Die Judenproblematik in Arthur Schnitzlers Werk Professor
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Die Judenproblematik in Arthur Schnitzlers Werk Professor
Germanistik Sabine Reichardt Die Judenproblematik in Arthur Schnitzlers Werk ‚Professor Bernhardi’ Studienarbeit Seminararbeit im Rahmen des Germanistischen Studiums „Die Judenproblematik in Arthur Schnitzlers Werk ‚Professor Bernhardi’ “ Hauptseminar: Arthur Schnitzler. Dramen und Erzählungen WS 2006/2007 vorgelegt von Sabine Reichardt 5. Fachsemester Deutsch / Biologie LA für Gymnasien und Gesamtschulen dem Germanistischen Institut der RWTH Aachen Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte I Aachen, den 28.4.2007 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Vorwort 3 2. Der Autor Arthur Schnitzler 4 3. Inhaltsangabe zu dem Werk „Professor Bernhardi“ 5 4. Die Judenproblematik in Wien um 1900 6 5. Die wichtigsten Aspekte des Theaterstückes in Bezug auf die „Judenfrage“ 10 5.1 Die Aufteilung der Ärztegruppen 10 5.2 Die Charakterkonzeption des Pfarrers und des Ministers 12 5.3 Charakterisierung Professor Bernhardi 12 5.4 Sprachliche Auffälligkeiten 14 5.5 Die scheinbar Unpolitischen 15 6. Die Judenproblematik im Werk 16 7. Fazit 24 8. Literaturverzeichnis 25 2 1. Vorwort Arthur Schnitzler beschreibt in seinem Theaterstück „Professor Bernhardi“ in authentischer Weise die politischen und religiösen Verhältnisse der Wiener Gesellschaft um 1900. Zudem ist er mit seinem Denkansatz der damaligen Zeit, insbesondere in Bezug auf die Anspielungen des immer stärker hervortretenden Antisemitismus, deutlich voraus. „Professor Bernhardi“ ist eines der wenigen Werke Schnitzlers, das die Judenproblematik behandelt, wenngleich Schnitzler stets fälschlicherweise aufgrund dieses Gesichtspunktes von den damaligen Kritikern bewertet wurde. Dies formuliert er in einem Tagebucheintrag vom 29.1.1919 folgendermaßen: „Mißverstanden wurden natürlich alle Künstler von Rang; - Der Grad, - Die Betonung - und die Lauheit der ´Verstehenden´ ist eben doch zum allergrößten Theil nur aus meinem Judenthum zu erklären.“1 Aus diesem Grund ist die Beschäftigung mit dem vorliegenden Thema von besonderem Interesse, um einerseits zu zeigen, wie schwerwiegend die Vorwürfe gegenüber die Juden um 1900 in Wirklichkeit waren und wie korrupt die Wiener Politiker handelten. Andererseits ist das Thema des Werkes auch heute noch aktuell, da in einigen Ländern religiöse Minderheiten immer noch verfolgt werden. Zudem zeigt die standhafte Persönlichkeit Bernhardis, dass auch Minderheiten etwas erreichen können und sich nicht unterkriegen lassen sollen. Der erste Teil meiner Hausarbeit soll einen kurzen Überblick über den Autor Arthur Schnitzler geben, um die Parallelen der Charaktere des Theaterstückes mit dem Leben Schnitzlers, insbesondere mit Blick auf das Wirken seines Vaters Johann Schnitzler, zu verdeutlichen. Eine daran anschließende Inhaltsangabe des Werkes dient dazu die wichtigsten Aspekte und Handlungen der Personen kurz für den Leser zusammenzufassen. Kapitel vier beschäftigt sich mit der Judenproblematik in Wien um 1900, da diese eine zentrale Rolle in dem vorliegenden Stück einnimmt und viele Anspielungen der Figuren erst mithilfe dieser geschichtlichen Hintergrundinformation verstanden werden können. Der Hauptteil, Kapitel fünf und sechs, dient der Beschreibung der Judenproblematik im Theaterstück „Professor Bernhardi“. Die Reaktionen der Öffentlichkeit auf dieses Werk zeigen, dass „Schnitzler jeweils genau die Wurzel des von ihm behandelten Problems erfasst, wie sehr er seiner Zeit voraus ist.“2 1 2 Butzko, S. 16. Butzko, S. 61. 3