Unfallserie trifft Ausländer Kinder

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Unfallserie trifft Ausländer Kinder
Unfallserie in Baedern trifft Auslaenderkinder__17.07.2004 / LOKALAUSGABE / W A Z
BOCHUM
Unfallserie in Bädern trifft Ausländerkinder_
Klage: "Viele können nicht schwimmen"
von Tom Jost
Inzwischen ist es eine unheimliche Serie:
Auch der 16-jährige Jugendliche, der nach einem Badeunfall im Ostbad leblos aus
dem
Becken geborgen wurde, starb im Krankenhaus. Er ist das sechste Bochumer Opfer
innerhalb
weniger Jahre.
Zusammen mit einem 13-jährigen Freund war der türkische Schüler am 7. Juli im
Wasser
versunken. Erst nach mehreren Minuten hatte ein Badegast die beiden Körper entdeckt
und
die Schwimmaufsicht alarmiert. Der 13-Jährige starb noch am selben Abend im
Krankenhaus.
Es war mitnichten der "erste tödliche Badeunfall in einem städtischen Bad seit 50
Jahren", wie Stadtdirektor Gerd Kirchhoff irrtümlich verkündete. Den hatte es schon
im
April 1997 gegeben, als ein 12-jähriger tamilischer Junge im Uni-Bad im Wasser
versank. Auch er starb wenige Tage später auf der Intensivstation.
Juli 1998 ertrank ein fünfjähriges Kind aus dem Kosovo, das mit seiner Familie in
Bochum
lebte, in Gevelsberg, vor einem Jahr ein 19-jähriger Afghane in der Ruhr. In allen
Fällen sind Parallelen feststellbar: es waren stets Jungen, Ausländerkinder, und
Nichtschwimmer.
In allen Fällen dauerte es mehrere Minuten, bis die Verunglückten am Grund
ausgemacht
wurden, so auch, als im Oktober 1999 eine 18-Jährige im Aquadrom ertrank.
Experten wie der Bäderverbands-Präsident Rüdiger Steinmetz sind sicher: "Hier tickt
eine Zeitbombe." In seinem Düsseldorfer Rheinbad gibt es übrigens das einzige
Unterwasserkamera-Überwachungssystem Deutschlands.
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