Im Klassenzimmer der Zukunft

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Im Klassenzimmer der Zukunft
Product Story Nr. 43, 09. Dezember 2011
Im Klassenzimmer
der Zukunft
In dem neuen „Cyber-Classroom“ der Essener
Elsa-Brändström-Realschule wird die Chemie gespielt
Im Raum schwebende Moleküle, chemische Reaktionen und
Prozesse in Form dreidimensionaler Bilder: An der ElsaBrändström-Realschule in Essen wird Chemie seit Kurzem
zum Erlebnis. Denn in dem von Evonik Industries gesponserten Cyber-Classroom sind die Schülerinnen und Schüler im
Unterricht nicht nur dabei, sondern mittendrin. Im wahrsten
Sinne des Wortes.
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Product Story Nr. 43, Seite 2, 09. Dezember 2011
Auf den ersten Blick scheint es so, als ob Ravi Frewer ein neues
Spiel an einer Konsole ausprobiert. Ausgestattet mit einer 3DBrille bewegt er den Controller in seiner Hand vorsichtig zur Seite
und wieder zurück, neugierig und zugleich kritisch beäugt von
seinen Klassenkameraden. Und von Lehrer Andreas Roy-Werner.
Denn der 15-Jährige Schüler steht nicht etwa in seinem eigenen
Zimmer und er steuert auch keine Figur durch einen virtuellen
Parcours. Vielmehr befindet er sich in einem Klassenraum der
Essener Elsa-Brändström-Realschule und bewegt einen dreidimensionalen Zeigestock. Mit dem soll er nun die auf einer Leinwand
zur Verfügung stehenden Chlor- und Natriumatome so zusammenstellen, dass daraus Natriumchlorid entsteht. Das besagt jedenfalls
die Aufgabenstellung im rechten Teil des Splitscreens, die Ravi
Frewer auch dazu auffordert, die entsprechende Reaktion im
Funktionsraum durchzuführen. Ob er das richtig macht, sagt ihm
die Reaktionsgleichung unterhalb des Funktionsraums. Begeht
er einen Fehler, leuchtet ein rotes „Reset“ auf und er muss das
Ganze noch einmal neu anfangen.
Andreas Roy-Werner sieht den Versuchen von Ravi Frewer
schweigend zu. Schließlich ist die Vorgehensweise in dem virtu-
Für die Elsa-Brändström-Realschule mit ihren
insgesamt rund 600 Schülerinnen und Schülern stellt der Cyber-Classroom eine ideale
Ergänzung des Chemierunterichts dar.
Product Story Nr. 43, Seite 3, 09. Dezember 2011
ellen Klassenraum selbst erklärend, die Bedienung intuitiv. „Und
wie das Ganze gesteuert wird, wissen die Jugendlichen von ihren
Spielkonsolen – oft besser als ich“, lacht der Chemielehrer, der zugleich stellvertretender Rektor der Realschule ist. Bereits während
des Pilotversuchs hat er festgestellt, dass sich durch den CyberClassroom die Motivation seiner Schüler erhöht und das Verständnis von chemischen Prozessen und Reaktionen gesteigert hat.
„Weil wir nun leichter von der stofflichen Ebene aus dem Labor
in die atomare Welt wechseln können.“
Die Elsa-Brändström-Realschule in Essen ist eine von bundesweit
vier Schulen, die Evonik mit solchen Cyber-Classroom-Stationen
ausgestattet hat. Zu denen neben Hard- und Software (und den
erforderlichen 3D-Brillen) auch mehrere neu entwickelte ChemieModule gehören. In die (Weiter-)Entwicklung der Inhalte wurden
und werden die beteiligten Schulen einbezogen. Während Evonik
Hilfestellung in Sachen Chemie gibt, wird die Umsetzung von der
Visenso GmbH in Stuttgart durchgeführt, die diese neuartige 3DLehr- und Lernumgebung entwickelt hat. Für Chemielehrer RoyWerner besonders wichtig: „Wir können auf diese Weise eigene
Themen in die Module einbringen.“ So wurde beispielsweise
schon ein kleiner Film über die im Labor durchgeführte Verbrennung von Eisenwolle in das Modul eingestellt. Ein Versuch, der im
virtuellen Chemieraum nun von der visuellen Ebene in die Molekül- und Theorieebene verlegt wird.
Für die Elsa-Brändström-Realschule mit ihren insgesamt rund 600
Schülerinnen und Schülern stellt der Cyber-Classroom eine ideale
Ergänzung des Chemieunterrichts dar. Zum einen, weil es nur
einen richtigen Chemieraum gibt. Zum anderen, weil man sich
davon erhofft, mehr Schüler für den Chemieunterricht gewinnen
und begeistern zu können. „Wir könnten so etwas als Schule nicht,
dafür fehlt uns das Geld, aber auch die Struktur“, weiß Andreas
Roy-Werner.
Umso erfreuter ist er, dass „seine“ Schule in das SponsoringProjekt von Evonik aufgenommen wurde. Zumal er sieht, wie
das Konzept von seinen Schülern angenommen wird. Gerade hat
Eissa Rashed Nasraalla den Controller übernommen und dreht ein
Kugelteilchen-Modell dreidimensional um seine eigene Achse.
Product Story Nr. 43, Seite 4, 09. Dezember 2011
Die Elsa-Brändström-Realschule in Essen ist
eine von bundesweit vier Schulen, die Evonik
mit solchen Cyber-Classroom-Stationen
ausgestattet hat. Von links: Chemielehrer Andreas Roy-Werner, Eissa Rashed Nasraalla
und Ravi Frewer.
Während er damit bestens klar kommt, findet er etwas anderes
doch gewöhnungsbedürftig. „Der Unterricht läuft jetzt fast ohne
Lehrer ab.“ Für schlimm hält er das nicht, nur eben für anders
und neu. Das ist der Cyber-Classroom bei aller Begeisterung für
die Bereicherung seines Unterrichts allerdings auch für Lehrer
Roy-Werner. Er gibt im Hinblick auf den problemlosen und schnell
erlernten Umgang seiner Schüler mit der Station offen und mit
einem leichten Augenzwinkern zu: „Das funktioniert glücklicherweise langsam genug, dass auch wir Lehrer noch mitkommen.“
Der Cyber-Classroom ist das Klassenzimmer der Zukunft. Nicht
nur in Chemie.
Die Fotos können honorarfrei mit Quellenangabe abgedruckt werden.