra-Reizstrom Diadynamische Ströme ( nach Träbert ) Rechteckstrom Dreieckstrom Hochvolt MF MF: Interferenzstrom Zweipolige MF ( nach Nemec ) HF: ( Russische Stimulation ) HF Ultraschalltherapie Kurzwelle Mikrowelle Dezimeterwelle UHF Sonderformen: Elektroakupunktur, Magnetfeldtherapie, Laser, Bio- und Myofeedback Die Stromstärke (Intensität) I hat als Einheit mA und ist die Strommenge, die pro Sekunde durch den Querschnitt eines Leiter´s fließt. Man unterscheidet verschiedene Schwellenwerte: sensible Schwellenwerte 1. sensibel unterschwellig ( der Patient spürt nur wenig ) 2. sensibel schwellig ( der Patient spürt ein leichtes feines kribbeln ) 3. sensibel überschwellig ( der Patient spürt ein deutliches kribbeln ) 4. Toleranzgrenze ( ist das höchst erträgliche Gefühl für den Patienten ) motorische Schwellenwerte 1. motorisch unterschwellig ( eine Muskelkontraktion ist weder sicht- noch fühlbar ) 2. motorisch schwellig ( eine Muskelkontraktion ist sicht- oder fühlbar ) 3. motorisch überschwellig ( deutlich sichtbare Muskelkontraktion ) Absolute Kontraindikation: Herzschrittmacher (BWS, Humerus), Metallimplantate a.O., Thrombose, Thromboflembitis, Bluter, fieberhafte Infekte, Tumore, auf oder über starken Entzundungen, Gravidität (Lendengegend), Varizen, Ekzeme, Ödeme, Parkinson´sche Krankheit, MS, progressive Muskeldystrophie (Muskelschwund) Relative Kontraindikation: Spastik, Epilepsie, Apoplex (Schlaganfall), NF- und HF Geräte wegen Einstreuungen nicht in einem Raum Mindestabstand 6 m Stromdichte: Die Stromdichte ist die Stromstärke der pro cm² anliegenden Elektrodenfläche. Es gibt zwei verschieden Große Elektroden. 1. Differente Elektrode = kleine aktive Elektrode= Anode 2. Indifferente Elektrode = größere passive Elektrode= Kathode Ort und Richtung der Elektrodenanlagen: -transarticuläre Applikation (quer durch ein Gelenk) -cerebral, abdominal (bei Verstopfung oder Inkontinenz) -paravertebral 1 (rechts und links der WS-Muskulatur) -paravertebral 2 (über und unter dem Schmerzpunkt) -Radiculäre Appl. (Große Elektr. an der WS, kleine Elektr. am foramen intervertebrale) -Segmentale Appl. (Elektroden über Nervenwurzel und Headscher Zone im entsprechenden Segment zur Behandlung innerer Organe) Nervenstammapplikationen: -Schmerzpunktappl. 1a (kleine Elektr. am Schmerzpunkt, die große 3 cm höher) -Schmerzpunktappl. 1b (kleine Elektr. auf Schmerzpunkt, die große gegenüber) -Myoenergetische Appl. (Elektrodenanlage zum Muskeltraining) Unterscheidung im Wasserbad: Die kleine Elektrode nennt man auch Anode +, die große Kathode –. Eine Behandlung mit + an cranial/proximal und – an distal/caudal nennt man eine absteigende Behandlung. Sie wirkt: 1.) beruhigend auf die Nerven 2.) detonisierend (Muskeln werden entspannt) 3.) analgesierend (Schmerzlindernd) Eine Behandlung mit - an cranial/proximal und +an distal/caudal nennt man eine aufsteigende Behandlung. Sie wirkt: 1.) anregend auf die Nerven 2.) tonisierend (Muskeln werden kontraktiert) Bei der Myoenergetischen Appl. wird die Anode in der Nähe des Muskelursprungs proximal angelegt und die Kathode am Muskelansatz distal. Man nennt das auch eine bipolare myoenergetische Elektrodenanlage. Der Hautwiderstand: -ist die Hemmung, die der Strom beim Ionenfluß erfährt. Der Strom kommt durch die Haarfolikel und die Schweißdrüsenausführungsgänge in den Körper. Der Hautwiderstand ist verändert klein: a) an Stellen mit vielen Haarfolikeln und Schweißdrüsen b) bei zarter Epidermis c) bei hellhäutigen Menschen d) an Stellen die ständig bedeckt sind e) an schwitzenden Stellen f) bei adipösen Menschen g) an Stellen mit Hornhaut Der Hautwiderstand kann künstlich gesenkt werden durch: 1.) Wärmepackung 2.) Fango 3.) Heißluft 4.) Rotlicht 5.) warme Bäder Die CC-(constant current) und die CV-(constant voltage) Schaltung: Bei der CC-Schaltung ändert sich die Stromstärke auch dann nicht, wenn der Hautwiderstand sich ändert. Bei der CV-Schaltung ändert sich die angelegte Spannung auch dann nicht, wenn der Hautwiderstand sich ändert. Das bedeutet, daß sich die Stromstärke verändern muß. Die CV-Schaltung ist Voraussetzung für die Durchführung der sogenannten Elektro-oder Galvanopalpationen, bei denen die Änderungen der Stromstärke in Verbindung mit der dadurch ausgelösten sensiblen Reaktion zu therapeutischen Zwecken genutzt werden. Begriffserklärung: Triggerpunkte sind Schmerzpunkte, die bei bestimmten Erkrankungen immer an diesen Stellen auftreten. KET (Kathoden-Elektro-Tonus) ist die gesteigerte Erregbarkeit im Bereich der Kathode, was für eine bessere Durchblutung sorgt. AET ist die verminderte Erregbarkeit im Bereich der Anode. Die Kathode kommt auf den Schmerzpunkt. Behandlungsdauer: Die Dauer einer Elektrobehandlung kann von wenigen Minuten bis zu 24 Std. gehen. Sie richtet sich: -nach der Verordnung des Arztes -den Regelungen der Krankenkasse -nach dem beabsichtigten Zweck Ionen: Der menschliche Körper besteht aus 86-90% Wasser. In diesen Körperflüssigkeiten befinden sich Salze, Säuren und Basen, die Strom leiten können. Man bezeichnet sie auch als Elektrolyte.Die kleinsten Teilchen nennt man Ionen. Diese Ionen können in einem bestimmten Gleichgewicht unterschiedlich geladen sein. Bei Störungen und Erkrankungen ist dieses Gleichgewicht nicht mehr vorhanden. Die Elektrotherapie versucht dieses Gleichgewicht wieder herzustellen. Das elektrostatische Grundlagengesetz: Anionen sind negativ geladene Ionen, die zur positiven Anode wandern. Die Kationen sind positiv geladen und werden von der Anode abgestoßen. Sie wandern in Richtung der sie anziehenden negativen Kathode. Gleichnamige Pole stoßen sich ab und ungleichnamige Pole ziehen sich an. Bei unsachgemäßer Anwendung kann diese Ionenwanderung auch negative Folgen in Form von Elektrolyse (Verbrennungen, Verletzungen) nach sich ziehen. Durch die Elektrolyse ensteht in geringen Mengen Salzsäure wenn z.B. die Stromdichte zu hoch ist. Anlage der Elektroden bei verschiedenen Krankheitsbildern (Beispiele): Durchblutungsstörungen (mit absteigender Behandlung): Bein, Anode an das Kreuzbein, Kathode an die Fußsohle Arm, Anode auf den 7. Halswirbel, Kathode in die Hand Beruhigende Behandlung: Anode auf den 7. Halswirbel, Kathode an das Kreuzbein Außenbandruptur am Sprunggelenk: Transarticuläre Behandlung (Elektroden an beiden Seiten des Gelenk´s)Anode an die gerissene Stelle Innenminiskus Transartikuläre Behandlung, Anode an medialen Gelenkspalt, u.U. Pole tauschen Patellaspitzensyndrom Kathode über das Kniegelenk, Anode unterhalb der Patella Achillodynie Transligamentäre Behandlung, Elektroden rechts und links der Achillessehne Stromformen: Diadynamische Ströme ( nach Bernhard ): MF 50 Hz (monophase fix) wirkt tonisierend auf das BG (tetanische Kontraktion) DF 100 Hz (diphase fix) wirkt schmerzlindernd CP (kurze Periode) wechsel zw. 50:100 Hz z.B. 1 sek. mit 50 Hz und 1 sek. mit 100 Hz wirkt abschwellend und schmerzlindernd Diadynamische Ströme sind Impulsströme. Die Reizelektrode ist in diesem Fall die Kathode. Behandelt wird als Kurzzeitbehandlung etwa 3-5 min., maximal 10 min. bei Umpolung. Umpolung dann, wenn der Schmerzpunkt in der Tiefe liegt bzw. bei Gelenkarthrosen. Die Valleixschen Punkte sind Punkte der Ausstrahlung eines Schmerzes (Nervenbedingt). Ultra-Reizstrom (nach Träbert): Segmentale Appl. (Elektrodenanlage Segmental) Stromform: Rechteckimpuls T = Impulszeit = 2 ms R = Pausenzeit = 5 ms I = Intensität Es gibt also 3 Reizparameter die am Gerät einzustellen sind. Formel zur Frequenzberechnung im Beispiel f = 1 = 143 Hz T ASTE: BL Elektrodenanlage 1a Kathode kommt an den Os occipitales und den Proc. mastoideus. Anode 3 cm darunter auf Höhe C7 Appl. bei Kopfschmerz, Migräne, vasemotorischem Kopfschmerz und postcommotionelle Beschwerden (Commotionell = Gehirnerschütterung) Elektrodenanlage 1b: Anode und Kathode gegenüber 1a vertauscht. Appl. bei Brachialgie (Schulterarmsyndrom), Epicondylitis, PHS (Periatritis-HumerusScapularis) Elektrodenanlage 2: Kathode kommt 1 Segment unterhalb der Beschwerden. Anode unterhalb C7 Appl. Intercostale Neuralgie (Beschwerden zw. Rippen bis zum Herz) Costale Nerven werden durch E-Therapie beruhigt. bei Rippenprellung bei Asthmabronchitis Elektrodenanlage 3: Anode an das Ende der BWS, die Kathode kommt auf das Kreuzbein Appl. bei Lumbalgie, LWS-Syndrom (Schmerzen sind nur im Lendenbereich und strahlen nich aus) Elektrodenanlage 4: Anode an die LWS längs und Kathode auf das Kreuzbein quer mit großen Elektroden Appl. ISG-Beschwergen (Ilio-Sacral-Gelenk) Ischialgie (Schmerzen mit Ursprung in der LWS und Ausstrahlung in den Beinen) Für alle Ströme gilt ! Kathode auf den Schmerzpunkt. Ausnahme Galvanischer Gleichstrom (Anode auf den Schmerzpunkt) Bei Ultra-Reizstrom wird einreguliert bis zur Toleranzgrenze, 1-2 min. Pause, nachregulieren, „mal 3“ Weiterbehandeln 10 min. Niemals Umpolen (weil der Strom am Anfang sonst mit voller Stärke wirkt) Modifizierter Ultra – Reizstrom: T = Impulszeit = 0,5 ms R = Pausenzeit = 5 ms I = Intensität Es gibt also 3 Reizparameter die am Gerät einzustellen sind. Das entspricht einer Frequenz von 182 Hz. Diese Stromform wird eingesetzt bei Muskelverletzungen und Muskelverspannungen als Entstauungsmaßnahme. Behandelt wird mit hoher Stromstärke bis ein Muskelwogen eintritt. Die Behandlungszeit beträgt 10-15 min..Die Elektrodenanlage ist bipolar direkt. Anode (indifferent) prox., Kathode (different) dist. TENS: (Transcutane elektrische Nervenstimulation) Bei dieser Methode werden die sensiblen Nervenfasern mit Elektroden an der Hautoberfläche gereizt. Die auf den Patienten abgestimmten erforderlichen Parameter müssen dabei zunächst ermittelt werden. Bei einem gesunden Muskel erfolgt die Kontraktionsreaktion auf einen Rechteckimpuls. Ein Muskel mit geschädigtem Nerven (man spricht dabei von peripherer Lähmung) ist, durch den Verlust an Reaktionszeit (Chronaxie) dazu nicht in der Lage, er benötigt einen Dreieckimpuls. Die Anstiegsflanke dieses Impulses muß dabei genau auf diesen Muskel abgestimmt sein und ist somit abhängig vom Grad der Schädigung. Das heißt, je gesünder ein Muskel ist, desto steiler ist seine Flanke, bis hin zum Rechteckimpuls (gesunder Muskel). Erfolgt die Behandlung eines Muskels mit geschädigtem Nerven dennoch mit Rechteckimpulsen, kann es zum sogenannten Durchschlagen des Antagonisten kommen. Dabei kontrahiert der Antagonist anstelle des erwünschten Muskels. Periphere Lähmung (schlaffe Lähmung) kann teilweise oder vollständig sein es kann zu Parästhesien (kribbeln) kommen die Durchblutung des Muskels ist beeinträchtigt die Reizleitung (Mechano-, Thermo- rezeptoren) kann beeinträchtigt sein Atrophie Kontrakturen Thrombosegefahr Zusammengefaßt nennt man das eine totale Entartungsreaktion EAR, bzw. eine partielle Entartungsreaktion Elektrodenanlagen TENS: bipolar direkt: Anode (rot) proximal, Kathode distal monopolar direkt (Methode zur Behandlung kleiner Muskeln): Die Reizelektrode (i.d.R. die Kathode) liegt auf dem Schmerzpunkt und die indifferente Elektrode (i.d.R. die Anode) liegt auf einer Muskelarmen Stelle (Sternum, Os sacrum, 7. Halswirbel) monopolar indirekt (Methode zur Behandlung kleiner Muskeln, die bei monopolar direkt nicht reagieren): Reizung eines Muskels mit geringer Stromstärke Die Reizelektrode liegt auf einem Nervenreizpunkt, die Anode liegt auf einer Muskelarmen Stelle. RIC (Rechteckimpulscharakteristik) DIC (Dreieckimpulscharakteristik) Intensität I Intensität I Impulszeit t Anstiegssteilheit A Pausenzeit R Pausenzeit R Impulsdauer t I/T – Diagramm: Zuerst wird die Rheobase mittels der Rechteckimpulscharakteristik RIC festgestellt. Die Impulszeit beträgt dabei 1000 ms und die Pausenzeit (Refraktärzeit) 2000 ms um die erforderliche Stromstärke zu ermitteln, bei der eine minimale Kontraktion sichtbar wird (MFT 1). Die Kurve wird mit den verschiedenen Impulszeiten aufgenommen. Die Chronaxie wird dann als doppelter Wert der Minimalkontraktion auf der Grafik horizontal an die Kurve geführt. Am Lot des Schnittpunktes auf der unteren Achse kann dann die Chronaxie abgelesen werden. Nun wird das Gerät auf Dreieckimpulse umgestellt mit einer Anstiegsflanke von 1000 ms wird der Strom solange erhöht, bis die gleiche Minimalkontraktion wie zu Beginn sichtbar wird. Dieser Wert heißt Akkumulationswert. AKK EAR = Rh EAR = Entartungsquotient bzw. Entartungsgrad 3 – 6 normal 2,5 – 3 leichte Entartung 1 – 2,5 mittlere Entartung 1 schwere Entartung < 1 völlige Entartung Stufenweise wird über 700, 500, 300, 200, 100 ms die Impulszeit verringert (und damit dem Rechteckstrom angenähert) Der Strom wird stufenweise verringert bis zum Kulminationspunkt an dem danach der Strom wieder erhöht werden muß. Am tiefsten Kulminationspunkt wird das Lot auf die Zeitachse gefällt und die Impulszeit abgelesen. Dieser abgelesene Wert wird als Fußnote bezeichnet und ist der zu Beginn der Therapie einzustellende Wert. Anmerkung: Ist die Dreieckkurve Linksverschoben so deutet das auf Übersensibilität und Spastik hin. Ist die Dreieckkurve Rechtsverschoben so deutet das auf eine mittlere bis schwere Entartung hin. Die Einstellparameter sind: Impulszeit = Fußnote Pausenzeit = 2000 ms Stromstärke = Kontraktion motorisch Überschwellig (Ausnahme: Der Patient toleriert diesen Wert nicht Beispiel: Lähmungsbehandlung 1.) Verbesserung der Reizleitung 2.) Muskelaufbau 3.) Psychische Komponente 4.) Beseitigung von Asymmetrien (Schonhaltung) 5.) Durchblutungsförderung Die IT-Kurve wird erst nach 7 – 10 Tagen des Ereignisses erstellt (verzögerte Wirkung auf die Nerven) Einstellungsvorschläge für die Behandlung ohne IT-Kurve: Schwere periphere Schädigung (ermittelt über MFT): - Elektroden-Anlage monopolar direkt z. B. am Unterarm (um bei vielen Muskeln gezielt einen einzelnen zu behandeln) - Elektroden-Anlage monopolar indirekt wenn er auf oben genannte Anlage nicht reagiert - t = 400 – 500 ms (bis 1000 ms), R >= 2000 ms, motorisch überschwellig Mittlere periphere Schädigung: - t = 200 ms, R >= 2000 ms, motorisch überschwellig Leichte periphere Schädigung: - t = 100 ms, R = 500 ms mit RIC, mit DIC wenn der Antagonist durchschlägt - Behandlung besser mit Schwellstrom Häufigste Nervenlähmungen: 1.) Die häufiste Lähmung ist die N. radialis-Verletzung Anode am Epicondylus lateralis, Kathode am prox. Handgelenk 2.) N. ulnaris, Anode unterhalb vom Epicondylus medialis, Kathode am distalen Drittel des UA 3.) N. peroneus profundus, Elektroden (2 x klein), prox. auf Höhe des Fibulaköpfchens nach medial, dist. am unteren Drittel des Unterschenkels 4.) N. tibialis post., Anode auf die Muskelbäuche prox., Kathode oberhalb der Ansatzsehne Facialisbehandlung: monopolar direkt oder indirekt Punktelektrode mit Mull eingepackt kommt indirekt auf den Nervenreizpunkt. Z. B. N. recurrens wird oft beschädigt bei Operationen des Kehlkopfes, der Stimmbänder, der Schilddrüse usw. Elektrodenanlage: Kathode auf die beschädigte Seite mit Bügelelektrode t = 200 ms, R = 2000 – 3000 ms (Erfolg nach ca. 30 – 50 Behandlungen) Der Schwellstrom: Der Schwellstrom wird auch als tetanisierender (krampfartiger) Reizstrom bezeichnet. Es gibt den Rechteckschwellstrom und den Dreieckschwellstrom. Der Schwellstrom kommt aufgrund seiner Auf- und Abschwellphasen einer physiologischen Muskelkontraktion gleich. Man nimmt in der Regel die tetanisierende Frequenz von 50 Hz. Man hat 4 Reizparameter zur Behandlung: Impulszeit t, Pausenzeit R, Anzahl der Impulsfolgen S/min, Stromstärke I t R S/min I Indikation für die Schwellstrombehandlung: Atrophiebehandlung, Atrophieprophylace, Inkontinenz, Obstipation, Haltungskorrektur Reha, Sportreha (FIS) FIS = Schwellstrom bei leichter bis mittlerer Lähmung in sportmedizinischen Leistungszentren (zur Stimulation von schwer trainierbaren Muskeln) 1.) Einstellungsvorschlag bei leichter Lähmung sowie bei starker Atrophie: t = 4 ms, R = 16 ms, 3 / 5 / 7 / 10 S/min., motorisch überschwellig für 15 – 30 min. 2.) Einstellvorschlag bei leichter Atrophie sowie für Muskelaufbau: t = 1 ms, R = 19 ms, 7 – 10 S/min motorisch überschwellig für 15 – 30 min. Elektrodenanlage bipolar direkt (Anode (klein) prox., Kathode (groß) dist. Sonotherapie (Ultraschall): Mit Sonotherapie lassen sich auch Medikamente in den Körper einbringen (Phonophorese) Der Schallkopf wird mit langsamen kreisenden und gleitenden Bewegungen geführt. Die Zellen des Gewebes werden in Zug und Druck gebracht. Die Sauerstoffversorgung wird in den behandelten Gebieten verbessert ⇒ Stoffwechsel ↑ Es gibt 2 Formen der Ultraschallbehandlung: 1.) Dauerschall in der Hauptsache für chronische Erkrankungen 2.) Impulsschall bei akuten Erkrankungen wie z.B.bei Narbenbehandlungen, Traumata usw. Kontraindikationen: Metallimplantate, Tumore, Varizen (relativ), Fieber, Hauterkrankungen Dauer der Behandlung: 3 – 5 min. maximal 10 min. Kombinationsbehandlung (Sonodynamische Therapie), nennt man die gleichzeitige Behandlung von Sonographie mit Diadynamischem Strom. Dabei wird der Ultraschallkopf mit 1,5-2 W/cm2 betrieben. Der Strom wird über den Schallkopf (Kathode) auf dem Triggerpunkt für 5-10 min. eingespeist, die Anode kommt mit ca. 3 cm Abstand an die Nähe der Kathode. Interferenzstrom MF: Frequenz: 1 – 100 KHz Erfinder: Nemec Bei Vacuumelektroden den Unterdruck zwischen 0,2 und 0,3 mbar max. 0,4 mbar einstellen. Bei Muskelaufbautraining die Saugefrequenz auf schnell. Mindestens 2 Stromkreise, Stromform Wechselstrom mit apolarer Wirkung. Elektrodenanlage diagonal (Diagonalregel). Stromkreis A 4 KHz, Stromkreis B 4,1 KHz. Die Stromwellen überlagern sich, es bilden sich Interferenzen (Überlagerungsströme) von z.B. 100 Hz. IF – Vektor bedeutet, den Behandlungspunkt im Behandlungsgebiet elektrisch kreisen zu lassen. IF von: 0 – 100 Hz: Frauenleiden, Obstipation 0 – 10 Hz: Indikation wie bei Schwellstrom (z.B. Muskelaufbautraining) 90 – 100 Hz: Neuralgien, Ischialgien, Migräne selektiv: für Schmerztherapie (100 Hz) zum einleiten der Therapie Zweipolige MF: - Die zweipolige MF ist teil der NF – Therapie mit hoher Spannungsabgabe bei schnellen Impulsen (20-80 μs) - Gefahrlos anzuwendenbei Metallimplantaten - Für gezielte Schmerzpunktbehandlung eignet sich die Einstellung Endosan (nur bei manchen Geräten vorhanden) - eignet sich für die Behandlung kleinerer Flächen - seltene Form Hochvolt (hat sich nicht durchgesetzt) Indikationen: wie bei NF (TENS, Diadynamische Ströme usw.) Kontraindikationen: wie bei NF 3-10 Hz: Einzelkontraktionsbehandlung 10 Hz: Ödemreduktion 10-25 Hz: Muskeltonisierung 50-100 Hz: akute Beschwerden, Wundheilung 200 Hz: Hochvolt – Ultra - Reizstrom Magnetfeldresonanztherapie: Wirkung: - Verbesserung des Stoffwechsels der Zellen durch den Aufbau des Zellmembranpotentials, dadurch wird vermehrt Energie in der Zelle produziert und die Zellteilung aktiviert Effekte: - Anregung der Osteoblastentätigkeit, dadurch Festigung und Stabilisation des Knochenbaus (Hauptindikation) - Wachstumsstörung bei Kindern - Verbesserung des Immunsystems (Kurkliniken, Sanatorien) - Vegetative Dystonie im Sinne des Gleichgewichts - Schlafverbesserung - Besserung bei Elektrosmogschäden Elektroden: - Nordpol, Südpol - Körperspulen - Applikatoren Die Dauer der Behandlung liegt bei 30-60 min. Kontraindikationen: - Herzschrittmacher - Schwangerschaft - juvenile Diabetis - einige Viruserkrankungen